Über die konstanz der gefrierpunktsdepression der milch im verlauf einer laktationsperiode

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4~ R. B a u e r, [Zeitschr. f. Untersuchung d_ der Lebensmittel. Uber die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode. Von Ing. Robert Bauer. Mitteilung der Milchwirtschaftlichen Abteilung der Landw.-chemischen Bundesversuchsanstalt in Wien. [Eingegangen am 3. Juni 1932.] Durch die vorliegende Arbeit sollte vor allcm die Konstanz tier Gefrierpunkts- depression im Verlauf einer Laktationsperiode tiberprtift werden. Da diesem Weft in den letzten Jahren einerseits besondere Bedeutung far die Benrteilung yon Milch bei- gemessen, andererseits seine grol]e Konstanz immer wieder betont wird, mul~te kS Yon besonderem Interesse sein, diesen Wert mit den anderen zur Benrteilung einer Milch verwendeten Analysenzahlen zu vergleichen. Es wurden daher neben der Gefrierpunkts- depression auch noch Fett, Spezifisches Gewicht~ Refraktion, fettfreie Trockensubstanz und die elektrisehe Leitfi~higkeit bestimmt. Zur Dnrchftihrung des vorliegenden Versuches ist folgendes zu bemerken: Als Versuchshof wurden die Stallungen der Landeslandwirtschaftsschule in Korneuburg bei Wien gewi~hlt, die mir durch die Liebenswtirdigkeit des Herrn Verwalter Pichler zur Verftigung standen. Die untersuchten Ktihe waren alle, mit Ausnahme tier Kuh Nr. 11, welche vom bodensti~ndigen Landschlag war, Montafoner Kfihe, die auf dem Versuchshof aufgezogen waren. Die Auswahl der Ktihe erfolgte ganz willktirlich der Reihe nach, wie sit zur Abkalbung kamen. Untersucht wurde insgesamt die Milch yon 12 Kiihen, yon denen drei, ni~mlieh die Ktihe Nr. 4/III, 3 and 3/I in zwei auf- einanderfolgenden Laktationsperioden zur Untersuchung genommen wurden, sodal~ z. B. die Kuh bTr. 4/III yore 19. XII. 1929 bis 17. XII. 1930 in der ersten Laktationsperiode und nach der hierauf erfolgten Trockenperiode and Abkalbung am 22. I. 1931, nach- dem das Kalb an den Fleischer abgegeben worden war, vom 24. II. 1931 bis 31.XII. 1931 abermals untersucht wurde. Einige der Versuchstiere mul~ten im Lanf der Untersuchung aus verschiedenen Grtinden geschlachtet werden; es liegen daher in diesen Fhllen teilweise keine ganzen Laktationsperioden vor. Die Kuh Hr. 5 wurde nach 3 Monaten, vom Beginn der Untersuchung an gerechnet, wegen eines Fremdk5rpers geschlachtet. Die Kuh Nr. 14/[ wurde nach 5-monatiger Versuchs- dauer geschlachtet, da infolge andauernden Geb~rmuttervorfalles ihre Milchergiebigkeit sehr stark gesunken war. Kuh Hr. 22 stand 9 Monate in Untersuchung. Diese Kuh war seit der Totgeburt ihres Kalbes krank und wurde nur wegen ihrer guten Abstammung so lange gehalten. Endlich mul~te auch Kuh Hr. 24/I nach 13 Monaten geschlachtet werden, da sie in der Milch- ergiebigkeit stark zurtickgegangen war und sts rinderte. Bei dreimaliger Fatterung wurde zweimal im Tage gemolken. Die Wirtschaft wurde mit reiner Stallhaltung ohne Weidegang geftihrt. Als Granfutter wurde an die Ktihe Luzerne, Futtermais (jung nnd alt) and Futterrtibenbli~tter verabreicht. Beim DTbergang yon der Trockenftitterung zur Grfinf|itterung wurde das Hen bei ersterer dureh Zuffitterung yon Klee ersetzt. DiG Trockenfatterung war in beiden Yersnchs- jahren dieselbe. Es wurde je Sttick und Tag als Grundfutter verabreicht: 20 kg zer- kteinerte Futterrtiben, 1 kg Kleie und 5 kg Hen. Die Futterriiben warden mit Spreu gemengt und mit Wasser benetzt. Die Kfihe mit einer Milchleistung fiber 10 Liter erhielten eine Zulage, die nach Leistung abgestuft war and in etwa 1 kg Kleie, 0,5 kg Kiirbis- bezw. Sonnenblumenkuchen und 0,5 kg Sojaschrot bestand.

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Page 1: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

4~ R. B a u e r , [Zeitschr. f. Untersuchung d_ der Lebensmittel.

Uber die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode.

Von Ing. Robert Bauer.

M i t t e i l u n g der M i l c h w i r t s c h a f t l i c h e n A b t e i l u n g de r L a n d w . - c h e m i s c h e n B u n d e s v e r s u c h s a n s t a l t in Wien.

[Eingegangen am 3. Juni 1932.]

Durch die vorliegende Arbeit sollte vor allcm die Konstanz tier Gefrierpunkts- depression im Verlauf einer Laktationsperiode tiberprtift werden. Da diesem Weft in den letzten Jahren einerseits besondere Bedeutung far die Benrteilung yon Milch bei- gemessen, andererseits seine grol]e Konstanz immer wieder betont wird, mul~te kS Yon besonderem Interesse sein, diesen Wert mit den anderen zur Benrteilung einer Milch verwendeten Analysenzahlen zu vergleichen. Es wurden daher neben der Gefrierpunkts- depression auch noch Fett, Spezifisches Gewicht~ Refraktion, fettfreie Trockensubstanz und die elektrisehe Leitfi~higkeit bestimmt.

Zur Dnrchftihrung des vorliegenden Versuches ist folgendes zu bemerken: Als Versuchshof wurden die Stallungen der Landeslandwirtschaftsschule in Korneuburg bei Wien gewi~hlt, die mir durch die Liebenswtirdigkeit des Herrn Verwalter P i c h l e r zur Verftigung standen. Die untersuchten Ktihe waren alle, mit Ausnahme tier Kuh Nr. 11, welche vom bodensti~ndigen Landschlag war, Montafoner Kfihe, die auf dem Versuchshof aufgezogen waren. Die Auswahl der Ktihe erfolgte ganz willktirlich der Reihe nach, wie sit zur Abkalbung kamen. Untersucht wurde insgesamt die Milch yon 12 Kiihen, yon denen drei, ni~mlieh die Ktihe Nr. 4/III , 3 and 3/I in zwei auf- einanderfolgenden Laktationsperioden zur Untersuchung genommen wurden, sodal~ z. B. die Kuh bTr. 4/ I I I yore 19. XII. 1929 bis 17. XII. 1930 in der ersten Laktationsperiode und nach der hierauf erfolgten Trockenperiode and Abkalbung am 22. I. 1931, nach- dem das Kalb an den Fleischer abgegeben worden war, vom 24. II. 1931 bis 31.XII. 1931 abermals untersucht wurde.

Einige der Versuchstiere mul~ten im Lanf der Untersuchung aus verschiedenen Grtinden geschlachtet werden; es liegen daher in diesen Fhllen teilweise keine ganzen Laktationsperioden vor.

Die Kuh Hr. 5 wurde nach 3 Monaten, vom Beginn der Untersuchung an gerechnet, wegen eines Fremdk5rpers geschlachtet. Die Kuh Nr. 14/[ wurde nach 5-monatiger Versuchs- dauer geschlachtet, da infolge andauernden Geb~rmuttervorfalles ihre Milchergiebigkeit sehr stark gesunken war. Kuh Hr. 22 stand 9 Monate in Untersuchung. Diese Kuh war seit der Totgeburt ihres Kalbes krank und wurde nur wegen ihrer guten Abstammung so lange gehalten. Endlich mul~te auch Kuh Hr. 24/I nach 13 Monaten geschlachtet werden, da sie in der Milch- ergiebigkeit stark zurtickgegangen war und sts rinderte.

Bei dreimaliger Fatterung wurde zweimal im Tage gemolken. Die Wirtschaft wurde mit reiner Stallhaltung ohne Weidegang geftihrt. Als Granfutter wurde an die Ktihe Luzerne, Futtermais (jung nnd alt) and Futterrtibenbli~tter verabreicht. Beim DTbergang yon der Trockenftitterung zur Grfinf|itterung wurde das Hen bei ersterer dureh Zuffitterung yon Klee ersetzt. DiG Trockenfatterung war in beiden Yersnchs- jahren dieselbe. Es wurde je Sttick und Tag als Grundfutter verabreicht: 20 kg zer- kteinerte Futterrtiben, 1 kg Kleie und 5 kg Hen. Die Futterriiben warden mit Spreu gemengt und mit Wasser benetzt. Die Kfihe mit einer Milchleistung fiber 10 Liter erhielten eine Zulage, die nach Leistung abgestuft war and in etwa 1 kg Kleie, 0,5 kg Kiirbis- bezw. Sonnenblumenkuchen und 0,5 kg Sojaschrot bestand.

Page 2: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

65. Band. ] Januar 1933.J Gefrierpunkt der Milch. 43

Zur Untersuchung wurde einmal im Monat und zwar jedesmal bei der Abend- melkung yon mir eine Probe aus dem gut durchmischten Gesamt-Gemelk entnommen, regelmhl~ig mit derselben Menge Formalin konserviert, fiber Nacht im Eiskasten auf- bewahrt und am nhchsten Tag untersucht.

Der Beginn des Versuches lag far gewOhnlich 4 Wochen nach der Abkalbung, da bis zu diesem Zeitpunkt die Kiilber bei den Kiihen getr~nkt wurden. Den vor dieser Zeit entnommenen Proben, die in die Tabellen aufgenommen Wurden, fhllt nur ein allgemeines Interesse zu. Da es sich hierbei um Colostralmilch oder Teilgemelke handelte, kSnnen die hierfiir gefundenen Werte mit den anderen nicht in Vergleich gestellt werden.

Die Versuchsergebnisse sind in den Tabellen 1 - - 1 5 zusammengestellt.

Tabelle 1. Kuh Nr. 8/I. Zweites Xalb am 20. XI. 29; belegt 13. VI. 30; trocken gestellt 13. I. 31.

-~ | ~ ~ a ~- ~ ~ ~ ;~ ~ :~ Bemerkungen Probenahme r ~ ~ o ~

27. XI. 29 19. XII. 29

17. I. 30 18. II. 30

21. III. 30 23. IV. 30 23. V. 30 5. VI. 30

24. VII. 30 25. VIII. 30

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 3O 17. XII. 30

-- 1,0373 1,0357 I

6�89 1,0343 I 5�89 1,0345 5�89 1,0339 ~�89 1,0340

1,0338 6 1,0325 5 1,0328

1,0330 1,0326

3�89 1,0327 2�89 1,0336 1�89 1,0329

Erstes Kalb am 10. XII. 29

5 4�89 4

19. XII. 29 17. I. 30

18. II. 30 21. III. 30

3,15 1,22 3,58 4,08 4,00 3,77 4,30 4,35 3,60 3,50 3,85 4,55 4,47 4,10

13,36 10,21 10,40 [ 9,18 13,14 I 9,56 13,79 9,71 13,54 9,54 13,28 9,51 13,88 9,58 13,61 9,26 12,79 9,19 12,71 9,21 13,04 9,19 13,90 9,35 14,03 9,56 13,41 9,31

Tabelle 2.

40,0 45,10 39,3 54,03 39,9 42,49 39,9 43,56 40,0 44,96 39,2 44,23 39,1 43,34 38,9 43,34 38,8 44,23 38,8 46,07 38,6 45,13 38,4 46,07 38,0 47,34 37,3 49,36

K u h Nr. 4/III.

54,6 56,7 55,6 55,6 56,0 55,9 53,4 54,8 55,0 55,3 54,2 56,3 55,0 55,7

belegt 9. IV. 30; trocken gestellt 20. XII.

Kalb noch bei der Kuh, Teilgemelk

Trockenfiitterung

Griinffitterung

Futtermais jung Futtermais alt

Futterriibenblatt Trockenftitterung

30. (Siehe auch Tabelle 13.)

23. IV. 30 23. V. 30 5. VI. 30

24. VII. 3O 25. VIII. 30

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 3O 17. XII. 30

4 4 ~�89 4 4 3 3 2 1�89

1,0342 1,0343 !,0345 1,0342 1,0335 1,0344 1,0325 1,0329 1,0327 1,0336 1,0348 1,0357 1,03561

4,95 3,72 4,03 4,20 4,30 4,05 4,45 4,35 4,00 4,30 4,90 5,20 5,20

14,75 [ 9,80 13,30 I 9,58 13,73 I 9,70 13,85 I 9,65 13,80 1 9,50 13,72 I 9,67 13,73 9,28 13,71 9,36 13,24 9,24 13,83 9,53 14,85 9,95 15,43 10,23 15,411 10,21

Tabelle 3.

40,4 45,31 I 56,6 40,5 39,48 55,6 40,0 41.65 54,0 39,7 41.o~ i 54,0 39,7 41,o41 54,7 39,4 41,45 53,5 39,4 39.67 53,1 39,7 38.781 54,2 39,5 40.64 I 54,5 39,9 38,781 53,2 40,1 38.35! 55,8 40,0 37.73 ', 54,4 40,4 I 35.~51 54,4

Kuh Nr. 3. Viertes Kalb am 31. XII. 29; belegt 15. III. 30; trocken

18. II. 30 21. III. 30 23. IV. 30 23. V. 3O 5. VI. 30

24. VII. 30 25. VIII. 30

26. IX. 30 23. X. 30

6 4 4�89 5 4�89 4 3�89 2�89 2�89

1,0350] 3,98 1,0350[ 4,60 1,0339[ 4,48 1,0343 / 4,05 1,03391 3,95 1,03401 4,27 1,03471 4,10 1,0350 5,00 1,0349 i 5,05

13,79 I 9,81 14,53 I 9,93 14,12 I 9,64 13,70 [ 9,65 13,48 I 9,53 13,88 I 9,61 13,86 ] 9,76 15,01 10,01 15,05 10,00

39,9 40,2 39,1 38,9 39,2 38,9 39,8 39,9 39,1

estellt 10. XI. 44,68 55,0 46,86 56,3 44,45 55,2 43,13 53,5 41,04 54,6 43,56 53,8 41,25 55,6 38,78 53,6 42,28 55,4

K a l b noch be i der Kuh ; Te i l geme lk

Trockenfiitterung

Griinfiitterung

Futtermais jung Futtermais alt

Futterriibenblatt Trockenfiitterung

30. (Siehe auch Tabelle 14.) Trockenffitterung

Grfinffitterung

Futtermais jung Futtermais alt

Futterrfib enblatt

Page 3: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

[Zeitschr. f. Untersuchung 44 R. B a u e r , [ der Lebensmittel.

T a b e l l e 4. Kuh Nr. 3/I. Erstes Kalb am 19. II. 30; belegt 19. IV. 30; trocken gestellt 30. XII. 30. (Siehe auch Tabelle 15.)

19. II. 30 21. III. 30 23, IV. 30 23. V. 30 5. u 30

24. VII. 30 25.u 30

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30 17. XII. 30

4�89 4�89

3�89 3 3

- - 12,20 1,0332 3,90 1,0335 3,57 1,0334 3,60 1,0325 3,90 1,0318 3,80 1,0320 3,70 1,0323 3,85 1,0344 3,90 1,0340 4,30 1,0342 4,15

13,24 12,92 12,93 13,07 12,78 12,70 13,09 13,54 13,92 13,79

9,34 9,35 9,33 9,17 8,98 9,00 9,24 9,64 9,62 9,64

40,4 41,0 39,9 39,9 39,2 39,3 38,8 39,0 39,9 39,7

43,00 42,96 42,49 41,65 40,45 42,70 42,70 40,45 42,70 39,40 39,57

47,7 54,6 55,3 53,9 55,0 54,8 54,9 53,6 56,3 55,5 54,5

Colostralmilch Trockenfiitterung

Grtinfiitterung

Futtermais jung Futtermais alt

Futterr~ib enblatt Trockenfiitterung

21. II1.30

23. IV. 30 23. V. 30 5. u 30

24. VII. 3O 25.VIII. 3O

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30

3�89 3�89 4 2 2 2 2 2

Tabelle 5. Erstes Kalb am 3. III.

1,0302 3,70 12,25

1,0310 4,00 12,81 1,0322 3,30 12,27 1,0322 3,50 12,51 1,0311 3,18 11,85 1,031.4 3 ,22 11,97 1,0318 3,00 11,82 1,0329 2,97 12,05 1,0330 3,63 12,37

Kuh ~Tr. 22. 30 ; geschlachtet

8,55 37,6

8,81 39,8 8,97 3%0 9,01 39,4 8,67 38,2 8,75 38,6 8,82 38,8 9,08 38,8 9,24 38,9

52,75

44,90 48,54 44,90 47,28 48,54 46,07 46,31 44,61

8. XII. 30.

53,4 KuhnachschwererGeburt

56,0 54,0 56,0 56,2 55,5 54,2 56,3 56,4

krank; Trockenffitterung

Grfinftitterung

Futtermais jung Futtermais alt

Futterrfibenblatt Trockenffitterung

Tabelle 6. Kuh hTr. 29/I. Zweites Kalb am 23. IIL 30: belegt 21. VII. 30; trocken gestellt 15. I. 3l.

23. IV. 30 23. V. 30 5. VI. 30

24. VII. 30 25.YIII. 3O

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30 17. XII. 30

6�89 7�89 5�89 4 4 3 3�89 3 2 �89

1,03211 3,67 1,03301 4,50 1,0319[ 4,90 1,0325[ 4,32 1,03181 4,30 1,0318 i 4,60 1,03371 1,0340 4,935,45 1,0330j 6,10

12,69 13,91 14,12 13,57 13,38 13,74 14,59 15,30 15,83

9,02 9,41 9,22 9,25 9,08 9,14 9,66 9,85 9,73

39,4 39,4 39,6 39,2 38,8 38,6 38,8 39,0 38,0

44.00 I 54,3 43.34 I 55,5 41.25 I 56,6 42.70 I 56,0 43.13 I 55,0 42.70 I 54,0 43.78 I 55,9 43.61 I 55,2 42.08 I 54,4

Trockenffitterung Grtinffitterung

Futterm~is jung Futterm~is alt

Futterrtibenblatt Trockenftitterung

23 IV 30 I 23. Y. 30 5. VI. 30 3

Tabelle 7. Kuh ~Nr. 5. Viertes Kalb am 1. IV. 30; geschlachtet 7. VII. 30.

1,03421 3,75 13,3119,66 38 ,8 45,60 I 52,9 I Trockenffifterung 1.0332 5,50 15,16 9,66 39 ,3 43,34 53,0 Grfinffitterung 110328 4,25 ] 13,57 9 ,32 38 ,7 43,78 54,6 [

23. Y. 30 5. VI. 30

24. VII. 30 25.VIII. 30

26. IX. 30

I 3 2�89 2

Tabelle 8. Kuh h-r. 14/I. Zweites Kalb am 15. IV. 30; geschlachtet 20. X. 30.

1,03301 3,70 12,95 %25 39 ,3 43,78 54,5 I Grfinftitterung 1,03291 4,45 13,83 9,38 40,0 42.07 56,1 I 1,0326[ 4,75 14 13 ~i 9,38 39 ,5 41165 53,7 1,0343 4,50 14,241 9,74 40,7 37,82 5 5 , 7 Futtermais jung 1,0363 4,55 14,80 110,25 41 ,1 36,09! 5 4 , 1 Futtermais alt

Page 4: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

65. Band. ] aanuar 1933.1 Gefrierpunkt der Milch. 45

Tabelle 9. Kuh Nr. 149/I. Zweites Kalb am 9. V. 30; belegt 23. VII. 30; trocken gestellt 20. III. 31.

Tag d~r ~ ~ ~ ~ ~ "~ ~ ~ ~ ' ~ ~ ~ ~.~ ~ ~ ~ $~ ~ | Probenahme ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ "~ ~ ~ = Bemerkungen

5. VI. 30 24. VII. 30

25.VIII. 30 26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30 17. XII. 30

20. I. 31 24. II. 31

24. VII. 30 25.VIII. 30

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30 17. XII. 30

20. I. 31 24. II. 31

27. III. 31 23. IV. 31 29. V. 31

23. Vt 31 16. VII. 31

24. VII. 30 25. VIII. 30

26. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30 17. XII. 30

20. I. 31 24. II. 31

27. IlL 31

29. IX. 30 23. X. 30

25. XI. 30 17.XII. 30

20. I. 31 24. II. 31

27. III. 31 23. IV. 31 29. V. 31

23. VI. 31

16. VII. 31 25. VIII. 31

29. IX. 31 23. X. 31

25. XI. 31 21. XII. 31

6�89 6~/2

4 �89 4~/2 4 �89 4 �89

3 2% 3

Drittes 7

6 4 � 8 9 4 4 4�89 2�89

sV~ 6�89 7 5�89 5 5 3�89 4

, 4 �89

4 �89 4 3�89 4

3

1,0337 4,10 13,61 9 ,51 40,4 1,03371 4,00 13,49 9,49 40,3 1,03221 3,78 12,85 9,07 39,4 1,03311 3,55 1~,80 9,25 39,4 1,0344 / 4,10 lo,78 9,68 39,8 1,03471 4,30 14,10 9,80 40,0 1,03501 4,40 14,29 9 ,89 40,1 1,0347 4,60 14,46 9,86 40,2 1,0355 4,90 15,02 10,12 41,0

Tabelle 10. Kuh Nr. 24/I. Drittes Kalb am 13. V. 30: geschlachtet

40,64 55,3 40,25 I 54,8 40,25 I 53,8 40,641 53,7 41,25 I 56,3 40,45] 56,4 37,73 I 53,9 40,62 55,1 36,75 55,5

Grtinffitterung Am 23. VII. gerindert

Futtermais jung Futtermais alt

Futterrfib enblatt Trockenfiitterung

10. VIII. 31. 1,0342 1,0336 1,0340 1,0342 1,0345 1,0347 1,0336 1,0351 1,0353 1,0349 1,0322

1,0340 1,0328

3,30 12,77 9,47 3,00 12,27 9,27 3,50[ 12,96 9,46 3,85 13,43 9,58 4,45 14,23 9,78 4,00 13,74 9,74 4,93 14,58 9,65 4,30 14,20 9,90 4,90 14,97 10,07 3,90 13,67 9,77 5,52 I 14,93 9,41

4,03 13,60 9,57 4,50 13,87 9,37

Tabelle 11. Kuh Kalb am 5. VI.

38,8 45,13 39,3 44,00 40,1 41,04 39,1 44,90 39,3 43,61 39,2 42,09 38,0 46,74 39,9 41,35 39,4 43,71 39,6 44,21 39,1 42,32

39,6 40,07 39,1 39,28

Nr. 9]I.

55,4 56,2 55,5 57,0 56,3 54,9 55,2 54,0 55,7 56,6 54,3

'56,2 55,7

30; belegt 3. VIII.

Griinffitterung Futtermais jung Futtermais alt

Futterrtib enblatt Trockenffitterung

Trockenffitterung mit Griinfutter statt Heu

Grtinfiitterung

30; trocken gestellt 7. iV. 31. 1.03151 4,72 1.03181 3,90 1.03191 3,53 1.03381 4,00 1.03411 4,05 1.0345l 4,05 1.0349l 4,55 1.0343l 5,05 1.03501 5,40

Ungefiihr 1.0320 1 9,50 1.03291 4,08 1.0336 I 4,07 1.0339 I 3,80 1.0339 I 3,70 1.0342 I 3,80 1.0348 ] 4,05 1.0335 I 4,10 1,0329 I 3,60

1.0326 I 4,68

1.03241 4,25 1.0335 k 3,95 1,0342 I 3,78 1.0350 ] 3,80 1,0350 4,30 1.0354 4,30

13,80 9,08 I 12,90 9,00 I 12,48 8,95 I 13,52 9,52 I 13,65 9,60 I 13,75 9,70 ] 14,45 9,90 [ 14,90 9,85 15,49 10,09

Tabelle 12.

39,3 40,64 39,1 42,91 38,9 42,70 39,0 43,78 39,5 40,62 39,3! 41,16 39,740,80 39,5 34,92 40,2 40,73

Kuh Nr. 11.

55,7 54,6 53,9 55,5 56,7 53,6 54,9 53,7 53,7

zehntes Kalb 26. IX. 30; abgemolken. 19,66 13,39 13,55 13,30 13,18 13,37 13,83 13,56 12,81

14,03

13,46 13,38 13,35 13,57 14,17 14,27

9,50 9,31 9,48 9,50 9,48 9,57 9,78 9,46 9,21

9,35

9,21 9,43 9,57 9,77 9,87 9,97

39,0 -- 40,4 42,28 39,9 41,16 39,6 39,02 39,0 44,44 39,8 41,54 39,6 43,71 39,0 45,07 38,5 44,29

38,7 38,53

40,2 38,45 39,7 39,46 39,2 44,51 39,2 44,21 39,3 44,76 40,1 43,26

50,7 57,0 55,6 53,8 55,4 54,0 54,7 54,5 53,9

54,1

54,9 53,7 53,6 53,4 54,2 54,9

Grfinffitterung Futtermais jung Futtermais alt

Futterrfib enbli~tter Trockenftitterung

Colostralmilch n. 3 Tagen Futterrfib enbl~tter Trockenfiitterung

Trockenffitterung mit Grtinfutter start Heu

Grfinffitterung Kuh rinclerte mittags

Futtermais

Futterrfibenbl~tter Trockenftitterung

Page 5: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

[Zeitsclu.. f. Untersuchung 46 R. B a u e r, [ der Lebensmittel.

Tabelle 13. Kuh Nr. 4/III. Zweites Kalb am 22. I. 31; abgemolken. (Siehe auch Tabelle 2.)

Tag der ~ ~ ~ ~ ~ *~ $ :~ ~ ~ ~ Bemerkungen

24. II. 31 27. III. 31 23. IV. 31 29. V. 31

23. VI. 31 16. VII. 31

25. VIII. 31 29. IX. 31 23. X. 31

25. XI. 31 21. XII. 31

5�89 5 4 4

4�89 4

4 i 3�89 2�89

i 1.03531 3,80 1.03531 4,15 1.03491 4,45 1.03381 4,05

1.03401 1.03301 1.03321 1.03371 1.03441 1.03571 1.03551

4,42 4,05 4,80 4,60 4,55 4,62 6,00

13,65 14,07 14,33 13,58

14,06 13,37 14,32 14~21 14,32 14,73 16,34

9,85 9,92 9,88 9,53

9,64 9,32 9,52 9,61 9,77

10,11 10,34

40,7 40,1 39,8 39,3

40,3 �9 39,4 40,3 40,0 40,0 39,9 40,4

40,27 41,20 40,88 41,17

37,03 38,45 36,29 39,77 39,61 41,60 39,14

54,3 52,6 53,7 54,0

54,5 54,8 55,1 53,9 54,7 53,4 54,3

Trockenftitterung

Trockenftitterung mit Grfinfutter statt Heu

Grfinffitterung

Futtermais

Futterrfibenbl~tter Trockenftitterung

24. II. 31 27. IIL 31 23. IV. 31 29. V. 31

23. VI. 31 16. VII. 31

25. VIII. 31 29. IX. 31 23. X. 31

25. XI. 31 21. XII. 31

Fiinftes Kalb 41/2 1,0349 4 ~ 1,0351 31/2 1,0331 3 ~ 1,032_o

4 1,0338 4 1,0316 3 1,0327 3 1,0337 441/2 1,0345

1,0346 2 1,0351

Tabelle 14. Kuh ~Nr. 3. am 25. XII. 30; abgemolken. (Siehe auch Tabelle 3.) 4,03 4,05 4,55 4,35

3,83 ~4,00 3,58 5,78 3,98 5,22 7,00L

13,83 13,90 14,00 13,53

13,31 12,97 12,74 15,62 13,67 15,18 17,44

9,80 9,85 9,45 9,18

9,48 8,97 9,16 9,84 9,69 9,96

10,44

39,7 39,6 39,4 39,0

39,3 38,5 39,5 39,8 39,3 39,3 39,2

43,64 45,37 44,85 43,44

40,16 42,02 41,07 40,84 43,92 45,25 42,02

55,4 55,4 54,7 54,1

54,9 54,8 54,3 54,7 54,8 54,1 54,3

Trockenffitterung

Trockenffitterung mit Grfinfutter statt Heu

Grfinffitterung

Futtermais

Futterrfib enblgtter Trockenf~tterung

Zweites Katb am 30. I. 31 ; 24. II. 31

27. Ill. 31 23. IV. 31 29. V. 31

23. VI. 31 16. VII. 31

25.VIII. 31 29. IX. 31 23. X. 31

25. XI. 31

~�89 1.03651 1.03581

2�89 11.0348F 3 1.0336t

1.03351 ~�89 1.03361

1.0332L 21//2 1.03371

1,0347 1,0365

belegt 3,80 3,80 4,15 4,07

4,00 3,80 4,43 4,80 4,20 4,92

Tabelle 15. Kuh Nr. 3/I. 20. V. 31 ; trocken gestellt 30. XI. 31. (Siehe auch Tabelle 4.) 13,98 13,78 13,95 13,55

13,44 13,23 13,88 14,45 13,98 15,29

10,16 40,4 9,98 39,7 9,80 39,6 9,48 39,0

9,44 39,5 9,43 40,0 9,45 39 ,8 9,65 40,3 9,78 40,5

10,37 40,6

41,54 42,17 43,18 42,52

38,45 39,28 36,88 39,61 40,42 39,60

53,1 53,6 54,0 53,7

54,6 54,5 53,6 54,3 55,1 53,4

Trockenffitterung

Trockenffitterung mit Grfinfutter statt Heu

Grfinftitterung

Futtermais

Futterrtib enbl~tter Trockenftitterung

Eine genauere Besprechung der Tabellen erabrigt sich, da es hinli~nglich bekannt ist, daii Fett , Spezifisches Gewicht und Refraktion gewissen Schwankungen unterliegen. Auch der Schwankungsbereich der elekrischen Leitfi~higkeit bei einer und derselben Kuh zu verschiedenen Zeiten ist, wie bekannt, ein sehr groi]er. Ein Ansteigen tiber den oberen Grenzwert yon 46,00, aus dem auf eine Eutererkrankung geschlossen werden kann, wurde nur in zwei Fal len beobachtet und zwar bei Kuh Nr. 22 in Tabelle 5 und bei Kwh Nr. 8/I in Tabelle 1. Kuh ~Nr. 22 war nach einer schweren Geburt yon Anfang an krank, hatte ein geschwollenes Enter und offene Striche, wo- durch die Erh0hung der elektrischen Leitfahigkeit hinli~nglich begrtindet ist. Die Milch

Page 6: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

65. Band. ~ Gefrierpunkt der Milch. 47 Januar 1933.J

der Kuh Nr. 8/I Zeigte bereits s e ~ m 25. VIII. 1930 eine Erh0hung der Leitf'~higkeit, die sie auch bis zum Schlul] der Lakf~onsperiode beibehielt. Es kann dieses Ansteigen also nicht mit der Dauer der Laktationsperiode unbedingt in Zusammenhang gebracht werden, da es immerhin m/3glich ist, dal~ die Kuh bereits zu einem frtiheren Zeit- punkt erkrankt war. Sonst findet sich bei keinem einzigen der untersuchten Tiere ein Ansteigen der elektrischen Leitfhhigkeit mit zunehmender Laktationsdauer aber das normale Mal~.

J~hnlich wie der Fettgehalt, das Spezifische Gewicht, die Refraktion und die elektrische Leitfhhigkeit unterliegt aber auch der Gefrierpunkt der Milch gewissen Schwankungen. So sieht man in Tabelle 1 eine Schwankung yon 53,4--56,3, in Tabelle 2 yon 53,1 bis 55,8, in Tabelle 4 yon 53,6--56,3 usw. Der niedrigste bei diesen Untersuchungen gefundene Gefrierpunkt betrg=gt 52,6, bei Kuh Nr. 4/III in Tabelle 13, ein Wert , der durchaus im Bereich des MSglichen liegt, da es sich um das Gemelke einer einzelnen Kuh handelt.

In der Literatur finder sich eine ganze Reihe yon Angaben, die immer wieder die grofie Konstanz der Gefrierpunktsdepression betonen, doch ist mir kein Fall be- kannt, in dem diese Konstanz far 19:ngere Zeit tiberprtift worden ist. P r i t z k e r 1) sagt in seiner grundlegenden Arbeit aber den Gefrierpunkt, dal~ es nach den bis- herigen Forschungen als feststehend angenommen werden darf, dal~ der Gefrierpunkt der Milch weder yon l~asse, Alter, Nahrung, noch Jahres- und Melkzeit beeinflul~t wird, und dal] er im Mittel bei - - 0 , 5 5 ~ liegt, sowie nur geringen Schwankungen unter- worfen ist. Aueh F l e i s e h m a n n 3) spricht sich in seinem Lehrbuch im gleichen Sinne aus und sagt, dal~ die Lage des Gefrierpunktes bestimmt wird durch den Gehalt der Milch an Milchzucker und Salzen und unabhhngig yon dem Gehalt an Fett- und Eiweil]- kSrpern ist, auch "con dem Fatterungswechsel, sowie yon Rasse, Alter, Melkzeit der Kahe und Yon der Jahreszeit ist er fast unabh~ngig. G r o n o v e r 3) erkl~rt die grol~e Konstanz des Gefrierpunktes mit der Gleiehm~l~igkeit des osmotischen Druckes im TierkSrper, der immer auf das genaueste innegehalten wird. Er ft~hrt auch einen Tierversueh '+on H a m b u r g e r an, bei welchem der osmotische Druck der Bereehnung nach auf das Doppelte h~tte gesteigert werden mQssen, doch war die St6rung im Tierk6rper schon nach einigen Minuten behoben. G r o n o v e r folgert daraus auch, da6 die Milch frisch- und altmelker Kahe denselben Gefrierpunkt haben mtisse. P l a c k e r und S t e i n r u c k 4) dagegen glauben auf Grund ihrer Versuche zur Annahme berechtigt zu sein, dab die Milch altmelker Ktihe eine h6here Gefrierpunktsdepression habe als die Milch frischmelkender. Auf Grund meiner Untersuchungen lh6t sich dieser Schlul~ wohl nicht ziehen, da bei der Milch yon verschiedenen Ktihen sowoht ein Ansteigen der Gefrierpunktsdepression am Anfang und am Ende der Laktations- periode, ohne Bert~cksichtigung der dazwischenliegenden Werte, beobachtet werden konnte, z. B. bei Kuh Nr. 22, Tabelle 5, yon 53,4--56,4, wie aueh ein Gleichbleiben bei Kuh Nr. 4/III, Tabelle 13 auf 54,3, wie auch ein Abfallen bei Kuh Nr. 9/I, Tabelle 11, yon 55,7 53,7. Dieselben Verff. sprechen auch die Meinung aus, dal~ der Futterwechsel eine Erh6hung a u f - - 0 , 5 8 begranden k6nnte, kommen aber auf Grund ihrer u zu dem SchluB, da6 diese Annahme irrig ist. Diese Fest- stellung finder in meinen Untersuchungen auch ihre Besthtigung, da die ErhShung

z) Diese Zeitschrift 1917, 34, 73. 2) F l e i s c h m a n n , Lehrbuch der Milchwirtschaft. 7. Aufl., S. 435. a) Diese Zeitschrift 1923, 45, 18. 4) Diese Zeitschrift 1930, 60, 112.

Page 7: Über die Konstanz der Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer Laktationsperiode

48 R. B a u e r , Gefrierpunkt der Milch. [geitschr. f. Untersuchung [ tier Lebensmittel.

oder Erniedrigung des Gefrierpunktes weder mit dem Futterwechsel, noch mit irgend- einer anderen Erscheinung in Zusammenhang gebracht werden kann. P l t i c k e r und S t e i n r u e k sprechen in ihrer Arbeit auch davon, dal3 bei Stierigkeit der Gefrier- punkt der Milch in die H0he gehen kann. Im Rahmen meiaer u t rat dieser Fal l nur einmal auf und zwar bei Kuh Nr. 11 in Tabelle 12 am 23. VI. 1931, doch kann man da nicht yon einer merkliehen Erh0hung der Gefrierpunktsdepression sprechen. Kuh Nr. 149/I in Tabelle 9 hatte am Tag vor meiner Untersuchung am 23. VII. 1930 gerindert, doeh wurde aueh in diesem Fal l keine Erh0hung der Gefrier- punktsdepression beobachtet. Der yon den Verff. auf Grund der Untersuchung yon 15 stierigen Ktthen gezogene Schlul~ scheint mir nicht genagend begrtindet. Es w~re diese Schlul~folgerung nut dann berechtigt, wean Angaben dariiber gemacht worden wgren, wie hoch die bei diesen Ktihen vor Eintr i t t der Stierigkeit gefundenen Gefrier- punkte waren, um daraus schliel~en zu k0nnen, wie grol~ ihre Steigerung wi~hrend des Rinderns war. Ein Abweichen yon den Durchschnittswerten im allgemeinen kann noch nicht als Beweis far eine Erh0hung angesehen werden, well es ja immerhin mSglich ist, daft die Nilchproben tier untersuchten Ktihe an und far sich schon Gefrier- punktsdepressionen gezeigt haben, die vom Normalen abweichend waren. Ganz ab- gesehen yon diesem Mangel in der Versuchsanstellung kann man auf Grund des yon den Verfassern vertiffentlichten Zahlenmaterials diesen SehluI~ erst recht nicht ziehen, da z. B. Kuh Nr. I am ersten Tag eine Gefrierpunktsdepression yon 56 bezw. 57 zeigte und am 6. Tag auch wieder der Wer t yon 56 gefunden wurde. Selbst bei Kuh Nr. VI, die 10 Tage lang beobachtet worden war, konnte kein Rtickgang des Gefrier- punktes der Milch nach so vielen Tagen, in denen doch der Prozel3, der eine Steigerung hi~tte hervorrufen massen, sicher schon abgeklungen war, festgestellt werden. u auffallender erscheinen mir die tiberaus grofien Schwankungen zu sein, die sieh bei einer und derselben Kuh in so kurzen Zeitri~umen ergeben haben. Wenn es m0glich sein so]lte, dab der Gefrierpunkt, wie es z. B. bei Kuh Nr. VIII angegeben wird, yon 53,3 am Ahead bis 59,0 am Morgen schwankt, so hiitten die Verfasser, vor allem die Schlugfolgerung ziehen mtissen, dal3 der Satz yon der grol3en Konstanz der Oefrier- punktsdepression g~nzlich falsch sei. Worauf diese enormen Sehwankungen zurtick- zuftihren sind, ist mir nicht klar, und es wi~re wohl am Platze gewesen, daraber wenigstens einige Worte in der besprochenen Arbeit zu verlieren, da sonst eine Stellungnahme nicht leicht mOglich ist. F a r die Beurteilung des Wertes der Gefrier- punktsdepression w~re es aber yon ausschlaggebender Wichtigkeit gewesen, n~,heres dartiber zu erfahren.

W e i n s t e i n 1) spricht auch yon einer schier untibertrefflichen Konstanz der zu erzielenden Werte. Endlich wird auch yon K r e n n ~) in seinen Arbeiten des 5fteren darauf hingewiesen, welchen grogen Wer t die Konstanz tier Gefrierpunktsdepression bei der Beurteilung einer Milch hat, doch beziehen sich diese Angaben meist auf viel ktirzere Zeitri~ume. Auch aus meinen Untersuchungen, die sich ja tiber eine ganze Laktat ionsperiode erstreckt haben, geht hervor, ~vie z. B. Kuh Nr. 3 in Tabelle 14 zeigt, dal~ es durchaus mbglich ist, dag sich der Gefrierpunkt im ger lauf yon einer ganzen Reihe yon Monaten nicht wesentlich ~ndert, da die Schwankungen bei dieser Kuh vom 23. IV. 1931 bis 21. XII. 1931, also in neun Monaten, nicht gr0ger waren als yon 54 ,1 - -54 ,9 . Auch sind genagend Beispiele in den Tabellen daftir zu finden,

1) Diese Zei tschr i f t 1928, 55, 590. ~) Diese Zeitschrift 1929, 57, 146 u. 1930, 59, 32.

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65. Band. ] 4 9 Januar 1933.J O. M e z g e r , tL J e s s er und 5I. V o l k m a n n , Unterscheidung usw.

dal~ der Gefrierpunkt innerha'lb yon zwei bis drei Monaten gleichbleibend ist oder nur geringen Sehwankungen unterliegt. Ebenso finden sich aber auch Fi~lle, in denen die Schwankungen yon einem Monat zum anderen recht erhebliche sein k6nnen, wie z. B. bei Kuh Nr. 9/I, Tabelle 11, yon 5677 am 25. XI. 1930 bis 53,6 am 17. XII. 1930. Die gr61~te innerhalb einer Laktationsperiode gefundene Sehwankung finden wir bei

�9 Kuh Nr. 11 in Tabelle 12; sie erstreckt sich yon 57,0--53,4.

Die yon allen Autoren erwi~hnte grol3e Konstanz der Gefrierpunktsdepression ist auf Grund der vorliegenden Untersuchung nicht so zu vetstehen, dal~ der Gefrier- punkt gar keinen Schwankungen unterworfen ist, und dab die Milch sti~ndig ganz genau den gleichen Wert zeigen mul~, s o n d e r n dal~ o f f e n b a r die G e f r i e r p u n k t s - d e p r e s s i o n i n n e r h a l b e ines k i i r z e r e n Z e i t r a u m e s , d e r f a r die Vor - n a h m e v o n S t a l l p r o b e n noch i n B e t r a c h t kommt , n i eh t u n t e r e i n N i v e a u zu s i nken s c h e i n t , das e ine W a s s e r u n g v o r t a u s c h e n wtirde. Mit dieser Einschrankung behi~lt also der Satz yon der Konstanz der Gefrierpunktsdepression seine Richtigkeit, und es wird ftir den Begutachter, vor allem wenn es sieh um Stall- proben handelt, yon Wichtigkeit sein, zu wissen, dal~ in einem allerdings begrenzten Mal~e auch die Gefrierpunktsdepression der Milch im Verlauf einer ganzen Laktations- periode gewissen Schwankungen unterworfen ist. Es mul~ einer weiteren Arbeit vor- behalten bleiben, die Ursachen far diese Schwankungen aufzuklaren und die Unter- suchungen auf kiirzere Zwischenzeiten auszudehnen, wodurch aber der Rahmen tier vorliegenden Arbeit weit t~berschritten worden ware.

Versuche zur Unterseheidung yon Eier- und Pflanzen-Lecithi~ auf biologischem Wege mittels der Komplement-

Bindungsmethode. Yon

O. Mezger, H. Jesser und M. V o l k m a n n .

Mit te i lung aus dem Chemischen U n t e r s u c h u n g s a m t der Stadt S tu t tgar t .

[Eingegangen am 18. Juui 1932.]

Bekanntlich werden seit einiger Zeit Teigwaren hergestellt, die einen Zusatz yon Pfianzenlecithin (aus Sojabohnen gewonnen) an Stelle yon Eisubstanz (Eierlecithin) er- halten haben. Der Nachweis yon Pfianzenlecithin ist, wie nachfolgende Tabelle zeigt~ auf chemischem Wege an Hand der Fettkonstanten nur sehr schwer zu ftihren, nament-. tich wenn zu gleicher Zeit bei der Herstellung yon Teigwaren auch noch Eigelb vet-. wendet wird. Die meisten Anhaltspunkte gibt noch die Jodzahl. Hier~iber haben schon H a u p t und andere berichtetl).

Bei den Ausgangsmaterialien sowie selbst hergestellten Eiernudeln und Pitanzen- lecithin-Nudeln mit und ohne Eizusatz zeigten die .'(therextrakte folgende Kennzahlen::

~) Deutsche Nahrungsmittelrundschau 1930, 17, 78, 104, 122. L. 3~. 4