vorsicht, falle! - universität graz · 2019-06-06 · vorsicht, falle! fake journals &...
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Vorsicht, Falle!Fake journals & predatory publishing
05.06.2019
Mag. Clara Ginther
UB | Zeitschriften & DatenbankenBibliometrie & Publikationsservices
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.Ausgenommen sind Abbildungen, Screenshots und Logos.
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Übersicht
▪ Was ist „predatory publishing“?
▪ Fake Journals: Beispiele und Sonderfälle
▪ Fake Journals: Checklisten + Tools
▪ Predatory Conferences
▪ Weitere Mitglieder der „predatory-Familie“
▪ Fake Science / Sound Science
▪ Open Access an der Universität Graz
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Was ist „predatory publishing“?
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory Publishing („räuberisches Publizieren“):
Verlage, Zeitschriften oder Veranstaltungen bzw. Tagungen, die Geld für Leistungen berechnen, die sie nicht oder nur in minderer Qualität erbringen.
Was ist „predatory publishing“?
Seriöse Verlage/Journals: Geld (APCs, Subskriptionsgebühren) gegen Leistung: redaktionelle Abläufe, Layout, Marketing, Qualitätskontrolle durch Auswahlverfahren wie Peer Review
Unseriöse Verlage/Journals:Geld gegen mangelhafte oder nicht vorhandene Leistung; nutzen Open-Access-Bewegung aus und schaden dieser massiv
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Unethische Geschäftspraktiken
Eine Zeitschrift ist nicht „predatory“, weil sie Open Access ist oder die Qualität
der Artikel schlecht ist, sondern weil unethische Geschäftspraktiken verfolgt
werden.
Beispiele unethischer Geschäftspraktiken:
▪ Vorrangiges Ziel: Geldverdienen, z.T. mit dubiosen Verrechnungsmodellen
▪ Qualität nebensächlich
▪ Fehlende Leistungen
▪ Falsche Aussagen (z.B. falscher Impact Factor, Editorial Board)
▪ Standards und Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis werden nicht
beachtet.
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Randerscheinung oder echtes Problem?
Untersuchung 2015:
Quelle: Cenyu Shen, Bo-Christer Björk, ‘Predatory’ open access: a longitudinal study of article volumes and market characteristics. BMC Medicine (2015) 13:230, DOI 10.1186/s12916-015-0469-2
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Randerscheinung oder echtes Problem?
Untersuchung 2015 basierend auf knapp 12.000 Fake Journals:
Quelle: Cenyu Shen, Bo-Christer Björk, ‘Predatory’ open access: a longitudinal study of article volumes and market characteristics. BMC Medicine (2015) 13:230, DOI 10.1186/s12916-015-0469-2
1800
8000
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
2010 2014
Anzahl aktive Fake Journals
53,000
420,000
0
50,000
100,000
150,000
200,000
250,000
300,000
350,000
400,000
450,000
2010 2014
Anzahl Artikel in Fake Journals
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Publizieren in predatory journals: Gründe
„Sind die Leute alle zu dumm, um predatory journals zu erkennen?!“ -> Nein!
Gründe:
▪ Publikationen für den Lebenslauf notwendig
▪ Artikel wurde bei den renommierten Fachzeitschriften abgelehnt, man
möchte ihn aber dennoch publizieren
▪ V.a. Artikel von Wissenschaftlern aus afrikanischen und asiatischen Staaten
werden in „westlichen“ Journals nicht angenommen(Quelle: Omobowale A, Akanle A, Adeniran I, Olayinka K. Peripheral scholarship and the context of foreign paid publishing in Nigeria. Current Sociol.
2014;62:666 – 84. doi:10.1177/0011392113508127)
▪ win-win: Unternehmer bekommen die APCs, AutorInnen die Publikationen
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Ein hausgemachtes Problem der Wissenschaft?
Das vorherrschende wissenschaftliche System hat einen Markt für Predatory Journals geschaffen:
• Publish or Perish
• Benachteiligung im Publikationswesen
• Selektion wissenschaftlicher Themen, die in anerkannten Fachzeitschriften publiziert werden
• Innovationsdruck
• Einflussnahme durch die Wirtschaft
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Gelegenheit macht Diebe
Mit der Verbreitung des Open Access Gedankens und der vermehrten Gründung von Open Access Zeitschriften hat sich ein neues Geschäftsfeld aufgetan:
Kunde: Forschende nicht Universitäten
Produkt: Artikel nicht fortlaufende Abonnements
Zielgruppen:- WissenschaftlerInnen, die unter Publikationsdruck stehen- WissenschaftlerInnen, die geringere Chancen haben in renommierten
Fachzeitschriften zu publizieren- WissenschaftlerInnen, die nicht erkennen, dass es sich um unseriöse
Zeitschriften handelt
Ertrag 2015: in etwa 74 Millionen USD
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Predatory Journals- Open Access
Wikipedia: Predatory open-access publishing„an exploitative open-access academic publishing business model”
• Eindruck, dass es unseriöse Geschäftspraktiken nur im Bereich Open Access gibt
• Herausgeber von Predatory Journals verwenden den Open Access Ethos als Legitimation
• Fokus liegt auf Open Access und nicht dem Geschäftsmodell• Betrügerische Geschäftspraktiken gibt es für alle
Publikationsformen, z.B. Dissertationsverlage
Neben Information zu Predatory Publishing ist die Abgrenzung von Open Access wichtig
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Risiken beim Publizieren in einem predatory journal (fake journal)
Risiken:
▪ Schlechtes oder nicht vorhandenes Peer Review
▪ Keine langfristige Verfügbarkeit der Artikel gewährleistet
▪ Geringe Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der Artikel
▪ Wissenschaftliche Reputation leidet
▪ Eingereichte Artikel können i.d.R. nicht zurückgezogen werden!
▪ Reputation der eigenen Einrichtung leidet
▪ Gefahr für die Wissenschaft
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Fake Journals vs. ‚poor standard‘ journals
Nicht jedes Journal, das einige Kritikpunkte aufweist, ist „fake“ / „predatory“:
Unerfahrenheit, schlechte Organisation, geringer Qualitätsanspruch…
Ähnlichkeiten z.B.:
▪ Schlechtes Englisch auf Journal-HP und/oder im Call for papers
▪ Auch inhaltlich minder qualitative Beiträge werden akzeptiert
▪ Unprofessionelles Layout der HP und/oder der Artikel
Unterschiede z.B.:
▪ Poor standard journals liefern manche Leistungen wie z.B. Peer Review
nicht, geben aber im Gegensatz zu predatory journals auch nicht vor, diese
Leistung zu erbringen und dafür Geld zu kassieren
▪ Poor standard journals geben keine falschen/dubiosen Impact Factors an
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Fake Journals vs. Vanity Journals
Vanity Journals
• Geringer wissenschaftlicher Anspruch
• Dienen der Selbst-Vermarktung
• Sind letztlich ein Marketing Tool
• Operieren zunehmend in Form von Open Access Zeitschriften
Verbreitung und Sichtbarkeit ≠ Impact
DisseminationVisibility
&Uptake
Impact
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Impact
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Beispiele – Verlage & Journals
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Beispiel: OMICS Group
Seit 2008. Sitz: Hyderabad, Indien. Schwerpunkte: Nawi, Technik, Medizin.
− 2015: bereits über 700 Journals, rund die Hälfte davon inaktiv
− 2016: Federal Trade Commission (USA) reicht Klage ein
− Sept. 2017: einstweilige Verfügung des Nevada District Court gegen OMICS
− April 2019: Verurteilung, $50 Millionen Strafe, Aufforderung betrügerische
Geschäftspraxis zu ändern
▪ Geheimhaltung der hohen Publikationskosten, kein Peer-Review
▪ Mitglieder des editorial boards haben dem Beitritt nicht zugestimmt
▪ angepriesener „hoher Impact Factor“ ist eigene Berechnung
▪ 2011 aus PubMed Central genommen, 2017 viele Journals aus Scopus
▪ 2016: Jahresgewinn etwa 1,2 Mio $Quellen: Hagar Cohen (2015) Predatory publishers criticised for 'unethical, unprincipled' tactics. Australian Broadcasting Corporation. 11 November 2015.Federal Trade Commission (2016) FTC Charges Academic Journal Publisher OMICS Group Deceived Researchers. Press Release August 26, 2016Esmé E Deprez, Caroline Chen (2017) Medical Journals have a fake news problem. Bloomberg Businessweek 29. August 2017 Federal Trade Commission (2017) FTC Halts the Deceptive Practices of Academic Journal Publishers. Press Release November 22, 2017
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Allgemeiner Titel, „Global“ und „Science“,
dazu „multidisciplinary“ -> alles wird
genommen
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European Society for Science existiert nicht
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ISSN existiert nicht
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Gratis-Provider: gmail
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Die Person gibt es nicht.
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Die Adresse gibt es nicht.
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Zwei dubiose Metriken, Journal ist nicht im „Journal
Citation Reports“ und hat daher nicht „den“ Impact
Factor von Thomson Reuters; nur Namensgleichheit!
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
ISI = Institute of Scientific Information
keine Qualitätskontrolle
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
unrealistisch kurze Zeitspanne
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Keine genauen Angaben zu den Gebühren
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Open Access Zeitschrift -> Autoren behalten Copyright und
haben Zweitveröffentlichungsrecht damit sowieso.
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Zahlreiche Links zu Elsevier-Seiten -> gibt vor, ein Elsevier-Journal zu sein
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Beispiele – Calls for papers
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Keine persönliche Anrede
Mail-Service-Provider
1-2 Tage nach Einreichung schon Nachricht, ob akzeptiertPubliziert wird, sobald bezahlt wurde
Publiziert wird also eigentlich alles
Kein Editor genannt
Sehr viele Themen
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Persönliche Anrede
Editor genannt
„Kein Spam“, da thematischer Bezug zur Expertise behauptet wird – doch der
Forschungsschwerpunkt ist ein ganz anderer.
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Keine persönliche Anrede
Zeitspanne: 3 Tage
Dubiose Metriken
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Sonderfälle
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Open Access Mega Journals (OAMJs)
Quelle: Wakeling S, Willett P, Creaser C, Fry J, Pinfield S, et al. (2016) Open-Access Mega-Journals: A Bibliometric Profile. PLOS ONE 11(11): e0165359. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0165359
Seriöse OAMJs:
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Quelle: Jeffrey Beall (2013) Five Predatory Mega-Journals: A Review. The Charleston Advisor 14(4), pp. 20-25.
Predatory OAMJs:
▪ nutzen das OAMJ-Modell aus
▪ mit nur einer Website und minimalem Aufwand kann viel Geld über APCs
gemacht werden
▪ Unterschiede zu seriösen OAMJs:
▪ kein Peer Review (auch wenn angekündigt)
▪ praktisch jeder Artikel wird akzeptiert (sind eher eine „Sammelstelle“
für elektronische Artikel als richtige Zeitschriften)
Open Access Mega Journals (OAMJs)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hijacked Journals
„hijacked“ journal:
Journal, für das eine gefälschte Website erstellt und dessen Identität (z.B. die ISSN) dafür gestohlen wurde.
▪ 2011 erstmals aufgetreten: Archives des Sciences (Schweiz)
▪ gefälschte Websites für Print-Only-Zeitschriften und e-Journals
▪ Selber oder sehr ähnlicher Name der Zeitschrift
▪ Abgelaufene Domain oder ähnlicher Domain-Name
▪ 2012 und 2013: 20 Journals, 2016: über 100
Quellen: Bohannon, John (November 19, 2015), "Feature: How to hijack a journal", Science, doi:10.1126/science.aad7463Jalalian, Mehrdad; Mahboobi, Hamidreza (2014). Hijacked Journals and Predatory Publishers. Walailak Journal of Science and Technology. 11 (5): 389–394Dadkhah M et al. (2016), Characteristics of Hijacked Journals and Predatory Publishers. Trends Pharmacol Sci. 37(6):415-8. doi: 10.1016/j.tips.2016.04.002
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hijacked Journals
Vorgangsweise:
▪ Unbekanntes, aber seriöses Journal mit niedrigem (falschem) Impact Factor
▪ Journals aus nicht-englischsprachigen Ländern bevorzugt
▪ Print-Journals ohne Website bevorzugt, oder zweite Website wird erstellt
▪ Anonyme Registrierung der Website (Domaincheck: https://www.whois.com)
▪ Vermeiden länderspezifischer Domains, eher .com oder .org
▪ Link zum Datensatz des echten Journals bei Thomson Reuters
▪ Keine oder falsche Kontaktinformationen
Quelle: Bohannon, John (November 19, 2015), "Feature: How to hijack a journal", Science, doi:10.1126/science.aad7463Jalalian, Mehrdad; Mahboobi, Hamidreza (2014). Hijacked Journals and Predatory Publishers. Walailak J. of Science and Technology. 11 (5): 389–394
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Beispiel: Wulfenia
Echte Seite Gefälschte Seitehttp://www.landesmuseum.ktn.gv.at/210226w_DE.htm?seite=15 http://www.multidisciplinarywulfenia.org/
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
HP des gefälschten Journals
Postadresse des echten Journals
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
Call for Papers von HFSP (Human FrontierScience Program)
→ sieht wie klassisches Fake Journal aus
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
HP sieht wie klassisches Fake Journal aus
(schlechtes Layout)
ABER:
- HFSP (Human Frontier Science Program)
ist seriöses Forschungsprogramm
- Frontiers in Life Science gibt es, ist Taylor
& Francis Zeitschrift
- HP von T&F: hieß früher HFSP Journal
- ISSN stimmt überein
Warum sollte ein T&F-Journal sich wie
ein Fake Journal verhalten (Massen-
Call-For-Papers), und warum hat es so
eine hässliche Homepage?
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
- unprofessionelles Layout
- Titel: T&F-Journal heißt Frontiers in Life
Science, nicht Sciences
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
- Hässliches Layout
- Titel: T&F-Journal heißt Frontiers in Life
Science, nicht Sciences
-Hijacked Journal wurde von HFSP hrsg.,
Fake Journal distanziert sich von HFSP
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
- Hässliches Layout
- Titel: T&F-Journal heißt Frontiers in Life
Science, nicht Sciences
-Hijacked Journal wurde von HFSP hrsg.,
Fake Journal distanziert sich von HFSP
- Review-Prozess: 2 externe Reviewer,
trotzdem nur 12-14 Tage
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
- Hässliches Layout
- Titel: T&F-Journal heißt Frontiers in Life
Science, nicht Sciences
-Hijacked Journal wurde von HFSP hrsg.,
Fake Journal distanziert sich von HFSP
- Review-Prozess: 2 externe Reviewer,
trotzdem nur 12-14 Tage
- Fake Journal: Archiv kostenpflichtig
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
- Hässliches Layout
- Titel: T&F-Journal heißt Frontiers in Life
Science, nicht Sciences
-Hijacked Journal wurde von HFSP hrsg.,
Fake Journal distanziert sich von HFSP
- Review-Prozess: 2 externe Reviewer,
trotzdem nur 12-14 Tage
- Fake Journal: Archiv kostenpflichtig
- Editor: Gérald vs. Gérard
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
-Webadresse Fake Journal:
http://www.hfsp-journal.org
-Webadresse echtes (hijacked) Journal:
http://hfspj.aip.org
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
-Webadresse Fake Journal:
http://www.hfsp-journal.org
-Webadresse echtes (hijacked) Journal:
http://hfspj.aip.org
- 2018 Call for Papers für 2010 eingestellte
Vorgängerversion?
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Hinweise:
-Webadresse Fake Journal:
http://www.hfsp-journal.org
-Webadresse echtes (hijacked) Journal:
http://hfspj.aip.org
- 2018 Call for Papers für 2010 eingestellte
Vorgängerversion?
- Human Frontier Science Program (HFSP)
hat Warnung auf seiner Homepage
Lösung: das echte HFSP Journal wurde
gehijacked.
Beispiel: Frontiers in Life Science (Taylor & Francis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Fake Journals vs. Hijacked Journals
Unterschiede:
▪ Fake Journal: neu gegründet, oft unter ähnlichem Namen, falsche ISSN
▪ Hijacked Journal: gestohlene Identität, selbe ISSN
Ähnlichkeiten:
▪ falsches editorial board
▪ erfundene Organisationen
▪ kein Archiv
▪ Spam-Mails
▪ rasches Publizieren
▪ kein Peer Review
▪ Organisieren Tagungen, Beiträge erscheinen im gefälschten Journal
▪ „Call for editors“
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Fake Journals: Checklisten & Tools
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Kriterien: Checkliste
Anschreiben per Mail / Einladung zum Publizieren:
▪ Persönliche Anrede oder allgemeine Floskel (z.B. „Dear esteemed author“)?
▪ Passt das Journal zum eigenen Fachgebiet?
Zeitschrift selbst:
▪ International, Global, World, American, European, Advanced Journal of…
▪ Titel ist einem bekannten Journal sehr ähnlich
▪ ISSN existiert nicht, Impact Factor gefälscht/erfunden(predatoryjournals.com/metrics)
▪ Sehr breit gefächertes Themenspektrum von A-Z
▪ Artikel haben minderwertiges Layout
Liste erstellt von: Clara Ginther, Karin LacknerQuellen: Jeffrey Beall (2015), Criteria for Determining Predatory Open-Access Publishers, 3rd edition: archivierte Version Cabells Scholarly Analytics, Cabell's Blacklist Violations (Abgerufen: 17.11.2017); Think. Check. Submit. http://thinkchecksubmit.org/
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Kriterien: Checkliste
Website:
▪ Grammatik und Layout der Seite sind schlecht
▪ Website spricht die AutorInnen an, nicht LeserInnen
▪ Verdächtige Kontaktdaten (Postadresse; @gmail.com, @yahoo.com)
▪ Texte und downloadbares Material oft von seriösen Journals kopiert
Manuskripteinreichung:
▪ Einreichung per Mail statt Online-System
▪ Zeit von der Einreichung bis zur Publikation ist sehr kurz
▪ Keine genauen Angaben zu Peer Review und APCs
Liste erstellt von: Clara Ginther, Karin LacknerQuellen: Jeffrey Beall (2015), Criteria for Determining Predatory Open-Access Publishers, 3rd edition: archivierte Version Cabells Scholarly Analytics, Cabell's Blacklist Violations (Abgerufen: 17.11.2017); Think. Check. Submit. http://thinkchecksubmit.org/
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Kriterien: Cabells
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Tool: COPE
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Tool: Think – Check - Submit
Tool zum Erkennen von fake journals
(predatory journals):
https://thinkchecksubmit.org/
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche - Tool: Journal Citation Reports
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche - Tool: Emerging SourcesCitation Index
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche – Tool: Master Journal List
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche - Tool: Scopus
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche - Tool: Scimago
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche - Tool: Directory of Open Access Journals
Tool zum Erkennen von fake journals
(predatory journals):
https://thinkchecksubmit.org/
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche - Tool: OASPA
Tool zum Erkennen von fake journals
(predatory journals):
https://thinkchecksubmit.org/
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Recherche – Tool: Google
Tool zum Erkennen von fake journals
(predatory journals):
https://thinkchecksubmit.org/
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory Conferences
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory (Fake) Conferences
Kennzeichen:
▪ Heißen oft ähnlich wie bekannte Fachtagungen (IntelliSys -> InteliSys)
▪ Kommerzielles Interesse > wissenschaftliche Qualität
▪ Oft kein Peer Review, alle eingereichten Beiträge werden angenommen
▪ Oft an exquisiten Orten (5*-Hotels, Palmen und Sandstrand…)
▪ Tagungsräume sehen oft nicht wie seriöse Veranstaltungsräume aus
▪ Extrem volles Programm mit wenigen und sehr kurzen Pausen
▪ oft von predatory publishers organisiert
▪ Qualität der Beiträge kann trotzdem gut sein (Kritikpunkt ist wie bei den
predatory journals die unseriöse Geschäftspraxis)
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory Conferences: Beispiele
WASET Conferences (World Academy of Science, Engineering and Technology)
▪ Organisieren pro Jahr mehrere Tausend „wissenschaftliche“ Tagungen
▪ Namen haben große Ähnlichkeit zu echten bekannten Konferenzen
▪ 2016: 313 Konferenzen am selben Tag im selben Berliner Hotel
▪ Kein Peer Review
BIT Conferences
▪ Versenden massenhaft Spam Mails (Einladung als Vortragende/r)
▪ Alle Beiträge werden angenommen, wenn die Konferenzgebühr bezahlt wird
Quelle: Seite „World Academy of Science, Engineering and Technology“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. August 2017, 16:01 UTC. (Abgerufen: 17. November 2017)
Quelle: Seite „BIT Life Sciences“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. November 2017, 06:50 UTC. (Abgerufen: 17. November 2017)
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Predatory Conferences: Beispiele
OMICS Conferences
▪ 2017: etwa 3000 Konferenzen organisiert
▪ Klage der Federal Trade Commission erwähnt auch die Konferenzen
▪ Prominente WissenschaftlerInnen als Vortragende / Moderatoren genannt
▪ Hohe Konferenzgebühren (> $ 1000)
Erfahrungsbericht eines Teilnehmers der OMICS-Konferenz „3rd International
Conference of Proteomics and Bioinformatics” inklusive Fotos:
▪ 24 Mitglieder des Organisationskomitees
▪ 57 Vortragende lt. Programm (davon haben etliche abgesagt)
▪ Insgesamt 48 TeilnehmerInnen (= Vortragende)
Quelle: Richard Edwards, OMICS Group Conferences - Sham or Scam? Blogpost vom 29. Juli 2013
Quelle: Federal Trade Commission (2016) FTC Charges Academic Journal Publisher OMICS Group Deceived Researchers. Press Release August 26, 2016
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Beispiel: InteliSys 2017 (predatory)
Siehe auch: Martin Spiewak (2017), Journale im Zwielicht. Die Zeit 11/2017
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Angegebene IndicesInternational Science Index?!
ISI = Institute of Scientific Information
keine Qualitätskontrolle
Einreichen kann man ja mal…
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Predatory Conferences: Checklisten & Tools
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory Conferences: Checkliste
Checkliste:
▪ Einladung per Mail: Passt das Thema fachlich überhaupt zu mir?
▪ Sind Leute im Programmkomitee, die fachlich nicht dazupassen?
▪ Sind auf der Website genaue Angaben zu Einreichprozess, Gebühren etc.?
▪ Gibt es einen Review-Prozess?
▪ Werden die Beiträge in einem predatory journal publiziert?
▪ Hat die Tagung eindeutig kommerziellen Schwerpunkt?
▪ Wie ist das Programm organisiert? Sehr straff mit kaum Pausen?
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Think – Check - Attend
Tool zum Erkennen von predatory conferences: https://thinkcheckattend.org
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Weitere Mitglieder der „predatory-Familie“
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Call for editors/reviewers
Immer öfter gibt es neben Calls for papers auch Calls for editors oder Calls for
reviewers.
▪ Manchmal als separate Mails, oft im Rahmen eines Calls for papers
▪ Suche nach WissenschaftlerInnen, die sich bereit erklären, als editor oder
reviewer genannt zu werden, um sich mit dem Namen „schmücken“ zu
können
▪ Vom Journal hört man oft nie wieder etwas bzw. bekommt nie Texte für ein
Review
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Call for editors/referees
Immer öfter gibt es neben Calls for papers auch Calls for editors oder Calls for
referees.
▪ Manchmal als separate Mails, oft im Rahmen eines Calls for papers
▪ Suche nach WissenschaftlerInnen, die sich bereit erklären, als editors oder
referees genannt zu werden, um sich mit dem Namen „schmücken“ zu
können
▪ Vom Journal hört man oft nie wieder etwas bzw. bekommt nie Texte für ein
Review
Jemandem, der angeblich zum Thema bereits publiziert hat, muss offenbar erst erklärt werden,
was der Fachbegriff bedeutet.
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory Proofreading
Neues Phänomen: Bewerbung von Proofreading-Services über Massenmails
▪ Anbieter haben sehr ähnliche Homepage mit sehr ähnlichen Texten:
“XXX Proofreaders is one of the leading online editing and proofreading firms. Our company’s primary objective is to provide users with swift, proficient, and affordable editing and proofreading services.”
▪ Obwohl sie “leading” sind und “error-free work” versprechen, haben sie auf
ihrer HP oft Grammatik-und/oder Rechtschreibfehler:
“XXX Proofreading give your manuscript the attention they deserve.”
▪ Geben vor, in USA, CA oder UK zu sein, HP ist aber z.B. in Nigeria registriert
▪ Wie die hijacked journals oft mit .com- oder .org-Domain
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Predatory Proofreading
Neues Phänomen: Bewerbung von Proofreading-Services über Massenmails
▪ Anbieter haben sehr ähnliche Homepage mit sehr ähnlichen Texten:
“XXX Proofreaders is one of the leading online editing and proofreading firms. Our company’s primary objective is to provide users with swift, proficient, and affordable editing and proofreading services.”
▪ Obwohl sie “leading” sind und “error-free work” versprechen, haben sie auf
ihrer HP oft Grammatik-und/oder Rechtschreibfehler:
“XXX Proofreading give your manuscript the attention they deserve.”
▪ Geben vor, in USA, CA oder UK zu sein, HP ist aber z.B. in Nigeria registriert
▪ Wie die hijacked journals oft mit .com- oder .org-Domain
.com-Domain
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Fake Acceptance Letters
Problem z.B. bei Journals mit transparentem Publikationsprozess: jede/r kann jederzeit sehen, wer etwas eingereicht hat und in welchem Status (in review…) sich das Paper befindet
Problem auch bei öffentlich einsichtlichen CVs, in deren Publikationsliste z.B. steht „Title of paper. In: Journal X. In Publication, 2019“. Da könnte sich eine x-beliebige Person als Editor ausgeben (bei den transparenten Journals stehen auch die Editors auf der HP) und eine Rechnung schicken.
Trick u.a.: verwenden nur eine Abkürzung, die aber für ein anderes Journal steht (JAAR – Journal of the American Academy of Religion vs. Journal of American Academic Research)
Warnung von Elsevier: https://www.elsevier.com/authors-update/story/publishing-ethics/beware-of-fraudulent-emails
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Fake Acceptance Letters
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Vorsicht, Falle!| Mag. Clara Ginther
Fake Science / Sound Science
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Soundness
adjective, sound·er, sound·est.
• free from injury, damage, defect, disease, etc.; in good condition; healthy; robust: a sound heart; a sound mind.
• financially strong, secure, or reliable: a sound business; sound investments.
• competent, sensible, or valid: sound judgment.
• having no defect as to truth, justice, wisdom, or reason: sound advice.
• of substantial or enduring character: sound moral values. (https://www.dictionary.com/browse/soundness )
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Sound Science
Erwartungen an wissenschaftliche Erkenntnis
• Integrität
• Verlässlichkeit
• Validität
• Unabhängigkeit
• Wahrhaftigkeit
• Beständigkeit
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Sound Science
“’Sound science’ is a popular term that means different thingsto different people. When used to support a position on a controversial issue or decision, sound science generally means ‘I’vegot the facts on my side.’” (Society of Environmental Toxicology and Chemistry, Sound Science, Technical Issue Paper, 1999, https://cdn.ymaws.com/www.setac.org/resource/resmgr/publications_and_resources/setac_tip_soundsci.pdf )
Too often, advocates of a particular issueleap upon news media reports of scientific studies that seemto support their argument. Until others in the field have anopportunity to review the work, it is premature to concludewhether or not a given study is sound. Caveat emptor applies—Let the buyer (or, more appropriately, the public) beware! (Society of Environmental Toxicology and Chemistry, Sound Science, Technical Issue Paper, 1999, https://cdn.ymaws.com/www.setac.org/resource/resmgr/publications_and_resources/setac_tip_soundsci.pdf )
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Fake Science in Fake Journals
▪ Fake Journals akzeptieren praktisch jede Einreichung, sofern gezahlt wird
▪ auch qualitativ minderwertige, spekulative bis schlichtweg falsche
Forschungsergebnisse werden publiziert
▪ daher zunehmend beliebt für das Publizieren von Fake Science
▪ keine Sicherung und/oder Gewährleistung von
• Integrität
• Verlässlichkeit
• Validität
• Unabhängigkeit
• Wahrhaftigkeit
• Beständigkeit
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Fake Science in Fake Journals
In dem Buch “Pseudoscience: the Conspiracy against Science” (Allison B. Kaufman, MIT Press, Cambridge 2018) wurden Predatory Publishers untersucht. Exemplarisch wurden auch einige Artikel herausgegriffen, die FakeNews sind, z.B:
Modification of Einstein's E= mc2 to E =1/22 mc2
Leila Marek-Crnjac, Technical School Center, Maribor, Slovenia American Journal of Modern Physics. Vol. 2, No. 5, 2013, pp. 255-263. doi: 10.11648/j.ajmp.20130205.14
Novel Strategy of a Method to Cure from the CancerAdnan Yousif Rojeab, Electrical and Electronic Engineering Department, The London College UCK, London, U.K. Cancer Research Journal. Vol. 3, No. 1, 2015, pp. 6-10. doi: 10.11648/j.crj.20150301.12
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Predatory Journals – Fake Science
Predatory Journals werden gezielt genutzt
• um fragwürdige wissenschaftliche Thesen zu verbreiten
• um Fake Science zu verbreiten
• um wirtschaftlichen und/oder politischen Interessen eine pseudo-wissenschaftliche Grundlage zu geben
• um wissenschaftliche Erkenntnis zu unterminieren
Quellen: Hern, Alex, Duncan, Pamela, Predatory publishers: the journals that churn out fake science, Guardian, 10.08.2018, https://www.theguardian.com/technology/2018/aug/10/predatory-publishers-the-journals-who-churn-out-fake-science
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Instrument um die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft zu untergraben
“That is the problem with the predatory publishers in the end: eroding trust in science. A slowly creeping poison. Something might look like a study, but is not worth the paper where it is written on.”
Hern, Alex, Duncan, Pamela, Predatory publishers: the journals that churn out fake science, Guardian, 10.08.2018, https://www.theguardian.com/technology/2018/aug/10/predatory-publishers-the-journals-who-churn-out-fake-science
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Instrumentalisierung von Wissenschaft
Beispiel Pharma Industrie
Omics International ist einer der größten Herausgeber von PredatoryJournals und Veranstalter von Fake Conferences
Große Pharmakonzerne publizieren Studien in OMICS Zeitschriften und sind wesentliche Sponsoren der OMICS Konferenzen
Eine Pharma-Firma nutzte ein OMICS Journal um über mögliche Kosten für eine Behandlung zu publizieren. Studien zu Kosten werden, zum Beispiel, vom New England Journal of Medicine nicht publiziert, da diese als unsicher gelten (Medical Journals Have a Fake News Problem, 29.08.2017,
https://www.bloomberg.com/news/features/2017-08-29/medical-journals-have-a-fake-news-problem )
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Instrumentalisierung von Wissenschaft
Beispiel Klimawandel
C02 Coalition – Koalition von Klimawandelleugnern
Sponsor von Forschung von Dr. Nils-Axel Mörner
Publikation der Forschungsergebnissen in Predatory Zeitschriften
Organisation einer OMICS Tagung zu Klimawandel
„Climate Change 2017 is specifically premeditated with a unifying axiom providing pulpit to widen the imminent scientific creations. The main theme of the conference is ‘Today’s Progress and Tomorrow’s Climate Challenges’ which covers a broad array of vitally key sessions.”(Readfearn, G., Murky world of 'science' journals a new frontier for climate deniers , 24.01.2018, https://www.theguardian.com/environment/planet-oz/2018/jan/24/murky-world-of-science-journals-a-new-frontier-for-climate-deniers )
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Vertrauen versus Glauben
Ein ausgehöhltes Vertrauen in Wissenschaft macht wissenschaftliche Erkenntnis zu einer Glaubensfrage
Wissenschaft ist somit in einem gleichwertigen Wettstreit mit Influencern, Meinungsbildnern und Ideologen darum, wem geglaubt werden soll, dass seine Aussagen richtig und wahr sind
Damit wird Wissenschaft zu einer Meinung unter vielen
Wissenschaft kann dann nur noch schwer ihre Rolle als eine der Säulen der Demokratie wahrnehmen
"Ich glaube, es gibt Wissenschafter auf beiden Seiten, die richtig liegen." (Kelly
Knight-Craft, https://derstandard.at/2000098482013/Kelly-Knight-Craft-soll-neue-US-Botschafterin-bei-UN-werden )
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Open Access an der Universität Graz
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Open Access Abkommen der Universität Graz
ub.uni-graz.at/openaccess-abkommen
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• Institutionelles Open Access Repositorium
• Selbst-Archivierung und Gold Open Access Zeitschriften
• Service um die Sichtbarkeit der von WissenschaftlerInnen der Universität Graz publizierten Forschungsergebnisse zu erhöhen
• Publikationen an [email protected] oder über das Forschungsportal oder mittels des online Formulars
• Nutzungsbedingungen sind zu unterzeichnen
• Copyright Compliace wird von MitarbeiterInnen der UB überprüft
• http://unipub.uni-graz.at
uni≡pub
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Beware of the predator!
Bild: pixabay.com
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