ueber eine eigenthümliche färbung, welche die bestuschef'sche nerventinctur durch...

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Ue'uer c4ie cigetitliiiziilicha F'AI-~R~, welche (tie BerJtusch ec'sc'lie ~crveti tia;:iir durclr ISaI petersii.iire crleitlet ; YOY. Franc Juh, Apotlieker in hfehingen. .-_ -- AIs icli vor einigtw !&it die delcctgeworde1.e Tiilclar tIer VorschriR dor Predr. Pbsr:nacopn* genlSfs (nur mit ad\ iiiterer Methods gefertigtcm Eisealiquor) bweitete, worde ich sehr Ldiwcb iiberrascht, d& sich die Tinctur, anstatt sich irn Sonnonlicltc zu sntf'kben, vidrndr tiqf dunkdgriin, n o d ciniptz Tagen Jast wuisrch&iVi~ schvaregriin gcfiirhl h-e. lch hsrte dies3 Erschcimng noch niumais beobirchtct, obghich immer diesclbs Vorscbtbrift bei der Bereituq Eefolgs werde, und ich war urn 80 begieriger, die Ursmhe LU er- forscben, welche dierer Lcsondcren Parbung ;u Cruncls lag, dr ich in keinorn der nrir zu Geiot s:eheadsn chemisehen oder yharmacentischen Welke eine Erkiiinms udec €Iinw& wng auf diesen Gegenataird fad. Der Liquor F"crri muriat. war nach ge\viiholit,her 6 it dw Pharmaceuteoso bereitet worden, dah eiiie ihflihlrrg desEBrerrs in Saltoiiure mit der Biill'te (des Gewichts der angweadeten Salzsiiure } Sdpetersiure rersetat uad nacb Austreibung deo Sdpetrrgases zur Troche verdamyft , die tmckene 3lasso so- dami mit destiI!htem Wrrsser iibergosen 11nd wvi.gr:n rlcr grorsen Penge sirh aosgeschiedm hahender Eircnoxyds mit einem Zusm von KGniqswmer iiodirnais erhitnt WOI tlrn war. NaCh Absstzong drrs immer rroch ungehl gebliebeniin Eisca. oxydo war die iiherstebende klarc Flussigheit bia zum psetz- ticberi spccifischen Crzwichte gebracht wonleu. IDei geoauer Besichtigu rig Jiescs schon vor vieirilieh Imger Zeic Lerciteten Eisrr\cbIeridiicPiors wurclu ieb gewahr, Jars sich in dem SirndgcfXw eine betriichtlicha Mcnge Bitcnoxyd

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Page 1: Ueber eine eigenthümliche Färbung, welche die Bestuschef'sche Nerventinctur durch Salpetersäure erleidet

Ue'uer c 4 i e cigetitliiiziilicha F ' A I - ~ R ~ , welche (tie BerJtusch ec'sc'lie ~ c r v e t i tia;:iir durclr ISaI petersii.iire crleitlet ;

YOY. Franc J u h , Apotlieker in hfehingen. .-_ --

AIs icli vor einigtw !&it die delcctgeworde1.e Tiilclar tIer VorschriR dor Predr. Pbsr:nacopn* genlSfs (nur mit a d \ iiiterer Methods gefertigtcm Eisealiquor) bweitete, worde ich sehr Ldiwcb iiberrascht, d& sich die Tinctur, anstatt sich irn Sonnonlicltc zu sntf'kben, vidrndr tiqf dunkdgriin, n o d ciniptz Tagen Jast wuisrch&iVi~ schvaregriin gcfiirhl h-e.

lch hsrte dies3 Erschcimng noch niumais beobirchtct, obghich immer diesclbs Vorscbtbrift bei der Bereituq Eefolgs werde, und ich war urn 80 begieriger, die Ursmhe LU er- forscben, welche dierer Lcsondcren Parbung ;u Cruncls lag, dr ich in keinorn der nrir zu Geiot s:eheadsn chemisehen oder yharmacentischen Welke eine Erkiiinms udec €Iinw& wng auf diesen Gegenataird f a d .

Der Liquor F"crri muriat. war nach ge\viiholit,her 6 i t d w Pharmaceuteoso bereitet worden, dah eiiie ihflihlrrg desEBrerrs in Saltoiiure mit der Biill'te (des Gewichts der angweadeten Salzsiiure } Sdpetersiure rersetat uad nacb Austreibung deo Sdpetrrgases zur Troche verdamyft , die tmckene 3lasso so-

dami mit destiI!htem Wrrsser iibergosen 11nd wvi.gr:n rlcr grorsen Penge sirh aosgeschiedm hahender Eircnoxyds mit einem Z u s m von KGniqswmer iiodirnais erhitnt WOI tlrn war. NaCh Absstzong drrs immer rroch u n g e h l gebliebeniin Eisca. oxydo war die iiherstebende klarc Flussigheit bia zum psetz- ticberi spccifischen Crzwichte gebracht wonleu.

IDei geoauer Besichtigu rig Jiescs schon vor vieirilieh Imger Zeic Lerciteten Eisrr\cbIeridiicPiors wurclu ieb gewahr, Jars sich in dem SirndgcfXw eine betriichtlicha Mcnge Bitcnoxyd

Page 2: Ueber eine eigenthümliche Färbung, welche die Bestuschef'sche Nerventinctur durch Salpetersäure erleidet

w c k h J. Besfuschejs~ht Nerventinctur d. Salpetwsiiurc erleidd. 346

m Boden piagert batte Weil nun die Eisenchlotid haltende Flussigkeit seglrich bei ihr*em Vermischen mit Acther bnd Albohol etwas mehr Lrauiigelb sich f&Lte imd die dunkde Farbang der Tinctor in der ,%nrre so sthirell eintrar, dafs Laum eine Stunde lang sie hwchierien Z ~ I wt:rden brauchte, so giaubte irli, es s e j ein 'i'tieil d e ~ Clifors odcr der Salz- s4ore ago diesem Liqiinr cotwichen, und eben i(i vernuthete kh, es sey durch dieres EntwcicEen dor Siiure oder des Chlorts cin Aothril Eksirchlmid schoii vorher in C hloiiir vewand alt worden, oder t.) sry weaigstens riicht genug h i e Snurc in diesem Liqaor euthaiten, so 4afs wcgm dieses Mangels an

bioreiehender Siiure der Gohleowasserstd?' d6s Acthers ~ c ~ G &

ler deuqdiretrd wirheii konnte unJ in F'ci~e dessee sicb SO-

gleich , wenn Gic Miscbung dcr Sonn: ausgcset& erde, eine Verbindung von Oxyd mit Oxydul (hier Chiorido-Chloriir ), l e r P'arle der i?ltsuigkeit ma&, bi!de.

Wirklich viurde in diesem griinhhigen Zustanrle die Tinctur durch iitzcnde Ihlilauge sogleich blliuiichgriin o k r schruutzig dnnke!grCn iiiedrrgeschl.i~en uI:d h r c h rot!irs Cyan- eisenhaiium (Haliui;ieisene).aoid) dunZelblai qcfzllt. Der nie. driger oujdirte 20s:i.J iiatte sieh aber e s t spiiter eingestellt, denti 3 c r zur Rcr&ung d e r 'rinclur vervvendete Eisccchlorid- liquor wurdo durch Aetzkaliiauge rothhraun niedergeschlagen, wahrend derselbe durch Katium- Eisen - Cyanid unverandert blieb.

Der stark hraungt:lt gefa'rbte Liquor reagirte tibrigens, wie sich aus der Priilung mit Lactimuspapier envies, ziem-

lich swer, allein da sicb die Gegenwart veil freier Saure in vielen Ilet~l!,iiifli;siin~en, selbst ill solchen? welche durch Vermiqchung miL Wasser nicht iu basische un!b':!icbe und in saure leiciitliisliche Verbinduagen zerfadllen, aul gcwGlinli- cheni Wege s c h e r bestimmcn k i s t , intlem sie fast die siruer

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316 J 2 h n , i'ber c im eigenthiiinlkhe I;'&.buntp

reagiren *j, 50 Iit:irnte diese saure Heaction keinen Autsr.bluk iiber diis Stiurereriiiiltnifs in dieser F'liissigkcit geben, soridern er; mulsrsn underc Wege einipchiayen twrden, urn zu sehen, ob rueinc S c r ~ z ~ t h u f i g cines Mangcis an Siiure in diesem Li- quor wirklicli grgriintlct sey.

Es wurde dcrshslt ein friscber Eisenchloridfiquor in $01-

C ~ P F Weire bcrritet, d a h eine Eisenaufliisung (in Sa:peter- salzsaure) S l J weit nech dem Eintrocknen rrmh erhitzt wurde, als salasaurc I)&npfe sich daraus eetwic:icJteo. Dieser Iiiicb- stand wurlle danir 15 ieder in Wasser gelGat, wobei eine grolh Meuge Eiseuoxyd sich ausschied, und die Fliissigkeit mit diosem ausgeschierb:nen Eisenoxyd noch Iiingere Zeit gekacht, urn, SO vie1 als rrii;g!ich, $den Ueberscliufs von Siiure ent- fernt zu halten. Die dann noch bei gclinder Wiirine Lis zum specifisclren Gewicbte verdampfte Fliissigireit w w d e iiltrirt, be; ihre: 1'r:i;utq.j mi* I .aclrmuspapier reagirte sie abcr eben- falls stark sancr, alleiri sie triibte sich auc?~ dorch rothes Cyan- eisenl;rlium aid es batte siclr demnsch wirkiich e t w m Chloriir gebildet. S x h h ilahni der Actber aus diesem chloriirhaltigoo Liquc' b c h Scli3ttcin clurrhous nur Chloriil auf, \vie sich .US der ahei:;iscticri Priifung ergab, und es war Iwiire Spur ron Chiciriir in dmselben zm entdec1:en. Er zeigte sich als.

*) Einc ,Iufli;song rlcs Pisciis oder %inks in Seliwefel- oder S a h siiure rcogirt, wenn sic arch norh RO lange niit deni betreffen- den M:l'L.iaIl in Beriihruug; gcsiariden bat, iinnier sauer. Dir Liisnng dca 9.thliinirtcii Eisenclilorids in Wasscr otlw Aethcr setzt Eiaerroxyd ah, die dnriibcrstchrntle Pliissigkeit wirkt eben so. Die J :iisiir:g des trockcnen Eisei~cliloriirs , des f)iir:~kailber- chkwida, des rdwefelsaureu Eiscn -, Znk - und iiiipfercixyds in W w c r Qrbt Lackinus roth. Die mcistcii cssiqsaiircn Me- tallsitlzc vcrliaitcn s i t4 frisdi hercitat eben so, liaben sic iher I k i n ~ ~ w Zcit in nich t 4 l i g verrcblasceiien (;rf&eir postantien, SO reyii,cn sit? drdurcli , dials cin Thcil ihrcr Siiurc entwichem ist , basisch.

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welchc d. Besruschrjkhc Rerventinctur d Sulpter.riiura t.rkideta 817

dann von schiiner hoch goldgelber Farhe uad verhieit sich, mit Weingeist verniiscbt, als Tinctura nervi::s g:Jris ta:lci!os, er bleicbte uiimlicb in sehr karzer Zeit in? .Tonnefi!ir!:t; voll- kommen and nahm erst nach liingerei Zeit ini Schziten ail- niiihlig eine liclit goldgelbc Fnrbe wieder 3nL

Urn ooch weiter zu erf'orschen, ob cin Xnngr; an Siiure den sich im Sonnenlichte griintsrbcndeii '1'inct::w:i zu C;r.u:ids lag, bereitete ich mir nach D o e r f u r t h ' s Arig&d .1:1u :t .\uf- lasung ron sublimirtem Eiserichforid (wie ich d. m ! b e aus

der chemisehen Pabrilr von D e v r i e u t in Zwic:k:,a fr!iielt,

und welches zwar einc p r i n g e Menge ChiorGr ,:FiLicit, sich tiber sonst viillig rein und in g1imrnernr:iqeri i!!f!rtchen 4ry. stallisirt zeigte) i n Schroefelatherweingeist eine 'I'inctura ner- vina. Sie bleichte sich nach Lturzer Zeit rollltommen und l l ieb nach langer Zcit immer nur bIuCq$%rbt (;in St:hnttt?n>

Wurde vnn diesen griingewordenen l'incturen dcr Aetlrcr- weingeist abdestillirt und der Riickstond darruf mi? ncuer Sd- petersalzsiiare bebaiidelt , um das gebildete Cliloriir viillig in Chlorid zo verwandeln, und aus diesem nicht zar Trocbne, soudern liar bis Zuni bestiriimterr specifischen Gewichte ver- dompften Liquor, Eisenchlorid-haltiger de ther bereitct , dana uns letzterem gefertigte 'C inc twn der Sonne ausgesetzt, SO

wurden sie nach kurzer Zeit wieder eben so griin, alt vorher. A11c oben in verschiedcnen Zusammenmischungen erhal-

tenen Tiocturen, w e l c h sich am Licbte griio fiirlten, WUP-

den iibrigens, wenn gleichsam der hiichste Pmkt der dun. belen Farbung eiiigetreten war, wozu aber eine ziei3:icb lange Zeit erfordcrt surde, durch wiederholtes Aussetzea in dia Some in liinglichen Glasern gb'nzlich entfiirbt, allein wenn sie, SO wie dieser Punkt eirigetreten war , nur er'nen Yog

cvieder in den Scliatten gcbuac-hl u ~ u i d m , so f3rlrten sic s i b 6

d e n so dunkdgriin, d s sie in den ersicn Stunden chrzs A s -

setzens in dis Some gewwen cvarcn.

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318 Jah n , &r ritte eigenthinili~hc F8rEung

In diescm gb'nzlich gebleicbtefi Zubtnnde unterschieden tie sicl in ihreni cbemischen Verlalten, hinsichtlick des Oxy- datioaszcstendes des Eisens, in aichts son acidern gutberei- tcten ( d. h. n i ck dcoketwcrtlendcn 1 Tincturen. Wie diese uwrden Bie durch Aetzkaiilaugr, rnolingrau oder grtiolichweil's und durch koh!ensaures Ha?; Iliiulichweifs g&Ik -- Auch for ibrem Aussetzen in die Snnrie (stjglcicli narh ihrer hn- fertigung) utiterscbieden sie sich nicht VOR anderen Tinctu- ren, denn wie diese wuden sie drireb dtzendc Alltalien roth. brwn gcfillt und durch rothes Cyan-Eisen-H-limn unrerindert gciasscn.

Dn nun a h 'X'inctutan, in wclchen narh rnciner Ueber- zctigung ehcr eia Mangcl, r!s ein Vebetscliuis an Siiurc!

cxistirte, d iem cigenthiitiilichc Verhalten iri der Smine n i i l r t

xeigten, rind dii die chcrnische PrTrfiing Iter crrdei,n ir. clem Zustandb Tor und nach ibl~?rn Amstdien in dic Sanne keinen mesentlichen Uiiterschied gcgcn richrig hreitetc I'inctui. dor. Lot, sonde,., (la, wic cs schieii, 4ic e i - 5 ~ 1 ~ iiur rn;t gr-i;rscrer Schwierigiieit, iodcni sie sich I5n;;er irn Ziistar.de des Oxyda- Oxpdulo vel-weilcci, in wines Chloriir vcrwandelt w d e n hiinnen und auch nach ihrer Cntfernung w s dcr Sonns sich leichter w.iei1L.r uxpdiren -- sn wurde mir kkw, dal's gcr~"~ie cjn (Jcberscliu?s vnn Siiuse dieses sondei*hrrc Verhnlien he. dingen ~niisse, Sioichwie auch eine naeh Abdestillatiun des Schwefeliithel.weingeistLs mit no& inchr Siiurc belia~delte Tinctur vial leichter, nfs friilier sich tlunbdiiii~1)te.

I& mischtc zur Uegriindcng dieser Meinung eiue tadrl- lose, sGliig gebleichte Tinctur niit f&iigswassc.r und stcllte sie der Solmu aus. Sie hicb zwur klar, als ich sic aber naeh

eiriigen Stunden aus der Sonna entfernte, SO sfelltc sich ais- bclld die griine Farbo ein. .Eten SG fiirbtcn sicii andcre Pro- be0 nacb karzer Zeit im &batten, ohiic dds lrie von der Some bestrahlt wordeii wreu. Doch bawirkto diets nicht

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wclcha d- Bcsfuscfie$che Nemcntinct;r;. dw Snlpctcr.&rt et-kidei. $10

seine Satiaiiure, wohl uber jedc miiliig sturke S n l p c t e - s i i u r e , durch welchc jede nach so schijrl gdtigdh eussebende Tiactor, m,wob! weon sio friihcr gohleicht. ais a ~ c h wenn f i e frirch 411s duri.hans ncr Chloritl baltendclr EisciiaufiGsung hereirct warde, nber kurze ZeU in dic Swine gc?sleltt wordsri IXW, griin. gcfarbt 01 urde. niescs Griiii gelrt injessen iiu!'serst ssbver, selbst hi grofsen Mecigen von Siiure, iri eigentlicbes nraun- gelb fw?lcl?ca ein Bewcis fiir die giiaz!icbe Vl-icderherareilung dcs Chlorids diirch die ogydirende Siiurc: beyn W ~ K ~ F ) i i i w . Erst nacb tsnger Zeit facd ich eine mit o i d Sa+$:tvrshurc vermisctte, a G einem dunkeien Ortc? geetandenc 'i'inctrrr untur pielen iindern eiif ahniicha Weisr. geinlscLterl uml griingeblie- henen Tincturcn brrungsil gearlt, in \ ve l ch~~ . aach der che. mischen Prtlunc das CEloriir sH'mmt!ich in Chlo-id verwan- delt worden WW. An einem l i c h e n , wcnn aucb voi i der

Sonne nic/if be~,rIieneacn Orte Irabc? ich die& niemalj erfoigen seheo.

Einrnal festgestcllt, dafs die p 3 n e Fiirhung der Xcroen. t in ctur von crorhndener Salpctersiiure herriihriu, H ar es Icicht diest crscheinung zu crfdiiren und die Ursaebe i!iret E~tstehung nacfizuweisen.

Man weirs, dars Salpetersauk an und fiir sicln im Sonnen- +&te rer!eat wird, dafs bei Geger,wvart eiircr organischcn Ma- teria diese Zeriegiing no& leichter cintritt, auf dcr eiricn Seite tentsteht Saipetergas , suf der andern Ckpdationsprodacte der orgauischen hlaterie.

Beiner Eiscnchlorid-hHltiger Aether wird im Sonneii!ichte +II farblosem Chloriir, d e i n hei Gegenwart von &kkstoff6xyd- gas vitrbiiiden sich boide rnit uinnnder, die in verdiinntein Zo-

stande griine Fiirbiing murs riavon die k'dp scyn. W'ird in der That in e k e gebieichtu Nerver,tinctur, aus

mit Solpet wgii urc iibe~*gossenem (hcclisilbcr er:twickeltcs, Stickosydgab gelaitet so tritt schon l e i m Einstriimen der

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3% . J a h n , i i bm eine eigcnthiirdiclc P'iirbung

erstca Gasblasen die griine Farbe ein und cliese verdunkelt sich, bis zuletzt die 'I'inctur fast rchwnrz wie l'inte auzsicht. Diese Erscheinung tritt nicbt ein bei ciiler Frisch aus ihren Sestandtheilen (eiuenchloridLaltig~:ni hct!ier iind hlkohol) zu-

s~miireiige~iiischten Tinctur, eine sctlchc verhiiit sich unver- iindert, auch wenn sie noch so lange mit !ia:petergas behandelt wird. IYird sie aber nach dieser Operation, wabei sich jederr- falls die Fliissigkeit mechanisch mit etwas Salpctergas whwan. gcrt, i n die Soone gebracht, so ersclieint schon nacb icurzem Verlauf die griiae Forbe, weil die Sonntostrahien schon nach dieser burzen Zeit desoxydirend auC das ChlorlJ gewirht habun. Das Verhalten ist also gnnz so, wie das cincr getleichten and nicht gebleichteir Tinctur, wer.rr ! i i : c \be i n vcrwi.,c!iung mit Sa1petersEur.e in die Sonne ~ C S C C Z ~ vird.

Pas Phiinurnen dor F i ' r b u n ~ ~ Entfirbnng urir i iler j c ri jr ir

der lhticr c!cr IScstrahiung in der Sonric wiederlie:irrnilen oder auAleilenden k- ikbung der Tinc!or ivird nach solclren Erfah- rungen CuljPridermaTsen erkliirt werden hiinnen: Durch die bGnwir!iiu)g des Sonnenlichts auf eiue Salyetersirire halterrtle Nerveutinctur wird das Eiscnchlorid, wie bei einer regelrecht bereiteten, bestiromt, Chloriir zu werden und das ii5rigc halbe Verhiiltnifs Chlor an die Bestondtiieile des Aethers odcr -41-

hohols abzutrcten. Eben so zerfillt die Salpeterdurc in Stick- onpd und SauerstofF, welcher letetere i d e n falls nrit einem Antheil Ko~ilrnwasserstofT des Aetbers oder Alhobols zu Koh- 1eussa"ure und Wasser, vielleicht auch zu Sauerstoff iitber zii- sammsntzitt. Das freigewordene Stickoxyd oder das Salpeter- gas vernnlaht Jurch seine Verbindung mit clem Eisenchioriir die gr'iine FPrbuiig. Entweder entweicht nun bei ldingerer Einwirlrung der Sonnenstrahlen das Sticboxycl gast'iirnaig aus der M i o c l i u n ~ und diese stell! ..isdam eiiic uugei'ritbte F'iiis-

, weii,he aber, wetin noch ein Antheil unzersetzie S~Ipc;~::?nie pgcnwlrt ig i s t , im Schatten aufs Neue, durci

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aekfte d. 8estuschcficRe Ncrvenfincfiu d. Solpctersdure crleidet. 821

das Zerfallen dieses letzten Antheils i n Salpetergas and &urn. stoff, fiirbend aaf d s s Eisenchloriir cinairht, bis ,am Eada aile Salpcteraiiore als Salpet -i'gas entwichen ist - 0 . k das Stichoxyd w i i i bestiiv.rlt, a? ; cn rerlornen Sauerstoff tbeil- weise wieder ar-l'mne1inien v ? c r einen Antheil desseiben dem Aetherweingoist zu entzit-hen und 50 direct oder i d i r e c t mit der atherischon Mkcl ultg Salpeteriitbcr cte. zu i)iIdcn. Zur Erltliirung der t Zcckkehrerden l'iirhang nl3M.e man aber als- dann annehrnen, d d i r?ir~se RCUC r'erlindung nur dunn Bcstiin- digkrit gminnr, wenn die Mischung sehr lunge den Sonaei6- strablen aaegcsetrt b!eibt, menn sie auherdem nicht wider zerfallen and dorch das wie?er in FreiBeit geretzto Salpeter- gas wiederholt fa'rhend suf die Tinctur einwirken sdl. DJ aber wirhlieh in den der Some aiisgesetzten, mit einer sol- chen gr3ncn Mischung gefiillten Glasern die Spannang der DSmpFe gru'fscr a13 i n d c h e n mit blofscrn Aetherncingeist gefillten zu sepn scheint, wodurch es gar oft geschitht, dalb rler Horli a m denselhen herausgetritben w i d , s o rnijcbte, wie auch wegen ilrrrr Einfacliheit, erstere Meinung mehr *Is die Ietzte i n Sc!,u'z zu nehmen scyn.

Verhalten des Eisenchioridsl itrid Eisenchlo- riirs zum Aether;

von DemseZben. --

Gleicbr Theile Eisenchlorid und Eisenchlortr wurden in Q Wmer gefdst and die Anfliisung mi! i Aether vermischt, aber selbst bei langcnt Schiitteln diescr Miuchang beobacbtete icb, dab sich in diesen Umstiinrlen nur Eicnrhforid i:n .-lether h e , deno Reagentien zeigten durcheus keine Spur ton Chloriir

Aannl. d. Pharm. XIX. Bdr, 3. Itel?. 21