ueber die specifische wärme zusammengesetzter körper. ein beitrag zur volumentheorie

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Page 1: Ueber die specifische Wärme zusammengesetzter Körper. Ein Beitrag zur Volumentheorie

269

VI. C?.eter die spec+sche WCirrne zusumrnenge- Ein Rritrag zur FUumcri- setzter Kt'rpcr.

tlieorie; con H Schri i t ler . ----

8. 1. I n dein Aufsatze Band 50 Nr. 8 dicsrr Annalen, in wcl- chciti icli die allgemeinc Giiltigkeit der Voluinenthcorie iiacligewicsen zu baben glaubc, habe ich zugleich aus tlieo- rctischcti Griindeu, wclchc init dciu Gesetzc der Dich- tiglieit der Kdrper bei verschiedcnen Temperaturen zu- sammenh%ugen, den Schlufs gezogcn:

dab die spec9sche Wiirme eims rusarnmeqqesetzt en h'iil.pers die Surnrne Jer spec$schen Wiirrnen sei, ndciie seinen Bestandfheilcn in jenen Condensaiions- zusf6nden zukommen, in wekiien sie th der fragliciien F"erbindiuzg enthaBen sind.

Ich bemerkte, dafs die vorhaudencn Beobachtungen noch vie1 zu iingeiiljgend seyen, als dafs diek Gesetz durch dieselben schon erwiesen werdcn kdnute; dafs die Beobachtungen jcdoch schon hinreichtcu, dasselbe hdchst w ahrschehlich zu ma ch en.

Seitdcm hat R e g n a u l t eiue schiitzenewerthe Reihc von Beobaclitungen iiber die spccifisclic VVlrine einfachcr uud zusammengeaetzter Kiirper mitgetheilt, aus welclieu derselbe das allgemeine ('Jesetz ableitet:

,, dafs in allcn zusammengesetztcn Kiirpern von gleicher ,, atomistisclicr Zusamlnei~setzung uud von lhnlicher chc- ,, uiischer Constitution die specilische Wlirinc nahczu ,,im verkehrlen Verhalfnifs der Atomgewichtc stehe; "

,,dafs die specifische Warme dcs Atoms iiftnlicfi mi-

,,sanimengesetzter Kiirper uahe dieselbe sei." Es ist diels iiur einc allgemeine Bestltiguog dcs vou

oder init auderen Worten:

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N eum a n n schon friiher flir einige Verbiiidnngsreiheni gegebenen Satzes.

Im Uebrigen bemerkt R e gn a u 1 t ausdrucklich (S. 56 der Comptes rendus hebdornadaires No. 2 von 1641) I):

,,Man wird sich bei dem Studiiiui der fur feste ,,und flussige Verbindungen erhnltenen Hestiltate, wel- ,, che den Gegenstand vorliegender Arbeit ausmaclien, ,, leicht uberzeugen, dafs diese Kiirper keinen sichcren ,, Anhaltspunkt zur Untcrsuchung der Beziehungen dar- ,, bieten , welche zwischen der specifischen Wiirme ,, der zusainmengesetzteii Kiirper und dejenigen ihrer ,, constituirenden Eleinente stattfinden miigen." Da ich das oben erwlhnte Gesetz der Abhangigkeit

der specifischen Warme zusainmeiigesetzter I<lirper von der specifischen Warme ihrer Eleuiente schon auf an- derem Wege gefuiiden hatte, so war es inir leichter, die unzweideiitige Bestltigung desselbeii durcli die von R e - g n a u l t lnitgetheilten ausgezeichneten Messungen zu er- kennen.

Der Zweck dieses Aufsatzes ,ist, aus R e g n a u 1 t 's Messuogen nachzuwcisen, daL die specitische Warine zu- sammeiigesetzter KUrper die Summe der specifischen W $ r - men ist, welche den Bestaudtheilen in jenen Condensa- tionszustanden zukommeii, in welchen sie in den Ver- bindungen eii~halteii sind.

Da dieser Satz eiiie bloke tlieoretische Folgerung atis der Voluinentheoric war, so ist mir die Bestaliguog desselben durch die Beobachtung ein sehr erfreulicher Releg fur die Richtigkeit der Voluineiltlieorie selbst.

5. 2. Ich babe gezeigt, d a t in den Oxyden von dcr Form

R 0 und von der Form R2 o3 ein htoiu oder 100 Grainuie Sauerstoff init dern Volum von 33,8 Kubikcentiinetern, und die Radicale im Allgeineinen mit dem nainlichen Vo-

1) Sobald dicse Fortsetzung der Regnault'schen Arbeit nusfiihrlich erschienen aeyn wird, sol1 sie den Lesern rnitgetheilt werden. P.

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lum entlialten sind, melcheg sie im isolirten Zustande ein- nehmen.

Nach den von R e g n a u 1 t gegebenen Messnngen ist der mittlere Wertli der specifisclien Wlr ine des Atoms eines eiiifachen Korpers J0,3, die epecifische Wiirine ei- nes Gramuies Wasser gleicli 1 geselzt.

Nach dem von mir gegebenen Satze, wenn er wahr ist, iiiufs die specifische Warme eines Atoms Oxyd R 0 dic Suiiiine seyn voii dcr specifiscben Warme eincs Atoms Rnilical, d. i. 40,3 plus der specifischen W%rme eincs Xloins Sauerstoff in jeneln Condensafionszustande, in wel- rliein dcrselbe das Volum 33,8 einniinmt. Ebenso muCs div spccilische t7’arme eines Atom Oxyd von der Form R‘ O3 Jie Sumlne seyu von 2 Ma1 der specifischen Warme eiucs .4101ns Radical, plus 3 Ma1 der gleichen specifisclien Wiinne fur das Atom Sauerstoff, wie es far die Oxyde I2 0 gefuoden wird.

Nun ist nnch Regnau l t ’ s Messungen der mitllerc Wcrtli der specifischen Warme des Atoms Oxyd von dcr Form RO gleich 70,5, wenn man den fur Nickel- oxyd gefundenen Werth nicht berucksichtigt, welclier, wie R e g n a u l t selbst bernerkt, zu lioch ist, weil sich das Pulver bei der Benetzuug mit Wasser merklich er- bilzt.

Es wiirde sich daher fur die specifisclie W B m e des Atoms Sauerstoff aus R e g n a u 1 t ’s Messungen der spe- cifischen Wlrine der Oxyde von der Form R 0 ergeben:

Specifisclie Warme von R o= 70,5

Specifische Warme von 0 =30,2 Iu jenein Condensationszustande, in welchem das

Atom Sauerstoff das Voluin 33,s hat, wiire daher dessen specifischc Warme =30,2.

I)a der Sauerstoff in den Oxyden von der Form R1 O3 mit demselben Volum enthalten ist, so n u t sich fur diese der gleiche Werth der spec. Wlr lne des Atoms Sauerstoff ergebcn.

11 J# Jb It =J0,3

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272 Nach R e g n a u l t ' s Messungen aber ist die syecifi-

sche WHrme eines Atoms Oxyd von der Form R103 im Mittel =169,7. Hieraus ergiebt sich:

Specif. Wiirme von R2 0" = 169,7

Specif, W s m e von O3 = 8 ~ , 1 n n m a' = 60,6=2x40,3

Also specif. Wkirrne von 0=29,7; das ist nale v61- lig genau der vorige Werth, nYmlich 30.

9. 3. Das Magneteisen wird betrachtet als Fe3 0 4 oder

F e O+ Fel 03. Nach dem aufgestellten Gesetze miifste daher die spec. WHnne dieses Ki3rpers gleich seyn der spec. Wlrme von 3Fe plus der spec. Warme von 4 0 oder 4><30,2. Die spec Warme des Eisens ist nach R e g n a u l t 38,6. Also bat man:

Spec. WHrme VOD 3Fe=115,8=3~35,6

Spec. Wiirme v. F80'=236,4 R e g n a u l t hat gemessen: 237,9

also nahe genau der berecbnete Werth.

deutig in Regnau l t ' s Beobachtungeu enthalten.

n I ) a 4 0 =120,6=4><30,2

Fiir diese Oxyde ist das Gesetz daher ganz unzwei-

3. 4. Icb habe ferner gezeigt, dafs in den Oxydcn von

der Form R 0% das Atom Sauerstoff mit der Hulfte des Volums 33,s enthalten ist. Da mit einer grbfsereii Con- densation stets eine Vermiuderung der specifischen Warine eiotritt, wie auch R e g n a i i l t mehrfach bemerkt hiit, so mufs in diesen Oxpden die spec. TYlrme des Atoms Sauerstoff sich geringer ergeben, als zu 30.

Nach R e g n a u l t hat die spec. WHrme des Atoms eines Oxyds von der Form R O a im Mittel den Werth 86,5. Hieraus ergiebt sich:

Spec. WHrme von R 02=66,5

Spec. Warme von 0% =46,2 I) >I )* R =40,3

D as

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273 Das ist nalie $ Ma1 30. Die specifische W I m e cines Atoms Sauentoff in

dieseiii Condensationszustande scheint daber 2 von der spec. Wiirme desselben, wenn es das doppelte Volum, namlich 33,8 C. C. einnitnmt. Da anderweitige Verbin- dungen, in welchen Oa nit den1 gleicben Condensations- zustaude enhalten ist, nicht gepriift sind, so kann diese Zahl nicbt weiter controlirt werdeu.

5. 5. Ich habe gezeigt, dafs in den Schwefelverbindungeii

von der Form AS und P S S , nauientlicli in den Glan- Zen, der Scbwefel gewbbnlich mit dem gleichen Conden- satiouszustaude, ntiudich uiit $ des Volums, welches scin Atom im isolirteu Zustaude eiunimmt, cntbalten sei, und dafs in diesen Verbindungen die Radicale gewiihulich mit demselben Volum enthalten sind, welches ihnen im iso- lirten Zustande eigen ist. 1st daher das aufgestellte Gc- setz richtig, so muh die specifische Warme dieser Schwe- felmetalle zusatnmengesetzt seyu aus der specifiscben W%me der Radicale, wie sie ibnen im isolisten Zustande zukommt, plus der specifisclien Warme des Schwefels, die geringer seyii mufs, als die des Atoms Schwefel im isolirten Zustande, weil derselbe eine Condensation er- litten bat.

Nun ist nach R egna u 1 t 's Messungen die specifiscbe Warme eiiies Schwefelmetalls von der Form RS gleich 745 im Mittel.

Spec. Wtirnie vou RS=74,5 n w J ) R =40,3

Spec. Warme von S

Hieraus ergiebt sich:

FOr den Scbwefel im isolirten Zustand hat R e gn a u 1 t gefunden 40,8.

Die ftir die Schwefelmetalle von der Form R a p bcrechnete spec. Warme des Atoms Schwefel, m u t daher denselben Werth 34 haben. Non bat R e g n a u l t nur far zwei Schwefelmetalle von der Form R29, ntimlich

PoggendorfPg Annal. Bd. LII. 18

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fur Wismuthglanz und Antimonglanz, die spec. Warme gamessen. Diese Beobachtungen stimmen wenig iiberein, indem der fur Wisinuthglanz gefundene Werth merklich hbher ist. Wenden mir die obigen Betrachtungen auf R eg n a u 1 t's Messung der specifischen Warme des An- timonglanzes an, so ist nach R e g n a u l t :

Spec. Wfrme von Sb' s" = 186,2

Spec. Warme von s3 =104,4 u 1, >B Sbz = 81,8=2X4Ol9

Also specifische Wlirme von S=36,8, das ist nahe genau derselbe Wcrth, der im Mittel aus einer grbteren Reihe von Messungen fur Schwefelmetalle von der Form RS als spec. WYrme des Atoms S gefunden wurde.

Fur diese Schwefelmetalle ist daher das aufgestellte Gesetz auf eine ebenso unzweideutige Weise erwiesen, wie fur die Oxyde.

Q. 6. Ich habe gezeigt, daCs im Schwefelkies, FeS, rler

Schwefel mit der Hiilfie des Volums enthalten ist, welches er im isolirten Zustand einnimmt; oder dafs im Schwefel- kies zwei Volume Scliwefel auf Ein Volum condensirt sind. Hieraus folgt, dafss, wenn wir von dcr spec. Wlrme ei- nes Atoms Schwefelkies die spec. WSrme eines Atoms Eisen abziehen, fur das Atom Schwefel eine geringere specifische WIrme sich ergeben mu&, als in den friiber erwlhnten Verbindungen.

Nach R e g n a u l t ist die spec. WBrme eines A t o m Schwefelkies = 96,s und eines Atoms Eisen = 35,6. Hieraus folgt :

Spec. Wiirme von FeSz- -96 5 >J ,J )D F e =38,6

Spec. Warme von SZ =57,9 =28,9. Also spec. Wl rme von S

Ob zwischen den, den verschiedenen Condensations- zustiinden eines Elementes entsprechenden , spec. War-

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men desselben einfache Verhgltnisse besteben , lafst sich zur Zeit wohl noch nicht mit Sicherireit entscheiden.

Es ist jedoch die spec. WSrme des Atoms Schwe- fel im isolirten Zustande 40,8, und des Atoms Schwefel, wenn derselbe auf die Halfte seines Volums condensirt ist, wie wir gefunden haben 28,9; also nahe drei Viertel des vorigen Werthes, ein Verbahnib, welches mit dem oben 0. 4 fur den Sauerstoff gefundenen, wenn das Atom desselben das Volum 33,8, oder die Hiivte des Volums einnimmt, vollkommen iibereinstimmt. Es lafst sich da- her der noch weiter zu bestatigende wahrscheinliche Satz aufstellen:

Wenn das Atomoolum eines Kiirpers nach einfa- chen Verhtiltnissen Condensationen erleidet , so u e r a - dert sich auch die spec9sche Wiirme dieses Atom nach einfachen, festen Verhaltnissen.

Zur Unterstiitzuog dieser Bemcrkung kann ich noch erinnern, dafs, wie ich gezeigt habe, das Atomvoluin des Kohlenstoffs als Diamant drei Fiinftel von dem Atomvo- luin desselben als Graphit ist. Nach Regnau l t ’ s Mes- sungen ist die spec. W h n e des Diamants nahe 0,15, die des Graphits nahe 0,20; diese Werthe stehen aber in dem einfachen Verhaltnisse von 3 zu 4.

In meiuem Aufsatze iiber die Volumentheorie habe ich gezeigt, dafs in den Clilorverbindungen: Pb CP, Hg CP, Agl CP u. ffgl CP die Radicale mit dem VoIum, welches ihnen im isolirten Zustnnde zukommt, CP aber mit dem Volum 221,8 enlhalten sind. Hieraus folgt, dafs die specifische WBrme dieser und aller ahnlich zusam- mengesetzten Chlorverbindungen die Summe aus der spec. Warme des Radicals plus der spec. Warme von CP in dem hier stattfindenden Condensationszustande seyn miisse.

Nun ist nach R egn ault’a Messungen die specifische WBrme der Chlorverbindungen von der Form R’ CP im Mittel gleich 158,6.

5. 7.

Hieraus folgt: 18 *

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Spec. Warme von R'CP=158,6

Spec. W&mn von @ = 78,O n N 'J R' = 80,6

Also n IJ n cl = 39,O

Ferner ist nach R e g n a u l t die spec. WZirme der Verbindungen von der Form R C P im Mittel ~117'0. Hieraus folgt :

Spec. Wlsme von RC12=117,0 u n 'h R = 40,3

Spec. Wl rme von cp = 76,7 Also n ,J n cl = 38,4

Das ist aber sehr nahe genau der vorige Werth, der noch tiberdiefs mit den fiir das Atom der einfachen Kbr- per gefundenen Werthen iibereinstimmt.

Q. 8. Fiir die$2chtr&m Chloride, in weIchen das Chlor

in einem geringeren Condensationszustande enthalten ist, - wie ich denn uberhaupt gezeigt babe, dafs eine Sub- stanz urn sofl'chfiger ist, je gerioger die relative Con- densation ihrer Elemente ist, - fiir diese mufs nach der Theorie, die fiir das Atom Cblor ermittelte specifische Wsrme gr6fser s e p , als in den bislier erwahnten Chlor- verbindungen. Auch diefs ergiebt sich vollkommen der Theorie entsprechend aus den Beobachtuogeo.

Nach R e g n a u l t ist die spec. WSrme der Chlor- verbindungen von der Form RCk im Mittel =233,4. Hieraus folgt :

Spec. WHrme von A CZ4=233,4 n J) R = 40,3

Spec. 'Warme von el4 =193,1 Also spec. Warme von Ck40,3, d. i. ungefahr 3

Die spec. Wtirme von Cbloriden von der Form Hieraus

des vorigen Werthes.

AaCP ist aach R e g n a u l t im Mittel =379,5. folgt :

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Spec. Wsrme von R' CP=379,5

Spec. W m n e von CP =298,9 m n u B1 = 80,s

-.

Also spec. Warme von Cl=49,8, das ist aber bin- reichend genau der aus den Cbloriden vou der Form R CP ermittelte Werth.

9. 9. Ich habe die Volumentheorie auf die Brom- und

Jod -Verbindungen noch nicht anwenden konnen, uud weifs daber nicht, ob das Brom und Jod in den Bro- miireu und Joduren von der Form AzBr', HIJ1, und in denen von der Form RBrz und R J 1 mit dem glei- chen Condensationszustande enthalten sind. Aus den von R e g n a u l t gegebenen Messungen scheint bervorzugehen, dafs ihre Condensationszustgnde in diesen Verbindungen ungleicb seyen.

Denn es ist nnch R e g n a u l t die spec. Wiirme der Bromverbindungen von der Form nlBrl im Mittel = 169,S. Hieraus folgt:

Spec. Wgrme von R1Brz=169,8 N I, JJ RZ = 60,6

Spec. WHrme von Br' = 89,a Also u n u Br = 44,6

Ferner ist nach R e g n a u l t die spec. Wtirme des Bleibromfirs, der einzigen Verbindung von der Form RBrz, welche R e g n a u l t untersucbt hat =121,0, und die des Atoms Blei =40,6.

Spec. Warme von PbBP=121,O ,I U 1) Pb = 40,6

Spec. Warme von Brl = 80,4 Also U u Br = 40,2

Folglich ist:

Dieser Werth stimmt nicht hinreichend mit dem Obi- gen, als dak man die Condensationen fur gleicb halten dlirfte, hingegen stimmt derselbe mit der spec. Wiirme des Atoms einfacber Korper genau liberein.

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'278 Fur die Jodverbindungen gelten dieselben Betrach-

Fiir diejenigen von der Form R2Ja ist nach Also

tungen. R e g n a u l t die spec. Wlrme iin Mittel =167,5. bat man :

Spec. Warme von R2 J'= 167,5

Spec. Wdrme VOU J2 = 86,9 Also 12 11 J = 444

JJ u 38 R' = 80,6

Fur die Jodverbindungen von der Form RJ' ist die spec. W3rme des Atoms nach R e g n a u l t im Mittel = 12 1,O. Also :

Spec. Wiirme von RJ2=121 ,0

Spec. Wiirme von J 2 = 80,7 Und IJ BB JJ J = 40,3

JB u 11 R = 40,3

ein Werth, der ebenfalls vollkomrneu mit der specifischen Warme des Atoms einfacher Kbrper iibereinstimmt. Die Analogie der Brom- und Jod-Verbindungen ist, wie man sieht, vollkommen.

5. 10. Ich babe fur einige Nitrate gezeigt, dafs in densel-

selben das Radical mit dem Volum, nelches ihm im iso- lirten Zustande zukommt, A" mit dem Volum 157,O und 0'' mit dem Volum 6 ~ 3 3 . 8 ciithalten ist. Nach der l'heorie folgt hieraus, dars in diesen Nitraten die spec. W;irrnc des Atoms zusaminengesetzt ist aus der specif. M7;irine des Radicals, plus 6 Ma1 der spec. W'lirrne des Atom Sauerstoff vom Volum 33,8, das ist 6x30, plus der spec. Wiirffie des Stickstoffs in jenein Condensatious- zustnnde, in welchem 2 Atome desselben das Volum 157,O habeo. Dieser letztere Werth kann also nun aus der spec. Warme der Nitrate abgeleitet werden.

Nach R e g n a u l t ist die spec. WBrme der Nitrate von der Form R'N' Os im Mittel =301,7. Daher:

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Spec. Warme vou Ra N" 0" =301,7 1) 11 D R' - 80,6 n I1 JJ lP 0 6 =221,1 I1 J l 11 0 6 = 180,O

-

Spec. Warme von NI = 41,l Zwei Atome Stickstoff haben also in den Nitraten

die spec. W l i n e vou Einem Atom eines einfachen Kilr- pers. Wene diese Beziehung fur daa Atomgewicht selbst entsclieidend ist, so kann sie einen Grund abgebeo, das Atom des Stickstoffs zu verdoppeln, wie diefs auch von einigen Cbemikern aus anderen Grunden bereits gesche- hen ist.

8. 11. Die specif. Warme des Atoms Wasser ist 112,5.

Das Atomvolum des Wassers ist dieselbe Zahl und be- steht aus der Summe des Volums eines Atoms Sauerstoff, d. i. 33,8, und des Volums von 2 Atomen Wasserstoff, d. i. 2 ~ 3 9 ~ 3 . Die spec. Warme des Atoms Wasser ist daher zusammengesetzt aus 30, das ist-die spec. WYrme des Atoms Sauerstoff vom Volum 33,8, plus der spec. W l r m e von H in dem Condensntionszustande, in wel- chein 2H das Volum 2X39,3 einnehmen. Hieraus er- giebt sich:

Spec. Warme, von IT' o= 1 L2,5 I1 12 JJ O = 30,O I1 1) JJ H" = 82,5

Also spec. Warme von H = 41,2 Diefs ist wieder der Werth der spec. Warme des

Atoms eines einfacheu Kilrpers. Man sieht hieraus, dak die Beobachtung der spec. Warme wohl dazu berechtigt, das Atom des Stickstoffs mit RUcksicht auf fliissige und feste Verbindungen zu verdoppelo ; keineswegs aber be- recbtigt sie dazu, das Atom des Wasserstoffs zu verdop peln, wie diefs mebrere Chemiker bereits gethan haben.

Q. 12. Fur die schwefelsauren Salze wird aus R e gn a u 1 t 's

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Beobacbtungen cbenfalls das von mir aufgestcllte Gesetz bestltigt. Die spcc. Wiirme fur ein Atom der schwe- felsaiiren Salze vou der Form 22% S 0' ist nach R e gn a u 1 t im Mittel ~ 2 0 6 , s . Also:

Spec. Wl rme von I P S 0'=206,8 >a 8I a8 R? = 80,6

Spec. Warme von SO4 =1'26,2 Fur die schwefclsauren Sake von der Form RS 0'

ist nach Reg n a u 1 t die spec. Wl rme des Atoms im Mit- tel =166,2. Also:

Spec. Wtirme von R S 04= 166,2 I8 18 8 ) = 40,3

Spcc. Wlrine von So' =125,9

Also genau derselbc Wertb der spec. Warmc fur das Haloid SO4.

Hingegen bin ich nicbt im Stande, die spec. Wiirme yon so', wie sie hier aus den Beolachtungen hervor- gebt, aus den Elementen von so' nachzuweisen. Es fehlt mir biezu noch an hinreichenden Vergleichungspunk- ten, in Riicksicht auf die Condensationen, mit welchen diese Elemente in den Sillfaten entbalteu siud.

9. 13. Da ich die Volumentbeorie auf die kohlensauren

Salze noch nicbt angewandt habe, eine Arbeit, die ohne- hin erst jetzt, nacbdem D u m a s das Atomgewicht der Kolile verbessert hat, vollkommen gelingen kann, so un- tcrIasse ich aucb vorerst eine n3bere Betracbtuog der specifisclen WRrme dieser Salze.

§. 14. Die Thatsache, dafs ein aus der Volumentbeorie theo-

retisch entwickeltes Gesetz iiber die specifiscbe Wiirme zusommengesetzter Kbrper durch spiitcr ermittehe Tbat- sachen bestiitigt wird, ist gewifs die beste Empfehlung fur die Volumentbeorie selbst.

Es ist diefs iibrigens nicht die einzige erfreuliche Be-

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stntigung einer von mir den Beobachtungen vorausgrei- fenden theoretischen Uebeneugung, zu der mich die Vo- lumcntheorie gefiihrt batte. Ich schrieb im Juli vorigen Jahres, als ich ineine Arbeit iiber die Volumentheorie vollendete, Bd. 50 Nr. 8 S. 577 dieser Annalen:

,, Da dic Isomorphie selbst nichts Vollkommenes ist, ,,so bedingt dieselbe natiirlich auch nicht eine vbllige ,, Gleichheit der Aequivalentvolume. Die entsprechen- ,,den Winkel isomorpher Gestalten differiren urn 1 bis ,, 4 Grade. Vielleicht j n d e t man spater eine Abh.g&- ,, keit dieser 0i;fferenz der Krystallwinkel von der Dg- ,. ferenz der Aeqw'valen f volumen der isomorphen Kbi- ,,pet-elemente. Ich batte selbst hieriiber noch keine Thatsachen zu vergleichen Zeit gefunden.

Herr Dr. K o p p hat seitdem, ehe ihm meine Arbeit bekannt seyn konnte, dieae Abbhgigkeit auf unzweifel- hafte Weise aus friiheren und eigenen Beobachtungen nachgewiescn.

Andererseits sucht Regn au l t in seiner neuesten Arbeit iiber die spec. Warme zusammengesetzter Kbrper einzelne scheinbare WidersprUche gegen das von ihm auf- gestellte Gesetz m't denselben, von den uerschiedenen isorneren Mod@afionen der Korper entlehnten GrUn- den zu eliminiren, mit welchcn ich damals ahnliche schein- barc Widerspriichc gegen die Volumentheorie a h nur scheinbar erkliirt habe.

Manheim dcn 23. Januar 1841.