u. k. kiviranta und r. mäkitalo, tonsillitis acuta. Übersicht über mikrobiologie und behandlung...

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350 Buchbesprechungen ralien aus mitteleuropaischen Boden und Locker-Sedimenten geben, erinnern aul3erordent- lich an die Elder, die man bei der mikroskopischen Kontrolle der bakteriellen Verwitterung von Alumosilikat-Fragmenten erhii1t.l). M7. SCHWARTZ (Tallahassee, Fla.) U. K. KIVIRANTA und R. MAKTTALO, Tonsillitis acuta. Ubersicht uber Mikrobiologie und Behandlung (Suppl. ad Vol. 26, Practica Oto-Rhino-Laryngologica). 46 S., 2 Abb., 1 Tab. Basel/New York 1964 : S. Karger Die vorliegende Literaturzusammenstellung zeichnet sich besonders durch ihre bakterio- logische Unbefangenheit aus. So wird z. B. voii ,,dem betahamolytischen Streptococcus" gesprochen, obwohl seit mehr als 30 Jahren bekannt ist, dal3 sich die /?-hamolysierenden Streptokokken in mehrere serologische Gruppen unterteilen, wovon nur die A-Streptokok- ken wesentliche Bedeutung fur die Tonsillitis haben. Weitere Ungereimtheiten lassen sich Ieicht zusammentragen. Der Fachmann wird diesen Teil, der auch noch Angaben uber The- rapie und klinischen Verlauf enthllt, benutzen, um seine Literaturkartei auf Vollst#andig- keit zu uberpriifen. I m 2. Teil werden Behandlungsergebnisse an 81 Patienten verglichen, die entweder mit Penicillin oder Primal (Benzochinon-Guanylhydrazon-Thiosemicarbazon) behandelt wurden. Klinisch waren die Ergebnisse gleichwertig, nach Primal blieben die betahamolysierenden Streptokokken allerdings im Rachen erha,lten. W. K~HLER (Jena) G. G. MEYNELL and ELINOR MEYNELL, Theory and Practice in Experimental Bacteriology. XI1 u. 288 S., 51 Abb., 26 Tab., 2 Taf. London 1965: Cambridge University Press. 50 s Wahrend die Methoden der medizinisch-diagnostischen Bakteriologie immer wieder nach den verschiedensten Gesichtspunkten behandelt worden sind, gibt es verhaltnismal3ig wenige Bucher neueren Datums, die sich mit der allgemeinen mikrobiologischen Technik beschaftigten. Hier ist das Buch von G. und E. MEYNELL einzureihen. Es werden behan- delt die Bestimmung von Bakterienmasse und -zahl, Kulturmedien, Aerobiose und Anaero- biose, Sterilisation, mikroskopische Untersuchung von Bakterien, quantitative Bestimmung von Keimzahlen und schliel3lich noch mit kurzen Hinweisen Phagentechnik, UV-Wirkung, Zentrifugentechnik und Pufferung. Einzelne Verfahren werden eingehender beschrieben, vor allem wird aber auf die Grundlagen der Methoden eingegangen. EIierin und in der ta- bellarischen Zusammenfassung von Daten aus der Literatur liegt der Wert des Buches. Der Text selbst ist nicht erschopfend, aber das Literatur-Verzeichnis enthalt mehr als 700 Zi- tate. - Nebenbei sei vermerkt, da13 noch immer eine moderne Darstellung der Kultur- methoden fur die einzelnen taxonomischen und biochemischen Gruppen von Mikroorganis- men fehlt, die an die Stelle von E. KUSTER'S ,,Kultur der Mikroorganismen" (1913) treten konnte. ADELHEID SCHWARTZ (Hamburg) c. E. W. V(IOLSTENH0LME and JULIE KNIGHT (Eds.), Cellular Biology of Myxovirus In- fections (Ciba, Foundation Symposium). 368 S., 85 Abb., zahlreiche Tab. London 1964: J. 85. A. Churchill Lkd. 60 s Der Bericht uber das Ciba Foundation Symposium uher Myxoviren, das im Februar 1964 stattfand, enthalt neben den einleitenden Bemerkungen des Vorsitzenden (AX'DREWES) drei- xehn Aufsatze iiber verschiedene Aspekte dieser Virusgruppe, deren Erforschung einen der Schwerpunkte der Virologie darstellt. Behandelt werden Fragen der Virusstruktur, Unter- suchungen uber den Replikationsmodus mit Hilfe des Einsatzes von spezifischen Hemm- stoffen der Nucleinsauresynthese, ferner genetische, serologische sowie auch terminologische und taxonomischc Probleme. Bei der Fulle des Materials ist es hier nicht moglich, auf Ein- zelheiten einzugehen. Der Bericht vermittelt jedenfalls einen ansgezeichneten Uberblick uber den Stand und die Perspektiven der Forschung in1 Bereich der Myxoviren, zumal auch die teils recht ausgedehnten Diskussionen abgedriickt sind, welche sich den Vortragen an- schlossen, bzw. als Generaldiskussionen zu verschiedenen Themenkreisen gefuhrt wurden. UDO TAUBENECK (Jena) R. BRUNNER und G. MACHEK (Herausgeber), Die Antibiotica. Bd. I1 Die mittleren Anti- biotica. 992 s., 29 Tab. Nurnberg 1965: Hans Carl. DM 145,- l) M. WAGNER u. W. SCHWARTZ, diese Ztschr., im Druck.

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350 Buchbesprechungen

ralien aus mitteleuropaischen Boden und Locker-Sedimenten geben, erinnern aul3erordent- lich an die Elder, die man bei der mikroskopischen Kontrolle der bakteriellen Verwitterung von Alumosilikat-Fragmenten erhii1t.l). M7. SCHWARTZ (Tallahassee, Fla.)

U. K. KIVIRANTA und R. MAKTTALO, Tonsillitis acuta. Ubersicht uber Mikrobiologie und Behandlung (Suppl. ad Vol. 26, Practica Oto-Rhino-Laryngologica). 46 S., 2 Abb., 1 Tab. Basel/New York 1964 : S. Karger

Die vorliegende Literaturzusammenstellung zeichnet sich besonders durch ihre bakterio- logische Unbefangenheit aus. So wird z. B. voii ,,dem betahamolytischen Streptococcus" gesprochen, obwohl seit mehr als 30 Jahren bekannt ist, dal3 sich die /?-hamolysierenden Streptokokken in mehrere serologische Gruppen unterteilen, wovon nur die A-Streptokok- ken wesentliche Bedeutung fur die Tonsillitis haben. Weitere Ungereimtheiten lassen sich Ieicht zusammentragen. Der Fachmann wird diesen Teil, der auch noch Angaben uber The- rapie und klinischen Verlauf enthllt, benutzen, um seine Literaturkartei auf Vollst#andig- keit zu uberpriifen. I m 2. Teil werden Behandlungsergebnisse an 81 Patienten verglichen, die entweder mit Penicillin oder Primal (Benzochinon-Guanylhydrazon-Thiosemicarbazon) behandelt wurden. Klinisch waren die Ergebnisse gleichwertig, nach Primal blieben die betahamolysierenden Streptokokken allerdings im Rachen erha,lten. W. K ~ H L E R (Jena)

G. G. MEYNELL and ELINOR MEYNELL, Theory and Practice in Experimental Bacteriology. XI1 u. 288 S., 51 Abb., 26 Tab., 2 Taf. London 1965: Cambridge University Press. 50 s

Wahrend die Methoden der medizinisch-diagnostischen Bakteriologie immer wieder nach den verschiedensten Gesichtspunkten behandelt worden sind, gibt es verhaltnismal3ig wenige Bucher neueren Datums, die sich mit der allgemeinen mikrobiologischen Technik beschaftigten. Hier ist das Buch von G. und E. MEYNELL einzureihen. Es werden behan- delt die Bestimmung von Bakterienmasse und -zahl, Kulturmedien, Aerobiose und Anaero- biose, Sterilisation, mikroskopische Untersuchung von Bakterien, quantitative Bestimmung von Keimzahlen und schliel3lich noch mit kurzen Hinweisen Phagentechnik, UV- Wirkung, Zentrifugentechnik und Pufferung. Einzelne Verfahren werden eingehender beschrieben, vor allem wird aber auf die Grundlagen der Methoden eingegangen. EIierin und in der ta- bellarischen Zusammenfassung von Daten aus der Literatur liegt der Wert des Buches. Der Text selbst ist nicht erschopfend, aber das Literatur-Verzeichnis enthalt mehr als 700 Zi- tate. - Nebenbei sei vermerkt, da13 noch immer eine moderne Darstellung der Kultur- methoden fur die einzelnen taxonomischen und biochemischen Gruppen von Mikroorganis- men fehlt, die an die Stelle von E. KUSTER'S ,,Kultur der Mikroorganismen" (1913) treten konnte. ADELHEID SCHWARTZ (Hamburg)

c. E. W. V(IOLSTENH0LME and JULIE KNIGHT (Eds.), Cellular Biology of Myxovirus In- fections (Ciba, Foundation Symposium). 368 S., 85 Abb., zahlreiche Tab. London 1964: J. 85. A. Churchill Lkd. 60 s

Der Bericht uber das Ciba Foundation Symposium uher Myxoviren, das im Februar 1964 stattfand, enthalt neben den einleitenden Bemerkungen des Vorsitzenden (AX'DREWES) drei- xehn Aufsatze iiber verschiedene Aspekte dieser Virusgruppe, deren Erforschung einen der Schwerpunkte der Virologie darstellt. Behandelt werden Fragen der Virusstruktur, Unter- suchungen uber den Replikationsmodus mit Hilfe des Einsatzes von spezifischen Hemm- stoffen der Nucleinsauresynthese, ferner genetische, serologische sowie auch terminologische und taxonomischc Probleme. Bei der Fulle des Materials ist es hier nicht moglich, auf Ein- zelheiten einzugehen. Der Bericht vermittelt jedenfalls einen ansgezeichneten Uberblick uber den Stand und die Perspektiven der Forschung in1 Bereich der Myxoviren, zumal auch die teils recht ausgedehnten Diskussionen abgedriickt sind, welche sich den Vortragen an- schlossen, bzw. als Generaldiskussionen zu verschiedenen Themenkreisen gefuhrt wurden.

UDO TAUBENECK (Jena)

R. BRUNNER und G. MACHEK (Herausgeber), Die Antibiotica. Bd. I1 Die mittleren Anti- biotica. 992 s., 29 Tab. Nurnberg 1965: Hans Carl. DM 145,-

l ) M. WAGNER u. W. SCHWARTZ, diese Ztschr., im Druck.