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Prof. Dr. Martin Moog 1 TUM School of Management Umwelt aus der Perspektive der VWL

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  • Prof. Dr. Martin Moog 1

    TUM School of Management

    Umwelt aus der Perspektive der VWL

  • Prof. Dr. Martin Moog 2

    TUM School of Management

    Literatur

    • Kapp, K.W.: Social Costs of Private Enterprise. Harvard 1950

    • Siebert, Horst: Economics of the Environment. Springer 2005 (Ökonomische Theorie der Umwelt. Mohr 1978)

    • Frey, Bruno S.: Umweltökonomie. Vandenhoeck, 1972

    • Endres, A.; Querner, I.: Die Ökonomie der natürlichen Ressourcen, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1993

    • Nowotny, Ewald: Wirtschaftspolitik und Umweltschutz. Rombach, 1974

    • Boulding, Kenneth Ewart: Ecodynamics: A new theory of societal evolution, 1978.

    • Binder, K.G.: Grundzüge der Umweltökonomie, Vahlen, 1999

    • Cansier, D.: Umweltökonomie, Stuttgart 1999

    • Endres, A.: Umweltökonomie, Kohlhammer, 2000

    • Wicke, L: Umweltökonomie. Eine praxisorientierte Einführung, Vahlen1991

    • Wiesmeth, Hans: Environmental Economics. Springer, 2012 (deutsche Version etwas älter)

  • Prof. Dr. Martin Moog 3

    TUM School of Management

    Autoren von Umweltökonomie-Lehrbüchern

    Kapp, Karl William Columbia, New York, Basel

    Frey, Bruno S. Basel, Zürich

    Wicke, Lutz Umweltbundesamt, Umweltministerium, Europ. Wirt.-HS

    Enders, Alfred Fernuni Hagen

    Sturm, BodoVogt, Carsten

    HTWK LeipzigHochschule Bochum

    Siebert, Horst Institut für Weltwirtschaft an der Uni Kiel

    Weimann, Joachim Uni Dortmund

    Feess, Eberhard EBS und Uni Frankfurt

    Wiesmeth, Hans TU Dresden

    Dinkelbach, WernerRosenberg, Otto

    Universität des SaarlandesUniversität Paderborn

    Binder, Klaus Georg Erlangen-Nürnberg

    Rogall, Holger FH für Wirtschaft, Berlin

  • Prof. Dr. Martin Moog 4

    TUM School of Management

    weitere Autoren von Umweltökonomie-Lehrbüchern

    Bonus, Holger Uni Münster (LS für Genossenschaftswesen)

    Cansier, Dieter Freiburg, Tübingen

    Nowotny, Ewald Wien, Harvard, Linz

  • Prof. Dr. Martin Moog 5

    TUM School of Management

    Weitere Informationen unter http://www.kwilliam-kapp.de/

    Karl William Kapp

  • Prof. Dr. Martin Moog 6

    TUM School of Management

    Kenneth Ewart Boulding

    Kenneth Ewart Boulding (* 18. Januar 1910 in Liverpool (England), † 18. März 1993 in Boulder (Colorado)) war ein britisch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler.Kenneth E. Boulding hat in über 1000 Veröffentlichungen und etwa 40 Monographien einen umfangreichen Beitrag zur sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung geleistet und ist mit über 30 Ehrendoktorwürden ausgezeichnet worden. Boulding stammte aus einer Quäkerfamilie und studierte Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Oxford. 1937 ging er in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1948 annahm, und lehrte an den Universitäten Harvard und Chicago. Dort verfasste er 1941 mit „Economic Analysis“ eine wirtschaftswissenschaftliche Einführung für Studenten, die bald zum Standardwerk wurde. Während des 2. Weltkriegs war er beim Völkerbund in Princeton tätig, verlor diese Stelle jedoch 1944 wegen seiner pazifistischen Aktivitäten. Danach war er an der University of Michigan (1949-1968) und anschließend in Boulder (Colorado) (1969-1981) als Professor tätig. Boulding war unter anderem Präsident der American Economic Association, der Society for General Systems Research, der International Peace Research Society und der American Association for the Advancement of Science.

    Wissenschaftliche Leistung: Boulding gilt innerhalb seiner Disziplin als anerkannter Außenseiter. Er verstand seine Rolle als Wissenschaftler immer breit und auch politisch, intensiv hat er sich mit Fragen der Religion und Ethik auseinandergesetzt. Besonders engagiert war er seit den 1950er Jahren in der frühen Friedensbewegung, hier gelten Kenneth Boulding und seine Frau Elise M. Boulding als Gründerfiguren der Konflikt- und Friedensforschung. Ebenfalls stark interessiert war Boulding an der Idee einer Allgemeinen Systemtheorie. Er verstand die Wirtschaft dementsprechend immer als Teil eines breiteren sozialen Kontextes und suchte in seiner Arbeit die Anbindung an die Soziologie aber auch die Biologie. Seiner eigenen Disziplin stand er dagegen immer etwas distanziert gegenüber. Die Fixierung der Ökonomie auf mathematische Lösungen kritisiert er ebenso wie ihre Versuche, zukünftige Entwicklungen durch ihre Modelle zu prognostizieren. Dem hat Boulding die Idee einer "evolutionären Ökonomie" ("evolutionary economics") entgegengestellt, in der der Faktor Wissen oder Know-How sowie Anpassungs- und Lernprozesse eine besondere Rolle spielen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt der Aufsatz "The Economics of theComing Spaceship Earth" von 1966. Der Text ist der Versuch einer theoretischen Fundierung einer nicht-wachstumsorientierten Wirtschaft und Bouldings zentraler Beitrag zur Umweltdebatte seiner Zeit. Er betont die Rolle der volkswirtschaftlichen Substanz für die Befriedigung unserer Bedürfnisse. In einem geschlossenen System müsse man versuchen, mit möglichst wenig Durchfluss auszukommen. Diese Gedanken und insbesondere die Raumschiffmetapher sind in der Folgezeit häufig rezipiert worden.

    Hauptwerke:Economic Analysis, 1941. A Reconstruction of Economics, 1950. The Image: Knowledge of life in society, 1956. Conflict and Defense: A general theory, 1962. Ecodynamics: A new theory of societal evolution, 1978. Stable Peace, 1978. Human Betterment, 1985.

  • Prof. Dr. Martin Moog 7

    TUM School of Management

    Ziele der volkswirtschaftlichen Betrachtung der Umweltnutzung

    • Hilfen für die Umwelt-Politik (Umwelt-Wirtschafts-Politik) bei der Gestaltung des institutionellen Rahmens

    • Hilfen für die handelnden Individuen, die mit Umwelt-Nutzung und Umwelt-Politik konfrontiert sind

    hohes Abstraktionsniveau

  • Prof. Dr. Martin Moog 8

    TUM School of Management

    umweltökonomische Literatur

    • umweltökonomische Erwägungen schon bei den Klassikern

    • erste vorwiegend umweltökonomische Schriften in den 50er Jahren

    • viele in den 70er Jahren

    • viele in den 90er Jahren

  • Prof. Dr. Martin Moog 9

    TUM School of Management

    Ressourcen

    erschöpfbare

    Erdöl, Erdgas

    Erze

    nachwachsenderegenerierbare

    Holz

    Wasser

    Luft

    Gegenstand der Analyse: Nutzung von Ressourcen

  • Prof. Dr. Martin Moog 10

    TUM School of Management

    Ressourcen

    erschöpfbare

    Optimierung desNutzungspfades

    nachwachsenderegenerierbare

    Optimierung desNutzungsniveaus

    Kalküle der Umweltökonomie

    Gegenstand der Analyse: Nutzung von Ressourcen

  • Prof. Dr. Martin Moog 11

    TUM School of Management

    Theorie der externen Kosten

    Produktionwirtschaftliche Aktivität

    Inputs aus dem Markt

    nat. Res. zum Nullpreis

    Emissionen

    Abgaben in den Markt

    externe Kosten

    interne Kosten

    Schäden:Nachteile für andere Produktionen und den Konsum

  • Prof. Dr. Martin Moog 12

    TUM School of Management

    Externe Effekte

    externe Effekte

    der Produktion

    negative positive

    des Konsums

    negative positive

    Abwasser im Fluß Bestäubung durch Bienen

    Lärm, Abgase Schutz vor Ansteckung

    Beispiele

    Effekte über den Preismechanismus sind nicht als externe Effekte i.d.S. zu verstehen.

  • Prof. Dr. Martin Moog 13

    TUM School of Management

    gewinnmaximale Angebotsmenge bei gegebenem Preis und steigenden Grenzkosten

    PreisGrenzkosten der Produktion

    Menge

    Marktpreis

    private Grenzkosten, Angebotsfunktion

    vgl. z.B. Sturm u. Vogt, 2011, S. 18, S. 19

    Gewinnmaximierungsbedingung des Mengenanpassers:

    Grenzkosten = Preis

    Optimum

    Mengenkalkül des Anbieters

  • Prof. Dr. Martin Moog 14

    TUM School of Management

    Kosten und Grenzkosten

    Grenzkosten der Produktion

    Menge

    Grenzkosten, die erste Ableitung der Kostenfunktion

    Die Fläche unterhalb der Grenzkostenfunktion repräsentiert die Kosten

  • Prof. Dr. Martin Moog 15

    TUM School of Management

    Externe Effekte und Angebotsmenge

    PreisGrenzkosten der Produktion

    Menge

    Marktpreis

    private Grenzkosten, Angebotsfunktion

    Sturm u. Vogt, 2011, S. 18, S. 19

    soziale Grenzkosten bei negativem externen Effekt

    Marktversagenwegen externer Kosten

    Die Menge würde bei Berücksichtigung dersozialen Kosten geringer ausfallen.

    Optimum

    Mengenkalkül des Anbieters

  • Prof. Dr. Martin Moog 16

    TUM School of Management

    Externe Effekte und Marktgleichgewicht

    Preis

    Menge

    Nachfragefunktion

    private Grenzkosten, Angebotsfunktion

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 20

    soziale Grenzkosten bei negativem externen Effekt

    Die Menge würde bei Berücksichtigung dersozialen Kosten geringer ausfallen.

    Der Preis wäre bei Berücksichtigung der sozialen Kosten höher.

    Markt für das Produkt

  • Prof. Dr. Martin Moog 17

    TUM School of Management

    Negativer externer Effekt der Produktion

    Stahlwerk Flußfischer

    Das Stahlwerk nutzt kostenlos den Fluß.

    Es wird wegen Nichtberücksichtigung des externen Effekts zuviel Stahl produziert

    Die Fischproduktion leidet unter der Verschmutzung.

    Wegen der zu hohen Abwassermenge wird zuwenigFisch produziert.

    Würden die beiden Produzenten fusionieren, dann würde der Gesamtgewinn maximiert; der externe Effekt würde verschwinden.

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 21 ff, Weimann, 1995

  • Prof. Dr. Martin Moog 18

    TUM School of Management

    Negativer externer Effekt der Produktion

    Stahlwerk Flußfischer

    Das Stahlwerk nutzt kostenlos den Fluß.Es wird wegen Nichtberücksichtigung des externen Effekts zuviel Stahl produziert

    Die Fischproduktion leidet unter der Verschmutzung.Wegen der zu hohen Abwassermenge wird zuwenigFisch produziert.

    Die Produktivität des Faktoreinsatzes wird durch die Verschmutzung beeinträchtigt.

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 21 ff, Weimann, 1995

    Produktion

    Faktor (Arbeit)

    ohne Verschmutzung

    mit VerschmutzungGewinnmaximierungsbedingung:

    Wertgrenzprodukt = Faktorpreis

  • Prof. Dr. Martin Moog 19

    TUM School of Management

    Negativer externer Effekt der Produktion

    Stahlwerk Flußfischer

    Das Stahlwerk nutzt kostenlos den Fluß.Es wird wegen Nichtberücksichtigung des externen Effekts zuviel Stahl produziert

    Die Fischproduktion leidet unter der Verschmutzung.Wegen der zu hohen Abwassermenge wird zuwenigFisch produziert.

    Die Nachfrage nach dem Faktor Arbeit durch die Fischer ist ggf. geringer.Die Nachfrage nach dem Faktor Arbeit für die Stahlproduktion könnte höher sein.

    Es gibt ggf. auch Wirkungen auf die Faktormärkte!vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 21 ff, Weimann, 1995

    Faktor (Arbeit)

    ohne Verschmutzung

    mit Verschmutzung

    WertgrenzproduktFaktorpreis

    Gewinnmaximierungsbedingung:

    Wertgrenzprodukt = Faktorpreis

    Preis für Arbeit

  • Prof. Dr. Martin Moog 20

    TUM School of Management

    Verflixt, was kann man tun?

    Am besten wäre doch eine vollständig emissionsfreie

    Welt!!!

    Mal ganz emotionsfrei: Das ist völlig unmöglich.

    Umweltpolitik

  • Prof. Dr. Martin Moog 21

    TUM School of Management

    Grenzkosten und Grenznutzen der Umweltverschmutzung

    Emissions-menge

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Grenznutzendurch vermiedeneUmweltschäden

    Emissions-minderung

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Grenznutzendurch vermiedeneUmweltschäden

    Grenzschäden sind die zusätzlichen Schäden durch zusätzliche Verschmutzung,die natürlich gleich den Grenznutzen durch Emissionsminderung sind.

  • Prof. Dr. Martin Moog 22

    TUM School of Management

    Grenzkosten und Grenznutzen der Umweltverschmutzung

    Emissions-minderung

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Grenznutzendurch vermiedeneUmweltschäden

    Es gibt ein Optimum. Ab dem Punkt, an dem den zusätzlichen Kosten derEmissionsvermeidung kein mindestens gleichhoher zusätzlicher Nutzen gegenübersteht, wird eine weitere Emissionsminderung ökonomisch irrational.

    Ziel der Umweltpolitik müßte es also sein,die Rahmenbedingungen so zu setzen, daß die Emissionsminderung so weit erfolgt, bis diese Situation erreicht ist.

    Ich wußte es. Ökonomie ist durch und durch

    unmoralisch.

    Man spricht von Internalisierung der externen Effekte.

  • Prof. Dr. Martin Moog 23

    TUM School of Management

    Die vier Instrumente der Umweltpolitik

    • Umwelt-Steuer (Pigou-Steuer)

    • Emissionsvermeidungs-Subvention

    • Umwelt-Zertifikate (Verschmutzungsrechte)

    • Ordnungsrecht (Verbote, Auflagen)

  • Prof. Dr. Martin Moog 24

    TUM School of Management

    Arthur Cecil Pigou

    877–1959, engl. Nationalökonom, dessen Leben eng mit Cambridge verbunden ist, wo er studiert und von 1901 bis zum Lebensende - seit 1908 als Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Marshall - gelehrt hat. Pigou gehört mit Marshall und dem etwa gleichaltrigen Keynes zu den herausragenden Gestalten der Cambridge-Schule. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen - etwa 30 Bücher und über 100 Aufsätze - haben auf zwei Gebieten bis heute nicht an Bedeutung verloren: Der Beschäftigungs- und der Wohlfahrtstheorie. Auf dem ersten Gebiet, der Beschäftigungstheorie, vertrat Pigou gegenüber Keynes die klassische Position, nach der ein Unterbeschäftigungsgleichgewicht auf Dauer nicht stabil sein kann (Pigou-Effekt). Diese Auffassung von Pigou wird häufig dahingehend missverstanden, es würde sich „automatisch“ ein Vollbeschäftigungsgleichgewicht wieder einstellen. Keynes hat den Gegensatz zu Pigou oft überbetont, um seinen Anspruch herauszustellen, dass er eine allgemeine Theorie biete, die die klassische Lehre als Spezialfall einschließe. Pigou hat demgegenüber später großzügig eingeräumt, dass die Lehre von Keynes weitgehend korrekt sei.

    Auf dem zweiten Gebiet, der Wohlfahrtsökonomik, setzte Pigou beim Konzept der externen Effekte von Marshall an, die immer dann auftreten, wenn soziale Kosten und Nutzen von privaten abweichen. Solche Abweichungen vom Pareto-Optimum seien Fälle des Marktversagens, die einen Eingriff des Staates erforderten. Durch Steuern (Pigou-Steuern) könnten die Verursacher negativer externer Effekte belastet werden, während die positiver externer Effekte zu subventionieren seien. Die wohlfahrtstheoretischen Ansätze von Pigou sind nicht nur Ausgangspunkt für eine Umweltpolitik, sondern auch Grundlage für staatliche Eingriffe in einer Marktwirtschaft überhaupt. V.a. deswegen hat das Werk von Pigou an Bedeutung gewonnen und erst spät gebührende Anerkennung erfahren. Die Qualität seiner Bücher ist hervorragend. Sein wichtigster Beitrag zur Beschäftigungstheorie „Employment and Equilibrium“ (1941) sollte zusammen mit „The Theory of Unemployment“ (1933) gelesen werden. In seinem Alterswerk „Keynes's General Theory: A Retrospective View“ (1950) würdigt er in fairer Weise seinen wissenschaftlichen Rivalen. Sein Hauptwerk ist „The Economics of Welfare“ (1920).

    Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon

  • Prof. Dr. Martin Moog 25

    TUM School of Management

    Grenzkosten und Grenznutzen der Umweltverschmutzung

    Emissions-minderung

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Angebot an Vermeidung

    Wie kann man das Optimum der Emissionsvermeidungerreichen?

    Hier sei angemerkt, daß das Diagramm auch als Marktdiagramm interpretiert werden kann.

    Die Grenzkostenfunktion wäre als Angebotsfunktion für Emissionsvermeidung oder als Nachfrage nach

    Emissionsrechten zu interpretieren.Die Grenzschadensfunktion als Nachfragefunktion nach Emissionsvermeidung oder als Angebot an

    Emissionsrechten.

    Nachfrage nachEmissionsvermeidung

  • Prof. Dr. Martin Moog 26

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Steuer

    Probieren wir es einmal mit einer Steuer.

    Beginnen wir einmal mit einem niedrigen Steuersatz.

    Wie werden die Umweltverschmutzer reagieren?

    Emissions-minderung

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden,Steuersatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Steuersatz

  • Prof. Dr. Martin Moog 27

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Steuer

    Emissions-minderung

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden,Steuersatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Probieren wir es einmal mit einer Steuer.

    Erhöhen wir den Steuersatz kräftig.

    Wie werden die Umweltverschmutzer reagieren?

  • Prof. Dr. Martin Moog 28

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Steuer

    Emissions-minderung

    Grenz-kostenGVK,Grenz-schäden,Steuersatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Probieren wir es einmal mit einer Steuer.

    Wenn wir den Schnittpunkt mit dem Steuersatztreffen, müßten die Umweltverschmutzer ihreVerschmutzung so einschränken, daß wir das Optimumerreichen.

    Wenn wir auf die Interpretation unseres Diagrammes als Marktdiagramm zurückgreifen, kann man die Fläche oberhalb des Steuersatzes

    und unterhalb der Grenzschadenslinie als „Konsumentenrente“ auffassen.

    Diese Fläche mißt den sozialen Vorteil unseres Marktes. Je größer sie ist, desto höher der

    Effizienzgewinn durch die Verbesserung der Allokation.

    Konsumentenrente

    Produzentenrente

  • Prof. Dr. Martin Moog 29

    TUM School of Management

    Kalkül eines Unternehmens konfrontiert mit einer Emissionssteuer

    A+B+D Steuerzahlung im Fall einer Emissionsmenge, die ohne Regulierung gewählt würde

    A Einsparung, wenn die Emission vermieden wird

    B Kosten der Vermeidung

    C+D Kosten zur Vermeidung der Emission über das Optimum hinaus

    D Steuerzahlung im Fall der optimalen Anpassung

    C Durch die Steuerzahlung in Höhe von D eingesparte Vermeidungskosten

    vgl. Sturm und Vogt, 2013, S. 67

    Emission

    Grenzver-meidungs-kosten GVK,Steuersatz

    A

    BD

    C

    Emissionen reduzieren

    Steuernzahlen

  • Prof. Dr. Martin Moog 30

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Steuer

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden,Subventionssatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Probieren wir es einmal mit einer Steuer.

    Erhöhen wir den Steuersatz kräftig.

    Wie werden die Umweltverschmutzer reagieren?

  • Prof. Dr. Martin Moog 31

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Steuer – zu hoch angesetzt

    Emission

    Grenzvermeidungs-kosten GVK,Grenz-schäden,Steuersatz

    Grenzschäden

    Nehmen wir an, der Staat wäre auf übertriebeneSchäden hereingefallen und hätte die Umweltsteuerzu hoch angesetzt.Die zusätzlich vermiedene Emission führt zu zusätzlich vermiedenen Schäden in Höhe der Fläche A.

    Allerdings werden die zusätzlichen Vermeidungskosten durch die Flächen A und B dargestellt.

    Die zusätzlichen Vermeidungskosten sind also höher als die zusätzlich vermiedenen Schäden.

    Die Fläche B als Differenz repräsentiert also den Wohlfahrtsverlust durch die zu hoch angesetzte Steuer. A

    GVK

    B

    vgl. Sturm und Vogt, 2013, S. 70

    optimale Emissionzu starke Emissionsminderung

    zu hoher Steuersatz

  • Prof. Dr. Martin Moog 32

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Steuer – zu niedrig angesetzt

    Emission

    Grenzvermeidungs-kosten GVK,Grenz-schäden,Steuersatz

    Grenzschäden

    Nehmen wir an, der Staat wäre auf übertriebeneVermeidungskosten hereingefallen und hätte die Umweltsteuer zu niedrig angesetzt.

    Die zusätzliche Emission führt zu zusätzlich vermiedenen Vermeidungskosten in Höhe der grün schattierten Fläche C.

    Allerdings werden die zusätzlichen Schäden durch die Flächen C und D dargestellt.

    Die Schäden, die durch die zu gering angesetzte Steuer nicht vermieden werden, sind also größer als die Vermeidungskosten, die von den Emittenten dadurch eingespart werden.

    Die Fläche D als Differenz repräsentiert also den Wohlfahrtsverlust durch die zu gering angesetzte Steuer.

    C

    GVK

    D

    vgl. Sturm und Vogt, 2013, S. 70

    zu niedriger Steuersatz

    optimale Emissionzu hohe Emission

  • Prof. Dr. Martin Moog 33

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Subvention

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden,Subventionssatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Probieren wir es einmal mit einer Subvention.

    Beginnen wir einmal mit einem niedrigen Subventionssatz.

    Wie werden die Umweltverschmutzer reagieren?

    Bei steigenden Grenzkosten reinigen sie soweit, bis die Grenzkosten den Subventionssatz erreichen, denn die Reinigung bringt für sie bis zu diesem Punkt einen Gewinn, weil die Kosten des Reinigens geringer sind als die ihnen zufließenden Subventionen.

  • Prof. Dr. Martin Moog 34

    TUM School of Management

    Die Umwelt-Subvention

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden,Subventionssatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Probieren wir es einmal mit einer Subvention.

    Wenn wir den Schnittpunkt mit dem Subventionssatztreffen, müßten die Umweltverschmutzer ihreVerschmutzung so einschränken, daß wir das Optimumerreichen.

  • Prof. Dr. Martin Moog 35

    TUM School of Management

    Emissions-Zertifikate

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Wie kann man das Optimum der Emissionsvermeidungerreichen?

    Probieren wir es einmal mit Zertifikaten.

    Damit wird vom Staat die (maximale) Emissionsmenge festgelegt (Cap).

    Die versuchsweise festgelegte Emissionsmengeist allerdings groß, der sich bildende Preis fürdie Zertifikate liegt zu niedrig.

    Preis

    Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 36

    TUM School of Management

    Emissions-Zertifikate

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Wie kann man das Optimum der Emissionsvermeidungerreichen?

    Probieren wir es einmal mit Zertifikaten.

    Damit wird vom Staat die (maximale) Emissionsmenge festgelegt (Cap).

    Die versuchsweise festgelegte Emissionsmengeist allerdings zu gering, der sich bildende Preis fürdie Zertifikate liegt zu hoch.

    Preis

    Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 37

    TUM School of Management

    Emissions-Zertifikate

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Wie kann man das Optimum der Emissionsvermeidungerreichen?

    Probieren wir es einmal mit Zertifikaten.

    Damit wird vom Staat die (maximale) Emissionsmenge (Cap) festgelegt.

    So ist die Emissionsmenge optimal festgelegt.

    Preis

    Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 38

    TUM School of Management

    zu niedrig angesetzte Emissionsmenge (Cap)

    Emission

    Grenzvermeidungs-kosten GVK,Grenz-schäden,

    Grenzschäden

    Nehmen wir an, der Staat wäre auf übertriebeneSchäden hereingefallen und hätte die Emissionsmengezu gering angesetzt.Die zusätzlich vermiedene Emission führt zu zusätzlich vermiedenen Schäden in Höhe der Fläche A.

    Allerdings werden die zusätzlichen Vermeidungskosten durch die Flächen A und B dargestellt.

    Die zusätzlichen Vermeidungskosten sind also höher als die zusätzlich vermiedenen Schäden.

    Die Fläche B als Differenz repräsentiert also den Wohlfahrtsverlust durch die zu gering angesetzte Emissionsmenge.

    A

    GVK

    B

    vgl. Sturm und Vogt, 2013, S. 70

    zu geringerCap optimaler Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 39

    TUM School of Management

    zu hoch angesetzte Emissionsmenge (Cap)

    Emission

    Grenzvermeidungs-kosten GVK,Grenz-schäden,

    Grenzschäden

    Nehmen wir an, der Staat wäre auf übertriebeneVermeidungskosten hereingefallen und hätte die Emissionsmenge (Umweltstandard) zu hoch angesetzt.

    Die zusätzliche Emissionsmengen ersparen den Emittenten Vermeidungskosten in Höhe der grün schattierten Fläche C.

    Allerdings verursachen die zusätzlichen Emissionen zusätzliche Schäden, die durch die Flächen C und D dargestellt werden.

    Die Schäden, die durch die zu hoch angesetzte Emissionsmenge verursacht werden, sind also größer als die Vermeidungskosten, die dadurch eingespart werden.

    Die Fläche D als Differenz repräsentiert also den Wohlfahrtsverlust durch die zu hoch angesetzte Emissionsmenge.

    C

    GVK

    D

    vgl. Sturm und Vogt, 2013, S. 70

    optimalerCap zu hoher Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 40

    TUM School of Management

    Cap kombiniert mit einem Mindestpreis

    Die auf tatsächlichen Märkten für Emissionszertifikate zu beobachtenden Preise sind so niedrig, daß Zweifel angemeldet werden, ob sie hoch genug sind, um wirksame Anreize zur Vermeidung von Emissionen zu geben.

    Es wird deshalb vorgeschlagen, die Höchstmengen (Cap) mit einem Mindestpreis zu kombinieren (z.B. von Axel Ockenfels, Universität zu Köln).

  • Prof. Dr. Martin Moog 41

    TUM School of Management

    Technischer Fortschritt senkt die Grenzkosten

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Grenznutzendurch vermiedeneUmweltschäden

    Technischer Fortschritt senkt die Grenzkosten.

    Damit steigt die optimale Emissionsminderung.

    Die Umweltqualität im Optimum wird höher,weil Umweltschutz weniger kostet.

  • Prof. Dr. Martin Moog 42

    TUM School of Management

    Kosten und Grenzkosten

    Kosten

    Grenzkosten

    Fixkosten

    Gesamtkosten

    Emissionsminderung

    Emissionsminderung

    Die Grenzkosten sinken,wenn es gelingt, den Anstieg der Gesamtkostenüber der Menge zu vermindern, also die Kostenkurve flacher verlaufen zulassen.

  • Prof. Dr. Martin Moog 43

    TUM School of Management

    Umwelt-Steuer und technischer Fortschritt

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden,Steuersatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Wie soll der Staat die Steuer verändern, wenn technischer Fortschritt eintritt?

  • Prof. Dr. Martin Moog 44

    TUM School of Management

    Umwelt-Subvention und technischer Fortschritt

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden,Subventionssatz

    Grenzkostender Vermeidung

    Wie soll der Staat die Subvention ändern, wenn technischer Fortschritt eintritt?

  • Prof. Dr. Martin Moog 45

    TUM School of Management

    Zertifikate und technischer Fortschritt

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Was passiert bei gegebener Zertifikatsmenge undtechnischem Fortschritt,

    Wenn der Staat die Menge nicht verändert?

    Wie muß der Staat die Emissionsmenge anpassen?

    Preis

    PreisPreis

    Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 46

    TUM School of Management

    Welche Information über die Kosten der Emissionsreduktion ist für die Setzung der Umweltsteuer nötig?

    Die Umweltsteuerbehörde benötigt nur die Information über die aggregierte(Grenz-)Kostenfunktion der Emissionsvermeidung.

    vgl. Fees, 1995, S. 44Aggregation von Unternehmens-GVK zu Markt-GVG siehe Sturm und Vogt S. 68

    Emission

    GKV : GrenzvermeidungskostenGrenzschäden

    GKV1GKV2

    GKVaggregiert

    Grenzschäden

    Steuersatz im Optimum

    E1 E2 Eaggregiert

    Einsparung an Emissiongegenüber dem Maximum

  • Prof. Dr. Martin Moog 47

    TUM School of Management

    Wohlfahrtswirkungen der Pigou-Steuer

    Bei optimal gewähltem Steuersatzwird eine Steuer in Höhe der schattiertenRechteck-Fläche EDFC eingenommen.

    Die Konsumentenrente reduziert sich um dieFläche CBDE; diese Fläche ist um das Dreieck DFBgeringer als die Steuer, dadurch entsteht ein Netto-Wohlfahrtsverlust in Höhe des Dreiecks DFB (Zusatzlast der Besteuerung = „deadweight loss“).

    Der Wohlfahrtsgewinn durch die Verbesserung der Umwelt entspricht der Fläche DGBF.

    Dieser Wohlfahrtsgewinn ist mit dem Wohlfahrtsverlust zu saldieren. Es bleibt dann ein Netto-Wohlfahrtsgewinn in Höhe der heller schraffierten Dreieck-Fläche DGB.

    Wegen der vereinfachenden Annahme konstanter privater Grenzkosten spielt die Produzentenrente keine Rolle.

    Mengeeines Gutes

    GrenzkostenGVK,SteuersatzNachfrage

    soziale Grenzkosten der Produktion

    private Grenzkosten der Produktion

    Steuer-satz

    E

    C F

    D G

    B

    A

    MMarktMopt

    vgl. Sturm und Vogt, 2013, S. 75

  • Prof. Dr. Martin Moog 48

    TUM School of Management

    Wieviel Umweltpolitik?

    Externe Effekte sind nicht selten.

    Sollte man jeden externen Effekt durch eine Maßnahme der Umweltpolitik internalisieren?

    Maßnahmen der Umweltpolitik sind ihrerseits nicht kostenlos.Sie verursachen Kosten der Verwaltung, der Kontrolle, …

    Das geht ggf. zu Lasten anderer, wünschenswerter Staatsaufgaben.

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

  • Prof. Dr. Martin Moog 49

    TUM School of Management

    Emissions-Zertifikate und zusätzliche Maßnahmen?

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Ist es eine gute Idee, zusätzlich zu einer Umweltpolitik mit Zertifikaten noch weitere Maßnahmen zu treffen, beispielsweise mit Subventionen die Emissionen bestimmter Emittenten zu verringern?

    Beispiel: Deutschland läßt zusätzlich zur EU-Zertifikate-Politik Kraftwerke abschalten, um nationale Emissionsziele zu erreichen.

    Ist es überhaupt sinnvoll, nationale Emissionsziele zu setzen, wenn man für die EU einen Cap bestimmt hat und Zertifikate gehandelt werden?

    Siehe hierzu z.B. Weimann in ifo Schnelldienst Anfang 2016.

    Preis

    Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 50

    TUM School of Management

    Zuteilung von Emissions-Zertifikaten

    Ist es im Hinblick auf die Umwelt-Wirkung von Bedeutung, ob die Zertifikate versteigert werden oder anders zugeteilt werden (Grandfathering)?

    Emissions-minderung

    GrenzkostenGVK,Grenz-schäden

    Grenzkostender Vermeidung

    Preis

    Cap

  • Prof. Dr. Martin Moog 51

    TUM School of Management

    Kriterien für Maßnahmen der UmweltpolitikK

    rite

    rien

    r U

    mw

    eltp

    olit

    ik

    (Pareto-)Effizienz

    ökologische Treffsicherheit

    dynamische Anreizwirkung

    Transaktionskosten

    makroökon. bzw. sektorale Auswirkungen

    Akzeptanz bzw. Durchsetzbarkeit

    vgl. Fees, 1995, S. 19 f.

    Kosteneffizienz bedeutet, daß es keine andere Lösung gibt, mit der die gleiche Umweltqualität zu geringeren Kosten erreicht werden kann.

    auch Möglichkeiten der Anpassung bei Fehlern oderÄnderung der Rahmenbedingungen

  • Prof. Dr. Martin Moog 52

    TUM School of Management

    Sind Grenzwerte effizient?

    Ist die Promillegrenze im Straßenverkehr effizient?

    Ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/Std. effizient?

    Worauf ist es zurückzuführen, daß technische Grenzwerte kostenineffizient sind?

    Wovon ist es abhängig, wie groß die Kosten-Ineffizienz ist?

    Lassen sich individuelle Grenzwerte, mit denen eine Kosteneffizienz tendenziellerreicht werden könnte, durchsetzen?

    vgl. Fees, 1995, S. 34 ff.

    Merke:Die kostenminimale Reduktion der Emissionen ist dann erreicht,

    wenn die Grenzkosten der Vermeidung für alle Unternehmen gleich sind.

  • Prof. Dr. Martin Moog 53

    TUM School of Management

    Kosteneffizienz von Auflagen versus dynamischer Anreizwirkung

    Wenn man Grenzwerte individuell so setzen könnte, daß die Grenzkosten derEmissionsvermeidung bei allen Unternehmen gleich hoch wären, welche Wirkunghätte das auf die Bemühungen um Verbesserung der Reinigungstechnik?

    In der Situation der Effizienz fällt die Anreizwirkung weg.

    Es gibt einen Zielkonflikt zwischen(statischer) Effizienz und (dynamischer)Anreizwirkung.

    Bei vom Staat gesetzten Auflagen gibt es auch ein Gerechtigkeitsproblem.Warum soll der, der eine kostengünstigere Reinigungsmethode entwickelt hat,weniger emittieren dürfen?

    Ich bin doch nicht blöd. Verbessere ich die Technik,

    verschärfen die für mich den Grenzwert.

    vgl. Fees, 1995, S. 36

  • Prof. Dr. Martin Moog 54

    TUM School of Management

    Wirkungen von Internalisierung auf andere MärktePreis

    Menge

    Nachfragefunktion

    private Grenzkosten, Angebotsfunktion

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 20

    soziale Grenzkosten bei negativem externen Effekt

    Die Menge würde bei Berücksichtigung dersozialen Kosten geringer ausfallen.

    Der Preis wäre bei Berücksichtigung der sozialen Kosten höher.

    Die geringere Menge und der Höhere Preis können nicht ganz ohne Wirkung auf andere Märkte bleiben.

    Die Nachfrage nach anderen Produktionsfaktoren (auch Arbeit) dürfte c.p. geringer sein. Dadurch würden auch die Preise der anderen Produktionsfaktoren ggf. beeinflußt, sie würden c.p. sinken.

    Die höheren Preise des Gutes würden wie eine Reallohnsenkung wirken. Die niedrigeren Löhne ebenfalls. Es wäre daher ggf. auch mit einer Wirkung auf das Arbeitsangebot zu rechnen.

  • Prof. Dr. Martin Moog 55

    TUM School of Management

    Beurteilung von Alfred Endres zu „Vorurteilen“ über umweltpolitische Instrumente

    Beurteilung

    marktorientierte Instrumente sind effizienter als Auflagen stimmt

    marktorientierte Instrumente weisen eine höhere dynamische Anreizwirkung auf als Auflagen

    stimmt

    Auflagen erreichen ihre Ziele schneller und mit größerer Verlässlichkeit als marktorientierte Instrumente

    stimmt nicht

    Für die Definition von Auflagen braucht die Regulierungsbehörde mehr Informationen als bei marktorientierten Instrumenten

    stimmt nicht

    marktorientierte Instrumente können flexibler an sich wandelnde Bedingungen angepaßt werden

    stimmt nicht

    Firmen, die umweltpolitischen Regulierungen unterliegen, präferieren Auflagen gegenüber marktorientierten Instrumenten

    stimmt

    Endres, 2013, S. 181

  • Prof. Dr. Martin Moog 56

    TUM School of Management

    umweltökonomische Philosphien

    Internalisierung Standardorientierung

    Umwelteffekte und Effekte aus der Güterversorgung sind vollständig vergleichbar. Eine Maximierung der Wohlfahrt ist über die Internalisierung der externen Effekte vorzunehmen.

    Umwelteffekte und Effekte aus der Güterproduktion sind nicht auf einen Nenner zu bringen.Umweltpolitische Ziele sind Restriktionen für die Märkte.

    Primat der Märkte Primat der Politik

    vgl. Endres, 2013, S. 181 f.

  • Prof. Dr. Martin Moog 57

    TUM School of Management

    Die externen Kosten des motorisierten Individualverkehrs

    Worin bestehen die externen Kosten?

    externe Kosten des Verkehrs

    externe Kosten der Infrastruktur

    Bodenversiegelung Zerschneidung

    externe Kosten des Fahrens

    Unfallkosten Schadstoffemissionen Lärmemissionen Staus

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 25 ff.

  • Prof. Dr. Martin Moog 58

    TUM School of Management

    Unfallkosten

    zwei Studien INFRAS (Schreyer 2007) UNITE (Nash et al. 2003)

    Gesamtkosten 76,9 Mrd. € ca. 40 Mrd. €

    Unfallkosten 41,7 Mrd. €

    Un

    fallk

    ost

    en

    Humankapitalverluste

    Behandlungskosten

    Verwaltungskosten

    Risk Value Handelt es sich dabei tatsächlich um externe Kosten?Die Verkehrsteilnehmer kennen das Risiko.Teilweise versichern sie das eigene Risiko. Das Risiko der anderen müssen sie versichern.

    Vergleich der beiden Studien durch Puls (2009)

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 25 ff.

    Mit welcher Methode kann man einen Risk Value schätzen? Contingent Valuation

  • Prof. Dr. Martin Moog 59

    TUM School of Management

    Klimakosten

    zwei Studien INFRAS (Schreyer 2007) UNITE (Nash et al. 2003)

    Gesamtkosten 76,9 Mrd. € ca. 40 Mrd. €

    Klimakosten Vermeidungskosten von 70 € pro t CO2 Vermeidungskosten von 20 € pro t CO2

    Vergleich der beiden Studien durch Puls (2009)

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 25 ff.

    In einer früheren Studie 140 €/t

  • Prof. Dr. Martin Moog 60

    TUM School of Management

    Welche (externen) Nutzen hat die Verkehrsinfrastruktur?

    Im Prinzip müßte man das mit dem Konzept der Konsumentenrente bestimmen.

    Andererseits treten Konsumentenrenten auch auf Märkten für private Güter auf.

  • Prof. Dr. Martin Moog 61

    TUM School of Management

    Einnahmen des Staats aus dem Straßenverkehr

    Einnahmen des Staats aus dem Straßenverkehr

    Mineralölsteuer Ökosteuer Mehrwertsteuer

    LKW-Maut zweckgeb. Mineralölsteuer Kfz-Steuer

    sonstiges

    vgl. Sturm u. Vogt, 2011, S. 35, nach Puls 2009, S. 13

    Mineralölsteuer

    Ökosteuer

    Mehrwertsteuer

    Kfz.-Steuer

    LKW-Maut

    Jahr 2005

    54,4 Mrd. €