von der schule an die universität – bildung im neuen europa arthur mettinger, 31.01.2006
TRANSCRIPT
Von der Schule an die Universität – Bildung im neuen Europa
Arthur Mettinger, 31.01.2006
Synopsis
1. Studium & Lehre an der Uni Wien: Status quo
2. Geänderte Rahmenbedingungen3. Entwicklungsziele4. Curricularreform5. Positionen6. Diskussion
1. Studium und Lehre an der Uni Wien
1.1 Daten
• 65.000 Studierende• Mehr als 120 Studienmöglichkeiten in den
unterschiedlichsten Bereichen• 22 Bakkalaureatsstudien • 29 Magisterstudien und • 49 Diplomstudien • 24 Unterrichtsfächer für Lehramtsstudien• 80 Dissertationsgebiete
• Mehr als 10.000 Lehrveranstaltungen pro Semester
1. Studium und Lehre an der Uni Wien1.2 Probleme
Ursachen für eine lange Studiendauer (Ø 12 Semester)• Studienzeitverzögerung durch die Universität (Ø 1,7
Sem.)• Organisation des Studienbetriebs • Unrealistische Stoffmengen
• Studienzeitverzögerung durch persönliche Lebensumstände (Ø 3,83 Sem.)
• Vereinbarkeit von Studium und Beruf (Ø 14,01 WSt.)• Umfassende Bildung, nicht schnelles Studium im
Vordergrund• Persönliche Orientierungsphase (falsche Studienwahl)• Vereinbarkeit von Studium und Betreuungspflichten (Ø 4,42
WSt.)
1. Studium und Lehre an der Uni Wien
1. Studium und Lehre an der Uni Wien1.3 Reformbedarf
Studienprogramme sind auszurichten auf:• Bedürfnisse der Studierenden
• Studierbarkeit (organisatorisch)• Ermöglichung individualisierter Bildungsverläufe• Mobilität (horizontal und vertikal)• Vereinbarkeit von Studium und Beruf,
Betreuungspflichten
• Bedürfnisse der Wissenschaft (Nachwuchs)• Bedürfnisse des Arbeitsmarkts (employability)
2. Geänderte Rahmenbedingungen
2.1 Europäische Entwicklungen
Schaffung eines Europäischen Hochschulraums:• Schaffung eines Systems leicht verständlicher und
vergleichbarer Abschlüsse • Schaffung eines zweistufigen Systems von
Studienabschlüssen (undergraduate/graduate) • Einführung eines Leistungspunktesystems (nach
dem ECTS-Modell)
• Förderung der europäischen Zusammenarbeit
durch Qualitätssicherung
2. Geänderte Rahmenbedingungen
2.2 Universitätsgesetz 2002
Erhöhung des Entscheidungspielraums der Universitäten:• Autonomie bei der Festlegung von Strukturen
und Entwicklungszielen der Universitäten• Autonomie bei Mitteleinsatz (finanzieller
Spielraum)• Autonomie bei der Entwicklung der
Studienprogramme
2. Geänderte Rahmenbedingungen
2.3 Wissensbilanz
Zuweisung von Mitteln aus dem Bundeshaushalt in Zukunft verstärkt von Indikatoren abhängig, zB:
• Zahl der AbsolventInnen pro Studium• Zahl der Drop-Outs nach dem zweiten
Semester• Einhaltung der Regelstudienzeit
2. Geänderte Rahmenbedingungen2.4 Entwicklungsplanung
Zielsetzungen Forschung Lehre• Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit, Positionierung
im Kreis der besten Forschungsuniversitäten Europas• Entwicklung von einer Lehrveranstaltungsanbieterin zur
international anerkannten Vermittlerin von „Bildung“ und „Kompetenz“, Positionierung im europäischen Bildungsraum mit attraktivem Studienangebot (europäische Studienarchitektur, Vernetzung der Studien, Ausbau der Doktoratsstudien)
• Stärkung der Bedeutung als international attraktives Zentrum für junge, innovative WissenschafterInnen, insbes. aus Zentraleuropa
• Verbesserung der Rahmenbedingungen des Studiums und des wissenschaftlichen Arbeitens durch Verbesserung der administrativen Leistungen
• Anwendung von Qualitätskriterien, die internationalen Standards entsprechen
3. Entwicklungsziele
3.1 Vermittlung von Kompetenzen
Unter Kompetenzen, über die ein Absolvent/eine Absolventin am Ende des Studiums verfügen sollte, versteht man • Wissen im Fach, • Vertrautheit mit den fachspezifischen Methoden und
die Fähigkeit, Wissen und Methoden sachgerecht anzuwenden.
• Befähigung zum selbständigen Erschließen sowie zum kritischen Hinterfragen und Bewerten von Wissen
• Aufbau theoriegestützter Problemlösungskompetenz• „generic competencies“
3. Entwicklungsziele
3.2 Employability
Im Unterschied zu anderen hochschulischen Einrichtungen (z. B. Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen) steht bei Universitäten eine nachhaltige wissenschaftliche Berufsvorbildung im Vordergrund.
Ziel der Studienangebote der Universität Wien ist es daher nicht, (schnelllebigen) Trends des Arbeitsmarktes zu folgen, wohl aber, ihren Absolventinnen und Absolventen Kompetenzen und Methoden zu vermitteln, die ihnen für ihr künftiges Berufsleben sowie in Hinblick auf das lebensbegleitende Lernen von Nutzen sind
3. Entwicklungsziele3.3 „Breite“ und „Tiefe“
Fachlich breit angelegte Bakkalaureatsstudien• Vorbereitung auf weiterführende
Magisterstudien und Anspruch „berufsvorbildend und berufsbefähigend“ zu sein
Spezialisierte Magisterstudien• Übereinstimmung mit dem Forschungsspektrum
der Universität und ihrer Fakultäten und Zentren• Academic vs professional masters
4. Curricularreform4.1 Gestalterische und inhaltliche Aspekte
• Learning Outcomes • Definition der Studienziele
• ECTS • Bemessung des Aufwands der Studierenden zur
Erreichung von Studienzielen
• Modularisierung• Pflicht-, Wahlpflicht-, Wahlmodule• Service-Module
5. Positionen
5.1 Fragen des Hochschulzugangs
Berechtigungssystem Auswahlsystem
5. Positionen5.1 Schnittstelle Universität - Schule
• Beitrag der Schulen • Frühzeitige Förderung von Interessen; Sichtbarmachen der
Vielfalt und Breite der Themenstellungen• Vorbereitung auf Anforderungen der Universität
(Grundstock an Kenntnissen und Fähigkeiten; Umgang mit Selbständigkeit)
• Reform der LehrerInnenausbildung
• Beitrag der Universitäten• Verbesserung der Studienwahlentscheidung durch Beratung
und Information (BeSt, UNIorientiert, Student Point)
6. Diskussion