"tier & natur" 04/2014

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Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · www.tierschutzverein.at Ausgabe 4/2014 Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich! Kranke Welpen verkauft – Amtstierarzt schaut weg! Verloren oder ausgesetzt? Seite 4 Menschliche Jagd schadet der Natur Seite 7 Tipps für den naturnahen Garten Seite 8

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Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins

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Page 1: "Tier & Natur" 04/2014

Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · www.tierschutzverein.atA

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Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!

Kranke Welpen verkauft – Amtstierarzt schaut weg!

Verloren oder ausgesetzt? Seite 4

Menschliche Jagd schadet der Natur Seite 7

Tipps für den naturnahenGarten Seite 8

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:34 Uhr Seite 1

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Vor Kurzem mussten wir leider wieder einmal fest-stellen, dass nicht alle Tierschutzvereine im Sinneder Tiere handeln. Zu unserem Entsetzen stand ineiner Zeitschrift des Wiener Tierschutzvereins ein In-terview mit der Schönbrunner Zoodirektorin Schrat-ter. Wie könnte es anders sein, sprach sich Schrat-ter darin gegen ein Verbot der privaten Exoten -haltung aus, einer langjährigen Forderung desÖsterreichischen Tierschutzvereins. Das Problemder schlechten Haltung gäbe es in jedem Bereichund die sogenannten Vivarianer würden durch somanchen Zuchterfolg einen wertvollen Beitrag zumArtenschutz leisten. Das ist zwar völliger Unsinn,aber nicht weiter verwunderlich, rechtfertigen Zoosihre Gefangenschaftshaltungen doch ebenfalls mitArtenschutz. Es ist zwar zutreffend, dass es auchschlechte Hunde- oder Katzenhaltungen gibt, den-noch liegt das Problem der Exotenhaltung nicht inzu kurzen Gassizeiten oder stundenlangem Allein-sein, sondern in den hohen Ansprüchen der Exotenan ihre Haltung (Klima, Ernährung, etc.). Zudemwerden Krankheiten und Leiden erst spät bemerkt,da die Tiere keine Lautäußerungen von sich gebenkönnen. Vivaristik ist zweifellos ein Hobby, dasseinen Anhängern große Freude bereitet. Die Frageist jedoch, ob die Tiere ebenso profitieren, wasvon echten Tierfreunden verneint werden muss.

Auch die übrigen Schratter-Aussagen sind nichtsweiter, als Zoo-Werbung, die kein Tierfreund ernst-nehmen kann. Traurig, dass ein Tierschutzverein inseiner Postille Zooleuten Raum gibt, ihre bewusstirreführenden pro-Zoo-Argumente abzusondern. Da-mit hat sich der Wiener Tierschutzverein wieder ein-mal selbst disqualifiziert. Tierschutz darf nicht vorZoomauern enden!

Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL!2

Glücklicherweise steigt dieöffentliche Aufmerksam-keit für die Problematikmit illegal aus Osteuropaimportierten Hundewel-pen.

Auch Österreicher beteiligensich an dem lukrativen Ge-schäft mit Tierleid. Un-längst wurden in Wien erst-mals zwei Welpenhändlerverurteilt. Ein wichtigerSchritt, doch bei Weitemnicht genug!Der Österreichische Tier-schutzverein wurde kürz-lich erneut selbst in einemsolchen Fall aktiv. Ein Ehe-paar aus Oberösterreichhielt über 60 Hunde ver-schiedener Rassen. Mehre-re von den verkauften Wel-pen waren kurz nach An-kunft bei ihrer neuen Fa-

milie gestorben. Daher er-mittelte die Polizei wegengewerbsmäßigen Betrugsgegen das Paar und zog denÖsterreichischen Tier-schutzverein als Expertenfür Tierschutz und Tierhal-tung hinzu.

Unfassbare ZuständeUnserem Mitarbeiter botsich vor Ort ein Bild desSchreckens. In mehrerenAußengehegen wurden vielzu viele Hunde gehalten.Kleine Hunderassen wieMops oder Chihuahua wur-den zu zwanzigst in einerHundehütte von ca. 1 m²Fläche gehalten! Die Wel-pen waren zwar größten-teils im Haus untergebracht,doch auch hier war die Hal-tung alles andere als tier-gerecht. Die Hundebabys

Kranke Welpen Österreichischer Tierschutzverein hilft

In jeder Hundehütte mussten sich bis zu zwanzig Hunde den Platz teilen

Liebe Tierfreunde!Liebe Tierfreunde!

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:34 Uhr Seite 2

Page 3: "Tier & Natur" 04/2014

3DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN ARBEITET OHNE SUBVENTIONEN AUS STEUERGELDERN!

mussten in ihrem eigenenKot dahinvegetieren. DieAnzahl der zu versorgendenTiere schloss eine fürsorg-liche und liebevolle Pflegevöllig aus.

Vorwurf gegen AmtstierarztAuf dem Gelände wurdenzudem eine GroßpackungChipimplantate sowie einGerät zu deren Anbrin-gung gefunden. Die Wel-penhändler chippten dieTiere also vermutlich selbst.Eine Straftat, denn nur einetiermedizinisch ausgebil-dete Fachkraft darf denRegistrierungschip unter

die Haut der Tiere einbrin-gen. Offensichtlich wurdeauch hier auf Kosten derTiere gespart! Am meisten erschreckt hatuns allerdings die Auskunftdes Hundehändlers, dasserst kürzlich der Amtstier-arzt bei ihm gewesen seiund alles für in Ordnung be-funden habe! Der Öster-reichische Tierschutzver-ein geht diesem Vorwurfnach. Bitte unterstützen Sie un-sere Arbeit mit einer Spen-de, damit wir auch weiter-hin Einsätze wie diesen leis-ten und Missstände aufklä-ren können. DANKE!

verkauft! Behörde im Kampf gegen Betrüger

AUSSTELLUNG

Das Geschäftmit dem TodSo lautet der Titel der se-henswerten Ausstellung,die noch bis 30. Juni im Wiener Naturhistori-schen Museum läuft.

Die Sonderausstellung be-schäftigt sich mit demThema Artensterben,nicht ausschließlich, abermit einem Schwerpunktauf das vom Menschenverursachte Artensterbender letzten Jahrzehnte.Der ÖsterreichischeTierschutzverein möch-te allen, die dazu dieMöglichkeit haben, nahe-legen, die Ausstellung zubesuchen. Sie ist sehranschaulich gestaltet undlässt niemanden unbe-rührt.Das Naturhistorische Mu-seum hat aufgrund derKritik des Österrei-chischen Tierschutzver-eins vor einigen Jahrendie Haltung lebender Tie-re eingestellt. Wie man andieser Ausstellung nunsieht, kann man ohneTiere gefangen zu halten,Menschen aufklären undihnen den Wert unsererTier- und Pflanzenweltnahebringen. Dafür ge-bührt dem Museum eingroßes Lob!

Verdreckt und verfilzt vegetierten die Hunde dahin

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 3

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Verloren oder ausgesetzt? Hausratte beim Österreichischen Tierschutzverein abgegeben

Ein Glücksfall, dass noch je-mand anwesend war! VorKurzem läutete lange nachBüroschluss beim Salzbur-ger Büro des Österrei-chischen Tierschutzver-eins das Telefon. Eine Fa-milie hatte eine vermutlichausgesetzte, zutraulicheHausratte gefunden undeingefangen. Nun stelltesich aber für die Tierfreun-de die Frage, wohin mitdem Tier? Da wir für Notfälle nicht nur auf unseren „Assisi-Höfen“, sondern auch imBüro verschiedene Katzen-körbe, Hundetransportbo-xen und größere Käfige fürkleine Wildtiere haben,konnte das freundliche Na-getier gleich übernommenwerden. Schnell wurde dergeräumige Käfig inkl. Trink-flasche mit Zeitungspapierausgelegt. Ein Stück Knä-ckebrot sowie ein Apfel,konnten in der Büro-Kücheals Stärkung aufgetriebenwerden. Ben, wie die Ratte nun ge-nannt wird, schloss gleichFreundschaft mit den Mit-arbeiterinnen des Öster-reichischen Tierschutz-

vereins. Das putzige Tier-chen kuschelte sich auf derSchulter einer Kollegin einund hielt ein Nickerchen,während diese am Compu-ter arbeitete. Ratten sind nicht nur sehrzutraulich und intelligent,sondern auch äußerst so-

zial. Ein Leben ohne Art-genossen ist für eine Rattenicht lebenswert. Aus die-sem Grund wurde Bengleich nach seiner Kastrati-on an einen Tierfreund mitmehreren Ratten vermittelt,wo er jetzt ein neues Zu-hause hat.

Impressum: Tier & Natur 4/2014. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Tierschutzvereins. Erscheinungsort & Verlagspostamt: A-1210 Wien. Redaktion Wien: A-1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, Fax: 01/897334610, e-mail: [email protected]; Salz burg: A-5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255, Fax: 0662/8481 65, e-mail: [email protected]. Internetadresse: www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. Mit Ihrer Spendeneinzahlung ver binden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Spenderdatei aufnehmen zu dürfen. Fotos: ÖTV,Fotolia, Pixelio, Shutterstock. Herstellung und Vertrieb: ANIMA PHOENIX GmbH. Gestaltung: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Druck: Samson. DVR: 1020277

Die zutrauliche Ratte wurde vermutlich ausgesetzt

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN BERÄT IN ALLEN BELANGEN DES TIERSCHUTZES!4

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 4

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5DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN KÄMPFT BEI POLITIKERN FÜR DIE RECHTE DER TIERE!

Kürzlich wurde die „Assisi-Hof“-Tierrettung desÖsterreichischen Tier-schutzvereins zu einemspektakulären Einsatz ge-rufen.

Bereits seit einigen Tagensaß ein Kater in einerBaumkrone fest. EtlicheAnrainer hatten erfolglosversucht, das verschreckteTier vom Baum zu lockenund auch von der Feuer-wehr eine Absage erhalten. Ausgerüstet mit Seil undRucksack, stieg unser Tier-rettungsfahrer ca. 25 Meterhoch in die Baumkroneund barg die verängstigteSamtpfote. Nach einer tierärztlichenUntersuchung erholte sichder erschöpfte Kater auf ei-nem „Franz von Assisi-Hof“ von seinen Strapazen. Unsere Bitte an die Medien,über die Aktion zu berich-ten, um so den Tierbesitzerschnellstmöglich auszuma-chen, führte zu einigen Ku-riositäten, die wir unserenLesern nicht vorenthaltenmöchten:So schrieben z.B. die „Salz-burger Nachrichten“ zwarüber die Rettungsaktion,erwähnten aber weder den

Österreichischen Tier-schutzverein, noch gabensie die wichtige Info-Tele-fonnummer an! Die „Ober-österreichischen Nachrich-ten“ druckten die Telefon-nummer ab, jedoch mit ei-ner falschen Ziffer!Auf ihren Fehler aufmerk-sam gemacht, erschien tagsdarauf eine kleine Notiz mitder korrekten Telefonnum-mer, jedoch wurde im Arti-kel der Birma-Kater kur-zerhand zu einem Bisam-Kater gemacht! Einem Zufall ist es zu ver-danken, dass die verzwei-felte Katzenbesitzerin auf einem online erschienenenFoto unseren ihr bekanntenTierrettungsfahrer samt ih-rem Kater erkannte. Sokonnte sie rasch mit der„Assisi-Hof“-Tier rettung“

des Österreichischen Tier-schutzvereins in Kontakttreten.Inzwischen ist „Aaron“, soheißt der siebenjährige Ka-ter, wieder bei seinem über-glücklichen Frauchen!Damit der ÖsterreichischeTierschutzverein weiter-hin Tiere in Not rettenkann, bitten wir im Sinneder Tiere um Ihre Spende.DANKE!

Riskanter Einsatz für„Assisi-Hof“–Tierrettung

Aaron ist wieder zu Hause

Mutiger Einsatz in 25 Metern Höhe!

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 5

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6 DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT

Österreichs erster Haustier-Schutzbrief!Wer kümmert sich im Notfall um Ihr Haustier?

Jährlich passieren in Österreich ca. 35.000Unfälle. Hinzu kommen unerwartete,schwere Erkrankungen wie Schlaganfäl-le und Herzinfarkte. Die Versorgung undBetreuung von Haustieren ist in solchenNotfällen selten sichergestellt.

Tagelang warten Tiere oft vergeb-lich, dass jemand kommt und sichum sie kümmert. Jeder Tierhalterist in solchen Notlagen auf Hilfe an-gewiesen. Umso erstaunlicher ist,dass es bisher keine Lösung gab.

Neuer Haustier-Schutzbrief Hilfe für Tierhalter und ihre Tiere bietetjetzt der neue HAUSTIER-SCHUTZBRIEFder Tierfreunde Österreich. Dieser stellt dierasche Versorgung und Betreuung der vier-beinigen Lieblinge sicher, wenn Tierbesitzereinen Unfall oder eine plötzliche, schwereKrankheit erleiden. „Als besorgter Tierhal-ter weiß ich, dass meine Lieblinge sicher sindund gut betreut werden, wenn mir und mei-nem Mann etwas zustößt“, beschreibt esHerta M. (Hunde- und Katzenhalterin).

LeistungenDer HAUSTIER-SCHUTZBRIEF umfasst al-le wichtigen Leistungen im Notfall: RascheVersorgung der Tiere, liebevolle Betreu-ung in einer Tierpension oder durch ei-nen Tiersitter, Füttern inkl. Einkaufen desFutters, Spazieren-/Gassi- Gehen, Organi-sieren von Tierarztbesuchen, Reinigen desSchlafplatzes/der Katzenkiste etc., Über-nahme sämtlicher Kosten bis zu 1.200Euro! Dabei kostet der HAUSTIER-SCHUTZBRIEF nur 20,00 Euro im Jahr(zzgl. 39,60 Euro Mitgliedschaft).

100%iger SchutzWenn unerwartete Notsituationen eintre-ten, ist es zu spät sich um eine Betreuungzu kümmern. Freunde, Bekannte und Fa-milienmitglieder können selten Hunde,Katzen oder Kleintiere auf Dauer betreu-

en. Wichtig ist zudem die rasche Versor-gung Ihrer zuhause eingesperrten Tiere!Die Absicherung mit dem Haustier-Schutz-brief hilft in diesen Ausnahmesituationen.

Der Club für Tierbesitzer Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sindÖsterreichs Club für Haustierhalter. Siekämpfen in Initiativen wie „STOPPT DIEHUNDESTEUER“ für die Anliegen vonHaustierbesitzern und ihren Tieren. Zu-dem bietet der Club für Tierhalter eine um-fassende Servicemitgliedschaft mit vielenLeistungen und Vorteilen wie: Österreichsgrößte Vorteilswelt für Tierbesitzer, um-fassende Beratung von Tierexperten, Öster-reichs besten Hundehaftpflichtschutz sowiespezielle Tierversicherungen, die Tierarzt-kosten übernehmen.Nähere Informationen unter: www.tier-freunde.org und Tel: 0662/248992 oderper E-Mail: [email protected]

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 6

Page 7: "Tier & Natur" 04/2014

7AUSSCHLIESSLICH AUS SPENDEN UND SONSTIGEN ZUWENDUNGEN VON ENGAGIERTEN TIERFREUNDEN!

Im amerikanischen Yel-lowstone Nationalpark lagder Wolfsbestand einst beiNull. Schnell stieg die Zahlvon Hirschen und anderengroßen Pflanzenfressernstark an, es gab keine Na-turverjüngung der Vegeta-tion. Seit der Rückkehr derWölfe stabilisierten sich dieeinst kahlen Ufergaleriender Flussläufe und dieSchmelzwassermassen imFrühjahr rissen keine Ufer-abschnitte mehr mit sich.Das wiederum wirkte sichpositiv auf Wasserbewoh-ner aus.

Kleintiere profitierenDoch Wölfe jagen nicht nurPflanzenfresser, sondernauch kleinere Fleischfresserund deren Beutetiere. DieKojotenbestände dezimier-ten sich zugunsten vielerTiere wie Hasen und Mäu-se. Die Kleinsäuger-Popu-lation hat wiederum Ein-

fluss auf die Artenzusam-mensetzung der Wiesen.Die erblühende Vegetationbringt jetzt mehr Beerenhervor, die vielen Tieren,z.B. Vögeln als Nahrungdienen. Auch Adler undGeier profitieren von denÜberresten der Wolfsbeute.

Mensch ist kein Ersatzfür BeutegreiferEine wesentliche Er-kenntnis der Studie ist,dass menschliche Jagdsehr viele Funktionender Fleischfresser nichtersetzen kann. Obwohldie Jägerschaft jedenZusammenhang damitoffiziell bestreitet, ver-schwinden immer wie-der Wölfe, Bären undLuchse. Es ist wohlam wahrschein-lichsten, dass ei-nige Ewiggestrigeeinfach nicht ein-sehen, dass sie das

natürliche Gleichgewichtdurch die Jagd keineswegsherstellen, sondern durch il-legale Abschüsse der Beu-tekonkurrenten auch nochbewusst verhindern!

Menschliche Jagdschadet der Natur!

Ein internationales For-scherteam fand nun he -r aus, dass die Rolle der großen Beutegreifer wieWölfe, Bären, Pumas, etc.wesentlich wichtiger ist,als bisher gedacht.

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 7

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Addiert man alle Privat-gärten, kommt man auf ei-ne Fläche, die größer ist,als alle österreichischenNationalparks gemeinsam.

Umso wichtiger ist es, imGarten keine chemischenKeulen zu benutzen, son-dern Schädlinge mit natür-lichen Mitteln klein zu hal-ten. Häufig lösen Gifte zumSchutz von Zier- und Nutz-pflanzen zwar ein Problem,schaffen aber viele weite-re. Wenn Sie auf deren Ein-satz verzichten, tun Sienicht nur Ihrer Gesundheitetwas Gutes, sondern schaf-

fen Lebensraum für vieleTierarten, z.B. Bienen undFröschen, die die Hilfe desMenschen dringend brau-chen. Locken Sie die richti-gen Nützlinge an, um Pflan-zenkrankheiten und Schäd-linge in Schach zu halten.Schaffen Sie Unterschlupfeund Trinkmöglichkeiten fürIgel, Vögel, Fledermäuse,Kröten, etc. Diese verspei-sen viele Käfer, Würmerund fliegende Insekten. Oh-renschlürfer, die ihren Na-men übrigens fälschlicher-weise tragen, siedeln sichz.B. gerne in verkehrt auf-gehängten Tontöpfen an,die mit Holzwolle gefüllt

sind. Sie sind wichtige Ver-bündete gegen Milben, Rau-pen und Spinnmilben. Mitwenig Aufwand können wiralle zusammen für einennatürlichen und gesundenKreislauf der Natur sorgen. Weitere Tipps finden Sieim Buch: „Pflanzenschutzim naturnahen Garten“von Christian Kubik, AV-Buchverlag.

Tipps für dennaturnahenGarten

8 DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN UNTERHÄLT IN GANZ ÖSTERREICH KONTROLLIERTE EINRICHTUNGEN

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 8

Page 9: "Tier & Natur" 04/2014

Da die Tage wieder längerund die Sonnenstrahlen in-tensiver werden, ist es be-sonders wichtig, Tiere mitweißem Fell vor UV-Strah-lung zu schützen. Für siebesteht Hautkrebsgefahr!

Die fünfjährige Katze „Nina“wurde gemeinsam mit 14anderen Katzen von einerälteren Dame gehalten. DieFrau war sowohl finanziell,wie auch sonst mit der Pfle-ge der Katzen überfordert.Der benachbarte Tierarzterbarmte sich der Katzen,kastrierte sie kostenlos undsuchte neue Plätze für sie.Der Österreichische Tier-schutzverein übernahm elf Samtpfoten zur weite-ren Vermittlung auf seine „Assisi-Höfe“. Bei der Untersuchung durchunsere Tierärzte wurdeHautkrebs an „Ninas“ Oh-

ren festgestellt. Dies ist be-sonders bei Hunden undKatzen mit weißen Ohrenein ernstzunehmendes Ri-siko. So lächerlich es manchenerscheinen mag: die Ohrenmüssen durch Sonnen-creme vor der schädlichenUV-Strahlung geschütztwerden! Eine Sonnencremeohne Parfüm, dafür mit ho-hem Lichtschutzfaktor undsofortiger Wirkung eignetsich dazu am besten. Sokann man seinem Lieblingjuckenden, schmerzhaftenSonnenbrand ersparen.Nina mussten leider Teileihrer Ohren abgenommenwerden. Ansonsten ist dieSamtpfote jedoch fit und ge-sund. Sie wartet nun aufein liebevolles neues Zu-hause, wo man über ihrenoptischen Makel hinweg-sieht.

Tierfreundlichekulinarische Tipps:

GRILLSPIESSE MIT KARTOFFELN, ZITRONE UND SALBEIAngaben für 2 Personen, Zubereitungszeit: 15 Min.+ 60 Min. Ziehzeit

Marinade: 1 Peperoni, 1 kl. Stück Ingwer, 2 Knoblauch -zehen, 3 EL Olivenöl, Meersalz,schwarzer Pfeffer

Spieße: 14 kl. heurige Bio-Kartof-feln, 2 Zitronen, 12 Blätter Salbei,Holz- oder Metallspieße

• Für die Marinade die Peperoni,Ingwer, Knoblauch fein hacken.Zutaten in eine Schüssel gebenund mit dem Olivenölvermischen. Salzen und pfeffernund etwas durchziehen lassen.

• Kartoffeln waschen und mit derSchale ca. 15 Min. vorkochen.Die Zitronen in etwa ½ cm dickeScheiben schneiden.

• Die Salbeiblätter waschen undtrockentupfen.

• Abwechselnd Kartoffeln, Zitronenund Salbeiblätter aufdie Grillspießestecken, mitKnoblauchölbestreichen undca. 10 Min. aufdem Grill oderim Backofengrillen.

Wir wünschen gutesGelingen und gutenAppetit!

Sonnenschutz für Tiere?

9DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT ZUR GÄNZE AUS SPENDEN!

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Die internationale Tierschutzorganisation ENDZOO deckt auf:

Tötung von Giraffe Mariuswar nicht notwendig!

Im Februar wurde im ZooKopenhagen die männlicheund gesunde Netz-GiraffeMARIUS im Alter von nureinem Jahr getötet. TrotzAngeboten anderer Zoos,Marius zu übernehmen undsomit sein Leben zu retten,blieb der dänische Zoo beiseinem Vorhaben.

Die Aussage des Kopenha-gener Zoos – „Giraffe MA-RIUS sei den anderen Gi-raffen seiner Herde gene-tisch zu ähnlich gewesen –hätte er sich vermehrt, wä-

re es Inzucht gewesen“ –ist richtig. Doch richtig istauch, dass der „wegen In-zuchtgefahr“ getötete MA-RIUS selbst aus einer In-zucht stammt. Dem Vereinzugespielte Daten bewei-sen, dass MARIUS Eltern,Mutter LIEN und VaterMARCO, in ihren Stamm-bäumen 16 gemeinsameVerwandte haben!Überhaupt stammen alle159 derzeit in europäischenZoos befindlichen Netzgi-raffen von nur 23 Gründer-tieren ab. Da ist es mit der

genetischen Vielfalt nichtweit her. Inzucht war undist bei solch einer geringenGründerzahl beinahe un-ausweichlich. Das Tötungs-argument „Inzuchtvermei-dung“ ist daher faden-scheinig.

Erfahrener ZuchtbulleÜbrigens ist MARIUS VaterMARCO noch enger mit denanderen Giraffen der Ko-penhagener Gruppe ver-wandt. MARCO sollte sichnach dem Argument der In-zuchtvermeidung ebenfallsnicht fortpflanzen. MARCOist für den Zoo jedoch wert-voll, da er ein so genannter„erfahrener Zuchtbulle“ istund Kopenhagen Jahr fürJahr viele weitere publi-kumswirksame süße Giraf-fenbabys garantiert. So wirdmunter weiter Inzucht be-trieben! MARIUS dagegenwar „nur“ ein „Surplus ofmales”, ein „Überschuss-Männchen“.Viele andere europäischeZoos stehen vor dem glei-chen Problem, weshalb dieGiraffenhaltung in so ge-nannten Single-Gruppen(nur gleichgeschlechtlicheTiere) stark zunimmt. Nach

10 DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG,

Giraffen in der endlosen Weite der Savanne

Tier & Natur 4-2014 03.04.2014 11:35 Uhr Seite 10

Page 11: "Tier & Natur" 04/2014

der Logik des Kopenhage-ner Zoos sind auch alle Gi-raffen der 54 europäischenZoos mit Single-GruppenPlatzverschwender, weilsie nicht züchten. Ebensodie vielen Giraffen, derenUnterart unbekannt ist,bzw. die Kreuzungen ver-schiedener Unterartendarstellen (sogenannte Hy-bride).

Keine GeburtenkontrolleZuletzt wurde noch be-hauptet, eine Kastrationoder hormonelle Verhü-tungsmethode sei unna-türlich und berge gesund-heitliche Risiken. Dazu istzu sagen, dass Zoos welt-weit erfolgreich auf Be-standskontrolle durch Ver-hütung setzen. Auch einebauliche Trennung von Gi-raffenbullen und Weib-chen wird mancherortspraktiziert. Das Argument,dass es für die Tiere un-natürlich sei, keine Jun-gen aufziehen zu können,ist absurd. Die völlig künst-liche Welt des Zoos kannauch durch die natürlichenVorgänge der Paarungund Aufzucht nicht tierge-recht werden. Nicht dasWohl der Tiere, sondernGiraffenbabys als publi-kumswirksame Kassen-schlager, sind der eigent-liche Grund der Zooleute,die Geburtenkontrolle ab-zulehnen.

11UNABHÄNGIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL

++ „Assisi-Hof“ News ++ „Assisi-Hof“ News ++

Frühlingserwachenauf dem „Assisi-Hof II“Wie in einer früheren Ausgabe von „Tier & Natur“ berichtet,wurden auf dem „Assisi-Hof II“ im Vorjahr die Pferde -paddocks befestigt. Diese Investition war sehr wichtig, dennin den vergangenen Monaten fror der Boden nie völlig zuund die Pferde hätten ansonsten im Morast stehen müs-sen. Die betonierten Paddocks bieten dagegen einen fes-ten, trockenen Stand, auch wenn die Wiese matschig istund lassen sich außerdem gut sauber halten. Auch die Kat-zen schätzen die Paddocks aus diesen Gründen und sitzendort gerne. Wir danken allen Tierfreundinnen und Tier-freunden für ihre Unterstützung. Ohne Ihre Hilfe hätten wirdiesen wichtigen Schritt nicht finanzieren können!

Inzwischen tollen die Pferde voller Lebensmut auf der Wieseherum. Hier sieht man z.B. den Haflinger Marco und dasschwarze Pony Maxi übermütig ihre Kräfte messen. Einesolche „Rangelei“ ist völlig harmlos und drückt die Lebens -freude der Tiere aus.

Spielerisches Kräftemessen der Pferde auf dem „Assisi-Hof II“

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Page 12: "Tier & Natur" 04/2014

Chris Lohner:Chris Lohner:

„Kinder und Tiere sinddie unschuldigsten

Geschöpfe.Beschützen wir sie!“

Moderatorin und Autorin

Unterstützen auch Sie die Arbeitdes Österreichischen Tierschutzvereins!

liebevoll gepflegte Areal lädtzu einem kleinen Spazier-gang ein. Unsere kompeten-ten und einfühlsamen Mit-arbeiter stehen Ihnen für al-le Fragen zur Verfügung.Auch Hunde sind natürlichherzlich willkommen!

Der Tierfriedhof „Waldesruh“ befindet sichin 2011 Sierndorf (NÖ).

Wenn Sie mit dem PKWanreisen, folgen Sie derBeschilderung im Ort.

Sie können auch mit derS-Bahn bis Stockerau fahren. Von dort bietenwir Ihnen einen kostenlosen Shuttledienst (Anforderung unter Tel. 0664/101 75 22) zum Tierfriedhof.

Weitere Informationen erhalten Sie unter 01/897 33 46 oderwww.wienertierfriedhof.at

Vielen Tierfreunden istder idyllisch in der Nä-

he von Wien gelegene Tier-friedhof „Waldesruh“ einBegriff. Am Samstag, 24. Mai 2014haben alle Tierfreunde die

Möglichkeit, den Tier-friedhof „Waldes-ruh“ zu besuchen.Von 11.00–15.00 Uhrladen wir zu einem Tagder offenen Tür ein. Das

Spendenkonto IBAN: AT30 6000 0000 9001 2022

Tag der offenen Tür amTierfriedhof „Waldesruh“

WEGBESCHREIBUNG

Foto: Inge Prad

er

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