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Vom Bild zur Schrift und von der Schrift zum Bild – Entwicklung der Bildlichkeit der Schrift ReferentInnen: Hanna Waegner Julia Steinmetz Lars Holzbrecher Veranstaltung: Information und Medien- (fast) alles was Sie über Medien wissen wollten

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Page 1: Vom Bild zur Schrift und von der Schrift zum Bild – Entwicklung der Bildlichkeit der Schrift ReferentInnen: Hanna Waegner Julia Steinmetz Lars Holzbrecher

Vom Bild zur Schrift und von der Schrift zum Bild –

Entwicklung der Bildlichkeit der Schrift

ReferentInnen: Hanna Waegner Julia Steinmetz Lars Holzbrecher

Veranstaltung: Information und Medien- (fast) alles was Sie über Medien wissen wollten

Page 2: Vom Bild zur Schrift und von der Schrift zum Bild – Entwicklung der Bildlichkeit der Schrift ReferentInnen: Hanna Waegner Julia Steinmetz Lars Holzbrecher

Wieso Schrift?

Ausgang der Schrift war ein Mitteilungsbedürfnis, welches über das gesprochene Wort und einfache Signale hinausgeht.

Nötig für Bestandsaufnahmen, Dokumentation von Kriegen und Siegen

Wichtig für ein längerfristiges kulturelles Gedächtnis eines jeden Volkes/Stammes

Erste primitive schriftliche Mitteilungsart der Naturvölker: „Gegenstandsschrift“ Höhlenmalerei

Entwicklung der Schrift:

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Keilschrift

Schrifttypen

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Hieroglyphen

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Griechische Buchstaben

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Lateinisches Alphabet

abcdefghijklmnopqrstuvwxyzABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

Heute am stärksten verbreitet

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Evolution der SchrifttypenKeilschrift Hieroglyphen

Unberührt von Entwicklung der Alphabetschriften

griech. BuchstabenViele europäische Alphabete

ASIEN

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Chinesisch (Wiege der Zeichen)

Von allen heutigen (gebrauchten) Schriften die Älteste (4000 Jahre)Komplizierter als die KeilschriftHoch archaisches Schriftgebilde50 000 Zeichen/Charakter existieren

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Chinesisch (Wiege der Zeichen)

„In the Western World Chinese Charakters constitute the pictorial algebra of the sciences and the arts and as such convey ideas directly to the mind without the intermediary agency of speech.“ (Amiot 1776)

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Entwicklung der einzelnen Zeichen Folie

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Japanisch

Bis zum 4. Jahrhundert kein eigenes SchriftsystemÜbernahmen Schriftzeichen der ChinesenLautsprache ist jedoch eine völlig andere

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3 Schriftsysteme in JapanEine Mischung aus Wort- und

Silbenschrift

1)Hiragana2)Katakana (beides Silbenalphabete)3)Kanji (Charakterzeichen)

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KANA(Japanische

Silbenalphabete)

Hiragana KatakanaJe 46 Silbenlaute FOLIE

Würde man als Japaner das Wort shima (Insel) wird nicht s-h-i-m-a sondern shi-ma zusammengesetzt

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KanjiJapanischer Terminus für die Chinesischen Charakter (Zeichen)Ca. 30 000 sind in Gebrauch2000 gesetzlich festgelegte Zeichen zum Zeitung lesenfurigana überschreibt die übrigen

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Furigana

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RomajiLateinisierung der Silbenalphabete seit 1937(Entwickelt durch den Amerikaner)Beispiele:

- Neko o nya nya suru koto ga dekimasu.

(Die Katze kann miauen.) - Chisukeeki (Cheese cake)

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JapanischZahlreiche Homonyme (Teekesselchen) erschweren das Verständnis, da durch die Übernahme des Chinesischen viele Endungen weggefallen sind

Beispiel: chinesisch: poa (melden) und fang (Seite) fallen im Japanischen zu hó zusammenDeshalb können die Zeichen auch nicht einfache weggelassen werden, denn die Kanji machen Bedeutungsunterschiede deutlicher.

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Bemühungen eine Universale Sprache/Schrift zu entwickeln, in der alle Symbole standardisiert sein sollten, scheitern deshalb. (z.B. Leibniz)

Die Buchstabenschrift und die chinesischen Zeichen sind von jeglicher Perspektive Opponenten

sog. Polare Resultate der Evolution der Schrift

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Bildliche Schrift:

Bilderschrift darf nicht mit Malerei verwechselt werden! Grenzen aber nicht ganz klar.

Es kommt hier nicht auf die künstlerische Bildwiedergabe an, Bild als Mittel zum Ausdruck einer Mitteilung, wobei es nur

um den Sinn der Mitteilung geht.

Grenze zwischen SIGNAL (momentan)

und SCHRIFT (beständig) ist fließend. 

Beispiel: Heutiger Straßenverkehr (Ampel vs. Schilder)

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Definitionen PictographIdeographie IdeogrammIdeograph

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PictographSymbol, welches ein Ding oder eine Handlung darstellt.Symbole sind das (Eben-)Bild des Gegenstands/der Handlung

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Ideographie:Ideographie: Begriffsschrift

(kann nicht innerhalb eines Schriftsystems dominieren)Ideogramm: Schriftzeichen, dass einen ganzen Begriff darstellt

Ideograph: ein Symbol, welches eine Bedeutung trägt ohne auf Hinweise auf die mögliche Aussprache zu geben („No Smoking“)

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KanjiJapanische Kanji sind nicht pictographisch, da keine Bilder erkennbar sind.Ideographisch, da die Charakter Ideen und keine Laute vermitteln.(Die zusätzlichen Silbenalphabete sind jedoch lesbare Laute.)

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Japanisch = BegriffsschriftEs werden Ideen und Gegenstände vermittelt. (Ideograhie)Eine Mischung aus Ideographen und Alphabetisierten Silben

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Literatur: Johannes, Friedrich; Geschichte der Schrift; Unter besonderer Berücksichtigung ihrer geistigen Entwicklung;Heidelberg 1966Jensen, Hans; Sign, Symbol and Script; An Account of Man‘s Effort to write; London 1970Derss.; Die Schrift; In Vergangenheit und Gegenwart;Kiel 1935Harris, Roy;Signs of Writing; New York u.a. 1955DeFrancis, John; Visible Speech; The diverse Oneness of Writing Systems; Honolulu 1989Seeley, Christopher; A History of Writing in Japan;Leiden u.a. 1991Doitsu Center Ldt. (Hrsg.); Japanisch im Sauseschritt; Tokyo 2001, Bd. 1Stetter, Christian;Schrift und Sprache;Frankfurt a.M. 1997Friedrich, Johannes;Geschichte der Schrift;Unter besonderer Berücksichtigung ihrer geistigen Entwicklung;Heidelberg 1966