Überlegungen zu einem strategischen gesamtkonzept für interkulturalität in unternehmen kinast...
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Überlegungen zu einem strategischen Gesamtkonzept für Interkulturalität in Unternehmen
Kinast Eva-Ulrike; Sylvia Schroll-Machl
Interkulturelles Handeln als Funktion der Wechselwirkung von Person, Situation und Kultur
•Handlung als Funktion der Wechselwirkung von Person, Situation und Kultur
Person
Handlung
Kultur Situation
Interkulturalitätsstrategien
• In einer Kulturellen Überschneidungssituation stehen 4 Strategien zur Verfügung
Dominanz/Anpassung Kultur der einen Person dominiert die Kultur der
anderen Person dominante Kultur wird als verbindliche
Verhaltensstandarts definiert die Person der dominierten Kultur wird aufgefordert,
sich diesen Standards anzupassen
Interkulturalitätsstrategien
Vermischung beide Kulturen werden vermischt 3 Möglichkeiten: 1. sie schließen einen Kompromiss 2. sie kombinieren die Kulturen 3. sie integrieren die beteiligten Kulturen im Sinne
einer wechselseitigen Kontingenz
Interkulturalitätsstrategien
Innovation/Synergie beide Personen machen ihre eigene Kultur und die
fremde Kultur bewusst arbeiten die Übereinstimmungen und Unterschiede
heraus beide Personen definieren eine neue
Verhaltensalternative
Interkulturalitätsstrategien
Vermeiden die handelnde Person ist passiv, sie sagt nichts,
reagiert nicht, kritisiert nicht, sondern hält sich zurück, schweigt
manchmal kann diese Strategie produktiver sein als jede andere Strategie
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
• interkulturelles Handel wird durch die Grundstrategie des UNs für internationale Aktivitäten begrenzt• Frage: wie stark das Stammunternehmen die
Auslandsgesellschaft beeinflusst und umgekehrt!• 5 Typen von Grundstrategien: Ethnozentrische Grundstrategie einseitige Beziehung vom Stammunternehmen zur
Auslandsgesellschaft wird häufig - aber nicht nur - in der Anfangsphase der
Internationalisierung eines UNs gewählt
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
UN bestimmen Strategie und Managementkonzepte und übertragen diese auf die Auslandsgesellschaft
Auslandsgesellschaft verfügt über wenig Autonomie Schlüsselpositionen: Führungskräfte aus dem
Stammunternehmen kulturelle Unterschiede werden vernachlässigt Konfliktpotenziale zwischen Stammunternehmen und
Auslandsgesellschaft können sich aufbauen
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
Polyzentrische Grundstrategie Auslandsgesellschaft handelt autonom Strategien und Managementkonzepte werden am
jeweiligen Standort entwickelt und den besonderen Standortbedingungen angepasst
sie können sich voneinander unterscheiden Strategieanwendung bei Stammunternehmen und
Auslandsgesellschaft, die voneinander sehr weit entfernt
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
Führungskräfte sind Einheimische kulturelle Unterschiede werden stark berücksichtigt Synergieeffekte gehen häufig verloren Vorteil: Autonomie Nachteil: Koordinierungsprobleme zwischen
Stammunternehmen und Auslandsgesellschaft
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
Geozentrische Grundstrategie UN vermischt Strategien und Managementkonzepte
von Stammunternehmen und Auslandsgesellschaft Die werden dann in den Auslandsgesellschaften
umgesetzt Nationalität der Führungskräfte ist unbedeutend ihre (interkulturelle) Kompetenz ist entscheidend kulturelle Unterschiede und Übereinstimmungen
werden berücksichtigt
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
Synergetische Grundstrategie Fortführung der geozentrischen Grundstrategie UN entwickelt aus den Strategien und
Managementkonzepten ein drittes Neues Prinzip: „Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile“ setzt es am Standort der Auslandsgesellschaft um verschiedene kulturelle Prägungen von
Stammhausdelegierten und einheimischen Führungskräften Ressource!
kulturelle Unterschiede und Übereinstimmungen werden berücksichtigt
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
Regiozentrische Grundstrategie Strategien und Managementkonzepte werden an die
Auslandsgesellschaft angepasst jedoch mit geringerer Einflussnahme durch die
einzelnen Auslandsgesellschaften diese Strategie bezieht sich auf einer Region (z.B.:
Region Europa oder Asien) Auslandsaktivitäten werden im kleinen Grenzverkehr
gepflegt (z.B.: Deutschland/Österreich/Schweiz)
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
besonderes Merkmal: Stammunternehmen übernimmt Strategien und Managementkonzepte der jeweiligen Auslandsgesellschaften
im kleinen Grenzverkehr erfolgt relative Angleichung von Mutter- und Tochterunternehmen
Kennzeichen der geozentrischen, der synergetischen und der regiozentrischen Grundstrategie:
sie bemühen sich um eine gewisse Balance zwischen den verschiedenen Kulturen und den Vorteil einer Gesamtoptimierung der Unternehmensprozesse
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
nur die regiozentrische Grundstrategie lässt zu, dass gefundene Lösungen ins gesamte UN zurückfliessen
es kommt dem Stammhaus zugute• Fazit: Anwendung von Interkulturalitätsstrategie
hängt von der Grundstrategie für internationale Aktivitäten ab!• sie bildet den Rahmen für das interkulturelle Handeln
des Mitarbeiters• sie definiert, welche interkulturellen Konflikte
vorherrschen
Grundstrategien internationaler Unternehmen für internationale Aktivitäten
•Grundstrategieauswahl für die internationalen Aktivitäten abhängig von:
Anzahl der Auslandsgesellschaften Größe Bedeutung •muss aber nicht!
Der Einfluss der Grundstrategie internationaler Unternehmen auf die Interkulturalitätsstrategie international tätiger Mitarbeiter
ethno-zentrisch
poly-zentrisch
geo-zentrisch
syner-getisch
regio-zentrisch
Dominanz/Anpassung
Vermischung
Synergie/Innovation
Vermeidung
Grundstrategie
Beispiel 1
•Vertrieb eines deutschen Sportartikelherstellers in Polen
• in Deutschland – Edelmarke, ausschließlich in Fachgeschäften
•man setzt die deutsche Strategie auch in Polen um•polnischer Vertriebsleiter ist entsetzt, befürchtet
Umsatzeinbußen•Konflikt entsteht!
Beispiel 2
•Produktion und Qualitätsmanagement eines deutschen Automobilproduzenten im Mittelosteuropa
•deutscher Automobilproduzent (Luxusniveau) kauft seine Scheinwerfer bei den Lieferanten in Mittelosteuropa
•Fehler: brennt nur ein Scheinwerfer•Konflikt entsteht!
Empfehlungen
•Strategisch: Analyse vorzunehmen für das UN und seine Auslandsgesellschaften wird
passende Grundstrategie erarbeitet und vereinbart Grundstrategie muss klar und deutlich definiert Führungskräfte müssen diese Grundstrategie ihren
Mitarbeitern nahe zu bringen• Systematisch: ein neutraler Prozessbegleiter zu
empfehlen externer Berater, der über persönlichen Kompetenzen
Empfehlungen
• Systematisch: ein neutraler Prozessbegleiter zu empfehlen
externer Berater, der über persönlichen Kompetenzen, fachlichen Kompetenzen, methodischen Kompetenzen und interkulturellen Kompetenzen verfügt
wünschenswerterweise: selbst mehrere Jahre in einem internationalen UN in Führungsfunktion tätig sein
Empfehlungen
•Strukturell: Projektgruppe bilden Projektgruppe kann eine virtuelle Struktur haben wünschenswert ist, die Projektmitarbeiter kommen
aus unterschiedlichen fachlichen Disziplinen Aufgabe der Projektgruppe: den Prozess der
interkulturellen Unternehmensentwicklung zu begleiten und zu steuern