vorlesung buchführung / bilanzierung
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Vorlesung in Buchführung I. Vorlesung Buchführung / Bilanzierung. 5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung. 5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung. 5.1 Gesetzliche Begründung. Inventar : In Praxis ein umfangreiches Verzeichnis aller Verzeichnis und - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Prof. Dr. H.R. Skopp, Wirtschaftsprüfer
WS 2006/07
Vorlesung Buchführung / Bilanzierung
Vorlesung in Buchführung I
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
Prof. Dr. H.R. Skopp, Wirtschaftsprüfer
WS 2006/07
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.1 Gesetzliche Begründung
§ 242 I Der Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes und für den Schluss eines jeden Geschäftsjahrs einen das Verhältnis seines Vermögens und seiner Schulden darstellenden Abschluss (Eröffnungsbilanz, Bilanz) aufzustellen…
§ 242 II Er hat für den Schluss eines jeden Geschäftsjahrs eine Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahrs (Gewinn- und Verlustrechnung)aufzustellen.
§ 242 III Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden den Jahresabschluss.
Inventar: In Praxis ein umfangreiches Verzeichnis aller Verzeichnis und Schuldenwerte
Folge: Unübersichtlichkeit
Daher: Bilanz (Zeitpunktrechnung)GOB: Grundsatz der Bilanzierungsfähigkeit
Aktivierungsfähigkeit Passivierungsfähigkeit
Grundsatz der Bilanzierungspflicht
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.1 Gesetzliche Begründung
Unterschiede zwischen Bilanz und Inventar:
Inventar: - Listenform
Bilanz: - Gegenüberstellung der Vermögenswerte und Kapitalwerte
- Dabei festgelegt, dass Eigen- und Fremdkapital (Mittelherkunft) auf der rechten Seite der Bilanz stehen (Passiva)
- Anlage- und Umlaufvermögen (Mittelverwendung) links (Aktiva)
- Angaben des Inventars verdichtet
A EAnlagevermögen EigenkapitalGrundstücke 25.000,00 Kapital 31.300,00Fuhrpark 6.700,00Umlaufvermögen FremdkapitalBank 6950,00 Verbindlichkeiten 10.000,00Kasse 750,00Postgiro 1.900,00
41.300,00 41.300,00
Bilanz
Mit
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§ 266 HGB
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.2 Bestandsveränderungen in der Bilanz
Bilanz auf Inventar aufgebaut:
- nur so lange unverändert gültig, wie keine weitere Geschäftstätigkeit- Bilanz ist Zeitpunkterhebung, Veränderung durch jeden Geschäftsvorfall- Bestände durch Inventur (zählen, messen, wiegen)
Bilanzgleichgewicht:
- jeder Geschäftsvorfall zieht Veränderung mindestens zweier Bilanzpositionen nach sich- Bilanzsumme kann sich ändern, muss aber nicht- Wichtig: auch nach Buchung Summe Aktiva gleich Summe Passiva
Erfolgsneutrale Buchungen
- Keine Veränderung des Eigenkapitals- Buchung nur in Bestandskonten
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.2 Bestandsveränderungen in der Bilanz
Erfolgsneutrale Buchungen - Aktivtausch
- Einzahlung von 5.000 € aus der Kasse auf das betriebliche Konto
- Bank nimmt um 5.000 € zu, die Kasse nimmt um 5.000 € ab- Beide Bilanzpositionen Vermögenswerte: daher auf Aktivseite- Bei Aktivtausch bleibt Bilanzsumme unverändert
Aktiva PassivaAnlagevermögen EigenkapitalGrundstücke 150.000,00 120.000,00
Umlaufvermögen FremdkapitalBank 10.000,00 Verbindlichk. 41.000,00Kasse 1.000,00
161.000,00 161.000,00
Bilanz
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.2 Bestandsveränderungen in der Bilanz
Erfolgsneutrale Buchungen - Passivtausch
- Um kurzfristige Verbindlichkeiten zahlen zu können, wird ein Darlehen über 30.000 € aufgenommen
- Bankdarlehen nimmt um 30.000 € zu, die Verbindlichkeiten nimmt um 30.000 € ab- Beide Bilanzpositionen Schuldenwerte: daher auf Passivseite- Bei Passivtausch bleibt Bilanzsumme unverändert
Aktiva PassivaAnlagevermögen EigenkapitalGrundstücke 150.000,00 120.000,00
FremdkapitalUmlaufvermögen Verbindlichk. 11.000,00Bank 10.000,00 Darlehen 30.000,00Kasse 1.000,00
161.000,00 161.000,00
Bilanz
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.2 Bestandsveränderungen in der Bilanz
Erfolgsneutrale Buchungen – Aktiv-Passiv-Minderung
- Fällige Rechnungen von Lieferanten über 5.000 € werden per Banküberweisung bezahlt
- Bankguthaben nimmt um 5.000 € ab, die Verbindlichkeiten nehmen ebenfalls um 5.000 € ab- Bankguthaben Aktiv, Verbindlichkeiten Passiv- Beide Bestände nehmen ab, damit auch Bilanzsumme- Bilanzverkürzung
Aktiva PassivaAnlagevermögen EigenkapitalGrundstücke 150.000,00 120.000,00
FremdkapitalUmlaufvermögen Verbindlichk. 6.000,00Bank 5.000,00 Darlehen 30.000,00Kasse 1.000,00
156.000,00 156.000,00
Bilanz
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.2 Bestandsveränderungen in der Bilanz
Erfolgsneutrale Buchungen – Aktiv-Passiv-Mehrung
- Kauf eines weiteren Grundstücks für 50.000 €, wir bezahlen zu einem späteren Zeitpunkt
- Gebäude nimmt um 50.000 € zu, die Verbindlichkeiten nehmen ebenfalls um 50.000 € zu- Gebäude Aktiv, Verbindlichkeiten Passiv- Beide Bestände nehmen zu, damit auch Bilanzsumme- Bilanzverlängerung
Aktiva PassivaAnlagevermögen EigenkapitalGrundstücke 200.000,00 120.000,00
FremdkapitalUmlaufvermögen Verbindlichk. 56.000,00Bank 5.000,00 Darlehen 30.000,00Kasse 1.000,00
206.000,00 206.000,00
Bilanz
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5.3 Buchen auf Bestandskonten
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
Pro Jahr nicht nur ein Geschäftsvorfall:
- ständige Veränderung der Daten in der Bilanz- laufende Anpassung der Bilanz in Praxis nicht durchführbar
Lösung:
- Zerlegung der Bilanz in einzelne Teilbereiche- Übertragung der Bestände zu Beginn GJ von Bilanzpositionen auf Bestandskonten- Zusammenfügung in eine Bilanz am GJ-Ende- Bestandskonto erfasst nun anfallende Bestandsveränderungen- Aus Eröffnungsbilanz werden viele Teilbilanzen angelegt
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5.3 Buchen auf Bestandskonten
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
Aus Eröffnungsbilanz werden viele Teilbilanzen angelegt
Aktiva PassivaAnlagevermögen EigenkapitalGrundstücke 200.000,00 120.000,00
FremdkapitalUmlaufvermögen Verbindlichk. 56.000,00Bank 5.000,00 Darlehen 30.000,00Kasse 1.000,00
206.000,00 206.000,00
Bilanz
Soll HabenAnfangsbestand 200.000,00
Grundstücke
Soll HabenAnfangsbestand 5.000,00
Bank
Soll HabenAnfangsbestand 1.000,00
Kasse
Soll HabenAnfangsbestand 120.000,00
Eigenkapital
Soll HabenAnfangsbestand 56.000,00
Verbindlichkeiten
Soll HabenAnfangsbestand 30.000,00
Verbindlichkeiten
Passive BestandskontenAktive Bestandskonten
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5.3 Buchen auf Bestandskonten
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
• Konto ist zweiseitig geführte Rechung• Bilanzauszug auch als „T-Konto“ bezeichnet• Buchung auf einem Konto, Gegenbuchung auf anderem wird als „Doppelte Buchführung“ bezeichnet• Linke Seite eines Kontos: Soll, Rechte Seite: Haben• Ansprache eines Kontos im Soll: belasten• Ansprache eines Kontos im Haben: erkennen• Aktivkonten nehmen zu im Soll, ab im Haben• Passivkonten nehmen ab im Soll, zu im Haben• Buchungssatz: Immer „Soll an Haben“!• Erfassung in zeitl. Reihenfolge in Buchungssätzen = Grundbuch• Zusammenfassung der Umsätze nach sachl. Gesichtspunkten (Veränderungen des AB durch Zu-/Abgänge) auf Bestandskonten = Hauptbuch• Definition Buchführung:
permanente, systematische, wertmäßige Aufzeichnung sämtlicher Bestände und Bestandsveränderungen eineschl. einer jährl. Bestandsaufnahme sämtlicher Vermögensgegenstände und Schulden, sowie eines daraus abgeleiteten Jahresabschlusses.
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5.4 Buchen auf Erfolgskonten
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
Ziel des Unternehmens ist Gewinn Aber: Wie messen?
Erfassen aller Aufwendungen und Erträge Diese Buchungen verändern das Eigenkapital Ermöglichen Ablesen des Ergebnisses der Geschäftstätigkeit
Beispiele, in denen Eigenkapital berührt wird:
- Waren werden teuerer verkauft als sie eingekauft wurden- Für das Anbieten von Waren benötigt Unternehmen Räume und Arbeiter- Es werden Darlehen benötigt, für die Zinsen zu bezahlen sind- Der Staat verlangt Steuern vom Einkommen- Auch Privatentnahmen bei Personengesellschaften !!!
Buchung über Konto Privatentnahmen (Unterkonto des Eigenkapitals)
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.4 Buchen auf Erfolgskonten
Mehrzahl der anfallenden Geschäftsvorfälle beeinflusst Ergebnis
bestimmt somit über Gewinn oder Verlust
Bei direkter Buchung gegen das Eigenkapital Verlust des Überblicks
Deswegen: Erfolgskonten
- Aufwandskonten - Ertragskonten
Es gelten Buchungsregeln wie bei „Oberkonten“:
- Eigenkapitalminderungen = Aufwand = Sollbuchung - Eigenkapitalmehrung = Ertrag = Habenbuchung
Erfolgskonten haben keinen Anfangsbestand
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5.4 Buchen auf Erfolgskonten
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
Beachte: In der Buchführung gilt: Aufwand ungleich Kosten
Bsp.: Kauf eines PKW für 20.000€ gegen Darlehen - Aufwand oder Kosten?
- Das Auto kostet zwar 20.000€,
- Aber haben wir auch 20.000€ Aufwand?
Also Aufnahme in den Bestand:
Fuhrpark an Darlehen 20.000€
- Was aber mit den Abschreibungen und den Darlehenszinsen?
Verbuchung als Aufwand: Abschreibungen an Fuhrpark
Zinsaufwand an
Bank
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
Barzahlung einer Rechnung
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen an Kasse
Rechnungen sind Schulden, die wir im Bestand führen. Den Bestand an Geld sehen wir am Kontoauszug
Provisonsansprüche wegen Beratung. Ziel 30 Tage.Die Beratung ist eine Dienstleistung, mit der wir Gewinn erzielen. Zahlungsziel ist eine Forderung im UV, die uns bei der Leistungserstellung unterstützt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Provisionsertrag
Miete wird vom Konto abgebuchtUm arbeiten zu können, brauchen wir Räume. Der Aufwand dafür belastet dasEigenkapital.
Mietaufwand an Bank
Aber was wäre, wenn wir uns ein Grundstück kauften?
5.4 Buchen auf Erfolgskonten - Beispiele
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Beispiele für Aufwandskonten
• Wareneinkauf• Zinsaufwand• Provisionsaufwand• Personalkosten• Fremdleistungen• Raumkosten• Allgemeine Verwaltungskosten• Abschreibungen Sachanlagen• Bestandsveränderungen (neg.)• Nebenkosten Geldverkehr• Verluste aus Abgang
Vermögensgegenstände• …
Beispiele für Ertragskonten
• Provisionserträge• Umsatzerlöse• Bestandsveränderungen (pos.)• Mieterträge• Erträge aus Auflösung
Rückstellungen• Erträge aus Abgang
Vermögensgegenstände• …
5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.4 Buchen auf Erfolgskonten
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.5 Abschluss der Erfolgskonten über GuV
• Ebenfalls Unterkonto des Kapitalkontos• GuV ermöglicht saldierten Gewinn oder Verlust zu berechnen• GuV Zeitraumrechnung• Abschluss über Kapitalkonto als Nettogröße• Vorschriften zu GuV: § 275 HGB• Staffelform, zwingend für Kapitalgesellschaften (§ 275 I HGB)• Zwei Verfahren:
- Gesamtkostenverfahren (in Dt. verbreitet)- Umsatzkostenverfahren (intl. verbreitet, prozessorientiert)
GuV
• Erfolgskonten Unterkonten des Kapitalkontos• Dennoch: Kein direkter Abschluss über Kapital• Vorgeschaltetes Sammelkonto: Gewinn und Verlustrechnung
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.5 Abschluss der Erfolgskonten über GuV
Ertragskonto an GuVGuV an Aufwandskonto
• Für Abschluss der Erfolgskonten gilt allgemein
• Für Abschluss der GuV gilt allgemein
Im Falle eines Reingewinns:
GuV an Eigenkapital
Im Falle eines Reinverlustes:
Eigenkapital an GuV
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5. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Buchführung
5.6 Zusammenhang von Bestands- und Erfolgskonten beim Abschluss
Eröffnungsbilanz
Bestandskonten
Aktivkonten Passivkonten
Eigenkapital
Schlussbilanzkonto
Erfolgskonten
Aufwandskonten Ertragskonten
GuV - Konto
Quelle: Strobel, Dipl. Kaufm. Dieter: Buchführung für Bankauszubildende, Stuttgart 1995, S.32
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Danke!
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