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Soeben erschienen Wissenschaft in schöner Form Ab Heft 1/1999 zeigt sich die Wissen- schaftliche Zeitschrift der TU Dresden (WZ) in einem neuen Gewand. Damit wird gleichzeitig das neue CI-Konzept (Corporate Identity) für Publikationen der TU Dresden vorgestellt. Das soeben erschienene Heft der WZ zum Thema „Neue Aspekte der Herz- und Kreislaufmedizin“ ist entstanden unter Federführung von Professor Ste- phan Schüler, Ärztlicher Direktor des Herz- und Kreislaufzentrums. Mit der Gliederung in Diagnostik und Therapie der koronaren Herz- krankheit, Elektrophysiologie, Herzin- suffizienz, Ultraschalldiagnostik, Prävention und Nachsorge sowie zukünftige Entwicklungen in der kar- diovaskulären Medizin sind umfang- reiche Aussagen zur Herz- und Kreis- laufmedizin getroffen worden. Mit der eingebundenen Tafel „Das menschliche Herz“ können auch Nicht- Versierte auf medizinischem Gebiet vieles nachvollziehen, was in den Auf- sätzen beschrieben ist. Die Wissenschaftliche Zeitschrift ist zum Preis von 15 Mark erhältlich in der Redaktion der Wissenschaftlichen Zeitschrift der TU Dresden, Nöthnitzer Str. 43, Tel. (03 51) 4 63 - 27 73, Fax (03 51) 4 63 - 77 68, e-mail: wz-tud@ rcs.urz.tu-dresden.de. Ute Hendlmeier Universitätsjournal Die Zeitung der Technischen Universität Dresden 10. Jahrgang 2. Februar-Ausgabe – 23. Februar 1999 Nummer 4 AUS DEM INHALT Model, Sportlerin, Werbeträgerin: TU-Studentin Conny Simmchen als „Französin“ im Skeleton TUD kooperiert mit GEERS: Neues Verfahren zurAnpassung von Hörgeräten entwickelt Klein, aber fein: Musikwissenschaftler der TUD und ihre Forschungsprojekte Mit Hausmüll heizen? Tagung derAbfallwirtschaftler sucht nach ökologischen Wegen Seite 3 Seite 4 Seite 7 Seite 9 Sonnenenergie: Schon vor drei Jahrhunderten genutzt Wer kennt das nicht: Das Ketchup und die Mayo rutschen vom schlabberi- gen Pappteller und bekleckern das Jackett. Von Genuß keine Spur. Pommes mit Currywurst am Imbiß um die Ecke oder auf dem Jahrmarkt werden so zum Balancemenü. Eine wahre Alternative für die schnellen Genießer sind feste Teller auf Kartoffelstärkebasis, doch noch kosten sie mehr als die Pappteller. Das Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik der Technischen Universität Dresden hat nun sogenannte Verpackungsformkörper entwickelt, die auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Ihre Tel- ler, Becher und auch Tabletts sind biolo- gisch abbaubar und daher umwelt- freundlich. Die Dresdner Wissenschaftler um Professor Lothar Linke zeigen ihre Produkte das erste Mal auf der Leipziger Umweltmesse TerraTec vom 2. bis 5. März 1999 (Halle 3, Stand A01). Auch am Anfang der Dresdner Öko-Teller steht die Kartoffel: Als Ausgangsmaterialien werden Kar- toffelstärke, Faserstoffe und weitere Zu- satzstoffe genutzt. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, daß statt Kartof- felstärke auch ein kostengünstiges Stär- ke-Faser-Substrat verwendbar ist. Es entsteht durch Zerkleinern und Entwäs- sern ganzer Kartoffeln schon direkt auf dem Acker. Hierfür haben Konstrukteu- re der Landtechnik der TU Dresden eine entsprechende Maschine entwickelt. Nicht nur die ersten Sohlen für die weltbekannten Nike-Sportschuhe wur- den im industriellen Waffeleisen ge- backen, sondern auch das „Kartoffel- mus“: Nach zwei bis fünf Minuten können die Dresdner Wissenschaftler dem heißen Eisen die Teller und Becher entnehmen. Aus 82 Gramm umwelt- freundlichen Ausgangsstoffen ist bei 180° Celsius ein etwa 30 Gramm leich- ter Einwegteller geworden. Die schalenförmigen Produkte sind porös. Um die Verpackungskörper ge- genüber Feuchtigkeit (Hydrophobie- rung) stabiler zu gestalten, haben die Dresdner verschiedene Lösungen erar- beitet: Eine Möglichkeit ist das Aufbrin- gen einer Beschichtung aus bioabbau- barem Material. Zum Essen sind die Dresdner Teller, Schalen oder Tabletts für die Lebens- mittelbranche oder Verpackungen für technische Konsumgüter nicht gedacht. Doch es stirbt auch niemand daran, wenn er einmal dort hineinbeißt. Aller- dings rät Professor Lothar Linke davon ab: „Die Teller schmecken nicht beson- ders gut und sind sehr trocken.“ Die Forschungsarbeiten werden durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und durch das Sächsische Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten gefördert. Birte Urban Telleraus dem Waffeleisen TU Dresden stellt auf der TerraTec Verpackungen aus Kartoffelstärke vor Teller, Becher und auch Tabletts sind biologisch abbaubar. Rektorgeburtstag Alles Gute, Magnifizenz! Am 22. Februar 1999 feierte Magnifi- zenz, Professor Achim Mehlhorn, sei- nen 60. Geburtstag. Er wurde 1994 erstmals zum Rektor gewählt und 1997 erneut in seinem Amt bestätigt. Dem Jubilar und Her- ausgeber des Universitätsjournals nachträglich herzlichen Glückwunsch! Lesen Sie bitte auch unseren Bei- trag auf Seite 3. V om Urmeter zur Atomuhr“ lau- tet der Vortrag des Nobel- preisträgers Professor Klaus von Klitzing, mit dem die Technische Universität Dresden und das Max- Planck-Institut für Physik komplexer Systeme (Dresden) am Dienstag, 23. Februar 1999, eine Reihe naturwissen- schaftlicher, allgemeinverständlicher Vorträge für Dresdner Bürger unter dem Titel „Wissenschaft im Rathaus“ startet. Ab 19 Uhr gibt Professor Klaus von Klitzing im Festsaal des Rathau- ses, Dr. Külz-Ring 19, einen Überblick über die historische Entwicklung der Maßeinheiten. Von Klitzing, Mitglied des Stuttgarter Max-Planck-Instituts für Festkörperphysik und Honorarpro- fessor der Universität Stuttgart, gilt nicht nur als exzellenter Physiker, son- dern er ist auch bekannt für die Präzisi- on und Klarheit, mit denen er über sei- ne Wissenschaft reden kann. Für die Entdeckung des Quanten- Hall-Effektes erhielt von Klitzing 1985 den Nobelpreis für Physik. Die ent- scheidende Messung gelang in der Nacht zum 5. Februar 1980: Die Maßeinheit des elektrischen Wider- stands (Ohm) kann letztlich auf zwei Naturkonstanten – das Plancksche Wir- kungsquantum h und die Ladung des Elektrons e – zurückgeführt werden. Mit der Von-Klitzing-Konstante verfü- gen die Wissenschaftler seither über ei- ne universelle Bezugsgröße für die Messung von Widerständen, die über- all auf der Welt gleich ist. Seit 1990 ist durch internationale Übereinkunft die elektrische Maßeinheit Ohm durch die Von-Klitzing-Konstante festgelegt. Der Quanten-Hall-Effekt war aber auch der Ausgangspunkt für die Nano- elektronik und die wissenschaftliche Erforschung der physikalischen Eigen- schaften von Halbleitern weit unter- halb der Größenordnung heutiger Mi- kroelektronik. Nach dem Motto „Immer kleiner, schneller und billiger“ kommt alle drei Jahre eine neue Gene- ration von Speicherbausteinen und Mi- kroprozessoren auf den Markt. bu Nobelpreisträger kommt nach Dresden Neue Reihe „Wissenschaft im Rathaus“ wird am 23. Februar gestartet Uniklinikum Gesetzentwurf im Landtag Der Wissenschaftsausschuß des Säch- sischen Landtages unter Vorsitz von Professor Werner Bramke (PDS) hat Anfang Februar in einer nichtöffentli- chen Sitzung über den Gesetzentwurf zur Umwandlung der Unikliniken in Anstalten des öffentlichen Rechts bera- ten. In einer Sondersitzung des Aus- schusses Anfang März wird die Be- schlußempfehlung für den Landtag erarbeitet. Der Gesetzentwurf soll am 17. März im Landtag auf der Tagesord- nung stehen. (fie) Nachrichten Klaus von Klitzing Wer denkt, daß solare Energie erst in unserer Zeit technisch genutzt wird, irrt. Bereits vor mehr als drei Jahrhunderten baute Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Kieslingswal- de einen sphärischen Brennspiegel, mit dem er Sonnenstrah- len bündelte. Immerhin erreichte er damit auf einer kreisrun- den 2-cm-Brennfläche Temperaturen bis 1500 Grad Celsius. Das reichte aus, um Kupfer, Eisen und Münzen zu schmelzen und das Brennen von Porzellan zu probieren. Sein Kupfer- spiegel auf einem Holzrahmen hatte mit dem stattlichen Durchmesser von 158,5 cm eine Brennweite von 113 cm und gilt als Meisterwerk damaliger Handwerkskunst. Dieser Ta- ge nun gingen Mainzer Vermessungsexperten und Wissen- schaftler des TU-Institutes für Produktionstechnik seinen genauen Maßen auf den Grund. Mittels Laser-Tracking wur- de am Spiegel im Mathematisch-Physikalischen Salon des Dresdner Zwingers selbst die kleinste Unebenheit auf der Oberfläche exakt erfaßt. Schließlich begeht die Fachwelt im Jahr 2001 den 350. Geburtstag seines Erbauers. Zu diesem Anlaß soll der Tschirnhaus-Spiegel in Dresden nachgebaut werden, um mit ihm historische Experimente zu probieren. Das erlaubt das originale, mittlerweile mit schützendem Lack versehene Stück nämlich nicht mehr. Foto: UJ/Eckold

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Page 1: Universitätsjournal - TU Dresden · Soeben erschienen issenschaft inW schönerForm Ab Heft 1/1999 zeigt sich die Wissen-schaftliche Zeitschrift der TU Dresden (WZ) in einem neuen

Soeben erschienen

Wissenschaft inschöner Form

Ab Heft 1/1999 zeigt sich die Wissen-schaftliche Zeitschrift der TU Dresden(WZ) in einem neuen Gewand. Damitwird gleichzeitig das neue CI-Konzept(Corporate Identity) für Publikationender TU Dresden vorgestellt.

Das soeben erschienene Heft der WZzum Thema „Neue Aspekte der Herz-und Kreislaufmedizin“ ist entstandenunter Federführung von Professor Ste-phan Schüler, Ärztlicher Direktor desHerz- und Kreislaufzentrums.

Mit der Gliederung in Diagnostikund Therapie der koronaren Herz-krankheit, Elektrophysiologie, Herzin-suffizienz, Ultraschalldiagnostik,Prävention und Nachsorge sowiezukünftige Entwicklungen in der kar-diovaskulären Medizin sind umfang-reiche Aussagen zur Herz- und Kreis-laufmedizin getroffen worden.

Mit der eingebundenen Tafel „Dasmenschliche Herz“ können auch Nicht-Versierte auf medizinischem Gebietvieles nachvollziehen, was in den Auf-sätzen beschrieben ist.

Die Wissenschaftliche Zeitschrift istzum Preis von 15 Mark erhältlich in derRedaktion der WissenschaftlichenZeitschrift der TU Dresden, NöthnitzerStr. 43, Tel. (03 51) 4 63 - 27 73, Fax(03 51) 4 63 - 77 68, e-mail: [email protected].

Ute Hendlmeier

UniversitätsjournalDie Zeitung der Technischen Universität Dresden

10. Jahrgang 2. Februar-Ausgabe – 23. Februar 1999 Nummer 4

AUS DEM INHALT

Model, Sportlerin, Werbeträgerin:TU-Studentin Conny Simmchenals „Französin“ im Skeleton

TUD kooperiert mit GEERS:Neues Verfahren zurAnpassungvon Hörgeräten entwickelt

Klein, aber fein:Musikwissenschaftler derTUDund ihre Forschungsprojekte

Mit Hausmüll heizen?Tagung derAbfallwirtschaftlersucht nach ökologischen Wegen

Seite 3

Seite 4

Seite 7

Seite 9

Sonnenenergie: Schon vor drei Jahrhunderten genutzt

Wer kennt das nicht: Das Ketchupund die Mayo rutschen vom schlabberi-gen Pappteller und bekleckern dasJackett. Von Genuß keine Spur. Pommesmit Currywurst am Imbiß um die Eckeoder auf dem Jahrmarkt werden so zumBalancemenü. Eine wahre Alternativefür die schnellen Genießer sind festeTeller auf Kartoffelstärkebasis, dochnoch kosten sie mehr als die Pappteller.

Das Institut für Lebensmittel- undBioverfahrenstechnik der TechnischenUniversität Dresden hat nun sogenannteVerpackungsformkörper entwickelt, dieauf der Basis von nachwachsendenRohstoffen hergestellt werden. Ihre Tel-ler, Becher und auch Tabletts sind biolo-gisch abbaubar und daher umwelt-freundlich. Die DresdnerWissenschaftler um Professor LotharLinke zeigen ihre Produkte das erste

Mal auf der Leipziger UmweltmesseTerraTec vom 2. bis 5. März 1999 (Halle

3, Stand A01). Auch am Anfang derDresdner Öko-Teller steht die Kartoffel:Als Ausgangsmaterialien werden Kar-toffelstärke, Faserstoffe und weitere Zu-satzstoffe genutzt. Die Wissenschaftlerhaben herausgefunden, daß statt Kartof-felstärke auch ein kostengünstiges Stär-ke-Faser-Substrat verwendbar ist. Esentsteht durch Zerkleinern und Entwäs-sern ganzer Kartoffeln schon direkt aufdem Acker. Hierfür haben Konstrukteu-re der Landtechnik der TU Dresden eineentsprechende Maschine entwickelt.

Nicht nur die ersten Sohlen für dieweltbekannten Nike-Sportschuhe wur-den im industriellen Waffeleisen ge-backen, sondern auch das „Kartoffel-mus“: Nach zwei bis fünf Minutenkönnen die Dresdner Wissenschaftlerdem heißen Eisen die Teller und Becherentnehmen. Aus 82 Gramm umwelt-

freundlichen Ausgangsstoffen ist bei180° Celsius ein etwa 30 Gramm leich-ter Einwegteller geworden.

Die schalenförmigen Produkte sindporös. Um die Verpackungskörper ge-genüber Feuchtigkeit (Hydrophobie-rung) stabiler zu gestalten, haben dieDresdner verschiedene Lösungen erar-beitet: Eine Möglichkeit ist das Aufbrin-gen einer Beschichtung aus bioabbau-barem Material.

Zum Essen sind die Dresdner Teller,Schalen oder Tabletts für die Lebens-mittelbranche oder Verpackungen fürtechnische Konsumgüter nicht gedacht.Doch es stirbt auch niemand daran,wenn er einmal dort hineinbeißt. Aller-dings rät Professor Lothar Linke davonab: „Die Teller schmecken nicht beson-ders gut und sind sehr trocken.“

Die Forschungsarbeiten werdendurch die Deutsche BundesstiftungUmwelt und durch das SächsischeStaatsministerium für Landwirtschaft,Ernährung und Forsten gefördert.

Birte Urban

Teller aus dem WaffeleisenTU Dresden stellt auf der TerraTec Verpackungen aus Kartoffelstärke vor

Teller, Becher und auch Tabletts sindbiologisch abbaubar.

Rektorgeburtstag

Alles Gute,Magnifizenz!

Am 22. Februar 1999 feierte Magnifi-zenz, Professor Achim Mehlhorn, sei-nen 60. Geburtstag.

Er wurde 1994 erstmals zum Rektorgewählt und 1997 erneut in seinemAmt bestätigt. Dem Jubilar und Her-ausgeber des Universitätsjournalsnachträglich herzlichen Glückwunsch!

Lesen Sie bitte auch unseren Bei-trag auf Seite 3.

Vom Urmeter zur Atomuhr“ lau-tet der Vortrag des Nobel-preisträgers Professor Klaus

von Klitzing, mit dem die TechnischeUniversität Dresden und das Max-Planck-Institut für Physik komplexerSysteme (Dresden) am Dienstag, 23.Februar 1999, eine Reihe naturwissen-schaftlicher, allgemeinverständlicherVorträge für Dresdner Bürger unterdem Titel „Wissenschaft im Rathaus“startet. Ab 19 Uhr gibt Professor Klausvon Klitzing im Festsaal des Rathau-ses, Dr. Külz-Ring 19, einen Überblicküber die historische Entwicklung derMaßeinheiten. Von Klitzing, Mitglieddes Stuttgarter Max-Planck-Institutsfür Festkörperphysik und Honorarpro-fessor der Universität Stuttgart, giltnicht nur als exzellenter Physiker, son-

dern er ist auch bekannt für die Präzisi-on und Klarheit, mit denen er über sei-ne Wissenschaft reden kann.

Für die Entdeckung des Quanten-Hall-Effektes erhielt von Klitzing 1985den Nobelpreis für Physik. Die ent-scheidende Messung gelang in derNacht zum 5. Februar 1980: DieMaßeinheit des elektrischen Wider-stands (Ohm) kann letztlich auf zweiNaturkonstanten – das Plancksche Wir-kungsquantum h und die Ladung desElektrons e – zurückgeführt werden.Mit der Von-Klitzing-Konstante verfü-gen die Wissenschaftler seither über ei-ne universelle Bezugsgröße für die

Messung von Widerständen, die über-all auf der Welt gleich ist. Seit 1990 istdurch internationale Übereinkunft dieelektrische Maßeinheit Ohm durch dieVon-Klitzing-Konstante festgelegt.

Der Quanten-Hall-Effekt war aberauch der Ausgangspunkt für die Nano-elektronik und die wissenschaftlicheErforschung der physikalischen Eigen-schaften von Halbleitern weit unter-halb der Größenordnung heutiger Mi-kroelektronik. Nach dem Motto„Immer kleiner, schneller und billiger“kommt alle drei Jahre eine neue Gene-ration von Speicherbausteinen und Mi-kroprozessoren auf den Markt. bu

Nobelpreisträger kommt nach DresdenNeue Reihe „Wissenschaft im Rathaus“ wird am 23. Februar gestartet

Uniklinikum

Gesetzentwurfim Landtag

Der Wissenschaftsausschuß des Säch-sischen Landtages unter Vorsitz vonProfessor Werner Bramke (PDS) hatAnfang Februar in einer nichtöffentli-chen Sitzung über den Gesetzentwurfzur Umwandlung der Unikliniken inAnstalten des öffentlichen Rechts bera-ten. In einer Sondersitzung des Aus-schusses Anfang März wird die Be-schlußempfehlung für den Landtagerarbeitet. Der Gesetzentwurf soll am17. März im Landtag auf der Tagesord-nung stehen. (fie)

Nachrichten

Klaus von Klitzing

Wer denkt, daß solare Energie erst in unserer Zeit technischgenutzt wird, irrt. Bereits vor mehr als drei Jahrhundertenbaute Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Kieslingswal-de einen sphärischen Brennspiegel, mit dem er Sonnenstrah-len bündelte. Immerhin erreichte er damit auf einer kreisrun-den 2-cm-Brennfläche Temperaturen bis 1500 Grad Celsius.Das reichte aus, um Kupfer, Eisen und Münzen zu schmelzenund das Brennen von Porzellan zu probieren. Sein Kupfer-spiegel auf einem Holzrahmen hatte mit dem stattlichenDurchmesser von 158,5 cm eine Brennweite von 113 cm undgilt als Meisterwerk damaliger Handwerkskunst. Dieser Ta-

ge nun gingen Mainzer Vermessungsexperten und Wissen-schaftler des TU-Institutes für Produktionstechnik seinengenauen Maßen auf den Grund. Mittels Laser-Tracking wur-de am Spiegel im Mathematisch-Physikalischen Salon desDresdner Zwingers selbst die kleinste Unebenheit auf derOberfläche exakt erfaßt. Schließlich begeht die Fachwelt imJahr 2001 den 350. Geburtstag seines Erbauers. Zu diesemAnlaß soll der Tschirnhaus-Spiegel in Dresden nachgebautwerden, um mit ihm historische Experimente zu probieren.Das erlaubt das originale, mittlerweile mit schützendemLack versehene Stück nämlich nicht mehr. Foto: UJ/Eckold

Page 2: Universitätsjournal - TU Dresden · Soeben erschienen issenschaft inW schönerForm Ab Heft 1/1999 zeigt sich die Wissen-schaftliche Zeitschrift der TU Dresden (WZ) in einem neuen

Der Golem – der berühmte künstliche„Mensch“ aus dem Prag des 16. Jahr-hunderts – wurde der Sage zufolgevom Rabbi Jehuda Ben Bezaleel, ge-nannt Rabbi Löw, geschaffen.

Anlaß waren die ständigen Übergriffeder christlichen Prager gegen die Be-wohner des Prager Judenviertels, warenJudenhaß der christlichen Bevölkerungund die damit zusammenhängenden Po-grome, gegen die man sich nur mittelseines übermächtigen Beschützers zurWehr setzen konnte. „Jede Nacht kannuns jemand heimlich einen Toten insGhetto bringen und uns des Mordes be-schuldigen. Es gibt immer noch mehr alsgenug Leute, die dem Geraune glauben,daß wir zu unseren Riten Christenblutbrauchen“, beschreiben Juden der Pra-ger Josefstadt in der Golem-Sage dieGefahr. Rabbi Löw versprach Abhilfeund schuf schließlich gemeinsam mitseinem Schwiegersohn und einem sei-ner Schüler unter Berücksichtigung allergeheimen jüdischen Lehren aus Feuer,Wasser, Luft und Lehm vom Moldau-ufer den Golem, ein unglaublich kräfti-ges, menschenähnliches Wesen, demRabbi Löw ein mit einem Zauberspruchbeschriebenes Pergamentblättchen un-ter die Zunge legte und es so „belebte“.Löw war der Gebieter des Golem, undder Rabbi erklärte seiner Frau, die vomGeheimnis nichts wissen durfte, daß essich um einen Armen handele, den er alsSynagogendiener beschäftigen wolle.

„Aber merke dir“, so der Rabbi zu seinerFrau, „du darfst den Golem nie Haus-arbeit verrichten lassen. Denn es stehtgeschrieben: Du sollst ein Gefäß, dasheiligen Handlungen dient, nicht zu all-täglichen Diensten gebrauchen.“

Damit war das ethische Niveau desGolem-Gebrauchs festgeschrieben:Nicht für irgendwelche Erleichterungenim Alltag, sondern nur zu heiligenZwecken, als letztes Mittel der Abwehrder Feinde, war der Golem gedacht undgemacht. Natürlich befolgt die Frau dieAnweisung nicht. Sie läßt den GolemWasser holen, der aber wegen des unprä-zisen Befehls das ganze Haus unter Was-ser setzt. Sie läßt ihn Fisch holen, derGolem wirft aber den gekauften Fischzurück ins Wasser. Die Frau schickt ihnauf den Markt nach Obst, der Golemkommt mit dem ganzen Obststand samtMarktfrau heim. Aber: Der Golem be-schützte die Prager Juden vor christli-chen Übergriffen. Als christliche Pragereine Intrige einfädelten und behaupte-ten, die Juden würden das Blut einer ver-schwundenen christlichen Magd für dieHerstellung ihres Osterbrotes verwen-den, gelang es dem Golem in letzter Se-kunde, die verschwunden geglaubteMagd aus dem hintersten Winkel Böh-mens, wohin sie zu Besuch gefahrenwar, zurückzuholen und damit die Intri-ge aufzudecken. Ein Pogrom war so

zunächst abgewendet. Nach einer Reihevon weiteren Abenteuern befand derRabbi Löw, daß der Golem nun seineAufgabe gelöst habe und daß Christenmit Juden in Prag friedlich zusammenle-ben könnten. So stiegen also der RabbiLöw, sein Schwiegersohn und derSchüler gemeinsam mit dem Golem aufden Dachboden der Altneusynagoge inPrag, und sie wandelten das men-schenähnliche Wesen zurück zu Lehm.Dieser Lehm soll heute noch auf demDachstuhl liegen.

Vieles in diesem Sagenkomplex sindhistorische Tatsachen – so hat der RabbiLöw tatsächlich gelebt, und sein Grabkann man auf dem alten jüdischen Fried-hof im jüdischen Viertel Prags be-suchen.

Daß in der Golem-Sage die verkirch-lichte Christenheit diesen Schutzgehil-fen der Prager Juden erst notwendigmachte, thematisiert diese Überliefe-rung ebenso wie die gelegentlicheHilflosigkeit der Menschen, mit eigenenMöglichkeiten und Produkten mensch-lich umzugehen. Damit enthält der Go-lem-Stoff zwei der grundlegenden Pro-bleme heutiger europäisch geprägterKultur: Wie steht eine kirchlich-christ-lich geprägte Gesellschaft zum Ande-ren, zum Fremden, und wie kann derMensch verantwortungsbewußthandeln? Mathias Bäumel

Universitätsjournal 4/99 Rundblick Seite 2

Herausgeber des „Universitätsjournals“:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Redaktion Besucheradresse: Nöthnitzer Str. 43,01187 Dresden, Tel. 03 51/4 63 - 28 82. Fax:03 51 / 4 63 - 71 65, e-mail: [email protected]ßenstelle Medizinische Fakultät, Fetscherstr. 74,Tel.: 03 51 / 4 58 -34 68, Fax: 03 51 / 4 58 -53 68.Vertrieb: Petra Kaatz, Außenstelle an der Medi-zinischen Fakultät.Anzeigenverwaltung: Sächsische Presseagentur Dr. Siegfried Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24,01309 Dresden, Tel. / Fax: 03 51 / 31 99 - 26 70.Die in den Beiträgen vertretenen Auffassungenstimmen nicht unbedingt mit denen der Redak-tion überein. Für den Inhalt der Artikel sind dieUnterzeichner voll verantwortlich. Nachdruck istnur mit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluß: 12. Februar 1999.Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen:IMAGIC, Publigraphische Systeme, DresdenDruck: Lausitzer Druck- und VerlagshausGmbH, Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Impressum

Schutz gegen Intrigen der MächtigenFür den Aufbau der Dresdner Synagoge (7): Wie der Golem den Prager Juden half

TK2/58

Festplatz

Altneu-Synagoge in der Prager Josefstadt: Unter dem Dach soll noch heute derLehm lagern, aus dem einst der Golem erschaffen worden war. Foto: Archiv mb

Am 9. Februar 1999 feierte Prof. Dr. Pe-ter Böttcher, geschäftsführender Direk-tor des Instituts für Anorganische Che-mie der TU Dresden, seinen 60.Geburtstag. Prof. Böttcher wurde 1993von der Heinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf an die Technische Univer-sität Dresden berufen und ist seitdem In-haber des Lehrstuhls für AnorganischeChemie I.

Peter Böttcher wurde in Rügenwal-de/Pommern geboren. Nach der Vertrei-bung aus Pommern verbrachte er seineSchulzeit in Wolkenberg (Niederlau-sitz) und Leipzig, wo er 1957 an derHerder-Oberschule die Abiturprüfungablegte. Nach der sich unmittelbaranschließenden Übersiedlung in dieBundesrepublik und dem Erwerb derdortigen Hochschulreife begann er 1958zunächst ein Studium der FachrichtungBauingenieurwesen an der Rheinisch-Westfälischen Technischen HochschuleAachen. 1960 nahm er das Studium derChemie an der Westfälischen WilhelmsUniversität Münster auf. Nach einemStudienaufenthalt an der Eidgenössi-schen Technischen Hochschule Zürichlegte Böttcher 1967 in Münster sein Di-plom ab. Direkt anschließend begann erseine Doktorarbeit am Institut für Anor-

ganische Chemie in Münster bei Prof.Dr. W. Bronger und schloß diese 1971mit der Promotion zum Dr. rer. nat. ab.

Nach einer kurzen Industrietätigkeitkehrte Böttcher noch im folgenden Jahran die Hochschule (RWTH Aachen)zurück, um seine Habilitationsarbeit zubeginnen. Nach Abschluß des Habilitati-

onsverfahrens erhielt er 1980 die Lehr-befugnis für Anorganische Chemie.

Nach Stationen als Privatdozent(1980-1984) und Vertreter einer C2-Professur (1984/85) an der RWTH Aa-chen, der Vertretung des Lehrstuhls IIfür Anorganische Chemie an der THDarmstadt (1985-1987) und einem

Aufenthalt am Max-Planck-Institut fürFestkörperforschung Stuttgart (1987/88) wurde Professor Böttcher 1989 aufeine C3-Professur an die Heinrich-Hei-ne-Universität Düsseldorf, Institut fürAnorganische Chemie, berufen.

Seit seiner Berufung nach Dresdenhat sich Professor Böttcher intensiv fürdie Verbesserung der Studien- undArbeitsbedingungen sowie die Erneue-rung des Studienplans eingesetzt. Sowurde zum Beispiel unter seiner Lei-tung ein modernes anorganisch-chemi-sches Grundpraktikum eingerichtet, dasden Studienanfängern chemischeKenntnisse und Umweltschutzaspektegleichermaßen nahebringt. Und nichterst seit seiner Wahl zum Prodekan derFachrichtung Chemie sind ihm die Pro-bleme der Fachrichtung ein persönli-ches Anliegen.

Zu Ehren des Jubilars fand am 12.Fe-bruar 99 in der Fachrichtung Chemieder Fakultät Mathematik und Naturwis-senschaften ein Festkolloquium statt.Neben drei prominenten Gastrednern (s.Universitätsjournal 2/99, S. 6) aus demBereich der Anorganischen Chemie wa-ren über 150 Gäste aus ganz Deutsch-land der Einladung gefolgt.

Dr. Thomas Doert

Erneuerung des Studienplanes, besseres ArbeitenInstitut für Anorganische Chemie: Festkolloquium zu Ehren von Prof. Peter Böttcher

Freude bei Professor Peter Böttcher und Gattin über das gelungene Ehrenkollo-quium am Institut für Anorganische Chemie. Foto:UJ/Eckold

Philo-Vorträge

Für die Fächer der Philosophischen Fa-kultät der TU Dresden findet am Mitt-woch, 24. Februar, 15 Uhr, im Georg-Schumann-Bau, Eingang MünchnerPlatz, Raum A3, eine Veranstaltung derZentalen Studienberatung statt.

Informationen unter (03 51) 4 63 -62 79, Katarina Schwarz. U.P.

Ganz im Zeichen der aktuellen TrendsGlobalisierung und Ingenieur-Nach-wuchsmangel steht – wie bereits im UJ3/99 kurz gemeldet – die Neuauflagedes VDE-Buches „Arbeitsmarkt Elek-troingenieure“, herausgegeben vomVDE-Verband der Elektrotechnik,Elektronik, Informationstechnik. Stu-denten und jungen Ingenieuren derElektro- und Informationstechnik, dieden Ratgeber ab sofort kostenlos erhal-ten können, werden wichtige Entschei-dungshilfen für den Start ins Berufs-leben geboten. Fragen, die sich beiStudien- und Berufswahl bis hin zumBerufseinstieg ergeben, finden in zahl-reichen Beiträgen von Experten ausWirtschaft, Wissenschaft und Praxiskonkrete Antworten. Ingenieure derElektro- und Informationstechnik sindnicht zuletzt aufgrund sinkender Absol-ventenzahlen und der hohen Nachfragenach IT-Experten gefragt. Ein umfang-

reiches Verzeichnis von Firmen, dieKontakt zu Studenten der Elektrotech-nik, Elektronik und Informationstech-nik suchen, wertvolle Tips für den Wegvon der Stellensuche bis zur Einstel-lung runden die Neuauflage ab.

Der VDE Verband der Elektrotech-nik, Elektronik, Informationstechnikist mit mehr als 35 000 Mitgliedern, da-von 1100 Unternehmen, einer dergroßen technisch-wissenschaftlichenVerbände Europas und in 34 Bezirks-vereinen flächendeckend im gesamtenBundesgebiet vertreten. Die Tätigkeits-felder reichen von der Forschungs-,Wissenschafts- und Nachwuchsförde-rung bei Schlüsseltechnologien bis zurinternationalen Zusammenarbeit unddem Wissenschaftstransfer in die Pra-xis, von der Erarbeitung anerkannterRegeln der Technik als nationale undinternationale Normen, der Prüfungund Zertifizierung von Geräten und Sy-stemen bis zur Publikation von Fach-zeitschriften und Büchern.

Im Institut der Elektroenergieversor-gung der TU Dresden hat der VDE-Be-zirksverein Dresden mit 900 Mitglie-dern, darunter 130 Studenten, seinenSitz und organisiert Vorträge, Diskussi-onsveranstaltungen, Fachtagungen,Fachexkursionen für seine Mitglieder.Im Bezirksverein Dresden sind 15 tech-nisch-wissenschaftliche Arbeitskreiseaktiv.

Interessierte erhalten das VDE-Buch„Arbeitsmarkt Elektroingenieure“kostenlos bei: VDE-BezirksvereinDresden im Institut für Elektroenergie-versorgung, Seminargebäude 2, Zelle-scher Weg 22, Zimmer 2a und im Prü-fungsamt der Fakultät Elektrotechnik,Barkhausenbau Zimmer 177. Pu

„Arbeitsmarkt Elektroingenieure“hilft bei Studien- und Berufswahl

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Tollkühne Männer haben nichtnur fliegende, sondern auch ble-cherne Kisten als Mutproben er-

funden. Auch solche, mit denen sie aufKufen in Autobahngeschwindigkeit inEisrinnen heruntersausen können.Ganz Mutige machen dies im selbenTempo auf puren Schlitten ohne Hülleund nennen sich Rennschlitten- stattBobfahrer. Die Krönung des Ganzen istes allerdings, wenn man kopfüber, mitdem Kinn fast am Eis schabend und na-hezu blindlings mit leichten Kopfbe-

wegungen lenkend dahindonnert. Was sich Skeleton nennt und jedem

airbag-geschützten Kamikazeautopilo-ten einmal zur Verkehrserziehung zuempfehlen wäre, bereitet TU-StudentinConny Simmchen keinerlei Skrupelmehr. Die 23jährige Eingeborene, diein Dresden auch ihr Magisterstudiummit dem Hauptfach Romanistik (7. Se-mester) und den Nebenfächern Kom-munikationswissenschaft und Kunst-geschichte absolviert, bestreitetmittlerweile ihre zweite Skeletonsai-son und startete 1998/99 bei drei dervier Weltcuprennen (in Igls Anfang Ja-nuar mußte sie wegen des Studiumspassen) und am letzten Wochenendebei der WM in Altenberg (Ergebnis lagbei Redaktionsschluß noch nicht vor).Dabei können sich ihre Ergebnissedurchaus sehen lassen: In Salt Lake Ci-ty rodelte sie bäuchlings auf den 14.und in Königsee sogar auf den zwölftenPlatz, während in Calgary das Sturz-pech ihrer lauerte. So wurde sie in derersten Weltcupsaison insgesamt Sech-zehnte und ließ immerhin drei der küh-nen Weiblichkeiten hinter sich.

Aber dies ist ja so sensationell nicht,könnte man meinen. Richtig exotischwird es erst, wenn man weiß, daßConny, die 1992 für den Endausscheidvon „Gesicht 92“ nominiert wurde unddanach trotz diverser Modelangebotezu studieren anfing, für Frankreichstartet und eigentlich schon zweifache

französische Meisterin ist. Was 1998noch ohne Konkurrenz und frei nachder olympischen Idee leichtfiel, mußteanno 99 schon gegen eine Rivalin ver-

teidigt werden (offzielle Meistertitelgibt es erst ab drei Startern). Relativie-rend muß man hinzufügen, daß sieauch fünftbester Franzose gewordenwäre .

Für Frankreich startet die blonde Ro-manistin mit dem Faible für die Schnel-ligkeit, weil sie auf einer Urlaubsreiseim savoyener Alpenvorland aufgrundder Liebe hängenblieb. Ihr jetzigerFreund, Philippe Cavoret, betreibt dorteine Wasserskischule (inzwischen mitihr gemeinsam), ist selbst mehrfacherfranzösischer Skeletonmeister und

wohnt ganz in der Nähe der 92er Olym-piabobbahn von La Plagne. Aufgrundeiner Ausnahmegenehmigung des In-ternationalen Verbandes, der zwecksOlympiateilnahme natürlich auf eineErweiterung der Nationenzahl erpichtist, startet Conny seit dieser Saison fürFrankreich international. Dabei trautsie sich für die Zukunft durchaus zu,auch den Deutschinnen, derer bestendrei vom Verband aus starten dürfen,Konkurrenz zu machen.

Doch dies war in Altenberg nochnicht das Thema: „Ich möchte die ersterichtige Wettkampfsaison auf meinerLieblingsbahn ordentlich beenden“,meint Conny, um dann den Rest derSemesterferien wieder in wärmereGefilde zu fliehen. Frauke Stein

Universitätsjournal 4/99 Thema Seite 3

„Meine Aufgabe ist es, den Rohbau,den mein Vorgänger ProfessorGünther Landgraf geschaffen hat, inein lebendiges Haus zu verwandeln“,erklärt Professor Achim Mehlhorn.Der Rektor der Technischen Univer-sität Dresden (TUD) feierte am 22. Fe-bruar seinen 60. Geburtstag.

Das Wort Integration taucht immerwieder auf, wenn Professor AchimMehlhorn von seiner Arbeit als Rektorder TUD spricht. Sein Vorgänger, Pro-fessor Günther Landgraf (von 1990 bis1994 Rektor), hatte die TU zur Volluni-versität mit 14 Fakultäten ausgebaut.„Zu Beginn meiner Amtszeit mußten dievielen Neuberufungen der Professorenerledigt werden“, berichtet Mehlhorn.Professoren aus unterschiedlichen Bun-desländern, mit unterschiedlichen Bio-graphien und Vorstellungen, was eineUniversität sein sollte, galt es zusam-

menzubringen. Viel Kraft kostete es ihn,bei den neugeschaffenen Fakultäten dasGefühl zu erzeugen, sie gehören zurTUD und sind dort willkommen.

Die Konsolidierung der TUD zahltsich mittlerweile auch in der Anerken-nung der Universität aus: „Wenn jetztüber eine Universität im OstenDeutschlands positiv gesprochen wird,dann ist das die TU Dresden“, freut sichder Rektor. Acht Stiftungsprofessuren,insgesamt 132 Millionen Mark einge-worbene Forschungsgelder im Jahr1998 sowie die Vermarktung von For-schungsergebnissen über das Tochter-unternehmen „Gesellschaft für Wis-sens- und Technologietransfer“ sind nureinige Eckdaten des Erfolges.

Daß die TUD bun-desweit oft vorne

mit dabei ist,sich der Weltöffnet, bewei-sen die mittler-

weile 14 inter-nationalen

Studiengänge so-wie vier be-

stätigteStudi-

en-plä-nefür

denBache-

lor-Ab-schluß.

„Aber dieStudenten

müssenauch raus in

die Welt undneue Erfahrun-

gen sammeln“,fordert Profes-sor AchimMehlhorn. DerRektor der TUDweiß genau,wovon erspricht. Ihm

waren als Student und jungem Wissen-schaftler viele Länder der Welt ver-schlossen. Aber die weltoffene StadtPrag hat sein Leben und seine späte Kar-riere entscheidend geprägt.

„Ich hatte in der Schule immer guteNoten in Russisch, aber sprechen konnteich die Sprache nicht“, sagt Mehlhornrückblickend. Kurz nachdem er seinChemiestudium an der TU Dresden1963 beendet hatte, wurde er für dreiMonate ins europäisch geprägte Prag ge-schickt. „Ich hatte erst an der Universitätein paar Brocken Fachenglisch gelernt.Zum Glück sprachen die wichtigstenWissenschaftler in Prag Deutsch, abersie konnten auch fließend Englisch“, be-richtet Mehlhorn. Außerdem lernten sei-ne tschechischen Kollegen nach der Ar-beit noch Französisch und Italienisch.„So geht das nicht weiter“, hatte sich derheutige Rektor damals vorgenommenund zurück in Dresden dann bei einer„alten Wiener Lady“ privat Englisch-stunden genommen.

Sein Doktorvater, Professor RolandMayer, schickte Mehlhorn und seinenFreund Jürgen Fabian, der mittlerweiledie Professur für Physikalische Organi-sche Chemie und Quantenchemie an derTU Dresden inne hat, mehrmals zu Stu-dienaufenthalten zu Professor RudolfZahradnik, dem heutigen Präsidentender Tschechischen Akademie der Wis-senschaften, nach Prag. „Ich konnte nachmeiner Dissertation im Jahr 1967 weiteran der Universität arbeiten, weil ich mirin der tschechischen Hauptstadt ein spe-zielles Wissen angeeignet hatte, das fürdie Sektion Chemie wichtig war“, erklärtProfessor Achim Mehlhorn. In die SEDist er nie eingetreten, weshalb er nur alssogenannter wissenschaftlicher Oberas-sistent an der Universität angestellt wur-de. Mehlhorn: „Ich wußte als 30jährigergenau, daß ich als Wissenschaftler in derDDR mein Leben auf dieser Positionverbleiben würde.“ Den Ausgleich fürden beruflichen Stillstand fand er bei sei-ner Ehefrau Christel, seinen zwei Kin-dern und im Freundeskreis.

„Vor allem meine tschechischenFreunde und Jürgen Fabian drängtenmich immer wieder, eine Promotion B

zu schreiben, die mit der heutigen Habi-litation vergleichbar ist“, erinnert sichProfessor Achim Mehlhorn, „sie sagten,Du mußt tun, was in Deinen Kräftensteht, auch wenn es damit beruflichnicht weitergeht.“ 1987 – 20 Jahre nachseiner Promotion – legte Mehlhorn dannseine Dissertation B „Quantenchemi-sche Untersuchungen zur Geometrieund Elektronenstruktur von Molekülenin verschiedenen Elektronenzuständen“vor.

Damit hatte Mehlhorn die Weichenfür seine unvorhergesehene Karriere ge-stellt: 1990 wurde seine Promotion B indie Habilitation umgewandelt. Als unbe-lasteter Wissenschaftler aus dem soge-nannten Mittelbau der alten TechnischenUniversität Dresden gehörte er 1990dem ersten freigewählten Senat der Uni-versität an. Nach seiner Berufung zumUniversitätsprofessor für Spezielle Or-ganische Chemie (1992) leitete Mehl-horn als Dekan die Fakultät Mathematikund Naturwissenschaften (1992-94), eheer 1994 und 1997 zum Rektor der TUDgewählt wurde: „Es ist gar nicht so ein-fach, die Veränderungen der vergange-nen zehn Jahre zu verarbeiten.“

Mit dem Rektor der TUD, ProfessorAchim Mehlhorn, werden am 22. Febru-ar 1999 nicht nur Professoren, Mitarbei-ter und Studenten feiern, sondern auchMehlhorns Doktorvater, Professor Ro-land Mayer, sein langjähriger Wegge-fährte, Professor Jürgen Fabian, und seinLehrer Professor Rudolf Zahradnik ausPrag. Birte Urban

„Vom Rohbau zum lebendigen Haus“Magnifizenz Professor Achim Mehlhorn feierte am 22. Februar seinen 60. Geburtstag

Imbau2/80

Farbe

Prof. Achim Mehlhorn

Vorlieben: Romanistik & SchnelligkeitTU-Studentin Conny Simmchen kennt keine Angst / Model, Sportlerin, Werbeträgerin

Conny Simmchen. Foto: FrSt

Rektor Prof. Achim Mehlhorn und Gattin wagen auch gern mal ein Tänzchen.

Was ist eigentlichSkeleton?

Skeleton wurde von britischen,meist adligen Touristen im Schwei-zer St. Moritz als sogenanntes „Cre-sta“-Skeleton „erfunden“. Ab 1887stürzt man sich auch kopfüber, alsobäuchlings ins Tal. Die ersten purenStahlschlitten sahen aus wie Skelet-te, daher der Name. Von 1924 bis1948 war die Sportart auf Natureis-bahnen olympisch. Erst mit demBau der ersten Kunsteisbahn 1971 inKönigssee entstand das heutigeBobbahnskeleton, bei dem Ge-schwindigkeiten bis zu 130 km/h er-reicht werden. Weltweit sind heuteca. 1000 Skeletonfahrer registriert,davon rund einhundert in der verei-nigten Bundesrepublik. 2002 soll esbei den olympischen Spielen in SaltLake City auf dem Programm ste-hen.

Doppeldiplommit Uni Trento

Gemeinsam mit der Universität Trentobietet die Fakultät Wirtschaftswissen-schaften der TU Dresden die Möglich-keit eines integrierten deutsch-italieni-schen wirtschaftswissenschaftlichenStudiums. Diese Möglichkeit stehtStudierenden aller Studiengänge derFakultät Wirtschaftswissenschaftensowie des Studienganges Verkehrswi-rtschaft der Fakultät Verkehrswissen-schaften „Friedrich List“ offen.

Mit dem seit dem Wintersemester1997/98 bestehenden Studienangebothaben Studierende die Möglichkeit, dieAbschlüsse beider Universitäten zu er-halten. Jedes Jahr stehen etwa 10 Studi-enplätze für Dresdner Studierende zurVerfügung. Voraussetzungen für dieZulassung sind das erfolgreich abge-schlossene Vordiplom sowie guteKenntnisse der italienischen Sprache.Bewerbungsschluß für das kommendeWintersemester ist der 31. März 1999.

Informationen: Prof. Dr. WolfgangUhr, Tel.: (03 51) 4 63 - 49 90; e-mail:[email protected]

Nähere Informationen über denDoppelstudiengang: http://www.tu-dresden.de/wwwiisih/sokrates/trento-info.html1.

Wirtschaftswissenschaften

Fußballturnier

Zahnmediziner in derHalle erfolgreich

Das Fußballturnier der Medizin- undZahnmedizinstudenten im Januar 1999war das Highlight des laufenden Winter-semesters. Zum ersten Mal waren alleStudienjahre vertreten! Neun Teamskämpften um den Einzug in das Halbfi-nale. Durch die fast gleichwertigenMannschaften waren die Spiele span-nend. Erstes prominentes Opfer war derTitelverteidiger, das PJ, der schon in derVorrunde ausschied. Im Finale siegtenschließlich das IV. Zahnmedizin gegendas IV. Medizin mit 2:1, im „Kleinen Fi-nale“ bezwang das V. Medizin deutlichdas I. Medizin mit 5:2. T. Liebscher

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Universitätsjournal 4/99 Vermischtes Seite 4

Der Alltag bringt eine Vielzahl von Si-tuationen mit sich, bei denen das Gehördurch Lärm belastet wird. In der Ar-beitswelt und in der Freizeit setzen wiruns unfreiwillig oder freiwillig Lärm-einwirkungen aus, die im Laufe des Le-bens zu bleibenden Beeinträchtigungendes Hörvermögens führen können. Istdas Gehör nachhaltig geschädigt, gibtes in vielen Fällen keine medikamentö-sen oder chirurgischen Methoden, dasnoch vorhandene Resthörvermögenentscheidend zu verbessern. Es bleibtnur die Möglichkeit, ein annähernd nor-males Hörvermögen mit HiIfe einesHörgerätes zu erreichen.

Mit dem Fortschritt auf dem Gebietder elektronischen Bauelemente hatsich in den letzten Jahren auch die Hör-gerätetechnik rasch entwickelt. Die Mi-niaturisierung konnte soweit vorange-trieben werden, daß es fürminderschwere Hörschäden bereitsGeräte gibt, die direkt im Ohrkanal inder Nähe des Trommelfells plaziertwerden. Das Tragen des Hörgeräts istdabei nach außen nicht sichtbar, waspsychologisch vorteilhaft ist. Nochwichtiger ist jedoch, daß mit Hilfe digi-taler Techniken immer mehr Möglich-keiten der Signalverarbeitung verfüg-bar werden. Damit können dieindividuellen Schädigungsmerkmalebesser berücksichtigt werden, so daßdie Chancen gewachsen sind, mit Hilfedes Hörgerätes wieder annähernd nor-mal hören zu können.

Trotz der Weiterentwicklung derHörgerätetechnik sind jedoch auch ge-genwärtig noch nicht alle Hörgeräteträ-ger mit ihrem Hörgerät zufrieden. Man-chen bereitet es z. B. Schwierigkeiten,Sprache in lärmerfüllter Umgebung zuverstehen oder die Darbietung wird inbestimmten Situationen als unnatürlichempfunden. In anderen Fällen sind dieTrageeigenschaften nicht zufrieden-stellend oder die Bedienung wird nichtbeherrscht.

Das macht nachdrücklich deutlich,daß neben technischen Gesichtspunk-ten für den Gesamterfolg die auf die in-dividuelle Persönlichkeit eingehendeAnpassung des Hörgerätes und eineeinfühlsame psychologische Beglei-tung von großer Bedeutung sind. Beimodernen, mehr und mehr digital arbei-tenden Geräten besteht auch das Pro-

blem, daß mit wachsender Anzahl ein-stellbarer Parameter es immer wenigermöglich ist, von Hand eine Parameter-konstellation zu finden, mit der dasResthörvermögen optimal ausgenutzt

wird. In Zusammenarbeit zwischenGEERS Hörakustik, Dortmund, unddem Institut für Akustik und Sprach-kommunikation der Technischen Uni-versität Dresden wird deshalb an ver-

besserten Anpaßverfahren gearbeitet,mit denen verschiedenartige Hörgeräteunter aktiver Einbeziehung des Hör-geräteträgers angepaßt werden können.

Zur Anpassung werden nach Aus-wahl des Kunden natürliche Klangbil-der aus verschiedenen Alltagsbereichenwie z. B. Wohnumgebung, Arbeit,Kommunalbereich oder Natur verwen-det. Auch Beispiele mit Sprachsituatio-nen werden einbezogen. Die Klangbil-der sind so zusammengestellt, daßobjektive, signalanalytische Merkmaleund inhaltliche Bedeutung repräsenta-tiv für die verschiedenen Alltagsberei-che sind.

Anhand der Charakteristik der Hör-schädigung werden die Hörgerätepara-meter zunächst voreingestellt. NachAnhören eines Klangbildes beurteiltdann der Hörgeschädigte verschiedeneMerkmale seines Höreindrucks wie z.B. Lautstärke, Verzerrungen oder An-genehmheit und gibt die Ergebnisse aufeinem touch-screen in vorbereitete Fel-der ein. Die Einstellwerte des Hörgerä-tes werden daraufhin mit Hilfe von Fuz-zy-Algorithmen modifiziert, und dasKlangbild wird erneut beurteilt. DerAnpaßvorgang ist abgeschlossen, wennein Ergebnis erreicht wurde, das sich so

weit wie möglich den Urteilswerten ei-nes Normalhörenden nähert und mitdem der Hörgeräteträger insgesamt zu-frieden ist.

Unter der Bezeichnung „A-Life“wurde das Verfahren in Fachgeschäftenvon GEERS Hörakustik eingeführt undin verschiedenen Ausbaustufen bei et-wa 10 000 Hörgeräteanpassungen ver-wendet. Der Ansatz, als Prüfsignalenatürliche Klangbilder zu verwendenund die optimale Einstellung unter akti-ver Einbeziehung des Kunden zu fin-den, hat sich bewährt und wird weiterausgebaut.

Das Drittmittelforschungsprojekt„Hörgeräteanpassung“ läuft bereits seitetwa zehn Jahren und ist ein Musterbei-spiel der Industrieforschung an einemwissenschaftlichen Institut der Univer-sität. Diese Art der Forschung schafftdurch ihre Kontinuität hohe Fachkom-petenz eines Teams von Nachwuchs-wissenschaftlern sowie fortwährendeInnovation und Marktführerschaft fürden industriellen Auftraggeber. Es seiabschließend erwähnt, daß im Problem-kreis dieser Industrieforschung bisher16 Diplomanden und 4 Doktorandengearbeitet haben.

Dr.-Ing. Günther Fuder

Mit Hilfe natürlicher Klangbilderzurück zum normalen Hören

TU-Institut entwickelt mit GEERS Hörakustik neues Verfahren zur Anpassung von Hörgeräten

Dr. Günther Fuder bereitet eine Messung am Kunstkopf im schallreflexionsarmen Raum vor. Mit dieser Technik werden ob-jektive Übertragungseigenschaften von Hörgeräten ermittelt. Foto:UJ/Eckold

Die sogenannte Merkmalsspinne gibtden individuellen Eindruck des Hör-geräteträgers wieder. Optimale Wertewürden eine runde Graufläche erge-ben. Grafik: IAS

Wer genießen kann, hat mehr Lebens-freude und Lebensqualität. Diese Auf-fassung vertritt eine Gruppe von Wis-senschaftlern mit Namen ARISE,Associates for Research into the Scien-ce of Enjoyment. Nach Überzeugungder Wissenschaftler können Genießerden Alltagsstreß besser bewältigen undfühlen sich insgesamt wohler und ge-sünder. Denn die kleinen täglichen Är-gernisse, die bei der Arbeit oder in derFreizeit lauern, zermürben die Gesund-heit stärker als bisher angenommen.Nach Meinung von Jan Snel, Genuß-Forscher von der Uni Amsterdam,schaffen vor allem die ganz einfachenalltäglichen Freuden, wie z. B. ein GlasBier oder eine Leckerei, ohne selbstquä-lerische Reue und Schuldgefühle ge-nossen, einen Ausgleich.

Welche Bedeutung der maßvolle Ge-nuß gerade von Bier für die Lebensqua-lität und Lebensfreude hat, zeigt aucheine Studie von Prof. Dr. Hans Hoffmei-ster und seinen Mitarbeitern von derFreien Universität Berlin. Sie fanden

heraus, daß mäßige Biertrinker zufrie-dener mit ihrem Familien- und Berufs-

leben, mit den sozialen Beziehungen zuFreunden, Nachbarn und Bekanntenund mit ihrer Freizeitgestaltung sind alsMenschen, die keinen Alkohol trinken.Außerdem fühlen sie sich gesünder alsNichttrinker. Daß dies nicht nur ein sub-jektives Empfinden ist, beweist einegroße Zahl internationaler und nationa-ler Studien, die übereinstimmend fest-stellen, daß mäßiger Alkohol- bzw.Bierkonsum gesundheitliche Vorteilebringt. Beispielsweise gilt es als erwie-sen, daß Menschen mit moderatemBierkonsum seltener Herzinfarkte oderandere Herz-Kreislauf-Erkrankungenhaben als Menschen, die auf Alkoholverzichten. Dieser Effekt ist so ausge-prägt, daß moderate Alkoholkonsumen-ten eine höhere Lebenserwartung habenals Abstinente.

Mäßiger bzw. moderater Alkohol-konsum bedeutet: Männer sollten nichtmehr als 40 Gramm reinen Alkohol proTag (ca. 1 Liter Bier) und Frauen maxi-mal 20 Gramm (bis zu 0,5 Liter Bier)pro Tag trinken. ARISE

Gute Nachrichten für Liebhaber des Gerstensaftes:Genießer leben gesünder – auch Bier verringert Risiko

Plakat aus den fünfziger Jahren.

Lebensmittel-Tips

Studieren an Portugals Unis?

Infos gibt’s im April

Portugal gehört zu denjenigen Ländern,die bis jetzt nur selten von TU-Studie-renden für ein Auslandsstudium genutztwerden. Da dies sicherlich auch in einerrecht verbreiteten Unkenntnis über dasStudium in diesem Land begründet ist,werden aus dem Hochschulsonderpro-gramm III Mittel zur Förderung einerExkursion zur Verfügung gestellt.

Wer sich vorstellen könnte, ein oderzwei Semester in Portugal zu studieren,hat die Möglichkeit, sich auf der Exkur-sion direkt vor Ort über die dortigenStudienbedingungen zu informieren.

Geplant ist der Besuch von drei bisvier Universitäten (u.a. in Lissabon).Das Programm sieht Aktivitäten allge-meinen Interesses vor (Campus- undBibliotheksführungen, Gespräche mitVertretern der Hochschulen, Wohn-heimbesichtigungen etc). Für dieKlärung fachspezifischer Fragen bleibtdaneben genügend Zeit, wobei von denExkursionsteilnehmern erwartet wird,daß sie sich bereits im Vorfeld über dieausgewählten Universitäten informie-ren (am besten über Internet).

Nähere Erläuterungen gibt es bei ei-nem kurzen Informationstreffen amMontag, dem 19. April um 16.30 Uhrim Infocenter des Akademischen Aus-landsamtes.

Exkursionstermin: 29./30. Mai bis 5./6.Juni 1999Eigenbeteiligung: 349 Mark (enthältHin- und Rückfahrt sowie Übernach-tung).

Interessenten werden gebeten, sichschriftlich spätestens bis zum 23. Aprilbei untenstehender Adresse zu bewer-ben. Bitte geben Sie neben Ihrer voll-ständigen Adresse Ihre e-mail-Adresse,Ihr Studienfach und Ihre Semesterzahlim SS ‘99 sowie eine kurze Begrün-dung für Ihr Interesse an der Exkursionan: Akademisches Auslandsamt, Toep-ler-Bau, Mommsenstr. 12, Birgit Niel-sen, Tel. (0351)463-3048, e-mail: [email protected]

Birgit Nielsen

Nicht gerade Studienort Nummer 1 fürDeutsche, aber durchaus empfehlens-wert: Portugal. Foto: PR

Der Freundeskreis der Carl-Gustav-Carus-Fakultät e.V. ruft auch in diesemJahr alle Studenten und jungen Wis-senschaftler der Medizinischen Fakul-tät Carl Gustav Carus der TU Dresdenauf, sich um den Förderpreis zu bewer-ben. Einzureichen sind Dissertationenoder wissenschaftliche Publikationen.Der Bewerbung sind ein Curriculumvitae und ein befürwortendes Gutach-ten des Hochschullehrers, unter dessenBetreuung die Arbeit entstanden ist,beizufügen.

Die Bewerbungen sind an den Vor-stand des Freundeskreises, ProfessorPeter Wunderlich, Klinik und Polikli-nik für Kinderheilkunde des Univer-sitätsklinikums, Fetscherstraße 74,01307 Dresden, Telefon: (03 51) 4 58 -24 58, Fax-Nr. (03 51) 4 58 - 53 58 oderProfessor Klaus Andreas, Institut fürPharmakologie und Toxikologie desUniversitätsklinikums, Karl-Marx-Str.3, 01109 Dresden, Telefon (03 51)88 32 - 84 0 / 8 41, Fax-Nr. (03 51) 8832 - 8 42, zu richten. Die Auswahl derPreisträger erfolgt durch die Stipen-dienkommission des Freundeskreises.Einsendeschluß ist der 31. März 1999.

Prof. Peter Wunderlich

Freundeskreisschreibt Preis aus

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Universitätsjournal 4/99 Vermischtes Seite 5

Alttolck Hof2/100

rechte Seite

Wie gemeinhin bekannt, er-freuen sich die Austausch-programme vor allem zu

Universitäten in den USAund Großbri-tannien großer Beliebtheit. Aus diesemGrund war ich ausgesprochen glück-lich, durch den Erasmus/ Sokrates- Ko-ordinator Dr. Bernhard Gemende vomInstitut für Verfahrenstechnik und Um-welttechnik recht unkompliziert einenStudienplatz an der University of Tees-side, Middlesbrough im NordostenEnglands bekommen zu haben.

Nach zahlreichen vergeblichen Ver-suchen der Kontaktaufnahme zum Pro-grammbeauftragten dieser Universität,Dr. George Bainbridge, dem die Koor-dination des Studienplatzes und dieUnterbringung im Wohnheim oblie-gen, erhielt ich eine Woche vor Reise-antritt meine Studienplatzbestätigungmit dem beruhigenden Vermerk, vorOrt wisse man Bescheid.

Anreise mit dem PKW

Da auf die Schnelle natürlich keingünstiger Flug beschaffbar war und ichmich für die Mitnahme meines Compu-ters entschied, packte ich meine siebenSachen und fuhr mit meinem Golf zweiTage zu meinem 1550 km entferntenDomizil für ein Jahr irgendwo im stür-mischen Norden Englands.

Erste Eindrücke vom britischen Ver-ständnis präziser Organisation offen-barten sich sofort nach meiner sieb-zehnstündigen Fahrt und dem BesuchGeorge Bainbridges. Denn weder dasDepartment for Building Construction(meine gewählte Fakultät) noch – unddas war das weitaus Unangenehmere –das Accommodation Office wußten mitmeinem Namen etwas anzufangen.Auch nach ausführlicher Schilderungmeiner Lage konnte mir leider so kurz-fristig keine Unterkunft gestellt wer-den, so daß ich es mir nach der Schlaf-pause unterwegs erneut eine Nacht imAuto bequem machen durfte. Am dar-auffolgenden Tag erhielt ich dannmeinen Wohnheimplatz für ca. DM100 wöchentlich. Das Einzelzimmerbefand sich neben fünf weiteren in ei-nem Reihenhaus, direkt auf dem Cam-pus. Die Unterkunft war mit Dusche,zwei Toiletten und geräumiger Küchefür sechs Personen ausreichend bemes-sen. Meine Housemates kamen aus al-ler Herren Länder und waren mir ge-genüber aufgeschlossen und sehrfreundlich. Insbesondere mit den bei-den Briten gab es ein gutes Verständ-

nis. Probleme im Zusammenwohnenblieben mir fremd.

Meine Vorhaben und Ziele für diese2 Semester lagen neben dem Kennen-lernen der britischen Kultur, Mentalitätund Tradition sowie der Verbesserungmeiner Sprachkenntnisse nicht zuletztauch im Studieren. Als Student derTechnischen Gebäudeausrüstung im 8.Semester waren für mich ergänzendeVorlesungen im Bereich Baukonstruk-tion und Europäische Betriebswirt-schaft relevant. Wert auf Anerkennungbelegter Fächer durch die TU Dresdenlegte ich nicht. Nach der Einstufung ins2. Studienjahr der Fachrichtung BHonsConstruction Management schrieb ichmich in insgesamt 5 Modules plusSprachkurs ein, die ich alle mit einerPrüfung am Ende abschloß.

An dieser Stelle sei zu erwähnen,daß es einigen Studenten durch intensi-ve Vorbereitungen und Bemühungenim Vorfeld schon gelungen sein soll, inhöheren Semestern zu studieren undsogar nach entsprechend längeremAufenthalt zum Bachelor oder gar Ma-ster zu graduieren.

Ganz im Gegensatz zu deutschenUnis liefen die Vorlesungen und Semi-nare an der University of Teesside insehr kleinem Rahmen ab, mit vielen –teilweise spontanen – Präsentationenund häufigen Gruppenarbeiten. Dieunangenehmste Neuerung, auf die ichmich einzustellen hatte, bestand aller-dings darin, daß permanent und oftgleichzeitig Assignments (Belege) injedem Fach anzufertigen waren. Diesbeschäftigte einen schon einmal bis indie Nacht hinein – und ließ einen langein der Library sitzen.

Das Studienangebot ist außerordent-lich breit gefächert und bietet alles, wasman von einer modernen europäischenBildungsstätte erwarten darf. Hauptau-genmerk liegt dabei neben BWL undInformatik auf naturwissenschaftli-chem Gebiet, speziell Chemical En-gineering; im Bereich Computerani-mation nimmt diese 12 000 Studentenzählende Universität europaweit sogareinen Spitzenplatz ein.

Die Angebote zur Freizeitgestaltungund speziell auf sportlichem Gebietwaren in großer Vielfalt vorhanden undnach Einschreibung und Zahlung eineseinmaligen Gesamtbetrages von ca.DM 50 für jeden möglich. Ich fandmich letztlich im Volleyball-Uniteam,beim Golfen und im Fitneßstudio wie-der, wo ich dann die meisten Bekannt-schaften schloß.

Eine Art familiärer Geborgenheitfand ich unter den anderen Gleichge-sinnten – den Studenten aus Frank-reich, Spanien, Niederlanden undnatürlich Deutschland. Die wichtigsteOrganisation für uns Auslandsstuden-ten ist wohl der InterLink. Ob auflockeren Touren in die Umgebung undin Städte oder auf den allseits gut be-kannten InterLink-Partys lacht undtrinkt man international.

In Borro, wie die Stadt aufgrund ih-res Fußballclubs auch betitelt wird, le-ben etwa 130 000 Menschen, die mei-sten in der stark angeschlagenenChemie- oder Stahlindustrie tätig, vieleaber auch arbeitslos und dem Existenz-minimum nahe. Das Stadtbild wird vonrauchenden Schornsteinen und vomumherfliegenden Müll geprägt; daranmußte sich jeder erst gewöhnen. Mari-time Qualitäten sind erst nach ca. einerhalbstündigen Autofahrt durch das In-dustriegebiet zu finden. Dort in Redcarund Umgebung stößt man dann aberauf nette Fischerorte und ruhige Strän-de. Ähnlich attraktiv sind die mit Wei-degras und Flechtgehölzen bewachse-nen Hügel (genannt Moors) südlich umMiddlesbrough herum, die zu ausgiebi-gen Wanderungen und wilden Fahr-radtouren einladen.

Da war das Auto weg

Naja, und dann gab es für mich nocheinige unerfreuliche Bekanntschaftenmit dem Leben in dieser Stadt. DaßMiddlesbrough unter den drei erstenStädten Englands mit der höchsten Kri-minalitätsrate zu finden ist, bekam ichauf eindringliche Weise durch Ein-schlagen meines Zimmerfensters unddas Verschwinden meiner Jacke aus ei-ner Disko vor Augen geführt. Schwer-ste Ernüchterung (und das gerade in derAnfangszeit) war der Verlust meinesheißgeliebten Golfs. Nachdem er mor-gens aus dem bewachten Parkhaus derUni gestohlen wurde, bekam ich ihndann aber schon am Nachmittag zurück– allerdings ohne Räder, Scheibenwi-scher etc. und mit demoliertem Innen-raum.

Doch diese Vorkommnisse solltenjetzt keinen von solch einem Aufent-halt abschrecken. Andere Studentenlebten in dieser Stadt völlig unbe-schwert, und auch ich hatte nachKlärung der angesprochenen Problemeeine unbeschwerte und sehr fröhlicheZeit. Ich möchte jedem raten, demsolch ein Studienplatz angeboten wird,dies auf jeden Fall wahrzunehmen. De-finitiv sollte man auf größere Wertsa-chen und Computer verzichten, zumalgenügend Rechner an der Uni zur Ver-fügung stehen und somit auch dasTransportproblem entfällt. Und dasAuto kann in der sicheren Heimat blei-ben. Zweifelsohne ist ein fahrbarer Un-tersatz angenehm; ohne schläft manaber auf jeden Fall ruhiger, und umdem bescheidenen Stadtflair zu ent-kommen, findet man immer einenFreund oder Bekannten mit PKW.

Als günstigste Reisemöglichkeitempfiehlt es sich, bis London zu flie-gen und dann mit dem recht preiswer-ten Bus weiter. Auch sonst war ich sehrhäufig mit dem Coach unterwegs undnutzte meine strategisch günstige Lagefür zahlreiche Reisen und Kurzurlaubequer durch UK, z.B. nach Schottland,Lake Destrict, Wales, London und Ir-land.

Dieser Aufenthalt hat ganz sicherpositiv zu meiner Persönlichkeitsent-wicklung beigetragen, und die täglichneuen Erfahrungen und Eindrücke, so-bald ich vor die Tür trat, haben diesesJahr in the Middle of Nowhere unver-geßlich werden lassen.

Karsten Böhm, StudentInstitut für Thermodynamik undTechnische Gebäudeausrüstung

[email protected]

Ein Jahr in MiddlesbroughThe Middle of Nowhere - und mittendrin TU-Student Karsten Böhm

Lust auf britische Kultur, Mentalität und Tradition führten Karsten Böhm für zweiSemester in den englischen Nordosten. Studiert wurde natürlich auch. Foto: priv.

An der TU Dresden werden im Botani-schen Garten Dresden und im Forstbo-tanischen Garten Tharandt Gärtner inden zwei Fachrichtungen (FR) Zier-pflanzenbau und Baumschulen ausge-bildet. Die Ausbildung hier wird erstseit kurzem angeboten; die 1998 einge-stellten Auszubildenden in der Fach-richtung Zierpflanzenbau sind derzweite Jahrgang im BotanischenGarten.

Die drei Azubis im ersten Lehrjahrfür den Gärtnerberuf in der Fachrich-tung Zierpflanzenbau waren in denletzten Wochen des Herbstes und imbeginnenden Winter vor allem mit derWintervorbereitung der Pflanzen be-schäftigt. Damit haben sie auch alleHände voll zu tun, denn immerhin sindin einem Botanischen Gärten die viel-fältigsten Pflanzenarten vertreten.

Das ist jedoch nur eine von vielenTätigkeiten, wie Topfen, Stecklingeziehen, aber auch Unkraut jäten undTreiberei. „Treiberei“ bedeutet, daßman Pflanzen zu ungewöhnlichen Zei-ten auf künstliche Art und Weise zumBlühen bringt.

Man muß wohl viel Liebe zur Arbeitin der freien Natur bei jedem Wind undWetter mitbringen. Dafür bekommtman aber eine interessante Arbeit mitviel Abwechslung. Doch erst einmal

heißt es, sich im ersten Lehrjahr alletechnischen Grundfertigkeiten anzu-eignen, bevor dann im zweiten Jahr dieFachausbildung in den einzelnen Re-vieren beginnen kann. Schließlich spe-zialisiert man sich im dritten Lehrjahrauf ein Gebiet und kann sich dann ganzausschließlich z.B. Kakteen oderOrchideen widmen.

In der Berufschule, die man zweimalwöchentlich besucht, werden dieKenntnisse theoretisch mit Fächernwie Bodenkunde, Botanik, Pflanzen-schutz und Gartenbautechnik unter-mauert.

Damit die Ausbildung möglichstbreit angelegt ist und die Azubis auchdie Arbeit in einem gärtnerischen Pro-duktionsbetrieb kennenlernen, verbrin-gen sie fünf bis sechs Wochen proLehrjahr im „Gartencenter Rülcker“.Dort haben sie die Möglichkeit, abseitsder besonderen Tätigkeiten in einemBotanischen Garten gärtnerische Rou-tine zu erwerben und sind so in allenBereichen auf ihren Eintritt ins Berufs-leben vorbereitet.

Erwähnenswert ist die Jobbörsedeutscher Botanischer Gärten, die seit1998 durchgeführt wird. Sie soll auchden Azubis gute Vermittlungschanceninnerhalb aller Botanischen GärtenDeutschlands sichern. Katrin Eitner

Keine Angst vor StachelnZur Gärtnerausbildung an der TU Dresden

Früh piekst sich, was ein richtiger Gärtner werden will. Im Sukkulentenhaus desBotanischen Gartens besteht ausreichend Gelegenheit dazu. Foto: UJ/Eckold

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Universitätsjournal 4/99 Mitteilungen Seite 6

Die Vernunft ist die Gangart, die Meh-rung der Wissenschaft der Weg und dieWohlfahrt der Menschheit das Ziel.

Thomas Hobbes

„Generationsstreit um das Studium“überschreibt diese Zeitung einen Arti-kel:

Das ist bemerkenswert: Gewinner derHochschulexpansion der sechziger undsiebziger Jahre – Professoren, akade-misch etablierte und wohldotierte „Lei-stungsträger“ – wollen Familien mit stu-dierenden Kindern kräftig zahlen lassen.Und sie wollen die Studentinnen undStudenten selbst durch ein Studium aufPump zur Finanzierung des Hochschul-betriebes heranziehen.

Zugleich heben Bundesverfassungs-richter warnend den Zeigefinger, deutenauf den Gesetzgeber und fordern: Fami-lien müssen entlastet werden. Staat undSteuerzahler müssen auf die Bildung derKinder finanziell Rücksicht nehmen;auch die Kinderlosen müssen die Famili-en mit Kindern von Steuerzahlungen ent-lasten.

Das in Berlin erscheinende Blattschreibt:

Der Katholisch-Theologische Fakul-tätentag Deutschlands hat bei seiner Jah-restagung in Münster den Wunsch ausge-sprochen, an der Planung für dieAusbildung von Lehrern für ein Fach„Ethik“ oder „Werte und Normen“ mit-zuwirken. Es erscheine sachgemäß, inder Ausbildung für die Fächer „Ethik“oder „Werte oder Normen“ einen ange-messenen Anteil an Studienelementenaus dem Bereich der Theologie einzu-schließen.

In einem ganzseitigen Artikel stelltedie

in der Ausgabe 4/1969 vom 25. Febru-ar 1969 unter der Überschrift „War-um die führende Rolle der Arbeiter-klasse wächst (1)“ fest:

In der Tat, die Frage, wohin sich dieseneu zum politischen Kampf erwachtenMassen wenden müssen, ist von großerBedeutung für den weiteren Gang derAuseinandersetzung mit dem Imperialis-mus. Das haben natürlich auch der Trä-ger des Imperialismus und seine Ideolo-gen erkannt. Und es nimmt nicht wunder,daß sie aus diesen Gründen sich be-mühen, in vielfältiger Weise ideologi-sche Verwirrung zu stiften, um diese zurAuseinandersetzung mit dem Imperialis-mus bereiten Massen zu des-orientieren,wegzuorientieren von der Arbeiterklas-se, sie auf den Weg spontanen Umherir-rens zu stoßen, um zu verhindern, daßsich ein zielgerichteter Massenkampf ge-gen den Imperialismus entwickelt, derhier oder dort über den Köpfen der Impe-rialisten zusammenschlagen könnte.

Dabei knüpfen die Imperialisten undihre Ideologen daran an, daß es in einigenLändern zum Beispiel Westeuropas, undWestdeutschland könnten wir hier in spe-zieller Weise erwähnen, zeitweise soschien, als ob die Bewegung der Ar-beiterklasse aufgehört habe, als ob nurandere soziale Schichten heute noch Pro-bleme hätten und an einer Weiterent-wicklung der Gesellschaft interessiertseien.

Spruchband

Pressespiegel

40 JahreDr.-Ing. Rolf DietzelInstitut für Technische AkustikElisabeth EulensteinKlinik/Poliklinik für OrthopädieRichard FietzInstitut für WerkstoffwissenschaftChristine RapmundÄrztl. Direktorat/Abt. PhysiotherapieDr.-Ing. Christa WitschasInstitut für Planetare Geodäsie

25 JahreChristine BobethKlinik/Poliklinik für KinderheilkundeMargit DammKlinik/Poliklinik für UrologieAndrea GuhrKlinik/Poliklinik für OrthopädieBrigitte HartwichKlinik/Poliklinik für FrauenheilkundeGudrun HoppeKlinik/Poliklinik für KinderheilkundeChristina HuhndorfKlinik/Poliklinik für VTG-ChirurgieMarlies KockelKlinik/Poliklinik für KinderheilkundePetra KriegKlinik/Poliklinik für AnästhesiologieElisabeth PäßlerKlinik/Poliklinik für FrauenheilkundeToska ScholzeKlinik/Poliklinik für KinderheilkundeIngrid SchultzKlinik/Poliklinik für AnästhesiologieUda ZeunerKlinik/Poliklinik für OrthopädieDr.-Ing. Jörg ZimmerInstitut für Verfahrenstechnik und Um-welttechnikIsolde ZschaberKlinik/Poliklinik für HNO-Heilkunde

Am 26. Februar 1999 begeht Prof. FritzWiegmann seinen 75. Geburtstag.

Nachdem seine Ausbildung durchden Krieg um fast ein Jahrzehnt unter-brochen war, studierte er ab 1949 an derTechnischen Universität DresdenSchwachstromtechnik, wo er noch Vor-lesungen bei Heinrich Barkhausen be-legte. Er diplomierte 1954 am Institutfür Hochfrequenztechnik und wurdedort Assistent und Oberassistent. Erpromovierte 1957 und habilitierte sich1962 mit Arbeiten zur Hohlleitertech-nik. Dazwischen war er von 1960 bis1964 Entwicklungsleiter im VEB Rafe-na-Werk Radeberg, wo er nicht nur zurEntwicklung der Richtfunktechnik,sondern auch entscheidend zum Auf-bau der Fernsehgeräteproduktionbeitrug. 1965 wurde er zum ordentli-chen Professor für Informationsüber-tragung berufen.

Er baute eine Reihe neuer Lehrver-anstaltungen auf dem Gebiet der Hoch-frequenztechnik, der Theorie derHöchstfrequenztechnik, der Antennen,der Informationstheorie und derFernsehtechnik auf. Sein leidenschaft-liches Interesse galt der Mikrowellen-technik. Und es ist nicht zuletzt seinVerdienst, daß die Dresdner Hoch- undHöchstfrequenztechnik bis in die sech-ziger Jahre in ganz Deutschland einenguten Ruf hatte.

Hart trafen ihn die Entscheidungender „Sozialistischen Hochschulre-form“ 1968, als die neu gegründeteSektion Informationstechnik für dasKombinat Robotron sich mit Datenver-arbeitung beschäftigen mußte. Es wur-den nicht nur das Institut für Hochfre-

quenztechnik, sondern auch die Aus-bildung Hochfrequenztechnik im we-sentlichen beseitigt. Professor Wieg-mann hatte den Mut, die Kraft und denOptimismus, mit aller Entschiedenheitgegen diese Entscheidungen an-zukämpfen. Er „rettete“ Meßtechnikund Bauelemente und setzte unter an-derem seine Pionierarbeiten zur indu-striellen Mikrowellenerwärmung fort.

Auch wenn er in seinen neuen Arbeits-gebieten Infor- mationstheorie, digitaleSignalverarbeitung und -übertragungBefriedigung fand und große Erfolgeerzielte, es sei nur an die Mitarbeit imInterkosmosprogramm und die Geräte-entwicklung für die Satelliten IK 20und 21 erinnert, kämpfte er zwei Jahr-zehnte lang unermüdlich für die Auf-

wertung der Hoch- und Höchstfre-quenztechnik.

Hervorstechende Eigenschaften vonProf. Wiegmann sind sein voller per-sönlicher Einsatz als Hochschullehrer,seine Weitsichtigkeit, sein Optimismusund sein kompromißloser Einsatz fürdie von ihm als richtig erkannten Ziele.Sein Arbeitspensum war enorm, waszum Beispiel in weit über hundert be-treuten Dissertationen zum Ausdruckkommt. Auch wenn er durch Verpflich-tungen in Fachgremien und Hochschul-gremien sehr oft unter Zeitdruck stand,hatte er immer ein offenes Ohr für dieProbleme der Mitarbeiter, er spornte siean und war immer bemüht, ihnen zuhelfen. Aus all dem resultiert die Hoch-achtung, die wir ihm entgegenbringen.

Trotz großer gesundheitlicher Pro-bleme nimmt er nach wie vor regen An-teil an der Entwicklung in der Hochfre-quenztechnik und im ganzen Institut fürNachrichtentechnik. Besonders hervor-zuheben ist sein Engagement beimAusbau der technisch-historischenSammlung „Elektron“ der FakultätElektrotechnik. Dort entstand z. B.durch seine Initiative und durch seinenpersönlichen Einsatz ein funktionsfähi-ger Nachbau für die Erzeugung derBarkhausen-Kurz-Schwingungen.

Wir gratulieren ihm herzlich undwünschen vor allem, daß sich sein Ge-sundheitszustand bessert, damit es ihmnoch lange möglich ist, unter anderemauch die Kontakte zu Lehrstuhl, Institutund Fakultät aufrechtzuerhalten.

Am 1. März 1999, 10 Uhr, findet imBarkhausenbau, Hörsaal 205 ein Eh-renkolloquium statt. Walter Nowak

Ein Kämpfer mit Weitsicht und OptimismusProfessor Fritz Wiegmann begeht am 26. Februar seinen 75. Geburtstag

Professor Fritz Wiegmann. Foto: privat

Vor 30 Jahren

Bericht von der 21. Sitzung des Sena-tes am 10. Februar 1999.

Die Februar-Sitzung war aus aktuel-lem, wichtigem Anlaß, nämlich derNovellierung des Sächsischen Hoch-schulgesetzes (SHG), zweigeteilt.

Zuerst ging es um ständig anfallen-de Aufgaben, für die der Senat Mitver-antwortung trägt. Es wurde zu zweiBerufungsvorschlägen Stellung ge-nommen: der Besetzungsliste für dasGebiet Pflanzenphysiologie und derfür einen speziellen Bereich der Kin-derheilkunde. Bei beiden Professurenist bemerkenswert, daß Wissenschaft-lerinnen in den Besetzungsvorschlä-gen eine herausragende Stellung ein-nehmen. Des weiteren wurden zweiBerufungskommissionen bestätigt.Wieder einmal wird der TechnischenUniversität von seiten der Industrie,der Wirtschaft, diesmal durch dieESAG, eine Professur gestiftet, diesich innerhalb der Fakultät Elektro-technik anwendungsbetonten, elek-troenergetischen Problemen widmenwird. Der erste Teil schloß mit Infor-mationen über eine Reihe von Termi-nen ab, die Antragstellungen an dasDAAD bezüglich auslandsorientierterStudiengänge sowie verschiedenePreise oder deren Ausschreibung be-trafen. Es sei hier daran erinnert, daßman sich beim Sachgebiet 3.1 nähereAuskünfte zu den vielfältigen Aus-zeichnungen geben lassen kann.

Anschließend stand der Referenten-entwurf des SHG, in der Fassung vom18. Januar 1999, im Mittelpunkt derDiskussion. Leider ist, nicht zum er-sten Mal bei solch einem Gesetzge-bungsverfahren, ein Zeitdruck organi-siert worden, der einer ausführlicherenDebatte und einer besseren Einfluß-nahme entgegensteht. Eine breite Ak-zeptanz sollte aber doch wohl im Inter-esse des Gesetzgebers liegen.

Zu dem Gesetzentwurf ist bei uns inmehreren Runden Stellung genommenworden. Die Positionen dazu vomRektoratskollegium und von den De-

kanen, letztere als eine Bündelung vonVorschlägen und Kommentaren derProfessoren zu verstehen, sind dabei inerster Linie zu nennen, auch was denzeitlichen Ablauf betrifft. Der Senathatte eine Arbeitsgruppe unter Vorsitzdes Dekans der Juristischen Fakultät,Prof. Hans-Heinrich Trute, gebildet.Ihr gehörten vier Senatoren als Vertre-ter der Mitgliedergruppen an: Prof.Siegbert Liebig (Hochschullehrer),Herr Kühne (akademische Mitarbei-ter), Herr Denk (Studenten), Herr Hau-fe (sonstige Mitarbeiter). Zuarbeitenaus den Fakultäten und einige darüberhinaus, direkt von Mitarbeitern an dieVertreter der Arbeitsgruppe herange-tragen, waren die Basis für einedankenswert umfangreiche Tätigkeitin Breite und Tiefe. Sie mündete in ei-nen detaillierten Bericht, dessenSchwerpunkte wie folgt sind: Autono-mie der Hochschulen, Selbstverwal-tung, Hochschulpersonal, Besonder-heiten der Medizinischen Fakultät,Gleichstellungsangelegenheiten.

Positiv wird von vielen gesehen,daß generell die Mitgliedergruppenwie bisher an der Selbstverwaltung be-sonders in den akademischen Gremienmitwirken können, was das neueHochschulrahmengesetz bekanntlichnicht mehr regelt. Ein wesentlicherAspekt ist die gestärkte Stellung desKuratoriums.

In grundsätzlichen Angelegenhei-ten bedarf es demnach künftig seinerZustimmung. Im Verweigerungsfalldürfen die maßgebenden Organe derUniversität trotzdem ihre Entschei-dungen durchsetzen. Interessantkönnte sein, wie und in welchem Um-fang durch die jetzige Konstruktiondas Kuratorium zu einer größeren Au-tonomie beitragen wird. Die Aufwer-tung des Kuratoriums sollte jedenfallsin einem Gleichklang mit den nicht zubeschneidenden Rechten des Senatsstehen. So wird zum Beispiel erneutauf eine deutlich größere Beteiligungder Senatsvertreter an den Kuratori-

umsberatungen hingewiesen. In eini-gen Passagen fällt wiederum eine er-hebliche Regelungstiefe auf, durch dieKompetenzen des Staatsministeriumserweitert werden und die eben nichtautonomieförderlich sind.

Der Senat verabschiedete einmütigdiese Stellungnahme zum Referenten-entwurf des SHG. Bereits am 9. Fe-bruar hatte allerdings die Landesre-gierung den entsprechenden Beschlußzum Sächsischen Hochschulgesetzgefaßt. Es bleibt nur noch zu hoffen,daß die Vorschläge und Änderungs-wünsche im Landtag und in seinenAusschüssen auf fruchtbaren Bodenfallen, daß wir uns auf diese Weiseeinbringen werden.

Dr. Eberhard Kraus

Lehnert Bau2/65

GEMIS-PIA2/50

Mitteilungen aus dem Senat

Dienstjubiläen Februar

Schienenfahrzeugtechnik

Prof. Gerhard Voßerhält EhrenpromotionIm Großen Senatssaal wird am Freitag,26. Februar 1999, um 14 Uhr, dem Di-rektor des Instituts für Schienenfahr-zeugtechnik und maschinelle Bahnanla-gen der Universität Hannover, ProfessorDipl.-Ing. Gerhard Voß, die Ehrendok-torwürde für seine Vorreiterrolle inner-halb seines Fachgebietes verliehen. Ma-gnifizenz Achim Mehlhorn wird dieBegrüßungsworte sprechen. Die Lauda-tio hält Professor Dr.-Ing. Siegbert Lie-big, Direktor des Instituts für Theoreti-sche Grundlagen der Fahrzeugtechnikan der TU Dresden. PI

Auszeichnung

Page 7: Universitätsjournal - TU Dresden · Soeben erschienen issenschaft inW schönerForm Ab Heft 1/1999 zeigt sich die Wissen-schaftliche Zeitschrift der TU Dresden (WZ) in einem neuen

Universitätsjournal 4/99 Thema Seite 7

Klein, aber fein – so könnte man denseit Oktober 1992 am Institut fürKunst- und Musikwissenschaft derPhilosophischen Fakultät arbeiten-den Lehrstuhl Musikwissenschaftbeschreiben. Nur zwei festangestellteLehrkräfte sind hier tätig: Lehr-stuhlinhaber Prof. Hans-Günter Ot-tenberg und sein Assistent Dr. Ger-hard Poppe. Was unter diesenVoraussetzungen an Lehr- und For-schungsarbeit geleistet wird, ist be-achtlich. Immerhin sind 160 Studen-ten zu betreuen, die denMagisterstudiengang Musikwissen-schaft im Haupt- oder Nebenfach be-legt haben – eine im Vergleich zumersten Jahr stark gestiegene Zahl.

„Echte TU-Neulinge“ waren die Mu-sikwissenschaftler allerdings auch 1992nicht: Seit 1916 war das Fach im Rahmender sogenannten kulturwissenschaftli-chen Abteilung der damaligen Techni-schen Hochschule Dresden vertreten.Prof. Ottenberg selbst arbeitet seit 1978an der heutigen TU, seine musikwissen-schaftlichen Vorlesungen erfreuten sichschon damals guter Resonanz.

Die personelle Beschränkung amLehrstuhl hat zur Folge, daß man für dieArbeit einen Schwerpunkt setzte: Musik-geschichte. Das heißt, daß die historischeMusikwissenschaft den Mittelpunkt bil-det. Veranstaltungen zur systematischenMusikwissenschaft (Musikpsychologie,-soziologie u.ä.) sowie musikalische Pra-xis und Tonsatz stehen natürlich auf demPlan, aber nicht in dem Ausmaß, wie ananderen Universitäten oder Hochschu-len. Das bedeutet jedoch nicht, daß inDresden Musikwissenschaft auf Spar-flamme betrieben wird, schließlich hatdie Stadt gerade in puncto Musikge-schichte einiges zu bieten. Ottenberg undPoppe können die Ausbildung der Stu-denten natürlich nicht allein so weit ab-sichern, daß diese schon mit ihrenAbschlußarbeiten selbst neue For-schungsergebnisse zu Tage fördern kön-nen. Per Lehrauftrag halten deshalbaußerdem zahlreiche Fachleute vonaußerhalb die entsprechenden Vorlesun-gen und Seminare. Diese sollen die Mu-sikgeschichte in ihrer ganzen Bandbreiteabdecken, von der Gregorianik bis zuden aktuellen Tendenzen populärer Mu-sik. Den praktischen Unterricht überneh-men Kollegen von der Hochschule fürMusik „Carl Maria von Weber“ Dresden(HfM).

Doch auch für die Theorie werdennicht allein reine Wissenschaftlerverpflichtet (z.B. vom Bacharchiv Leip-zig), sondern auch mancher „Praktiker“,wie Kreuzorganist Michael-ChristfriedWinkler, der u.a. Musikanalyse unter-richtet, oder die Chefdramaturgin derSächsischen Staatsoper, Dr. Hella Bart-nig. Der Praxisbezug der Lehre seienorm wichtig, betont Prof. Ottenberg.Zum einen sollen die Studenten frühzei-tig die Vielfalt musikverbreitender Insti-tute kennenlernen, an denen ihr späteresTätigkeitsfeld liegen könnte. Zum ande-ren schlummert in den Regalen derMusikabteilung der Sächsischen Lan-desbibliothek – Staats- und Universitäts-bibliothek (SLUB) ein großer Quellen-bestand, vorrangig zur DresdnerMusikgeschichte, den es durch kompe-tente Fachleute zu erschließen gilt. „Hier

finden sich noch auf Jahrzehnte Themenfür Magister- und Doktorarbeiten“,schwärmt Ottenberg.

Nun ist der Uni-Lehrstuhl nicht dieeinzige Institution in der Stadt, die For-schungsarbeit auf musikalischem Gebietbetreibt. Deswegen gibt es – in steter Ab-sprache und Zusammenarbeit – eineAufgabenteilung: Im Institut für Musik-wissenschaft der HfM konzentriert sichdie Arbeit auf das 19. Jahrhundert, dasunter dem gleichen Dach beheimateteHeinrich-Schütz-Archiv ist auf das 17.Jahrhundert spezialisiert, das DresdnerZentrum für zeitgenössische Musik –wie der Name schon sagt – auf das 20.Jahrhundert.

Forschungsgegenstand:18. Jahrhundert

Leicht zu erraten, daß die Uni-Wissen-schaftler mithin das 18. Jahrhundert be-ackern – eine Zeit, in der das höfische Le-ben in Dresden die Stadt zu einer imwahrsten Sinne des Wortes tonangeben-den machte. Sie übte eine ungemeine An-ziehungskraft auf Musiker aus ganz Eu-ropa aus, die wiederum von hier somanches mit in die Welt nahmen. „VieleWirkungen und Entwicklungen gilt esnoch zu erforschen“, so Ottenberg. „Siesind nur zu verstehen, wenn wir die re-gionalen Quellen des höfischen Reper-toires stilistisch, ästhetisch und gattungs-spezifisch genau untersuchen.“

Vom Ergebnis haben beide Seiten et-was – Studenten und musikinteressierteÖffentlichkeit. Erstere lernen den Um-gang mit noch unbearbeiteten Quellenkennen – vom Spartieren bis zur kriti-schen Bewertung. Da mit der Maßgabegearbeitet wird, wiederentdeckte Werkeletztlich auch zum Klingen zu bringen,vielleicht sogar einen Verlag zur Editionzu bewegen, hat wiederum das Konzert-publikum etwas davon.

Überhaupt legt man im Hause vielWert darauf, die Öffentlichkeit an der Ar-beit teilhaben zu lassen. Das beginnt da-mit, daß die Namen der Studenten für dieAutorenschaft an Einführungsartikeln in

Programmheften stehen, so zu den Wie-deraufbaukonzerten der Frauenkircheoder für das überregionale Festival„Sandstein & Musik“. Weiterhin werdendie Überblicksvorlesungen zur Musikge-schichte auch für Studium generale, Bür-geruniversität und Seniorenakademieangeboten, zudem finden seit zwei Jah-ren etwa viermal pro Semester sogenann-te Montagsgespräche statt. Alle Interes-senten sind hier zu Gastvorträgen vonWissenschaftlern oder Projektvorstel-lungen der Doktoranden geladen. Sehrinteressant verspricht eine Ringvorle-sung zu werden, die im kommendenSommersemester angeboten wird: Unterdem Titel „Il divino Sassone“ beschäftigtsie sich mit Johann Adolf Hasse, einemder entscheidenden HofkapellmeisterDresdens Mitte des 18. Jahrhunderts, dererst in letzter Zeit wieder zunehmend insBewußtsein rückte. Der 1999 anstehende300. Geburtstag ist Anlaß, ihm jeneRingvorlesung zu widmen, die u.a. re-nommierte Hasse-Forscher aus Heidel-berg, Hamburg, Warschau und Oxfordausrichten.

Oft werden die Musikwissenschaftlergebeten, auch Veranstaltungen außerhalbder Uni mit auszurichten. „Allein 1998waren wir in fünf Konferenzen, Kollo-quien u.ä. involviert, ich nenne nur dasgroße Kolloquium zum 450. Jubiläumder Staatskapelle“, berichtet Prof. Otten-berg. Von einem im Dezember erfolg-reich begonnenen dreiteiligen Kolloqui-um zu historischen Musikinstrumentenin Dresden, das Ende März seinen Ab-schluß findet, wird demnächst an glei-cher Stelle gesondert berichtet. Der Blickin die Zukunft reicht noch weiter: im Jahr2000 ist man auf einer in Frankfurt/Oderstattfindenden Konferenz zur Bachre-zeption in Osteuropa vertreten, 2001steht der 200. Todestag von Johann Gott-

lieb Naumann an, ebenfalls ein bedeu-tender Dresdner Hofkapellmeister. „Mitjeder Konferenz ist ja auch Nachberei-tung verbunden, die Referate müssen fürdie Veröffentlichung in Druckform ge-bracht werden“, weist Ottenberg daraufhin, daß nicht allein die Vorbereitungsolch wichtiger Ereignisse den Arbeit-sumfang des Lehrstuhls bestimmt. Trotzstudentischer und wissenschaftlicherHilfskräfte gelangen Ottenberg und Pop-pe manchmal an die Grenzen der Belast-barkeit. Zumal die Liste der Aufgabennoch lange nicht zu Ende ist. Zumindestdie wissenschaftliche Betreuung von 250Personenartikeln im Rahmen der neuenAusgabe der bekannten, nunmehr 20bän-digen Enzyklopädie „Die Musik in Ge-schichte und Gegenwart“ (MGG) darfals weiteres wichtiges Forschungsfeldnicht unerwähnt bleiben, unterstreicht siedoch die Bedeutung des Lehrstuhls.

Ob die Dresdner Studenten von denhier gebotenen Möglichkeiten – zu denennicht zuletzt die denkbar günstige Situa-tion hinsichtlich des Konzertangebotesin der Stadt zählt – letztlich auch bei dererfolgreichen Suche nach einer entspre-chenden Arbeitsstelle profitieren kön-nen, darüber lassen sich laut Prof. Otten-berg derzeit noch keine eindeutigenAussagen machen. „Die Absolventen-zahl ist mit zwei, drei in den letzten Se-mestern einfach noch zu klein. Das wirdsich bald ändern, dann haben wir auch ei-nen besseren Überblick.“ Die bereits ent-standenen Magisterarbeiten – z.B. zurGeschichte der Kirchenmusik an derMartin-Luther-Kirche – lassen Otten-berg das Beste hoffen. Ebenso die derzeitneun Doktoranden, von denen die erstendemnächst ihre Arbeiten verteidigenwerden. „Die versprechen, sehr gut zuwerden“, versichert der Professor.

Sybille Graf

Mini-Lehrstuhl mit großem ForschungsumfangDie Arbeit der Musikwissenschaftler unter dem Dach der TU Dresden

Adolf Menzels Ölskizze zum „Flötenkonzert in Sanssouci“ (1852, Nationalgalerie Berlin) läßt in das Leben am Hofe der „auf-geklärten“ Fürsten im 18. Jahrhundert, hier des preußischen Königs Friedrich II., schauen. Was das höfische Leben in Sach-sen für Europa im Wortsinne tonangebend machte, erforschen die Musikwissenschaftler der TU Dresden. Repro: Gei.

Augenopt. Kuhn2/50

DZzM2/80

Fleck1/36

Bis zum 26. Februar läuft noch dieRückmeldefrist für TU-Studenten zumSommersemester 1999. Bis zu diesemTag sollten die Studenten den Seme-sterbeitrag in Höhe von 191 Marküberwiesen haben (133 Mark Studen-tenschaftsbeitrag und 58 Mark Studen-tenwerksbeitrag), dann erfolgt automa-tisch die Zusendung der neuenSemesterunterlagen durch das Imma-trikulationsamt.

Neu ist jedoch – wie das „Univer-sitätsjournal“ schon in der letzten Aus-gabe berichtete (vgl. UJ 3/99 vom 9.Februar, Seite 1) –, daß nicht nur derStudentenwerksbeitrag um 10 Mark er-höht wurde, sondern in der neuen Bei-tragsordnung des StudentenwerkesDresden (SWD) sowohl Fernstudentenals auch beurlaubte Studenten der demSWD zugeordneten Hochschulen nichtmehr davon ausgenommen werden.Zumindest für letztere – im letzten Se-mester waren an der TU immerhin1300 Studenten im „Urlaub“ – wurdeallerdings kurzfristig eine Sonderrege-lung zwischen Imma-Amt der TU undStudentenwerk vereinbart, so daß dieseper schriftlichen Antrag die „Nichter-hebung“ des Studentenwerksbeitrageshätten erwirken können. Vorausset-zung: ein positiver Bescheid des Ju-stitiars des Studentenwerkes.

Allerdings war bei dieser Vereinba-rung noch davon ausgegangen worden,daß das Studentenwerk die Befreiungund die eventuelle Rückerstattung desBeitrages wie bisher kulant handhabt.Inzwischen wurde seitens des SWD al-lerdings das Rückerstattungsverfahren- und zwar in strikter Einzelfallprüfung- präzisiert. Wie Christine Rennert,Leiterin des TU-Imma-Amtes, aus-führt, müßten die Studenten nach Mit-teilung des Studentenwerkes unter Be-achtung der Antragsfristen (letzterWerktag vor dem Vorlesungsbeginn,also 9. April 1999) nun „glaubwürdignachweisen, daß sie während der ge-samten Zeit nicht in Dresden weilen“.Sonst bestünde ja die Versuchung, diegestützten Leistungen des SWD trotz-dem zu nutzen. Wie das gehen soll, istihr zwar noch nicht klar, ist aber auchnicht ihr Problem: „Wir kassieren dasGeld nur ein, um es komplett weiterzu-reichen. Im nächsten Semester ärgernwir uns damit nicht mehr herum - wirüberlassen die komplette Rückerstat-tung dem Studentenwerk.“ Das heißt,die Studenten müssen zunächst denStudentenwerksbeitrag bezahlen, egalob sie in Dresden sind oder nicht.

Der TU-Studentenrat stellt es übri-gens weiterhin jedem frei, ob er wegendes Semestertickets den Studenten-schaftsbeitrag (allerdings nur komplett,also für das Sommersemester 99 siebenMark für StuRa und Fachschaften, 126für das Ticket) bezahlt oder nicht.

Frauke Stein

Studentenwerk mitEinzelfallprüfung Vorher aber zahlen Studis

Der Personalratinformiert

In der nächsten Ausgabe des Univer-sitätsjournals (UJ 5/99) bringen wirden Wahlvorschlag für die Wahlzum Personalrat der TechnischenUniversität Dresden und demHauptpersonalrat des SächsischenMinisteriums für Wissenschaft undKunst.

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Universitätsjournal 4/99 Vermischtes Seite 8

LDVH2/55

KurhotelHeringsdorf

1/110Schwalbe

1/100Schaufuß

1/50

Das Herz- und KreislaufzentrumDresden e.V. hat ein Informations-zentrum für Patienten eingerichtet, indem sich Herzpatienten beraten las-sen können. Montags bis donnerstagsvon 9.30 bis 12 Uhr gibt es in der Fet-scherstraße 76 die Möglichkeit, sichzu verschiedenen Fragen der Herzer-krankungen Expertenrat zu holen.

Am Montagmorgen wird das Pro-blem der Bestimmung des sogenann-ten Quickwertes der Blutgerinnungfür Herzklappenpatienten von derSelbsthilfegruppe erörtert, danachgibt es eine Diätberatung. Am Diens-tag berät ein Apotheker zu den Mög-lichkeiten der Selbstmessung vonBlutzucker, Cholesterin, Blutdruckund EKG; Chefärzte von sächsischenRehakliniken beantworten Fragenzum Leben nach einer Herzoperation.Mittwochs gibt Stationsschwester

Ute Süthoff über die intensivmedizi-nische Betreuung nach einer Herz-operation Auskunft, Dr. Volker Köll-ner von der Klinik und Poliklinik fürPsychotherapie und Psychosomatikder TU Dresden und Krankenhaus-seelsorger des Universitätsklinikumsberaten zum Umgang mit der Angstvor einer Operation.

Am Donnerstagvormittag werdenvon Sozialarbeiterinnen Informatio-nen zu Anschlußheilbehandlungennach der Operation gegeben, undÄrzte erklären medizinische Zusam-menhänge, z.B. für wen die Operati-onsmethode der kleinen Schnitte ein-gesetzt wird.

Es empfiehlt sich, vor einem Be-such die Telefonnummer (03 51) 4 50- 10 97 anzurufen, damit man denrichtigen Ansprechpartner für seineFragen bekommt. (fie)

Vor der Operation zur Beratung:Herzzentrum informiert Patienten

In der Anästhesie und Intensivmedizinist es in vielen Situationen notwendig,den Blutfluß des Patienten zu bestim-men. Benötigt wird der Wert zur Steue-rung der Therapie, z. B. der Medika-mentengabe, der Flüssigkeitszufuhrund des Beatmungsgerätes. In der Pra-xis werden für die Bestimmung bislangausschließlich invasive Methoden ver-wendet, doch nicht allen schwerkran-ken Patienten kann ein Herzkathetergelegt werden.

Mit dem Gerät „David“ steht erst-mals eine nichtinvasive Methode zurMessung des effektiven pulmonalenkapillären Blutflusses zur Verfügung,durch deren Einsatz die invasiven Me-thoden in der Anästhesie und Intensiv-medizin teilweise abgelöst bzw. ersetztund neue Anwendungsbereiche er-schlossen werden könnten.

Die Messung beruht auf dem Prinzipder teilweisen Rückatmung des ausge-atmeten CO2 bei kontrolliert beatmetenPatienten. Es wird ein Patiententeil(228 x 46 x 170mm3) zwischen den Tu-bus des Patienten und das Beatmungs-gerät eingebracht. Gekoppelt ist es aneinen Monitor. Der Patient wird beijeder Messung für 30 Sekunden mit ei-nem zusätzlichen Hohlraum von ca.200 Millilitern beatmet. Zwei Sensorenmessen den CO2-Partialdruck und denVolumenstrom. Während der Rückat-mung ändern sich der CO2-Partialdruck

und der CO2-Volumenstrom im Ver-gleich zur Nicht-Rückatmungsphase.Daraus wird im Monitor der pulmonalekapilläre Blutfluß errechnet und ange-zeigt.

Bei den bisherigen experimentellenund klinischen Untersuchungen hatsich das Meßsystem bewährt. DieGenauigkeit ist mit der bislang einge-setzten invasiven Methode der Ther-modilution zur Bestimmung des Herz-zeitvolumens vergleichbar. Aufgrundder bestehenden Lungenerkrankungkann bei den Patienten eine Differenzzwischen dem Herzzeitvolumen unddem pulmonalen kapillären Blutflußauftreten. Die Untersuchungen habenaber gezeigt, daß der pulmonale ka-pilläre Blutfluß für die Einstellung desBeatmungsgerätes und andere thera-peutische Maßnahmen der aussage-fähigere Parameter ist.

„David“ wurde von Dr. Marcelo Ga-ma de Abreu, Assistenzarzt in der Kli-nik und Poliklinik für Anästhesiologie(Direktor: Prof. Dr. Detlev MichaelAlbrecht), Dipl.-Ing. Tilo Winkler undder Firma MedServ GmbH Leipzig in-nerhalb der vergangenen zwei Jahrezur Marktreife gebracht. Die Idee hatder gebürtige Brasilianer aus Rio de Ja-neiro mitgebracht, wo er von 1989 bis1991 in der Abteilung Medizintechnikder Bundesuniversität arbeitete und dieersten Experimente mit dieser Metho-

de durchführte. Danach entwickelteder Elektrotechniker und promovierteMediziner das System an der Fakultätfür Klinische Medizin Mannheim derUniversität Heidelberg für die Anwen-dung in der Intensivmedizin und fürden Operationssaal weiter. Die Umset-

zung der Idee in ein marktreifes Pro-dukt wurde vom Sächsischen Staatsmi-nisterium für Wirtschaft und Arbeit mit600 000 Mark Fördermitteln unter-stützt.

Inzwischen hat das Meßsystem auchdie technische Prüfung und Zulassungerfolgreich bestanden. Demnächst isteine multizentrische Studie zur Eva-luation von „David“ geplant.

Marion Fiedler/ Tilo Winkler

Monitor DAVID kommt auf den MarktGemeinsames Projekt mit Leipziger Firma MedServ

Dr. Marcelo Gama de Abreu bei der Erprobung des Gerätes. Foto: Klinik

„Ich hoffe Sie an meiner Seite zu wis-sen, damit wir gemeinsam ein mo-dernes Deutschland schaffen kön-nen“, schrieb BundeskanzlerGerhard Schröder dem Vorsitzen-den des türkischen College-Clubs,Yavuz Tanju Karabunar (30), dersich um die Förderung von türkisch-stämmigen Studenten und Jugendli-chen in Deutschland verdient ge-macht hat (aus: Gerhard Schröder„und weil wir unser Land verbes-sern...“, Verlag Hoffmann und Cam-pe).

Tanju Karabunar ist auch Geschäfts-führer der neugegründeten Düsseldor-fer Firma MICROTECH 2000 GmbH,die am liebsten noch heute dreitausendneue Arbeitsplätze schaffen möchte.Seit mehr als acht Monaten versuchtKarabunar Kreditinstitute, Computer-hersteller, große Wirtschaftsunterneh-men und Behörden davon zu überzeu-gen, daß er mit seinen Mitarbeiternüber die patentierte Lösung des Um-stellungsproblems von Computernzum Jahr 2000 verfügt. Mit einer einfa-chen und preisgünstigen Diskette, da-von ist Karabunar überzeugt, kann dasweltweite Umstellungsproblem vonPCs ohne Datenverluste behoben wer-den. „Eine pragmatische Lösung für je-dermann“, fügt er hinzu.

Zur Zeit noch fühlt sich Karabunarwie der Erfinder des Faxgerätes. Dieserrannte auch von Tür zu Tür, fand aller-

dings kein Gehör bei der bundesdeut-schen Wirtschaft. Erst die Japanerglaubten dem Kieler. Heute ist Kom-munikation ohne Faxgerät kaum mehrdenkbar.

Nicht auszudenken, wie viele Ar-beitsplätze geschaffen worden wären,wenn die Produktion des Faxgerätesvor fünfzehn Jahren in Deutschland an-gelaufen wäre.

Erst kürzlich ermahnte die Weltbankalle Regierungen, das Jahr-2000-Pro-blem (J2K) ernst zu nehmen. Auch aufdem letzten G7-Treffen hatten die Re-gierungschefs zu einer Notfallplanungfür das Computerproblem aufgerufen:

„Während der wenigen verbleibendenMonate bis zum Beginn des neuenJahrtausends muß das Problem für dieFührer der Welt zu einem Thema vonvordringlicher globaler Priorität wer-den.“ Eigentlich auch für die Mitarbei-ter des Bonner Bundesamtes, das fürdie Sicherheit in der Informationstech-nik verantwortlich ist.

„Die“, so Karabunar und seine Mit-streiter, „stellen nur blöde Fragen an-statt sich unsere Diskette zu nehmenund einen Test zu fahren.“

Auch Universitäten haben Karabu-nar bis jetzt abblitzen lassen.

„Zeitprobleme“, hieß es da, und oh-ne sich näher zu informieren, lehnte garein Informatikprofessor den Test mitder Bemerkung „unseriös“ ab.

Bundesdeutsche Forschung undLehre. Karabunar möchte seine Pro-blemlösung für das J2K lieber heute alsmorgen testen lassen und in Deutsch-land die Produktion aufbauen, „damitwir gemeinsam ein modernes Deutsch-land schaffen können.“

Weil er überall auf taube Ohrenstieß, hat sich der Geschäftsführer derFirma MICROTECH 2000 GmbH ent-schlossen, einen öffentlichen Test vorallen interessierten Fachleuten undJournalisten durchzuführen – am 22.Februar konnten sich staunende Com-puterfreunde im Deutschen PresseclubBonn von dem Konzept überzeugen.Internetseite:

http://tv.journalistenbuero.de. OTS

Das Jahr-2000-Problem ist gelöst –für jedermann und einfach

Firma entwickelte einfache Software, mit der man jeden Computer fit machen kann

Solide Mechanik kennt kein Jahr-2000-Problem… Foto: Archiv UJ

Beratung für Herzpatienten

Psychologie für Leiter

Erstmalig in Deutschland bieten Wissen-schaftler der Technischen UniversitätDresden (TUD) sowie in der Praxis täti-ge Psychologen ein fundiertes Weiterbil-dungsprogramm für Fach- undFührungskräfte der Wirtschaft, Verwal-tung und des Dienstleistungssektors an.Denn praktische Probleme von Unter-nehmen, Behörden und Organisationenkönnen durch die Erkenntnisse der ange-wandten Psychologie gelöst werden.

Kürzlich informierten der Geschäfts-führer der Gesellschaft für Wissens- undTechnologietransfer der TU DresdenmbH (GWT), Reinhard Sturm, der Ar-beitsmarktexperte des BerufsverbandesDeutscher Psychologinnen und Psycho-logen e.V. (BDP), Dr. Ulrich Winterfeld,der Leiter des Instituts für Arbeits-, Orga-nisations- und Sozialpsychologie der TUDresden, Prof. Peter Richter, sowie derVorsitzende der Landesgruppe Sachsendes BDP, Dr. Jürgen Smettan, über die abMärz 1999 gemeinsam organisierte Ver-anstaltungsreihe „Psychologie fürFührungskräfte“. Des weiteren wird dasauf der Innovationsmesse 1998 in Leip-zig erstmals gezeigte Softwarepro-gramm „REBA_AS“ vorgestellt, mittelsdessen psychische Belastungen am Ar-beitsplatz gemessen werden können.

Infos: Dipl.-Psych. Uwe Debitz, Insti-tut für Arbeits-, Organisations- und Sozi-alpsychologie der TUD, Telefon (03 51)4 63 - 24 95, Fax (03 51) 4 63 - 35 89, e-mail: [email protected]

BUr

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Universitätsjournal 4/99 Forschung und Lehre Seite 9

1001 Märchen2/120SHS

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Für ELISE waren sie nach Karlsru-he gekommen, Professor FranzSchott und die Mitarbeiter des Insti-tuts für Pädagogische Psychologieder TU Dresden. Dort stellten sie aufder Learntec ‘99 (9. bis 11. Februar)ihr Projekt „Effiziente Lern- und In-formation-System-Evaluation“,kurz: ELISE vor.

Dabei handelt es sich um ein Bewer-tungsverfahren, das die Beurteilungvon vorhandener Lernsoftware ermög-lichen und künftigen Konstrukteurenhelfen soll. Die Effektivität wird hiervor einem ganzheitlichen systemischenHintergrund betrachtet. Dabei soll Um-feld nicht aus den Augen gelassen wer-den, zum Beispiel nützt es einer Firmanichts, wenn nach einer Weiterbil-dungsmaßnahme über Unfallverhütungdie Angestellten zwar alles wissen, aberdie Unfallrate nicht sinkt. Die geforder-te Effizienz kennzeichnet die betriebs-wirtschaftliche Komponente. Schottbetont, „...daß für jede Technologie daswichtigste Kriterium eine gute Kosten-Nutzen-Relation ist“.

Nicht nur für dieses Projekt ist dieLearntec ‘99, der 7. Europäische Kon-greß mit Fachmesse für Bildungs- undInformationstechnologien, ein geeigne-tes Forum. Neben dem Besuch der zahl-reichen Messestände bieten Vorträge

und Workshops zu den Bereichen Wirt-schaft, Schule und Hochschule dieMöglichkeit, sich über neue Projekteund Entwicklungen zu informieren.Aus den Niederlanden berichtetete Pro-fessor Santema von der UniversitätDelft von der guten Resonanz der Onli-ne-Marketing Kurse: die Studentennutzen den Zugang zum Lehrangebot

von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts. Ei-ner der Höhepunkte der LearnTec istdie Preisverleihung des WettbewerbMultimedia Transfer ‘99, des „größtenNachwuchswettbewerbs rund um Mul-timedia und Internet im deutschspra-chigen Raum“ (http://www.ask.uni-karlsruhe.de/transfer99). Die dreißigbesten Teilnehmer wurden zur Nach-

wuchsbörse eingeladen. Teilnehmeraus Sachsen waren nicht vertreten. Ant-je Steinke von der Burg Giebichenstein,Hochschule für Kunst und Design inHalle/Saale, erhielt für ihre Arbeit „Bil-dende Kunst“ den Preis für beispielhaf-te Lernprogramme im Schulbereich.Die für den Kunstunterricht der Se-kundarstufe konzipierte CD-ROM gibtauf ansprechende Weise Einblick inverschiedene Kunstepochen und Tech-niken. Die allgemein vorherrschendeTechnikbegeisterung für Powerpoint-Präsentationen und Video-Konferenzenführte nicht nur zu der entnervten Auf-forderung einer Moderatorin „Bitteschalten Sie Ihre Handys aus, das störtwirklich“, sondern auch zu einer kriti-schen Auseinandersetzung mit demThema. Während zum einen Multime-dia „als eine der größten Umbruchent-wicklungen überhaupt“ gesehen wurde,äußerten vor allem WissenschaftlerKritik an einer zu euphorischen Beur-teilung der neuen Medien. Einig warensie sich jedoch in einem: Der Bedeu-tung des Lernens an sich. Wie es Pro-fessor Thissen von der FH Stuttgart miteinem Zitat von Erich Hoffer sagte: „Inden Zeiten des Wandels werden dieLernenden die Welt erben, während dieBelehrten sich wunderbar an eine Erdeangepaßt haben, die es nicht mehrgibt.“ Anja Hartwich

Marketing-Begeisterung von fünf bis einsDas Institut für Pädagogische Psychologie der TU Dresden stellte das ELISE-Projekt auf der LearnTec ’99 vor

Ausschnitt aus der preisgekrönten Software „Bildende Kunst“ von Antje Steinkeaus Halle.

Im Januar fand im Wissenschaftszen-trum Bonn eine öffentliche Präsentati-on von 14 MedNet-Projekten statt, diebereits im Mai 1998 unter 160 Bewer-bungen ausgewählt worden waren. Ei-ne internationale Jury hat nun neun Pro-jekte benannt, die vom BMBF für fünfJahre gefördert werden. Die Bundesmi-nisterin für Forschung und Bildung,Edelgard Buhlmann kennzeichnete dieKompetenznetzwerke, die eine schnel-lere Überführung neuer wissenschaftli-cher Erkenntnisse in die Praxis errei-chen sollen, als einen bedeutendenQualitätssprung in der medizinischenForschung. An drei BMBF-Projektensind wissenschaftliche Arbeitsgruppendes Universitätsklinikums Carl GustavCarus beteiligt.

Im Projekt „Depression/ Suizida-lität“ wurde das Teilprojekt „Suizida-lität - Modelle zur effektiveren Gestal-tung von Suizidprävention“ von derArbeitsgruppe der Klinik und Poliklinkfür Psychiatrie und Psychosomatik un-ter Leitung von Prof. Werner Felber fe-

derführendausgearbei-tet. MehrereMitarbeiter(Prof. Dr. Jo-chen Oehler,OA Dr. Mat-thias Israel,Prof. Dr. Fel-

ber) sind an vier Studien beteiligt, dieUntersuchungen zu biologischenGrundlagen, Evaluation und Therapievon Suizidalität zum Ziel haben.

Vier Teilprojekte

Im Projekt „Akute und chronischeLeukämie“ wurden von Mitarbeiternder Medizinischen Klinik und Polikli-nik I vier Teilprojekte formuliert. Dr.Ulrich Schuler und Dr. EberhardSchleyer stellten den Antrag für „Unter-suchungen zur Pharmakokinetik“, Prof.Dr. Andreas Neubauer leitet die Exper-tengruppe „Signaltransduktion“ undProf. Dr. Gerhard Ehninger brachte die

Themen „Stammzelltransplantation“und die Studie „Akute myeloischeLeukämie“ ein.

Im Projekt „Idiopathisches Parkin-sonsyndrom“ wurde die Klinik und Po-liklinik für Neurologie unter Leitungvon Prof. Dr. Heinz Reichmann als ei-nes von fünf übergeordneten Zentrenneben Kiel, München, Bochum undMarburg ausgewählt. Von Dresdenwerden die neurologischen Univer-sitätskliniken in Berlin und Rostock so-wie die Schwerpunktkrankenhäuserund die umliegenden neurologischenPraxen in ein medizinisches Netz zurErforschung und Verbesserung derTherapie von Patienten mit MorbusParkinson einbezogen. Die Klinik undPoliklinik für Neurologie leistet ge-meinsam mit der Klinik und Poliklinikfür Nuklearmedizin insbesondere For-schung zu bildgebenden Verfahren.Außerdem werden die Ätiopathogene-se des idiopathischen Parkinsonsyn-droms und seine Therapie erforscht.

Prof. Werner Felber

MedNet – Gesundheitsforschung 2000Uniklinik Dresden an neuen medizinischen Kompetenznetzwerken beteiligt

Zum Thema „Tutorien – nur Zeitauf-wand oder mehr?“ schrieb AnjaSchulz:Seit dem Wintersemester 1998/99 gibtes Tutorien für Geschichte. Das Tutori-um soll den Studenten im Grundstudi-um das wissenschaftliche Arbeiten bei-bringen. Für jeden einzelnen Lehrstuhl(Alte, Mittelalterliche, Neuere undNeueste sowie Sächsische Landesge-schichte) gibt es auch passende Tutori-en. Am Anfang des Semesters wurdendie Studenten von zwei Tutoren in derSLUB auf dem Zelleschen Weg ge-führt. Die SLUB wurde uns dann vondort beschäftigten Mitarbeiterinnengenauestens erklärt.

Danach wurden in allen TutorienHandbücher, Lexika etc. erläutert, da-mit man einen Einstieg in die Ge-schichte bzw. in das entsprechendeProseminar findet. Wir beschäftigtenuns alsdann mit Quellenkunden, umzum Beispiel Beziehungen zwischenKlöstern und Kaisern herstellen zukönnen. In einem anderen Tutoriumlernten wir etwas über Epigraphik undNumismatik, um zum Beispiel Lebens-daten von bestimmten Konsuln heraus-zubekommen.

Ein anderer Tutor ging mit den Stu-denten in die Sächsische Landesbiblio-thek auf die Marienallee, um sich dortumzuschauen. Diese Bibliothek hatnämlich auch ihre Besonderheiten undEigenheiten, die man kennen sollte.Auch ein Besuch im Buchmuseum warmit inbegriffen. Nach dem Besuch aufder Marienallee begannnen sich alleTutorien zu wiederholen, so daß sichviele Studenten langweilten. Jeder Tu-tor geht an den Stoff zwar anders heran,aber wenn man immer das gleiche hört,ist es nicht mehr so interessant wiebeim ersten Mal.

Für die Proseminare und Dozentensind die Tutorien allerdings eine Entla-stung, da diese Methodik (wissen-schaftliches Arbeiten) aus den Veran-staltungen herausgenommen werdenkann und mehr Inhaltliches zur Spra-che kommt, was sicherlich jedem ent-gegenkommt. Der Nachteil allerdingsist der erhöhte Zeitaufwand für jedenStudenten (auch für den Studenten, derdas Tutorium leitet).

Das effektivste der Tutorien ist je-nes, in der die Anzahl der Studentenklein ist, da in einem Tutorium mit ho-her Teilnehmerzahl der Einzelne in derMenge verschwindet.

In einer kleineren Gruppe läßt sichauch besser lernen, die Methodikkommt besser zum Ausdruck und derTutor kann mehr auf die Bedürfnisseseiner „Schützlinge“ eingehen.

Leserbrief

Rund um die Verbrennung von Abfällengeht es, wenn die Experten der Abfall-wirtschaft von „Co-Verbrennung“ in ih-rer 4. Fachtagung sprechen. Die findetvom 1. bis 3. März 1999 im RathausDresden statt und wird vom Institut fürAbfallwirtschaft und Altlasten der TUDresden und den Universitäten Kasselund München ausgerichtet.

Schwerpunkt der Tagung sind dieEinsatzmöglichkeiten von Abfällen alsErsatzbrennstoffe. Diese kommen zu-sammen mit Regelbrennstoffen wieKohle bei der Feuerung von Zement-oder Stahlwerken zum Einsatz. Ersatz-brennstoffe können Abfälle wie Auto-reifen, Althölzer oder Bestandteile desHausmülls sein, die einen hohen Ener-giegehalt besitzen. Diesen zu nutzen,ohne die ökologischen Gegebenheitenzu vernachlässigen, diskutieren die Ab-fallexperten in ihrer dreitägigen Veran-staltung. Auf dem Programm stehen ne-ben neuen rechtlichen Bedingungen bei

der Abfallverbrennung auch technischeKonzepte beim Einsatz solcher Brenn-stoffe oder der Herstellung von BRAM.Hinter diesem Kürzel für „Brennstoffaus Müll“ verbirgt sich ein speziell auf-bereiteter Hausmüll. Mittels Siebma-schinen werden dessen besonders ener-giereichen Bestandteile Papier undKunststoff angereichert und dann zuPellets gepreßt, die als Brennstoff Ver-wendung finden. Die Fachleute stellennicht nur weitere Ersatzbrennstoffe wieKlärschlamm oder Trockenstabilat vor.Sie versuchen auch die Frage zu beant-worten, ob der Einsatz von Ersatzbrenn-stoffen generell ein zukunftsweisendesEntsorgungskonzept für Abfälle darstel-len kann. Interessenten an der Tagungmelden sich bei: Frau Bourquain, Forumfür Abfallwirtschaft und Altlasten, Telefon: (0 35 01) 53 00 38, Fax: (0 35 01) 53 00 [email protected]

sum/kost

Mit Hausmüll heizen?Fachtagung und Ausstellung von Abfallwirtschaftlern

Was ist ein Business Plan und wie wirddieser geschrieben? Woher kommt dasnotwendige Kapital und wer kann beider Neugründung helfen? Zum Thema„Technologieorientierte Unterneh-mensgründung“ fand am 5. Februar imFestsaal der Fakultät Wirtschaftswis-senschaften ein Projektseminar statt,das Antworten auf diese und ähnlicheFragen zu geben versuchte.

Die unter der Leitung von Prof. Hel-mut Sabisch und Prof. Klaus Janschekstehende Veranstaltung stellte den Ge-winner des Businessplan-Wettbewer-bes Dr. Dirk Feltin mit einem Vortragvor, Geschäftskonzepte für ein Sensor-Meßsystem, für Verpackungsautoma-ten und für eine Telekommunikations-lösung wurden vorgestellt unddiskutiert.

Das Thema „Venture Capital“ standim Mittelpunkt eines weiteren Vortra-ges, in dem die Erfahrungen der SeedCapital Brandenburg GmbH herausge-arbeitet und genutzt wurden. mb

Unternehmensgründung

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Universitätsjournal 4/99 TUD auf der TerraTec / Stellenausschreibungen Seite 10

Das Zentrum für Hochleistungsrechnen (ZHR) ist eine Zentrale Wissenschaftliche Einrich-tung der TU Dresden und unterstützt Anwender aus den Fakultäten, den umliegendenForschungseinrichtungen und Industriepartner in der Region. Die interdisziplinäre Forschungund Entwicklung wird gestärkt durch ein internationales Gast- und Besuchsprogramm, mitdem Wissenschaftler zu Forschungsaufenthalten eingeladen werden. Für das Sekretariat und die Geschäftsaufgaben des ZHR suchen wir eine/n engagierte/n undzuverlässige/n

Sachbearbeiter/in mit guten Fremdsprachenkenntnissen (bis BAT-O Vc)

Neben der Erledigung von Sekretariatsarbeiten wie Terminplanung, Besucherbetreuung,Dienstreiseorganisation und -abrechnung sind insbesondere Beratungen und Tagungen selbst-ändig zu organisieren, Mittel zu bewirtschaften und die Korrespondenz in deutscher, engli-scher und gelegentlich französischer Sprache abzuwickeln.Voraussetzungen: Zur Aufgabenerledigung sind gründliche und vielseitige Fachkenntnisseauf dem Gebiet der Verwaltung (Dienstvorschriften, Verfügungen, Strukturen der TU etc.), or-ganisatorisches Geschick, Erfahrungen im Umgang mit Menschen, Teamgeist, Beherrschungder modernen Bürotechnik (PC, E-mail, Internet) sowie sehr gute Englisch- und Französisch-kenntnisse notwendig.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 13.03.1999 an: TU Dresden, Zentrum für Hochlei-stungsrechnen, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Nagel, 01062 Dresden.

Im Dezernat Planung und Datenverarbeitung ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stel-le eines/einer

Sachgebietsleiters/-in Datenverarbeitung (BAT-O IIa)

zu besetzen.Aufgaben: Leitung des Sachgebietes für den Einsatz der Datenverarbeitung in der ZentralenUniversitätsverwaltung; Erarbeitung von Konzeptionen für den Aufbau und die Weiterent-wicklung einer integrierten Verwaltungsdatenverarbeitung; Einsatzvorbereitung im Rahmender Erneuerung von Hard- und Software; Betreuung bei der Nutzung der DV-Systeme für dieVerwaltungsprozesse; Pflege der Datenbanken in der Verwaltung; Programmierarbeiten zurAnpassung von Standard-Programmsystemen.Voraussetzungen: HSA der Informatik oder der Wirtschaftsinformatik; Fähigkeiten zur Lei-tung eines Sachgebietes sowie Einfühlungsvermögen in universitäre Verwaltungsprozesse;Erfahrung beim Einsatz von Hard-und Software in der öffentlichen Verwaltung; Kenntnisseund Fertigkeiten der Programmierung und der Arbeit mit Datenbanksystemen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 09.03.1999 an: TU Dresden, Dezernat Planungund Datenverarbeitung, Herrn Dr. Rammelt - persönlich -, 01062 Dresden.Tel.: (0351) 463 6066, Fax: (0351) 463 7179, e-mail: [email protected]

Mit Ausbildungsbeginn 1999 sind Ausbildungsplätze für folgenden Ausbildungsberuf zu be-setzen:

Mediengestalter/in für Digital- und PrintmedienDer/Die Bewerber/in sollte künstlerisches Empfinden und logisches Denken besitzen

sowie sprachlich gewandt sein. Erfahrungen beim Umgang mit dem PC sind wünschenswert.

Voraussetzung: mindestens Realschulabschluß

Für diesen Ausbildungsberuf können sich Mädchen und Jungen bewerben. Schwerbehindertewerden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bewerbungen können ab sofort schriftlich mit tabellarischem Lebenslauf, Lichtbild und demAbschlußzeugnis der 9. Klasse sowie dem Halbjahreszeugnis der 10. Klasse bis zum12.03.1999 eingereicht werden an: TU Dresden, Dezernat Personal, SG 2.3, Frau Maurer, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Physik, zum 01.Oktober 1999

C3-Professur für Didaktik der Physik

Der/Die Stelleninhaber/in soll umfangreiche Kenntnisse auf dem Gebiet der Didaktik der Phy-sik sowie schulpraktische Erfahrungen besitzen. Er/Sie soll in der Lehre die Didaktik der Phy-sik für Gymnasiallehrer, Berufsschullehrer u. Mittelschullehrer vertreten. Dazu gehören die

Weiterführung des Praktikums „Physikalische Schulexperimente“ u. die Anleitung der schul-praktischen Ausbildung. Darüber hinaus soll sich der/die Stelleninhaber/in angemessen an denallgemeinen Aufgaben der Fachrichtung Physik beteiligen. Schwerpunkte in der Forschungkönnten Lernprozesse der Schüler im Physikunterricht sowie die Weiterentwicklung der Expe-rimente sein. Es ist erwünscht, daß der/die Stelleninhaber/in mit spezifischen fachlichen, fach-didaktischen, psychologischen u. erziehungswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen ko-operiert u. sich in besonderem Maße in der Lehrerfortbildung engagiert.Die Bewerber/innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 51 Sächsisches Hoch-schulgesetz vom 04.08.1993 erfüllen. Dazu gehören der Nachweis einer dreijährigen Schul-praxis u. in der Regel die Habilitation oder eine gleichwertige wiss. Leistung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wissenschaft-lichen Werdegangs u. bisheriger Lehrtätigkeit, Verzeichnis der wissenschaftlichen Arbeiten u.Kopien der Urkunden der wissenschaftlichen Ausbildung bis zum 03.05.1999 an: TU Dres-den, Dekan der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Herrn Prof. Dr. rer. nat. H. Freiesleben, 01062 Dresden.

Fachrichtung Chemie, Institut fürAnorganische Chemie, ab 03/1999

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Stelle ist mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für die Dauer von drei Jah-ren zu besetzen. Aufgaben: Mitarbeit in der Ausbildung von Lehramtskandidaten im Fach Chemie (Seminareund Praktikumsbetreuung in anorganischer Chemie, Beteiligung an der Neukonzipierung vonAusbildungsabschnitten).Durchführung von Forschungsarbeiten auf einem Grenzgebiet zwischen anorganischer Mo-lekülchemie und Festkörperchemie mit der Möglichkeit zur Promotion. Voraussetzungen: wiss. HSA als Dipl.-Chem. oder in einem Studiengang für das Lehramt anGymnasien/Fach Chemie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 10.03.1999 an: TUDresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachgebiet Chemie, InstitutfürAnorganische Chemie, Herrn Prof. Dr. H. Langbein, 01062 Dresden.Nähere Auskünfte erteilt Prof. Dr. H. Langbein: Tel.: 0351 463 4366, e-mail: [email protected]

Am Institut für Soziologie ist am Lehrstuhl für Soziologische Theorie, Theoriegeschichteund Kultursoziologie zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

bzw. wiss. Assistenten/-in (C1)

zu besetzen. Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57c HRG bzw. § 60 SHG.Aufgaben: Lehraufgaben; Mitarbeit im Teilprojekt G („Kulturinstitutionen“) des Sonderfor-schungsbereiches 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ sowie die Unterstützung derLehr- und Forschungstätigkeiten am Lehrstuhl; Mitarbeit in der Studienberatung, Verwaltungund Beteiligung an der Selbstverwaltung. Die Möglichkeit zur weiteren Qualifizierung wirdgegeben. Voraussetzungen: HSA der Soziologie bzw. überdurchschnittl. Promotion. Die Kombinationmit kunst- oder kulturwiss. Qualifikation wäre vorteilhaft. Forschungserfahrungen sind er-wünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.03.1999 an: TU Dresden, Philosophische Fakul-tät, Institut für Soziologie, Lehrstuhl für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte undKultursoziologie, Herrn Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg, 01062 Dresden.Tel.: (0351) 463 2887; Fax: (0351) 463 7113.

Am Institut fürAusländische und Internationale Rechtsangleichung ist am Lehrstuhl fürBürgerliches Recht, ausländisches und internationales Privatrecht und Rechtsverglei-chung (Prof. Dr. Peter Hay) zum 01.04.1999 die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit bis zum 30.09.2000 zu besetzen.Aufgaben: Mitwirkung in Lehre und Forschung. Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.Voraussetzungen: Erstes oder Zweites Juristisches Staatsexamen mit Prädikat (mindestens„vollbefriedigend“); sehr gute Englisch- und möglichst weitere Fremdsprachenkenntnisse. Kan-didaten/-innen des laufenden Prüfungstermins sind ebenfalls aufgefordert, sich zu bewerben.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 09.03.1999 an: TU Dresden, Juristische Fakultät, Herrn Prof. Dr. Peter Hay, 01062 Dresden.Auskünfte über Herrn Tobias Krätzschmar Tel.: (0351) 463 7398.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Allokationstheorie, ab sofort

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Stelle ist mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Dauer derBefristung richtet sich nach § 57c HRG.Aufgaben: Mitarbeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Wirtschaftstheorie, verbun-den mit der Anleitung von Diplomanden. Erwünscht ist weiter die Bereitschaft zur Kontakt-aufnahme mit der volkswirtschaftlichen Praxis (z.B. im Bereich der Umweltökonomie oderder Gesundheitsökonomie). Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.Voraussetzungen: wiss. HSA der Volkswirtschaftslehre oder verwandten Gebieten mit fun-dierter Ausrichtung in Wirtschaftstheorie; Prädikatsexamen; Bereitschaft und Flexibilität zumselbständigen Arbeiten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.03.1999 an: TUDresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insbes. Allokations-theorie, Herrn Prof. Dr. Hans Wiesmeth, 01062 Dresden.E-mail für Ausschreibung: [email protected]

Fachgebiet Wirtschaftsinformatik, ab sofort

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Stelle ist zunächst bis zum 31.03.2000 zu besetzen. Gegebenenfalls besteht die Möglich-keit der Verlängerung.Aufgaben: Lehraufgaben im Fach Allgemeine Wirtschaftsinformatik, speziell Vorbereitungund Durchführung computergestützter Übungen; Beteiligung an Forschungsprojekten imRahmen der Fachgruppe. Die Möglichkeit zur Promotion (Dr. rer. pol.) ist gegeben.Voraussetzungen: qualifizierter wiss. HSA als Dipl.-Wirtsch.-Inf., als Dipl.-Kffr./Kfm. mitSchwerpunkt Wirtschaftsinformatik oder als Dipl.-Wirtsch.-Ing. mit Schwerpunkt Wirt-schaftsinformatik. Wünschenswert sind Erfahrungen in der Arbeit mit Dantenbanken und be-triebswirtschaftlicher Standardsoftware. Erwartet wird eine selbständige und flexible Arbeits-weise.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 30.03.1999 an: TUDresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Dekanat, 01062 Dresden.(Auskünfte unter Tel.: (0351) 463 4990, e-mail: [email protected])

Am Institut für Softwaretechnik II ist an der Professur für Programmierumgebungenund Werkzeuge ab sofort die Stelle einer

wiss. Hilfskraft

zunächst bis 31.07.99 zu besetzen. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen.Aufgaben: Überarbeitung von Lehrinhalten auf dem Gebiet der Softwarewerkzeuge insbe-sondere für Benutzungsschnittstellen (Praktika, Seminare bzw. Übungen) sowie die Bearbei-tung kleinerer Forschungsaufgaben zum Einsatz von Werkzeugen für die Entwicklung multi-medialer Anwendungen.Voraussetzungen: wiss. HSA der Informatik oder mit Nebenfach Informatik bzw. Absolvie-rung eines Informatik-Ergänzungsstudiums; Kenntnisse in den Bereichen Softwaretechnolo-gie, Programmierungstechnik, Multimedia und Software-Ergonomie sind von besonderemVorteil.Bewerber, die Freude an wissenschaftlicher Arbeit haben und auf dem Gebiet der Entwicklungmultimedialer Werkzeuge arbeiten wollen, sind herzlich willkommen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.03.1999 an: TU Dresden, Fakultät Informatik,Institut für Softwaretechnik II, Professur für Programmierumgebungen und Werkzeu-ge, Herrn Prof. Dr. Rüdiger Liskowsky, 01062 Dresden.Auskünfte unter Tel.: (0351) 463 8389, Fax: (0351) 463 8366, mailto: [email protected]://www.inf.tu-dresden.de/TU/Informatik/ST2/pw/pw.html

Am Institut für Festkörperelektronik ist ab sofort im Rahmen des Teilprojektes „Modellie-rung und Entwurf integrierter Sensor-Aktor-Systeme der Mikro- und Feinwerktechnik“ desSonderforschungsbereiches „Automatisierter Systementwurf“ die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% oder bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen mit 100% der regelmäßigenwöchentlichen Arbeitszeit zu besetzten. Die Stelle ist zunächst bis zum 31.12.2001 befristet.Aufgaben: Verantwortungsvolle Mitarbeit auf dem fachgebietsübergreifenden Gebiet derModellierung, der Simulation und des Entwurfs komplex gekoppelter elektrisch-nichtelek-trischer Systeme der Mikrosystemtechnik. Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Modellierung

Fakultät Elektrotechnik

Fakultät Informatik

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Juristische Fakultät

Philosophische Fakultät

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Zentrale Universitätsverwaltung

Zentrale Einrichtungen

Technische Universität Dresden

Stellenausschreibungen

Biomüll, Gelber Sack, Altpapier,Altglas und Restmüll: DieDeutschen sind Weltmeister

beim Sortieren ihres Abfalls. Damitsollte der ganze Müll ökologisch kor-rekt getrennt sein, doch weit gefehlt.Denn immerhin bis zu 30 Prozent bio-logisch abbaubare Abfälle landen imRestmüll. Und genau diese Stoffestören auf der Mülldeponie: Säurenwerden beim Verrotten freigesetzt, undes entstehen Temperaturen bis zu 80°Celsius. Kein Wunder, daß sich derRestmüll verändert, sperrig wird undsich in die Deponie nicht mehr kom-pakt verfüllen läßt. Außerdem störenDeponien so manches Mal ganz emp-findlich die Nasen der Anwohner.

Abhilfe bringt ein neues und kosten-günstiges Belüftungsverfahren fürKompostmieten, das die Arbeitsgruppevon Dr. Joachim Brummack vom Insti-tut für Verfahrenstechnik und Umwelt-technik an der Technischen UniversitätDresden zur Anwendungsreife ent-wickelt hat. Das sogenannte Dom-belüftungsverfahren stellen die Dresd-ner Wissenschaftler auf der LeipzigerUmweltmesse TerraTec vom 2. bis 5.März 1999 erstmals vor (Halle 3, StandA01). Es ist mittlerweile auf mehrerenStandorten im Einsatz - ohne Gebläseund Stromeinsatz.

„Es gibt eine ganze Reihe von Ab-fallstoffen – zum Beispiel aus der Nah-rungs- und Genußmittelindustrie –, diesich mittels Sauerstoff biologisch ab-bauen lassen“, berichtet Dr. JoachimBrummack. In kleineren und mittlerenAnlagen ist das Verrotten dieser Abfäl-le kostengünstig nur durch eine offeneRottenmiete zu realisieren. OffeneRottenmieten werden ebenfalls zurNachrotte nach geschlossenen Inten-sivrottesystemen genutzt. „Dabeitauchen einige Probleme auf“, soBrummack, „durch die mangelhafteBelüftung der Abfallhaufen kommt eszu Geruchsbelästigungen und Methan-emissionen, die lange Rottezeiten er-fordern. Außerdem entsteht Sickerwas-ser und der Mietenfuß vernäßt.“ Keineder bisher getesteten Lösungen zurselbständigen Belüftung ist in der La-ge, einen konsequenten aeroben Pro-zeß (Zersetzung durch Sauerstoffzu-fuhr) zu gewährleisten. Die Folge: Beioffenen Rottemieten wie Kompostie-rungsanlagen werden teure Zwangs-belüftungssysteme eingesetzt und/oderdie Mieten häufig umgesetzt.

„Für unser Verfahren sind nur eineLagerfläche, egal, ob eben oder schräg,sowie ein Gabelstapler und die Belüf-tungsdome notwendig. Die Dome sindeinfach aus Stahlmatten hergestellt,wie sie beim Hausbau eingesetzt wer-den“, erläutert Dr. Joachim Brummack.

Die Abfallmieten werden um denDom herum angelegt. Unter dem Mie-tenfuß liegen zwei Kanalrohre, die ausder Miete herausschauen. Der Haufenwird mit fertigem Kompost abgedeckt,so daß zum einen keine Geruchsbelä-stigung für die Anwohner entsteht, undandererseits der Regen aufgesaugt wirdund nicht im Boden versickert. Brum-mack: „Diese speziell entwickelteKonstruktion bewirkt eine Luftströ-mung. Durch die Zugluftkanäle strömtFrischluft nach. Der Druck der Außen-

luft bringt die in der Kompostmiete er-wärmte Luft in den sogenannten Ent-lüftungsdomen zum Aufsteigen. Damitwurde es möglich, Kompostmieten oh-ne Nutzung von Gebläsen bis ins Inne-re mit Sauerstoff zu versorgen.“ Nachsechs Monaten sind – ohne Umdrehendes Abfallhaufens – die biologischabbaubaren Stoffen verrottet. Zurückbleibt der trockene Restmüll.

Bisher wurden mit dem Dombelüf-tungsverfahren mehr als 11 000 Ton-nen Abfälle behandelt. „Getestet habenwir dieses neuartige Belüftungsverfah-ren bei Rottemieten mit Grünabfällen,Holz-Klärschlamm-Gemischen undRestabfällen“, erläutert der DresdnerWissenschaftler. Mit dem Land Bran-denburg hat Brummack einen For-schungsauftrag abgeschlossen. Bei der

größten kommunalen Deponie diesesBundeslandes, in Cottbus, werden dieDresdner nachweisen, daß kein Sicker-wasser entsteht und die Emissionswer-te eingehalten werden.

Weitere Informationen: TechnischeUniversität Dresden, Institut für Ver-fahrenstechnik und Umwelttechnik,Dr. Joachim Brummack,

Telefon (03 51) 4 63 - 44 30, Fax(03 51) 4 63 - 71 26,

e-mail: [email protected],

oder vom 2. bis 5. März 1999 auf derLeipziger Umweltmesse „TerraTec“(Halle 3, Stand A01, Gemeinschafts-stand „Forschungsland Sachsen“, Telefon (03 41) 6 78 - 57 99, Fax (03 41) 6 78 - 58 00).

Dr. Joachim Brummack

Sauerstoff strömt durch den DomInstitut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik: Geruchlos und kostengünstig verrotten Bioabfälle in der Miete

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Universitätsjournal 4/99 Stellenausschreibungen Seite 11

komplexer Sensor-/Aktor-Systeme, die Simulation sowie methodische Arbeiten zur Modellie-rung gekoppelter Systeme. Thematische Felder sind piezoelektrische Aktoren, pyroelektrischeSensoren, Mikrofluidsysteme/Mikropumpen. Es besteht die Möglichkeit einer Promotion.Voraussetzungen: wiss. HSA auf dem Gebiet der Elektrotechnik, der Physik, der Mathematikoder des Maschinenwesens, sehr gute EDV-Kenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 16.03.1999 an: TUDresden, Fakultät Elektrotechnik, Institut für Festkörperelektronik, Herrn Prof. Dr. G. Gerlach, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

zum 01. Oktober 1999

C 3-Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr

Diese Professur hat Lehraufgaben im Studiengang Verkehrsingenieurwesen u. Bedienungslei-stungen in anderen Studiengängen zu erbringen. Sie ist federführend für die wiss. Betreuung u.Weiterentwicklung des Integrierten Eisenbahnlabors an der Fakultät Verkehrswissenschaften„Friedrich List“. Die Bewerber/-innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 51Sächsisches Hochschulgesetz vom 04.08.1993 erfüllen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit Lichtbild, tabell. Lebenslauf, Darstellung des wiss. Ent-wicklungsweges, Liste der wiss. Arbeiten, beglaubigter Kopie der Urkunde über den erworbe-nen höchsten akademischen Grad bis zum 15.03.1999 an: TU Dresden, Dekan der FakultätVerkehrswissenschaften „Friedrich List“, Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. S. Liebig, 01062 Dresden.

Institut für Wirtschaft und Verkehr, Professur für Tourismuswirtschaft, jeweils zum01.04.1999 und 01.07.1999

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Stellen sind mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (evtl. Erhöhung mög-lich) zu besetzen. Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57c HRG.Aufgaben: Mitarbeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Tourismuswirtschaft (ein-zel- oder gesamtwirtschaftliche Aspekte des Tourismus) sowie des Dienstleistungs-Marketingund Internationaler Studiengänge; Durchführung von Lehrveranstaltungen; Anleitung von Di-plomanden. Die Möglichkeit zur wiss. Weiterqualifikation (Promotion) ist gegeben und er-wünscht (möglichst im Gebiet Tourismus).Voraussetzungen: wiss. HSA der Wirtschaftswissenschaft (Volks- oder Betriebswirtschaft)mit Prädikat; möglichst Forschungs- oder Praxiserfahrung in der Tourismuswirtschaft; Stati-stik- und EDV-Kenntnisse; Engagement beim weiteren Ausbau des Gebietes Tourismuswirt-schaft.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (Paßbild, Lebenslauf, Zeugnis-se, Forschungserfahrung bzw. -vorhaben Tourismus) bis zum 19.03.1999 an: TU Dresden,Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, Institut für Wirtschaft und Verkehr,Professur für Tourismuswirtschaft, Herrn Prof. Dr. Walter Freyer, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Wasserwesen ist am Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten imRahmen eines EU geförderten internationalen Forschungsvorhabens zum nächstmöglichenZeitpunkt die Promotionsstelle für einen/eine

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für zunächst drei Jahre zu besetzen.Aufgaben: Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit der Bilanzierung von endokrinwirksamen Substanzen entlang des Prozesses der biologischen Abwasserbehandlung an Klär-anlagen im labor- und großtechnischen Maßstab. Dazu soll die am Institut etablierte Analytikweiterentwickelt, neue Aufbereitungs- und Aufreinigungstechniken erarbeitet und das Spek-trum der zu analysierenden endokrin wirksamen Substanzen erweitert werden. Am Projektsind europaweit 7 weitere Forschungseinrichtungen beteiligt, deren Schwerpunkt in der Ent-wicklung von Testsystemen zur Bestimmung der endokrinen Wirkung besteht.Voraussetzungen: HSAals Diplomchemiker/in möglichst mit dem Schwerpunkt Umweltche-mie; Erfahrung in der Umweltanalytik; gute Kenntnisse der GC/MS-Analytik; Festphasenex-traktion und Aufreinigung von Umweltproben. Wünschenswert wären Kenntnisse aus den Be-reichen Biotechnologie und Abwasserreinigung. Erwartet werden sehr guteEnglischkenntnisse, Kooperationsfähigkeit, Kreativität und Engagement. Die Fähigkeit zurUmsetzung eigener Ideen zum Aufbau weiterführender Versuche und zur Entwicklung neuerForschungsansätze wird ausdrücklich begrüßt.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 11.03.1999 an: TUDresden, Fakultät FGH, FR Wasserwesen, Institut fürAbfallwirtschaft u. Altlasten, Herrn Prof. Dr. Bilitewski, Pratzschwitzer Str. 15, 01796 Pirna.

Im Forstbotanischen Garten Tharandt ist ab 01.04.1999 die Stelle eines/einer

Gärtners/-in (MTArb-O bis LG 4)

zu besetzen. Aufgaben: Tätigkeiten im Bereich der Anzucht und Pflege von sehr verschiedenen Gehölzen;Arbeiten zum Unterhalt des Arboretums; Kulturpflege mit Freischneider, Wegebau, Neupflan-zungen etc.Voraussetzungen: Abschluß eines Gärtners/in (möglichst Baumschule) bzw. gärtnerischeFähigkeiten; besondere Artenkenntnisse; erhöhte körperliche Belastbarkeit, bedingt durch dieLage des Gartens.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 16.03.1999 an: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Direktor des Forstbotani-schen Garten, Herrn Prof. Dr. A. Roloff, PF 1117, 01735 Tharandt.

016/99In der Klinik und Poliklinik für Dermatologie ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt dieStelle eines / einer

Medizinisch-technischen Laborassistenten/-in(BAT-O Vc)

zu besetzen. Teilzeitbeschäftigung mit 19 Stunden pro Woche. Die Besetzung der Stelle erfolgtunter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

Aufgaben: Aus- und Durchführung von humanpharmakologischen Untersuchungen; Durch-führung von In-Vitro-Untersuchungen (z.B. ELISA); Mitwirkung an klinischen Therapie-studien; Dokumentation bei wissenschaftlichen Arbeiten; Aufgaben für Lehre.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als MTL, Computer- und Englisch-kenntnisse, Organisationstalent, Befähigung zur selbständigen Arbeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Herrn Prof. Dr. med. G. Wo-zel, Telefon 458 3860, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

017/99Am Institut und Poliklinik für Klinische Stoffwechselforschung ist ab dem nächst-möglichen Zeitpunkt die Stelle einer / eines

Funktionsschwester/-pflegers(BAT-O Kr V)

befristet bis 31.12.2000 zu besetzen. Teilzeit mit 30 Stunden pro Woche (20 Stunden überDrittmittel und 10 Stunden über Haushalt).

Aufgaben: Es wird eine Schwester für Funktionsdiagnostik und als Study Nurse gesucht.

Voraussetzungen: Erwartet wird eigenständige Arbeit mit Erfahrungen im Umgang mit Pati-enten und modernen EDV-Techniken. Englisch-Kenntnisse wären vorteilhaft, da Kontakte mitinternationalen Gruppen erforderlich sind. Krankenschwestern mit Leitungserfahrung wärenwünschenswert.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Pflegedienstdirektorin: Frau Helaß, Telefon 458 3362 / 458 2383, Fet-scherstraße 74, 01307 Dresden.

019/99Am Institut für Pathologie ist ab 09.10.1999 die Stelle eines / einer

Medizinisch-technischen Laborassistenten/-in(BAT-O Vc)

befristet bis 30.04.2001 als Vertretung während des Erziehungsurlaubes der derzeitigen Stelle-ninhaberin zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandenerHaushaltmittel für das Jahr 1999.

Aufgaben: Vorbereitung und technische Assistenz beim Zuschnitt klinischen Materials; Hi-stologisch-technische Arbeit im Routinelabor einschließlich Herstellung chemischer Lösun-gen und Färbereagenzien; Technische Bearbeitung von Schnellschnitten; Archivierung von hi-stologischen Präparaten und Paraffinblöcken.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als MTL; gründliche und vielseitigeFachkenntnisse in der Histologie und deren Techniken; Hohes Maß an Verantwortlichkeitbeim verwechslungssicheren Bearbeiten klinischen Materials; Selbständiges Entscheidentechnischer Bearbeitungsweisen klinischen Materials.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Pathologie, Direktor: Herrn Prof. Dr. med. M. Müller,Telefon 458 3000, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

021/99Am Institut für Pathologie ist ab 01.05.1999 die Stelle eines / einer

Medizinisch-technischen Laborassistenten/-in(BAT-O VIb)

befristet bis 30.06.2001 als Vertretung während des Erziehungsurlaubes der derzeitigen Stelle-ninhaberin zu besetzen. Teilzeitbeschäftigung mit 30 Stunden pro Woche. Die Besetzung derStelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

Aufgaben: Vorbereitung und technische Assistenz beim Zuschnitt klinischen Materials; Hi-stologisch-technische Arbeit im Routinelabor; Herstellung und Anwendung histologischerFärbelösungen; Archivierung von Schnitten und Blöcken.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als MTL; Gründliche und vielseitigeFachkenntnisse in Histologie und deren Technik; Hohes Maß an Verantwortlichkeit beim ver-wechslungssicheren Bearbeiten klinischen Materials; Selbständige Leistungen in der prak-tisch-technischen Umsetzung von inhaltlichen und methodischen Zielvorgaben.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Pathologie, Direktor: Herrn Prof. Dr. med. M. Müller,Telefon 458 3000, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

023/99In der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist ab 01.04.1999die Stelle eines / einer

Angestellten im Schreibdienst(BAT-O VII / VIII - Schreibtest)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1999.

Aufgaben: Erledigung aller anfallenden Schreibarbeiten nach Diktat oder Phonodiktat (Arzt-berichte, Befundberichte, Befunde, Gutachten, Publikationen u.ä.); Erledigung der Postein-und -ausgänge; Vertretung der Sekretärin des Bereiches Poliklinik.

Voraussetzungen: Abschluß entsprechend dem Berufsbild; Kenntnisse aller Regeln für dasMaschineschreiben nach DIN 5008; Kenntnisse im Umgang mit moderner Bürokommunika-tionstechnik; kurzfristige Aneignung klinischer Fachbegriffe; Englischkenntnisse in Wort undSchrift.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Di-rektor: Herrn Prof. Dr. med. habil. Dr. med. dent. Eckelt, Telefon 458 3382, Fetscher-straße 74, 01307 Dresden.

024/99In der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik ist ab dem nächst-möglichen Zeitpunkt die Stelle eines / einer

Arztes / Ärztin im Praktikum(entsprechend Entgelttarifvertrag für AiP)

befristet für 18 Monate zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vor-handener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

Aufgaben: Die Stelle als Arzt/Ärztin im Praktikum hat im wesentlichen das Tätigkeitsfeld, fürdie Tagesklinik als Therapeut zur Verfügung zu stehen. Der Stelleninhaber sollte im Bereichder Forschung für therapeutische Projekte, die im Kontext der Tagesklinik durchgeführt wer-den, zur Verfügung stehen. Studentenunterricht für das Praktikum der psychosomatischen Me-dizin und Psychotherapie.

Voraussetzungen: Der Stelleninhaber sollte möglichst promoviert sein. Ausbildungsziel istder Facharzt für psychotherapeutische Medizin. Interesse an wissenschaftlichen Arbeiten so-wie einer psychoanalytischen Weiterbildung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik,Außenstelle in der Humaine Klinik, Direktor: Herrn Prof. Dr. med. P. Joraschky, Telefon2636 267, Malerstraße 31, 01326 Dresden.

025/99In der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist ab 01.06.1999die Stelle eines / einer

Medizinisch-technischen Röntgenassistenten/-in(BAT-O Vc)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1999.

Aufgaben: Arbeiten am Telekobaltgerät, Elektronenbeschleuniger, Röntgentherapiegerät;Lokalisationsgerät (Therapiesimulator); Computertomographie bei Bestrahlungsplanung.

Voraussetzungen: Staatliche Anerkennung als MTR; Einfühlungsvermögen zur psychischenFührung von Tumorpatienten; Bereitschaft zum Schicht- und Rufbereitschaftsdienst.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Di-rektor: Herrn Prof. Dr. med. Herrmann, Telefon 458 3373, Fetscherstraße 74, 01307Dresden.

026/99Im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist ab September 1999 die Stelle eines/ einer

Bibliothekars/-in(BAT-O Vb)

befristet bis September 2001 als Vertretung während des Erziehungsurlaubes der derzeitigen

Stelleninhaberin zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhan-dener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

Aufgaben:Auskunft, Ausleihe, Fernleihe; Recherche in medizinischen und bibliographischenDatenbanken im Internet und auf CD-ROM; Betreuung des Internet-Arbeitsplatzes; Bestands-aufbau und -erschließung; Zeitschriftenverwaltung, -umlauf, Buchbindeaufträge.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung für den gehobenen Bibliotheksdienst an wis-senschaftlichen Bibliotheken; Kenntnisse der Internet-Nutzung; Flexible Anpassung der Ar-beitszeit an die Ausbildungszeiten der Studenten und Dienstzeiten der wissenschaftlichen Mit-arbeiter.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Geschäftsfüh-render Direktor: Herrn Prof. Dr. med. W. Harzer, Telefon 458 2812, Fetscherstraße 74,01307 Dresden.

027/99Im Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik ist ab 01.04.1999 die Stelle eines /einer

Arztes/Ärztin im Praktikum(entsprechend Entgelttarifvertrag für AiP)

befristet bis 30.09.2000 zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vor-handener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

Aufgaben: Teilnahme an der radiologisch-diagnostischen Patientenversorgung; Mitarbeit anwissenschaftlichen Arbeiten, Fachvorträge; Teilnahme an Fachtagungen, Kongressen, Weiter-bildungen, Befunddemonstrationen; Ausbau der Diathek; Röntgenkonferenzen auch mit ande-ren Fachrichtungen; Persönliche Weiterbildung spez. Fachliteratur.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der Humanmedizin, Bereitschaft und Interessezur wissenschaftlichen Arbeit; Teilnahme am Spät- und Bereitschaftsdienst.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Direktor:Herrn Prof. Dr. K. Köhler, Telefon 458 2259, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

028/99In der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist ab 01.04.1999 die Stel-le eines / einer

Angestellten im Schreibdienst(BAT-O VII / VIII - Schreibtest)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1999.

Aufgaben: Führen des Sekretariates des stellvertretenden Klinikdirektors: Erledigen allerSchreibarbeiten, Vorbereiten von Vorträgen und Vorlesungen (Korrespondenz, Krankenunter-lagen, Grafiken, Folien, Dias).

Voraussetzungen: Facharbeiter für Schreibtechnik oder Sekretärin; Beherrschung modernerBüro- und Kommunikationstechnik; Kenntnisse medizinischer Terminologie; sehr gute Eng-lisch-Kenntnisse; Selbständigkeit und Durchsetzungsvermögen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Direktor:Herrn Prof. Dr. med. O. Bach, Telefon 458 2760, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

030/99In der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist ab 01.04.1999 dieStelle eines / einer

Angestellten im Schreibdienst(BAT-O VII / VIII - Schreibtest)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1999.

Aufgaben: Schreiben von Arztbriefen, wissenschaftlichen Arbeiten, Gutachten und sonsti-gem medizinischen Schriftverkehr nach Vorlage und Phonodiktat. Bearbeitung vonGeschwulstmeldungen in Vertretung.

Voraussetzungen: Ausbildung auf dem Gebiet der Schreibtechnik; Kenntnisse der medizi-nischen Terminologie; gründliche Fachkenntnisse im Umgang mit moderner Büro- und Kom-munikationstechnik; Flexibilität in den Arbeitszeiten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Direk-tor: Herrn Prof. Dr. med. W. Distler, Telefon 458 3420, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

031/99Am Institut für Physiologische Chemie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carusder TU Dresden ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines / einer

Doktoranden/-in(BAT-O IIa/halbe - Drittmittelfinanzierung)

befristet für 2 Jahre zu besetzen. Ein Antrag auf Verlängerung ist vorgesehen.

Aufgaben: Im Rahmen eines DFG-Projektes sollen molekularbiologische und protein-biochemische Untersuchungen zum molekularen Mechanismus und zur zellphysiologischenBedeutung der Phosphorylierung und Dephosphorylierung der Hexokinase-Isoenzyme inSaccharomyces cerevisiae durchgeführt werden.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium der Biochemie, Biologie, Chemieoder Medizin.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 12.03.1999 an: Technische UniversitätDresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Institut für Physiologische Chemie,Herrn Prof. Dr. Thomas Kriegel, Karl-Marx-Straße 3, 01109 Dresden.Weitere Informationen: Tel. (0351) 8832871, E-mail: [email protected].

032/99Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist ab dem nächstmöglichen Zeit-punkt die Stelle eines / einer

Assistenten/-in des Verwaltungsdirektors(Vergütung nach BAT-O)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1999.

Nach der Umwandlung des Universitätsklinikums in eine Anstalt des Öffentlichen Rechts istvorgesehen, die Stelle in das neu einzurichtende Büro des Vorstandes zu integrieren.

Aufgaben: Koordination zwischen Direktorium (bzw. zukünftigem Vorstand) und den Dezer-naten und Betriebseinheiten des Verwaltungsdirektorates; Vor- und Nachbereitung der Sitzun-gen des Aufsichtsrates; Leitung des Büros des Verwaltungsdirektors.

Voraussetzungen: Abschluß als Diplomverwaltungswirt (FH); umfassende Kenntnisse aufdem Gebiet öffentliches Finanzwesen, Krankenhausfinanzierung, Organisation und Marke-ting; mindestens 2 bis 3 Jahre Berufserfahrung in der Verwaltung im …ffentlichen Dienst,möglichst im Hochschulbereich (Uniklinik erwünscht); gute Kenntnisse der Strukturen undArbeitsweise der über die Klinik aufsichtsführenden Ministerien (SMWK, SMF, SMS); allge-meine Kenntnisse im Beamtenrecht; sehr gute organisatorische Fähigkeiten; Dienstleistungs-orientierung, Toleranz und Einfühlungsvermögen beim Umgang mit Menschen; Kreativität,Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit; Bereitschaft zur flexiblen Gestaltung der Ar-beitszeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte innerhalb von 2 Wochen nach Erscheinen derAnzeige an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Verwaltungsdirektor: Herrn Dr.Blattmann, Telefon 458 2462, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“

Page 12: Universitätsjournal - TU Dresden · Soeben erschienen issenschaft inW schönerForm Ab Heft 1/1999 zeigt sich die Wissen-schaftliche Zeitschrift der TU Dresden (WZ) in einem neuen

Universitätsjournal 4/99 Kultur Seite 12

Da wir viele Nachfragen erhalten, obsich durch die andauernd milde Witte-rung im Januar auch bei unserer Samm-lung sächsischer Kamelien zeitiger alssonst die Knospen öffnen, wollen wirIhnen einige Informationen mitteilen.

Die warmen Tage führen dazu, daßwir reichlich Heizkosten sparen kön-nen. Die Kamelien werden wohl nichtviel eher als sonst blühen, das heißt, dieHauptblüte ist Mitte März zu erwarten.Eröffnen werden wir die diesjährigeSchau am Samstag, dem 27. Februarund erwarten dann etwa einen Monat(je nach Wetterentwicklung) wiederzahlreiche Gäste.

Im vorigen Jahr kamen über 17 000Besucher zur Kamelienschau in vierGlashäusern. Auch wenn heute von deneinst 1100 Sorten, die Seidel im Sorti-ment führte, nur noch etwa ein Zehntelvorhanden ist, so soll dies von einemKorrespondenten bereits 1851 Ge-schriebene auch heute noch seine Gel-tung haben: „Die großartige Ouvertürefür den Frühling ist in Dresden seit ei-ner Reihe von Jahren die Camelienaus-stellung des Herrn Seidel. Bei den zuTausenden zusammengestellten Grup-pen und Reihen der im Zeitgeiste gül-tigsten Varietäten, bei der allerdingsstaunenerregenden Mannigfaltigkeitder Färbung und Nuancierung, der

Größenverhältnisse und des besonde-ren Baues der Blüthen… würden wirdennoch irren, wenn wir vermutheten,daß der Eintritt in den Seidel’chen Ga-lerien nicht vielseitigere Genüsse dar-zubieten vermöchte.

Wie angelegentlich der bescheideneSchöpfer und Besitzer dieses ausge-zeichneten Etablissements bemüht ist,um diese Jahreszeit seinen Mitbürgerneine wahre Freude zu schaffen, dassieht man aus der Zusammenstellungbeigeordneter Zierpflanzen, von denenein großer Teil nur als Folie für die Ca-melien dient… Der Camelienreich-thum der Handelsgärtnerei des HerrnSeidel, …in Europa unübertroffen. Wirgehen dabei von der Ansicht aus, daßdie reichsten und größten Cameli-engärten, außer dem des Herrn Seidel,die große Metropole London aufzu-weisen hat – dort findet aber selbst anden ausgedehnten Etablissements vonKnight, Low, Loddiges und anderendas Seidelsche Etablissement in Dres-den – keine Parallele.“

Der Garten ist wie folgt geöffnet:Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr,Samstag, Sonntag, Feiertag 10 bis 17Uhr. Zusätzlich geöffnet ist am Mon-tag, dem 1. März 1999, von 10 bis 18Uhr. Eintritt: 4 Mark, ermäßigt 3 Mark.

Matthias Riedel

Kamelienblüte im MärzMitteilung der Botanischen Sammlungen Zuschendorf

BärenzwingerMittwoch, 24. Februar, 21 Uhr:Konzert: Rainbirds „3000 live“ – rain-birds haben sieben Leben wie eineKatze.

PentaconFreitag, 26. Februar, 20 Uhr:Trickfilm: „Neues aus dem PragerTrnka-Studio“ – Das Jiri-Trnka-Studioist eines der bekanntesten in Europa, andiesem Abend werden neue Produktio-nen vorgestellt. Einführung: Dr. JanStibral (Prag).

die bühneFreitag, 26. bis Sonntag, 28. Februar,Dienstag, 2. März, 20.15 Uhr:FaßNacht – Traumspiel nach Grimms„Der Trommler“. Wo der Schlag derTrommel das Herz ist, das in der Mitteder Welt pocht, erhebt der Rausch der

Liebe den Trommler zum Himmel.Getragen von der Sehnsucht findet erdie Geliebte auf dem „GläsernenBerg“. Tragisch ist die Brechung an derAußenwelt. Sonnabend, 6. März, 20.15 Uhr:offene Bühne: Das Opfer (Rabindra-nath Tagore)

NickelodeonFreitag, 26. Februar bis Mittwoch, 3.März, 19.30 Uhr:Der Himmel über Berlin (BRD ’87, R:W. Wenders)Freitag, 26. Februar bis Mittwoch, 3.März, 22 Uhr:Wir können auch anders (BRD ’92, R.Detlev Buck)

Club Passage GorbitzDonnerstag, 25. Februar, 21 Uhr:Diafoto-Erlebnisbericht: ZwischenNew York und San Francisco, inmittenewiger Naturschönheiten, an den heili-gen Stätten der Ureinwohner, vom Le-ben in den heutigen Reservationen.

Filme für die SynagogeDienstag, 2. März, 20 Uhr, Schauburg:Jakob der Lügner (R. Frank Beyer, D‘74) – 1944 in einem jüdischen Ghettoin Polen. Jakob Heym hat durch Zufallvom Vormarsch der Roten Armeegehört. Zuerst unfreiwillig macht erseinen Leidensgenossen mit immerneuen, nun erfundenen Hoffnungsmel-dungen Mut.

riesa efauSonnabend, 27. und Sonntag, 28. Fe-bruar, 21 Uhr:SEX HORROR GEWALT – Eine Le-sung mit Musikeinlagen, Videoclipsund Werbepausen. Es geht um Unter-haltung, die Zuschauer können rau-chen, trinken, essen. Wer will, kann zu-schauen... SEX HORROR GEWALTsind die Schlagwörter, hinter denensich die Motoren unseres Lebens ver-bergen. Eröffnet wird die Reihe mitdem Thema SEX…

NABU-VortragDienstag, 23. Februar, 18 Uhr, Botanischer Garten, Stübelallee:Vortrag: Vom Indischen Ozean insTransvaal – zur Flora und Fauna Süd-ostafrikas, Prof. Hans Jürgen Hardtke

Jazzclub „Tonne“Donnerstag, 25. Februar, 21 Uhr: Fine & Mellow. Examenskonzert vonKaren Dreikopf & Band.Freitag, 26. Februar, 21 Uhr:Musica Tropical: Rumbará – Die Mit-glieder der 11köpfigen Band stammenaus Peru, Kolumbien, Chile, Brasilien,Kanada, USA, Italien und Deutsch-land. Auf laß uns tanzen...

igeltourSonnabend, 6. März, 14 Uhr:Leben in der Antonstadt - die äußereNeustadt. Wieviel Veränderung ver-trägt ein Stadtteil? Seit der Wende sind

im größten Sanierungsgebiet bereitsdie Hälfte der Bewohner weggezogen.Der Rundgang führt durch Vergangen-heit und Gegenwart des Gründerzeit-ensembles und wirft einen neugierigenBlick sowohl auf als auch hinter dieFassaden. Dabei gibt es viel zu ent-decken.Sonntag, 7. März, 10 Uhr,Albertinum, Treppe gegenüber demHaupteingang:Ein Reich aus Phantasie und Wirklich-keit – Die Romantik in Dresden. Im 19.Jahrhundert zählte Dresden zu denZentren der deutschen Romantik vorallem in Musik und Malerei. Verbun-den damit sind Namen wie Caspar Da-vid Friedrich, Ludwig Richter, Carl-Maria von Weber, E.T.A. Hoffmannoder Ida von Lüttichau. Der Rundgangauf den Pfaden der Zeitgenossen dieserEpoche klingt mit einem Besuch bei„Kügelgen“ aus, dem längst anerkann-ten Museum für die deutsche Frühro-mantik.

Theater in der FabrikMittwoch, 3. und Donnerstag, 4.März, 20 Uhr:Disco Pigs (Enda Walsh) - Ferklin undSchweini sind am gleichen Tag gebo-ren, als Nachbarskinder aufgewachsen.Jetzt sind sie siebzehn und kämpfen ge-meinsam gegen den Rest der Welt.Plötzlich träumen beide – er von ihr, sieaber nicht von ihm. Die Zweiergemein-schaft bekommt Risse.

Treffpunkt Klub, Kino und kleines Theater

RainbirdsLohn-steuer-

hilfe1/100S. 12!

Die Kamelienblüte wird wieder für März erwartet. Foto: DNN/Flechtner

In der Reihe Musik und Literatur findetam 10. März um 19 Uhr im Festsaal desDr.-Mildred-Scheel-Hauses (Haus 66)des Universitätsklinikums ein Chorkon-zert unter dem Motto „Mit Erde undWind gesungen“ statt. Es singt der Frau-enchor femmes vocales unter Leitungvon Sylke Zimpel. Hannes Heyne spieltauf Naturinstrumenten. Eingeladen sindalle Interessenten. Eintritt: 5,- Mark. fie

Chorkonzert

Am 17. Februar eröffnete die Aus-stellung mit Jazzfotos des SlowenenZiga Koritnik im Hörsaalzentrumder TUD (noch bis 18. März). Korit-nik, geboren am 23. Mai 1964, gehörtmittlerweile zu den anerkanntestenJazz- und Worldmusic-Fotografenin Europa. Neben seiner Tätigkeit alsMusikfotograf arbeitet er an Kurz-filmen und Büchern. Wir fragtennach seinen Erfahrungen, Überzeu-gungen und Zielen.

Aus welchen Gründen sind Sie gera-de Jazzfotograf geworden?

Sowohl als Hörer als auch als Foto-graf fing ich mit Rock an. Ich interes-sierte mich ziemlich für Frank Zappa,und über dessen Musik kam ich auchzum Jazz. Schließlich begann ich, re-gelmäßig Konzertfotos zu machen.Das war etwa vor zehn Jahren, als ichzudem einen Anerkennungspreis beimOlympus Fotowettbewerb erhielt.Durch diesen Preis konnte ich auchmeine erste eigene Ausstellung reali-sieren, noch nicht mit Musikfotos, son-dern mit Reisebildern. Mehr und mehrschaute ich Kollegen auf die Finger,lernte von ihnen. In dem Maße, wie ichbekannter wurde, konnte ich noch bes-ser in das Wesen dieser Musik eindrin-gen, hatte zunehmend Kontakte zu denKünstlern und Festivalorganisatoren.Das Flair der Konzerte und die Ge-spräche mit Musikern und Kollegensind mir wichtig.

Haben Sie unter Fotografen oderanderen Künstlern Vorbilder, denen Sienacheifern?

Ich verfolge kaum, was so läuft.Doch natürlich gibt es eine Reihe vonFotografen, die ich mag, die ich achte:Annie Leibovitz, Henri Cartier Bres-son, Sebastiao Salgado, doch auch denFoto-Stil von National Geography... ImMusik-Bereich wüßte ich niemanden,dem ich nacheifere, doch bei nahezu je-dem Festival treffe ich phantastischeFotografen – ganz abgesehen von denGroßen der Jazzfotografie. Um Namenvon Kollegen zu nennen, die mich mitihren Fotos immer wieder anregen: Jim

Marshall, Jak Kilby, Christian Him,Raffaella Cavalieri, Matthias Creutzi-ger, Manfred Rinderspacher, Miso Pol-jak.

Mit welchen Themen beschäftigenSie sich als Fotograf noch?

Meine Foto-Liebe gilt zuallererstder Musik. Doch weil es in Slowenienunmöglich ist, nur davon zu leben – ichmöchte nicht in den kommerziellenPopmusikbereich gehen –, arbeite ichauch auf anderen Gebieten: Theater,Puppen, Skulptur, Malerei, Buchfoto-grafie und -gestaltung. Gerade jetzt binich dabei, ein Buch über den BildhauerJakov Brdar zu machen. Und ich habeeine Ausstellung mit Film-Set-Foto-grafie abgeschlossen, mit der ich Hin-tergründe und Umgebungsszenen desDrehens bestimmter Filme zeige. Undich drehte über Iztok Kovac’s DanceCompany En-Kap mit Vinko Globokareinen Kurzfilm.

Gibt es Beziehungen zwischen IhremBeruf als Kameramann des sloweni-schen Fernsehens und als Fotograf?

Ich versuche, Brücken zu bauen. AlsKameramann wollte ich eigentlich imFebruar bei einem Worldmusic-Festi-val in Abidjan / Elfenbeinküste dabei-sein, dort 32 Konzerte afrikanischerMusik, Theater- und Tanzprogrammefilmen. Unglücklicherweise fand sichhier in Europa doch kein Geldgeber.Vielleicht gehe ich dann im Herbst zu

einem weiteren Festival in Abidjan.Bei solchen Gelegenheiten kann ichrein organisatorisch das eine mit demanderen verbinden. Auch die kleineReihe „Behind the stage“ von BrancoRoncel (auch künstlerischer Direktordes Münchner Klaviersommers) imslowenischen TV bietet Gelegenheiten.

Wie sehen Sie die Situation der Jazz-fotografie in Europa, in Slowenien undin Deutschland?

Ich kann die Situation in Deutsch-land oder anderswo nicht einschätzen,glaube aber, daß sie so wie überall ist:Als Jazzfotografen tun wir unsere Ar-beit nur für ideelle Werte, für unsselbst, für das Publikum, für die Musi-ker und die Festivalorganisatoren.Geld ist da keins zu verdienen. In denZentren des Geschehens wie Londonund New York mag das anders, leichtersein, da gibt es viel mehr Plattenlabels,Musikverlage, Klubs, Veranstalter.

Wonach sollte Ihrer Auffassung nachein Jazzfotograf streben?

Ziel sollte die Dokumentation des-sen sein, was in der Gegenwart pas-siert. Und Jazzfotografie sollte gutePromotion für gute Musik sein. UnserJob ist, musikalische Emotionen vonder Bühne hin zu anderen Menschen zutransferieren, zu jenen, die das Konzertnicht besucht haben, auch zu denen, diedabei waren und sich so intensiver erin-nern können.

Wie würden Sie Ihr eigenes Werk, Ih-re Arbeitsweise, Ihre Ziele und Plänebeschreiben?

Meine Arbeit macht Freude, sie isthart, anstrengend, auch teuer, sie istwichtig und sie stellt mich zufrieden,kann ich doch durch sie eng an einersolch großartigen Musik teilhaben. Ei-nes Tages möchte ich ohne künstleri-sche Kompromisse von meiner Foto-grafie leben, weltweit Ausstellungenmachen und Gefühle vermitteln kön-nen. Momentan stelle ich ein Fotobuchzu den musikalischen Höhepunktender vergangenen zehn Jahre zusam-men. Mathias Bäumel

Gefühle vermitteln ohne KompromisseAusstellung mit Jazzfotos im Hörsaalzentrum der TUD / Gespräch mit Ziga Koritnik

Ziga Koritnik.