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D1 Finanzmanagement Seite 1 von 28 Prof. Dr. Walter Hugentobler
Thema Unternehmensbewertung: Übungsserie II
Dokumentart Lösungen
Theorie im Buch "Integrale
Betriebswirtschaftslehre"
Teil: D1 Finanzmanagement
Kapitel: 4 Unternehmensbewertung
Unternehmensbewertung: Übungsserie II
Aufgabe 1
Es sind Ihnen folgende Angaben eines Unternehmens bekannt:
Steuersatz 40 %
Fremdkapitalkostensatz 8.33 %
Risikoloser Zinssatz 4 %
Beta 2
Marktrisikoprämie 8 %
Reingewinn 60
Fremdkapital 700
1.1
Berechnen Sie den Unternehmenswert netto nach der Ertragswertmethode gemäss dem Equity-
Approach.
Um den Unternehmenswert nach dem Equity-Approach bestimmen zu können, muss der Eigenkapital-
kostensatz zuerst berechnet werden.
%2008.0204.0tzalkostensaEigenkapit
)netto(tErtragswertzalkostensaEigenkapit
ZinsennachGewinn
30020.0
60nettonswertUnternehme ==
1.2
Berechnen Sie den WACCT.
%83.11000'1
7000833.0
000'1
3002.0
GK
FKk
GK
EKrWACC FKEKT =×+×=×+×=
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1.3
Berechnen Sie den Unternehmenswert brutto und netto nach der Ertragswertmethode gemäss dem
Entity-Approach mittels WACCT.
bruttotErtragswerWACC
ZinsenvorGewinn
T
=
( )000'1
1183.0
0833.070060=
×+
Ertragswert netto = Ertragswert brutto – Fremdkapital = 1‘000 – 700 = 300
1.4 Berechnen Sie den Unternehmenswert netto mittels Tax Shield-Methode.
Reingewinn 60
+ Steuern 40 (60 / 0.6 x 0.4)
= EBT 100
+ FK-Zinsen 58.33 (700 x 0.0833)
= EBIT 158.33
./. Steuern -63.33
NOPAT 95
Unternehmenswert brutto (ohne Tax Shield) = 82.8021183.0
95
WACC
NOPAT
T
==
18.1971183.0
7004.00833.0
WACC
FKskShieldTax
T
FK=
××=
××=
Unternehmenswert netto = 802.82 + 197.18 – 700 = 300
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Aufgabe 2
Die Condor AG veröffentlicht die folgende Bilanz. Bewerten Sie anhand der Bilanz und der ergänzen-
den Angaben das Unternehmen.
Bilanz (Beträge in Mio. Franken)
Flüssige Mittel 150 Kfr. Verbindlichkeiten 450
Forderungen 300 Darlehen 150
Vorräte 375 Hypothek 300
Anlagevermögen 675 Aktienkapital 300
Gesetzliche Reserven 225
Freie Reserven 75
Total Aktiven 1’500 Total Passiven 1’500
Ergänzende Angaben:
Marktwert der Vorräte Fr. 435 Mio.
Anzahl Aktionäre 115
Bruttogewinnmarge 25 %
Stille Reserven auf dem Anlagevermögen Fr. 90 Mio.
Anzahl Mitarbeiter 125
Nachhaltig erzielbarer Zukunftsgewinn Fr. 126 Mio.
Umsatzwachstum des letzten Jahres 12 %
Eigenkapitalkostensatz 12 %
Steuersatz für latente Steuern 33.33 %
Nominalwert je Aktie Fr. 100
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2.1
Erstellen Sie die bereinigte Bilanz der Condor AG ohne Berücksichtigung der latenten Steuern (ver-
wenden Sie nachfolgende Hilfstabelle).
Bilanz (Beträge in Mio. Franken)
Flüssige Mittel 150 Kfr. Verbindlichkeiten 450
Forderungen 300 Darlehen 150
Vorräte 435 Hypothek 300
Anlagevermögen 765 Aktienkapital 300
Gesetzliche Reserven 225
Freie Reserven 75
Stille Reserven 150
Total Aktiven 1’650 Total Passiven 1’650
2.2
Berechnen Sie für die Condor AG den Substanzwert netto (ohne Berücksichtigung der latenten Steu-
ern).
Total Aktiven 1’650
- Fremdkapital 900
SW netto (in Mio.) 750
oder
Total EK = SW netto 750
2.3
Berechnen Sie für die Condor AG den Substanzwert netto unter Berücksichtigung der Wirkung der
latenten Steuern.
Substanzwert netto 750
./. Latente Steuern 50 )150%33(31
Substanzwert netto (Steuerbereinigt) (in Mio.) 700
2.4 Berechnen Sie den Ertragswert der Condor AG nach der Praktikermethode.
050'112.0
126 (in Mio.)
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2.5 Berechnen Sie den Wert einer Aktie nach der Ertragswertmethode. Verwenden Sie als Ertragswert das
Resultat aus der Aufgabenstellung 2.4. Falls Sie keinen Ertragswert berechnet haben, gehen Sie von
einem Ertragswert von 2’100 Mio. Fr. aus.
Aktienkapital 300'000’000
Nennwert 100
Anzahl Aktien 3'000’000
Berechnung mit Resultat aus Aufgabenstellung 2.4:
350000'000'3
000'000'050'1
Berechnung mit einem Ertragswert von 2'100 Mio. Fr.:
700000'000'3
000'000'100'2
2.6
Erläutern Sie in wenigen Sätzen die Bedeutung des Goodwill im Rahmen der Unternehmensbewer-
tung. Gehen Sie dabei insbesondere auf die Art der Berechnung und die vier Formen des Goodwills
ein.
Erläuterungen
Als Goodwill wird die Differenz zwischen Ertragswert und Substanzwert bezeichnet.
4 Formen des Goodwills
- sachbezogener Goodwill
- personenbezogener Goodwill
- originärer Goodwill
- derivativer Goodwill
Der originäre Goodwill bezeichnet den selbst geschaffenen Goodwill und darf nicht bilanziert
werden. Der derivative Goodwill hingegen ist der in Zusammenhang mit einem Kauf bezahlte
Goodwill und wird in der Bilanz des Käufers zusammen mit dem Substanzwert als Gesamtwert ak-
tiviert.
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2.7
Nach einem intensiven Gespräch mit der Geschäftsleitung der Condor AG sind Sie gezwungen, den
nachhaltig erzielbaren Gewinn zu reduzieren. Weiter stellt sich heraus, dass die stillen Reserven im
Anlagevermögen (zu Liquidationswerten) noch weit höher als bisher angenommen sind. Der Wert des
Grundstücks (Teil des Anlagevermögens) auf dem die Werkhalle der Condor AG steht, ist in den letz-
ten Jahren massiv gestiegen. Nachdem Sie den Substanzwert netto und den Ertragswert berechnet
haben, sehen Sie, dass der Substanzwert netto grösser ist als der Ertragswert. Was raten Sie den Akti-
onären der Condor AG? Begründen Sie Ihre Antwort mit wenigen Sätzen.
Reduktion nachhaltig erzielbarer Gewinn: Überprüfung der Geschäftstätigkeit nach deren Rentabili-
tät. Eventuell muss ein Teil der Geschäftstätigkeit eingestellt werden.
Stille Reserven auf Grundstück: Eine Liquidation des Grundstücks wäre interessant, um die stillen
Reserven zu realisieren. Bei einer Fortführung der Geschäftstätigkeit müssen allerdings die Umzugs-
kosten und ein eventueller Verlust von wichtigen Standortfaktoren berücksichtigt werden.
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Aufgabe 3
Die Overdrive AG, eine Tuning-Firma für Limousinen, ist einer Unternehmensbewertung zu unterzie-
hen. Dazu stehen folgende Daten zur Verfügung (Werte in Millionen Fr.)
Externe Bilanz
Aktiven Passiven
Div. Aktiven 80 Fremdkapital
Eigenkapital
70
10
Total Aktiven 80 Total Passiven 80
Im Anlagevermögen sind 50 und im Fremdkapital 10 stille Reserven enthalten.
Gewinnsteuersatz: 33.3 %
Geschätzter nachhaltig erzielbarer EBIT: 18
Fremdkapitalzinsen pro Jahr: 3.6
Fremdkapitalkostensatz1: 6 %
Eigenkapitalkostensatz2: 10.66 %
3.1
Erstellen Sie die interne Bilanz und berechnen Sie den Netto-Substanzwert. Die latenten Steuern sind
nur zur Hälfte anzurechnen.
Interne Bilanz
Aktiven Passiven
Div. Aktiven 130 Fremdkapital
latente Steuern3
Eigenkapital
60
10
60
Total Aktiven 130 Total Passiven 130
Netto-Substanzwert = 130 – 60 – 10 = 60
1 vor Steueradjustierung
2 = geforderte Rendite der Aktionäre
3 latente Steuern: 60 x (0.333 x 0.5) = 10
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3.2 Berechnen Sie den steueradjustierten WACCs (Finanzierungsverhältnis zu Marktwerten).
stiertsteueradju
FKEK WACCGK
FKks1
GK
EKr
%8150
6006.0)333.01(
150
901066.0
4
Der Steueradjustierte WACC beträgt %8 .
3.3 Berechnen Sie den Ertragswert (Entity-Approach). Gehen Sie (unabhängig von Ihren Ergebnissen bei
3.1) von einem WACC von 8 % aus.
EBIT = Gewinn vor Zinsen und Steuern 18
./. Steuern (33.3%) 6
NOPAT 12
15008.0
12 Ertragswert (Entity-Approach)
3.4 Berechnen Sie den Ertragswert (Equity-Approach).
EBIT = Gewinn vor Zinsen und Steuern 18
./. Zinsen 3.6
Gewinn nach Zinsen 14.4
./. Steuern (33.3%) 4.80
Gewinn nach Zinsen und Steuern 9.60
901066.0
60.9 Ertragswert (Equity-Approach)
4 Die latenten Steuern werden nicht verzinst.
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3.5 Beschreiben Sie in wenigen Sätzen, wie man den Unternehmenswert gemäss der so genannten DCF-
Methode berechnet.
Mit der DCF-Methode berechnet man den Unternehmenswert, indem man zukünftige Free Cashflows
(Operative Cashflows abzüglich Investitionen) auf den Bewertungszeitpunkt diskontiert. Die Diskon-
tierung erfolgt dabei zum Gesamtkapitalkostensatz der Unternehmung (WACC).
Vorgehen der Unternehmenswertberechnung:
1. Berechnung des WACC
2. Berechnung der Free Cashflows für die Jahre 1 bis 5
3. Für die restlichen Jahre (6 bis ∞) wird ein nachhaltig möglicher Cashflow festgelegt, bei welchem
gilt: Abschreibungen = Investitionen.
4. Berechnung der Barwerte der Free Cashflows der Jahre 1 bis 5
5. Berechnung der Residualgrösse
6. Berechnung des Unternehmenswertes (brutto)
7. Berechnung des Unternehmenswertes (netto)
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Aufgabe 4
Die Pietro Handels AG engagiert Sie, um eine Unternehmensbewertung vorzunehmen. Sie erhalten
vom Verwaltungsrat das folgende Zahlenmaterial (in Mio. Fr.):
ER ER ER ER ER
31.12.20_0 Planjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3 Planjahr 4ff
Umsatz 100 120 90 130 125
Warenaufwand 23 25 21 29 26
BG 77 95 69 101 99
Personalaufwand 30 31 30 40 31
Werbeaufwand 12 16 10 20 20
Zinsaufwand 10 10 10 10 10
Abschreibungen 15 19 5 25 25
Gewinn vor Steuern 10 19 14 6 13
Steuern 3 6 4 2 4
Reingewinn 7 13 10 4 9
31.12.20_0 Planjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3 Planjahr 4ff
Betriebsnotwendige Inves-
titionen 10 5 25 19 25
Bilanz 31.12.20_0
Umlaufvermögen Fremdkapital 125
Liquide Mittel 10
Debitoren 10
Waren 20
Total Umlaufvermögen 40
Anlagevermögen Eigenkapital 35
Maschinen 60
Liegenschaft 60
Total Anlagevermögen 120
Total Aktiven 160 Total Passiven 160
Es ist davon auszugehen, dass sich die einzelnen Bilanzpositionen kaum verändern werden.
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4.1
Berechnen Sie den Ertragswert netto. Gehen Sie davon aus, dass der nachhaltig erzielbare Gewinn
dem durchschnittlichen Gewinn der Planjahre 1-3 entspricht. Weiter nehmen Sie an, dass die geforder-
te Eigenkapitalrendite mit der realisierten Eigenkapitalrendite im Jahr 20_0 übereinstimmt (keine Be-
rücksichtigung von Durchschnittswerten).
nachhaltig erzielbarer Gewinn: 9 )3
41013(
Eigenkapitalrendite: 20% )35
1007(
4520.0
9)netto(tErtragswer
4.2
Berechnen Sie für die Pietro Handels AG den steueradjustierten (Steuersatz = 30 %) WACC am
31.12.20_0. Der Eigenkapitalkostensatz wird durch die folgenden Angaben bestimmt:
Beta der Pietro Handels AG am 31.12.20_0: 1.2
Zinssatz einer risikolosen Anlage (z.B. Bundesobligation) am 31.12.20_0: 3 %
Marktrisikoprämie am 31.12.20_0: 15 %
stiertsteueradju
FKEK WACCGK
FKks1
GK
EKr
Eigenkapitalsatz 21% )2.115.003.0(
Fremdkapitalkostensatz 8% )125
10010(
WACCS =0.21´ 43
168+ (1-0.3)´
0.08´125
168= 0.0954
Der steueradjustierte WACC der Pietro Handels AG beträgt 9.54%.
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4.3
Berechnen Sie den Ertragswert netto der Pietro Handels AG gemäss dem Entity Approach unter Be-
rücksichtigung der obigen Plandaten. Gehen Sie dabei von einem WACC von 9 % aus.
Positionen der
ErfolgsrechnungPlanjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3 Planjahr 4ff.
Umsatz 120 90 130 125
Warenaufwand 25 21 29 26
Bruttogewinn 95 69 101 99
Personalaufwand 31 30 40 31
Werbeaufwand 16 10 20 20
Abschreibungen 19 5 25 25
Zinsen 10 10 10 10
Gewinn vor Steuern nach
Zinsen19 14 6 13
Steuern 6 4 2 4
Gewinn nach Steuern und
Zinsen13 10 4 9
+ Zinsen 10 10 10 10
EBI 23 20 14 19
WACC 9%
EBI t0 21.101 16.834 10.811
Ø EBI (nachhaltig erzielbar) 19.000
Residualwert t0 163.017
Summe aller EBI t0 48.745
Residualwert t0 163.017
UW Entity 211.762
- FK 125.000
UW Equity 86.762
017.16309.1
1
09.0
193
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4.4
Berechnen Sie den Unternehmenswert der Pietro Handels AG auf der Basis der geplanten Free Cash-
flows. Gehen Sie bei der Berechnung der geplanten Free Cashflows von den Ihnen zur Verfügung
stehenden Plandaten aus. Berücksichtigen Sie eine risikogerechte Eigenkapitalrendite von 20 %.
Positionen der
ErfolgsrechnungPlanjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3 Planjahr 4ff.
Umsatz 120 90 130 125
Warenaufwand 25 21 29 26
Bruttogewinn 95 69 101 99
Personalaufwand 31 30 40 31
Werbeaufwand 16 10 20 20
Abschreibungen 19 5 25 25
Zinsen 10 10 10 10
Gewinn vor Steuern nach
Zinsen19 14 6 13
./. Steuern 6 4 2 4
Gewinn nach Steuern und
Zinsen13 10 4 9
+ Abschreibungen 19 5 25 25
Cashflow Equity 32 15 29 34
./. Investitionen 5 25 19 25
Free Cashflow Equity 27 -10 10 9
Eigenkapitalkostensatz 20%
FCF t0 22,500 -6,944 5,787
Ø FCF (nachhaltig erzielbar) 9,000
Residualwert t0 26,042
Summe aller FCF t0 21,343
Residualwert t0 26,042
UW Equity 47,384
042.2620.1
1
20.0
93
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4.5
Die T. Rex Handels AG ist in der exakt gleichen Branche tätig wie die Pietro Handels AG und an der
SWX kotiert. Die T. Rex Handels AG hat einen Börsenwert von rund Fr. 450 Mio. Zudem publiziert
die T. Rex die folgende Erfolgsrechnung:
Erfolgsrechnung 31.12.20_0
Umsatz 900
Warenaufwand 290
BG 610
Personalaufwand 240
Werbeaufwand 120
Zinsaufwand 60
Abschreibungen 105
Gewinn vor Steuern 85
Steuern 25.5
Reingewinn 59.5
Berechnen Sie den Unternehmenswert der Pietro Handels AG mit Hilfe der T. Rex Handels AG ge-
mäss der Comparable-Methode.
ER T. Rex
31.12.20_0
ER Pietro Handels
AG
31.12.20_0 Verhältnis
Marktwert
T. Rex
Unternehmens-
wert Pietro
Handels AG
Umsatz 900 100 0,1111 450 50
Warenaufwand 290 23
BG 610 77 0,1262 450 57
Personalaufwand 240 30
Werbeaufwand 120 12
Zinsaufwand 60 10
Abschreibungen 105 15
Gewinn vor Steuern 85 10 0,1176 450 53
./. Steuern 25,5 3
Reingewinn 59,5 7 0,1176 450 53
Der Wert der Pietro Handel AG liegt zwischen 50 und 57 Mio. Fr..
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4.6 Ein Berater erzählt Ihnen voller Stolz, dass seine Beratungsgesellschaft das völlig neuartige EVA-
Verfahren zur Unternehmensbewertung einsetzt. Erläutern Sie das EVA-Verfahren in wenigen Sätzen
und beurteilen Sie kritisch die Neuartigkeit dieser Unternehmensbewertungsmethode.
Das EVA-Modell gibt Aufschluss über die Fähigkeit einer Unternehmung, eine Rendite auf dem inves-
tierten Kapital zu schaffen, die höher liegt als der gewichtete Kapitalkostensatz (WACC). Der Econo-
mic Value Added (EVA) ist also die Differenz zwischen dem NOPAT und den mit dem WACC errech-
neten Kapitalkosten.
Die Grundlage zur Ermittlung des EVA bildet der NOPAT (Net operating profit after tax). Dazu müs-
sen zuerst die Zahlen des Rechnungswesens bereinigt werden, das heisst es sind so genannte „Conver-
sions“ durchzuführen.
Soll das EVA-Modell für die Zwecke der Unternehmensbewertung eingesetzt werden, so muss der
Market Value Added (MVA = Barwert aller zukünftiger EVA) berechnet werden.
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Aufgabe 5
5.1
Die Tuch AG, ein im Bereich der Damenbekleidung tätiger Fabrikationsbetrieb, ist zu bewerten. Dabei
ist von folgenden Abschlusszahlen auszugehen (zur Vereinfachung nur ein Jahr gezeigt):
Externe Bilanz (Buch- und Steuerwerte Ende Jahr 20_0, alle Zahlen in Mio. Fr.)
Aktiven Passiven
Liquide Mittel 12 Kreditoren 6
Übriges Umlaufvermögen 26 Bankkredite 14
Betriebliche Anlagen 18 Hypotheken 20
Neutrale Anlagen 4 Eigenkapital 20
Total Aktiven 60 Total Passiven 60
Externe Erfolgsrechnung, Jahr 20_0
Verkaufsumsatz 100
Neutraler Ertrag 2
./. Kosten Produkte 83
./. Abschreibungen 8
./. Schuldzinsen 2
= Gewinn vor Steuern 9
./. Steuern 3
= Gewinn nach Steuern 6
Ergänzende Informationen:
Die Hälfte der liquiden Mittel ist, wie die neutralen Anlagen, nicht betriebsnotwendig. Im Umlauf-
vermögen sind stille Reserven in der Höhe von 6 enthalten, der objektive Anlagenwert beträgt 32. Der
Gewinnsteuersatz beträgt 33.3 %. Die latenten Steuern sollen zu einem reduzierten Satz von 15 %
angerechnet werden.
Im laufenden Jahr 20_0 wurden stille Reserven im Umfang von 1.2 aufgelöst. Die objektiven Ab-
schreibungen sind mit 6.6 zu bewerten. Der Eigenkapitalkostensatz ist mit 15 %, der durchschnittliche
Kapitalkostensatz (WACC) mit 9 % (inkl. operative Schulden) einzusetzen.
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Arbeitsblatt für die Bereinigung der Bilanz- und Erfolgsrechnung:
Bilanz per 31.12.20_0
Aktiven Passiven
Liquide Mittel 12 -6 6 Kreditoren 6 6
Übriges Umlaufvermögen 26 +6 32 Bankkredite 14 14
Betriebliche Anlagen 18 +14 32 Hypotheken
latente Steuern5
20
+3
20
3
Neutrale Anlagen 4 -4 0 Eigenkapital 20 +7 27
Total Aktiven 60 +10 70 Total Passiven 60 +10 70
Erfolgsrechnung 1.1.-31.12.20_0
Verkaufsumsatz 100 100
+Neutraler Ertrag 2 -2 0
Total Umsatz 102 100
-Kosten Produkte 83 +1.2 84.2
-Abschreibungen 8 - 1.4 6.6
-Schuldzinsen 2 2
=Gewinn vor Steuern 9 -1.8 7.2
-Steuern 3 -1.6 2.4
= Gewinn nach Steuern 6 -1.2 4.8
5.1 Berechnen Sie den Nettosubstanzwert.
Total Aktiven 70
- Fremdkapital -40
- latente Steuern -3
SW netto 27
5 Latente Steuern: Stille Reserven: UV: 6 + AV: 14 = 20 x 0.15 = 3
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5.2
Berechnen Sie den Ertragswert (Entity-Approach).
9575
09.0
28.4
Ertragswert (brutto)
95
95 324375 Ertragswert (netto)
5.3 Berechnen Sie den Mittelwert (doppelte Gewichtung des Ertragswertes!)
70.303
)32(22795
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Aufgabe 6
Über das Unternehmen Eichenberger AG, Produktion von Zulieferteilen für die Automobilindustrie,
sind folgende Informationen bekannt:
Der Ist-Umsatz (Jahr 0) beträgt 100. Das jährliche Wachstum in den nächsten 5 Jahren (Jahre 1-5)
wird auf 10 % geschätzt. Nach diesen 5 Jahren wird mit gleich bleibenden Umsätzen auf der Basis
von Jahr 5 gerechnet.
Es wird mit einer Cashflow-Marge über die ganze Zeit von 20 % gerechnet.
Die durchschnittlichen Abschreibungen pro Jahr betragen konstant 10.
Für die Berechnung des WACC ist von einem Fremd- und Eigenkapital (Marktwerte) von je 80
auszugehen.
Der Gewinnsteuersatz beträgt konstant 35 %.
Der Fremdkapitalzinssatz beträgt 6 % p.a.
Das Nettoumlaufvermögen erhöht sich jährlich um folgende Beträge:
Jahr 1 0.7
Jahr 2 1.8
Jahr 3 2.0
Jahr 4 1.3
Jahr 5 2.7
Die Investitionen im Anlagevermögen betragen:
Jahr 1 8.0
Jahr 2 11.0
Jahr 3 13.0
Jahr 4 10.0
Jahr 5 11.0
Der risikolose Zinssatz beträgt 4 %, die Marktrisikoprämie wird mit 6 % eingeschätzt. Das Unter-
nehmensrisiko (Beta-Faktor) beträgt 1.333.
Für die Folgejahre (Jahr 6ff.) wird mit folgenden Zahlen gerechnet: Cashflow und Abschreibun-
gen analog Jahr 5, unveränderter Steuersatz, konstantes Nettoumlaufvermögen, Investitionen von
10 p.a.
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6.1 Berechnen Sie den WACC.
rEK ´ EK( )GK
+ 1- s( )´kFK ´ FK( )
GK= WACCS
0795.0160
8006.0)35.01(
160
8012.0
Der steueradjustierte WACC beträgt 7.95%.
6.2
Berechnen Sie den Free Cashflow (Entity-Approach) für die Jahre 1-5, resp. Jahr 6ff., und tragen Sie
die Resultate in die Tabelle ein.
FCF (Entity)
Jahr 1
FCF (Entity)
Jahr 2
FCF (Entity)
Jahr 3
FCF (Entity)
Jahr 4
FCF (Entity)
Jahr 5
FCF (Entity)
Jahr 6ff.
22 - 0.7 - 8 -
4.2 = 9.10
24.2 - 1.8 -11 =
6.43
26.62 - 2 - 13 -
5.82 = 5.80
29.28 - 1.3 - 10
- 6.75 = 11.23
32.21 - 2.7 - 11
- 7.77 = 10.74
32.21 - 0 - 10 -
7.77 = 14.44
Cashflow 22
./. AS 10
RG 12
RG Steuer 4.2
Cashflow 24.2
./. AS 10
RG 14.2
RG Steuer 4.97
Cashflow 26.62
./. AS 10
RG 16.62
RG Steuer 5.82
Cashflow 29.28
./. AS 10
RG 19.28
RG Steuer 6.75
Cashflow 32.21
./. AS 10
RG 22.21
RG Steuer 7.77
Cashflow 32.21
./. AS 10
RG 22.21
RG Steuer 7.77
6.3
Berechnen Sie den Residualwert (to) und tragen Sie diesen in das nachstehende Feld ein.
Residualwert 90.123
0795.1
635.181635.181
0795.0
44.145
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6.4
Berechnen Sie die DCF-Werte brutto und netto und tragen Sie die Resultate in die nachstehenden Fel-
der ein.
DCF-Wert brutto 157.71
DCF-Wert netto 77.71
Hilfstabelle für die Berechnungen 6.2 bis 6.4:
Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr
0 1 2 3 4 5 6ff-
Umsatzwachstum in % 10 10 10 10 10
Umsatz in Fr. 100 110 121 133 146 161
Cashflow-Marge in % v. Umsatz 20 20 20 20 20
Cashflow vor Steuern 22,0 24,2 26,6 29,3 32,2 32,2
Abschreibungen 10 10 10 10 10
EBIT 12,0 14,2 16,6 19,3 22,2 22,2
./. Steuern (35%) 4,2 5,0 5,8 6,8 7,8 7,8
Reingewinn vor Zinsen 7,8 9,2 10,8 12,5 14,4 14,4
+ Abschreibungen 10 10 10 10 10 10
Cashflow operativ nach Steuern 17,8 19,2 20,8 22,5 24,4 24,4
./. Zunahme NUV -0,7 -1,8 -2,0 -1,3 -2,7 0
./. Investitionen im AV -8,0 -11,0 -13,0 -10,0 -11,0 -10,0
Free Cash-flow (Entity) 9,1 6,4 5,8 11,3 10,7 14,4
WACC 7,95%
FCF-Barwerte 8,43 5,49 4,61 8,32 7,30
Present Value CFC Jahre 1-5 34,15
Residualwert 123,56 181,13
UW Entity 157,71
- FK 80
UW Equity 77,71
56.1230795.1
13.1815
13.1810795.0
4.14
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Aufgabe 7
Die Hauptaktionäre der Nikosia AG erwägen, das Unternehmen eventuell zu verkaufen. Sie werden
als BeraterIn bei der Unternehmensbewertung herbeigezogen. Die Hauptaktionäre der Nikosia AG
sind jedoch ein wenig zurückhaltend mit der Herausgabe von finanzwirtschaftlichen Daten. Sie erhal-
ten nach langen Diskussionen die folgenden Daten: WACC 7 %, Anzahl Mitarbeitende 45, Fremdka-
pitalkostensatz 5 %, Eigenkapitalkostensatz 15 %, Reingewinn Fr. 20’000, Fremdkapital Fr. 533’333,
Umsatz Fr. 50 Mio.
7.1
Berechnen Sie den Unternehmenswert netto nach der Ertragswertmethode gemäss dem Equity-
Approach.
31333'133
15.0
000'20
7.2
Berechnen Sie den Unternehmenswert netto nach der Ertragswertmethode gemäss dem Entity-
Approach.
333'133333'53343.666'666
43.666'66607.0
65.666'26000'20
31
7.3 Wie gross ist der Eigenfinanzierungsgrad dieses Unternehmens?
X = Eigenfinanzierungsgrad
(1-X) = Fremdfinanzierungsgrad
WACCGK
FKk
GK
EKr FKEK
2.0X
02.0X1.0
05.007.0X05.0X15.0
07.0)X1(05.0X15.0
Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt 20%.
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7.4
Die Kos AG ist ein Konkurrent der Nikosia AG und ist an der Börse kotiert. Die Kos AG ist in der
gleichen Branche wie die Nikosia AG tätig und ist auch sonst vergleichbar. Der Kurswert der Aktie
der Kos AG beträgt aktuell Fr. 250 pro Aktie. Die Aktienanzahl der Kos AG beträgt 60’000 Stück.
Der Umsatz der Kos AG beträgt Fr. 7’500 Mio., die Mitarbeiterzahl liegt bei 5’000 und der ausgewie-
sene Gewinn beträgt Fr. 2’000'000.
7.4.1
Berechnen Sie den Börsenkurswert der Kos AG.
000'000'15000'60250
7.4.2
Mit Hilfe der Multiple- bzw. Comparable-Methode können Sie eine Unternehmensbewertung durch-
führen. Erläutern Sie in wenigen Sätzen die Grundidee dieser Unternehmensbewertungsmethode.
Es wird anhand von Vergleichszahlen wie Umsatz, Gewinn usw. und dem Börsenkurswert
eines vergleichbaren Unternehmens den Wert des zu bewertenden Unternehmens bestimmt.
7.4.3
Berechnen Sie anhand der Comparables bzw. Multiples Umsatz, Anzahl Mitarbeiter und Gewinn den
Unternehmenswert der Nikosia AG.
Umsatz
000'100000'000'500'7
000'000'50000'000'15
Anzahl Mitarbeiter
000'135000'5
45000'000'15
Gewinn
000'150000'000'2
000'20000'000'15
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7.5
Sie erhalten nach der Nikosia AG ein zweites Mandat ein Unternehmen zu bewerten. Der Eigentümer
der Manapal AG stellt Ihnen die folgenden Informationen zur Verfügung:
ER-Positionen Planjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3
Ertrag 90’000 130’000 124’000
BG-Marge 50 % 50 % 50 %
Personalaufwand 15’000 20’000 22’000
Werbeaufwand 9’000 8’000 12’000
Zinsaufwand 7’000 7’000 8’000
Abschreibungen Immobilien 2’500 5’500 6’500
Abschreibungen Mobilien
Rückstellungen 1’500 2’500 3’500
Investitionen
betriebsnotwendige Investitionen 10’000 5’000 3’000
Ergänzende Angaben:
Die Bilanzpositionen werden nicht detailliert geplant. Es ist jedoch davon auszugehen, dass
sich die Bilanzpositionen nicht verändern werden.
Der risikorechte Eigenkapitalkostensatz beträgt 12 %
Der durchschnittliche Free Cashflow der 3 Planjahre ist nachhaltig erzielbar.
Berechnen Sie den Unternehmenswert der Manapal AG nach der DCF-Methode (Equity-Approach).
Verwenden Sie bei Ihren Berechnungen den Free Cashflow.
Positionen der
Erfolgsrechnung
Planjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3
Bruttogewinn 45.000 65.000 62.000
Personalaufwand 15.000 20.000 22.000
Werbeaufwand 9.000 8.000 12.000
Zinsaufwand 7.000 7.000 8.000
Cashflow Equity 14.000 30.000 20.000
betriebsnotwendige
Ersatzinvestitionen
10'000 5'000 3'000
Free Cashflow Equity 4.000 25.000 17.000
Eigenkapitalkostensatz 12%
FCF t0 3.571 19.930 12.100
Ø FCF (nachhaltig
erzielbar) 15.333,33
Residualwert t0 127.777,78
Summe aller FCF t0 35.602
Residualwert t0 90.950
UW Equity 126.551
Der Unternehmenswert (Equity) der Manapal AG beträgt 126'551.
78.777'12712.0
333'1531
950'9012.1
78.777'1273
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Aufgabe 8
8.1
Berechnen Sie anhand der folgenden Angaben den steueradjustierten WACC:
Risikoloser Zinssatz 5 %
Fremdkapitalkostensatz vor Steuern 6 %
Steuersatz auf dem Gewinn vor Steuern 33 1/3 %
Beta-Faktor 1.25
Fremdfinanzierungsgrad 70 %
Marktrisikoprämie 8 %
Eigenkapitalkostensatz 15% )25.108.005.0(
Fremdkapitalkostensatz 6%
rEK ´ EK( )GK
+ 1- s( )´kFK ´ FK( )
GK= WACCS
073.01
7.006.0)333.01(
1
3.015.0
Der steueradjustierte WACC beträgt 7.3%.
8.2 Beta
8.2.1
Erläutern Sie kurz, was unter einem Beta-Faktor zu verstehen ist. Gehen Sie dabei insbesondere auf
den Zusammenhang zwischen Gesamtmarkt und dem Beta-Faktor ein.
8.2.2
Wie interpretieren Sie einen Beta-Faktor zwischen 0 und 1?
Eine Aktie mit einem Beta-Faktor zwischen 0 und 1 schwankt weniger stark als der Gesamtmarkt.
Beispiel: Beta = 0.1 → Markt schwankt um 10% → Aktie schwankt um 1%.
8.2.3
Wie interpretieren Sie einen Beta-Faktor der kleiner als 0 ist?
Eine Aktie mit einem negativen Beta schwankt entgegen dem Markt.
Beispiel: Beta = -1.5 → Markt steigt um 10% → Aktie sinkt um 15%.
8.2.4
Wie interpretieren Sie einen Beta-Faktor von genau 1?
Eine Aktie mit dem Beta-Faktor von 1 schwankt genau gleich wie der Markt.
Beispiel: Beta = 1 → Der Markt steigt um 10% → Aktie steigt ebenfalls um 10%.
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8.3
Es sind Ihnen folgende Angaben bekannt:
WACC 8 %
Fremdkapitalkostensatz 5 %
Eigenkapitalkostensatz 20 %
Fremdkapital 500
Berechnen Sie das Eigenkapital dieses Unternehmens.
WACC
GK
FKk
GK
EKr FKEK
125X
15X12.0
X08.04025X20.0
08.0X500
50005.0
X500
X20.0
Das Eigenkapital der Unternehmung beträgt 125.
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8.4
Die Eigentümer möchten die Sommer AG verkaufen. Sie werden vom Verwaltungsrat der Sommer
AG beauftragt, den Wert der Sommer AG zu bestimmen. Sie entscheiden sich, das Unternehmen mit
Hilfe der Free Cashflows zu bewerten. Sie fragen beim Verwaltungsrat nach den Planungsdaten und
erhalten die folgenden Zahlen:
ER-Positionen Planjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3
Warenertrag 93’000 130’000 125’000
Warenaufwand 21’000 29’000 26’000
Personalaufwand 33’000 40’000 31’000
Werbeaufwand 10’000 20’000 20’000
Zinsaufwand 10’000 10’000 10’000
Abschreibungen Maschinen und Immobilien 2’500 12’500 12’500
Rückstellungen 2’500 12’500 12’500
Investitionen
Betriebsnotwendige Ersatzinvestitionen 25’000 19’000 25’000
Erweiterungsinvestitionen 10’000 9’000 10’000
Ergänzenden Angaben
Die Bilanzpositionen werden nicht detailliert geplant. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich
die Bilanzpositionen nicht verändern werden.
Die Mitarbeiterzahl wird im Verlauf der nächsten drei Jahre um 10 % zunehmen.
Der WACC beträgt 12.4 %.
Der risikogerechte Eigenkapitalkostensatz beträgt 20 %.
Der durchschnittliche Free Cashflow der 3 Planjahre ist nachhaltig erzielbar.
Berechnen Sie den Unternehmenswert der Sommer AG nach der DCF-Methode (nach dem Equity-
Approach). Verwenden Sie bei Ihren Berechnungen den Free Cashflow.
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Positionen der
Erfolgsrechnung
Planjahr 1 Planjahr 2 Planjahr 3
Warenertrag 93.000 130.000 125.000
Warenaufwand 21.000 29.000 26.000
Bruttogewinn 72.000 101.000 99.000
Personalaufwand 33.000 40.000 31.000
Werbeaufwand 10.000 20.000 20.000
Zinsaufwand 10.000 10.000 10.000
Cashflow Equity 19.000 31.000 38.000
betriebsnotwendige
Ersatzinvestitionen
25.000 19.000 25.000
Free Cashflow Equity -6.000 12.000 13.000
Eigenkapitalkostensatz 20%
FCF t0 -5.000 8.333 7.523
Ø FCF (nachhaltig
erzielbar) 6.333,33
Residualwert t0 31.666,67
Summe aller FCF t0 10.856
Residualwert t0 18.326
UW Equity 29.182
Der Unternehmenswert der Sommer AG nach dem DCF Equity Ansatz beträgt 29'182.