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Was wir brauchen: 40 Milliarden Euro Soforthilfe, die aus- schließlich dann greifen, wenn sie in der Wirtschaft zirkulie- ren und dadurch Liquidität entsteht; Innovation, getragen durch Optimismus; Festigung der Geschäftsbeziehungen; Bewährtes sichern – Neues entwickeln; den unbändigen Willen, Arbeitsplätze und Unternehmen zu erhalten. Und das Vertrauen ineinander! Augen auf und durch! Österreichische Post AG | MZ 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für die Steiermark, Kärnten, Osttirol & Burgenland – 4/2020 DAS HEFT IM HEFT: REPORT FUHRPARK

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Page 1: Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für die Steiermark ...€¦ · mer genauso wie Klein-, Mittel- und Groß - unternehmen. Und plötzlich erkennt man die Symbiose: Wenn die Mitarbeiter

Was wir brauchen: 40 Milliarden Euro Soforthilfe, die aus-schließlich dann greifen, wenn sie in der Wirtschaft zirkulie-ren und dadurch Liquidität entsteht; Innovation, getragen durch Optimismus; Festigung der Geschäftsbeziehungen; Bewährtes sichern – Neues entwickeln; den unbändigen Willen, Arbeitsplätze und Unternehmen zu erhalten. Und das Vertrauen ineinander! Augen auf und durch!

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Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für die Steiermark, Kärnten, Osttirol & Burgenland – 4/2020

DAS HEFT IM HEFT:

REPORTFUHRPARK

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 3

„Wir“ ist stärker als „ich“

EDITORIAL

Am Freitag, dem 13. März, hat derBlitz eingeschlagen. Und zwar mit-ten ins Wohnzimmer aller Österrei-

cher – aller Familien, aller Unternehmer.Und dann begann das Leben in Zeitlupe ab-zulaufen … Uns allen war sofort klar: Da istjetzt etwas Epochales passiert! Von einemMoment auf den anderen waren Familien-mitglieder nicht mehr besuchbar, Kinderkonnten nicht mehr in die Schule gehen,Menschen wurden auf Kurzarbeit gesetztoder verloren überhaupt gleich ihren Arbeits-platz. Und sofort zog die Angst als neue Mit-bewohnerin ein, denn Kredite sind trotzdemweiterhin zu bedienen, Raten abzuzahlen,Mieten zu begleichen … Die Existenz hingvon jetzt auf gleich am seidenen Faden. Ganzegal für welche Bildungsschicht oder wel-chen sozialen Status.

Fast ist man versucht, Vergleiche mit der gro-ßen Wirtschaftskrise 2008/2009 zu ziehen:Jeder hat noch anlässlich der Pleite von Leh-man Bros. die Bilder der gekündigten Mit-arbeiter im Kopf, die mit ihren persönlichenHabseligkeiten im Karton das Bankgebäudeverließen. Damals wurden die Banken mittoxischen Papieren infiziert und das Gift si-ckerte schön langsam, aber unaufhaltsamvon oben nach unten und traf uns mit Verzö-gerung.

Diesmal stellt sich die Situation allerdingsgänzlich anders dar: Diesmal trifft es uns allemit einem Schlag. PENG! Und dieser Schlagmacht zwei große Gruppen sichtbar: dieeine, die sich nicht nur um die eigene Ge-sundheit sorgt, sondern auch um die der gro-ßen Gemeinschaft, die entsprechende Vor-sichtsmaßnahmen peinlich genau einhält undsomit Verantwortung für die Gesellschaftübernimmt. Und die zweite, die der Egoma-nen, frei nach „Was soll ich mich denn ein-schränken?“, wobei einige schon vorherhäusliche und gesellschaftliche Isolation (ge-

wollt) gelebt haben. Für die war es keineUmstellung. Eines steht fest: Es freut unge-mein zu sehen, dass die erste Gruppe zah-lenmäßig eindeutig überwiegt, und das stelltuns Österreichern somit ein gutes Zeugnisaus.

Neben der gesundheitlichen Komponentekommt jedoch stante pede die wirtschaftli-che ins Spiel. Und siehe da: Wirtschaft istmit einem Schlag nicht mehr nur das in deröffentlichen Wahrnehmung viel geschmähteGespenst der Konzerne und Global Players.Plötzlich betrifft Wirtschaft Einzelunterneh-mer genauso wie Klein-, Mittel- und Groß-unternehmen. Und plötzlich erkennt man dieSymbiose: Wenn die Mitarbeiter überleben,dann überlebt auch das Unternehmen. Undvice versa.

Damit kommen wir auch gleich zur dritten,zur sozialen Komponente, denn wenn diebeiden ersten – nämlich Gesundheit undWirtschaft – verletzt sind, dann ist auch diedritte extrem gefährdet. Gerade deshalb istes so immens wichtig, dass die Sozialpartnerjetzt mehr denn je Hand in Hand agieren.Wenn also genau in dieser so extrem sensi-blen Phase, in der Ängste und Sorgen das Le-ben der Menschen dominieren, die Gewerk-schaft den Klassenkampf vom Zaun brechenwill, dann ist das nur mehr als unangebrachtund als asozial zu verurteilen. Wer so eng-stirnig Drohungen ausspricht, dass im Herbstbei den Lohnverhandlungen alle zur Verfü-gung stehenden Schrauben angezogen wer-den („Es muss im Börserl nur so rascheln“)und die viel beschworene Vermögenssteuer(„der Reichen und der Superreichen“) aufsTapet kommt, der hat die Situation leider inkeiner Weise verstanden.Für etliche Unternehmen ist der Umsatz voneinem Moment auf den anderen von 100 aufnull abgesackt: Wenn Ausgaben bleiben,aber Einnahmen wegbrechen, dann bleibt oft

nichts anderes übrig, als seine Mitarbeiter zuentlassen – und das ist das Allerschlimmstefür einen Unternehmer. Dieser Canossagang,Menschen aus der „unternehmerischen Fa-milie“ auszuschließen, ist einfach etwas Un-glaubliches. Weil man genau weiß, wie es inden Familien zuhause dann aussieht. Und ge-nau deshalb wünsche ich mir, dass die Sozi-alpartner die von der Regierung geschnürtenHilfspakete zielgenau und treffsicher an denrichtigen Stellen platzieren – also nicht nachGutsherrenart und auch nicht klientelpoli-tisch! Alles, was hier an finanziellen Mittelnverteilt und an Maßnahmen gesetzt wird,muss so schnell wie möglich den Motor vonGesellschaft und Wirtschaft in Gang bringen.Geld darf nun nicht gehortet werden, son-dern muss umgehend zur Zirkulation – zurWiederbelebung des Kreislaufes – gebrachtwerden. Dafür ist es unabdingbar, dass wirVertrauen und Optimismus beschwören. Je-der Betrieb – egal in welcher Größe – brütetnämlich Tag und Nacht nicht nur darüber,wie er die eigene Existenz, sondern auch wieer die seiner Mitarbeiter retten kann. Somitist auch der unbändige Wille zum ÜberlebenGrundvoraussetzung.

Mein Appell als Unternehmer an Sie: Arbeit-geber und Arbeitnehmer sitzen in einemBoot – gerade deshalb dürfen wir uns unterkeinen Umständen auseinanderdividierenlassen! Wir brauchen einander! Wir sindeins! Und wir werden für die Zukunft lernen,dass wir noch stärker als bisher eine Einheitbilden. Daher im gemeinsamen Sinne: AUGEN AUF UND DURCH!

Ihr Wolfgang Hasenhü[email protected](verfasst am 8.4. zum Redaktionsschluss)

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4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Hoffen und Bangen 6In der Steiermark und in Kärnten geht die Krise nicht spurlos vorüber.Beide Bundesländer sind unterschiedlich vom Shutdown betroffen.Während in der Steiermark der produzierende Sektor vielerorts, etwabei Magna in Graz, den Betrieb einstellen musste, trifft es in Kärntenvor allem den Tourismus und die Gastronomie.

Was uns die Krise für unsere Klimaziele lehrt 12Das weltweite Herunterfahren der Wirtschaft bringt eine Erholungfür die Umwelt. In den Großstädten atmet man wieder auf. Teilweisebis zu 60 Prozent gingen die Emissionswerte zurück. Die Klimazielewerden erstmals erfüllt, doch um welchen Preis? Sieht so die Weltaus, wenn wir das Klima retten wollen? Die Corona-Krise lehrt unssehr viel über Realismus in der Wirtschafts- und Klimapolitik.

Steirische Banken stützen jetzt die Wirtschaft 16Jetzt braucht jeder Liquidität, um durch die schwere Zeit zu kommen.Die steirischen Banken setzen auf Vertrauen und ergreifen Maßnah-men zur Unterstützung der Wirtschaft. Wie gut sind unsere heimi-schen Banken gerüstet? Die Wirtschaftsnachrichten haben nachge-fragt.

CORONA-Coverstory Ö1Die Zukunft ist besser als ihr Ruf!Das Coronavirus schlug ein wie ein Blitz. Die Entwicklungspielte sich im Zeitraffer ab. Zu schnell, um sich darauf ein-zustellen. Unsere zeitliche Wahrnehmung ist aus den Fugengeraten. Was uns weit weg erschien, überrollte uns blitz-schnell, und was uns früher kurzweilig erschien, dauert nuneine gefühlte Ewigkeit. In wenigen Wochen hat sich die Weltmehr verändert als in einem ganzen Jahr. Rückschau – Vorausschau – Analyse.

Internet wird zur Lebensader für die Wirtschaft Ö16Ohne Internet geht in der aktuellen Krise gar nichts mehr: kein Home-office, keine Videokonferenzen und keine Online-Anträge für denHärtefall-Fonds. In Zeiten wie diesen garantieren die österreichischenNetzbetreiber die unverzichtbare digitale Grundversorgung.

Impressum Ö17

Vorreiterin bei der Digitalisierung Ö40Die Technische Universität Graz ist unter allen österreichischenHochschulen Vorreiterin bei der Digitalisierung. Nicht nur in For-schung und Lehre werden Maßstäbe gesetzt, sondern auch in derVerwaltung.

Die Hof-Vermittler Ö42Die Hofbörse „Perspektive Landwirtschaft“ bringt Landwirte, dieeinen Nachfolger für ihren Betrieb suchen, und Interessierte zusam-men. Wer wird den Betrieb übernehmen? Eine Antwort darauf hatderzeit in Österreich nur etwa jeder zweite Landwirt sofort parat.

Ansturm auf die Kurzarbeit 74Kurzarbeit als Instrument gegen die Corona-Krise – auch immermehr Kärntner Unternehmen greifen darauf zurück oder überlegensich zumindest, das zu tun. Was kann die Corona-Kurzarbeit und wiefunktioniert sie?

Regional kaufen heißt Zukunft sichern 80Die Corona-Krise lässt uns auf sehr drastische Weise erkennen, wiewichtig regionale Wertschöpfung für unser aller Wohlstand ist. Derregionale Handel garantiert nicht nur jetzt in der Krise eine lokaleVersorgungssicherheit, sondern sichert auch Einkommen und Ar-beitsplätze. Für die Zeit nach Corona werden wir daher mehr dennje regionale Wertschöpfung brauchen, um unsere Wirtschaft wiederhochzufahren.

INHALT

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 5

Auch wenn wir in dieser für uns allesehr schwierigen Zeit sehr außerge-wöhnliche Herausforderungen zu

meistern haben, konnten wir nun, ein Jahrnach der Eröffnung unserer Biodieselanlageim indischen Mumbai, einen weiteren wich-tigen Schritt auf unserem Expansionskurssetzen. Die Unternehmensübernahme ist einBrückenschlag in unserer Wachstums- undInternationalisierungsstrategie. Wir sind so-mit der größte Sammler und Händler vonAbfallölen und -fetten in Europa und bauendamit unsere globale Marktstellung weiteraus“, so Michael Münzer, CEO der MünzerBioindustrie GmbH, nach der finalen Unter-zeichnung des Kaufvertrags.Das Familienunternehmen Münzer Bioin-dustrie GmbH hat mit 1. April 2020 die hol-ländische Rotie UCO Trade B.V. übernom-men. Rotie mit Sitz in Amsterdam blickt aufeine mehr als 65-jährige Unternehmensge-schichte im Bereich der Sammlung von ab-fallbasierten Rohstoffen sowie der Produk-tion von alternativen Biokraftstoffen zurück.„Wir sind daher sehr stolz, den Handelsarmdieses Traditionsunternehmens in unser Fa-milienunternehmen eingliedern zu können.Über den Kaufpreis wurde Stillschweigenvereinbart. Unsere Gesamtinvestition bewegt

sich jedoch im niedrigen zweistelligen Mil-lionenbereich“, so CFO Gregor Reindl.Durch die Übernahme wird das Unterneh-men vollständig in die Münzer BioindustrieGmbH integriert und künftig unter dem Na-men Münzer Trading B.V. firmieren.„Wir sind ein Familienunternehmen. UnsereMitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind alsoTeil unserer Familie, daher war es selbstver-ständlich, alle Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter sowie den Firmensitz in Amsterdam

zu behalten. Vor allem die Lage und die In-frastruktur am Hafen von Amsterdam bietetfür uns völlig neue Möglichkeiten. Es eröff-net sich das sprichwörtliche Tor zur Welt, einerweiterter Zugang zu allen strategischenLogistikmöglichkeiten. Das macht uns fürdie Zukunft noch stabiler und flexibler in un-serer Rohstoffversorgung“, sagt MichaelMünzer. zz

Expansion in Zeiten von Corona

Geschäftsführung v.l.n.r.: Gregor Reindl, Michael Münzer, Ewald-Marco Münzer. Foto: Münzer Bioindustrie

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Schockstarre und Zweckoptimismusherrschen dieser Tage auch in der Stei-ermark und in Kärnten. Beide Landes-

regierungen haben inzwischen eigene Hilfs-pakete, ergänzend zu den Maßnahmen desBundes, auf den Weg gebracht. Die Krisetrifft die beiden südlichen Bundesländerdurchaus unterschiedlich, je nach vorherr-schenden wirtschaftlichen Strukturen. In derSteiermark ist der Automotive-Sektor massivbetroffen. Bei Magna herrschte Stillstandund auch die voestalpine hat ihre Mitarbeiterin Kapfenberg in Kurzarbeit geschickt. DerTourismus in der Steiermark hat ebenso wiein Kärnten einen Totalausfall, doch in Kärn-ten ist dieser ein wesentlich wichtigererWirtschaftszweig.Besonders hart hier wie da ist der Einzelhan-del betroffen. In Graz steht etwa das Tradi-tionskaufhaus Kastner & Öhler auf derKippe. Die kürzlich durch mehrere Ge-schäftsschließungen in die Medien gerateneGrazer Innenstadt ist dieser Tage komplettverweist. Eine äußerst ungewisse Zukunftfür die zahlreichen Geschäfte.

LichtblickeDoch obwohl ein großer Teil des Wirt-schaftslebens stillsteht oder nur einge-schränkt arbeitet, zeigen sich viele Branchenwiderstandsfähig. In der Industrie wird vie-lerorts weiterproduziert. Viele Betriebe ha-ben Maßnahmen ergriffen, um die Arbeitfortsetzen zu können. Auch bei Magna inGraz will man bald wieder den Betrieb hoch-fahren. „Einfach den Hebel umzulegen undzu meinen, wir knüpfen an die Zeit von vorCorona an, ist leider ein Irrglaube“, betontaber IV-Steiermark-Präsident Georg Knill.Die steirischen Industrieunternehmen wür-den sich durch ihre Innovationskraft und ihreKnow-how-Trägerschaft auszeichnen. Dasschützte zwar nicht vor den unmittelbarenFolgen der Corona-Krise, aber es könne hel-fen, diese rascher zu überwinden, so Knill.plädiert für ein möglichst rasches Einläuteneiner neuen Normalität, die nur mit einemverantwortungsvollen Stufenplan und einemklaren Rahmen zum „Weitermachen“ derWirtschaft erreicht werden könne.

Warten auf die WiederöffnungTourismus, Bau, Elektrohandel oderHightech – die Corona-Krise stellt die meis-ten Unternehmen vor enorme Herausforde-rungen, sei es organisatorisch, sei es existen-ziell. Wir haben Kärntner Betriebe zu ihreraktuellen Situation befragt.Die Leitungen in den drei Häusern der Wer-zers Hotelbetriebe, dem Hotel Resort Pört-schach, dem Seehotel Wallerwirt sowie demHotel Velden, laufen derzeit heiß. Doch an-statt wie normalerweise um diese Jahreszeitüblich Buchungsanfragen zu bearbeiten, istdas Gegenteil der Fall. „Es gibt viele Stor-nos. Nur vereinzelt gibt es Anfragen für ei-nen Aufenthalt im Spätsommer“, sagt Ho-teldirektorin Yasmin Stieber. Nach der imZuge der Corona-Krise verhängten Sperreder Hotels hat sie die Mitarbeiter – im Winterwerden 90 beschäftigt, im Sommer 200 – inKurzarbeit geschickt. „Ich will sie ja schließ-lich nicht verlieren“, so die Hoteldirektorin,die im Zusammenhang mit der Beantragungder Kurzarbeit dem AMS und der Wirt-schaftskammer Rosen streut. „Ohne deren

6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Hoffen und BangenIn der Steiermark und in Kärnten geht die Krise nicht spurlos vorüber. Beide Bundesländer sind un-terschiedlich vom Shutdown betroffen. Während in der Steiermark der produzierende Sektor vie-lerorts, etwa bei Magna in Graz, den Betrieb einstellen musste, trifft es in Kärnten vor allem denTourismus und die Gastronomie.

Von Stefan Rothbart und Ursula Rischanek

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Unterstützung würde man in den Papierber-gen untergehen“, sagt sie. Statt sich persönlich um Gäste zu kümmern,werde nun im Hintergrund das System amLaufen gehalten, um für die Wiedereröff-nung gerüstet zu sein. „Das Schwierige indiesem Zusammenhang sind die vielen of-fenen Fragen“, sagt Stieber. Wann könne

man wieder aufsperren? Könne man das ge-samte Haus öffnen oder nur einzelne Berei-che? Welche Vorgaben müsse man gegebe-nenfalls erfüllen? Und würden sich die Men-schen dann überhaupt einen Urlaub leistenkönnen? „Wir schwimmen alle in einemTeich und wissen nicht, wo das Ufer ist“, soStieber.

Seine österreichweit zehn Geschäfte schlie-ßen musste auch Hannes Majdic, Geschäfts-führer des Klagenfurter Elektronik- undElektrospezialisten electronic4you. Onlineallerdings brummt das Geschäft, sogar amWochenende werde gearbeitet, so Majdic,der daher nur für die in den Outlets beschäf-tigten Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt hat.Um einen reibungslosen Ablauf des Online-handels garantieren zu können, seien zweiTeams gebildet worden, die keinen Kontakt

Unter den Flügeln des Löwen.

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Um zu verstehen, muss man zuhören. Sprechen Sie mit uns und wir finden die Lösung, die am besten zu Ihnen passt. Regionaldirektion Steiermark, T +43 316 8056 0, [email protected]

Grazer Traditionskaufhaus Kastner & Öhler inernsten Schwierigkeiten. Foto: Symbol.

IV-Steiermark-Präsident Georg KnillFoto: IV Steiermark

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8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Dr. Michael Buchbauer, Head of Group Finance,Corporate Communications & Investor RelationsANDRITZ AG Foto: Andritz

Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer SPARSteiermark & Südburgenland

Foto: Spar/Krug

DI Georg Feith, CEO  Stoelzle GlasgruppeFoto: Stoelzle

Ralf Mittermayr, CEO SaubermacherFoto: Saubermacher

Peter Kaiser, Landeshauptmann KärntenFoto: Symbol

Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann Steiermark Foto: Land Steiermark/Streibl

„ANDRITZ hat bereits in vielen Ländern, in de-nen die Gruppe tätig ist, eine Reihe von tempo-rären Maßnahmen zur Kostenreduktion gesetzt,um mögliche Umsatzeinbußen bestmöglich ab-zufedern. Wir sind finanziell gut aufgestellt undhaben hochqualifizierte, motivierte Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, weshalb wir sehr zuver-sichtlich sind, dass wir trotz der schwierigenRahmenbedingungen letztendlich gestärkt ausdieser Krise kommen.“ Dr. Michael Buchbauer, Head of Group Fi-nance, Corporate Communications & In-vestor Relations ANDRITZ AG

„Wir müssen alles dafür tun, um die Wirtschaftnach der Corona-Krise wieder in Schwung zubringen. Ergänzend zu den Maßnahmen desBundes setzen wir mit dem 53-Millionen-Euro-Soforthilfepaket einen ersten Schritt, damit Un-ternehmen überleben und möglichst viele Men-schen ihre Arbeit behalten. Gemeinsam wird unsdas gelingen!“Hermann Schützenhöfer, Landeshaupt-mann Steiermark

„Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterund unsere SPAR-Einzelhändler haben in denvergangenen Wochen Außerordentliches geleis-tet. Die große SPAR-Familie ist in den letztenWochen über sich hinausgewachsen. Diesen be-sonderen Zusammenhalt für unsere Kundenkonnten wir in den letzten Wochen noch viel in-tensiver erleben. Das gibt uns sehr viel Kraft fürdie Zukunft. Gemeinsam schaffen wir das!“Mag. Christoph Holzer, GeschäftsführerSPAR Steiermark & Südburgenland

„Jetzt heißt es bestmöglich durchtauchen, Hilfeannehmen und so gut wie möglich produktivbleiben. Denn nach jeder Krise kommt der Auf-schwung und wir werden viele positive Dinge,die wir gerade jetzt unter Druck erfolgreich um-setzen, z.B. Teleworking, in die Zeit danach mit-nehmen und gestärkt aus dieser Herausforde-rung hervorgehen.“Ralf Mittermayr, CEO Saubermacher

„Momentan gilt es, den Spagat zu schaffen, umsowohl unsere Mitarbeiter bestmöglich zuschützen als auch weiter zu produzieren. Stoelzle Oberglas fertigt in erster Linie Gläserfür Medizinprodukte, aber auch für Lebensmittel

und Getränke. In der derzeitigen Situation, woes in diesem Bereich schnell zu Versorgungseng-pässen kommen kann, sind wir uns unserer Auf-gabe als Systemerhalter bewusst und setzen al-les daran, den Betrieb in unseren Werken – dankdes großartigen Einsatzes unserer Mitarbeiter –am Laufen zu halten.“ DI Georg Feith, CEO Stoelzle Glasgruppe

„Entscheidend wird sein, die Wirtschaft zumrichtigen Zeitpunkt – ohne Gefahr für die Ge-sundheit – schrittweise wieder hochzufahren.Das Land Kärnten unterstützt Unternehmen mitder KWF-Soforthilfe von bis zu 50.000 Euro proBetrieb, mit Abgabenstundungen, einer Online-Einkaufsplattform und vielem mehr.“Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten

„Wir müssen jetzt Schritt für Schritt am wirt-schaftlichen Comeback Österreichs arbeiten. Dievon der Bundesregierung umgesetzten Unter-stützungsmaßnahmen und das nun stufenweiseHochfahren der Wirtschaft sind dafür wichtigeVoraussetzungen, denn die Unternehmerinnenund Unternehmer brauchen dringendst klarePerspektiven.“Josef Herk, Präsident WKO Steiermark

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zueinander hätten. „Ich könnte aber im Bereich der Logistik doppeltso viele Leute brauchen“, sagt Majdic, der darüber hinaus im Einkaufzusätzliche Mitarbeiter sucht. Bei Großgeräten hat er eine Speditionzwischengeschaltet, geliefert werden Kühlschränke, Waschmaschinenund Co. aber nur bis zur Haustür. „Anders wäre die Gefahr zu groß“,sagt Majdic. Die Sicherheit der Mitarbeiter wird auch bei Infineon Austria in Villachgroß geschrieben. Die Maßnahmen reichen von weitreichenden Hy-giene- und Vorsichtsmaßnahmen, stark erhöhten Reinigungszyklenlaut Pandemie-Plan über Teleworking in den Unternehmensbereichen,wo es möglich sei, Telefon- oder Videokonferenzen bis zur massiveingeschränkten Kantinennutzung und der Schließung von Cafeteriaund Raucherpavillons. Ein Team aus Experten aller Bereiche nehmetäglich eine Evaluierung der aktuellen Situation und Maßnahmen vorund aktualisiere diese beziehungsweise würden bei Bedarf neue Maß-nahmen gesetzt, so eine Unternehmenssprecherin. Auswirkungen aufdie Produktion hat Corona keine, sie läuft planmäßig weiter. So liefertInfineon etwa elektronische Komponenten für Beatmungsgeräte, diein Österreich entwickelt, produziert und vermarktet werden. Konkretgeht es um 38 Millionen Leistungshalbleiter zur Steuerung von Elek-tromotoren, die in den nächsten drei bis sechs Monaten geliefert wer-den sollen. Leistungshalbleiter seien aber auch elementar für die Err-zeugung, Übertragung und Nutzung von elektrischem Strom. Sie seienunter anderem unerlässlich für den Betrieb von 50 Prozent der Daten-server weltweit sowie von Industrieanlagen für die Lebensmittelin-dustrie. Als „brenzlig“ bezeichnet hingegen Hermann Moser die Si-tuation. Er ist nicht nur im Baunebengewerbe tätig, sondern besitztauch eine Beschriftungsfirma. Mit Kurzarbeit könne er im Baubereichnicht viel anfangen. „Wenn die Baustellen stehen, stehen sie“, sagtMoser, der skeptisch in die Zukunft blickt. „Die Frage ist, ob die Bau-stellen wie vereinbart weiterlaufen oder ob die Leute Angst haben, zuinvestieren“, sagt er. zz

Unterstützung für UnternehmenAuch das Land Kärnten greift Unternehmen unter die Arme und hat im Wirtschaftsförderungs-Fonds ein Soforthilfe-Paketgeschnürt.

Zusätzlich zu den vom Bund geschnürten Unterstützungsmaßnah-men greift das Land Kärnten mit einem im Wirtschaftsförderungs-Fonds des Landes (KWF) geschnürten Soforthilfepaket Unternehmenebenfalls unter die Arme. „Unser Ziel ist, dass wir möglichst raschund unkompliziert Unterstützungshilfen leisten“, sagt dazu Wirt-schaftslandesrat Sebastian Schuschnig. Mit diesem ersten Maßnah-menpaket werde besonders den heimischen Tourismusunternehmenund Gastronomen unter die Arme gegriffen. „Diese Branche und dievielen Familienbetriebe sind von dieser Krise durch behördlicheSchließungen besonders hart betroffen. Wir werden daher jetzt allestun, um sie durch diese schwierige Zeit zu bringen“, so Schuschnig. Konkret geht es dabei vor allem darum, Hilfe ohne zusätzliche büro-kratische Anträge zu leisten. Demnach wird jeder Antrag beim Aus-tria Wirtschaftsservice (AWS) oder der Österreichischen Hotel- undTourismusbank (ÖHT) auf Ausstellung einer Garantie für einen Über-brückungskredit automatisch vom KWF als gültiger Antrag aner-kannt – Unternehmer ersparen sich somit einen zusätzlichen Antragbeim KWF. Weiters leistet der KWF in weiterer Folge eine Förderungvon maximal zehn Prozent des neu aufzunehmenden Überbrü-ckungskredits. Je Betrieb beträgt der Zuschuss zwischen 1.000 und50.000 Euro. Diese Soforthilfe tritt rückwirkend mit 1. März 2020 inKraft. Neben den Zuschüssen über den KWF zur Liquiditätssicherungstundet das Land die Landesabgaben, und zwar zinsfrei.

Seit 15 Jahren sorgt zum Beispiel PeterGleichweit dafür, dass der Abfall derGrazer verlässlich abgeholt wird.

Auch jetzt ist er als Lader voll im Einsatz –und zwar mit dem Bergwagen, der alle Gra-zer Straßen in Hanglage anfährt. „Die Men-schen“, erzählt Gleichweit, „sind trotz derganzen Krise freundlich und nett. Wir erhal-ten positive Rückmeldungen.“ Als Fahrermit dem Bergwagen unterwegs ist ebenfallsschon seit 15 Jahren Harald Schlack. „DieMenschen“, freut er sich, „sind begeistert,dass wir noch fahren.“Für die Abfallbehandlung zuständig ist JörgLorenz. 320 bis 350 Tonnen Abfall (!) landentäglich in der Abfallbehandlungsanlage derHolding Graz. Ohne die Mitarbeiter in denRecycling-Betrieben würde sich die ganzeSituation noch verschlimmern, wenn nicht

einmal der Müll mehr weggeschafft werdenwürde. Es bleibt daher zu wünschen übrig,dass die Coronakrise auch wachrüttelt, wieviel wir eigentlich verschwenden.

Bei Saubermacher bestehtman ebenfalls auf die Ein-haltung der Schutzmaß-nahmen und geht kreativeWege. Da die Privatanlie-ferung von Abfall derzeitnicht möglich ist, kannman auf wastebox.at onlineeinen Abfallcontainer be-stellen, der angeliefert undabgeholt wird. So müssenauch der Sperrmüll, Bau-schutt oder Grünschnittnicht in Quarantäne blei-ben. zz

Foto: iStock.com/kzenon

Nicht nur die Versorger, sondern auch die Entsorger sind wichtig!Viel wurde darüber berichtet, wie wichtig die Versorgungsbetriebe in Zeiten der Krise für die Bevölkerungsind. Essenziell sind aber auch die Entsorger, Reinigungskräfte, Müllabfuhren und Recycling-Unternehmen.Gäbe es sie in der Krise nicht, dann wäre es kaum möglich, hygienische Standards, gerade in einer Gesund-heitskrise, aufrechtzuhalten. Die Mitarbeiter solcher Betriebe gehen dabei ein großes gesundheitliches Risikoein und verdienen daher unsere Achtung.

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Freilich, die Hebel, die dieBundesländer bei der Unter-stützung von Wirtschafts-

treibenden in der Corona-Krisebetätigen können, sind wesentlichkleiner als jene des Bundes. Den-noch beschließt das Land Steier-mark wichtige ergänzende Unterstützungs-maßnahmen, um Unternehmen bei der Li-quidität zu unterstützen. In einem ersten Pa-ket gewährt das Land Steiermark einen Zins-zuschuss für Überbrückungskredite und för-dert Investitionen für Homeoffice und Tele-arbeit. Für die Abwicklung der Hilfsmaßnahmenfällt der Steirischen FördergesellschaftSFG eine zentrale Rolle zu. Für SFG-Ge-schäftsführer Christoph Ludwig, mit 1.April ein Jahr im Amt, eine wichtige Ver-pflichtung. „Eigentlich hätte ich mir einBilanzgespräch [zum Ende des ersten

Jahres] gewünscht, das etwas anders aus-sieht. Jetzt ist alles auf Anfang und wirmüssen uns der Herausforderung der Co-

rona-Krise stellen“, so Ludwig.Warum aber die SFG nun für dieAbwicklung der Hilfsmaßnah-men herangezogen wird, hat danndennoch etwas mit seiner bzw.der erfolgreichen Bilanz der SFGzu tun. Die aufgebauten Förder-

und Finanzierungsstrukturen der SFG bietenin der aktuellen Krise die Grundlage für einereibungslose Evaluierung und Durchführung

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Steirisches Corona-Hilfspaket

SFG bekommt SchlüsselrolleErgänzend zu den Maßnahmen des Bundes beschließt das Land Steiermark ein eigenes Hilfspaket. Für dieAbwicklung kommt der Steirischen Fördergesellschaft SFG eine Schlüsselrolle zu.

Von Stefan Rothbart

TELEARBEIT: FÖRDERUNG VON LAND STEIERMARK UND AKWenn es jetzt notwendig wird, temporäre Telearbeitsplätze und Homeoffices für Ihre Beleg-schaft zu errichten, greifen wir Ihnen mit unserer neuen Förderungsaktion unter die Arme. Wirunterstützen Investitionen in die Informations- und Kommunikationstechnik für Arbeitsplätzeaußerhalb des Unternehmensstandortes. Dazu zählen etwa Hard- und Software, die erstmaligeInbetriebnahme sowie Lizenzen. Bei all diesen Aufwendungen können Sie mit 50 Prozent Zu-schuss des Landes rechnen. Weitere 30 Prozent kommen von der AK Steiermark. Die max. an-rechenbaren Kosten betragen 50.000 Euro je Unternehmen und 5.000 Euro je Telearbeitsplatz(Durchschnittsbetrachtung).

„Wir werden viel Gutes erleben und Erstaunlicheszuwege bringen. Wir werden Revolutionäres undZukunftsweisendes schaffen. Wir werden der Krisedie Chance abringen und in den Problemen selbstdie Lösung entdecken. Es lohnt sich, das Leben mu-tig anzupacken – auch und ganz besonders heute.“Christoph Ludwig

SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Foto: Erwin Scheriau

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der Hilfsmaßnahmen. Zusätzlich werden allebisherigen Förderprogramme wie gewohntabgearbeitet, betont Ludwig außerdem.„Auch hier haben wir jetzt eine Verantwor-tung, Förderung so rasch wie möglich aus-zuzahlen.“Für Ludwig ist klar, dass wir uns auch in deraktuellen Krise auf die Kraft, den Pionier-geist und die vielfältigen Ressourcen imLand besinnen sollen, und er will auch Mutmachen.

Über 50 Millionen EuroIn den letzten Wochen und auch jetzt nochfinden intensive Abstimmungen im Hinter-grund statt, um die Maßnahmen der Länderund des Bundes bestmöglich aufeinander ab-zustimmen. Insgesamt macht das Land nun über 50 Mil-lionen Euro zusätzlich zu den Maßnahmendes Bundes locker. Davon werden 42 Mil-lionen direkt von der SFG abgewickelt.„Jetzt gilt Menschen vor Zahlen“, betontauch SFG- Geschäftsführer Ludwig und be-tont die gute Zusammenarbeit zwischen Lan-desregierung und Sozialpartnern. Als weitereMaßnahmen arbeitet das Land an einem ei-genen Härtefall-Fonds von zunächst sechsMillionen Euro, der von der Wirtschaftskam-mer Steiermark um einen Betrag in gleicherHöhe auf insgesamt zwölf Millionen Euroaufgestockt werden soll. zz

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 11

ZINSZUSCHUSS IM DETAIL

Das Land Steiermark übernimmt im Rah-men der wettbewerbsrechtlichen Mög-lichkeiten den Zinsendienst für COVID-19-bedingte und von der öffentlichen Handbehaftete Überbrückungskredite, die ab 1.März 2020 genehmigt wurden. Die Über-nahme erfolgt in Form eines verlorenen,das heißt nicht rückzahlbaren, Zuschussesan das Unternehmen. Durchführende Stelleist die Steirische Wirtschaftsförderung SFG.Vorgesehen ist eine maximale Obergrenzevon bis zu zwei Prozent p.a. und eine Lauf-zeit von voraussichtlich fünf Jahren. Der Weg zu Kredit und Zuschuss:Unternehmen reichen den Kreditantragbei ihrer finanzierenden Hausbank ein.Förderungsstellen wie das Austria Wirt-schaftsservice (aws) oder die Österrei-chische Kontrollbank AG (ÖKB) entschei-den, ob die Garantie gewährt wird. Dabeikommt ein beschleunigtes Verfahren mitrascher Garantiezusage zur Anwendung.Eine vereinfachte Einreichung bei der SFGmacht anschließend den Weg zum Zinsen-zuschuss frei. Steirische Tourismusbetriebestellen den Antrag auf Zinsenzuschuss di-rekt bei der ÖHT.

UNTERSTÜTZUNGSMASSNAHMEN IM ÜBERLICK:

Die SFG informiert außerdem praktisch und übersichtlich über alle COVID-19-Unterstützungs-maßnahmen von Bund, Land und Gemeinden. Näheres auf www.sfg.at

Drei Fragen an Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-MiedlIst es möglich, sowohl beim Härtefonds der Bundesregierung als auch um einenZinszuschuss der Landesregierung anzusuchen, oder schließt sich das gegen-seitig aus? ‰ Die Zinszuschüsse sollen in der aktuellen Situation die Liquidität steirischer Un-ternehmen aus Gewerbe, Industrie, Handel, Tourismus und der Dienstleistungsbranche si-cherstellen. Sie sind eine ergänzende Maßnahme zu den Bundeshaftungen für Überbrückungs-kredite. Voraussetzung ist also, dass der Bund für einen Kredit durch ein österreichisches Kre-ditinstitut die Haftung übernimmt. In diesem Fall übernimmt das Land die Zinsen bis maximalzwei Prozent. Ein Ansuchen beim Härtefonds der Bundesregierung, der den Verdienstentgangvon Unternehmern und Neuen Selbstständigen abfedern soll, ist davon unberührt.

Die Landesregierung plant einen eigenen Härtefonds für all jene aufzulegen,die durch den aktuellen Härtefonds des Bundes nicht abgedeckt werden. Wiehoch wird dieser ausfallen?‰Wir möchten möglichst viele heimische Betriebe in der Krise unterstützen und damitArbeitsplätze erhalten. Der Bund hat hierzu ein umfangreiches Maßnahmenpaket in Höhevon 38 Milliarden Euro erarbeitet. Aus diesem Grund wird der steirische Härtefonds,den das Land Steiermark und die Wirtschaftskammer Steiermark mit jeweils sechs Mil-lionen Euro dotieren, in erster Linie jene Unternehmen unterstützen, die beim Fonds desBundes nicht zum Zug kommen. Doppelförderungen sollen vermieden werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, in den nächsten Wochen und Monaten eigeneWertschöpfungsketten in der Steiermark für die Produktion von dringend be-nötigten Gütern wie Schutzkleidung/Masken, medizinischen Geräten etc. ein-zurichten? ‰Einige Unternehmen haben ihre Produktion bereits kurzfristig umgestellt und stel-len jetzt Produkte her, die in der Corona-Krise besonders gefragt sind. Der steirischeHumantechnologie-Cluster HTS bietet hierfür eine gute Plattform. Generell ist einverstärkter Trend zur Regionalität zu erkennen – und zwar sowohl bei Lebensmittelnals auch bei anderen Produkten. Das Bewusstsein für regionales Einkaufen steigt,was die steirische Wirtschaft nachhaltig stärken kann.

Land Steiermark unterstützt Maßnahmen für Telework in der Corona-Krise.

Foto: Pexels.com/Andrea Piacquadio

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So rein und sauber war die Luft inÖsterreichs Städten wohl schon langenicht mehr. Auch weltweit stellen

Wissenschaftler einen signifikanten Rück-gang der Emissionen fest. Die Satellitenbil-der von China und Norditalien, die die Ver-ringerung der Schadstoffe eindrucksvollfesthielten, gingen um die Welt. Die Auf-nahmen des glasklaren Wassers in den Ka-nälen Venedigs sind wohl von historischerBedeutung. Auch häufen sich Berichte übereine Erholung in der Tierwelt. Weil die Stra-ßen in vielen Städten menschenleer sind,machen sich immer mehr Wildtiere breit.Erstmals wird Europa die Klimaziele für2020 vermutlich erfüllen. So manche Umweltaktivisten werden dasCoronavirus als Rache der Natur empfindenund eine gewisse Ironie ist der ganzen Situa-tion tatsächlich nicht abzusprechen. Ein mi-kroskopisch kleiner Bestandteil der Naturverursacht die größte Auswirkung auf dieUmwelt seit Jahrzehnten und schafft in we-nigen Wochen, wofür Greta Thunberg überein Jahr lang vergebens demonstriert hatte.Letztendlich war es die Natur selbst, die dasHamsterrad zum Stehen brachte, und keineSchülerstreiks. Doch wir wollen nicht zy-nisch werden. Die aktuelle Situation lehrtuns sehr viel über einen realistischen Zugangzur Umwelt- und Klimapolitik und zeigt uns,wie dramatisch die Einschnitte in Gesell-schaft und Wirtschaft ausfallen müssen, umdie geforderten Reduktionen bei CO2 und an-deren Emissionen zu erreichen. Gleichzeitigführt uns die Krise auch vor Augen, wierasch Anpassungen möglich sind und woraufwir alles tatsächlich verzichten können. DieCorona-Krise zwingt in der Klimadebattebeide Seiten zu wichtigen Einsichten.

Komplexität der Wirtschaft nicht bedachtWie tief die Einschnitte in unsere Wirtschaftsein müssen, damit die Emissionen erkenn-bar fallen, wird uns nun klar. Was die damitverbundene Reduktion des wirtschaftlichenOutputs bedeutet auch: nämlich Hunderttau-sende Arbeitslose mehr. Auf die Komplexität

der Wertschöpfungsketten hatten die Kli-maaktivisten nur sehr oberflächlich hinge-blickt. Mit weniger Konsum, mehr Radver-kehr und E-Autos, Flugverzicht und ein biss-chen erneuerbarer Energie werde es schongehen. Doch was alleine der Konsumver-

zicht bedeutet, sehen wir jetzt. Wir erkennennun die Auswirkungen auf unsere Gesell-schaft, wenn all die vermeintlich großenCO2-Emittenten und zentralen Sektoren derWirtschaft, Verkehr, Industrie, Landwirt-schaft und Energie, radikal reduziert werden.An dieser Stelle muss man kritisch die Fragestellen, wie effektiv und effizient eine CO2-Besteuerung dagegen eigentlich ist.

Erkennen, was machbar ist!Wir können also aus der aktuellen Krise soeiniges ableiten und einen realistischeren Zu-gang zur Umwelt- und Klimapolitik finden.Gleichzeitig kann aber auch die Wirtschaft

12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Corona, das Klima und die RealitätWas uns die Krise für unsere Klimaziele lehrt

Das weltweite Herunterfahren der Wirtschaft bringt eine Erholung für die Umwelt.In den Großstädten atmet man wieder auf. Teilweise bis zu 60 Prozent gingen die Emissionswertezurück. Die Klimaziele werden erstmals erfüllt, doch um welchen Preis? Sieht so die Welt aus,wenn wir das Klima retten wollen? Die Corona-Krise lehrt uns sehr viel über Realismus in der Wirt-schafts- und Klimapolitik.

Von Stefan Rothbart

Der Verkehr ist der einzige Sektor, der seine Emissionen in den letzten 30 Jahren nicht senken konnte.Nach der Corona-Krise haben wir die Möglichkeit, das zu ändern. Quelle: Agenda Austria

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eine ganz wichtige Erkenntnis gewinnen.Und mit diesem beiderseitigen Erkenntnis-gewinn kann tatsächlich nach der Corona-Pandemie ein signifikanter Wandel unseresWirtschaftssystems gelingen. In den letzten Wochen war es überaus wich-tig, mit allen erdenklichen Mitteln zu ver-hindern, dass die Kapazität unseres Gesund-heitssystems nicht überschritten wird. Dafürhaben wir alle zurückgesteckt und Rücksichtgenommen. Diese Rücksichtnahme solltenwir in Zukunft auch auf andere Bereiche an-wenden, z.B. den Verkehr. Akzeptieren wir,dass die Verkehrssysteme nur eine begrenzteKapazität haben, und stimmen wir in Zu-kunft den Berufsverkehr darauf ab. Es müs-sen nicht alle nach der Stechuhr um 7:00 Uhrfrüh kollektiv in die Arbeit fahren. Home -office und flexiblere Arbeitszeiten könnenals positive Erfahrungen aus dem Shutdownmitgenommen werden. Lokal einkaufen, re-gional produzieren, in Österreich Urlaub ma-chen, Sparsamkeit – allesamt Aspekte, diewir für die Zeit nach der Krise beibehaltenkönnen, um die Kapazitätsgrenzen unseresalltäglichen Lebens nicht auszureizen. Wir machen außerdem die Erfahrung, wieanpassungsfähig die Wirtschaft sein kann,wie schnell wir uns auf neue Situationen ein-stellen können, wie schnell wir uns daran ge-wöhnen und wie wichtig eine lokale und re-gionale Wertschöpfungskette ist. Anstatt al-les just-in-time durch die Welt zu schippern,werden wir mehr Vorratshaltung betreibenmüssen und wieder mehr Dinge lokal erzeu-gen. Wir werden Bauteile im 3D-Druck dortherstellen, wo sie wirklich gebraucht wer-den, unsere Treibstoffe selbst lokal und nach-haltig produzieren, Stichwort Wasserstoff,und unsere Ressourcen effizienter nutzen.Vielleicht wird der lokale 3D-Druckshopbald so zur Normalität wie die Trafik um dieEcke. Eine Wirtschaft der kurzen Wege kannfür die Zeit nach der Krise helfen, wieder Ar-beitsplätze zu schaffen. Die Kritiker der Kli-maziele werden sich eingestehen müssen, essind doch mehr Veränderungen nötig undmöglich, als bisher angenommen. Die Not-wendigkeit macht uns handlungsfähig. zz

Professor Karl Steininger über die Welt von morgenIm Gespräch mit dem Grazer Klima -ökonomen Karl Steininger vom WegenerCenter for Climate and Global Changean der Uni Graz sprechen wir über dieDinge, die wir durch Corona nun verändern können.

Wie wirkt sich die Corona-Krise langfristig fürdas Klima aus?‰ Natürlich sehen wir momentan einen starkenRückgang der Emissionen. Regional kommt es da-durch zu einer Verbesserung der Luftqualität, wieman auch in Graz merkt. Langfristig ist das aber nochbedeutungslos für das Klima. Die CO2-Konzentrationin der Atmosphäre ist nach wie vor unverändert hoch.D.h., die Einsparungen müssten wesentlich langfris-tiger erfolgen. Ich sehe aber eine Reihe von Verhal-tensweisen, die wir beibehalten sollten, etwa den verstärkten Einsatz von Videokonfe-renzen anstatt zeitraubender Geschäftsreisen. Wir haben die Chance, unsere Strukturenin der Wirtschaft zu ändern und einen positiven Effekt für das Klima langfristig mitzu-nehmen.

Ist es ohne die drastischen Einschnitte, die wir aktuell erleben, überhaupt möglich,langfristig Emissionen einzusparen?‰ Es wird auf eine Mischung aus Verhalten und Nutzung von Technologien ankommen.30 Prozent der Treibhausgasemissionen in Österreich produziert etwa der Verkehr. Wirerleben grade, dass ein flächendeckender Einsatz von Homeoffice möglich und eigentlichauch recht produktiv ist. Wir können daher die physische Präsenz am Arbeitsplatz inZukunft reduzieren, was eine deutliche Reduktion des Verkehrs bedeutet. Dadurch lässtsich letztendlich auch viel Energie einsparen. Wir dürfen uns aktuell nur begrenzt imöffentlichen Raum bewegen, was uns bewusst macht, wie wichtig eine Stadt der kurzenWege ist, wo man seine Daseinsvorsorge möglichst lokal vorfindet. Dadurch könnenwir den Lebensraum der Stadt für die Menschen zurückgewinnen. Wir machen geradedie Erfahrung, wie wir vieles durch Digitalisierung besser organisieren können.

Wir lernen in der aktuellen Krise auch, wie wichtig evidenzbasiertes Handeln inder Politik ist. Welche Evidenz haben wir eigentlich über die Wirksamkeit unsererbisherigen Klimapolitik?‰ In der Klimapolitik hören wir immer, wir können der Bevölkerung etwas nicht zu-muten. Jetzt sehen wir, was tatsächlich zumutbar ist. Dabei ist der Klimawandel mit sei-nen Auswirkungen eine langfristige und fundamentalere Bedrohung als das Coronavirus.Beides ist unsichtbar für das freie Auge, doch die Auswirkungen sind spürbar. Wennein Bewusstsein für die Bedrohungslage geschaffen wird, dann werden Maßnahmenauch von der Mehrheit mitgetragen, wie man aktuell sieht. In der Klimapolitik müssenvor allem Räume geschaffen werden, die klimafreundliches Verhalten ermöglichen. Ak-tuell nehmen wir jene Anreize aus dem System, die für die Eindämmung des Virus kon-traproduktiv sind. Beim Klimawandel geht es auch darum, zunächst Anreize wegzu-nehmen, die klimaschädliches Verhalten begünstigen. Nur weil ein gewisses Verhaltennicht mehr begünstigt wird, bedeutet das noch keine Einschränkung. Das müssen wirerkennen. Um diese falschen Anreize im System sichtbar zu machen, brauchen wir na-türlich eine Einpreisung der negativen Auswirkungen. Wir brauchen kein Verbotssystem,sondern ein anderes ökologisches Anreizsystem, dann entsteht auch keine zusätzlicheVerteilungsbelastung. Eine ökologische Steuerreform wird sehr sinnvoll werden, dennwir sehen jetzt die Auswirkungen, wenn unser Steuersystem so stark auf Arbeitsbe-steuerung aufgebaut ist. Auch wird man z.B. mit CO2-Zöllen Wettbewerbsnachteile fürden heimischen Standort reduzieren müssen. Letztendlich haben wir jetzt die Chancefür Wirtschaft und Umwelt mehr Resilienz zu schaffen.

Prof. Karl W. Steininger, WegenerCenter for Climate and GlobalChange. Foto: Sissi Furgler

Rückgang der Emissionen in ChinaFoto: NASA

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Die aktuelle Corona-Krise stellt viele Be-triebe vor große Herausforderungen. Wel-che Maßnahmen ergreift die RLB Steier-mark, um ihre Kunden nun bestmöglichzu unterstützen?‰ Die Verlässlichkeit der Hausbank zeigtsich nun, indem Kunden aktiv von ihrenBankberatern kontaktiert und informiertwerden. Wir tun das und unsere Firmenbe-rater sind im Dauereinsatz. Denn gutes Ser-vice ist nicht nur schnell, sondern auch pro-fessionell. Raiffeisen Steiermark hat außer-dem als erste Bankengruppe umgehend einSchnell-Verfahren für Ratenpausen einge-richtet. Kreditnehmer, sowohl Unternehmenals auch Private, können auf der Homepagein nur fünf Minuten ein einfaches Formularausfüllen und bekommen innerhalb kurzerZeit eine komplette Lösung auf ihren Tisch.Die zweite Säule neben der persönlichen Be-ratung sind unsere digitalen Services. Selbst-verständlich ist unser dichtes Bankstellen-und Bankautomaten-Netz voll in Betrieb.

Die „Sofortmaßnahmen“ der Regierungwurden von vielen als zu bürokratisch kri-tisiert. Wie haben aus Ihrer Sicht die Ab-wicklung und die Zusammenarbeit zwi-schen Banken, Sozialpartnern und Regie-rung funktioniert?‰ Die von der Bundesregierung zugesagten38 Milliarden Euro an Wirtschaftshilfe sindabsolut zu begrüßen und ein wichtiges undstarkes Zeichen für alle Betriebe. Ebensowichtig ist aber, dass diese Hilfen rasch an-kommen. Da anfangs noch einige bundes-weite Vorgaben fehlten, war der Start etwasholprig. Wir hätten gerne schneller die Hilfs-programme weitergegeben. Raiffeisen hilftseit Beginn rasch und unbürokratisch. DasPaket der Bundesregierung hat für hohe Er-wartungen gesorgt, oft geht aber unter, dassdie gesetzlichen und regulatorischen Vorga-ben für Banken nicht ausgesetzt sind und wirals Bank verpflichtet sind, mit Sorgfalt vor-zugehen. Daher sind auch die Unternehmengefordert, die eigene Planung und Erstellungvon Anträgen professionell vorzunehmen.Denn je besser die Unterlagen, umso schnel-ler fließen die Gelder.

Die Wirtschaft steht vor einer Rezession.Sowohl Angebot als auch die Nachfragesind durch die drastischen Maßnahmen

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Verlässlichkeit als Hausbank zeigen!In der Krise zeigt sich die Verlässlichkeit. Die RLB geht daher aktiv auf ihre Kunden zu und unterstützt dieseim Dauereinsatz. Wirtschaftsnachrichten-Chefredakteur Stefan Rothbart sprach mit Generaldirektor MartinSchaller über die Krisenbewältigung.

Interview von Stefan Rothbart

KR MMag. Martin Schaller, Generaldirektor Raiffeisen-Landesbank SteiermarkFotos: RLB Steiermark

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im Zuge der Corona-Krise eingebrochen.Wie sieht es mit der Liquidität steirischerUnternehmen für den Rest des Jahresaus? Welche Branchen sind besonders ge-fährdet, welche sind besser gerüstet? Wiewichtig ist jetzt das Vertrauen in unseresozialen und wirtschaftlichen Beziehun-gen?‰ Die Auswirkungen der Krise sind nochschwer abzuschätzen, da es viele Einfluss-faktoren gibt. Wie lange werden die Maß-nahmen der Bundesregierung anhalten? Wiewird das Exportland Steiermark mit den Ein-brüchen in Märkten wie Deutschland, Ita-lien, USA etc. zurechtkommen? Die SpartenTourismus, Gastronomie, Handel, auch Au-tomobil trifft es momentan sicher am härtes-ten. Doch die Sparte allein entscheidet nichtüber die Zukunft. Es gibt viele Unterneh-men, die in guten Zeiten sehr konsequenteGeschäftsmodelle entwickelt haben. Diesewerden einen langen Atem haben und gutdurch die Krise kommen. Bei anderen wirdmehr Hilfe von außen notwendig sein. Ichkann nur an alle appellieren, auch online –wo es geht – bei heimischen Betrieben ein-zukaufen. Das liegt in der Verantwortung vonuns allen. Von zentraler Bedeutung ist auchhier die Beratung, denn es braucht den rich-tigen Finanzierungs- und Fördermix. Wirbieten den Unternehmen keine „Husch-Pfusch-Angebote“ sondern Lösungen, diemittelfristig ausgerichtet sind. Finanzielle

„Rückfälle“ müssen tunlichst vermiedenwerden.

Welche fiskalpolitischen und wirtschafts-politischen Maßnahmen wird es in Öster-reich und innerhalb der EU für die Mo-nate nach der Krise brauchen, um denWirtschaftskreislauf wieder anzukur-beln? ‰ Es braucht eine gemeinsame Kraftan-strengung, sowohl Politik, EZB als auch dieAufsichtsbehörden müssen in dieselbe Rich-tung ziehen. Laut Finanzminister ist es wahr-scheinlich, dass es ein Konjunkturpaketbrauchen wird, um die Wirtschaft wieder inGang zu bringen. Aber es wird gut überlegtwerden müssen, wie die Mittelverteilung ameffektivsten wirkt. Positiv zu werten sind die

rasch beschlossenen Hilfspakete, nebenÖsterreich etwa auch in Deutschland. DieEZB wird ihre lockere Geldpolitik womög-lich wieder intensivieren, aber die Leitzinsenkönnen wohl nicht weiter gesenkt werden,denn diese sind schon im zweiten Unterge-schoß. Hier hat man eine Anhebung zuHochkonjunkturzeiten versäumt, um jetztwieder Impulse zu setzen. Wichtig ist die an-gekündigte Lockerung von regulatorischenVorgaben für die Banken, damit diese derForderung zur Stützung der Wirtschaft auchnachkommen können.

Was können wir aus der Corona-Kriselernen, um unsere Wirtschaft in Zukunftwiderstandsfähiger zu machen?‰ Ich denke, viel wird in die Stärkung derWirtschaft in unserem unmittelbaren Umfeldinvestiert werden. Eigenproduktionen, Zwi-schenlager, kürzere Wege, damit man weni-ger abhängig von anderen ist. Gleichzeitigwird nach der Krise die Zusammenarbeit undKooperation untereinander auf ein neues Le-vel gehoben sein, ebenso wie das Bewusst-sein für die Wichtigkeit von modernen undsicheren digitalen Services. Die jetzige Si-tuation ist eine Riesen-Herausforderung, diees jetzt zu meistern gilt. Viele Fragen werdennoch auftauchen, einiges wird sich verän-dern. Doch ich bin überzeugt davon, dass esein Riesen-Comeback der heimischen Wirt-schaft geben wird. zz

www.raiffeisen.at/steiermark

Die Kraft derGemeinschaft.Was einer nicht schafft, das schaffen viele.#wirschaffendas

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Vertrauen ist in der Krise Gold wert.Aktuell haben auch in der Steiermarkzahlreiche Betriebe Liquiditätspro-

bleme und fragen sich, wie sie die nächstenWochen und Monate überstehen sollen. Dieheimischen Banken werden daher zu einerwichtigen Stütze für die Wirtschaft, wenn esum Überbrückungskredite, Zahlungsauf-schub und die Sicherstellung der Zahlungs-infrastruktur geht. Die Sorge, dass auch dasBanken- und Finanzsystem in weiterer Folgeder Krise ins Trudeln kommt, ist berechtigt.Ein Blick in die Bilanzen deutscher Bankin-stitute sieht nicht so rosig aus, doch wie gutsind die heimischen Geldinstitute vorberei-tet? Alle steirischen Banken haben inzwi-schen Maßnahmen ergriffen, um ihre Kun-den bestmöglich unterstützen zu können. Die Steiermärkische Sparkasse konnte 2019ein äußerst gutes Konzernergebnis einfahrenund das Jahr 2018 noch einmal toppen. Dr.Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steier-märkischen Sparkasse, sieht sein Geldinsti-tut daher vorerst gut gerüstet. „Mit 1,8 Mil-liarden Euro an Eigenkapital haben wir einenordentlichen Polster, um die Folgen der

Krise einige Zeit abfedern zu können“, be-kräftigt Kröpfl. Dies betonte auch Vorstands-vorsitzender Gerhard Fabisch Ende März beider Präsentation des Jahresergebnisses 2019.Beide stellen klar, dass damit ausreichendKapital vorhanden ist, um die eigenen Kun-den gut durch die Krise zu begleiten.Am meisten betroffen sieht Kröpfl im Mo-ment den Einzelhandel. „Die Margen imHandel waren ohnehin nicht mehr sehrhoch. Auch in normalen Zeiten kann manhier kaum Reserven aufbauen“, so Kröpflweiters zur Situation im Einzelhandel. Sel-biges gelte für den Tourismus, die Gastro-nomie und den Event- und Marketingbe-reich. Bislang seien etwa 1.000 Anträge(Stand 3. April) für Kreditstundungen ein-gegangen, über 80 Prozent seien auch schonpositiv bearbeitet worden.

Digitalisierung jetzt großer VorteilFür Kröpfl ist weiters klar, dass all jene Be-triebe, die in den letzten Jahren einen Teilihres Geschäftsmodells digitalisieren konn-ten, jetzt klar im Vorteil sind. „Wenn manz.B. noch keinen Onlinevertrieb hat, dann ist

es aktuell sehr schwer, diese Strukturen inwenigen Wochen aufzubauen“, so Kröpfl.

Positive Signale aus der IndustrieBesser läuft es derzeit noch in der Bauwirt-schaft und in der Industrie. „Hier sehen wirbei unseren Kunden noch die wenigsten Pro-bleme“, so Kröpfl. Hier gebe es erste Anzeichen für eine posi-tive Entwicklung, wie er weiters bestätigt.„Wir sehen bei unseren Kunden, dass dieLieferketten wieder anspringen und wiederUmsätze gemacht werden. In vielen Betrie-ben geht die Produktion wieder weiter.“

„Eine Milliarde Kredite“Auch bei der Bank Austria gibt man sich op-timistisch und betont, gut vorbereitet zu sein. „Als Österreichs führende Unternehmerbanksind wir ein stabiler und verlässlicher Partnerder heimischen Betriebe. Allein in den letz-ten beiden Wochen haben wir in ÖsterreichKredite in Höhe von mehr als einer MilliardeEuro vergeben“, berichtet Bernd Meister,Landesdirektor für Firmenkunden bei derBank Austria Steiermark.

16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Steirische Banken stützen jetzt die Wirtschaft

Jetzt braucht jeder Liquidität, um durch die schwere Zeit zu kommen. Die steirischen Banken set-zen auf Vertrauen und ergreifen Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft. Wie gut sind unsereheimischen Banken gerüstet? Die Wirtschaftsnachrichten haben nachgefragt.

Von Stefan Rothbart

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„Wir bieten auch notwendige Stundungen,um Unternehmen zu unterstützen, oder dieZwischenfinanzierung der Kurzarbeit. Auchviele Betriebe in Kärnten und der Steiermarkbrauchen Unterstützung und wir stehen be-reit, diese, wo immer möglich, zu leisten.“,so Meister weiter. Die Maßnahmen der Politik sehe er zudempositiv. Je kürzer die Zeit der Umsatzeinbu-ßen sei, desto besser wäre es natürlich.

Vertrauen in die sozialen und wirtschaftlichen BeziehungenBei der Landeshypothekenbank Steiermarksetzt man auf Vertrauen. „Als Regionalbankkennen wir unsere Kunden – und unsereKunden kennen uns. Wir können für unsereKunden daher rasch und unbürokratischHilfe leisten, wenn dies erforderlich ist. Kon-kret haben wir die Möglichkeit geschaffen,ohne bürokratische Hürden Stundungen zugewähren. Auch können wir zielgerichtet Li-quidität bereitstellen, wo diese zur Überbrü-ckung benötigt wird“, versichert Generaldi-rektor Mag. Martin Gölles. Er sei weiters der festen Überzeugung, dasses seitens der Bundesregierung nach derüberstandenen Krise ein Konjunkturpaketgeben wird, um der Wirtschaft den entschei-denden Wachstumsimpuls zu geben.

Investitionen in die Infrastruktur notwendigDr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzendeder BKS Bank, sieht ebenfalls die Notwen-digkeit eines Konjunkturpaketes. „Investi-tionen in die Infrastruktur, die Digitalisie-rung und in das Gesundheitswesen, die vomStaat getätigt werden, können den Anschubzurück in eine neue Normalität bewirken“,so Stockbauer. Die von der Regierung ge-setzten Maßnahmen seien ein wertvoller ers-ter Schritt und würden die Zahlungsfähigkeitin den nächsten zwei bis drei Monaten si-chern. „Für den Wiederaufbau der Wirtschaft

nach dem Shutdown reichen diese aber nicht.Der private Konsum wird einbrechen“, be-tont Stockbauer.Die Kunden der BKS Bank unterstütze manderzeit mit Stundungs- und Aufstockungs-ansuchen sowie Förderanträgen. „Die Liqui-dität der Betriebe ist unterschiedlich gut, ichbin aber überzeugt, dass wir gemeinsamdiese Krise überstehen werden“, so Stock-bauer.

Noch viel mehr für unsere Kunden da zu sein„Hausbank zu sein heißt in Zeiten einer der-artigen Krise, noch viel mehr für unsereKunden da zu sein“, versichert GD KR Mag.Regina Ovesny-Straka, Vorstandsvorsit-zende der Volksbank Steiermark.Unsere erste Aufgabe ist es, unsere Kundenzu unterstützen, die für sie passenden För-derungen möglichst rasch beantragen zukönnen und dafür Sorge zu tragen, dass dasGeld rasch zur Verfügung steht“, betont sie

weiters.Gerade jetzt wären Beratungsgespräche(über Telefon oder mit entsprechendem Ab-stand) wichtig, um mit den Kunden ihre ak-tuelle Situation zu analysieren und zu helfen,den Liquiditätsbedarf möglichst richtig ein-zuschätzen und dann die entsprechendenSchritte zu setzen. Insgesamt sieht Ovesny-Straka die österreichische Wirtschaft gut auf-gestellt. Das sei die beste Basis für einen er-folgreichen schrittweisen Neustart.

Bargeldversorgung gesichertUm die Versorgung mit Bargeld müsse mansich übrigens keine Sorgen machen, betontOliver Kröpfl von der SteiermärkischenSparkasse abschließend. Kurzfristig sei esbei der „unangemeldeten“ Behebung größe-rer Beträge zu Engpässen gekommen. DieLogistik habe aber inzwischen reagiert undalle Filialen seien ausreichend versorgt. Bar-geld sei jederzeit ausreichend verfügbar unddie Zahlungsinfrastruktur gesichert. zz

Bernd Meister, Landesdirektor für Firmenkundenbei der Bank Austria Steiermark Foto: Foto Fischer

Dr. Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärki-sche Sparkasse Foto: Margit Kundigraber

Generaldirektor Mag. Martin Gölles, Landeshypo-thekenbank Steiermark Foto: Hypo Steiermark

Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende derBKS Bank Foto: Arnold Pöschl

GD KR Mag. Regina Ovesny-Straka, , Vorstands-vorsitzende der Volksbank Steiermark

Foto: Monika Cisar-Leibetseder

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Spielen Sie mit dem Gedanken, sich als nächstes Fahrzeug einElektroauto anzuschaffen, oder haben Sie bereits eines? LadenSie dieses doch ganz einfach bei Ihnen zu Hause, im Freien

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18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

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Die Zukunft ist besser als ihr Ruf!

Wird Corona die Welt verändern?Nein, wir werden es!

Zum Positiven.

„Die Lehre aus der Geschichte ist eindeutig. Nach jeder Krise ging es wieder aufwärts.“

Von Stefan Rothbart

undChristian Wieselmayer

Foto: iStock.com/BlackJack3D

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Das Coronavirus schlug ein wie ein Blitz. Die Ent-wicklung spielte sich im Zeitraffer ab. Zu schnell, umsich darauf einzustellen. Unsere zeitliche Wahrneh-mung ist aus den Fugen geraten. Was uns weit wegerschien, überrollte uns blitzschnell, und was unsfrüher kurzweilig erschien, dauert nun eine gefühlteEwigkeit. In wenigen Wochen hat sich die Welt mehrverändert als in einem ganzen Jahr. Eine Rückschauund Analyse.

Das Jahr 2020 wird als Annus horribilis in die Geschichte ein-gehen. So viel ist gewiss. Als Anfang des Jahres die neueBundesregierung angelobt wurde, waren die Themen, die die

Nation, ja die Welt bewegten, noch gänzlich andere. Greta Thunbergund der Klimawandel, Trump, die US-Wahlen und sein Handelskon-flikt, der nicht enden wollende Krieg in Syrien beschäftigten die Me-dien. In Österreich war man noch damit beschäftig,t das in politischerHinsicht überaus ereignisreiche Jahr 2019 aufzuarbeiten. Man dis-kutierte über das Nulldefizit (an dieser Stelle darf geschmunzelt wer-den), über Steuerreformen und Koalitionsvereinbarungen. AllesDinge, die uns jetzt wie aus einer anderen Zeit vorkommen. Das Co-ronavirus hat alle anderen Themen verdrängt und fast schon belang-los gemacht. Als wir bei den Wirtschaftsnachrichten im Jänner unsere Konjunk-turumfrage für 2020 machten, war noch von einer durchwegs posi-tiven Stimmung die Rede, obwohl sich die Konjunktur bereits ab-zuflachen begann. Irgendwo in China gab es einen Virusausbruch,las man zunächst nebenbei in den Medien. Unser Verstand sortiertedie Meldungen in dieselbe Kategorie wie SARS, MERS und Co. einund ließ uns fälschlich annehmen, das kommt eh wieder nicht zuuns. Im Februar, als die ersten Fabriken in China schlossen und ersteBetriebe hierzulande die Auswirkungen spürten, dämmerte uns, dasswir doch betroffen sein würden. Unsere Überlegungen gingen vor-rangig von wirtschaftlicher Beeinträchtigung aus, wenn China alswichtiger Exportmarkt einbricht. Dann Berichte von ersten verein-zelten Fällen in Europa. Erste Schockstarre. Das Virus kommt dochzu uns. Was tun? Weiter wie bisher? Alles immer noch zu weit weg,um uns wirklich betroffen zu fühlen. Anfang März explodierten plötz-lich die Zahlen. Die mediale Berichterstattung verdichtete sich. Hor-rorberichte aus Wuhan dominierten die Medien, und ehe wir uns aufdiese neue Lage einstellen und realisieren konnten, was da nun pas-siert, explodierten die Infektionszahlen zuerst in Italien und dann inganz Europa. Schließlich ging es Schlag auf Schlag. Die Grenzen

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Nicht nur die Infektionskurve des Coronavirus muss abgeflacht werden, son-dern auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit, der Personalkosten und der Um-satzrückgänge.Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die Menschen in Arbeit zu brin-gen, braucht es ein Konjunkturpaket mit öffentlichen Investitionen, die Hebelwirkung erzeugen. Europa und Österreich benötigen ohnehin eine infrastrukturelle, ökologische, strukturelle und technische Erneuerung. Esgibt viel zu tun. Packen wir es jetzt an!

Die Corona-Krise im Zeitraffer

Wie sich die Welt in wenigenWochen radikal verändert hat

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wurden dichtgemacht, Quarantänen ausgesprochen und Flüge undVerkehr gestoppt. Erste Hamsterkäufe brachen aus. Verunsicherunggriff um sich. Was kommt da jetzt auf uns zu? Hab ich genug Klo-papier? Irrationale Ängste dominierten in den ersten Tagen unserkollektives Handeln. Gerüchte verbreiteten sich und wurden schließ-lich zu Tatsachen. Die Regierung übernahm das Zepter des Handelnsund erließ drastische Maßnahmen. Geschäftsschließungen, Aus-gangsverbote, soziale Distanz. Alles ging für den Einzelnen soschnell, dass man gar nicht richtig begreifen konnte, was da passiertwar. Nach drei Tagen „Stay at home“ kam schön langsam das großeAufatmen. Das Hamsterrad stand still. Die Unsicherheit blieb zwar,doch viele merkten, wie gefangen sie in einem hektischen Alltag wa-ren und wie erholsam der Stillstand plötzlich war. Zeit zum Nach-denken, abwarten. Wenige Tage fühlten sich an, wie ganze Monate. Nach und nach werden uns die Auswirkungen bewusst und wir be-ginnen uns zu fragen, wie es weitergehen soll. Rekordarbeitslosigkeit,Hilfspakete, leere Konten, fehlende Perspektive. Und doch großeChancen für langersehnte Veränderungen.

Gesetz des Handelns für die „neue“ NormalitätDie Ereignisse haben uns nicht nur überrollt, sie zwingen uns auch,das System zu hinterfragen. Unser Leben hat sich in kürzester Zeitradikal verändert und somit auch unsere bisherigen Wertvorstellun-gen. Zuvor in einen schier ergebnislosen akademischen Diskurs ge-fangen, wird die Systemfrage nun zur Pflicht. Und das kann für unseine große Chance werden, denn die Notwendigkeit zwingt uns zurVeränderung. Jetzt ist plötzlich vieles möglich, was vorher aufgrundfestgefahrener Strukturen undenkbar erschien. Ohnehin hatten wiralle längst das Gefühl, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann.Nun, jetzt ist dieser Punkt erreicht. Eine Rückkehr zum alten Statusquo ist eine Illusion. Das wird es nicht spielen. Jetzt ist die Zeit fürFortschritt, für Innovation und neue Ideen. Für eine strukturelle Er-neuerung unseres Systems. zz

DIE WEGE ENTSTEHEN IM GEHEN – BAUSTEINE FÜR DIE ENERGIEZUKUNFT

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„Staatsschuld für Österreich kein wirkliches Problem“Experteninterview mit Prof. Dr. Christoph Badelt, Leiter Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung WIFO.

Welche Branchen und Sektoren in Österreich sind im Momentwirtschaftlich besser gerüstet?‰ Jene Unternehmen, die durch die Maßnahmen zur Schließunggezwungen wurden (z.B. Tourismus, Gastronomie, aber auch vieleganz kleine Handelsbetriebe), könnten sich auch rasch erholen,wenn sie die Krise überleben und die Beschränkungen aufgehobenwerden. Bei den Industriebetrieben geht es vor allem um die Liefer-ketten, die mit dem Ausland verbunden sind – das hängt also ehervom konkreten Produkt ab und weniger von der Branche an sich.Die Bauwirtschaft wird hochkommen, sobald die ausländischen Ar-beitskräfte wieder da sein können.

Wie sinnvoll sind die aktuellen Maßnahmen der Politik?‰ Die Maßnahmen sind richtig und die Voraussetzung dafür, dassdie Wirtschaft nach Lockerung der Beschränkungen überhaupt eineChance hat, wieder hochzukommen. Natürlich steigt dadurch dieStaatsschuld steil an, aber das ist für Österreich dank der guten Aus-gangslage kein wirkliches Problem.

Welche Hebel hat die Politik in der Hand, langfristige Lösun-gen anzubieten? Was ist sinnvoll: Eurobonds, Schuldenschnittoder komplette Währungsreform?‰ Innerhalb Österreichs gibt es genug Spielraum, um die wirt-schaftspolitischen Maßnahmen zu finanzieren. Die Eurobond-Pro-blematik stellt sich vor allem deshalb, weil die besonders von derKrise betroffenen Südländer (Italien, Spanien) Schwierigkeiten ha-ben werden, ihre Corona-Maßnahmen zu finanzieren. Hier werdenwohl europäische Lösungen kommen müssen, zunächst durch dieEZB, wohl aber auch durch den ESM – dessen Regelungen allerdingsgeändert werden müssten.

em.o.Univ.-Prof. Dr. Chris-toph Badelt, Leiter WIFOFoto: WIFO

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Bundeskanzler Sebastian Kurz dämpftnach wie vor Erwartungen, die Ge-sellschaft könne bald zum Normalzu-

stand zurückkehren. Diesen könne es erst ge-ben, wenn es eine Impfung oder ein wirksa-mes Medikament gegen COVID-19 gebe, soKurz. Dass sich das Wirtschafts- und Gesell-schaftsleben aber trotzdem wieder erholenwird, teils sogar besser als zuvor, damit rech-nen viele Wirtschaftsforscher unter anderemauch Daniel Gros, Leiter des Centre for Eu-ropean Policy Studies (CEPS), einer dergrößten Denkfabriken in Brüssel. Auf dieFrage, ob die Wirtschaftskrise in Folge derCorona-Pandemie genauso schlimm werdenwird wie jene nach der Finanzkrise 2008,antwortet er in einem Interview mit den„Salzburger Nachrichten“: „Damals lagendie Probleme im Finanzsystem. Heute habenwir sie in der Realwirtschaft. Deshalb wirdes möglicherweise schlimmer werden als da-mals. Aber das ist temporär. Wir kommen dawieder raus. Die Erholung wird sogarschneller erfolgen. Ich bin bei den meistenLändern zuversichtlich, dass die Wirtschaftin einem Jahr wieder rund laufen wird. Undzum Teil sogar besser, weil es einen großenAufholbedarf geben wird.“

Großes Umdenken nach Corona?Daran, dass es nach der Corona-Krise eineRückkehr zu den zuletzt gewohnten ökono-mischen Strukturen geben wird, glaubenmittlerweile immer weniger Unternehmen –und das branchenübergreifend. Viele Mitar-beiter arbeiten im Homeoffice und Bestel-lungen werden nur noch digital abgewickelt.Es gibt immer öfter Videokonferenzen, umdie unternehmensinterne Kommunikationaufrechtzuerhalten. Kunden bekommen Aus-künfte und Beratung über das Telefon oderVideochat und lokale Betriebe wie Bäcker,Fleischhauer, Restaurants oder Floristen ha-ben mittlerweile einen Zustellservice einge-richtet. Und schon jetzt, wenige Wochennach Einführung der Beschränkungen, fragtman sich, wieso es das alles nicht schon vielfrüher gegeben hat. Die Antwort: Weil Ar-beitgeber und Arbeitnehmer es nicht wirk-lich wollten. Die Arbeitswelt war bis vor

Kurzem ganz stark von einer Präsenzkulturgeprägt, mehr als von tatsächlicher Leistungoder umfassendem Kundenservice. DasMisstrauen gegenüber Mitarbeitern wargroß, dass diese zu Hause faulenzen statt ar-beiten würden. Dabei zeigt sich nach nur we-nigen Wochen: Noch nie war Leistung deut-licher zu sehen als im Homeoffice. Es gibtkeinen Platz mehr für ein „So Tun als ob“,allein das Ergebnis zählt. In Ruhe arbeiten,Eigeninitiative und Kreativität funktionierenvon zu Hause aus für viele besser als in derBürogemeinschaft. Eine andere Lehre, diewir aus dem neuen Boom des Homeofficeziehen ist, dass wir nicht mehr tagtäglich im-mer um dieselbe Zeit stundenlang im Staustehen müssen. Familie und Job lassen sichdoch besser vereinbaren als gedacht.

Neuer Trend: E-LearningBildungsexperten sind sich einig: Das elek-tronische Lernen ist an heimischen Schulen

im Vormarsch. E- bzw. Distance Learningbedeutet Lehren, Lernen, Begleiten, Zusam-menarbeiten, Üben, Erarbeiten, Vertiefenund Überprüfen über räumliche Distanz hin-weg. Die Voraussetzungen dafür sind, einer-seits jene Schulen, die noch nicht „digitali-siert“ sind, nachzurüsten und andererseits,die Kinder bereits im Vorschulalter auf denGebrauch von digitalen Hilfsmitteln vorzu-bereiten. Dazu zählt vor allem auch, ihnenden Umgang mit Suchmaschinen wie Goo-gle oder Bing näherzubringen, um auf Vor-teile aber auch Tücken und Gefahren vonOnline-Recherchen aufmerksam zu machen.

Globalisierung neu denkenNachhaltiges Management und verantwor-tungsvolles Unternehmertum werden mitund vor allem nach dieser Pandemie wichti-ger denn je. Wie immer deutlicher zu erken-nen ist, fördert die Krise kleinräumige Struk-turen, regionale Wirtschaftskreisläufe undsozialen Zusammenhalt, all das, was vieler-orts in Europa noch vorhanden ist, aber vonmanchen belächelt wurde. Die globale Just-in-Time-Produktion hat sich überlebt. Siewird gerade demontiert und neu konfiguriert.Überall in den Produktionen und Service-Einrichtungen wachsen wieder Zwischenla-ger, Depots, Reserven. Ortsnahe Produktio-nen boomen, Netzwerke werden lokalisiert,das Handwerk erlebt eine Renaissance. „DasGlobal-System driftet in Richtung GloKA-Lisierung: Lokalisierung des Globalen“, wiees Matthias Horx, Trend- und Zukunftsfor-scher, formuliert. Eine Unterbrechung derweltweiten Vernetzung durch Grenzschlie-ßungen oder Quarantänen wird aber nicht zueinem Abschaffen der Verbindungen führen,sondern einer Neuorganisation der weltweitverbundenen Systeme Platz machen. „Eskommt zu einem Phasensprung der sozio-ökonomischen Systeme. Die kommendeWelt wird Distanz wieder schätzen – und ge-rade dadurch Verbundenheit qualitativer ge-stalten. Autonomie und Abhängigkeit, Öff-nung und Schließung werden neu ausbalan-ciert. Dadurch kann die Welt komplexer, zu-gleich aber auch stabiler werden“, ist Mat-thias Horx überzeugt. zz

Ö 4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Die Welt wird eine andere seinDas Leben nach der COVID-19-Krise

Nach der Vollbremsung des Gesellschafts- und Wirtschaftslebens in Österreich und einer erstenSchockstarre gibt es nun Anzeichen, dass die Menschen lernen, sich mit den neuen Herausforde-rungen zu arrangieren. Homeoffice, E-Learning und lokale Einkaufsplattformen im Internet boo-men und werden auch nach der COVID-19-Krise eine bedeutende Rolle in Beruf und Alltag spielen.

Von Christian Wieselmayer

Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher:„Fakt ist, dass sich die Welt nach der Corona-Krise erheblich verändert haben wird.“

Foto: Klaus Vyhnalek

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Herr Lehofer, viele zweifeln auch jetztnoch, ob die Maßnahmen der Regierungin Bezug auf das Coronavirus klug sind.Denn auch die sozioökonomische Krise,die uns dann blüht, werde indirekt Men-schenleben kosten …!‰ Normalerweise ist mein Credo: Wenn dunicht weißt, was du tun sollst, tu lieber nichts.Im Fall der Corona-Krise war das aber nichtmöglich. Die Gesundheitskrise rollte an wieein Tsunami. Da war eine schnelle Entschei-dung gefragt, egal ob sie die beste gewesensein mag oder nicht. Manchmal ist eben jedeEntscheidung besser als keine. Das war soeine Situation. Denn in einem solchen Fallheißt nicht entscheiden nicht ins Handelnkommen. Und nicht ins Handeln kommen be-deutet, auf eine aktive Kommunikation mitder Situation zu verzichten. Das ist in solchenFällen brandgefährlich.

Trotzdem: War die Entscheidung aus Ihrer Sicht richtig?‰ Ich bin sehr froh über die Entscheidungder Regierung, unmittelbar Leben retten zuwollen, denn das ermöglicht uns Ärzten unddem Pflegepersonal, unserer Aufgabe sonachzukommen, dass wir an ihr nicht ver-zweifeln müssen, wie es in vielen anderenLändern der Fall ist. Wenn du in das angst-volle Gesicht eines leidenden Menschenblickst, dann hast du naturgemäß eine anderePerspektive.

Ist das nicht zu kurzsichtig?‰Keineswegs. Jetzt müssen wir jene retten,die in Not sind. Dann, später, werden wir je-nen helfen müssen, die durch die Wirt-schaftskrise in Not geraten sind.

Wenn wir das dann noch können …‰Wenn wir jene Solidarität mit den Armen

und Ärmsten aufbringen würden, die auchjetzt gefragt und geübt wird, dann sehe icheine gute Chance, nicht nur jetzt, sondernauch später die Katastrophe zu verhindern.Gerade in der Bewältigung von Wirtschafts-krisen ist Gerechtigkeit gefragt. Gerechtig-keit ist ein abstrakter Begriff, zu dem jedertrotzdem eine sehr persönliche Beziehungpflegt. Wir sollten uns bemühen, den Begriffaus der Abstraktion in eine gemeinsameKonkretheit zu bringen.

Die Menschen machen sich große wirt-schaftliche Sorgen, sie haben Zukunfts-ängste. Was kann man den Restaurantbe-sitzern, die schon vorher Schulden hatten,sagen, was kann man den Besitzern klei-ner Boutiquen sagen, die um ihre Existenzfürchten?‰ Es ist für alle Menschen, mich selbst ein-geschlossen, sehr schwierig, plötzlich nichtmehr abschätzen zu können, wie es in derZukunft weitergeht. Es ist fast unmöglich,unter einem Damoklesschwert zu leben undes vergessen zu wollen. Doch die Lebenser-fahrung zeigt, dass es so gut wie immer einenWeg gibt. Die Unsicherheit ist ja das Weseneiner Krise, macht das Leiden an ihr aus. Ichplädiere dafür, sich nicht nur den alten Zu-stand herbeizuwünschen, sondern die Situa-tion zu nützen, um sich neu zu erfinden. EineRevision des eigenen Lebens ist die Einla-dung, der wir folgen können. zz

GREEN DEAL OR NO DEAL?

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„Manchmal ist eben jede Entscheidung besser als keine“

DDr. Michael Lehofer erläutert im Interview mit den Wirtschaftsnachrichten, wie wir mit den wirt-schaftlichen Auswirkungen umgehen sollten, warum die Maßnahmen der Regierung richtig warenund warum uns die Angst vor falschen Entscheidungen nicht lähmen darf.

Michael Lehofer ist ärztlicher Direktor des LKHGraz Süd-West und Leiter der Abteilung für Psy-chiatrie und Psychotherapie 1 und 3.

Foto: Styriabooks

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Neben vier Milliarden Euro Sofort-hilfe stellt die Bundesregierung neunMilliarden Euro für Kreditgarantien

und -haftungen, 15 Milliarden an Notfall-hilfe für betroffene Branchen sowie zehnMilliarden für Steuerstundungen zur Verfü-gung. Mit diesem in der Zweiten Republikeinmaligen Hilfsprogramm soll alles unter-nommen werden, um in der Corona-KriseUnternehmen und Beschäftigung abzusi-chern – „Koste es, was es wolle“, wie Fi-

nanzminister Gernot Blümel ausführt. DerHilfsfonds soll zusätzlich zu den bereits be-stehenden Fördermöglichkeiten Unterneh-men mit Staatsgarantien und nicht rückzahl-baren Zuschüssen unterstützen, die in derCorona-Krise in wirtschaftliche Schwierig-keiten geraten sind. Im Gegenzug dazu müs-

Ö 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Entschlossen gegen die KriseMilliardenschwere Hilfspakete in Rekordzeit geschnürt

Die österreichische Bundesregierung stellt insgesamt 38 Milliarden Euro an Nothilfen, Liquiditäts-maßnahmen und für Instrumente wie die neue Kurzarbeit zur Verfügung. Das entspricht knappzehn Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung. Die Maßnahmen werden tiefe Spuren im Budgethinterlassen, was im Moment aber zweitrangig ist.

Expertenkommentare

Energieversorgung gesichert!„Durch die Nutzung von CO2-neutralen flüssigen Energieträgern wird die Versorgung auch inZukunft gesichert werden, denn die Mineralölwirtschaft forscht bereits intensiv am Einsatz al-ternativer flüssiger Brennstoffe.“ Mag. Jürgen Roth, Bundesobamm Energiehandel, Vizepräsident der WK Österreich 

Stufenplan für die Zeit nach dem Shutdown„Gesundheit und eine stabile Wirtschaft schließen sich keineswegs aus. So wie eine positivewirtschaftliche Entwicklung bei unkontrollierter Ausbreitung des Virus nicht möglich ist, lässtsich auch die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens ohne eine funktionierende Wirt-schaft nicht aufrechterhalten. Wir brauchen einen Stufenplan für das Hochfahren der Wirt-schaft.“Prof. DDr. Clemens Fuest, Präsident ifo Institut München

Geld muss im Kreislauf bleiben„Hilfst du dem Einzelnen, dann hilfst du dem Ganzen. Das neoliberale Wirtschaftsmodell hin-gegen hat uns jahrelang gepredigt, wenn jeder auf sich selber schaue, dann sei schon auf allegeschaut. In so einer Krise sieht man, was für ein katastrophaler Unsinn das ist!“Mag. Werner Kogler, Vizekanzler Republik Österreich, Interview „Kronen Zeitung“

Bestehende Staatsschulden plus Corona-Hilfspakete

Berechnung aus neuen Krediten,

Haftungen und Garantien. Quelle:

BMF Österreich und BMF Deutschland

Österreich:

280 Mrd. € bisher + 38 Mrd. € Corona-

Hilfspaket

Deutschland:

1.889,2 Mrd. € bisher + 353,3 Mrd. Co-

rona Hilfspaket + 819,7 Mrd. € Garantien

ESM Rettungsschirm:

420 Mrd. Euro

Die Garantie der Republikin Höhe von 90 Prozent fürBetriebsmittelkredite sorgtfür rasche Verfügbarkeitvon Liquidität.

Foto: iStock.com/nzphotonz

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sen die Unternehmen allerdings auf Ausschüttungen von Boni undDividenden verzichten. „Allgemein lässt sich feststellen, dass diemeisten Länder auf altbekannte Werkzeuge wie staatliche Kreditga-rantien, Kreditlinien von Förderbanken oder Steuerstundungen zu-rückgreifen, um für Liquidität bei den Unternehmen zu sorgen“, er-läutert Nikolaus Jilch vom Thinktank Agenda Austria.

EU plant zusätzliche HilfenDie EU-Kommission hat dafür gesorgt, dass die Mitgliedstaaten überdie nötige Flexibilität verfügen, um ihre Gesundheitssysteme, ihreWirtschaft und ihre Arbeitnehmer finanziell zu unterstützen. So wur-den Maßnahmen ergriffen, um die Beschaffung medizinischer Aus-rüstung zu koordinieren und Forschungsmittel für die Entwicklungeines Impfstoffs bereitzustellen. Weiters hat sich die Kommissiondafür eingesetzt, dass der freie Warenverkehr in der EU weiter funk-tioniert und die Rückholung von EU-Bürgern nach Europa koordi-

niert wird. Die Kommission plant, weitere 100 Milliarden EuroSchulden aufzunehmen, um sie als Kredite zur Finanzierung vonKurzarbeit an EU-Länder weiterzureichen. Außerdem sollen die nochverbliebenen Reserven aus dem laufenden EU-Haushalt (60 bis 80Milliarden Euro) aktiviert, die Defizit- und Schuldenregeln außerKraft gesetzt und die Beihilferegeln gelockert werden. „All dies ge-schah in Rekordzeit“, wie Ursula von der Leyen unterstreicht. Schonjetzt haben die EU und ihre Mitgliedstaaten 2,7 Billionen Euro gegendie Pandemiekrise mobilisiert.

Exportbeschränkungen sind der falsche WegDer Global Trade Alert (2020) der Universität St. Gallen identifiziertemit Stand vom 10. März 2020 insgesamt 24 Länder mit Exportbe-schränkungen für medizinische Produkte. Dazu zählten anfangs auchDeutschland, Frankreich und Tschechien als die wichtigsten Produ-zenten medizinischer Schutzausrüstung innerhalb der EU. Die damitverbundenen innereuropäischen Handelsbeschränkungen veranlass-ten die EU-Kommission, eine Durchführungsverordnung über dieEinführung von Ausfuhrgenehmigungen beim Export medizinischerSchutzausrüstung zu erlassen. Diese ist am 15. März 2020 in Kraftgetreten und wurde auf eine Zeit von sechs Wochen limitiert. „Diegegenwärtige Krise benötigt die Kooperation und Koordination in-nerhalb der EU und der übrigen Welt“, wie WIFO-Ökonomin YvonneWolfmayr in ihrer Analyse die Sinnhaftigkeit dieser protektionisti-schen Maßnahmen stark bezweifelt. zz

AKKU ODER WASSERSTOFF – WIE SIEHT DIE MOBILITÄT VON MORGEN AUS?

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Experteninterview mit Leopold Brunner Steuerberater, Partner und Mitglied des TPA Management-Teams

Ist es Ihrer Meinung nach richtig, dass die Bundesregierungjetzt einmal das „Füllhorn“ über die Unternehmen ausschüt-tet, um für eine gewisse Beruhigung zu sorgen? Für viele Unternehmen geht es momentan ums Überleben – jedeUnterstützung, die sie bekommen, ist wichtig und gut. Allerdingskönnen diese Maßnahmen keine dauerhafte Lösung sein. Das Virusgibt das Tempo vor, wir wissen also nicht, wie lange die Lockdown-Phase anhalten wird. Das bedeutet für Unternehmen, dass sie nichtplanen können, und je länger die aktuelle Phase anhält, desto höherwird der wirtschaftliche Schaden sein.

Wie kann auf der anderen Seite aber sichergestellt werden,dass die Milliardenhilfen auch verwendet/ausgegeben undnicht gehortet werden?Das erachte ich im Moment als die geringste Sorge. Denn die Liqui-dität ist bei sehr vielen Unternehmen angespannt, und nur auf de-ren Liquiditätssicherung zielen die Unterstützungen ab. Natürlichmuss es im Nachgang eine Prüfung der korrekten Verwendung ge-ben, um Fördermissbrauch zu verhindern.

Welche steuerlichen und fiskalpolitischen Maßnahmen wirdes für die Zeit nach der Krise brauchen? Der Fiskalpolitik kommt eine entscheidende Rolle zu, wenn es umden wirtschaftlichen Aufschwung nach der Krise geht. Es war wich-tig, jetzt schon Maßnahmenpakete zu schnüren, um den Schadenbestmöglich zu begrenzen. Doch wird es längerfristiger Unterstüt-zungen wie Steuerstundungen, Staatsgarantien und Arbeitsplatzför-derungen bedürfen, damit sich danach die Wirtschaft wieder stabili-sieren kann.

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Exportbeschränkungen sind im Lichte der dringendbenötigten globalen Zusammenarbeit kein geeigne-tes Mittel.

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In der Corona-Krise erleben Nationalstaa-ten ein unerwartetes „Comeback“. Eszeigt sich, dass der Nationalstaat immer

noch das politische Gebilde mit der höchstenResilienz und Handlungsfähigkeit ist, wennes um den Schutz der eigenen Bevölkerunggeht. Je größer der Staat, desto autoritärermuss er dabei vorgehen, wie am BeispielChina ersichtlich, während ein Großteil dereuropäischen Kleinstaaten mit demokrati-schem Konsens agieren kann. InternationaleOrganisationen wie die WHO und suprana-tionale Gebilde wie die Europäische Unionspielen eine zweitrangige Rolle. Was nichtheißen soll, dass diese obsolet sind. Esbraucht sie für eine internationale bzw. eu-ropäische Koordination, aber wenn es umharte Maßnahmen geht, zeigt sich, dass nureine Regierung mit starker Autorität odereben mit einer sehr direktdemokratisch aus-gestatteten Legitimität in der Lage ist, diesedurchzusetzen.

Gefahr für DemokratieDie plötzliche Machtbefugnis nationaler Au-toritäten ist eine gefährliche Gratwanderung.

Demokratische Systeme, Bürgerrechte undFreiheiten werden ausgehebelt. In Österreichagiert die Regierung in Kooperation mit demParlament, in Deutschland fehlte lange einezentrale Führung, in Großbritannien und denUSA herrscht politisches Chaos und in Un-garn ist die Demokratie bereits gekippt. Esist äußerst ungewiss, ob sich demokratischeRechte und Freiheiten wieder so leicht res-taurieren, wenn die medizinische Gefahr ein-mal gebannt ist. Der Public Watchdog, dieMedien, sind aktuell abhängiger und gefü-giger denn je.

Fehlende europäische Solidaritätund Handlungsfähigkeit?Die Solidarität zwischen den Mitgliedstaatenist aktuell vor die bisher größte Zerreißprobegestellt. Nicht einmal die Flüchtlingskrise2015 spannte den Bogen so an. Wir habeneine Situation, die die europäische Einigungan eine Klippe führt. Der nationale Egoismusist eine Gefahr für die Versorgungssicherheitaller Länder in der EU. Zu all dem kommt aber noch ein anderesProblem. Zwar sind die nationalen Regie-

rungen sehr souverän in der Durchsetzungvon medizinischen Notmaßnahmen, abernicht wenn es um wirtschaftliche Maßnah-men geht. Hierbei hängen zumindest dieEuro-Länder von der EZB ab. Das könnte inden Monaten nach der Corona-Krise zu einerweiteren fundamentalen Zerreißprobe derUnion führen. Auf welche wirtschaftlichenHilfsmaßnahmen einigt man sich, wie dieganze Lage überhaupt langfristig lösen? EineWährungsreform? Schuldenschnitt? Zudemmuss die EU selbst ihre eigene kritischeRolle aufarbeiten. Die dramatische Überfor-derung der Gesundheitssysteme in Italien,Spanien und anderswo steht in einer direktenVerbindung mit dem von der EZB und derEU-Kommission aufoktroyierten Spardruckauf die Mitgliedstaaten. Gerade der Gesund-heitsbereich in Italien war vom Spardiktatstark betroffen. Für die Bewältigung derwirtschaftlichen Krise brauchen wir einenSchulterschluss auf europäischer Ebene.

Europa und der OstenWährend die europäische Solidarität ausei-nanderdriftet, kommt es zu einer Annähe-

Ö 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Neue Weltordnung?Die Corona-Krise hat nicht nur massive gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen, son-dern verändert auch die internationalen Beziehungen zwischen den Staaten. In der globalen Wirt-schaft stehen Umbrüche bevor. Abseits der medialen Aufmerksamkeit spitzt sich die internationaleSicherheitslage zu. Es bahnen sich Machtverschiebungen mit langfristigen Konsequenzen an.

Die Corona-Krise wird zur geopolitischen Machtverschiebung. Foto: iStock.com/Rawf8

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rung an den Osten. Russland und China springen mit Hilfslieferungenein. Von den USA kommt kein Beitrag, obwohl das Land über großelogistische Kapazitäten verfügen würde – auch in Europa. Doch an-statt medizinisch zu helfen, machen sich die Strategen in der NATOschon Sorgen, dass das Coronavirus die „eigentliche“ Bedrohung,nämlich jene von Russland, überschattet. NATO-GeneralsekretärJens Stoltenberg ließ schon verkünden, dass man jetzt nicht auf dieweitere Aufstockung der Militärhaushalte vergessen dürfe. Schonbemühen sich offizielle Stellen der EU und NATO, Russland mitFake News im Zuge der Corona-Krise in Verbindung zu bringen. Die ökonomische Realität wird aber nach der medizinischen Kriseeine gänzlich andere sein. Die Sanktionspolitik gegen Russland undauch gegen andere Länder wird Europa nicht mehr aufrechterhaltenkönnen, aus ganz profunden wirtschaftlichen Gründen: Man wirdMärkte zum Exportieren brauchen. Selbst westlichen Kommentato-ren ist bereits aufgefallen, dass die russische Wirtschaft in der aktu-ellen Krise relativ widerstandsfähig ist. Auch China wird sich schnel-ler erholen als der Westen. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwi-schen Europa, Russland und China wird vermutlich unumgänglichwerden, denn von den USA ist unter der aktuellen Administrationwenig zu erwarten. Das wird aber zu enormen Spannungen in derNATO führen.

Plädoyer für internationale Zusammenarbeit„Cui bono?“ wird es bei den beschriebenen Szenarien für niemandengeben. Eine wirtschaftliche Erholung der Welt wird nur mit interna-tionaler Zusammenarbeit aller Staaten möglich sein. Die Corona-Krise beinhaltete auch die Chance dazu, alte Differenzen beizulegenund einen gemeinsamen Wiederaufbau zu beginnen. Die Etablierungneuer internationaler Mechanismen und finanzieller Spielregeln kannauch zu einer positiven, ökologischen Transformation der Weltwirt-schaft führen. Ein Reset des Systems. zz

Die Kurzarbeit macht‘s möglich.

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Machtkampf der SystemeKommentar von Walter Feichtinger,Präsident des Centers für Strategische Analysen

Der Machtkampf zwischen denUSA und China prägt die interna-tionalen Beziehungen. Pekingbaut systematisch seine Positionim Westpazifik aus, während Wa-shington darum ringt, die strategi-sche Allianz mit Partnern wie Ja-pan, Südkorea oder den Philippi-nen zu erhalten. China setzt nunvermehrt auf regionale Zusam-menarbeit mit den ASEAN-Staa-ten, um die USA zurückzudrängen. Teheran steht infolge der Isolie-rungspolitik Washingtons und desCoronavirus mit dem Rücken zurWand. Es gibt aber einen Hoff-nungsschimmer, weil die EU erst-

mals INSTEX einsetzt – ein Programm zur Umgehung der US-Sank-tionen –, um medizinische Güter zu liefern, und Washington dieMöglichkeit zur nuklearen Zusammenarbeit verlängert. Die EU hat bereits einen schweren innen- und außenpolitischenImageschaden erlitten. Sie wird bei der Ausgestaltung der interna-tionalen Beziehungen in absehbarer Zeit keine besondere Rolle spie-len, könnte aber aufgrund der unzähligen strategischen Erfahrungeneinen Neustart wagen.Nationalismus, Konkurrenzdenken und Dominanzstreben erhaltenderzeit Auftrieb, multilaterale Kooperationen und internationale Or-ganisationen verlieren weiter an Bedeutung.

Walter Feichtinger, Präsidentdes Centers für StrategischeAnalysen, ehemaliger Leiter desInstituts für Friedenssicherungund Konfliktmanagement an derLandesverteidigungsakademiein Wien Foto: Bundesheer

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Herr Precht, brauchen wir jetzt ein be-dingungsloses Grundeinkommen?‰ Das Grundeinkommen wird sicherlichnicht dabei helfen, die aktuelle wirtschaftli-che Situation zu lösen. Die Debatte um einGrundeinkommen und die aktuelle Krisesollte man nicht zu nahe beieinander sehen.Worüber wir schon nachdenken müssen, ist,ob wir ein Grundeinkommen langfristig be-nötigen, aufgrund von Nichtfinanzierbarkeitunserer sozialen Systeme durch steigendeArbeitslosigkeit. In den nächsten Monatenwerden wir diese Debatte eher nicht führen,in den nächsten Jahren aber schon.

Verändert Corona nicht auch unsere Ar-beitswelt dauerhaft?‰ Ich wundere mich darüber, dass im Au-genblick Wirtschaftsinstitute Szenariendurchrechnen, wie die Beschäftigungslagein Zukunft aussehen wird. Das halte ich der-zeit für Quatsch. Aktuell kann das niemandabschätzen. Die jetzt stark steigende Arbeits-losigkeit wird sich aber nicht sofort wiederabflachen und ich könnte mir vorstellen, dassviele strukturelle Veränderungen durch dieDigitalisierung, die bereits vorher zu Arbeits-platzverlusten geführt haben, jetzt als „Co-rona-Verluste“ abgetan werden. Insofernwird die Corona-Krise eine Ausrede für Job-abbau sein, der bereits vorher eingesetzt hat.

Wird die Globalisierung nun zurückge-fahren und sehen Sie darin eine Chance?‰ Ja und nein. Das kommt sicher auf die In-dustriezweige an. Alles werden sie nichtnach Europa zurückverlegen können. Auchdie Finanzindustrie wird sich nicht regiona-lisieren. Aber es entsteht ein neues Bewusst-sein für Regionalität. Ich wäre z.B. recht frohdarüber, wenn der Kreuzfahrttourismus dieKrise nicht übersteht, das wäre für die CO2-Bilanz großartig. Ich glaube, dass wir jetztdie Chance haben, Weichen nach einemNeuaufbau wieder anders zu stellen und ge-wisse Dinge nicht mehr zu unterstützen. Undwenn die Corona-Krise eines bewirkt, dann

ein Bewusstsein, wie abhängig und wenignachhaltig vieles in unserem Wirtschaftssys-tem bisher war.

Ändert Corona nicht auch unsere Ansich-ten über politische Systeme? Kommt jetztmehr Global Governance oder wiedermehr Nationalstaat?‰ Das ist in der Tat hochinteressant. Ich bineinerseits Befürworter der EU, aber nicht injeder Hinsicht. Ich denke, uns ist gerade klargeworden, dass wir die Einzelstaaten in Zu-kunft noch brauchen werden, weil die EUbei dieser Pandemie nicht handlungsfähigwar und ist und das auch in zwanzig Jahrennoch nicht der Fall sein wird. Es gibt abereinen Unterschied, ob ich die Notwendigkeit

der Nationalstaaten betone oder daraus einen„Nationalismus“ ableite. In Letzteres solltenwir nicht zurückfallen. Dazu sehe ich aberauch keine Tendenz. Die europaweite An-teilnahme am Leiden der Italiener zeigt auch,dass wir emotional stark zusammengewach-sen sind. Eine europäische Solidarität nehmeich daher sehr stark war und es gibt ja auchwechselseitige Unterstützung, das darf mannicht übersehen.

Und weltpolitisch? Russland, Kuba oderChina helfen Europa, die USA hingegenbeschlagnahmen „angeblich“ Hilfsliefe-rungen. Stellt das die bisherige Außenpo-litik nicht auf den Kopf?‰ Wenn man die Lage entschärfen will,macht man keine Wirtschaftssanktionen,sondern unterstützt sich, redet miteinander.Wandel durch Annäherung. Die Sanktionengegen Russland halfen bisher nur den USA.Für die ist Moskau kein relevanter Ge-schäftspartner, für Europa aber schon. Wirerleben schon länger einen „Wirtschafts-krieg“ gegen Europa durch die USA. Wobei,wenn wir über die USA reden, dann meinenwir Donald Trump und seine Administration.Dass etwa Russland uns aktuell hilft und dieUSA scheinbar nicht, wird vor allem dieWahrnehmung der Menschen beeinflussen,die russische Regierung wird dadurch abernicht besser.

Sehen wir aktuell auch das Ende des Ka-pitalismus?‰Das glaube ich nicht. Aber es verstärkt dieWahrnehmung vieler Menschen, dass es aufDauer nicht so bleiben kann. Das Diktat, im-mer schneller und immer mehr wachsen zumüssen, hat sich überholt. Der Stillstandzeigt uns, dass das Leben auch lebenswertsein kann, wenn es nicht diese rasante Dy-namik hat. Wir bekommen ein Gefühl dafür,dass unser rasantes Leben davor in diesemAusmaß nicht notwendig und vielleicht so-gar schädlich war. zz

Ö 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Herr Precht, brauchen wir jetzt das Grundeinkommen?Ein kleines Virus verändert nicht nur unsere Weltansichten, sondern auch unsere Wertvorstellungen. Die Corona-Krise macht eine fundamentale Diskussion über eine Neuordnungunserer Lebensweise notwendig. Wirtschaftsnachrichten-Chefredakteur Stefan Rothbart sprachmit Richard David Precht, Deutschlands populärsten Philosophen, darüber, was sich in der Politikund Wirtschaft ändern wird.

Von Stefan Rothbart

Richard David PrechtFoto: Gunter Glücklich

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 11

Die Welt ist aus den Angeln. Seit demEnde des Zweiten Weltkriegs hat eseine derart einschneidende Krise

nicht mehr gegeben. Ein Blitzeinschlag, deruns und unsere Familien mitten im Alltagtrifft. Wir stehen vor einer fundamentalenZeitenwende, einem Schlüsselereignis in derMenschheitsgeschichte. So dramatisch unsdie Situation im Augenblick erscheinen mag,Zuversicht und Vertrauen sind jetzt unserestärksten Waffen. Vor uns liegt ein unent-decktes Land, die Zukunft, und diese ver-spricht besser zu sein als ihr momentanerRuf. Doch es kommt auf uns an, ob wir anuns selbst glauben, unseren Fähigkeiten undTalenten vertrauten und uns „zutrauen“,diese Krise zu meistern.

„Die Einstellung davor bestimmt das Ergebnis danach.“

Die Vision einer positiven Zukunft für dieMenschheit ist eine starke Inspiration für dieGegenwart. Nur weil wir im Moment keineLösung sehen, heißt das nicht, dass es keinegibt. Wir müssen aus der Spirale der negati-ven Gedanken aussteigen und erkennen, dasswir (jeder Einzelne von uns ganz für sichpersönlich) es in der Hand haben, wie unsereZukunft aussieht.

„Unsere Gedanken bestimmen unser Handeln.“

Das Vertrauen in uns und unsere Mitmen-schen ist nun unser essenziellster Wert. Wirbestimmen, wie schlimm die Folgen dieserKrise sein werden. Wir bestimmen, wie ein-schneidend die nächsten Monate verlaufen.Durch Solidarität, Rücksichtnahme und Zu-sammenhalt können wir Neues schaffen undBewährtes sichern. Isaac Newton hatte in

Quarantäne die Idee von der Schwerkraft.Ein Beispiel dafür, dass Innovation und Fort-schritt immer und überall möglich sind. Wirmüssen nur unsere Gedanken darauf ausrich-ten. Die Krise stellt uns alle, manche mehr,manche weniger, vor große Herausforderun-gen. Für manche von uns bricht ein Weltbildzusammen, eine Vorstellung davon, wie dieDinge sein müssen. Wenn es eine schöneneue Welt gibt, so wird das Leben darin fürjene am schwersten sein, die zu sehr an derVergangenheit festhalten.

Fortschritt ist der „Rote Faden“ durch dieMenschheitsgeschichte. Ein Blick in die Ge-schichtsbücher beweist eindrucksvoll: Nachjeder Krise ging es weiter. Darauf sollten wiraufbauen. Auf ein Grundvertrauen, dass dieDinge immer besser werden, egal wie un-wahrscheinlich dies im Moment erscheint.Vielleicht erkennen wir, wie verzichtbarmanches doch eigentlich ist, und entdecken,was Wert hat. Machen wir uns bewusst, dasswir heute als Gesellschaft mehr Möglichkei-ten zur Verfügung haben, Krisen zu bewäl-tigen, als jemals zuvor in der Geschichte.

„Habt Vertrauen, dass sich dasUniversum so entwickelt,

wie es soll.“Leonard Nimoy (Mr. Spock)

Für Sie und Ihr Unternehmen bedeutet das:Bleiben Sie sichtbar, halten Sie Ihre sozialenund wirtschaftlichen Beziehungen am Lau-fen, infizieren Sie Ihre Umgebung mit Zu-versicht und Mut. Die Zukunft gehört jenen,die auch an ihr arbeiten. Alte Werte undDenkmuster werden wir vielleicht über Bordwerfen müssen, wenn wir merken, dass sieuns nicht weiterbringen. Wir haben dieChance, vieles neu zu denken, neu zu entwi-

ckeln und neue Synergien zu schaffen, dieuns als Gesellschaft stärker machen. Krisenmachen möglich, was vorher unmöglich er-schien.

„Die Notwendigkeit der Veränderung birgt in uns allen

schlummerndes Potenzial hervor.“

Wir bei den Wirtschaftsnachrichten glaubenan Sie und Ihr Unternehmen, dass Sie die Fä-higkeit der Innovation, die Besonnenheit unddas Gespür für die richtigen Entscheidungenund die Kraft und Intelligenz besitzen, umalle Hindernisse, die sich jetzt vielleicht stel-len, überwinden zu können. Wir glauben anIhr Durchhaltevermögen und Ihre Durchset-zungskraft, an Ihre Lösungskompetenz undan Ihr soziales Verantwortungsgefühl. Wirhaben Vertrauen in Sie und in uns, dass wirzusammenhalten, uns gegenseitig unterstüt-zen und letztendlich gestärkt aus der Krisehervorgehen werden. Wir bleiben Ihre Platt-form für innovative Ideen und mutige Ent-scheidungen und Ihrem Erfolg verpflichtet.

In diesem Sinne, Ihnen und Ihren Mitarbei-tern alles Gute und viel Gesundheit,

Ihre Chefredakteure der Wirtschaftsnach-richten

Dr. Marie-Theres Ehrendorff,Chefredaktion Donauraum

Stefan Rothbart, BAChefredaktion Süd

Mag. Christian WieselmayerChefredaktion West

„Das unentdeckte Land, die Zukunft“Kommentar der Chefredakteure

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Graz hält zusammen!Die Holding Graz und ihre Beteiligungen wie Energie Graz, Citycom, Servus Abfall uvm. sorgen derzeit dafür, dass die wichtigsten Services und Leistungen zur ö� entlichen Grundversorgung sichergestellt werden. Unsere MitarbeiterInnen der Graz Linien halten den öffentlichen Verkehr aufrecht, während die Abfallwirtscha� eine reibungslose Müllentsorgung garantiert. Wasser-, Abwasser- und Strom- bzw. Energieversorgung sind ebenso sichergestellt, wie unsere IT-Dienstleistungen.

Unsere MitarbeiterInnen erledigen ihre Arbeit mit Überzeugung und voller Stolz. Für Sie und für unsere Stadt. Bitte unterstützen auch Sie uns dabei, indem Sie sich regelmäßig über unsere Informationskanäle wie Website, Facebook, Instagram oder die GrazAbfall-App über Maßnahmen, Services und Änderungen informieren. Für Personen, die keinen Online-Zugang besitzen oder sich mit der Nutzung schwer tun, werden wir im besten Einvernehmen mit allen Tages- und Wochenzeitungen kooperieren. So stellen wir sicher, dass wir ALLE Grazerinnen und Grazer erreichen.

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Tagesaktuelle Infos zu unseren Services fi nden Sie hier:

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Nach Wochen des Corona-Notbetriebszeigt sich in den österreichischenGemeinden wieder deutlich: „Die

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sinddie ersten Ansprechpartner und verlässlicheKrisenmanager für die Bürgerinnen und Bür-ger vor Ort, die sich um rasche und unbüro-kratische Lösungen bemühen“, so der Chefdes Österreichischen Gemeindebunds, Al-fred Riedl. Bürgermeisterinnen und Bürger-meister organisieren Einkaufs- und Hilfs-dienste für die ältere Bevölkerung sowieKinderbetreuungsangebote für die Elternund kümmern sich weiter um die Aufrecht-erhaltung der Daseinsvorsorge, um die le-bensnotwendigen Bereiche wie Wasser, Ka-nal, Müllabfuhr und vieles mehr. Darüber hi-naus sind sie als Krisenmanager Anlaufstel-len für Unternehmen und Mitbürger bei fi-nanziellen Härtefällen. „Aber gerade jetzt inKrisenzeiten zeigt sich, dass ihnen die Arbeitnicht immer leicht gemacht wird“, meint Al-fred Riedl. Im Zuge einer Umfrage unter den Gemein-den haben sich in den vergangenen Tagenmehr als 350 Bürgermeisterinnen und Bür-

germeister aus ganz Österreich mit Sorgen,Wünschen und Anregungen an den Österrei-chischen Gemeindebund gewandt. Dabeizeigte sich, dass sich viele um die Finanzen,aber auch Dienstrechtsfragen in ihren Ge-meinden sorgen. Einerseits werden die Ein-nahmen durch den Rückgang der Kommu-nalsteuer und das Sinken der Ertragsanteileweniger, gleichzeitig bleiben die Ausgaben,unter anderem von Personalkosten oder Um-lagen, weiter in voller Höhe bestehen.Die Bürgermeister fragen sich aber auch, wiesie mit Fortschreiten der Krise ihre Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen undbezahlen sollen. „Wichtig ist jetzt, auf dieSolidarität der Gemeinden untereinander zuachten, denn wir müssen alle den Gürtel en-ger schnallen. Gleichzeitig brauchen wirauch eine enge Abstimmung mit den Perso-nalvertretern in den Bundesländern, um einenotwendige dienstrechtliche Anpassung zuerarbeiten. Aber klar ist auch, die Gemeindensind die größten regionalen öffentlichen In-vestoren und nach der Krise sind wir als re-gionale Konjunkturmotoren gefragt“, betontAlfred Riedl.

In Zeiten von Corona wird auch deutlichsichtbar, dass etwa die Gemeindeordnungennicht krisenfest sind. Aufgrund der Corona-Krise werden derzeit keine Gemeinderats-sitzungen abgehalten und die Bürgermeisterbzw. die Bürgermeisterinnen können nurvereinzelt Maßnahmen vorziehen. Umlauf-beschlüsse und Videokonferenzen für dieGremien der Gemeinden sind derzeit in denmeisten Gemeindeordnungen nicht vorgese-hen. „Hier braucht es landesgesetzliche An-passungen, damit wir auch vor Ort hand-lungs- und beschlussfähig bleiben können“,sagt Riedl. „Gerade jetzt zeigt sich, dass unsere jahre-

lange Forderung nach flächendeckendemGlasfasernetz unumgänglich ist. Wenn Hun-dertausende gleichzeitig online aktiv sind,geraten die mobilen Netze an ihre Grenzen.Wir müssen die Erfahrungen der jetzigen Si-tuation endlich ernst nehmen und nach Be-wältigung der Krise rasch im ganzen LandGlasfaser ausbauen“, verlangt Gemeinde-bund-Chef Alfred Riedl mit Nachdruck. zz

Ö 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Der Österreichische Gemeindebund schlägt Alarm: Gemeindeordnungen und Dienstrechte sind nicht krisentauglich. So fordert Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl eine unbürokratische Zusammenarbeit derBehörden. Außerdem steigen die finanziellen Herausforderungen für Gemeinden gewaltig.

Bürgermeister als Krisenmanager

tagtäglich gefordert

„Hunderte Bürgermeister fra-gen seit letzter Woche beiuns und in den Landesver-bänden an, wie sie mit Fort-schreiten der Krise ihre Mit-arbeiterinnen und Mitarbei-ter weiter beschäftigen undauch weiter bezahlen kön-nen. So etwa auch im Kinder-gartenbereich, der derzeitauf Sparflamme fährt“, be-richtet Gemeindebund-Präsi-dent Alfred Riedl. Foto: Jürg Christiandl/Gemeindebund

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Unsere VERBUND-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind täglich draußen für Sie im Einsatz. Damit Ihr Zuhause hell, sicher und warm bleibt. Damit die Stromversorgung Österreichs gesichert ist. www.verbund.com

Täglich draußen, damit drinnenalles läuft. Das ist:Unser Antrieb. Unsere Energie.

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Nicht jedes europäische Land kann jetzt auf eine derart guteNetzversorgung zählen wie Österreich. In der Schweiz kames bereits zu vermehrten Ausfällen, wie der Netzbetreiber

Swisscom eingestehen musste, und die Lücken in der deutschenNetzabdeckung treffen jetzt gerade die ländlicheren Gebiete. OhneBreitband und mobiles Internet wäre die Auswirkung auf die Wirt-schaft noch viel drastischer. Homeoffice, Videokonferenzen, Online-Anträge für den Härtefall-Fonds oder das zumindest teilweise Auf-rechterhalten des Geschäftsbetriebs über Online-Shops – all das wäreohne schnelle Internetverbindungen mit ausreichend Kapazitätennicht so reibungslos denkbar. Hinzu kommt der Unterhaltungsfaktorals wichtiger Zeitvertreib in Zeiten von Quarantäne und Ausgangs-verboten. Ob tägliche Pressekonferenz der Regierung oder die Lieb-lingsserie auf Netflix, Videostreaming verhindert, dass wohl so ei-nigen im Land gerade die Decke auf den Kopf fällt. Die große Frageist jedoch: Hält das Internet, wenn plötzlich das halbe Land streamtund online kommuniziert?

Versorgung gesichert!Bei den drei größten Netzanbietern A1 Telekom Austria, MagentaTelekom und Hutchison Drei Austria versichert man, dass genügendKapazitäten vorhanden sind, auch wenn aktuell die Auslastung we-sentlich höher ist. Dass man im Moment für das Funktionieren vonWirtschaft, Bildung und sozialem Leben eine Schlüsselrolle ein-nimmt, ist man sich bei allen drei Netzanbietern sehr bewusst, wes-wegen man entsprechende Angebote und Maßnahmen setzt. „Wir arbeiten rund um die Uhr daran, der Bevölkerung stabile undverlässliche Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, ihren berufli-

chen Tätigkeiten nachzukommen und in Kontakt mit ihren Familienzu bleiben. Dazu haben wir bereits zu einem sehr frühen Zeitpunktden A1 Krisenstab aktiviert und stehen in enger Abstimmung mitden österreichischen Behörden“, bestätigt etwa Jochen Ohnewas-Schützenauer von A1 Telekom Austria. „Auch haben rund 50 Prozentder A1 Shops geöffnet, um die Versorgung der Bevölkerung mit Kom-munikationsprodukten sicherzustellen, in Wien liefern wir nach te-lefonischer Bestellung ausgewählte Produkte sogar noch am selbenTag nach Hause“, so Ohnewas-Schützenauer weiters.

Ö 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Internet wird zur Lebensader für die WirtschaftOhne Internet geht in der aktuellen Krise gar nichts mehr. Kein Homeoffice, keine Videokonferen-zen und keine Online-Anträge für den Härtefall-Fonds. In Zeiten wie diesen garantieren die öster-reichischen Netzbetreiber die unverzichtbare digitale Grundversorgung.

Von Stefan Rothbart

Schnellstes Internet in Europa im VergleichAuszug aus dem Globald Speed Index von Februar 2020:

Mobiles Internet:

Niederlande: 70,22 Mbps

Kroatien: 63,53 Mbps

Schweiz; 55,43 Mbps

Österreich: 49,83 Mbps

Deutschland: 36,95 Mbps

Kabel-Internet:

Schweiz: 148,36 Mbps

Schweden: 134,37 Mbps

Deutschland: 90,82 Mbps

Slowenien: 70,32 Mbps

Österreich: 53,63 Mbps

Jahreswachstum in nur einer Woche

Wir haben in den vergangenen Wochen eine nie da gewesene Nut-zung der Netze gesehen. Telefonie hat sich zu Beginn der Ausgangs-beschränkungen verdoppelt und nun wieder auf einem hohen Ni-veau normalisiert. Bei den Daten haben wir in der ersten Woche dasWachstum gesehen, das normalerweise in einem Jahr stattfindet.Datenvolumina sind um rund 40 Prozent gestiegen. Seitdem hat sichdie Lage aus zwei Gründen etwas entspannt: Einerseits haben wir inden vergangenen Wochen Kapazitätserweiterungen in den Netzenvorgenommen und bauen auch laufend weiter aus, zudem erzeugendie Streamingdienste fast 20 Prozent weniger Daten (durch die Re-duktion der Bildqualität seitens der Streaming-Plattform-Anbieter).Lev Ratner, Pressesprecher bei Magenta

Homeoffice hält jetzt das Wirtschaftsleben weitgehend aufrecht: ohne guteInternet-Infrastruktur undenkbar. Foto: iStock.com/petrunjela

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 17

Unterstützung für Homeoffice & Co.Bei A1 unterstützt man heimische Unternehmen zudem mit kosten-losen Lösungen für Videokonferenzen und Collaboration Tools. Umdie Versorgung zu garantieren, stehen die wichtigsten A1-Shops inallen Regionen weiterhin für Serviceleistungen zur Verfügung. BeimHomeoffice geht man bei A1 übrigens mit recht großem Beispiel vo-

ran. Rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service Centersind von zu Hause aus für die Kunden erreichbar. Auch bei Magenta bietet man Office- und Kollaborationslösungenfür die ersten sechs Monate kostenlos und danach ohne Bindung undmobiles Internet für das Homeoffice ebenfalls ohne Bindung an. Dreistellt gemeinsam mit ZTE 1.000 kostenlose Kommunikationspaketefür KMU zur Verfügung. Damit soll Unternehmen der Umstieg aufHomeoffice ermöglicht werden. Die Pakete enthalten einen Gratis-Router inklusive einer Drei Wertkarte und drei Monaten Gratis-In-ternet. Auch für Bestandskunden gibt es Vergünstigungen.

Ausbau der letzten Jahre macht sich bezahltDass die Netzbetreiber in den letzten Jahren ihre Kapazitäten inÖsterreich im europäischen Vergleich stark ausgebaut haben, machtsich jetzt bezahlt. Bei Netzabdeckung und Preisgestaltung ist Öster-reich im europäischen Vergleich immer noch top. Zu den Ländernmit dem schnellsten Internet bei Glasfaser und Mobil gehören wiraber noch nicht. Laut dem Global Speedtest Index von Februar 2020(dabei werden monatlich die durchschnittlichen Datenraten vergli-chen) landet Österreich bei mobilem Internet auf dem 17. Platz undbei Kabel-Internet nur auf dem 55. Platz. Deswegen wird ein Ausbaugerade auch von Glasfaser für die nächste Zeit wichtig werden, denndie verstärkte Nutzung dürfte uns noch eine ganze Weile erhaltenbleiben. zz

IMPRESSUMOffenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz

Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsge-sellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Tel. 0316/834020, Fax0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Unternehmens-gegenstand: Herausgabe des Mediums WirtschaftsnachrichtenHerausgeber & Geschäfts-führer:Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020Linz, Lederergasse 32, Tel. 0732/781282, ooe@ euromedien.at Standortleitung: Mag. HaraldMühlecker Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Lengenfelder Straße 5, 3552Stratzing, Tel. 01/2127440, [email protected], [email protected], [email protected] Standortleitung: Franz-Michael Seidl Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg:Verlagsvertretung Ilse Lipp: 5600 St. Johann/Pongau, Rettensteinweg 31, Tel.0662/842841-0, salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected]@euromedien.at, Tel. 0664/5070706 Erscheinungsort: Graz Chef redakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Chefredakteur Süd: Stefan Rothbart, BAChef vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Cordula Hofko Marketing&Vertrieb: Prok.Barbara Heider-Spak Verkaufs leitung: Prok. Mag. Barbara Steiner Redaktion: Dr. ThomasDuschlbauer, Florian Eckel, Dr. Marie-Theres Ehrendorff, Siegfried Hetz MA, Felix Meiner,Mag. Andreas Prammer, Kerstin Reinprecht, MA, Mag. Dr. Ursula Rischanek, Mag. CarolaRöhn, Stefan Rothbart BA, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos:Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout & Grafik: Hans Obersteiner Cover -gestaltung:Thomas Heider Produktion: euromedien verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg9 Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedin-gungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,90/Aus-gabe; Jahresabonnement Inland € 28,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeitschriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlän-gert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: AT32 3843 9001 00815787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Be-hörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Steiermark AnwendbareVorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das für Graz örtlich undsachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme vonBeiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten. Aufgrund dereinfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Formverzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Per-sonen ein.

Verdoppelung bei A1, Kapazitätsgrenze aber „mei-lenweit“ entfernt: Gerade zu Beginn des Lockdownshaben wir massive Spitzen in der Sprachtelefoniefestgestellt, teilweise haben sich die Sprachminutenin Fest-und Mobilnetz verdoppelt. Die A1 Netze ha-ben aber ausreichend Kapazitäten und ausreichendReserven um die aktuelle Situation zu meistern. Jochen Ohnewas-Schützenauer, A1 External Communications

60 Prozent mehr Telefongespräche bei Drei

Aktuell merken wir eine volumensmäßige Zunahme der Sprachtele-fonie von rund 60 Prozent (auch viel längere Gespräche) und einWachstum des genutzten Datenvolumens um rund 40 Prozent,während die Spitzenlast im Datennetz um ca 15 Prozent höher ist.Dies ist speziell in den Abendstunden (19:00 – 21:00 Uhr) der Fall,getrieben durch diverse Streamingdienste. Bei Sprachtelefonie hatsich aufgrund von Homeoffice und eLearning die Peak-Zeit von bis-her 18:00 auf jetzt 10:00 vormittags nach vorne verlagert.Wir bewegen uns dennoch innerhalb unserer Kapazitäten. Gleichzei-tig setzen wir laufend Optimierungs- und Kapazitätserweiterungs-maßnahmen, wenn es zu lokalen Engpässen kommt.Tom Tesch, Pressesprecher bei Hutchison Drei

Unterhaltung für die Quarantäne: Zeit für Serienmarathons treibt die Daten-nutzung nach oben. Foto: iStock.com/wutwhanfoto

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Ö 18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

In der aktuellen Situation haben die öster-reichischen Volksbanken die Aufgabe, dieösterreichische Wirtschaft zu stabilisie-

ren. Als Hausbank liegt es der Volksbank be-sonders am Herzen, Unternehmen die zurBewältigung der Krise benötigte Liquiditätzur Verfügung zu stellen. Um die Bewilli-gung für Kredite und Stundungen zu erleich-tern und schneller abzuwickeln, werdenzahlreiche Schritte gesetzt. Die großen organisatorischen Herausforde-rungen für alle Beteiligten bleiben jedochbestehen. Gerald Fleischmann, Generaldi-rektor der VOLKSBANK WIEN AG, ver-gleicht die derzeitige Lage mit einem turbu-lenten Flug: „Wir erneuern die Triebwerkewährend des Flugs, weil die Zeit so drängt.Wenn wir das Flugzeug heil und die Passa-giere gesund durch die Turbulenzen bringenwollen, dann geht das nur, wenn wir die der-zeit sehr gute Zusammenarbeit aller Betei-ligten – Regierung, Behörden, Gesundheits-wesen, Unternehmen, Förderstellen, Steuer-berater und natürlich Banken – weiterhinkonsequent fortsetzen.“

Beraterteam steht Kundinnen und Kunden eng zur SeiteDas Beraterteam der Volksbank steht denKundinnen und Kunden weiterhin jederzeitzur Verfügung. Gerade in schwierigen Situa-tionen wie dieser zeigt sich, dass der Kun-denfokus auch jetzt im Mittelpunkt steht unddie Zusammenarbeit auf Augenhöhe bei der

Volksbank großgeschrieben wird. Gemein-sam können individuelle Lösungen undMöglichkeiten zur Bewältigung der heraus-fordernden Zeit erarbeitet werden. „Wir wis-sen, wie wichtig die langjährige Vertrauens-basis ist und dass wir unsere Kundinnen undKunden kennen. Deswegen haben wir ent-schieden, dass die bestehenden Beraterinnenund Berater trotz der massiv erhöhten Fall-zahlen die jeweils erste Ansprechperson blei-ben“, so Fleischmann.

Volksbank sorgt laufend für einfachere und schnellere Abläufeund AnforderungenBereits in den letzten Wochen haben dieVolksbanken zahlreiche Kredite und Stun-dungen bewilligt. Sogar mehr als sonst in ei-nem Monat. Der Bedarf wird auch in naherZukunft nicht abreißen. Aus diesem Grundvereinfachen und beschleunigen die Volks-banken die Prozesse und Anforderungenständig. Die von den Kundinnen und Kundenbeizubringenden Unterlagen werden auf dasNotwendigste reduziert. Auch ein verkürzterLiquiditätsplan entlastet die Unternehmerin-nen und Unternehmer und deren Steuerbe-ratung. Zudem werden interne Abläufe andie neuen Fördermöglichkeiten angepasst.Auf die Volksbank ist eben Verlass. Dasganze Team sorgt dafür, auch in der aktuellenLage eine große Unterstützung zu sein. Die Volksbank gibt ihren Kundinnen undKunden folgenden Tipp mit auf den Weg:

Besonders jetzt ist es wichtig, zur eigenenHausbank zu gehen, bei der ein Großteil derGeschäfte und die Finanzierung abgewickeltwird. Denn jetzt müsse es relativ schnell ge-hen. Die Beraterinnen und Berater derHauptbank kennen aufgrund jahrelanger Zu-sammenarbeit die Bedürfnisse der Kundin-nen und Kunden am besten, und das stelltsich nun als Vorteil heraus.

Die Volksbank als Hausbank ist auch von zu Hause erreichbar Wie heißt es so schön? Besondere Situatio-nen erfordern besondere Maßnahmen. Des-halb ist es gerade aktuell wichtig, Bankge-schäfte nach Möglichkeit, auch zusammenmit den Beraterinnen und Beratern, von zuHause zu erledigen. Für dringende oder un-aufschiebbare persönliche Dienstleistungenstehen weiterhin Expertinnen und Expertenin Filialen zur Verfügung. zz

Volksbank als vertrauensvolle UnterstützungDer Wirtschaft Rückhalt geben und gleichzeitig Vertrauen stärken – das ist das Ziel der Volksbank.

DER VOLKSBANK-VERBUND

Der Volksbanken-Verbund verfügt übereine Bilanzsumme von 27,5 Mrd. Euround betreut mit rund 3.500 Mitarbeiternin 267 Vertriebsstellen rund 1,1 Mio. Kun-dinnen und Kunden in ganz Österreich.

(Stand 31.12.2019)

Kontakt: www.volksbank.at facebook.com/Volksbank linkedIn.com/company/volksbank

Gerald Fleischmann, Generaldirektor der VOLKSBANK WIEN AGFoto: Robert Polster 

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 19

Grundsätzlich gilt die Verbrennungvon Holz als größtenteils CO2 neu-tral und daher als besonders relevant

zur Erreichung der Klimaziele. Wichtig istdabei aber eine hohe Verbrennungsqualität,also die möglichst vollständige Verbrennungdes Holzes, um unerwünschte Schadstoff-emissionen zu vermeiden.Nach intensiver gemeinsamer Forschungs-arbeit ging das deutsche UnternehmenLAMTEC Mess- und Regeltechnik für Feue-rungen GmbH & Co KG nun mit einer neuenRegelung auf den Markt. Die gemeinsam mitBEST entwickelte CO-λ-Regelung (CO-Lambda-Regelung) überwacht mithilfe derKombi-Sonde KS1D von LAMTEC die Ver-brennungsqualität und stellt den optimalenSauerstoffgehalt für die Verbrennung ein, beidem Biomassefeuerungen mit maximalmöglichem Wirkungsgrad und minimalenSchadstoffemissionen betrieben werden. Das

führt zu einer deutlichen Einsparung anBrennstoff- und Betriebskosten. Die damiteinhergehende Verringerung von COe- undStaubemissionen ist ein weiterer Vorteil. DerEinbau der Regelung ist bei jeder Biomas-

sefeuerung mit Rauchgasrezirkulation ein-fach und schnell möglich, sofern diese miteiner funktionierenden O2-Regelung ausge-stattet ist. zz

Von zuhause aus lernen: EN

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Auf der Online-Plattform bieten wir Familien alle Materialien an, um das bisher Gelernte jetzt zuhause mit ihren Kindern zu vertiefen. Für alle Schulstufen und den Kindergarten.

Kleine Regelung – große WirkungDas deutsche Unternehmen LAMTEC entwickelt mit Unterstützung des österreichischen KompetenzzentrumsBEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH eine neue Regelung für Biomasse-Heizwerke, dieBrennstoff einspart, Schadstoffemissionen reduziert und einfach in bestehenden Heizwerken nachgerüstetwerden kann.

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In Zeiten wie diesen, wo man der neuarti-gen Lungenkrankheit Covid-19 denKampf angesagt hat, behält man bei

Stoelzle einen kühlen Kopf und ist sich sei-ner Rolle als Systemerhalter bewusst. Durchrigorose Maßnahmen seitens der Regierungwurde die wirtschaftliche Leistung der Na-tion erheblich gedrosselt und lediglich sys-temrelevante Unternehmen halten den Be-trieb aufrecht.

„Stoelzle fertigt in erster Linie Tropfer- undSirupflaschen, die von großen Pharmaunter-nehmen vermehrt nachgefragt werden, umMedikamente und nun auch Desinfektions-mittel abzufüllen“, erklärt Markus Pöschl,

Werksleiter von Stoelzle Oberglas. DieNachfrage nach Verpackungsglas – auch fürLebensmittel und Getränke – ist derzeitenorm gestiegen und Stoelzle setzt alles da-ran, mit seinen Logistikpartnern die Abrufeder internationalen Kunden zu erfüllen.

„Natürlich mussten wir, um den Betrieb amLaufen halten zu können, strenge Sicher-heitsmaßnahmen zum Schutz unserer Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter umsetzen. DasSchichtmodell wurde umgestellt, um denpersönlichen Kontakt zwischen den Mitar-beitern zu minimieren, und Hygiene steht inallen Bereichen an erster Stelle“, betontPöschl. So kann weiterhin mit rund 400 Mit-

arbeitern im Dreischichtbetrieb produziertwerden, während sich die Verwaltung wieauch das Verkaufsteam seit Mitte März imHomeoffice befinden.

Als regionales Industrieunternehmen rea-gierte man auch prompt und stellte den um-liegenden Apotheken kostenlos Tropferfla-schen zur Verfügung zur Abfüllung vonselbst hergestellten Handdesinfektionsmit-teln. Damit überbrückte Stoelzle kurzfristigLieferengpässe, die aufgrund der schwieri-gen logistischen Situation entstanden waren,und leistete einen wertvollen Beitrag imKampf gegen das Coronavirus. zz

Ö 20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Steirischer Glasproduzent fokussiert auf Pharma- und Consumerglas

Voller Betrieb herrscht beim steirischen Glashersteller Stoelzle Oberglas, der seit über 200 Jahren hochwertiges Verpackungsglas für internationale Pharmazieunternehmen, aber auch Lebensmittel- und Getränkehersteller fertigt.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 21

Derzeit ist das Thema des „Hyper-Tourismus“ im Salzkammergut lei-der eines, das vor allem die Städter

aus dem oberösterreichischen Zentralraumbetrifft, die aufgrund der Pandemie-Maßnah-men am Wochenende an den schönsten Or-ten dieser Region auf geschlossene Park-plätze und andere Sperren treffen, damit dieAusbreitung des Virus gebremst werdenkann. Allerdings vergehen noch vier Jahre,bis das Salzkammergut Europäische Kultur-hauptstadt 2024 sein wird; vier Jahre, die alleBeteiligten gut nutzen wollen, damit das Pro-jekt Salzkammergut 2024 erfolgreich überdie Bühne geht. Hinter den Kernelementender Bewerbungsschrift „Salt.Water“ steckendie vier Programmlinien Macht der Tradi-tion, Kraft der Gegenkultur, Durst auf Rück-zug und Auswirkungen des (Hyper-)Touris-mus. Der Koordinator der Bewerbungsini-tiative, Stefan Heinisch, erklärt: „Wir sindüberaus dankbar für all die Unterstützungdie wir aus der Region erhalten haben. Dasrichtet sich vor allem neben der Politik auchan alle Künstlerinnen und Künstler sowieEhrenamtliche, die uns auf diesem Weg be-gleitet haben und ohne die diese Bewerbungnie zustande gekommen wäre.“Alle, die sich für das Projekt engagieren, ha-ben sich auch noch rechtzeitig vor Ausbruch

von Covid19 auf Initiative von Landeshaupt-mann Thomas Stelzer erstmals gemeinsamin Bad Ischl zu einem Arbeitsgespräch ge-troffen. Auch der steirische KulturlandesratChristopher Drexler nahm daran teil. Vertre-ten waren alle Gemeinden, die Teil des Pro-jektes sind, Vertreter der Tourismusverbändeund die Projektkoordinatoren. Im Mittel-punkt des Gesprächs standen grundsätzlicheFragen, mit dem Ziel, erste Weichenstellun-gen für das Projekt Kulturhauptstadt abzu-stimmen und die nächsten konkreten Schrittezu vereinbaren.

Kooperation zwischen den Bundesländern„Oberösterreich wird die Organisatoren best-möglich unterstützen, damit das Projekt Kul-turhauptstadt 2024 ein Erfolg wird“, betonteLandeshauptmann Thomas Stelzer. „Indemeine ganze Region den Titel trägt, haben wirdie Chance, europaweit aufzuzeigen, wasuns auszeichnet: ein dichtes Netzwerk ankultureller und künstlerischer Innovation,das die Entwicklung des Landes prägend vo-rantreibt.“Der steirische Kulturlandesrat ChristopherDrexler unterstrich: „Dass mit dem Salzkam-mergut 2024 erstmals eine inneralpine länd-liche Region Europäische Kulturhauptstadt

wird, stellt einen Meilenstein und eine Rie-senchance für die Kultur- und Regionalent-wicklung auch und gerade für die steirischenSalzkammergut-Gemeinden dar. Wir wollensie bestmöglich nutzen und als Land Steier-mark gemeinsam mit Oberösterreich zum in-ternationalen Erfolg der Kulturhauptstadt2024 beitragen.“

Erste WeichenstellungenAbgestimmt wurden mit allen Beteiligten dienächsten Schritte, mit dem Ziel, grundle-gende Strukturen für Salzkammergut 2024in die Wege zu leiten. Oberösterreich und dieSteiermark werden sich dabei eng abstim-men, das haben Landeshauptmann ThomasStelzer und Landesrat Christopher Drexlervereinbart. Beide Länder sind übereinge-kommen, als Fördergeber nicht Gesellschaf-ter zu werden, sondern eine aktive Rolle inden Steuerungs- und Aufsichtsgremien zuübernehmen. Eine eigene Arbeitsgruppe, dieaus Vertretern von Bund, Ländern und Ge-meinden bestehen soll, wird die Finanzie-rungsgespräche und Verträge vorbereiten.Zudem muss zeitnah endgültig entschiedenwerden, welche Gemeinden tatsächlich amProjekt „Salzkammergut 2024“ teilnehmen,und schließlich ist auch die Betreibergesell-schaft zu gründen. zz

In den Startlöchern Die Europäisches Kulturhauptstadt Salzkammergut arbeitet an den grundlegenden Strukturen für ein erfolg-reiches Jahr 2024.

LR Christopher Drexler, BGM Ines Schiller, LH Thomas Stelzer, MEP Hannes Heide und das Organisationsteam von „Salzkammergut 2024“ in Bad Ischl. Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer

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Der neue Peugeot Landtrek, der vorerstden lateinamerikanischen Ländern vor-behalten ist, wird als Einzel- oder Dop-

pelkabine zur Wahl stehen. Seine Maße sindwahrhaft stattlich: Mit Einzelkabine misst erfast 5,4 Meter, mit Doppelkabine sind es nichtminder stolze 5,33 Meter. Der Landtrek ist fürhärteste Einsätze auch im Gelände gebaut.Denn je nach montierter Radgröße besitzt derPick-up eine Bodenfreiheit zwischen 21 undfast 24 Zentimetern. Eine Unterbodenverklei-dung aus Metall schützt den Motor vor Beschä-digungen.

Lastesel par excellenceAuf der Ladefläche können – je nach Version –Güter mit einem Gewicht von bis zu 1,2 Tonnentransportiert werden. Mit einer Anhängelast von

3,5 Tonnen qualifiziert er sich auch als starkesZugfahrzeug. Durch das große Format der La-defläche finden in der Variante mit Einzelkabinedrei Europaletten Platz. In der Variante mitDoppelkabine sind es zwei Europaletten. LED-Lampen beleuchten die Pritsche und ermögli-chen Arbeiten auch bei Dunkelheit. Zusätzlichwerden elektrische Geräte über eine 12-Volt-Steckdose in der Ladefläche auch während derFahrt mit Strom versorgt.Wer besonders schwere und lange Güter trans-portiert, kann den Landtrek ohne hintere Stoß-stange bestellen, wodurch sich die Heckklappeum 180 Grad öffnen lässt.

Limousinen-Komfort Harte Schale – weicher Kern: Peugeots Pick-up überzeugt einerseits mit harten Nehmerqua-

litäten und konsequentem Arbeitswillen, ande-rerseits bietet der Landtrek innen echten Li-mousinen-Komfort und setzt neue Maßstäbe.Viele Elemente des Innenraums stammen vonaktuellen Peugeot Pkw-Modellen. So erinnertdas Lenkrad mit zwei Speichen an das SUV3008 und der zehn Zoll große Touchscreen überder Mittelkonsole stammt vom Flaggschiff Peu-geot 508.Bei den vorderen Plätzen kann zwischen zweiEinzelsitzen und einer Sitzbank für drei Perso-nen gewählt werden. Der mittlere Platz lässtsich umklappen und als Arbeitstisch nutzen.Die Rückbank mit zwei Isofix-Befestigungs-systemen kann vollständig oder im Verhältnis40 : 60 umgeklappt werden und besitzt eineTraglast von 100 Kilogramm. zz

Peugeot Landtrek:

Die französische Löwenmarke steigt in den heiß umkämpften Pick-up-Markt ein. Mit dem Landtrek präsentiert Peugeot einen Offroader, der sich mit über einer Tonne Nutzlast beladen lässt und maximal sechs Personen hohen Komfort bietet.

Ein Löwe für alle Lebenslagen

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 23

‰ Der Spezialist: Ford Ranger RaptorKonzipiert für ultimativen Offroad-Fahrspaß und dank eines verstärkten Chassis auchfür Geländefahrten mit höherer Geschwindigkeit geeignet – Ford bietet mit dem Ranger

Raptor einen wahren Perfor-mance-Pick-up. Angetriebenwird der Raptor von einem213 PS starker Zweiliter-Tur-bodiesel, der ein maximalesDrehmoment von 500 Nm be-reitstellt. Eine Zehn-Gang-Au-tomatik managt die Antriebs-kräfte. Ganz klar: Der neueFord Ranger Raptor ist die ro-busteste und leistungsfähigste

Variante und damit das neue Spitzenmodell der Ranger-Baureihe.

l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

‰ Revoluzzer: RAM 1500 Crew Cab Rebel Markante LED-Scheinwerfer, ein unverkennbarer Kühlergrill und exklusives Innendesignin Schwarz und Rot – der Ram 1500 Crew Cab Rebel von Dodge ist ein echter Pick-upmit amerikanischen Genen. Erwird von einem V8-5,7-Liter-Motor mit variabler Ventil-steuerung und einem Acht-Gang-Automatikgetriebe an-getrieben. Erhöhte Bodenfrei-heit ist dank 33 Zoll großer,geländegängiger Reifen ge-währleistet und die optionalerhältliche Vierpunkt-Luftfe-derung verbessert die Fahr-tauglichkeit abseits befestigter Pisten zusätzlich.

‰ X: Der Mercedes unter den Pick-upsDie Mercedes-Benz X-Klasse vereint die typischen Eigenschaften eines Pick-ups – ro-bust, funktional, belastbar und geländegängig – mit den Stärken eines „echten“ Merce-

des. Der Pick-up mit dem Sternist nicht nur ein komfortablesAlltagsfahrzeug, sondern auchein waschechtes Nutzfahrzeug,das mit einer Tonne Nutzlastund 3,5 Tonnen Anhängelastüberzeugt. Ein besonderer Le-ckerbissen ist der 258 PS starke3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel-motor, der ein maximales Dreh-moment von 550 Nm über ein

breites Drehzahlband von 1.400 bis 3.200/min bereitstellt. Damit ist bereits bei niedri-gen Drehzahlen ein hohes Drehmoment verfügbar. Das serienmäßige Automatikgetriebe7G-TRONIC PLUS arbeitet ohne Zugkraftunterbrechung beim Gangwechseln.

‰ Koreanischer Pick-up: SsangYong REXTON SPORTS XLEine Gesamtlänge von knapp fünfeinhalb Metern bringt der Rexton SPORTS XL auf dieStraße und punktet zudem mit hohem Komfort. Wie der kürzere Rexton Sports über-zeugt auch die XL-Lang-version mit qualitativhochwertiger Ausstat-tung und Details, die indiesem Segment nichtselbstverständlich sind.Dazu zählen Xenon-Scheinwerfer, LED-Tag-fahrlicht, 20-Zoll-Leicht-metallräder, elektrischesGlas-Hub-Schiebedach,Lenkradheizung unddoppelt abgedichteteTüren. zzFo

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Sicher unterwegs mit Allrad Peugeot bietet den Landtrek mit Allradantrieboder Hinterradantrieb an. Bei der 4x4-Versionwird ein Teil der Kraft auf die Vorderachse über-tragen und der Fahrer kann zwischen den Modi4 High speed und 4 Low speed wählen.

Für mehr Traktion: eLockerZusätzlich ist das Differenzialgetriebe mit einemeLocker-System ausgestattet, das bei durchdre-henden Rädern die Traktion steigert. Aufgrundder hohen Bodenfreiheit und der robusten Kon-struktion kann der Landtrek Wasser bis zu einerTiefe von 60 Zentimetern durchqueren.

Voll vernetzt Neueste Technologien von  Apple CarPlay undAndroid Auto kommen zum Einsatz, um dasSmartphone mit dem Pick-up zu verbinden. Da-durch können Apps über den Touchscreen ge-steuert und Daten auf die 10 GB große Fest-platte gespeichert werden.

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Zahlreiche Maßnahmen mussten undmüssen seit Mitte März in vielen Apo-theken gesetzt werden, um die Sicher-

heit der Kunden und des Apothekenperso-nals zu gewährleisten. Die Palette reicht vonPlexiglasscheiben über Desinfektionsmittelund Schutzmasken – sofern verfügbar – bishin zu Security-Personal vor einzelnen Apo-theken. In größeren Betrieben wurde durchzwei getrennt arbeitende Teams die Funkti-onsfähigkeit für den Erkrankungsfall sicher-gestellt. Damit konnte der erste Ansturm vonKunden in den Apotheken gut – und vor al-lem sicher – bewältigt werden. Auch die Pro-zesse sind komplexer geworden, etwa durchdie Übermittlung der Rezepte von den Ärz-ten per Fax, E-Mail oder im Wege der e-Me-dikation. Die Periode des „Ansturms“ auf

die Apotheken ist (vorerst) vorbei. Die Si-tuation hat sich weitgehend normalisiert, derNachschub funktioniert dank des Pharma-Großhandels problemlos.Somit lautet unsere Nachricht an alle: DieApothekerinnen und Apotheker sind für Sieda. Und wir bleiben da. Und apropos Teams:Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derApotheken sei an dieser Stelle für ihr gran-dioses Engagement gedankt. Danke, dass ihrda seid – und bleibt. Was nützt die beste Ple-xiglasscheibe, wenn niemand dahintersteht? zz

Mag. pharm.Dr. Gerhard KobingerPräsident Landesgeschäftsstelle Steiermark derÖsterreichischen ApothekerkammerFoto: Foto Furgler

Wir bleiben da.Für Sie.

IHRE APOTHEKERINNEN UND APOTHEKER.

16:42

Apothekerinnen und Apotheker:

Kämpfer hinter Plexiglas Die Apotheken spielen in der Corona-Pandemie als Gesundheitsdienstleister eine tragende Rolle, nicht um-sonst zählen sie in Krisenzeiten zur sogenannten „kritischen Infrastruktur“. Wir haben eine gesetzliche Of-fenhaltepflicht, der wir natürlich gerne nachkommen, um die Menschen gerade auch in diesen schweren Zei-ten bestmöglich mit Arzneimitteln zu versorgen.

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bung

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DER REPORT 2020 Sonderheft der

Themenspecial mit Auto, Nutzfahrzeug und Fuhrparkmanagement

FUHRPARK

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FUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT AUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENFUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT

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AUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENFUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT

AUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENFUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT FUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT FUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT FUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT

AUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENAUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENAUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENAUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTENFUHRPARKS OPTIMAL AUSLASTEN, ANSTATT

AUSFÄLLE UND STILLSTÄNDE ZU VERWALTEN

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Ö 26 FUHRPARK DER REPORT 2020

Alle großen Autohersteller springen auf den in Fahrt kom-menden Zug der Elektromobilität auf. Die Autos sindnicht nur schön, sondern auch sehr dynamisch zu fahren.

Die Batteriekapazitäten steigen und damit auch die Reichweiten.Mit dem Aktionsradius, den ein voller 80-Liter-Tank bietet, kön-nen sie zwar noch nicht mithalten, dafür aber mit vielen anderenGoodies eines hypermodernen Automobils. Ist das noch zarte Pflänzchen der aufkeimenden Elektromobilitätnur ein neues Geschäftsfeld mit Stromern, oder welche Beweg-gründe stehen noch dahinter? Es sind ganz klar auch die vonder Politik vorgegebenen harten Emissionsgrenzen und die da-mit verbundene brutale Reduktion des Flottenverbrauchs derAutomarken. Stellt sich zu guter Letzt noch die Frage: Bringt esein Umstieg auf Elektromobilität wirklich? Ganz klar – wer mit ei-nem Stromer fährt, produziert lokal keine Emissionen und ist da-mit ganz gut für allfällig kommende Einfahrtsbeschränkungenin innerstädtischen Umweltzonen gerüstet. Nicht vergessensollte man aber, dass 60 Prozent der weltweit hergestellten Elek-trizität aus fossilen Brennstoffen produziert werden. Und bei die-sem Herstellungsprozess fallen Treibhausgase an. Darüber hi-naus rechnen Experten in der Zukunft mit einem harten Kampf

zwischen Elektromobilität und Informationstechnologie um jedeKilowattstunde. Internet, TV und andere liebgewonnene Unter-haltungsgeräte funktionieren nur mit Strom, ein Auto kann aberauch mit Diesel und Benzin fahren. Unsere Automobilindustriehat in den vergangenen Jahren auch auf dem Gebiet der tradi-tionellen Antriebe signifikante Verbrauchsreduktionen und da-mit verbundene Emissionssenkungen erzielt. Mit jeder neuenFahrzeuggeneration steigt nicht nur der Digitalisierungsgradunserer Autos, sondern sinken auch die laufenden Betriebskos-ten. Die Vielfalt an interessanten Modellen für Unternehmen und Pri-vate gleichermaßen ist da. Lassen wir uns nicht von einem im-portierten Virus, der wochenlang die Wirtschaft und das öffent-liche Leben weitgehend lahmgelegt hat, ins Bockshorn jagen.Geplante Investitionen und Erneuerungen gehören umgesetzt– jetzt erst recht!

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Josef LippCo-Herausgeber

Ist E-Mobilität wirklichGebot der Stunde?

EDITORIAL

Die Zusammenarbeit mit der BBG ist einfach, schnell undunbürokratisch. Die Einkaufsexpertinnen und Einkaufs-experten übersetzen die Anforderungen in Leistungs-

beschreibungen, um anschließend die Ausschreibung laut demVergaberecht durchzuführen. Öffentliche Auftraggeber wie Mi-nisterien, Länder, Gemeinden und Städte, ausgegliederte Un-ternehmen, aber auch Hochschulen, Einrichtungen im Gesund-heitswesen oder Feuerwehren profitieren also durch den ge-meinsamen Einkauf, da gebündelt größere Mengen ausge-schrieben werden und so ein besseres Preis-Leistungs-Verhältniserzielt werden kann. Zusätzlich ersparen sie sich auch den Auf-wand für ein eigenes aufwendiges Vergabeverfahren. In einemoffenen und transparenten Wettbewerb werden Unternehmenwiederum aufgerufen, als Bieter Angebote zu legen. Die BBG setzt die Weichen für Zukunftsthemen. Bereits seit 2017können in Österreich zugelassene alterna-tivbetriebene Fahrzeuge über eine ent-sprechende Rahmenvereinbarung bestelltwerden. Aktuell wird an einer Lösung zumThema „Alternativbetriebene bzw. E-Busse“ sowie an einer neuen Rahmenver-

einbarung zum Thema „Fuhrparkmanagement“ gearbeitet. Das ganzheitliche Konzept wird auf der Messe und Fachtagung„Nutzen.Leben.Mobilität“ am 1. Oktober 2020 in der WienerMarx-Halle präsentiert. Eine gute Gelegenheit, um sich einenÜberblick über das Angebot der BBG zu verschaffen. Von A wieAufbaugeräte über Baggermaschinen, Feuerwehrfahrzeuge,Geräteträger, Kommunalfahrzeugen, Kasten- und Pritschenwa-

gen, (Leicht-)Lkw, Pkw, Personentranspor-ter, Traktoren, Unimogs und VANs bis zu Zwie Zusatzleistungen. Reifenmanagement,Treibstoffe und Tankkartensysteme rundendas Mobilitätsportfolio ab. l

www.bbg.gv.at

Mobil mit der Bundesbeschaffung (BBG)Von Kleinwagen über Traktoren und Geräteträgern bis zu Lkw und Feuer-

wehrfahrzeugen – das Portfolio deckt viele Bedarfslagen ab. Als verlässli-

cher Einkaufspartner bewegt die BBG Österreichs öffentliche Auftraggeber.

Foto: i-picture - stock.adobe.com/BBG

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Welche Herausforderungen bringt die Corona-virus-Krise für die ASFINAG als Autobahnbetrei-berin?Die ASFINAG handelt nach dem Motto „Team AS-FINAG für Team Österreich“ und wir sehen uns jetztbesonders in der Verantwortung. Wir konzentrie-ren uns zu 100 Prozent auf die Aufrechterhaltungeiner jederzeit funktionstüchtigen Autobahn-Infra-struktur für die Menschen und den Wirtschafts-standort, insbesondere um die Versorgungssicher-heit durch den Güterverkehr zu gewährleisten. DieAutobahnen und Schnellstraßen müssen für alle,die derzeit für unsere Gesellschaft im Einsatz sind,weiterhin in vollem Umfang zur Verfügung stehen.

Von Krisenzeiten einmal abgesehen – was un-ternimmt die ASFINAG generell, um den Ver-kehr auf dem hochrangigen Netz flüssig zu hal-ten?Wir setzen an verschiedenen Hebeln an, um dierichtigen Lösungen für die Mobilität von morgenanzubieten. Intelligente, innovative Verkehrssteue-rung ist hier ein wesentlicher Faktor. Dazu gehörenEchtzeit-Information, zum Beispiel über unsereApp. Wir blicken hier schon lange über den Teller-rand und sind als Autobahnbetreiber federführendbei der Entwicklung intermodaler, also verkehrs-trägerübergreifender Routenplaner dabei. Ein ein-ziger Blick genügt, um jetzt auf www.asfinag.at ak-tuellste Informationen zu allen Verkehrsträgern,also auch dem öffentlichen Verkehrsangebot, zuerhalten. Das ist ein europaweit einzigartiger Ser-vice.

Straße und Fahrzeuge sollen künftig miteinan-der kommunizieren. Was kann man sich darun-ter vorstellen? Wenn Fahrzeuge und Infrastruktur Informationenmiteinander tauschen, wird der Verkehr flüssigerund sicherer. Dafür rüsten wir Autobahnen undSchnellstraßen bis 2023 mit einem speziellenWLAN für die Fahrzeugkommunikation aus, denAnfang macht die Westautobahn. So können wirrasch Informationen, etwa über Fahrstreifensper-ren, Baustellen, Tempolimits, Pannen oder Unfälleentlang der Strecke, direkt ins Fahrzeug senden,wo diese via Bordcomputer angezeigt werden.

Ein wichtiges aktuelles Thema ist Dekarbonisie-rung, weniger CO2. Auch ein Thema für einenStraßenbetreiber? Ein ganz wichtiges Thema – die ASFINAG unter-stützt die Umstellung auf alternative Antriebssys-teme und forciert auch beim eigenen Energiever-brauch immer stärker erneuerbare Energiequellen.Eine flächendeckende Versorgung mit E-Ladesta-tionen an unserem Netz haben wir bereits erreicht.Bis zum Sommer sind wir dabei, die letzten „Ver-sorgungslücken“ zu schließen. Dann werden be-reits 31 schnelle Ladestationen zur Verfügung ste-hen. Und 20 Prozent unseres eigenen Fuhrparksbestehen mittlerweile aus E-Fahrzeugen. Die dafürerforderliche Lade-Infrastruktur haben wir auch pa-rallel an 52 unserer Betriebsstandorte errichtet.

Stichwort „erneuerbare Energiequellen“, wosetzt die ASFINAG hier an?Unsere größten Energieverbraucher sind die Tun-nel. Sie benötigen rund die Hälfte des gesamtenStrombedarfs. Daher setzen wir aktuell eine Inves-titionsoffensive in neue Fotovoltaikanlagen, umgleich vor Ort „grüne“ Energie für die Tunnels zuproduzieren. So können wir für immer mehr Anla-gen den Bedarf für Beleuchtung, für Betriebs- undSicherheitssysteme selbst abdecken. Auch was dieEigenstromerzeugung durch PV-Anlagen für Au-tobahnmeistereien und Verkehrsmanagement-Zentralen betrifft, sind wir auf einem guten Weg.

Ihr langjähriges Tunnelsicherheits-Programmwurde im Vorjahr erfolgreich abgeschlossen.Was unternimmt die ASFINAG jetzt für die Si-cherheit der Pkw- und Lkw-Fahrer?Jeder zweite Euro, den wir investieren, fließt in dieVerkehrssicherheit. Unfälle mit Todesfolge konntenwir so in den letzten Jahren trotz steigender Ver-kehrszahlen entscheidend reduzieren. Damit ge-ben wir uns nicht zufrieden. Wir haben unser er-folgreiches Verkehrssicherheitsprogramm dahermit Zielhorizont 2030 weiterentwickelt. Die Auto-bahnen in Österreich sollen ein „sicheres System“sein. Die Infrastruktur muss so beschaffen sein,dass sie kleine Fahrfehler ausgleicht und dadurchtödliche oder schwere Verletzungen verhindert.Wichtig sind auch optimale Rastmöglichkeiten, da-mit vor allem der Schwerverkehr Ruhepausen ein-halten kann. In den kommenden Jahren werdenwir unser Angebot an Lkw-Stellplätzen österreich-weit auf 9.000 ausweiten. l

Ö 27DER REPORT 2020 FUHRPARK

Autobahn dient Versorgungssicherheitund Wirtschaftsstandort

Die staatliche Autobahnen- und Schnellstraßen Gesellschaft ASFINAG ist

in Krisenzeiten besonders gefordert. Vorstand Hartwig Hufnagl im Ge-

spräch mit den Wirtschaftsnachrichten.

Mag. Hartwig Hufnagl, Vorstand ASFINAGFoto: Wilke

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Um die Klimaziele, zu denen sich die Staatenbekannt haben, zu erreichen, führt an Elek-tro derzeit kein Weg vorbei. Die batterie-

basierte Elektromobilität ist die im Moment viel-versprechendste und in großem Maßstab amschnellsten einsetzbare Technologie. Die Erzeu-gung, Speicherung und wirtschaftliche Verwen-dung erneuerbarer Energien sind nicht zuletzt auf-grund des Aufschwungs der Elektromobilität zen-trale Zukunftsthemen. Um ihr zum Durchbruch zuverhelfen, braucht es eine gut ausgebaute Ladein-frastruktur. Die Porsche Holding Salzburg springtmit der Marke MOON auf den Zug auf und willElektromobilität mit maßgeschneiderter E-Ladein-frastruktur ermöglichen sowie E-Fahrzeuge mitnachhaltiger Energie betreiben. Bei MOON drehtsich alles um die Bereitstellung, Speicherung undNutzung von Energie, in erster Linie zu Mobilitäts-zwecken. Privat- und Firmenkunden werden indi-viduelle Lösungen geboten. Das Angebot ist groß:Von der Wallbox inklusive Heimspeicher und Fo-tovoltaikanlage bis hin zur Schnellladestation –wahlweise mit oder ohne integriertes Speichersys-tem – deckt MOON als Systemanbieter das ge-samte Spektrum rund um die Elektromobilität ab.

Sauberer Strom muss herMag. Wilfried Weitgasser, Geschäftsführer von Por-sche Austria und MOON: „Unser Ziel ist die Demo-kratisierung der E-Mobilität und ein nachhaltigesSystem der E-Infrastruktur anzulegen. Es ist unsereVision, dass unsere Mitarbeiter und unsere Kundenvöllig energieneutral und mit nachhaltig erzeugterEnergie in E-Fahrzeugen unterwegs sind. Hier wol-len wir Vorarbeit leisten. Wir freuen uns natürlich,wenn uns viele Unternehmen, nicht nur aus der Au-tobranche, folgen und sich dieser Bewegung an-schließen.“ Laut einer GfK-Studie mit über tausendBefragten stellen für zwei Drittel der E-Auto-Kun-den Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit dasHauptargument für den Kauf dar. E-Mobilitätmacht aber nur dann wirklich Sinn, wenn dafür sau-berer Strom verwendet wird. Durch das Zusam-menspiel zwischen Fotovoltaik und Ladestationwird das Laden von Elektrofahrzeugen mit günsti-gem, CO2-freiem Strom ermöglicht. Das sorgt fürnachhaltige Mobilität. Und nachdem über 70 Pro-zent der Personen, die überlegen, ein E-Auto zukaufen, ihr Auto auf dem eigenen Grundstück par-ken, liegt MOON mit seinem Angebot mit den inDimension und Stärke exakt plan- und skalierba-

Ö 28 FUHRPARK DER REPORT 2020

MOON bringt Schwung in die E-Mobilität

MOON, eine Marke der Porsche Holding Salzburg, ist Komplettanbieter

rund um Ladelösungen und Energiemanagement.

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ren, maßgeschneiderten Ladelösungen gold -richtig.

Alles aus einer HandMOON bietet das komplette Spektrum: von derBeratung über den Vorinstallations-Check und in-frastrukturelle Vorbereitung bis hin zur Installationinklusive Inbetriebnahme und Support und War-tung sowie Unterstützung bei Einreichungen undFörderungen.

Salzburg ist MOONCITYMit der MOONCITY hat in der LandeshauptstadtSalzburg ein faszinierendes Erlebniszentrum fürElektromobilität, Ladeinfrastruktur und nachhaltigeEnergieformen seine Pforten geöffnet. Hier wirdnicht nur an nachhaltigen Batteriereparatur-Kon-zepten geforscht, sondern auch auf spielerischeWeise die positiven Auswirkungen der neuenTechnologien vermittelt, um die Zukunft der Mo-bilität für alle be- und angreifbar zu machen. Dr.Hans-Peter Schützinger, Sprecher der Geschäfts-führung der Porsche Holding Salzburg: „DieMOONCITY ist ein Leuchtturmprojekt unseres Un-ternehmens und eine Investition in dessen Zukunft.Gerade in einer Zeit der Transformation braucht es

eine klare Strate-gie – und dieseweist den Weg inRichtung Elektro-mobilität. Wirnehmen das 70.Jubiläum der Por-sche Austria da-her nicht zum An-lass für eine aus-giebige Retro-

spektive, sondern um die MOONCITY als Zentrumfür neue und elektrische Mobilität zu eröffnen. Dasist ein starkes Zeichen für die künftige Ausrichtungdes Unternehmens. “

Eine neue Ära beginnt: Die MOONCITY öffnet ihre PfortenAuch für den Standort Sterneckstraße ist es ein Auf-bruch in eine neue Zeit: Die Immobilie der PorscheHolding Salzburg diente unter anderem als Ver-kaufsstandort der Sportwagenmarke Porsche undzuletzt als Weltauto-Stützpunkt. Am 6. Dezember2019 wurde in der Salzburger Sterneckstraße nundie MOONCITY eröffnet. Wilfried Weitgasser, Ge-schäftsführer von Porsche Austria und der AllmobilGmbH: „Mit der MOONCITY wird der Aufbruch ineine neue Mobilitätsära sichtbar und interaktiv er-lebbar. Wir wollen mit MOON Vorarbeit hin zu ei-ner entkarbonisierten, nachhaltigen Mobilität leis-ten. Die MOONCITY wird dafür marken- und bran-chenübergreifend ein wichtiger Dreh- und Angel-punkt sein.“ Weitgasser zum Konzept: „Die MOON-CITY ist ein Ort des Dialogs und der Innovation.Hier werden neue Ideen geboren und neue Im-pulse gegeben – beispielsweise im Bereich derLadeinfrastruktur und im Bereich des Batteriere-cyclings.“

MOONCITY ist ErlebnisweltDie MOONCITY ist bei freiem Eintritt offen fürbreite Schichten der Bevölkerung. Den Kern bildeteine faszinierende Erlebniswelt mit den Schwer-punkten Elektromobilität und Mobilitätsformender Zukunft. Leo Fellinger, Leitung MOONCITY:„Die MOONCITY ist nicht nur Erlebniszentrum,sondern auch Wissensplattform und Eventloca-tion.“ l

Ö 29DER REPORT 2020 FUHRPARK

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Aufbruch in ein neues Zeitalter der Mobili-tät“ war das Thema des 4. InternationalenFachkongresses „Vernetzte Mobilität“ am

20. Jänner 2020 in Wien, der von Raimund Wagner,Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Car-sulting, veranstaltet wurde. Im Rahmen der Veran-staltung setzte sich Thomas Tietje von A.T.U in sei-nem Vortrag mit „Future Mobility and ConnectedFleets“ auseinander. Moderne Fahrzeuge erhebenund speichern Informationen und sind ständig aufSendung. Dazu zählen etwa Ort, Fahrzustand undtechnische Ist-Werte. Wer sich diese Daten zunutzemachen kann, der setzt Fahrzeuge effizienter einund erkennt Probleme früher. „Fuhrparkmanager

können und sollten diese Daten nutzen, um dasFlottenmanagement zu optimieren“, ist Tietje über-zeugt. Noch größer werden die Möglichkeiten imBereich der längerfristigen Planung: Sind die Fahr-zeuge im Fuhrpark im Hinblick auf ihre Einsätzeüberhaupt noch die richtigen? Genügen sie in denBereichen Motorisierung oder Ladekapazität nochden Anforderungen? Grundsätzlich gilt, je größerdie Datenbasis, auf die sich zurückgreifen lässt,desto effizienter lässt sich ein Fuhrpark managen.

Mehr Internet für effizientere AbläufeDas „Internet of Things“ (IoT) ist gerade auch fürUnternehmen, die über einen Fuhrpark verfügen,

Ö 30 FUHRPARK DER REPORT 2020

Vernetzte Mobilität: die Zukunft hat schon begonnen

Fuhrparks optimal auslasten, anstatt Ausfälle und Stillstände zu

verwalten. Über Digitalisierung behält man nicht nur die Kosten

im Blick, auch die Auslastung lässt sich steigern. Ein Stichwort ist das

„Internet of Things“ (IoT), mit dem alles rund um den Globus zunehmend

vernetzter wird.

Foto: iStock.com/metamorworks

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ein interessantes Thema. So lässt sich über IoT dasAuto mit dem eigenen Kalender verknüpfen undFahrtrouten werden automatisch eingestellt, so-bald der Fahrer hinter dem Steuer Platz genom-men hat. Droht eine Verspätung, kann das Auto au-tomatisch eine Nachricht senden. Das ist aberlange noch nicht alles. Das Internet der Dinge ent-wickelt sich gerade in der Logistikbranche zu ei-nem unverzichtbaren Tool zur Effizienzsteigerung,etwa von Lieferketten.

Auto nur bei Bedarf Der Mobilitätsbedarf eines Unternehmens ist nichtimmer zu einhundert Prozent planbar. Projektmit-arbeiter werden für einen bestimmten Zeitraumeingestellt, die Auftragslage ist saisonbedingt hö-her oder Lieferzeiten neuer Dienstwägen verlän-gern sich. Für die Abdeckung von Spitzenzeitenund Mobilitätslücken bietet beispielsweise die Por-sche Bank kurzfristige Mobilitätslösung ohne Bin-dung. „In jedem Unternehmen gibt es Situationen,in denen nicht von vornherein klar ist, wann undwie lange beispielsweise Fahrzeuge benötigt wer-den“, so Roland Leitner, Leiter des Porsche BankFlottenmanagements. „Mit Fleet on Demand bie-ten wir in Zusammenarbeit mit Europcar Öster-reich ein flexibles Produkt, um Mobilitätsengpässeeinfach zu überbrücken.“ „Unternehmen haben bei uns die Möglichkeit, auseinem umfangreichen Pool neuwertiger Autos daspassende Modell zu wählen. Alle Fahrzeuge sindinklusive unserer Full-Service-Leistungen wieMiete, Versicherung, Wartung und Autobahnvi-gnette verfügbar“, ergänzt Inés Kaufmann, Ge-

schäftsführerin von Europcar Österreich. Dergroße Vorteil: Unternehmen bleiben flexibel, mo-bil und behalten die Kosten im Griff – ganz ohnelangfristige Vertragsbindung.

Fuhrparksteuerung per AppDie Welt der Mobilität steht nicht still und das In-teresse an mobilen, digitalen Lösungen wächst.Moderne Apps, wie sie mittlerweile von allen re-nommierten Fuhrpark-Dienstleistern angebotenwerden, sind aus dem Alltag von Berufsfahrernund in einem zeitgemäßen Fuhrparkmanagementnicht mehr wegzudenken. Einfach auf dasSmartphone heruntergeladen, zeigt eine Flotten-App dem Fahrer an, wo sich beispielsweise dernächstgelegene Servicepartner befindet. Auf ei-nen Blick findet der User Öffnungszeiten, Kontakt-daten und wird auf Wunsch sogar direkt zum Zielnavigiert. Ebenso sind Informationen zur Fahrzeug-rückgabe sowie die Service- und Reparaturabwick-lung über die App abrufbar. Aber auch spezifischeDaten, wie beispielsweise welche Serviceleistun-gen für das Auto bereits abgeschlossen sind, sowieVertragsdaten zum Fahrzeug stehen zur Verfü-gung. Zahlreiche Apps informieren auf Wunschden Fahrzeugverantwortlichen auch über anste-hende Wartungstermine, Reifenwechsel, Erneue-rung der Vignette oder den Ablauf des Vertrags.Unverzichtbar ist das Tool zur Unfallabwicklung.Fotos und Daten des Unfallgegners können direktüber die App hochgeladen werden und mit weni-gen Klicks ist die Aufnahme aller relevanten Anga-ben erledigt. l

Ö 31DER REPORT 2020 FUHRPARK

Foto: metamorworks

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Die Fahrzeugflotte stellt für Unternehmen inder Regel einen beachtlichen Kostenfaktordar und ein internes Fuhrparkmanage-

ment ist aufwendig und teuer. Outsourcing kannaber das Budget entlasten. Ob und in welchemAusmaß ein Unternehmen sein Flottenmanage-ment an einen externen Dienstleister auslagert,hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen ist essicherlich die Größe des Fuhrparks, den es zu ver-walten gilt, zum anderen hängt die Sinnhaftigkeiteines Outsourcings auch von den Kapazitäten inder eigenen Organisation ab. Jedenfalls sollten im-mer die Total Costs of Ownership (TCO), also die

Gesamtbetriebskosten eines Fahrzeugs bzw. desFuhrparks, im Fokus stehen. Denn die TCO stellenbei der Anschaffung von Firmenfahrzeugen einwichtiges Entscheidungskriterium für die Wirt-schaftlichkeit dar. Hier spielen nicht nur die direk-ten Anschaffungskosten oder Leasingraten einegroße Rolle, sondern auch die gesamten direktenund indirekten Kosten, die ein Fahrzeug pro Jahroder über die Nutzungslaufzeit verursacht. Dazuzählen auch die Verwaltungskosten von Fahrzeu-gen. Bewertet werden alle Unterschiede beim An-schaffungswert, dem Verbrauch, dem Verschleiß,den Nebenkosten, der Reparaturhäufigkeit, den

Ö 32 FUHRPARK DER REPORT 2020

„Schuster bleib bei deinem Leisten“ – jeder soll das machen, was er am

besten kann. Das trifft auch auf die Verwaltung von Fuhrparks zu. Ban-

ken, Versicherungen und andere Fuhrparkspezialisten bieten Unterneh-

men Dienstleistungen rund um die Verwaltung ihrer Flotten an.

Outsourcing kann durchaus Sinn machenOutsourcing kann

durchaus Sinn machenOutsourcing kann

durchaus Sinn machen

Foto

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Serviceintervallen, den Reifenkosten usw. Dem Ent-scheider eröffnet sich somit eine „Vogelperspek-tive“ über alle kostentechnischen Vor- und Nach-teile der einzelnen Fahrzeuge.

Was Dienstleister könnenZiel einer Auslagerung der Fuhrparkverwaltungmuss sein, die technisch und wirtschaftlich opti-male Instandhaltung des eigenen Fuhrparks si-cherzustellen und gleichzeitig den Verwaltungs-aufwand für das Unternehmen zu reduzieren. Dennder Aufwand für die Bearbeitung der Rechnungensteigt auch mit der Größe des Fuhrparks. Das ma-nuelle Erfassen, Prüfen, Verbuchen und Ablegeneingehender Fakturen verlangt neben Arbeitskraftauch Zeit. Diese Ressourcen muss ein Unterneh-men nicht binden. Digitale Tools sind hier sehr hilf-reich. Moderne Flottenverwaltungssysteme, wiebeispielsweise das Fuhrpark-Informations-Systemder Porsche Bank, stellen Unternehmen benötigteBuchungsdaten zu jedem Fahrzeug jederzeit aufKnopfdruck zur Verfügung. Jeder Kunde kannselbst wählen, zu welchem Zeitpunkt er Informa-tionen für interne Berichte oder Vorschauenbraucht. Geliefert werden alle Informationen ta-gesaktuell und detailliert, inklusive aller notwendi-gen Vertragsdetails für eine korrekte Kostenzuord-nung.

Fahrtenbuch auf Knopfdruck Wer beruflich bedingt ein Fahrtenbuch führenmuss, kann sich entscheiden: Zettelwirtschaft mitOrganisations- und Zeitaufwand oder eine ele-gante elektronische Lösung. Mittlerweile habensich zahlreiche Anbieter elektronischer Fahrtenbü-cher auf dem Markt etabliert. Ein Fahrtenbuch benötigt jeder, der mit seinem Fir-

menauto beruflich und privat unterwegs ist unddie jeweiligen Strecken trennen muss. Heutzutagegibt es dafür Apps für iPhone- und Android-Smartphones, die diesen „Job“ zuverlässig und un-bestechlich erledigen.

Digitalisierung bringt Vorteile Manuell ausgefüllte Fahrtenbücher sind manipu-lierbar und können unsicher sein. Spätestens beider Vorlage beim Finanzamt steht fest, ob wirklichalle gewünschten Daten erfasst worden sind. DieseUnsicherheit kann vermieden werden, indem sichFuhrparks auf Basis einer digitalen GPS-Ortung füreine elektronische Aufzeichnung entscheiden. Mo-derne Systeme erfassen beispielsweise Abfahrts-und Ankunftszeit sowie den Kilometerstand. AufKnopfdruck erhält der Fuhrparkleiter nicht nur alleerforderlichen Unterlagen für die Steuererklärungdes Unternehmens, sondern kann auch das Fahrt-aufkommen und die Auslastung der Fahrzeugeauswerten. Darüber hinaus können diese Datenauch zur Kontrolle des Kraftstoffverbrauches die-nen. Nicht deklarierte Privatfahrten gehören damitauch der Vergangenheit an. Mag. Alexander Wag-ner, Geschäftsführer und Gründer der CarpanionGmbH: „Mit neuen innovativen, digitalen Mobili-tätsservices haben Betriebe die Möglichkeit, sichein strategisches Fuhrpark-Planungstool für einekurz- und mittelfristige Umstellung des Fuhrparksaufzubauen, um Mehrwert zu lukrieren. Ein elek-tronisches Fahrtenbuch bietet dabei begleitenddie Möglichkeit, mittels einer periodisch durchge-führten systemgestützten Fahrprofilanalyse zu ana-lysieren, bei welchen Fahrzeugen eine Umrüstungauf Elektro-Fahrzeuge bzw. Plug-in-Hybrid-Fahr-zeuge möglich und wirtschaftlich bereits sinnvollist.“ l

Ö 33DER REPORT 2020 FUHRPARK

Foto: iStock.com/Ziviani

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Dem Grunde nach ein vernünftiger Ansatz,wäre da nicht die Konkurrenz mit anderenBereichen unseres Lebens, die viel elektri-

sche Energie benötigen und für die es keine Alter-native zur Elektrizität gibt. Der jährliche Weltener-gieverbrauch lag im Jahr 2017 bei 157.000 Tera-wattstunden, der laut Universitätsprofessor Dr.Georg Brasseur von der Technischen UniversitätGraz zu 85 Prozent mit fossilen Energieträgern ge-deckt wird – Tendenz steigend! Eine Spur bessersieht es in den OECD-Ländern aus: WohlhabendeNationen können sich mehr erneuerbare Energienleisten, trotzdem basieren von den über 62.000 Te-rawattstunden an benötigter Energie 79 Prozentauf fossilen Energieträgern. Und der Verkehr ist inder OECD der größte rohölbasierte Energiever-braucher. Elektromobilität scheint auf den erstenBlick tatsächlich die Lösung zu sein. Aber: Nur 16Prozent des Weltenergiebedarfs ist Elektrizität unddiese ist immer noch zu 60 Prozent fossil basiert.

Stromfresser Internet & Co.Professor Dr. Brasseur sieht eine Explosion des zu-künftigen Energiebedarfs der Informations- undKommunikationstechnologie, die weltweit aberheute schon etwa zehn Prozent des Stroms benö-tigen. In den USA entfallen alleine schon auf denStreamingdienst Netflix 30 Prozent des Internet-verkehrs. In den nächsten zehn Jahren wird derEnergieverbrauch der Informations- und Kommu-nikationstechnologie auf bis zu 20,9 Prozent desglobalen elektrischen Energiebedarfs zunehmen.„Die Elektrizität aus erneuerbaren Energien mussdaher schnell wachsen, um fossilfrei zu werden. Für

zehn bis 20 Jahre ist daher kaum Elektrizität für denVerkehr verfügbar. Es bleibt nur, Energie zu sparen,um Zeit für den Aufbau von Infrastruktur zu gewin-nen. Ziel muss sein, Elektrizität ohne fossile Energiezu gewinnen. Erst dann ist es sinnvoll, auf Elektro-mobilität und wasserstoffbasierte grüne Kraftstoffezu setzen“, so der TU-Professor.

Weg von fossiler EnergieDamit die globale Elektrizität unabhängig von fos-siler Energie wird, muss in den Ausbau von Kraft-werken, Netzen und Energiespeichern investiertwerden. Unverzichtbar ist aber auch die Einsparungvon fossiler Energie weltweit, beispielsweise durchthermische Isolation und die Entwicklung neuer Hy-bridkonzepte. Letztere basieren auf der Erzeugungder elektrischen Antriebsenergie im Fahrzeug, Ver-brennungsmotoren werden zu Fuel-Convertern mithohem Wirkungsgrad. „Man könnte dieses Hybrid-konzept mit einem Fuel-Converter und einemPowertank schnell im globalen Markt einführen. Esbasiert auf bewährten Technologien und ist welt-weit nutzbar“, ist Professor Brasseur überzeugt. Mit Wind- und Solarenergie wird man ohne Spei-cherung der elektrischen Energie den steigendenStrombedarf zweifellos nicht abfedern können.Windräder in Deutschland liefern jährlich zwischen1.200 und 1.900 Stunden Energie und haben einejährliche Auslastung von nur 15 bis 24 Prozent. Unddie Auslastung von Fotovoltaikanlagen liegt garnur zwischen zehn und 13 Prozent. Das Elektroautotäglich mit der Fotovoltaikanlage auf dem Dachaufzuladen ist eine Illusion! l

Ö 34 FUHRPARK DER REPORT 2020

Strom anstatt Diesel und Benzin als Kraftstoff: Die Automobilindustrie

elektrifiziert ihre Flotten und forciert Elektromobilität als Lösung im

Kampf um weniger Emissionen, die auf den Straßenverkehr

zurückzuführen sind.

Univ.-Prof. DI Dr. techn.Georg Brasseur Foto: Morgenbesser

Engpass befürchtet: Kein Strom für Stromer!Engpass befürchtet:

Kein Strom für Stromer!Engpass befürchtet:

Kein Strom für Stromer!

Foto

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Der neue Caddy wird in der Nutzfahrzeug-variante als Kastenwagen mit geschlosse-nem Aufbau unter der Bezeichnung

Caddy Cargo und als Pkw mit verglastem Fahrgast-raum in der Basisvariante Caddy Kombi sowie inden neuen Ausstattungslinien „Caddy“, Caddy„Life“ und Caddy „Style“ angeboten. Zudem stehtder kleine Transporter bzw. Minivan auch als Maximit langem Radstand zur Verfügung. Gegenüberder Vorgängerversion hat der neue Caddy in derAußenlänge um neun Zentimeter zugelegt. DieserZuwachs steht in erster Linie den Passagieren bzw.dem Frachtraum zur Verfügung. So bietet die Lang-version nun beispielsweise Raum für bis zu zweiEuropaletten, die quer und längs eingeladen wer-den können.

Digitalisiertes Hightech-CockpitNicht nur Karosseriedesign und Motoren wurdenneu entwickelt, vor allem die Architektur der An-zeigen- und Bedienelemente hat einen enormenInnovationsschub erfahren. Die interaktivenSchnittstellen zum Fahrer und Beifahrer bilden dasneue „Digital Cockpit“, das auf Wunsch auch mitvolldigitalen Instrumenten geordert werden kann,sowie die zwischen 6,5 und 10,0 Zoll großen Ra-dio- und Infotainmentsysteme. Fahrer und Beifah-rer bietet sich eine bislang noch nicht da gewe-sene neue digitale Landschaft der Anzeigen- undBedienelemente. Anstatt über Dreh- und Kipp-schalter lassen sich Licht-, Sicht-, Audio- und Me-nüfunktionen jetzt via digitale Touchflächen bedie-

nen. Über eine Online-Connectivity-Unit mit inte-grierter eSIM können die Infotainmentsysteme aufmobile Online-Dienste und Funktionen des Her-stellers zugreifen.

Mehr Sicherheit und Komfort Volkswagen stattet die fünfte Caddy-Generationmit einer Reihe neuer Assistenzsysteme aus. Soetwa ermöglicht der Travel Assist – erstmals in ei-nem Volkswagen Nutzfahrzeug – das assistierteFahren über den gesamten Geschwindigkeitsbe-reich. Ebenfalls neu ist der von der Crafter-Bau-reihe bekannte Trailer Assist, der das Rückwärts-rangieren mit Anhänger zum Kindserspiel werdenlässt. Neu sind auch der Spurwechselassistent undder Ausparkassistent – beides Komfort- und Sicher-heitseinrichtungen, die von höheren Fahrzeugklas-sen bekannt sind.

Twindosing senkt Stickoxid-Emissionen Als Aggregate der nächsten Evolutionsstufe kön-nen zu Recht die neuen Vierzylindermotoren be-zeichnet werden. So kommt bei den Turbodieselndas neue Twindosing zum Einsatz. Dank zweierSCR-Katalysatoren und doppelter AdBlue-Einsprit-zung werden die Stickoxid-Emissionen im Ver-gleich zu den Vorgängermotoren deutlich redu-ziert. Weiters kann der neue Caddy mit einem 114PS starken Turbobenziner und einem Erdgasmotorgeordert werden. Je nach Motorversion liegt derVerbrauch im Vergleich zum Vorgänger um bis zuzwölf Prozent niedriger. l

Ö 35DER REPORT 2020 FUHRPARK

Der digitalste Caddy aller Zeiten!

Der Nutzfahrzeugspezialist Volkswagen feierte die Weltpremiere der

fünften Generation des Caddy. Der universell einsetzbare Transporter, Fa-

milienvan, Shuttle und Camper ist im digitalen Zeitalter angekommen

und wartet mit vielen neuen High-End-Technologien auf.

Fotos: Porsche

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Ö 36 FUHRPARK DER REPORT 2020

Pri:Logy hat sich in den Bereichen Energie-,Funk-, Installations-, Mess- und Netzschutz-technik zu einem erfolgreichen Systeman-

bieter etabliert. Zum Kernprogramm des Unter-nehmens gehört die Netzschutztechnik mitSchwerpunkt normgerechte Stromversorgungs-und Überwachungssysteme für medizinisch ge-nutzte Bereiche wie Krankenhäuser, Sanatorienoder ambulante Kliniken sowie spezielle Überwa-chungssysteme zur Früherkennung von Isolations-verschlechterungen in Industrieanlagen, Kraftwer-ken und Rechenzentren. Auch in der Elektromobi-lität hat die elektrische Sicherheit sowohl im Elek-trofahrzeug selbst als auch in der Ladeinfrastruktureinen hohen Stellenwert. Wie in allen Bereichendes täglichen Lebens genießt auch hier der Schutzvon Menschen vor Gefährdungen durch elektri-schen Strom höchste Priorität. Die Firma Pri:LogySystems bietet auch in dieser Branche erfolgreichkundenspezifische Lösungen an. Innovative Lösun-gen und Serviceleistungen, langjähriges Know-how und Kompetenz in Sachen elektrischer Sicher-heit zeichnen das Unternehmen aus.

Garantiert die beste Qualität Die Zusammenarbeit mit zertifizierten Herstellern,welche über Produktionsanlagen verfügen, dieaufgrund neuester Technik auch die höchste Qua-lität garantieren können, liegt dem Unternehmenbesonders am Herzen. Kunden können sich sichersein, sowohl umfassendes Know-how als auch in-

novative, maßgeschneiderte, sichere und wirt-schaftliche Lösungen angeboten zu bekommen.Außerdem garantiert das Hauptlager mit mehr als2.000 Artikeln – das sogenannte „Kernstück der Lo-gistik“ – schnelle Verfügbarkeit für die Kunden. Diemoderne ERP-Software und eine effiziente Ver-triebsorganisation sorgen für schnelle Auftragsab-wicklungen und Lieferungen. l

Österreichweite Dienstleistungen:n Unterstützung bei Planung und Konzeptionn Installation von Visualisierungslösungenn Beratung bei anwendungsspezifischen Projek-

tenn Einweisungen und Schulungenn Inbetriebnahmeunterstützungn Störungsbehebungenn Seminare und Präsentationen

RÜCKFRAGEN | KONTAKT

PRI:LOGY SYSTEMS GMBH4061 Pasching, Neuhauserweg 12Tel.: +43/7229/902 [email protected]

Der Systemanbieter aus Pasching weist langjähriges Know-how in den

Bereichen Messtechnik, Netzschutztechnik sowie Energietechnik vor.

Systemanbieter für innovative Lösungen

Links: Überwachung des Ladestromkreises. Rechts: Das Pri:Logy-Fir-mengebäude in Pasching.Fotos: Pri:logy

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DER REPORT 2020

Die international führende Branchenshow des AutomotiveAftermarkets findet in diesem Jahr vom 8. bis 12. Sep-tember in Frankfurt statt. In Zeiten von Disruption und

Transformation von Mobilität steigt die Spannung der Fachbe-sucher auf zahlreiche Innovationen in den Bereichen Ausrüs-tung, Teile, Zubehör, Management und Services. Zu den Schwer-punktthemen in diesem Jahr gehören vernetzte Fahrzeuge,neue Mobilitätslösungen und -services, alternative Antriebe undLösungen zu deren Lade- und Infrastruktur sowie neue Werk-statt-Technologien. Seit 2016 haben diese Zukunftsthemen ihrZuhause in der Frankfurter Festhalle. Ausgebaut wird der Aus-stellungsbereich rund um Fahrzeugwäsche und Pflege, Zubehörund Individualisierung sowie das Business rund um Classic Cars.Die Zukunftswerkstatt 4.0 lädt zum Experimentieren und Lernenein – hier werden Technologien, Prozesse und Geschäftsmodellevon morgen gezeigt. Kfz-Profis erhalten so wertvolles Know-howund neue Impulse. Um aktuelle Fragestellungen und Herausfor-derungen der Kfz-Branche geht es auch bei der AutomechanikaAcademy. Hier referieren und diskutieren Experten mit Anwen-dern, wie zum Beispiel beim Schaden-Talk. Ein weiteres Highlightsind die kostenlosen praktisch orientierten Workshops, u.a. zuden Themen Unfallschadeninstandsetzung, Reparatur an Hoch-volt-Fahrzeugen, Fahrerassistenzsysteme, Augmented Reality,Truck-&-Caravan-Reparatur u.v.m. l

Mehr Informationen unter www.automechanika-frankfurt.com

Automechanika Frankfurt

Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Petra Welzel

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Mobilität und Services entwickeln sich rasant. Für Profi s aus Werkstatt, Industrie und Handel ist die Automechanika Frankfurt daher unverzichtbar. Hier ist der internationale Branchentreff für alle, die den technologischen Fortschritt voran-treiben. Bleiben Sie dran, wenn es um die auto mobile Zukunft geht. Mehr Infos unter automechanika.com

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Ö 38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Die Werte Nachhaltigkeit, Sicherheitund Stabilität sind in der Unterneh-mensstrategie und -kultur der VBV

verankert. Dass sich diese Strategie bezahltmacht, belegen zahlreiche externe Überprü-fungen – so wurde die VBV im Vorjahr be-reits zum vierten Mal in Folge vom Vereinfür Konsumenteninformation mit „Sehr gut“bewertet. „Wir verbinden gute Finanzergeb-nisse mit Nachhaltigkeit und Sicherheit – dasbestätigen uns unsere Kunden als Marktfüh-rer und das zeigt auch die Bewertung desVKI“, erklärt Mag. Andreas Zakostelsky,Vorstandsvorsitzender der VBV-Vorsorge-kasse. „Kunden erhalten mit unserer Strate-gie gute langfristige Ergebnisse mittels nach-haltiger Veranlagung.“

Keine Sorgen bei Abfertigung NEUDie Performance der VBV-Vorsorgekasselag im Geschäftsjahr 2019 bei 6,8 Prozent.„Betrachtet man die Performance seit Ver-anlagungsbeginn 2003, lässt sich gut erken-nen, dass eine durchschnittliche Nettoper-formance von rund 2,9 Prozent p.a. mit Stand12/2019 erzielt wurde – das entspricht lang-fristig betrachtet dem besten Ergebnis allerseit 2003 aktiven Vorsorgekassen“, erklärtAndreas Zakostelsky.Selbst in wirtschaftlich herausforderndenZeiten wie der aktuellen Corona-Krise brau-chen sich Kunden zumindest über ihre Ab-fertigung NEU keine Sorgen machen: Denndiese unterliegt der Bruttokapitalgarantie.Die VBV garantiert demnach, dass Berech-tigte zumindest die Summe der zugeflosse-nen Kapitalbeiträge vor Abzug von Kostenerhält. Diese Form der Garantie ist gesetzlichgeregelt.

Nachhaltig erfolgreich: wirtschaft-lich, sozial, beim KlimaschutzDie VBV-Vorsorgekasse gilt weit über dieBranche hinaus als Vordenker in SachenNachhaltigkeit und Klimaschutz. Seit 2014arbeitet das Unternehmen klimaneutral.2015 hat sich die VBV – als erstes Finanz-institut im deutschsprachigen Raum – dazuverpflichtet, den „CO2-Fußabdruck“ ihresPortfolios zu messen. Seit 2016 hat sich dasUnternehmen völlig aus Veranlagungen zu-rückgezogen, die mindestens fünf Prozentihres Umsatzes mit dem Abbau oder demHandel von Kohle erwirtschaften. Zudem

kooperiert die VBV-Vorsorgekasse zum Bei-spiel mit der Ökoregion Kaindorf – ein Pro-jekt zum Humusaufbau in der österrei-chischen Landwirtschaft, durch das aktiverKlimaschutz betrieben und regionale Wert-schöpfung gesteigert werden.

Klimaschutz: VBV an der SpitzeMit all diesen Maßnahmen setzt die VBV-Vorsorgekasse ein Zeichen für eine nachhal-tig erfolgreiche Zukunft. Die VBV unter-stützt zudem klimafreundliche Unternehmenund Branchen, indem sie bevorzugt in dieseinvestiert. Sektoren wie Kohle, Öl und Gasverursachen einen erheblichen Teil der glo-balen CO2-Emissionen – sie stellen für In-vestoren aber auch besondere Risiken dar.Die VBV ist daher der Überzeugung, dassder Rückzug aus diesen Sektoren nicht nuraus dem Gesichtspunkt eines Investors, derdadurch Risiken reduziert und wirtschaftlichprofitiert, angezeigt ist, sondern auch ausVerantwortung gegenüber Gesellschaft undkünftigen Generationen wichtig ist. zz

Die VBV-Vorsorgekasse ist seit ihrer Gründung vor über 15 Jahren Pionier in nachhaltiger Veranlagung. DerMarktführer bei der „Abfertigung Neu“ betreut rund jeden dritten Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Selbständi-gen in Österreich.

AUF EINEN BLICK:

VBV-Vorsorgekasse: Trendsetter undPionier nachhaltiger Geldanlage

‰ Gründung: 2002‰ Firmensitz: Wien‰ Konten für Kunden: rund 3,4 Mio.‰ Veranlagungsvolumen: über 4 Mrd.‰ Top-Auszeichnungen 2019: VKI „Sehr

gut“, „Beste Vorsorgekasse“ laut Bör-sianer

Weitere Infos: www.vorsorgekasse.at

Die VBV-Vorsorgekasse –ein österreichischer Leitbetrieb

„Kunden erhalten durch unsere Strategie gutelangfristige Ergebnisse mittels nachhaltiger Ver-anlagung“, so Mag. Andreas Zakostelsky, Vor-standsvorsitzender der VBV-Vorsorgekasse.Foto: VBV/Tanzer

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 39

Die Raiffeisen Immobilien ÖsterreichGruppe hat auch im Vorjahr ihre Po-sition weiter ausgebaut und ein

neues Rekordergebnis erzielt. Demnach klet-terte der Honorarumsatz der seit März 2016unter der Dachmarke „Raiffeisen Immobi-lien“ vereinten Immobilienmakler-Unter-nehmen der Raiffeisenlandesbanken umsechs Prozent von 32 auf 34 Millionen Euro.Das Transaktionsvolumen legte um zweiProzent auf 774 Millionen Euro zu. Insge-samt wickelten die 164 Makler und Bewerterder Gruppe rund 7.700 Immobiliengeschäfteab. „Ausschlaggebend für dieses Umsatzplus

sind neben der guten Immobilienkonjunkturvor allem die starke regionale Verankerungund Kompetenz unserer Mitarbeiter“, sinddie beiden Sprecher von Raiffeisen Immo-bilien Österreich, Peter Weinberger und Ni-kolaus Lallitsch, überzeugt. Um letztere wei-ter zu erhöhen, wurde im Vorjahr mit der

dreijährigen Raiffeisen Immobilien Akade-mie eine hauseigene österreichweit einheit-liche Aus- und Weiterbildungsschiene füralle Mitarbeiter, vom Neueinsteiger bis zum

langjährigen Profi, ins Leben gerufen. DasThemenspektrum reicht von Immobilien-recht und Liegenschaftsbewertung bis zuVerkaufstrainings, Persönlichkeitsbildungoder Management-Coachings. Ein weitererErfolgsfaktor ist für die beiden Sprecher derrege Austausch zwischen Raiffeisenbankenund Raiffeisen Immobilien. So entstehenösterreichweit immer mehr RaiffeisenWohntraumcenter, in denen beide Sparteneng zusammenarbeiten.Und auch im laufenden Geschäftsjahr hatRaiffeisen Immobilien viel vor: „Mit öster-reichweiten Leuchtturmprojekten legen wirschon heute die Basis für den Erfolg vonmorgen“, so Weinberger. Dazu zählen etwadie Implementierung einer gemeinsamen fürRaiffeisen Immobilien Österreich maßge-schneiderten Immobilienvermittlungssoft-ware oder die kürzlich abgeschlossene Ver-mittlungs-Kooperation mit Raiffeisen CasaSchweiz. zz

Raiffeisen Immobilien auf der ÜberholspurMit 34 Millionen Euro Honorarumsatz und mehr als 770 Millionen Euro Transaktionsvolumen verzeichneteRaiffeisen Immobilien Österreich 2019 neuerlich ein Rekordjahr.

Von Ursula Rischanek

Peter Weinberger und Nikolaus Lallitsch, Spre-cher von Raiffeisen Immobilien Österreich, sindweiter auf Rekordkurs. Foto: RIV/APA OTS Hörmandinger

Sicherheit und Verlässlichkeitin systemkritischen Bereichen

TÜV SÜD gewährleistet auch während der aktuellenGesundheitskrise die technische Überprüfung sys-temkritischer Infrastruktur. Insbesondere in den Be-reichen Anlagensicherheit, Umwelt und Energie sor-gen die Spezialisten für technische Sicherheit.

Gerade in Krisenzeiten gilt es für Unternehmen, gesellschaft-liche Verantwortung zu übernehmen. Alle MitarbeiterInnenarbeiten deshalb, wo dies betrieblich möglich ist, von zuhause

aus. Als Dienstleister in der Versorgung kritischer Infrastruktur über-nehmen wir in systemrelevanten Bereichen weiterhin auch vor OrtVerantwortung und leisten damit einen Beitrag zur bestmöglichenAufrechterhaltung des Gemeinwesens“, erklärt Viktor Metz, Ge-

schäftsführer von TÜV SÜD in Öster-reich. „Prüfungen und Inspektionen zumErhalt der notwendigen Infrastrukturdurch unsere Spezialisten sind gewähr-leistet, die Betreuung unserer Kunden istsichergestellt.“Zur Vermeidung von Personen- undSachschäden ist die Einhaltung regelmä-ßiger technischer Überprüfungen und In-spektionen unumgänglich. zz

Viktor Metz, Geschäftsführer von TÜV SÜDFoto: Klaus RangerW

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Bereits am 26. Juni 2019 wurde dasHaus der Digitalisierung an der TUGraz eröffnet und dient als zukünfti-

ger Dreh- und Angelpunkt für die vielfälti-gen Entwicklungen und Initiativen der TUGraz auf dem Weg zur digitalen Universitätin den vier Chancenfeldern Lehre, For-schung, Verwaltung und Third Mission, alsodie Verantwortung der Universität gegenüberder Gesellschaft. Mitarbeitende verschie-denster Abteilungen finden hier ein interdis-ziplinäres Umfeld zur Kooperation und Um-setzung der unterschiedlichen Transforma-tionsprozesse, unter Einbindung aller Stake-holder – von den Studierenden bis zum Per-sonal.

Vier digitale ChancenfelderChancenfeld Lehre…… behandelt die digitale Unterstützung desLehrbetriebes, um zeitgemäße elektronischePrüfungsformen als Ergänzung zu mündli-chen Prüfungen zu entwickeln und die Ver-schränkung von Präsenz- und virtuellerLehre mittels digitaler Technologien voran-zutreiben. So entstehen modulare und ver-mehrt auch frei zugängliche Lehr- und Lern-inhalte. Die kontinuierliche Weiterentwick-lung der Qualität der Lehre steht dabei imMittelpunkt. Dazu werden bis Ende 2022 mitdem Projekt „IMoox“ und dem Projekt„Learning Analytics“ zwei Vorhaben umge-setzt. Im Projekt „iMooX“ soll die von derTU Graz betriebene MOOC-Plattformwww.imoox.at technisch, organisatorisch,

logistisch und mediendidaktisch so ausge-baut werden, dass mittelfristig alle österrei-chischen Universitäten beliebig vieleMOOCs anbieten können. Ziel ist es, derösterreichischen Bildungslandschaft damiteine zentrale Plattform für frei zugänglicheund offen lizenzierte Onlinekurse zur Verfü-gung zu stellen.Bei „Learning Analytics“ geht es um die

Vielzahl an unterschiedlichen Daten, die Stu-dierende generieren und die Hochschulenzur Verfügung stehen. Diese Daten sollen soaufbereitet und unmittelbar an Studierenderückgemeldet werden, dass diese ihr Lern-verhalten optimieren und ihr Studium damitbesser bewältigen können. So wird nicht nurdie Studierbarkeit erhöht, sondern auch dieUniversität stärker als unterstützender Lern-ort wahrgenommen. Das Projekt sieht dazuneben der Entwicklung von Online-Dash -boards, die den individuellen Studienverlaufim Vergleich zu anderen Studienverläufensichtbar machen, auch Tutoring- und Men-toring-Maßnahmen vor, außerdem werdendidaktische Modelle und Leitlinien zur Un-terstützung der Studierenden seitens derLernbegleiter/innen erarbeitet.Chancenfeld Forschung…… konzentriert sich auf den Aufbau einesstandardisierten und effizienten Forschungs-datenmanagements. um Daten nachhaltigverfügbar und wiederverwendbar zu ma-chen. Dies steigert die Effektivität und deninternationalen Impact der Forschungsarbeit.Digitale Technologien schaffen eine wettbe-werbsfähige Arbeitsumgebung für For-schende. Gemeinsam mit der TU Wien wird

Technische Universität Graz als Vorreiterin bei der DigitalisierungDie TU Graz ist unter allen österreichischen Hochschulen Vorreiterin bei der Digitalisierung. Nichtnur in Forschung und Lehre werden Maßstäbe gesetzt, sondern auch in der Verwaltung.

Foto: iStock.com/SasinPa

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Die sogenannte „Alte Technik“ derTU Graz in der Rechbauerstraße

Foto: Lunghammer – TU Graz

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 41

am Projekt „Fair Data Austria“ gearbeitet. Es fördert die Zusammen-arbeit zwischen österreichischen Universitäten bei der Entwicklungkohärenter und solider Dienste für Forschungsdaten und unterstütztdie nachhaltige Implementierung der European Open Science Cloud.Dabei spielen die FAIR-Data-Prinzipien eine wesentliche Rolle –Daten sollen „findable“, „accessible“, „interoperable“ und „re-usa-ble“ sein. Sichergestellt wird die Einhaltung dieser Prinzipien erstensdurch ein integriertes Forschungsdatenmanagement, zweitens werdenNext-Generation-Repositorien für Forschungsdaten, Code und an-dere Forschungsoutcomes aufgebaut und drittens werden Trainingsund Support-Services für ein effizientes Forschungsdatenmanage-ment entwickelt.

Chancenfeld Verwaltung:Abläufe und Informationsflüsse werden verein-facht sowie Prozesse transparenter und effizientergemacht. Mitarbeitenden soll ein flexibler Ar-beitsplatz geboten werden – mit nutzerfreundli-chen, vollständig digitalisierten Verwaltungs- undArbeitsprozessen. Mit dem „AUT – Austrian Uni-versity Toolkit“ werden Werkzeuge für die Digi-talisierung und Vereinfachung von traditionell anHochschulen verankerten Verwaltungsprozessenentwickelt (z.B. elektronische Akten, Customer-Relationship-Management- und Recruiting-Sys-teme) und unter freien Lizenzen als modularerBaukasten für andere Universitäten zur Verfügunggestellt. Im Rahmen des Projekts „Digital Blue-print“ wiederum werden Software-Basiskompo-nenten in den Bereichen e-Government, Identity-Management, digitale Signaturen sowie Mobile-First-User-Interfaces mit neuesten Technologienentwickelt. Und mit dem „Digital UniversityHub“ wird eine universitätsübergreifende Koope-rations- und Service-Plattform entwickelt, die In-halte und Anwendungen zur digitalen Transfor-mation für alle kooperierenden Universitäten zurfreien Verfügung stellt.Chancenfeld Third Mission:Technologieunterstützte Bildungsangebote wer-

den neue Zielgruppen anziehen und die Zahl der Absolventinnen undAbsolventen für den Standort in erfolgskritischen Themenfeldern er-höhen. Die TU Graz erweitert im Rahmen ihres öffentlichen Bil-dungsauftrages die Bildungschancen der Gesellschaft und entwickeltdas „Leistungsmodell Universität“ weiter.

12,2 Millionen für die TU GrazDas Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung(BMBWF) unterstützt die Digitalisierungsoffensive österreichischerHochschulen mit 50 Millionen Euro. Nahezu ein Viertel der Aus-schreibungssumme, nämlich 12,2 Millionen Euro, geht dabei an Pro-jekte der TU Graz. Geht es nach dem BMBWF soll Digitalisierungbis 2021 in der Hochschullandschaft „institutionalisiert“ sein.

Kommentar des Herausgebers

Staatstragend? Weit gefehlt!„… Leut außegschmissn …“, „… des woxt uns scho aus dieOhr’n auße …“, „… mir san scho oft gnua in die Goschng’haut wurn …“, „… Hidden Champions, die voranmar-schieren und die uns mit die g’nagelten Bock die Wödaklärn…“, „… do wird glei wieda kumman: In China is joso vü bülliger …“ Hausmeistergespräch an einem beliebigenWochentag in Wien-Ottakring? Weit gefehlt! Pressestundeim ORF am 29.3. mit ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian!

Wenn es nicht so traurig wäre, dass gerade eine der Schlüs-selkräfte der Republik (Zitat: Moderator Tobias Pötzelsber-ger) so dermaßen tief die die Proleten-Wortschatzkiste greift,dann wähnte man sich vielleicht mehr oder weniger gut un-terhalten bei einer Aufführung der Stegreif-Bühne Tschaunerim 16. Wiener Gemeindehieb. So allerdings kann man sichhöchstens fremdbeschämt und wahrlich echauffiert abwen-den, dass der oberste Gewerkschaftler Österreichs die Inte-ressen der ÖGB-Mitglieder, ja sogar aller heimischen Ar-beitnehmer in einer dermaßen derben Proleten-Diktion ar-tikuliert. Herr Katzian: Weit weniger der von Ihnen vertre-tenen Arbeitnehmer befleißigen sich heutzutage noch einerprovokativ derben Ausdrucksweise, wie Sie sie an den Taglegen, um als „Primus inter pares“ zu gelten.

Von „is eh alls Wonne Waschtrog, easy cheesy…“ sind wirsomit leider weit entfernt – im Gegenteil: Wenn man sichGehör verschaffen will, dann hat man seine Argumente auchim höchsten Maß der Wertschätzung zu transportieren. An-sonsten mögen die Anliegen zwar ehrenwert sein, deren gos-senhafte Verbalisierung aber lässt eher auf ein gerüttelt Maßan Minderwertschätzung schließen: fast schon als Affrontgegenüber den Arbeitgebern, den Arbeitnehmern, gegenüberden Sozialpartnern und gegenüber der Öffentlichkeit. Unddas ist in Zeiten wie diesen einfach nur kontraproduktiv,meint

Wolfgang Hasenhütl, HerausgeberFoto: Screenshot Wirtschaftsnachrichten

Foto: Lun

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mer – TU Graz

Forschung im Bereich Information, Kommunication and Computing ander TU Graz, hier im Bild dargestellt das Thema Virtuelle Realität.

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Wer wird den Betrieb übernehmen?Eine Antwort darauf hat derzeitin Österreich nur etwa jeder

zweite Landwirt sofort parat. Das zeigt eineim Vorjahr durchgeführte Befragung derKeyQuest Marktforschung, für die Betriebs-führer ab 50 Jahren befragt wurden. Dem-nach hat knapp die Hälfte (49 Prozent) derbefragten Betriebsführer die Nachfolge amBetrieb bereits geregelt. In den meisten Fäl-len, nämlich bei 93 Prozent, kommt derÜbernehmer aus der Familie, in vier Prozentder Fälle bleibt der Hof zumindest in der Ver-wandtschaft. Zwei Prozent der Befragtenwerden ihren Betrieb hingegen mangels in-nerfamiliärer Nachfolge an jemanden Frem-den übergeben.Genau da setzt die „Perspektive Landwirt-schaft“ mit ihrer Hofbörse an. „Wir bringenLandwirte, die ihren Betrieb übergeben wol-len, mit Suchenden zusammen“, erklärt Mar-git Fischer, Projektleitung „PerspektiveLandwirtschaft“. Seit gut zwei Jahren ist diePlattform, eine Initiative des NetzwerksExistenzgründung in der Landwirtschaft, be-reits online. „Bei uns haben sich seither über100 Übergebende und mehr als 300 Su-chende registriert“, erzählt Fischer. Übri-gens: Der Löwenanteil jener Landwirte –und zwar 60 Prozent –, die auf diese Weiseeinen Nachfolger sucht, hat sehr wohl eigeneKinder. Dass diese nicht in die Fußstapfender Eltern treten würden, liege zum einen anden anderen Berufswünschen und Lebens-vorstellungen, zum anderen an finanziellenGründen, glaubt Fischer.Mehr als 30 landwirtschaftliche Betriebe ha-ben mittlerweile via Hofbörse einen kompe-tenten Betriebsführer gefunden. „Rund 50Prozent der Suchenden sind weichende Er-ben von einem anderen Hof“, sagt Fischer.Die anderen seien Quereinsteiger. Fachwis-sen ist in jedem Fall gefragt: PotenzielleÜbernehmer müssen eine landwirtschaftli-che Fachschule oder eine vergleichbare Aus-bildung, ein Studium an der Universität fürBodenkultur oder zwei Jahre praktische Er-fahrung vorweisen. Großen Wert legt Fischer auf eine struktu-rierte Vorgangsweise und Begleitung. Somuss jeder, der sich auf der Hofbörse regis-triert, einen Steckbrief erstellen und einenFragebogen ausfüllen. „Letzterer soll beiden

Seiten helfen, sich über ihre Wünsche undVorstellungen klarzuwerden“, erklärt Fi-scher. Etwa über die künftige Rolle der Über-geber am Hof oder darüber, inwieweit dieseVeränderungen des Betriebs akzeptierenkönnen und wollen. Potenzielle Übernehmerhingegen sollten beim Ausfüllen des Frage-bogens reflektieren, was der Einstieg in dieLandwirtschaft beziehungsweise in einenfremden Hof für sie bedeutet und welcheKenntnisse sie sich noch aneignen müssten.„Wir begleiten diesen Reflexionsprozess“,sagt Fischer. Gleiches gilt für das Kennen-lernen, sei es online, sei es bei Veranstaltun-

gen der Plattform. Begleitet wird aber auchder Übergabe- beziehungsweise Übernah-meprozess, der Fischer zufolge bis zu dreiJahre dauern kann: „Wir sorgen dabei fürStruktur“, erzählt die ausgebildete Mediato-rin, die davon überzeugt ist, dass eine klareRegelung das Um und Auf für eine gelun-gene Nachfolge, ein angenehmes Zusam-menleben aller Beteiligten und den persön-lichen und wirtschaftlichen Erfolg des Hofesin der Zukunft sei. Potenzial für die Hofbörsegibt es genug: Immerhin 47 Prozent der vonKeyQuest Befragten haben die Hofnachfolgenoch nicht geregelt. zz

Ö 42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Die Hof-VermittlerDie Hofbörse „Perspektive Landwirtschaft“ bringt Landwirte, die einen Nachfolger für ihren Be-trieb suchen, und Interessierte zusammen.

Von Ursula Rischanek

Pro Tag werden in Österreich sieben Bauernhöfe aufgegeben – das Fehlen eines Nachfolgers ist einerder Gründe dafür. Foto: iStock.com/ti-ja

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 43

Wir haben die zwei „Frontfrauen“der Region, Manuela Khom, 1.Landtagspräsidentin und Vorsit-

zende der Region Obersteiermark West, undGabriele Kolar, 2. Landtagspräsidentin undstellvertretende Vorsitzende der RegionObersteiermark West, gefragt, wie sie dieAuswirkungen der Coronakrise für MurauMurtal einschätzen und welche Chancen sichbieten.

Frau Khom – wann wird Corona vorbeisein?Manuela Khom: ‰ Wir werden es hoffent-lich bald schaffen, die Corona-Gefahr so ein-zudämmen, dass wir alle wieder gut damitleben können, so wie mit jedem anderennicht ganz ausschließbaren Risiko auch.Aber unsere gewohnte Welt hat sich in einemglobalen Maßstab innerhalb kürzester Zeitaufgelöst. Doch eine neue Welt entsteht ge-rade – je mehr wir vorausdenken und ver-trauen, desto schneller, kooperativer und lo-kaler. Wir lernen eben gerade in einer Krisemassiv dazu, weil wir es müssen, und kön-nen dort anzusetzen, wo wir bisher einenblinden Fleck hatten. Weil wir auf einmal se-hen, dass uns diese Krise mit all ihren Än-derungen und dem Verzichten-Müssen dieAugen wieder für vieles öffnet. Für neueWirtschaftswege, -märkte und -modelle, diewir in Murau Murtal ohnehin schon seit Jah-ren anstreben und gehen. Daher sehe ich gute

Chancen, dass gerade wir gestärkt aus derKrise hervorgehen werden und unser Le-bensraum einen Aufschwung erfährt.

Frau Kolar, wie sehen Sie die Situation?Gabriele Kolar: ‰ Wir in Murau Murtalhaben gute Voraussetzungen, diese Krise gutzu durchstehen, da wir immer schon über einhohes Maß an Unabhängigkeit und Resilienzverfügt haben – das macht uns als Wirt-schaftsregion auch so erfolgreich. Gleichzei-tig sind wir alle – Wirtschaftstreibende wieArbeitnehmer – sehr zusammengewachsenund haben nicht erst seit der letzten Zeitmehr denn je erkannt, dass wir nur gemein-sam etwas in der Region bewegen können,ob dies nun in den Bereichen Bildung, Wirt-schaft, Tourismus, Lebensqualität oder Po-litik ist. Die Herausforderung Corona-Krisezeigt nun, wie stark wir wirklich sind. Dahersind wir stolz auf alle, die auf die neuen Ver-hältnisse so toll reagiert haben und die mo-mentan für unsere Grundversorgung sowieSicherheit im Einsatz sind.

Was müssen wir noch aus der Krise lernen? Was wünschen Sie sich?Khom: ‰ Dass wir unseren eingeschlage-nen Weg konsequent und „zukunftsintelli-gent“ weitergehen. Die gemeinsame Visioneiner weitgehend autarken Klima- und Ener-giemodellregion zum Beispiel. Aber auch inanderen Bereichen werden wir das Thema

Lokalisierung oder Kreislaufwirtschaft wei-ter vorantreiben und damit unsere Kernkom-petenzen stärken. Ich nenne nur hochwertigeNahrungsmittelerzeugung in der Region, dasKnow-how rund ums Holz als Baustoff derZukunft oder Fokusfelder wie Klärschlamm-verwertung, Fachkräfteausbildung, Innova-tionsfreude oder sanfter, sicherer Tourismusmit hohem Zukunftspotenzial. Die Krise be-schleunigt das, was wir schon immer vorhat-ten. Wünschen tue mir, dass jeder seineÄngste überwindet und rasch in die positivePhase des „Wir schaffen das“ kommt.

Kolar: ‰ Auch ich sehe in der Bewältigungder Krise eine große Chance für Selbstreini-gung, Neuausrichtung und Regionalisierungmit globaler Achtsamkeit bzw. einer gesun-den Balance dazwischen. Zusätzlich bin ichfroh, dass wir in Murau Murtal über vielewache Geister verfügen, die weiter an unse-rer Vision einer starken Region arbeiten. Dasist ein guter Boden für die Menschen, diehier leben und arbeiten, und für nachhaltigeInvestitionen und Unternehmer, die gesundeWertschöpfung und hohe Lebensqualität er-möglichen. Glauben wir an die Stärke unse-rer Region und vertrauen wir auf unsereKernwerte, dann kann uns keine Krise wirk-lich erschüttern. Mit unserem Denken undHandeln wollen wir nicht nur Vorbildwir-kung haben, sondern auch eine Vorreiterrollefür gelebte Regionalität einnehmen. zz

Die Welt vor Corona: Manuela Khom, 1. Landtagspräsidentin und Vorsitzende der Region Obersteiermark West, und Gabriele Kolar, 2. Landtagspräsidentin und stellvertretende Vorsitzende der Region Obersteiermark West (Bildmitte), hier bei der Präsentation des neuen Regionsauftritts, sind auch heute zuversichtlich! Foto: ROW

„Diese Krise zeigt, wie stark Murau Murtal ist!“Jede Ausnahmesituation lässt uns enger zusammenstehen – das merkt man besonders in Murau Murtal. Undman sieht, dass die krisenimmunisierenden Grundwerte in der Region sehr stark ausgeprägt sind: Vertrauenund Resilienz. Nur wer an sich glaubt, kann stark durch eine Zeit jenseits der Normalität gehen und anderenein positives Leitbild sein. Denn Jammern war nie die Strategie in der selbsternannten „stärksten RegionÖsterreichs“, sondern immer Nach-vorne-Denken und Zusammen-Anpacken.

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Der Business-Software-SpezialistCOSMO CONSULT hat es sich zumZiel gemacht, seine Kunden zu Ge-

winnern der Digitalisierung zu machen. DasUnternehmen widmet sich der Entwicklungund Implementierung von branchenspezifi-schen IT-Lösungen, wie etwa im CRM-,ERP- sowie Modern-Workplace-Bereich.

Digitalisierung – jetzt oder nieDie digitale Revolution bietet viele Wachs-tumsmöglichkeiten für Unternehmen allerGrößen. Tatsache ist, dass sich Unternehmenin Bezug auf die Digitalisierung auf unter-schiedlichen Entwicklungsebenen befinden.Große Unternehmen haben vielleicht schoneigene 4.0-Konzepte erarbeitet, währendkleinere erst am Anfang stehen. Nichtsdes-totrotz suchen viele nach einem Partner, derbei Fragen zur Digitalisierung kompetenter

Berater und Partner ist und aktiv bei der Um-setzung begleitet.

Der beste Start in die Digitalisierung ist eineobjektive Bestandsaufnahme. Der Digitali-sierungscheck von COSMO CONSULT ver-rät, wo Ihr Unternehmen im Vergleich zumdirekten Wettbewerb steht. Sie erfahren, inwelchen Bereichen Sie bereits gut aufgestelltsind und wo akuter Nachholbedarf besteht.Das Ergebnis ist gleichzeitig Ausgangspunktfür eine umfassende Digitalisierungsbera-tung.

Bessere Entscheidungen treffen: Ja natürlich, aber wie?Ziel ist es, in den Unternehmen eine digitaleBasis zu schaffen, um Prozesse zu optimie-ren, bessere Entscheidungen zu treffen undgesundes Wachstum zu fördern. Der erste

Schritt hierfür ist in vielen Fällen die Mo-dernisierung des ERP-Systems. Diese ist er-forderlich, um danach tiefer in das ThemaDigitalisierung einsteigen zu können bzw.auch um einen Grundstein für ein „intelli-gentes ERP-System“ zu schaffen. So könnenin weiterer Folge beispielsweise vorhandeneGeschäftsdaten für Prognose und Optimie-rung genutzt werden, um Kosten zu sparenund effizienter zu arbeiten. Es geht vor allemdarum, die meist reichlich vorhandenen Da-ten in aussagekräftige Relationen zu setzen,welche als Grundlage für betriebliche Ent-scheidungen dienen und in weiterer Folgedas Wachstum von Unternehmen entspre-chend unterstützen. COSMO CONSULTreagiert damit auf eine rasant wachsendeNachfrage, da viele Unternehmenslösungendie steigenden betrieblichen Anforderungennicht mehr im vollen Umfang erfüllen.

Ö 44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Auf in neue DimensionenGerade in den vergangenen Wochen ist vielen Unternehmen bewusst geworden, wie wichtig die Digitalisierung der verschiedensten Geschäftsbereiche ist. Nahezu von heute auf morgen war es beispielsweise notwendig, dass MitarbeiterInnen von zuhause arbeiten können und weiterhin Zugriff auf wichtige Daten haben.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 45

Information unabhängig von Zeit und OrtNur mit modernen und innovativen Lösun-gen, wie z.B. einem ERP System auf Basisvon Microsoft Dynamics Business Central,können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter un-abhängig von Zeit und Ort und noch dazugeräteunabhängig auf Unternehmensdatenzugreifen und diese auch verarbeiten. So istes beispielsweise kein Problem vom Homof-fice aus Lieferantenbestellungen abzusetzen,Rechnungen an Kunden auszustellen, dieBuchhaltung aktuell zu halten und dasMahnwesen im Griff zu haben. Controllingüber das gesamte Unternehmen ist in heraus-fordernden Zeiten unumgänglich, auch dazubedarf es einer modernen Business-Lösung.

Zusammenarbeit neu gestalten Abgesehen vom ERP-Bereich spielt die Di-gitalisierung also auch rund um die Thematikdes „modernen Arbeitsplatzes“ eine großeRolle – Ziel ist, die Arbeitswelt weiter an diemenschlichen Bedürfnisse anzupassen. Dermoderne Arbeitsplatz ist dort, wo man selbstist, und vernetzt dabei alle Beteiligten, er-weitert die Perspektiven, schafft Freiraumfür Kreativität und Innovationen. Dies ist vor allem jetzt in Zeiten der Corona-Krise und der gesetzten Maßnahmen derBundesregierung ein wichtiges Kriterium. Die Krise hat viele Unternehmen eiskalt er-wischt – unter anderem da die Strukturen

nicht ausreichend auf digitales Arbeiten aus-gerichtet sind. Es fehlt an der nötigen Infra-struktur, um aus der Distanz zu kommuni-zieren und in virtuellen Teams zusammen-zuarbeiten. Um Unternehmen in dieserschwierigen Zeit beizustehen, hat COSMOCONSULT ein Maßnahmenpaket geschnürt,mit dem sich Organisationen binnen kürzes-ter Zeit dezentral organisieren können. Mitpraxiserprobten Methoden liefert COSMOCONSULT für seine Kunden den individu-ellen Weg zum modernen und digitalen Ar-beitsplatz. Die Auswahl der richtigen digi-talen Werkzeuge sowie die Übernahme undSicherheit der Daten wird dabei umfassendverwirklicht.Das Software- und Beratungshaus setzt da-bei auf moderne Cloud-Technologien wiedie Projekt- und KommunikationsplattformMicrosoft Teams. Zuletzt sind die Nutzer-zahlen des bewährten Tools innerhalb einerWoche um zwölf auf 44 Millionen gestiegen.Microsoft Teams läuft auf sicheren Servernin der Microsoft-Cloud und ist maximal ska-lierbar. Wegen der aktuellen COVID-19-Si-tuation stellt Microsoft die Plattform sogarfür sechs Monate kostenfrei bereit.

Mensch und Software in perfekter HarmonieUm in Zeiten der Digitalisierung nachhaltigerfolgreich wachsen zu können, ist der Ein-satz spezialisierter Programme und Systeme

für den Unternehmenserfolg entscheidend.Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssenUnternehmen ihre Altsysteme selektiv still-legen, die IT-Infrastruktur harmonisierenund sich punktuell auch den Einsatz vonCloud Modellen überlegen.Am Ende steht und fällt alles mit dem An-wender. Wenn es gelingt, den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern in einem Unternehmendie persönlichen und betrieblichen Vorteileder Digitalisierung so aufzuzeigen, dass sieSysteme und Anwendungen gerne benutzen,wird das metaphorische Auto lange Zeitohne größere Reparaturen auf den Straßender Wirtschaft unterwegs sein können. Dabeisammelt es dann jede Menge Erfahrungenund Daten, die in der Folge die Grundlagefür bessere und richtige Entscheidungen dar-stellen. Was letztendlich bleibt, ist die Erkenntniss,dass die Digitalisierung ohne den Menschennicht zum Unternehmensvorteil genutzt wer-den kann. Es sind die Anwender, die in Kom-bination mit modernen Lösungen in den Be-reichen ERP, CRM, BI und Modern Work-place die ideale Basis für das Wachstum Ih-res Unternehmens bieten. zz

Werbu

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| HOMEOFFICE | Viele Unternehmenin Österreich haben in den letzten Wo-chen auf Homeoffice umgestellt. Aller-dings sind viele Mitarbeiter auf diese Si-

tuation nicht ausreichend vorbereitet.Der heimische Büromöbelhersteller haliaus Eferding hat auf diese neue Situationrasch reagiert: Das Unternehmen bietetmit dem hali-Starterpaket ab sofort eineneue Produktkollektion an: Die hochwer-tigen Büromöbel werden großteils direktam Firmensitz erzeugt und umfassen ei-nen Arbeitstisch, einen Bürostuhl und ei-nen Dreh- bzw. Schiebetürenschrank zueinem ausgezeichneten Preis-/Leistungs-verhältnis. Die Kollektion kann innerhalbvon sechs Arbeitstagen zur Abholung be-reitgestellt oder ab diesem Zeitpunktösterreichweit sofort direkt nach Hausegeliefert werden. zz Foto: hali

| REALITÄTSNAH | REALSIM ist eininternational tätiger Experte für MixedReality. Das Unternehmen aus Ansfel-den hat eine revolutionäre Visualisie-

rungstechnologie entwickelt, mit derEinsatzkräfte realitätsnahe Übungendurchführen können. Ein Haus oderFlugzeug wird dabei etwa vom Holo-gramm eines Brandes überlagert. Maß-geblich unterstützt wurde das Unter-nehmen von Patentrechtsexperten deroö. Standortagentur Business UpperAustria. Thomas Peterseil, Inhaber undCEO von REALSIM, erklärt: „Wir machenMixed Reality outdoortauglich. UnterMixed Reality verstehen wir das Intera-gieren von Hologrammen mit realerUmgebung.“ zz

| ZUKUNFTSPLÄNE | Dachser stelltseinen Vorstand für die Zukunft vor:CEO Bernhard Simon und sein Stellver-treter Michael Schilling (COO Road Lo-gistics) werden nach 31 Jahren der en-gen Zusammenarbeit in operativen Füh-rungspositionen bei Dachser 2021 ge-meinsam in den Verwaltungsrat des Lo-gistikdienstleisters eintreten. Simonwird dann den Vorsitz des Gremiumsübernehmen. Neuer CEO des Familien-unternehmens wird ab 1. Jänner 2021Burkhard Eling, der dem Vorstand be-reits seit 2013 als CFO angehört. Eben-falls mit Jahresbeginn übernimmt Ste-fan Hohm als Chief Development Of-ficer (CDO) die Verantwortung für dasneue Ressort „IT & Development“. zz

| E-BAULEHRE | „Welch zukunftswei-sendes Ausbildungsinstrument die hei-mische Bauwirtschaft mit der E-Baulehrezur Verfügung hat, zeigt sich geradejetzt. Während landesweit die Schultü-ren für die Schüler versperrt bleiben,wird unser Baunachwuchs nicht von derSchulbank verbannt“, ist Norbert Hartl,Landesinnungsmeister Bau OÖ undBundesinnungsmeister-Stv., stolz aufdiese moderne Art der Wissensvermitt-lung, mit der die Bauwirtschaft beimThema Distance Learning europaweitVorreiter ist. Und die Bauwirtschaft gehtjetzt noch einen Schritt weiter und stelltihre digitale Lernplattform www.e-bau-lehre.at auch allen Schulen und Schü-lern kostenlos zur Verfügung. zz

Foto: BAUAkademie OÖ

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Mit Walter Scherb jun., der drittenGeneration der Eigentümerfami-lie, steht nun seit langer Zeit wie-

der ein Familienmitglied an der Spitze desUnternehmens. Im Vorfeld war er bereits dreiJahre lang im Familienunternehmen tätigund hat dort zahlreiche Bereiche durchlaufen– zuletzt fungierte er etwa als Division Ma-nager für den Bereich Getränke bei Spitz.Parallel dazu gründete Walter Scherb jun.,der an der London School of Economics denMaster in Finance and Private Equity absol-vierte, gemeinsam mit seinen beiden Part-nern Michael Goblirsch und Andre Schnei-der Square One Foods, Europas ersten stra-tegischen Partner und Investor für die Foodund Beverage-Industrie. Über seine neue Po-

sition im Familienunternehmen sagt der neueGeschäftsführer: „In den vergangenen Jah-ren habe ich unsere Unternehmensgruppemit all ihren Bereichen und Facetten vonGrund auf kennengelernt. Mit Josef Mayer(Vorgänger) hatte ich dabei stets einen groß-artigen Mentor an meiner Seite. Er hat mitder Professionalisierung der Strukturen undProzesse das Fundament für nachhaltigesWachstum gelegt und mich zudem umfas-send darauf vorbereitet, den Familienbetriebzu übernehmen.“

Mit Weitblick in die ZukunftAls österreichisches Traditionsunternehmentritt Spitz für einen sorgsamen und nachhal-tigen Umgang mit der Umwelt ein. Ein maß-

geblicher Schritt dazu war die Errichtung deseigenen Biomassekraftwerks im Jahr 2008.Durch diese Maßnahme können 4,3 Millio-nen Liter Heizöl, 600 Tonnen Butangas undin Folge 17.100 Tonnen CO2-Emissionen proJahr eingespart werden. Der eigene Bahnan-schluss am Werksgelände sowie die Anteils-Eigentümerschaft bei der PET to PET Re-cycling GmbH leisten weitere wesentlicheBeiträge zum Klimaschutz.

Digitale TransformationDas Unternehmen will in seinen Kernmärk-ten in und um Österreich wachsen. Die Wert-schöpfungsketten sollen dabei laufend ver-bessert werden. Um die Produktion zu-kunftsfit zu machen, hat der traditionsreiche

Ö 46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Die Spitz Unternehmensgruppe ist seit mehr als 160 Jahren ein traditionsbewusster Entwickler, Erzeuger, Ver-edler und Vermarkter von Nahrungsmitteln und Getränken in Premium-Qualität. Walter Scherb jun., Unter-nehmer und Teil der Eigentümerfamilie, übernahm mit Anfang Jänner 2019 die Position des Vorsitzenden derGeschäftsführung. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Modernisierung sind wesentliche Säulen des Erfolgesvon Spitz. Die Wirtschaftsnachrichten haben mit ihm über Herausforderungen und die aktuelle Krise sowieden Ausblick danach gesprochen.

Spitz erfogreich durch Krise führen

Die Spitz Unternehmensgruppe ist seit mehr als 160 Jahren ein traditionsbewusster Entwickler, Erzeuger, Veredler und Vermarkter von Nahrungsmitteln und Getränken. Foto: Spitz

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 Ö 47

Lebensmittelhersteller in einem umfassen-den Digitalisierungsprojekt gemeinsam mitSiemens die Herstellung von Fruchtsäftenund Co. in Attnang-Puchheim optimiert. Dasist die Basis für weiteres Wachstum und si-chert die Wettbewerbsfähigkeit am StandortÖsterreich langfristig ab. Spitz kann künftigneue Produkte schneller auf den Markt brin-gen – ein wichtiger strategischer Wettbe-werbsvorteil. Der digitale Datenaustauschermöglicht die Flexibilisierung und zeitlicheOptimierung der Herstellung und führt letzt-endlich dazu, Lebensmittel schneller und mitweniger Ressourcenaufwand herzustellen.„Mit Siemens haben wir einen erfahrenenund verlässlichen Partner gefunden, der unsbei der Umsetzung unserer Strategien opti-mal unterstützt. Siemens konnte sehr flexibel

und rasch auf die unterschiedlichen Anfor-derungen unseres inhomogenen Produkt-portfolios eingehen und uns moderne undlangfristige Lösungen anbieten, die sich kon-tinuierlich verbessern und ausbauen lassen“,so Walter Scherb jun, CEO der Spitz-Gruppe.

Kurzinterview mit Walter Scherb jun.Wie ist Spitz in der aktuellen Corona-Krise gerüstet?‰ Wir bei Spitz haben bereits sehr früh prä-ventive Maßnahmen gesetzt. Und so wurdenbereits im Februar Dienstreisen eingestellt,

erhöhte Hygienemaßnahmen implementiertund Vorbereitungen zu einer ausgedehntenHomeoffice-Tätigkeit getroffen. Zudem ha-ben wir Schritte gesetzt, um potenzielle Per-sonenkontakte am Betriebsgelände, bei-spielsweise bei der Schichtübergabe, zu re-duzieren. Auch unsere Organisation ist soaufgestellt, dass wir im Anlassfall schnell aufReserveteams zurückgreifen können und so-mit die Fortführung der Produktion gesichertist.

Welche Maßnahmen haben Sie gesetzt,um der gestiegenen Nachfrage gerecht zuwerden?‰ Als Lebensmittelhersteller zählen wir alssystemkritischer Betrieb, der einen wesent-lichen Beitrag zur Versorgung der heimi-schen Bevölkerung leistet. Daher ist es un-sere oberste Priorität, die Produktion auf-rechtzuerhalten und gleichzeitig die Gesund-heit unserer Mitarbeiter zu schützen. Vor al-lem als die Regierung erste Maßnahmen er-griffen hat, hat sich bei uns eine stark erhöhteNachfrage bemerkbar gemacht, mittlerweilehat sich diese wieder etwas eingependelt,wenn auch auf überdurchschnittlichem Ni-veau. Aufgrund unserer frühen proaktivenSicherheitsvorkehrungen hat sich bislang ge-zeigt, dass wir für eine solche Krise und diedamit verbundene gestiegene Nachfrage sehrgut gewappnet sind.

Ist die Lebensmittelproduktion dauerhaftgesichert?‰ Ja, die Lebensmittelproduktion in Öster-reich ist dauerhaft gesichert. Mehr als 200Lebensmittelhersteller versorgen MillionenMenschen in und außerhalb Österreichs mitNahrungsmitteln, die noch dazu den höchs-ten Qualitätsstandards entsprechen. In Zeitender Corona-Krise zeigt sich, wie stark dieösterreichische Lebensmittelindustrie ist.Immerhin rangiert sie auch in den Top-Fünfder heimischen Industriezweige.

Sehen Sie in dieser Krise auch Chance fürdie Zeit danach?‰ Der Satz „Jede Krise ist auch eineChance“ ist in den vergangenen Wochen sehrhäufig gefallen – zu Recht! COVID-19 stelltdie Welt vor große gesundheitliche, wirt-schaftliche und gesellschaftliche Herausfor-derungen. Die Krise zeigt jedoch auch, dasswir uns auf die heimische Lebensmittelin-dustrie verlassen können – daher sollte dieseso wie die gesamte österreichische Wirt-schaft künftig auch noch mehr gestärkt wer-den. Zudem findet gerade ein Umdenkenstatt, was die Wertschätzung gegenüberMenschen, die in systemkritischen Berufenarbeiten, betrifft. Dies sollten wir beibehal-ten. zz

Digitalisierung ist die Basis für weiteres Wachstum und sichert die Wettbewerbsfähigkeit am StandortÖsterreich langfristig ab. Foto: Spitz

Walter Scherb jun., Unternehmer und Teil der Eigentümerfamilie,übernahm mit AnfangJänner 2019 die Positiondes Vorsitzenden der Geschäftsführung.Foto: Robert Maybach

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Ö 48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Die Umweltbelastung durch Feucht-tücher ist ein weithin unterschätztesThema. Tatsächlich enthält der über-

wiegende Teil der Babyfeuchttücher, Feucht-tücher für Körperpflege und den Haushaltfossiles Plastik: Laut aktuellen Medienbe-richten hat ein aktueller TÜV-Test herausge-funden, dass nur fünf von 33 Produkten freivon fossilem Plastik sind. Die übrigen 28enthalten Polypropylen, Polyester und an-dere erdölbasierte Polymere, die bis zu 400Jahre und mehr die Umwelt schädigen kön-nen. Und es sind auch nicht nur Spuren da-von enthalten, vielmehr geht der Anteil derfossilen Kunststofffasern auf bis zu über 80Prozent, und das obwohl dafür keine Not-wendigkeit besteht. Denn es geht auch an-ders, es gibt eine absolut umweltverträglicheAlternative: Die zu 100 Prozent biologischabbaubaren VEOCELTM Fasern, hergestelltvon der Lenzing Group, bieten schon jetzteinen plastikfreien Ersatz für erdölbasierteFasern in Feuchttüchern.

VEOCELTM Fasern als nachhaltige LösungDie VEOCELTM Cellulosefasern werden ausdem Rohstoff Holz hergestellt, das aus kon-trolliert nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.Feuchttücher aus Cellulose sind binnen we-niger Monate sowohl in Erde oder Kompostals auch im Wasser komplett biologisch ab-baubar. „Wir können Konsumenten, die

nachhaltig einkaufen wollen, Orientierungund Sicherheit bieten. Mit dem VEOCEL™Logo auf der Verpackung, können sie daraufvertrauen, dass das Produkt biologisch ab-baubare Cellulosefasern enthält und damitkein Plastik als Rohmaterial in den Feucht-tüchern verwendet wurde“, erklärt Jürgen Ei-zinger, Vice President Global Business Ma-nagement Nonwovens der Lenzing AG.

Initiative für biologisch abbaubare FeuchttücherLenzing bietet mit VEOCELTM somit eineumweltverträgliche Alternative und schaffteinen Mehrwehrt für Konsumentinnen undKonsumenten: Mit der Initiative #ItsInOur-Hands unterstützt VEOCELTM eine neue Be-wegung, um mehr Bewusstsein und Trans-parenz für Materialien in Feuchttüchern zuschaffen. Die von Lenzing initiierte Platt-form informiert über die Zusammensetzungbiologisch abbaubarer Feuchttücher, lädtzum breiten Dialog ein und bietet Tipps undInfos von Nachhaltigkeitsexperten. Auch fürHygieneartikelhersteller und Handelsorga-nisationen steht Lenzing mit den VEO-CEL™ Fasern zur Verfügung, um gemein-sam neue umweltfreundliche Produktlösun-gen zu schaffen. Mehr noch: Unter der Auf-lage, dass ausschließlich biologisch abbau-bare Cellulosefasern verwendet werden, bie-tet Lenzing ein Co-Branding mit der MarkeVEOCEL™ an: Die Hersteller dürfen danndas VEOCEL™ Logo als Qualitätszertifikatfür die 100-prozentige biologische Abbau-barkeit mit auf die Packung nehmen. Unddie Konsumentinnen und Konsumenten sinddamit sicher, zu einem Feuchttuch ohne ne-gative Umweltauswirkungen gegriffen zuhaben. zz

Weitere Infos:www.itisinourhands.com

#ItsInOurHandsTÜV-Test zeigt: 85 Prozent der Feuchttücher enthalten Plastik. VEOCEL™ Fasern der Lenzing AG sind die umweltverträgliche Alternative.

Jürgen Eizinger, Vice President Global BusinessManagement Nonwovens der Lenzing AG. Foto: Lenzing AG

Foto: Len

zing AG

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Konkret wird das Land die Zinsen derÜberbrückungsfinanzierungen desBundes für Unternehmen aus Wirt-

schaft und Tourismus übernehmen. Außer-dem wird ein Härtefonds für besonders be-troffene Branchen den Fonds des Bundes er-gänzen und die Förderung von Telearbeits-plätzen wird stark ausgebaut. „Wir helfender steirischen Wirtschaft mit einem großenMaßnahmenpaket in drei Phasen. In einemzweiten Paket wollen wir gemeinsam mitdem AMS auch den steirischen Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmern, die ihren Jobdurch diese Krise verloren haben helfen. Un-ter dem Motto ,Erst die Menschen, dann dieZahlen’ wollen wir keine Steirerin und kei-nen Steirer im Regen stehen lassen“, sagtLandeshauptmann-Stv. Anton Lang. Neben den Hilfsmaßnahmen steht für Langdas gemeinsame Durchhalten im Kampf ge-gen die Corona-Krise an erster Stelle. „DieSteirerinnen und Steirer halten sich großartigan die vorgegebenen Maßnahmen, dennochmüssen wir weiter gemeinsam gegen dieAusbreitung des Virus kämpfen und die Vor-

gaben konsequent einhalten“, sagt der stei-rische SPÖ-Chef, der sich vor allem bei je-nen bedankt, die unser System derzeit auf-rechterhalten: „Egal ob im Krankenhaus, imPflegebereich, in den Supermärkten, in denApotheken oder auch im öffentlichen Ver-kehr. Tausende Steirerinnen und Steirer leis-ten derzeit Außergewöhnliches. Dafür ge-bührt ihnen mein größter Dank“, sagt Lan-deshauptmann-Stv. Anton Lang. Besonderserfreulich ist für Lang der steirische Zusam-menhalt in dieser schweren Zeit. „Die Welleder Solidarität, die derzeit durch Österreichund auch durch die Steiermark geht, berührtmich tief. Viele sind sich nicht zu schade, umfür jene, die der Risikogruppe angehören,Besorgungen zu erledigen oder anderweitigzu helfen. Dadurch bleiben wir alle auch inder Krise eng miteinander verbunden.“ zz

LH-Stv. Anton Lang: „Erst die Menschen, dann die Zahlen“

Die Corona-Krise hat auch die steirische Wirtschaft hart getroffen. Das Land Steiermark greift daher betroffe-nen Unternehmen mit einem Hilfspaket im Ausmaß von 53 Millionen Euro unter die Arme.

Landeshauptmann-Stv. Anton Lang: „TausendeSteirerinnen und Steirer leisten derzeit Außerge-wöhnliches. Dafür gebührt ihnen mein größterDank.“ Foto: Land Steiermark

Wenden Sie sich bitte direkt an Ihre Kundenbetreuerin oder Ihren Kundenbetreuerfür individuelle Beratung, Informationen zu den aktuellen Fördermöglichkeiten und welche Unterlagen für eine rasche Abwicklung benötigt werden. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihr Unternehmen.

Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer!

Die Corona-Krise hat viele Unternehmen in der Steiermark in eine sehr ernste Situation gebracht. Wir werden alle notwendigen Maßnahmen treffen, um steirische Unternehmen jetzt bestmöglich zu unterstützen.

Rasche Hilfe für Ihr Unternehmen.Unsere Aufgabe ist es, das Garantie- und Haftungspaket der Bundesregierung gemeinsam mit den zuständigen Behörden zu Ihnen zu bringen.

steiermaerkische.atSie können auf uns zählen – zu jeder Zeit!

Info-Update

Wir sind für Sie da.Damit wir auch für Ihr Unternehmen die passenden Unterstützungsmaßnahmen finden, bitten wir Sie: Bereiten Sie alle notwendigen Unterlagen vorab vor. Eine Checkliste dazu finden Sie auf steiermaerkische.at/unternehmen.

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Wir durchleben gerade eine äußerst turbulente Zeit. In denletzten Wochen wurde den Steirerinnen und Steirern deut-lich vor Augen geführt, wie schnell sich das Leben schlag-

artig und ohne Vorwarnung ändern kann. Die Corona-Krise trifft alle in der Steiermark auf unterschiedlicheArt und Weise, viele aber ganz besonders hart. Zahlreiche Menschensind jetzt in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Ihnen gilt esrasch zu helfen. Aus diesem Grund hat die Steirische Volkspartei dieAktion „Aufeinander schauen ist steirisch“ ins Leben gerufen. „Wirwollen Menschen finanziell unterstützen und sie in dieser schwerenZeit nicht alleine lassen! Zusammengehören, verbunden sein – dasSteirerband, unser weiß-grünes Freundschaftsband, soll dieses Sym-bol für die Zusammengehörigkeit der Steirerinnen und Steirer sein“,erklärt Landesparteiobmann Landeshauptmann Hermann Schützen-höfer.Ab sofort kann das „Steirerband“ über die Homepage www.steirer-band.at erworben werden. Ein Freundschaftsarmband gibt es ab einerSpende von fünf Euro, natürlich können auch mehrere Bänder aufeinmal gekauft und höhere Spendenbeträge überwiesen werden. Mitder Spende unterstützt man Steirerinnen und Steirer, die unverschul-det durch das Coronavirus in Not geraten sind, und schenkt ihnenHoffnung. Die gesamte Initiative wird notariell begleitet, eigene Spendenkontenwurden dafür eingerichtet. Außerdem wird auf der Homepage genaudargestellt, wie viele Spenden auf den Konten eingegangen sind, jedeUnterstützungsleistung wird dokumentiert. „Jeder kann sich darauf

verlassen, dass die Verwendung der Gelder transparent und jederzeitnachvollziehbar erfolgt und dass die Hilfe genau dort ankommt, wosie dringend benötigt wird. Dafür stehen wir mit unserem Wort“, er-klärt Landesparteigeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg und er-gänzt: „Die Steirische Volkspartei übernimmt sämtliche Kosten fürProduktion, Logistik und Vertrieb.“

Anträge auf der HomepageViele Steirerinnen und Steirer befinden sich durch die Corona-Krisein einer finanziellen Notlage. Zahlreiche staatliche und institutionelleHilfestellungen wurden bereits eingeleitet bzw. in Aussicht gestellt.Erfahrungsgemäß werden derartige Maßnahmen aber nur zeitverzö-gert wirksam. Ziel der Steirerband-Aktion ist es daher vor allem,diese Notlagen möglichst rasch abzufedern. Die finanzielle Unter-stützung versteht sich grundsätzlich als einmalige Überbrückungs-hilfe. Der Antragsteller/die Antragstellerin muss die persönliche Not-lage glaubhaft darstellen und belegen können. Entsprechende Anträgekönnen auf der Homepage www.steirerband.at unter dem Menüpunkt„Jetzt ansuchen“ gestellt werden.Landeshauptmann Schützenhöfer ruft zur Teilnahme an der Aktion„Aufeinander schauen ist steirisch“ auf: „Mit dem Kauf des Steirer-bandes kann jeder dazu beitragen, dass Menschen in Notsituationenrasch geholfen wird. Dieses Steirerband symbolisiert unseren Zu-sammenhalt im schönsten Bundesland Österreichs. Zusammen sindwir stark und schaffen auch diese Krise. Wir bedanken uns für IhreUnterstützung!“ zz

68 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Aufeinander schauen ist steirisch!Mit dem „Steirerband“ wird ab sofort unschuldig in Not geratenen Steirerinnen und Steirern geholfen

„Zusammengehören, verbunden sein – das ,Steirerband‘, unser weiß-grünes Freundschaftsband, soll dieses Symbol für die Zusammengehörigkeit der Steire-rinnen und Steirer sein“, erklärt Landesparteiobmann Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Foto: STVP

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Mit Ihrer Spende für das Steirerband unterstützen Sie Steirerinnen und Steirer, die unverschuldet in Not geraten sind. Das Steirerband symbolisiert unseren Zu-sammenhalt. Denn nur gemeinsam sind wir stark!

steirerband.at

IST STEIRISCH AUFEINANDER SCHAUEN

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70 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Bei SPAR ist Mitarbeitergesundheit inder Unternehmensstrategie verankert.Seit 2011 lebt das Unternehmen mit

der Initiative „Gesund bei SPAR“ ein nach-haltiges Programm, welches das Gesund-heitsbewusstsein stärkt und das Gesundheits-verhalten langfristig positiv verändert. Diegesundheitsorientierten Maßnahmen fußenauf den Säulen Ernährung, Bewegung, men-tale Stärke und Vorsorge. „InnerbetrieblicheGesundheitsförderung ist für SPAR einewichtige Säule, da körperliche und mentaleFitness zum Wohlbefinden der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter beitragen. Wir freuenuns daher besonders, dass unser Engagementin diesem Bereich nun auch mit dem Güte-siegel für betriebliche Gesundheitsförderungausgezeichnet wurde“, so SPAR-Steiermark-Geschäftsführer Mag. Christoph Holzer.

Lob für vielfältige Gesundheitsmaß-nahmenHervorgehoben werden besonders die Viel-falt der Gesundheitsangebote, die gesundeFührungskultur und die damit verbundenenWeiterbildungen.Gelobt werden neben den zahlreichen Ge-sundheitsangeboten die gesunde Führungs-kultur und die damit verbundenen Schu-lungs- und Ausbildungsmaßnahmen von

SPAR. Besonders innovativ: Neben Initiati-ven wie „Rauchfrei“ ist SPAR vor allem imdigitalen Gesundheitsmanagement Vorreiter.Mit der einzigartigen und kostenlosen Ge-

sundheits-App „Health Coach“ werden dieMitarbeitenden bei ihren Gesundheitsaktivi-täten unterstützt und zu einem gesunden Le-bensstil begleitet. Die zahlreichen Zusatz-

features der APP wie Schrittzäh-ler, Laufzeitenprognose und um-fangreiche Expertentipps machendie App zum persönlichen, digi-talen Sport- und Gesundheitsco-ach, der die Nutzer rund um dieUhr begleitet. Die App steht auchKundinnen und Kunden kosten-los zur Verfügung. zz

SPAR Steiermark für Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnetDie Gesundheit der Mitarbeitenden ist das höchste Gut: Anfang März wurde der SPAR Regionalzentrale Stei-ermark & Südburgenland zum 1. Mal das „Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung“ in der ÖGK inGraz verliehen. Somit sind SPAR und INTERSPAR quer durch Österreich vom Netzwerk Betriebliche Gesund-heitsförderung für die umfangreichen Bemühungen in Sachen Mitarbeitergesundheit ausgezeichnet.

V.l.n.r.: Gert Lang (Fonds Gesundes Österreich), Mag. Christoph Holzer (Geschäftsführer SPAR Steier-mark & Südburgenland) und Mag. Andrea Hirschenberger (Landesstellenleiterin ÖGK). Foto: ÖGK/Manninger

V.l.n.r.: Dr. Gert Klima (SPAR-Be-triebsarzt), Bettina Münzer (SPAR-Betriebsrätin), Margot Brandstätter,MA (Personalabteilung SPAR) undMag. Manuela Krenn (Leiterin Be-reich Personal SPAR), Mag. Chris-toph Holzer (Geschäftsführer SPAR)und Mag. Andrea Hirschenberger (Landesstellenleiterin ÖGK). Foto: ÖGK/Manninger W

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CORONAVIRUS- INFORMATIONTipps, Infos und Hilfsangebote für Grazerinnen und Grazer � nden Sie auf

graz.at/corona-hilfe

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72 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Das neue Kongresszentrum in der In-nenstadt von Leoben wird Maßstäbefür die Steiermark setzen. Rund

1.000 Personen sollen darin Platz finden.Eingebettet in die Leobener Altstadt stellt esauch ein architektonisches Vorzeigeprojektdar. Damit verbunden ist eine „gesamtheit-liche Attraktivitätssteigerung der Stadt Le-oben“, wie es heißt. Vielfältigkeit steht zu-künftig im Vordergrund. Das Kongresszen-trum wird mit modernster Multimediatech-nik ausgestattet. Veranstalter können dieseAusstattung mit ihrem präferierten Equip-ment, entsprechend ihrer Anforderungen, er-gänzen. Künftige Veranstaltungen werdensich nicht nur innerhalb der Räumlichkeitenabspielen, sondern werden auch live in dasInternet übertragen und können weltweit ge-streamt werden. Die zentrale Lage mitten amHauptplatz, nur wenige Gehminuten vomBahnhof entfernt, ist definitiv ein Alleinstel-lungsmerkmal des neuen Leobener Veran-staltungszentrums.

Einzigartige RaumvielfaltDie steiermarkweit einzigartige Raumviel-falt aus Sälen, Meetingräumen und Freiflä-chen sowie die Flexibilität aller Räumlich-keiten ermöglichen maßgeschneiderte Ver-anstaltungskonzepte für traditionelle undneue Event-Formate. Kernstück des neuenLive Congress Leoben ist der moderneMehrzwecksaal, welcher Platz für bis zu 510Personen sitzend oder 1.000 Personen ste-hend bietet. Für den Mehrzwecksaal sind ne-ben einer großen Bühne auch zwei kleinereNeben- sowie eine Hinterbühne vorgesehen.Der Saal wird teilbar gestaltet, dies bietetden Vorteil, dass auch zwei Veranstaltungenparallel zueinander stattfinden können.

Eingebettet in die AltstadtDer bestehende Gebäudebestand zwischendem Alten Rathaus und dem Hotel Kongresssoll dazu vollständig abgetragen werden.Das historische, unter Denkmalschutz ste-hende Alte Rathaus bleibt bestehen. DieRäumlichkeiten des Alten Rathauses werdenin das neue Gesamtkonzept eingebunden.Zwischen den bestehenden Gebäuden wirdein Neubau errichtet, welcher mit einer Glas-front an die Gebäude links und rechts ange-schlossen wird. Das Alte Rathaus und dasHotel Kongress bleiben in ihrer straßensei-tigen Gestaltung erhalten. Die bestehendenGebäude und der Neubau werden mit einemGlasdach verbunden. Dies sorgt für einehelle und freundliche Raumsituation imneuen Live Congress und macht die Bau-komplexe als eine Einheit erlebbar. Auch dieAltstadt-Tiefgarage der Stadtwerke Leoben

wird im Zuge der Bauarbeiten umfassend sa-niert und soll ein komplett neues Erschei-nungsbild bekommen: modern, hell, freund-lich, sicher.

Ab sofort VeranstaltungsanfragenmöglichDie Tiefgarage wird bereits im Oktober 2020wieder vollständig nutzbar sein. Die Fertig-stellung des Live Congress ist mit Herbst2021 geplant. Bei Interesse können ab sofortVeranstaltungsanfragen für den neuen LiveCongress an das Kulturmanagement derStadtgemeinde Leoben gestellt werden. zz

Kontakt:Per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 03842/4062-353.

Startschuss für neues Kongresszentrum in LeobenDer neue „Live Congress Loeben“ steht in den Startlöchern. Baubeginn soll im Mai 2020 erfolgen. Damit ent-steht in der zweitgrößten Stadt der Steiermark eine Eventlocation, die nicht nur den neuesten baulichen undtechnischen Standards entspricht, sondern sich auch lückenlos in das urbane Stadtbild einfügt. Grundsteinle-gung für ein Meilenstein-Projekt.

Stadtwerkedirektor Ronald Schindler, Bürgermeister Kurt Wallner, Architekt Thomas Mathoi, GerhardSamberger (Kulturmanagement Leoben) und Stadtbaudirektor Heimo Berghold Foto: Brainsworld

Neue Rathauspassage Foto: eep Architekten Einblicke in die neuen Kongress-Räumlichkeiten Foto: eep Architekten

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Um die wirtschaftlichen Schäden der Corona-Kriseabzumildern, hat die Regierung einen 15 Milliardenschweren Hilfsfonds geschaffen. Dieser soll vor allemUnternehmen und Branchen unterstützen, die durchSchließung bzw. große zu erwartende Umsatzrück-gänge in eine wirtschaftliche Schieflage geratensind.

Der Corona-Hilfsfonds kann von Unternehmen beantragt wer-den, die vorwiegend im Inland tätig sind und deren Liqui-ditätsbedarf in Österreich besteht. Dieser umfasst eine Kre-

ditgarantie in Höhe von 90 Prozent für Betriebsmittelkredite. DerKredit kann drei Monatsumsätze bzw. höchstens 120 Millionen Euroumfassen, wird mit maximal ein Prozent verzinst und die Laufzeitbeträgt bis zu fünf Jahre mit Erweiterung auf weitere fünf Jahre. Zu-dem können Unternehmen einen Betriebskostenzuschuss beantragen.„Der Stillstand durch Corona wird die österreichische Wirtschaftnachhaltig verändern und der Corona-Hilfsfonds der Regierung istsicherlich ein wichtiger Schritt, die Schäden einzugrenzen. Dennochsind und bleiben schnell zur Verfügung stehende Finanzmittel derwesentliche Faktor für das Überleben zahlreicher Betriebe. Wir sehenes daher als unsere Aufgabe, die Unternehmen bei der Aufbereitungder benötigten Unterlagen bestmöglich zu unterstützen, um so denBanken und Behörden eine schnelle Bearbeitung zu ermöglichen.Gerade kleine und mittlere Betriebe brauchen dringend eine rascheFinanzspritze“, betont Mag. Peter Bartos, Partner und Geschäftsfüh-rer bei BDO. Einen Überblick aller Fördermöglichkeiten sowie die benötigten Un-terlagen für die Antragstellung finden Sie unter bdo.at. zz

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BDO: Fördermöglichkeitenfür Corona-Hilfsfonds

Mag. Peter Bartos, Partner und Geschäftsführer BDO Foto: BDO_Vanessa Hartmann-Gnong

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Sie ist seit Jahren ein bewährtes Mittel,um Kündigungen zu vermeiden – dieKurzarbeit. „Die Kurzarbeit dient

dazu, den wirtschaftlichen Kreislauf in Kri-senzeiten aufrechtzuerhalten. Kurzarbeit un-terstützt Unternehmen und ermöglicht es da-bei, Arbeitskräfte zu halten“, sagt Peter We-denig, Landesgeschäftsführer des AMSKärnten. Die grundsätzliche Idee dahinter:Unternehmen reduzieren, vorerst auf sechsMonate befristet, in wirtschaftlichen Krisen-zeiten die Arbeitszeit der Mitarbeiter. Da-nach kann bei Bedarf um ein halbes Jahr ver-längert werden. Der aliquote Lohnverlustwird durch Förderungen durch das Arbeits-marktservice (AMS) teilweise aufgefangen.Ein Instrument, das sich bereits in der Fi-nanzkrise 2009/10 bewährt hat: 2009 waren66.500 Beschäftigte in Österreich in Kurz-

arbeit, ein Jahr danach waren es 23.700. DieKosten für den Staat beliefen sich damals aufrund 169 Millionen Euro, dafür konnten abermassive Kündigungen verhindert werden.Die anziehende Konjunktur hat die Nach-frage nach Kurzarbeit schließlich deutlichzurückgeschraubt: 2018 befanden sich nur1.770 Personen in zwölf Betrieben in Kurz-arbeit, die Ausgaben des Staates dafür belie-fen sich auf rund zwei Millionen Euro.Bereits in den vergangenen Monaten hat dasInstrument der Arbeitsplatzsicherung ange-sichts der sich abflachenden Weltwirtschafts-konjunktur, der Krise in der Automobilin-dustrie und des Handelskriegs zwischenChina und den USA wieder vermehrt Einzugin den heimischen Unternehmen gehalten:So haben beispielsweise Kässbohrer, Her-steller von Fahrzeugtransportern und Auf-

bauten, sowie voestalpine Tubulars in Kind-berg im Februar Kurzarbeit ab März ange-kündigt. Einen regelrechten Schub hat dieKurzarbeit allerdings nach den von der Re-gierung verhängten Anti-Corona-Maßnah-men erhalten. Demnach haben allein zwi-schen 15. und 26. März rund 3.880 KärntnerUnternehmen eine entsprechende Anfragebeim AMS gestellt. „Es handelt sich umgroße, mittlere und kleine Unternehmen querdurch die Branchen“, sagt dazu Wedenig.Wie viele Betriebe und Beschäftigte tatsäch-lich von der Kurzarbeit betroffen sein wer-den, könne man derzeit (Stand: Ende März)noch nicht sagen. Wedenig führt in diesemZusammenhang noch einen weiteren Vorteilder Kurzarbeit ins Treffen, nämlich dassWissen und Können damit im Betrieb gehal-ten werden: „Durch Kurzarbeit verlieren Un-

74 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Ansturm auf die KurzarbeitKurzarbeit als Instrument gegen die Corona-Krise – auch immer mehr Kärntner Unternehmen grei-fen darauf zurück oder überlegen sich zumindest, das zu tun. Was kann die Corona-Kurzarbeit, wiefunktioniert sie?

Von Ursula Rischanek

Foto: iStock.com/graemenicholson

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ternehmen ihre Fachkräfte nicht beziehungs-weise müssen sie diese nach der Krise nichtwieder suchen.“ Denn es werde auch eineZeit nach Corona kommen: „Wenn die Wirt-schaft wieder Fahrt aufnimmt, werden dieseFachkräfte wieder gebraucht“, sagt der AMSKärnten-Chef, der weiters darauf hinweist,dass „mit Kurzarbeit auch die Mitarbeitereine gewisse Sicherheit und Perspektive indieser schwierigen Zeit bekommen“.

Modell Corona-KurzarbeitAngesichts der Bedeutung der Kurzarbeit fürdie gesamte Volkswirtschaft und den Wirt-schaftsstandort Österreich hat die Regierungmittlerweile das Modell der Kurzarbeit imRahmen ihres Soforthilfe-Pakets an die ak-tuelle Situation angepasst: Damit mehr Un-ternehmen als bisher – vom Industriebetriebbis zum Kleinstunternehmen – in der Co-rona-Krise eine Kurzarbeits-Lösung für ihreMitarbeiter nutzen, ist ab sofort eine Kosten-übernahme der Dienstgeberbeiträge schonab dem ersten Monat statt erst ab dem viertenMonat möglich. So sei das Soforthilfepaketzur Corona-Kurzarbeit noch attraktiver ge-worden – und es gebe „keine Ausreden mehrfür Unternehmen“, so ÖGB-Präsident Wolf-gang Katzian. Auch WKO-Präsident HaraldMahrer begrüßte die Nachbesserung: Mitden weiteren Erleichterungen sei die Co-rona-Kurzarbeit nun noch einfacher für Be-triebe nutzbar, vor allem für die stark betrof-fene Tourismusbranche, die Gastronomieund den Handel.

Wir haben die Antworten auf die wichtigstenFragen zum Thema kurz für Sie zusammengefasst:

Wer kann Kurzarbeit einführen – undwie?Jedes Unternehmen in wirtschaftlichenSchwierigkeiten, unabhängig von seinerGröße oder Branche, kann Kurzarbeit bean-tragen. Dafür muss es Kontakt mit dem AMSaufnehmen und – sofern vorhanden – mitdem Betriebsrat eine unterschriftsreife Be-triebsvereinbarung abschließen. In Betriebenohne Betriebsrat sind Einzelvereinbarungenmit jedem Arbeitnehmer erforderlich.

Für wie lange kann man Kurzarbeit ein-führen?Die Corona-Kurzarbeitsunterstützung wirdfür maximal drei Monate gewährt. Nach Ab-lauf dieser Zeit kann sie bei Bedarf um wei-tere drei Monate verlängert werden. Danachendet sie automatisch. Die Sozialversiche-rungsbeiträge bei Corona-Kurzarbeit werdendem Unternehmen wie erwähnt bereits abdem ersten Monat vom AMS ersetzt.

Wie hoch ist das Entgelt bei der Corona-Kurzarbeit?Die Kurzarbeitsbeihilfe des AMS bemisstsich am Nettoentgelt des Arbeitnehmers in

den letzten 13 Wochen vor Beginn der Kurz-arbeit und liegt zwischen 80 und 90 Prozentdes vor der Kurzarbeit bezogenen Nettoent-gelts. Sonderzahlungen wie Urlaubsgeldoder Abfertigungen sind von der Kürzungnicht betroffen.

Auf welches Maß kann die Arbeitszeit re-duziert werden?Im gesamten Durchrechnungszeitraum kanndie Arbeitszeit um maximal 90 Prozent re-duziert werden. Dabei können auch längereZeiträume mit einer Wochenarbeitszeit vonnull Stunden vereinbart werden. Sollte diesder Fall sein, ist in den darauffolgenden Wo-chen die Arbeitszeit entsprechend höher an-zusetzen.

Gilt Kurzarbeit auch für Lehrlinge undTeilzeitarbeitskräfte?Neu ist, dass nun auch Lehrlinge, die bisherausgeschlossen waren, von der Kurzarbeiterfasst sind. Sie erhalten die volle Lehrlings-entschädigung ausbezahlt. Für Teilzeitbe-schäftigte ist ebenfalls Kurzarbeit möglich,dabei muss jedoch die bisherige Teilzeit-Ar-beitszeit entsprechend reduziert werden.

Wie ist die Situation bei Leiharbeitern?Leiharbeitnehmer können ebenfalls kurzar-beiten, wenn der Betrieb, in dem sie beschäf-tigt sind, kurzarbeitet und mit dem Arbeits-kräfteüberlasser eine eigene Kurzarbeitsver-einbarung abgeschlossen wird. Gleichzeitigdürfen sie in der ausgefallenen Arbeitszeitaber nicht an ein anderes Unternehmen ver-liehen werden. Außerdem gilt auch hier dieBehaltepflicht.

Dürfen während der Kurzarbeit Über-stunden geleistet werden?

In der Corona-Sozialpartnervereinbarungkann auch die Zulässigkeit der Leistung vonÜberstunden festgelegt werden. Es sind jeneBetriebsbereiche zu nennen, in denen Über-stundenarbeit erlaubt sind. Im Fall geleisteterÜberstunden sind diese von den im jeweili-gen Abrechnungsmonat angefallenen Aus-fallstunden in Abzug zu bringen.

Müssen vor der Kurzarbeit Urlaub undZeitguthaben verbraucht werden?Arbeitgeber können den Verbrauch von al-tem Urlaub und Zeitguthaben verlangen, je-doch nicht einseitig anordnen. In Betriebenmit Betriebsrat ist der Urlaubsverbrauch übereine Betriebsvereinbarung zu regeln.

Doch das Budget für die Kurzarbeit könntemöglicherweise bald ausgeschöpft sein – ob-wohl die Regierung dieses angesichts des enor-men Andrangs zuletzt aufgestockt hat. Warenim Jahresbudget des AMS zuerst nur 20 Millio-nen Euro für das heurige Jahr dafür budgetiert,so sind es mittlerweile 400 Millionen Euro.Doch auch die könnten nach Ansicht der AgendaAustria bei Weitem nicht ausreichen. Wenn 50Prozent der Arbeitnehmer das neue Modell inAnspruch nehmen und die Arbeitsleistung umdie Hälfte reduzieren, liegen die wöchentlichenKosten bei knapp 300 Millionen Euro. Werdenein Viertel der Beschäftigten mit einer Arbeits-reduktion von 90 Prozent in Kurzarbeit ge-schickt, fallen für den Staat kosten in Höhe von400 Millionen Euro an – pro Woche. „Die An-meldung sollte unbürokratisch und leicht sein,damit die Kurzarbeit eine echte Alternative zursonst drohenden Arbeitslosigkeit ist. Das wirdteuer sein, umso wichtiger ist es, daran zu arbei-ten, dass der Ausnahmezustand bald beendetwerden kann“, sagt Dénes Kucsera, Arbeits-marktexperte der Agenda Austria. zz

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Jeder einzelne Bürger ist von der Corona-Krise und den damit einhergehendenMaßnahmen betroffen. Wie geht es Ihnenin dieser Situation‰ Es ist eine gewaltige Herausforderung, inder wir uns hier befinden. Ich persönlichhalte mich strikt an die Weisungen der Re-gierung und nehme nur noch unumgänglicheTermine wie etwa Sozialpartnergesprächewahr. Vieles kann zum Glück digital gelöstwerden. Aber betrieblich ist es auch für micheine harte Zeit. Umso mehr freue ich mich,dass es nach Ostern wieder aufwärtsgeht –wenn wir alle vernünftig sind.

Wie schätzen Sie diesen „Neustart“ ab 14.April ein? ‰ Rund ein Monat Stillstand in weiten Tei-len der Wirtschaft muss genügen, jetzt gehtes auch darum, die schlimmsten Auswirkun-gen der Infektion auf unsere Unternehmenzu begrenzen. Das Hilfspaket der Bundesre-gierung ist hier europaweit vorbildhaft. Esist besonders begrüßenswert, dass in einemersten Schritt bereits nächste Woche kleinere

Handelsbetriebe sowie noch rechtzeitig zurFrühjahrssaison Bau- und Gartenmärkte –selbstverständlich unter Einhaltung der Si-cherheitsvorschriften und der Anordnungzum Tragen von Schutzmasken – wieder öff-nen könnten. Man sollte aber auch zusätzlichdringend darüber nachdenken, das Sommer-bauverbot im Tourismus – zumindest für denInnenausbau – heuer auszusetzen, um anti-zyklisch agierenden Unternehmen die Mög-lichkeit zu geben, zu investieren und dieWirtschaft wieder anzukurbeln.

Wie nehmen Sie Ihre Unternehmerkolle-gen derzeit wahr? ‰ Für zahlreiche Betriebe ist die Situationexistenzbedrohend. Einige nutzen aber dieZeit, um Liegengebliebenes zu erledigen undviele beweisen einmal mehr ihren Unterneh-mergeist. Lassen sich etwas einfallen undstellen ihr Geschäftsmodell um. Es ist über-aus motivierend zu sehen, dass kaum einerden Kopf in den Sand steckt, sondern diese„Das pack ma“-Mentalität an den Tag legt.Solche Kollegen geben auch mir Kraft!

Apropos „Das pack ma“: Unter diesemClaim lief vor Kurzem eine neue Platt-form an. Was kann sie? ‰ www.daspackma.at ist eine Onlineplatt-form, die eine Übersicht über alle regionalenBetriebe bietet, die in der aktuellen Situationfür uns alle da sind. Viele Bäcker, Fleischer,Wirtshäuser sowie andere Händler und Pro-duzenten haben ihre Geschäftsmodelle um-gestellt, bieten Onlineshops, Zustellservicesoder kontaktlose Abholung sowie Gut-scheine an, um unter den völlig neuen Rah-menbedingungen ihren Betrieb und ihre Mit-arbeiter zumindest teilweise in Beschäfti-gung halten zu können. Mittlerweile findensich über 2500 Unternehmen auf der Web-site. Ein regionales Onlinebranchenbuch, daskeine Kundenwünsche offenlässt. Daher er-lauben Sie mir noch zum Schluss einen Ap-pell: Halten Sie Ihren Kärntner Betriebenauch und besonders in dieser schwierigenZeit die Treue, nutzen Sie unsere neue Platt-form und kaufen Sie, wann immer es mög-lich ist, bei Kärntner Unternehmen ein. zz

„Gemeinsam schaffen wir es durch die Krise“

Die Corona-Krise trifft die heimische Wirtschaft hart. WK-Präsident Jürgen Mandl spricht im Interview überunternehmerischen Einfallsreichtum, einen vorsichtigen Neustart und die daspackma.at-Plattform.

„Es ist überaus motivierend zu sehen, dass kaum einer den Kopf in den Sand steckt, sondern diese ,Das pack ma’-Mentalität an den Tag legt“, so WK-Präsident Jürgen Mandl.Foto: WKK/Helge Bauer

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INFO-SERVICE FÜR BETRIEBE

Wir haben alle Details für Sie zusammengefasst:

Schrittweise Öffnung von Geschäften Kleine Geschäfte & Bau- und Gartenmärkte dürfen unter bestimmten Auflagen öffnen.Maskenpflicht In allen geöffneten Geschäften muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.Gastgewerbe Die Lieferung und Selbstabholung nach vorangegange-ner Bestellung von Speisen ist erlaubt.Härtefall-Fonds In zwei Phasen werden Selbstständige, die jetzt keine Umsätze haben, bei der Bestreitung ihrer Lebenserhal-tungskosten unterstützt.

wko.at/coronaAlle Informationen zu diesen und weiteren Themen

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78 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020

Auf unserem Planeten ist das vor allem an derdeutlichen Tendenz der Siedlungsgebiete zurExpansion sichtbar. Besonders am Rand von

Städten wuchern die Wohngebiete in Richtung der ur-sprünglich weit außerhalb gegründeten Gewerbege-biete, die sich aber auch ausbreiteten, und irgendwannkam es zum Zusammenschluss. In zahlreichen Fällenwar es damit mit dem Frieden vorbei. Zu unterschied-lich sind die Anforderungen an die jeweiligen Nut-zungskategorien. Im Gewerbe- oder Industriegebietwill möglichst uneingeschränkt gearbeitet werden,was mitunter auch mit einer begleitenden Geräusch-kulisse verbunden ist, im Wohngebiet will man genaudas nicht, möchte man sich doch nach getaner Arbeitdort zur Ruhe zurückziehen.

Standortentwicklung über die eigenenGrenzen hinausBei der Entwicklung des Industrieparks der EURONOVA haben wir genau diese Problematik als eineder am meisten beeinträchtigende fürbeide Seiten erkannt und sämtliche da-mals am Industriestandort vorgefunde-nen Wohnungen in bestehende Wohnbe-reiche außerhalb des Standorts umge-siedelt. Zum östlich angrenzenden Sied-lungsraum wurde ein widmungsfreierStreifen ausgeschieden und auf diesembewaldete Lärm- und Sichtschutzhügelerrichtet.So ist der Industriepark der EURONOVA heute einer der wenigen Indus-

triestandorte, die keinerlei direkten Kontakt zum um-liegenden Wohngebiet und dadurch in Betriebsstät-tengenehmigungsverfahren keine Wohnanrainer ha-ben.Freizeit und Tourismus können in Arnoldstein in wie-derum vom Wohn- und Industriegebiet getrennten Be-reichen stattfinden.Davon profitiert nicht nur die Gemeinde Arnoldstein,sondern vor allem auch die hier angesiedelten Unter-nehmen, die ungestört arbeiten können und deren Mit-arbeiter für Arbeit, Wohnen und Freizeit hier das pas-sende Umfeld finden.Auch der Industriepark der EURO NOVA hat sich inden letzten Jahrzehnten auf 40 Unternehmen mit 720Mitarbeitern ausgedehnt und durch die Berücksichti-gung der Bedürfnisse anderer die eigene Position ge-stärkt. zz

Das Universum dehnt sich angeblich aus.

EURO NOVA – nachhaltige Betriebsansiedlung

Kontakt:EURO NOVA Industrie- und GewerbeparkDreiländereck GmbH & Co KG

Ing. Eric GotschierIndustriestraße 159601 ArnoldsteinTel. +43 4255 3722 0

[email protected]

40 Unternehmen nutzen derzeit die perfekte Infrastruktur im Industriepark.

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Liebe Kärntnerinnen und Kärntner! Die Coronakrise ist für die Kärntner Betriebe eine gewaltige Herausforderung. Viele regionale Händler, Produzenten, Gastronomen, Gärtner, bäuerliche Direktvermarkter etc. haben in den vergangenen Tagen auf Onlineshops oder Lieferservice umgestellt.

Gerade jetzt gilt es, Solidarität zu zeigen und die regionalen Betriebe zu unterstützen. Wir bitten Sie, Ihre Einkäufe bei den regionalen Produzenten und Händlern zu erledigen.

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Sie haben geöffnet? Bei Ihnen kann man online oder telefonisch bestellen? Sie bieten Gutscheine an?Dann tragen Sie sich ein und werden Sie Teil der größten Kärntner Online-Plattform für Unternehmen und Direktvermarkter.

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Die Corona-Krise macht drastischeEinschränkungen des öffentlichenund wirtschaftlichen Lebens not-

wendig, die wir seit dem Ende des ZweitenWeltkriegs nicht mehr erlebt haben. Die His-toriker wissen, auch damals waren es die re-gionalen Wertschöpfungsketten, die beson-ders dazu beitrugen, die Versorgung der Be-völkerung mit Lebensmitteln, Gütern undDienstleistungen zu gewährleisten, und ei-nen wesentlichen Beitrag leisteten, damit dieWirtschaft in den Nachkriegsjahren wiederin Schwung kam. Beispielsweise war dasWörgler Freigeld, welches in den 1930er-

Jahren in Folge der großen Wirtschaftskriseeingeführt wurde, ein sehr erfolgreiches Bei-spiel, wie regionale Wirtschaftskreisläufe inschwierigen Zeiten angekurbelt werden kön-nen.

Regionalen Handel stärkenEin Regionalwährungssystem werden wirfür die Zeit nach der Krise nicht brauchen,sehr wohl aber eine starke Offensive für re-gionale Wertschöpfung. Aktuell wird vielenbewusst, wie vernetzt die Dinge sind. Derohnehin schon von internationalen Online-shops gebeutelte stationäre Einzelhandel hat

nun, wo die Läden zu sind, einen Totalaus-fall. Wenn die Händler nichts verdienen,dann können auch der Friseur um die Ecke,der Handwerker, die kleine Baufirma etc. etc.nichts verdienen. Alles ist ein Kreislauf – dasmuss wieder verstärkt in unsere Köpfe rein.Es ist daher für die Zeit nach der Krise be-sonders wichtig, dass wir den regionalenWirtschaftskreisläufen eine ordentlicheStarthilfe geben. Auch große Betriebe habendie Möglichkeit, sich selbst und andere zustärken. Beispielsweise erkennen die großenLebensmittelhändler, wie abhängig ihre ei-gene Produktpalette vom Ausland ist, wes-

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Die Corona-Krise lässt uns auf sehr drastische Weise erkennen, wie wichtig regionale Wertschöpfung für un-ser aller Wohlstand ist. Der regionale Handel vom Lebensmittelhändler, vom Bauern bis zum Handwerker ga-rantiert nicht nur jetzt in der Krise eine lokale Versorgungssicherheit, sondern sichert auch Einkommen undArbeitsplätze. Für die Zeit nach Corona werden wir daher mehr denn je regionale Wertschöpfung brauchen,um unsere Wirtschaft wieder hochzufahren. Bereits jetzt gilt: Regional kaufen heißt Zukunft sichern!

Von Stefan Rothbart

Regional kaufen heißt Zukunft sichern!Kauft regional, wenn ihr die Wirtschaft jetzt retten wollt!

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2020 81

halb wieder viele auf regionale Produzentenzurückgreifen wollen. Manche Handelsket-ten sind bei verarbeiteten Lebensmitteln biszu 60 Prozent von Ländern wie China ab-hängig. Eine große Palette an Produktenwird daher längerfristig nicht verfügbar sein.Doch die regionalen Produzenten könnenund sollten hier einspringen. Auch die Politikist gefordert, die regionale Wertschöpfungentsprechend voranzutreiben. Das Geld, dasjetzt als Hilfe für die Betriebe lockergemachtwird, muss auch in den regionalen Wirt-schaftskreislauf einfließen. Es nutzen uns alldie Milliarden nichts, wenn diese irgendwoauf den Konten oder unter dem Kopfkissengehortet werden.

Wie wir uns drei Milliarden zurückholen könnenDiese Tage wundern sich so einige in der Po-litik, warum denn so viele Einzelhändler fi-nanziell keine zwei Wochen durchhaltenkönnen. Nun, das hat damit zu tun, dass diesesowie auch alle Selbstständigen und Freibe-rufler jahrelang mit Auflagen, Steuern undAbgaben finanziell ausgeblutet wurden. Sokonnten sich die meisten keine Reserven auf-bauen. Amazon und Co. hingegen machenMilliardengewinne und der Staat lässt ihnendie Steuervermeidungstricks durchgehen,schließlich würden diese Konzerne ja (bil-lige) Arbeitsplätze schaffen. Aktuell stellenwir aber fest, dass uns diese Form der Kon-zernhofierung nichts bringt. Laut einer ersten Berechnung des Institutsfür Handel, Absatz und Marketing der Jo-hannes Kepler Universität Linz wird derUmsatzverlust für den stationären Einzel-handel bis Ende April bei 4,3 MilliardenEuro liegen. Dieser Verlust wird nicht nur

eine Insolvenzwelle zur Folge haben, son-dern auch volkswirtschaftliche Auswirkun-gen erzeugen. Ein positiver Lichtblick ist,dass der Einzelhandel sehr stark der Nach-frage folgt. Selbst wenn jetzt viele Geschäfteschließen müssen, wird es, sobald die Nach-frage wieder anzieht, eine Neugründungs-welle geben. Dafür muss die Politik nur diefinanziellen Verluste überbrücken. Wir haben aber auch die Chance, uns dieEinbußen langfristig wieder zurückzuholen,und zwar durch sehr bewusstes regionalesEinkaufen.Laut Statista hat der Onlinehandel im Jahr2018 in Österreich dem stationären Handel

rund 3,2 Milliarden Euro an Umsatz entzo-gen. Obwohl in dieser Rechnung natürlichder Umsatz von heimischen Online-Shopsebenfalls enthalten ist, bleibt ein Abgang vonrund 2,5 Milliarden Euro, der an ausländi-sche Unternehmen abfloss. Allein Amazonhatte daran einen Anteil von 719,8 MillionenEuro. Die aktuellen Verluste im stationären Ein-zelhandel ließen sich ausgleichen, wenndurch starke Bewusstseinsbildung für regio-nales Einkaufen ein Drittel der Online-Um-sätze in den nächsten drei bis vier Jahrenwieder zurückfließen würde.

Umsatzverluste ausgewählter Einzelhandelsbranchen durch den Shutdown bis Ostern, in Millionen Euro

Bekleidung: 530

Möbel: 480

Bau-/Heimwerkerbedarf: 380

Elektrogeräte: 270

Sportartikel: 210

Schuhe/Lederwaren: 120

Bücher/Zeitschriften: 100

Uhren/Schmuck: 90

Spielwaren: 30Quelle: Institut für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz

Nicht nur die Gro-ßen, sondern auchdie Kleinen unter-stützen! Hinter in-novativen Lebens-mittelläden wie„Das Gramm“ inGraz, das verpa-ckungsfreies Ein-kaufen möglichmacht, steckt oftmehr regionaleWertschöpfung, alsman denkt.Foto: Das Gramm/Mathias

Schalk

Um den Steirerinnen und Steirern das breite Angebot auf einen Blick sichtbar zu machen, hat die Wirtschaftskammer diePlattform wko.at/steirischeinkaufen ins Leben gerufen. Mehr als 1.600 steirische Unternehmen sind schon dem Aufruf der Wirtschafts-kammer gefolgt und haben ihren Onlineshop bzw. ihr telefonisches Bestellservice der neuen Plattform gemeldet. Foto: Steirisch-kaufen.at

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Man muss die Leute darauf einschwören!Dafür braucht es eine Kampagne, um der Be-völkerung zu vermitteln, wie wichtig regio-nales Einkaufen jetzt für unsere Volkswirt-schaft und für unseren Wohlstand ist. Die Po-litik kann Anreize schaffen, regionale Pro-dukte preislich attraktiver zu machen, z.B.

mit einem Regionalrabatt auf die Mehrwert-steuer. Man muss den Leuten sagen: Wennihr wollt, dass die Wirtschaft in Österreichwieder hochkommt, dann kauft in den nächs-ten Jahren wieder verstärkt beim heimischenHandel. „Dafür braucht es aber auch Unter-stützung von Politik und Handelsverbänden.Konsumentenanreize, eine heimische On-

line-Shop-Offensive und eine breite Be-wusstseinsbildung über entsprechende Kam-pagnen wären nötig. Außerdem könnte mansich auf europäischer Ebene endlich einigenund Amazon und Co. entsprechend besteu-ern. Holen wir uns, was uns zusteht, könnteman einen ehemaligen Bundeskanzler sinn-gemäß zitieren. zz

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„Kauf’s in der Region, dann haben wir alle Lohn!“ Foto: iStock.com/Petar Chernaev

Regional einkaufen in Kärnten war noch nie so wichtig wie jetzt. Aus diesem Grund hat das Land Kärnten gemeinsam mit der Wirtschafts-kammer und der Landwirtschaftskammer die Plattform www.daspackma.at ins Leben gerufen. Über 1.300 regionale Anbieter präsentie-ren ihre Online-Shops. Foto: daspackma.at

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