vorbeugender brandschutz für automatisierte lager · 2018. 2. 16. · 2,2 millionen euro. als...
TRANSCRIPT
1 | 6
WAGNER INFORMIERT
Vermeiden statt bekämpfen – Vorbeugender Brandschutz für automatisierte Lager
WAGNER INFORMIERT
2 | 6
WAGNER INFORMIERT
In vielen Lagern herrscht heute ein erhöhtes Brandrisiko. Ursache hierfür ist der steigende Auto-
matisierungsgrad, die dadurch wachsende Packdichte und endlos hohe Regale. In dieser Umge-
bung bieten herkömmliche Lösungen (z.B. Sprinkleranlagen) nicht mehr den gewünschten Schutz
vor einem Brand. Neue Brandschutzlösungen arbeiten vorbeugend. Sie vermeiden die Ausbrei-
tung von Bränden von vornherein, indem sie den Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft so weit
senken, dass er für den Menschen ausreicht, für ein Feuer aber nicht. In Kombination mit einer
hochsensiblen Brandfrüherkennung erreichen Unternehmen damit umfassende Sicherheit für ihre
Waren und Prozesse.
Hauptursache für Brände sind
technische Defekte an elektri-
schen Geräten. Kurzschlüsse an
Bediengeräten, in stromführenden
Leitungen, Schaltschränken oder
elektrischen Motoren sind für
Herrn Packhäuser keine Selten-
heit. Immer wieder kommt es
durch den hohen Automatisie-
rungsgrad in seinem Hochregal-
lager zu Brandrisiken. Bisher ist
es zum Glück immer glimpflich
ausgegangen. Doch er steht unter
Druck: Als Logistikleiter ist er für
die Sicherheit der Ware und Ein-
haltung von Lieferverpflichtungen
verantwortlich. Sollte tatsächlich
ein Feuer ausbrechen, sorgen Pa-
pier, Kartonagen und Folien sowie
die geringen Zwischenräume in
den bis zu 30 Meter hohen Rega-
len für eine schnelle Ausbreitung
der Flammen. Seine Sprinkleran-
lagen kämen wohl kaum gegen
ein solches Feuer an. Zwar kön-
nen sie die Brandentwicklung
verzögern, aber den eigentlichen
Brandherd erreichen sie aus 40
Metern Deckenhöhe nicht. Und
selbst wenn die Feuerwehr die
Flammen löscht, bevor etwas
Schlimmeres passiert, sind
seine Ware und die technischen
Anlagen danach von Rauch, Ruß
und Wasser zerstört. Die Folge:
Herr Packhäusers Unternehmen
kann nicht mehr liefern und
verliert innerhalb kürzester Zeit
seine Kunden. Im schlimmsten
Fall führt das zur Insolvenz, denn
die Versicherung zahlt meist erst
Jahre später.
Weit verbreitet: Angst vor
Bränden und Explosionen
Laut Allianz Risk Barometer 2017
stellen Betriebsunterbrechungen
bereits das fünfte Jahr in Folge
das größte Risiko für Unterneh-
men dar. Sie verursachen einen
durchschnittlichen Verlust von
2,2 Millionen Euro. Als Ursache
für eine Betriebsunterbrechung
fürchten die meisten Befragten
(44 %) Feuer und Explosionen. Je
mehr Maschinen und Anlagen, je
dichter gestapelt die Ware und je
höher die Regale, desto größer
die Wahrscheinlichkeit, dass ein
Funke einen Großbrand auslöst.
Im Tiefkühllager sieht es nicht
anders aus: Die extrem niedrigen
Temperaturen führen zu einer
geringen Luftfeuchte. Kabel-
WAGNER INFORMIERT
3 | 6
brände und technische Defekte
an Kühlaggregaten oder Vaku-
umverpackungsanlagen stellen
Brandrisiken dar und die für die
Ware verwendeten Holzpaletten
und Verpackungsmaterialien
sind trotz der hohen Minusgrade
entzündlich.
Damit sich kein Feuer aus-
breiten kann …
Unter diesen Bedingungen
reicht der herkömmliche Brand-
schutz nicht mehr aus. Moderne
Brandschutzlösungen setzen auf
Brandvermeidung statt -bekämp-
fung. Das heißt: Das Risiko einer
Brandentwicklung und -ausbrei-
tung wird von vornherein mini-
miert. Für die Entstehung eines
Feuers sind Sauerstoff, Wärme
und Brennstoff in einem bestimm-
ten Verhältnis nötig. Mithilfe von
Stickstoff kann die Sauerstoffkon-
zentration in der Umgebungsluft
so weit gesenkt werden, dass die
Sauerstoffkonzentration unterhalb
der Entzündungsgrenze der im
Lager vorherrschenden Mate-
rialen gehalten wird. Während
zum Beispiel Holz einen Rest-
sauerstoffgehalt im Bereich von
17,0 Vol.-% O2 benötigt, liegt die
Grenze von Karton und Pappe
mit etwa 15,0 Vol.-% O2 deutlich
darunter. Für gesunde Menschen
ist das ungefährlich: Stickstoff ist
mit 78,1 Vol.-% ohnehin Haupt-
bestandteil der Luft und nicht
toxisch.
Vorteile der Brandvermeidung
Brandschutzauflagen decken aus
Unternehmenssicht nur Minimal-
anforderung ab und bieten im
Schadensfall nur eine begrenz-
te Kompensation. Um eigene
Schutzinteressen abzudecken,
müssen individuelle Brandschutz-
ziele definiert werden, die das
unternehmerisches Risiko senken.
Unternehmen profitieren in vie-
lerlei Hinsicht durch den Einsatz
von Brandvermeidungslösungen:
Indem sie das Risiko der Brand-
ausbreitung vermindern, schüt-
zen sie Mitarbeiter und Umwelt.
Insbesondere minimieren sie aber
die Gefahr, dass Rauch, Ruß oder
Löschmittel die Ware beschädi-
gen und es zu Betriebsunterbre-
chungen, finanziellen Verlusten
oder gar Insolvenz kommt. Der
benötigte Stickstoff wird nach-
haltig und effizient mit Hilfe eines
physikalischen Filterungsprozess
aus der Umgebungsluft gewon-
nen. So muss kein Löschmittel
gelagert oder entsorgt werden.
Detektion mit sensiblen
Ansaugrauchmeldern
Professionelle Brandschutzlösun-
gen kombinieren die Maßnahmen
zur Brandvermeidung durch Sau-
erstoffreduzierung mit Systemen
für die Brandfrühesterkennung.
Die gängigen optischen Brand-
oder Wärmemelder benötigen im
Gegensatz zu Ansaugrauchmel-
dern wesentlich länger bis sie eine
Rauchkonzentration oder erhöhte
Temperatur feststellen. Wesent-
lich sensibler hingegen arbeiten
sogenannte Ansaugrauchmelder-
systeme. Diese entnehmen Luft-
proben aus der Umgebungsluft
und führen sie einer sensiblen
Auswerteeinheit zu, welche
die Probe auf geringste Rauch-
partikel untersucht. So können
Schwel- bzw. Entstehungsbrände
sehr frühzeitig erkannt werden,
Rauchkontamination verhindert
und entsprechende Gegenmaß-
nahmen eingeleitet werden.
WAGNER INFORMIERT
4 | 6
Fazit
Wenn Herr Packhäuser sein Lager ganzheitlich schützen
will, setzt er auf aktive Brandvermeidung in Kombination
mit frühzeitiger Detektion. So beugt er Betriebsunterbrech-
ungen, Lieferunfähigkeit und einer möglichen Insolvenz
als Folge eines Brandes vor. Er erreicht höchste Sicherheit
für seine Ware und sorgt für reibungslose Prozesse,
zufriedene Kunden und eine gestärkte Marktposition.
Individualität: Abhängig von den sich im Lager
befindlichen Materialien und den spezifischen
Bedingungen weist jede Umgebung unterschied-
liche Brandrisiken auf, die im Rahmen einer Risiko-
anlayse aufgenommen werden; hieraus werden
gemeinsam mit dem Brandschutzunternehmen
die individuellen Schutzziele der zu schützenden
Bereiche definiert, die Grundlage für die kunden-
spezifische Auslegung des Brandschutz-
Konzeptes sind. Daher sollten Unternehmen bei
der Wahl des Brandschutzpartners darauf achten,
dass dieser in der Lage ist, ein individuelles
Schutzkonzept direkt auf den Unternehmens-
bedarf zuzuschneiden.
Erfahrung: Nur ein erprobter Partner kennt sich
auch mit branchenspezifischen Brandrisiken aus.
Diese Erfahrung hilft Unternehmen dabei, Brand-
schutzziele zu definieren, Bedrohungen zu erken-
nen und ihnen vorzubeugen. Daher lohnt es sich,
die Referenzen eines Anbieters zu überprüfen.
Zertifizierte Lösung: Geprüfte und zertifizierte
Lösungen geben Ihnen als Unternehmen die
Sicherheit, die richtige Wahl zu treffen. Ihr Partner
für Brandschutzlösungen sollte über von VdS
zugelassene Systeme verfügen und als VdS-
anerkannter Errichter für diese Systeme
zugelassen sein.
Service: Ein bundesweiter Service mit kurzen
Reaktionszeiten ist unbedingte Voraussetzung für
die Zusammenarbeit. Um eine lange Laufleistung
der Systeme und Anlagen zu gewährleisten, soll-
ten diese regelmäßig gewartet werden. Im Idealfall
entwickelt, produziert und errichtet der Partner
eigene Brandschutzlösungen und gewährleistet
damit sich stets auf dem neuesten Stand der
Technik zu befinden.
Worauf sollten Unternehmen bei der Wahl
der richtigen Brandschutzlösung achten?
WAGNER INFORMIERT
5 | 6
Auch wenn die Automati-
sierung von Lagerhallen ein
hohes Brandrisiko mit sich
bringt, können einige Regeln
helfen, die Bedrohungen zu
minimieren:
1. Feuergefährliche Arbeiten
unterbinden:
Oft wird die Gefahr, die vom
Schleifen, Schweißen oder Löten
ausgeht, unterschätzt. Dabei kön-
nen Funken auch mehrere Meter
entfernt ein Feuer entfachen.
Feuergefährliche Arbeiten sollten
daher unter vorheriger Anmel-
dung und nur dann durchgeführt
werden, wenn sie unbedingt nötig
sind. Ausschließlich geschulte
Mitarbeiter sollten die Arbeiten
unter bestimmten Bedingungen
erledigen dürfen. Dazu gehören
das Abschirmen des Arbeits-
bereichs, die Vorbereitung von
Löschgerät sowie eine spätere
Kontrolle der Umgebung.
2. Rauchen im Lager verbieten:
Achtlos weggeworfene Zigaret-
ten können schnell einen Brand
verursachen. Festgelegte Rau-
cherzonen helfen, das Rauchen
im restlichen Lager zu verhin-
dern. Die Raucherzonen sollten
entsprechend gesichert und mit
Sicherheitsaschenbechern oder
Aschenbechern mit Sandfüllung
ausgestattet sein.
3. Abgetrennten Verpackungs-
bereich schaffen:
Oft wird Ware direkt im Lager
verpackt. Dies führt jedoch dazu,
dass das entzündliche Material
als zusätzliche Gefahrenquelle
herumliegt. Im Idealfall sind Lager
und Verpackungsbereich vonein-
ander getrennt. Des Weiteren ist
es von Vorteil, nichtbrennbare
Materialien zu verwenden, Abfälle
immer direkt zu entsorgen und
genügend Feuerlöscher zur Verfü-
gung zu stellen.
4. Förderfahrzeuge und
-anlagen kontrollieren:
Von Gabelstaplern, Förderband-
anlagen oder pneumatischen
Anlagen geht eine hohe Brand-
und Explosionsgefahr aus. Zwar
sind die Brände bei elektrischen
Fahrzeugen und Anlagen seltener
als bei benzinbetriebenen, aber
auch durch beschädigte Akkus
oder Fehler beim Aufladen entste-
hen Risiken. Deswegen gilt hier
ebenfalls: Die Bedienung sollte
nur durch ausgebildetes Personal
erfolgen, alle Fahrzeuge und Gerä-
te sollten mit einem Feuerlöscher
ausgestattet sein und müssen
regelmäßig gewartet werden.
Unternehmen können zudem
brandhemmende Förderbänder
einsetzen und Erdungsmaß-
nahmen gegen elektrostatische
Aufladungen vorsehen.
5. Rampenbereiche über-
wachen:
Die Rampenbereiche müssen in
die Brandschutzmaßnahmen für
das Gebäude einbezogen werden.
Das bezieht sich zum Beispiel
auf das Rauchverbot oder das
Wegräumen der Ware, Verpa-
ckungen, Paletten & Co. nach
Arbeitsschluss.
6. Elektrische Anlagen
kontinuierlich prüfen:
Schlecht installierte, beschädigte
oder überlastete Anlagen gelten
als eine der Hauptursachen für
Brände. Daher sollten sie nur von
Sachverständigen eingebaut,
repariert und geprüft werden. Die
Anlagen müssen vor Schäden,
z. B. durch Gabelstapler, ge-
schützt werden. Sollte es doch zu
einem Schaden kommen, muss
dieser unverzüglich gemeldet
werden.
7. Brandschutz organisieren:
Was ist zu tun, wenn dennoch
ein Feuer ausbricht? Auf diesen
Fall sollten sich Unternehmen
vorbereiten, indem sie einen
Brandschutzbeauftragten benen-
nen, eine Schutzordnung erstellen
und einen Alarmplan entwickeln.
Wer auf Nummer sicher gehen
will, führt mit der zuständigen
Feuerwehr gemeinsame Übungen
durch und probt den Ernstfall.
Exkurs: 7 Tipps für den Brandschutz im Lager
i
WAGNER INFORMIERT
6 | 6
ZentraleWAGNER Group GmbHSchleswigstraße 1–5D-30853 LangenhagenTel. +49 511 97383 [email protected]
www.wagnergroup.com
Toronto
MoskauTallinn
Trondheim
Warschau
ZürichLondon
Madrid
WienKiew
Istanbul
DubaiMumbai
Peking
Singapur
Melbourne
Boston
Niederlassungen oder Tochtergesellschaften
Von Tochtergesellschaften oder Partnern betreute Länder
Partnerstandort
Tochtergesellschaft in Planung
Hannover
Hamburg
Berlin
Mülheim/RuhrKöln
München
Stuttgart
Frankfurt
Leipzig
Sie möchten mehr über uns und unsere Lösungen
erfahren? – Ihren Anprechpartner finden Sie hier: