waffen arsenal - band 162 - deutsche 21-cm-mörser 1911-1945
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
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Band 62
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W affen und Fahrzeuge der Heere und Luftstreitkrfte
W AFFEN-
ARSENAQ
Der 21 -c?zl-aiW'lr.=?' in cf.'fcp72dr Belagenillgsltqlk.l'te stellte eine
f-bdrgtzsgxjtxung dar Ab 1899 .rl7n# das Naclfolgentodell,
der 21 -c??g-.diftl//rntrt ?' crfr Velftgktng.
Deutscher21-cm M rser
1911-1945
W O LFGANG FLEISCHER
PODZUN-PALLAS-VERLAG * 61200 W lfersheim -Berstadt
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BILDVERZEICHNIS Berlin 19:3; zeichnungen zur
Bundesarcluv (3), yleischer (s6), Eiermam, (1), waffenlehre, Hersfeld 1898/99:
Heinrich (4) Iloppe (8) 'rhiede (2) &utzel (1s,. Hahn. waffen und Geheimwaffen des
' , deutschen fleeres 1933-1945,
QUELLEN- UND LITERATUBVERZEICHNIS Band 1, Koblenz 19864
(Auswahl) Halder, Kriegstagebuch, Band 1-3,
11.Dv.119/tv2 s -llulltafel f 'ir den 21
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cm -M ?;r- Stllttgart ab 19627
ser 18, Berlin 1941); Kaiser. Das Ehrenbuch der Deutschen
H.Dv.481/41 M erkblatt fiir die M unition des Schweren Artillerie, Baxid 1
zl-cm -M iirser 18, Berlin 1940: und 2, Berlin;
D J.% /2 vorlufige seschrefbung I-an-- sliillen A'tln Die Entlvicklung der deutschen
ger zl-cm-u rser m 1t xerein- Festungs- und Belagerungs-
fachter Unterlarette ... artillerie..., Berlin 1896:
Berlin 19379 ' Neumann. von I-eitfaden ftir den Unterricht in
D 380/2 Beladeplan Geriitelkraftwaeen der Mzalrenlellre, serlin 1::1;
riir zl-cm -v isrser 18...- -' Siegert, Der Fullartillerist Berlin 1879;
Berlin 1943; Zimmerle, svafrenlehre, Berlm 1927;
Anlage l zuua Exerzler-Regle- I)/i h1 h(6)/$ (1 LJ p1 (1
ment rtir die lzufurtillerie, tlerwutor mikcllte (Ien Herren Heinricll Hoppe
Berlin 1911: ,
G utebehandlung. Ergunzung und W itzel riir die Bereitstellung von Bildmate-
er
zum Exerzier-lkeglement riir rial danken. Die Fotoarbeiten fiihrte dankens-
die Fulsartillerie, Berlin 1910; werter W eise Herrrrhiede aus. FrauW etzig half
Sondervorschrift fiir die Full- wiederum bei den Recherchen und iibernahm
artillerie A. Geschiitzrohre. dic schreibarbeiten.
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DlE DEUTSCHEN 21- CM MRSER 1870 - 1945
Die 21- cm- M rser gehrten zu den typischsten
Geschiitzen der Artillerie des deutschen Heeres.
Fast 75 Jahre lang, zwischen 1870 und 1945, be-
gleitete dieses Kaliber die Soldaten Deutschlands
auf den Schlachtfeldern Europas. In drei grollen
Kriegen,dem Deutsch- Franzsischen Krieg, dem
Ersten- und dem Zweiten W eltkrieg, waren die
mchtigen Rohre dieser Geschiifze in den Him -
meI gerichtet, trugen sie m it ihren zentnerschwe-
ren Geschossen Ttld und Verderben in die gegne-
rischen Linien.
schwere Bleim antelgranaten zu versclziellen. Der
Entwurf fand zunchst keine Beriicksichtigung,
weil m an der M einung wark m it der kurzen 15-
cm -Kanone alle im Fesm ngskrieg anstehenden
Aufgaben erfiillen zu knnen. Doch scht)n im April
1866 ordnete die Artillieriepriiftm gskomm sission
die Konstruktion eines zl-cm-slrsers an. EinAuf-
trag der zur Herstellung von zwei Brom erohren
fiihrte.Auch die Firma Gruson in Buckau reichte
im M lirz 1867 den Entw urf eines zl-cm-slrsers
aus Hart Beisen mit einer eisernen Lafette ein
von dem em Exem plar bestellt Avurde. Im Novem-
ber 1869 fanden m it diesem Geschiitzen Schiels-
versuche gegen die W erke der aufgegebenen Fe-
stung Silberberg statt. Beide Geschiitzentwiirfe
zeigten erhebliche M iingel. Im Verhztnis zu ihrer
Leistungsflhigkeitwaren siezuschwen die Lebelks-
dauer des Grustm -schenltlrserrohrs liell zu wiin-
schen brig.H AbscMuBberichtvom z3.le 1870
beantragte die Artilleriepriifungskomm ission die
Entwickltmg eines erleiclltertenzl-cm-M rsers.ln
der Zwischenzeit war e,s zum Krieg m it Frank-
RQCKGRAT DER FUB- UND
BELAGERUNGSARTILLERIE
Am Beginn der Geschichte dieser W affe, im M ai
1865 stand ein G eschiitz der Belagerungs- und
Fes> saM ede.m esem M olzataichte einltla-
jorWesenerbei derAlilleriepriifungskommission
(A.RK.) den Entwurf eines fahrbaren 21-cm-
M rsers ein, welcher in der Lage sein sollte 75 kg
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
reich gekom men Das Allgem eine Kriegsdeparte-
ment (A.K.D.) befahl deshalb am 29. JIIIE 1870 die
beschleunigte Anfertigung von zehn Geschiitzen.
Einige wurden noch im September de.s Jahres fen
tig und fanden bei der Belagerung franzsischer
Festtmgen Verwendung wobei die 21- cm - Lang-
granaten bei den Franzosen einen nachhaltigen
Eindruck hinterlieBen.
Der 21- cm - M rser C/70 war 3325 kg scllwer und
verschoB 80 kg schwere Bleim antelgranaten G 69
bis a.* 2600 m. Dam it waren die Geschosse um 20
kg schwerer als die Bomben des glatten 25 pfiindi-
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Gut zu erkennen ist auf J/ckty/' Zeichnung die dick-
wandige Holzlafette des 21 -cq?zd-srtpncc?zl(#yc?:
gen M rsers (2/32 (Kaliber 28 cm), den die Be-
Iagerungs- und Festunwsartillerie nocllfiihrte.Ein
Vorzug, der allerdings mit einem rund zwei Ton-
nen schwereren Rohr erkauft worden wat: Vor a1-
lem wegen der ungeniigenden Sprengkraft der7 5
kgse wemnschwa o lverhdu g,EeBien- h-
schlagp tm d Zerstrungsswirkung der 21- cm- Ge-
schosse noch vieleW iinKche offtm/kn dieser Stelle
sefzte dnnn auch die Kritik derA.RK. ein, welche
die im Januar 1872 gel-llte Entscheidung, 40 21-
cm-M rserunterdrM odenbezeicu x g Cr lfiir
die Belagenmgstrahzs zu bescllatlbny auBer K raft
setzen wonte.DieA.RK.favoG ieheelekc ze 21-
cm-lfanone.sie konnte sichniclltdurclksetzem llie
teilweise m it aller H eftigkeit gefiihrte Altseinan-
dersetzung iiber denW ert und Unwert des 21-cm -
M rsers kam erst in den 80er Jahren zur Ruhe.
F.s fehlte nicht an Versuchen die Leistungsro ig-
keit des 21-cm- M rsers zu steigern olm e aller-
ding,s in der entscheidenden Frage, der GeschoB-
wirktmg Fortschritte zu erzielen. Erst im Okto-
ber 1881, mit der 21- cm- Granate C/80 ergaben
sic.h bessere 'lkelerergebnisse. Die Geschosse ver-
fiigten nunm ehr nur noch iiber kupferne Fiih-
rungsbnden Damit entfiel die starke Verbleiung
der M rserrohre durch die Bleim antelgeschosse.
Schon kurze Zeit spter, im Dezelnber 1883 wur-
de die Einfiihrung der 21- cm - Granate (783 m it
einer Sprengladung aus Schiellwolle verfiigt. Die
neuenrfiinflfnllberlangen M rsergeschossem ach-
ten eine Verstrkung der Lafette erforderlich
(M rserlafette C/71/83). Um die grolse Zerst-
rungskraft der Schiellwoll anaten genau ermit-
teln zu knnen, fanden zm schen 1884 und 1887
auf dem SchieBplatz der A.RK. in Kum m ersdorf
aufwendigen Schielsversuche statt. In deren Ver-
lattf dem olkstrierten Geschiitz und M unition eine
Leistungst-lligkeit, die alles bisher dagewesene in
Frage stellte. Drei bis vier M eter dicke Gewlbe-
decken wurden glatt durcltschlagen. Eine solche
Steigenm g der Mrirkung des M rserfeuers blieb
natiirlich nicht olm e Einflull auf die Taktik des
Festungskrieges. lm G efolge der Entwicklung
kolm te sogar dieAbschatl'ng der erst 1882 einge-
fiillrten kurzen zl-cm -lfanone verfiigt werdem/tn
ihre Stelle trat der zl-cm -lvlrsen
Die ungeniigende Lagerbese digkeit der ScM eB-
wollgranaten (7/83 erzeugte bei den zustndige
Diem tstellenweitweniger Zufriedelzheit.ltlitte der
80er Jahre wapdie Funktionst-higkeit der M uni-
tion bereits in Frage gestellt (SchieBwolle richtige
Nitrozellulose verhielt sich hygroskopisch; sie ent-
zog der Luft die Feuchtigkeit und wurde so un-
wirlisaml.lladurc.h Avurde die Entwicklung eines
neuen, noch wirksam eren Sprengstoffes gefrdertr
der n'krinq:ure. lm Verlaufe hastig durchgefiilm
ter Versuehe gingen m ehrere zl-cm -lvlrser we-
gen ungeniigender Haltbarkeit der m it der stols-
em psndlichen Pikrinsliure gefiillten Geschosse zu
Bruch.Erstnach Iangenversuchreihenkolm te die
Einfihnlng des Sprengstoffes als Granatfiilltm g
88 verfttgt' werden.
Fast parallel dazu wurde das Schwarzpulver als
Treibladung durch grobes BlXttchenpulver abge-
lst.Es warrauchlos. Dieztnfangsgeschwhzdigkeit
der M rsergranate stieg von 289 auf 299 ln/s
Schttlsweiten zwischen 4500 tm d 6500 m konnten
erreicht werden.
Die Vernderungen im Bereich der M unitions-
entwicklung hatten eine strkere Belastlm g von
Rohr und Lafdte zur Folge. Bis zu Jaltr 1892 sind
desllalb die brom enen 21- cm - M rserrohre mit
einer Stahlseele versehen worden. Sie besaBen an
Stelle der bisher iiblichen Keilziige3oparallelziige,
der Ladungsraum war tun 80 m m kiirzen Rtlhr
und Verschlv brachten 3078,5 kg auf die W aage.
Die bisher iibliche Richtanlage wurde durch eine
Zahnbogenrichtm aschine ersetzt. 1889 kam
schlielslich eine neue konstruierte eiserne M rser-
lafette zur Einfiihrnng.
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Fiir Zwecke der K iistenverteidigung entstand eine
Abart des 21- cm- M rsers, der 21- cm- Bronze-
Kikstenm rser inM ittelpivotlafette.Erwurde 1890
eingefiihrt. Schon sehr bald m achte sich seineAb-
Istm g dur'ch den 28- cm- K iistenm rser erforder-
Iich.
Eine weitereAufwerttm g des 21- cm- M rsers er-
gab sich durch die 1896 beginnende Auslieferung
von gezogenen Prellstalllgeschossenfiirdieses Go
schiitz (zl-cm-Granate 96). Im Jaltr 1899 erfuhr
die Entwickllm g der zl-cm -M rser olm e Rohn
riicklauf m it der Einfiihrung des Stahlm rsers
ihren H iihepunkt tm d Abschluls. Schullweiten bis
zu 7700 m waren nun mglich. M it der 83 kg
schweren Granate 14 lielsen sich spter sogar Zie-
le in Entferntm gen von 8200 m erreichen. Zu Be-
$11t1 de.s Ersten Weltkrieges standen noch 48 Ge-
schiitze des Typs bei der tmbespalm ten Resene-
n tllartillerie des Feldheeres. W eitere M rser be-
fanden sich in den Festungen.
Die fiir das ausgehende lg-lahrhunderttypischen,
hiiufigen Vernderungen in der Geschiitzausstat-
ttm g derArtillel'ie und ihrer M lm ition, waren auf
die rasche Entwicklung inW isselkschaftundrrech-
nik und derHerstellung neuer Spreng- undrlkeib-
mittel zuriickzufiihrem ln deren Gefolgenahm die
W irkqmm keit des 21- cm - M rser zu und dam it
auch seine Bedeuttm g fiir den Kam pf um Festun-
gen. Er avancierte zl'm wichtigsten G eschiitz in
den Belagerungtrains. Dariiber hinaus gab es
fberlegungen, solche schweren Geschiitze auch
beim Feldheer einzustellen.Aufveranlasstm g des
Genem lstabes durchgefiihrte Versuche hatten er-
geben, dall Init der Granate 88 eine ausreichende
W irkung gegen feldm v ig angelegte Deckungen
zu erzielen wan lm Vordergrund stand dabei der
W ultsch nach grlserer W irktm g und SchuBwei-
te, als diesevon den Geschiitzen der Feldartillerie
emvartetwerden konnte. Natiirlich sprach die un-
geniigende Beweglichkeit der schweren Artillerie
zuncllst gegen eine solche Verwendtm g.
Nachdem im W inter 1889/90 fatgefiigte Batteri-
en aufgestellt wurden erhielt die schwere Artille-
rie des Feldheeres im Jahr 1890 die Bezeichnung
FuBartillerie mit Bespanntm g. Der zl-cm-lklrser
wurdefahrbargem acht.W esentlich einfacherwar
das bei der ls-cm -Haubitze und der schweren 12-
cm -llanone, die ebenfalls zur FuBartillerie gehr-
ten.
Die Um setzung des zl-cm -lklrser zur schweren
Artillerie des Feldheeres, mltls natiirlicll im Zu-
sam m enhnng mit der Entwkklung im Festungs-
bau gesehen werden. Pam erstahl und Stahlbeton
hatten hier Einzug gehalten. Dam it wurden Ge-
wlbedecken Im d Panzertiirm e sehr widerstands-
f'hig. Panzerkuppeln mit einer W andstiirke von
200 mm konnten von zl-cm -M rsergeschossen
nicht mehr zerstrt werden. Generalleutnant von
Miiller schiitzte 1896 ein: ''Um die jetzt iiblichen
Decken zu durclkschlagenymiim e zu einem erheb-
lich grBeren, etwa 28- bis 3o-cm -lkaliber m it 7
bis 8 Zentner Ge-schollgewich: iibergangen wer-
den''. Das Kaliber 21-cm war dam it fiir eine an-
dere Vemvendung frei.
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ALS SCHW ERSTER BRUM M ER
BEIM FELDHEER
Im Jahr 1902 war die Neukonstrttktion eines 2l-
cm -lklrsers mit Rohrrikldauf bereits im Gange.
Dabei spielte von vornherein die grflere Beueg-
Iichkeit eine wichtige Rolle. Durch die Zerlegung
in drei Lasten, in Rohrwagen m it Rolln Lafette
und Radgiirtelwagen, M'urde das bei einer rdr die
schweren Zugpferde zum utbaren Bela-km ng er-
reicht. Im Sechsergespnnn knmen attf jetle.s 745
kg.
Ab 1910 erhielten die slrserabteilungen der
schw eren Artillerieregimenter den neuen 21- cm -
M rsen Jede Abteilung glitzderte sich in drei Bat-
terien zu je 'der Geschiitzen, In den beiden ande-
renAbteilungen dieserltegim enterAvurden 15- cm-
H aubitzen gefiihrtq wom it sie besonders 1111. das
Schiefsen auf kiirzere Distanz prdestiniert waren.
Die Armeekorps verfiigten vor dem Ersten W elt-
krieg in der Regel iiber ein solches schweres
Artillerieregim ent.
lm Som mer 1914 standen 256 zl-cm -lklrser mit
Rohrriicldauf zur Verfiigung, wovon 112 rnit Be-
spannung bei den slrserabteiungenwaren.kvei-
tere 112 Geschiitze befanden sich, allerdings ohne
Bespanntmg, bei der Resemre-n Bartillerie und 32
gehrten zurArrnierung der Festungen. In dieser
Attfteiltmgkam endie zl-cm -lslrserzu Beginn des
Erstensveltkrieges zum Eilksatz.llas Krieggesche-
hen zeigte schon seltr bald, dall die Feldartillerie
im Karnpf gegen die nzit wachsender Stlirke im
Ausbau befm dlichen Stellungen oirkungslos blieb
und die vergleichsqs eise geringe Zahl der schwe-
ren Batteden nicht ausreichte. um an den langen
Fronten die notu endige.-tbss elm undx-tngrilskraft
zu entvickeln. Die mitlleren und schweren G e-
schiitze der Belageruagstnainq n'urden an dieFron-
Ten gebnachl. Das geniigte nicht. Schon im W inter
1914/15 griff rnan auf Festungssgeschiitze. selbst
ehrwiirdigen M ters zuriick und nutzt iiberdies in
grofser Zabl erbeutete Geschiitze.
Die Truppe ftvderte neben der zahlenm v igen
Vermehrungfiir alle Geschiitze hhere Schullwei-
ten. Derzl-cm -slrserwardavon nichtausgenom -
m en. Eine Aufgabe, die im K rieg ohne gl-undstz-
Iiche Xnderung der Lafettenkonstruktion durch
eineverlsngenm g des Rohres gelstwerdenkonn-
te. Auch die Gewichtszunahme des 1916 einge-
fiihrten ''langen zl-cm -M rsers'' hielt sich in
Grenzen; sie erhhte sich von 7378 auf 7555 k .
lklit der 120 kg schweren Granate 17 konnte bIs
auf 10200 m geschossen werden (vorher 9400 m).
Den Iangen zl-cm-lklrser gab es zun:chst mit ei-
ner ungefederten Lafette die im Verlauf der Fer-
tigung durch eine gefederte abgelst Mrurde, um
spiiterhin die M glichkeiten der motorisierten
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Fortbewegung auszunutzen zu knnen. ln diesem
Fall konnte das Gesclziitz einlastig m it zuriickge-
zogenem Roltr gefahren werden.
Obwohl dieA uppe mitden Leistungen deszl-cm-
Mrsers zufl-ieden warj ab es wiederholt Bemii-
hungenan seiner Stelle eme 18 s-cm -llaubitze ein-
zufiihren, die bei geringerem G eschiitz- und
Gescholsgewicht (5175- bzm 80 kg) eine grllere
SchuBweite (11 000 m) besitzen sollte.l)as Geschii/
bewhrte sich nicht. Es blieb bei einem Truppen
versuch rnit 12 Versuchshaubitzen im Jahr 1917.
D ie erhebliche Bedeutung, welche der 21-cm -
M firwer 1111 Verlaul'des Ersten W eltkrieges ffir tlie
schwereArtillerie des Feldlleere,s erlangte kom mt
in der Bestandseneeickltmg bis zum Oktober 1918
m.tm Ausdruck. Zu diesem Zeitpunkt waren 489
lange 21 -cm-slrser in 16.3 Batterien und 219 21-
cm-slrser in 73 Batlerien vorhanden. lhre Zahl
halle s-ich in den Wer Kriegsjabren m ebr als ver-
dreifacht- Al)er auch die Beoallhung der schwe-
ren Arlillerieabteilungen war * ersndert worden.
'kon deren drei Batterien fiihrten nur noch zwei
den zl-cm-51rserk eine Battelie erhielt schwere
ls-cm -lkanonen 16.
Deutschland ging aus dem Ersten W eltkrieg aks
Verliererhervon Nach den Besflmmungen desver-
sailler Vertrages m ulsten die schweren Geschiitze,
darunter alle zl-cm-slrser vernichtet werden.
Selbst die Aufstellung eines M rsers im Lichthof
des Ilerliner Zeuglmufes wurde an die Auflage
gebundem dall dessen Lafette unbrauvhbar wan
Tkotzdem ist eine gnnz erhebliche Allzahl der 21-
cm-ltlrser erhalten geblieben. ln einer Anlage
zllm Schreiben Nn 670/28 geh. Kdos vom 15. Ok-
tober 1928 wurfle vom Heereswaffenamt (HWA)
der Reichswehn einBestand von 23 langen 21- cm -
M rsern enviihnt.Ab 1934/35 sind diese Geschiit-
ze modernisiert worden. Generell hatten sie da-
naclz gununibereifte Stalllscheibenrlider einen ge-
'
:nderten Spern undeine gummibereifteprotze fiir
den m otorisierten Zug durch Zugkraftwagen 12 t
(Sd. Kfz. 8).Auch auf das Schutzschild Avurde ver-
zichtet. W eiterbin verwendete man Rohre mit ei-
nem vereiufachten Rohrautbau. Die M rser bil-
deten zusam men m it iiber 20 in n''hnlither W eise
m odernisierten ls-cm -K anonen 16 den Grund-
stock einer neuen Heeresartillerie. Fii.r den 1. Sep-
tember 1939 ergab sich ein Bestand von 22 21-
cm- Mrsern. IIU Einsatz erfol#e in seclks schwe-
renArtillerieeabteilungen (mot) zuje zwei- bzm drei
Batterien (ls-cm-lkanonen und zl-cm-lkliirser).
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SCHW ERER MURSER
F0R DEN BEWEGUNGSKRIEG
Bereits 1933 hatte die Fa. Krupp AG den Auftrag
erhalten einen neuen 21- cm- M rser zu entwik-
keln. Fiir seine Verwendung im Rahm en einer be-
weglichen Knmpll'iihrung sollte er von vornher-
ein fiir den m otorisierten Zug eingerichtet werden
utld eine wesentlich grllere SchuBweite aufwei-
sen. Bei den dafiir in Aussicht gestellten Gewicht
von iiber lsrlbnnen,wardie Fortbewegtm gin zwei
Lasten ilks-iuge gefaBt worden. Eine lnteressante
technische Lsungbotdie Gesclliitzlafette m itdop-
pelten Riicklauf (das Rohr in der Oberlafette und
die Oberlafette attf der Unterlafette).
Dieersten 27 neuen zl-cm-M iirserkam en 1939 un-
ter ',21- cm-lklrser 18'' zttsnm menm itr oo Schttll
zttr Auslieferung. F,s wurde dazu iibergegangen,
reinrassig m it dem zl-cm-slrser ausgestattete
Heeresartillerieabteiltmgen (mot) aufzustellemBis
zum 1. Juni 1941 erhhte sich deren Zahl von 6
auf 19. Zu ihnen gehrte auch die hn April tm d
M ai 1940 in Zahna gebildete schwere Ar-
tillerieabteilung (mot) 777, welche u. a. in Frrmk-
reich eingesetzt wurde. Kritisch vermerkte die
'lkuppe bereits zu diesem Zeitpunkt das hohe Ge-
wicht des M rsers. Die auch vom HW A vorgetra-
gene Kritik hatte bei Krupp zur Entwicklung des
21..cm -5lI>ers 39 gefiihrt. der m it einer verein-
fachten Laftte versehen. im M rz 1940 in zwei
Exem plaren ausgeliefert vvurde. Das HW A lehnte
den zl-cm-Alrser im Juni 1940 generell ab. An
seiner Stelle soilte die l7-cm-lkanone in M rser-
Iafette zur Ei.nlli y kom m en. deren Konstruk-
tionabgeschlossen :5 an 51it ihrer im Nkrgleich zum
M rser fast doppelt so grofsen Schullweite ven
sprach man sich eine sinnvolle skrwendung im
Rahm en einer, auf den Einsao groller geparlzer-
ter Verbnde ab estimmter Krie f'hrtmg, Als
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Avischenlsung smd 1940 acht lp-cm-schilrska-
nonen (2/28 beschafftwordem l-lier drngt sich ein
Vergleichm itderEntwicklung in der slrserfrage
in den 7oerlaltrendes vorangegangenen Jallrhun-
derts und im ersten W eltkrieg auf.
BLS zum l.April 1940 stieg der Bestand an 21-cm-
M rsernauf 124 Stiick lm Frankreichfeldzug gin-
gen sechs Geschiitze verloren. Bei hochlaufender
Ger:te- und M unitionsfertigungstieg der Bestand
bis zum 1. Juni 1941 auf 338 M iirsen W ie aus ei-
rlem schon am 1. Januar 1941 vom Allgemeinen
Heeresamt (Az 73 fgk AHA/ In 4 m k 20/41 g. K.)
an das HW Agerichtete Schreiben hervorgeht, soll-
te die Fertigung des 21- cm - M rsers 18 nach der
Auslieferung von 487 vollstndigen Geschiitzenim
Jtmi 1942 eingestellt werden. Dafiir waren alle
Vorbereitungen zu treflbn, um die Herstelltmg der
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l7-cm -Kanone in M rserlafette von urspriing-
lich 40 Geschiitzen auf 150 auszuweiten. W enige
Tage spiiten am 13 Januar m trde die Bestellung
sogar auf 400 Stiick erhht. Die bis zum Dezem-
ber 1942 noch anfallenden 85 zl-cm -lsll-ser 18
sollten als solchenichtm ehr zurAusliefertm g kom-
men. Dieltohre warenalsErsatzrohre einzttlagerm
die Rohrwagen und Lafetten fiir die Fertk.ung ei-
ner zweiten Serie l7-cm-lkanonen zu sensenden-
Der zl-cm-lklrser sollte durch ein Geschiitz m it
dem Knllber 24 cm ersetztwerden. Unter dem Ein-
druck der schweren Kiim pfe an der Ostfront is4
von diesem Planungsvorhaben wieder abgeriickt
worden. Ilitler selbst uflerte sich 1942 mehrfach
zum zl-cm -lslrsen Er Melt diese W a@' weiterln
fiir erforderlich und regte am 15.Apri1 1942 sogar
die Entwickltm geiner Selbstfahrlafette Rirden 21-
cm-lklrser amzkuch die Operatiorlsabteilun des
H eeres Iehnte im Septem ber 1942 eine Vermm de-
rung der m otorisierten Heeresartillerie ab, die sich
an der Front vor allem bei der Bek:mpfung der
gegnerischen Artillerie bew lihrt hatte. Dazu
brauchte m an ein ''dickes'' Kaliben 1943 stieg die
Zahl der altsgelieferten zl-cm -lklrser 18 wieder
auf 100, 1944 waren e.s 103 Geschiitze.
Der zl-cm-lkliirser gehrte zur Bewaffnung mo-
torisierter Abteilungen der Heeresartillerie. 1943
befand sgch eine solche Abteilung zu drei Batteri-
en mitje drei Cveschiitzen auc,h bei der 18.ArtilIe-
riedivision. Der artilleristische Grolsverband hat
sich nicht besonders bewhrt weshalb im Jahr
1944 Heeresartilleriebrigaden (mot) aufgestellt
wurden. Sie verfiigten u. a. iiber eine sclnvereAb-
teilung mit gemischter Ausstatttm g; drei zl-cm-
M iirser- lm d eine l7-cm -lkanonenbatterien. In den
Ietzten K riegsm onaten traten verstiirkt Volks-
artilleriekorps in unterschiedlichen Gliederungs-
J/z Feuerstellung wrf/xftra die Rilder der Lajtte angehoben. flclx Geschlitz .t?I 7.r ruhte t7ztfcfrlt,rn Drehzapfen.
Die Bodenplatte gestattese E'fnz ?y seitlichen Richtbereich worl 36O Grad.
form en und N-ieltl tiger Geschiitzausstattung in
Erscheinlm g. Darunter befanden sich zwei solche
m it zl-cm-slrser- und einer 17- m -lkanonen-
batterie. zusam mengefaflt in einer schweren Ab-
teilung.
Bereits im 51ai 1944 gab es erneut Auseinander-
setmlnc'en tiber das Geschiitz, Die Organisatiom -
abteilttng III 1x1m Generalstab des Heeres stellte
die weitere Fertkou.ng dta-s 21- cm- slrsers tmd der
2I- cm - slrser- Selbstfailrlafette zur Disposition.
5lit einem 'skrzicht auf den 21- cm - slrser sollte
die Fertiglm pskaqpM t Rir andere n'ichtige W af-
fen freigem acht werden.
Die N'erschlechterttng der Rstungslage in der
zweiten Jahresh:lfte 1944 fiihrte dazu, daB in dem
am 23. Januar 1945 von Hitler genehm igten
'Riistungsnotprogrzm m , die Einstelltm g der 21-
cm- M rserfertigung verfiigt wurde. Versuche an
seiner Stelle leichtere aber vor allem wesentlich
billigere Granatwerfer (21-,30-, 5- und 42 cm) zum
Einsatz zu bringen, konnten nicht zum AbschluG
gebrachtwerdenssiehtm an von dem 21- t'm -W urf-
mrser ab tvgl. Waffenarsenal Nr. 150). Er kam
noch in Abteilungen zu drei Batterien (9 M rser)
im Bestand teilmotorisierter Volllsartilleriekorps
zum Frontehtsatz.
Derzl-cm-lklmer 18 bildete hn ZweitenW eltkrieg
das Ruckr atderHee- admerie.> ichtich der
Einsatzzahlen reichte die zeitweise favorisierte 17-
cm- Kanone in M rserlafette nicht an dieses tech-
nisch gut durchgebildete Geschiitz heran. Am 1.
M rz 1945 waren noch 218 zl-cm -slrser 18 mit
34 500 Granaten plus 1 500 Rchlinggranaten bei
der Truppe. M it dem Ende de Zweiten W eltkrie-
ges Avurde auch die wechselvolle 75- jhrige Ge-
schichte des zl-cm-ltlrsers als SchwerpunktwaFe
des deutschen Heeres abgeschlossen.
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Der schwere Zlv/irq//pkzcpcn 12 t (Sd Kfz. 8) F'sr DB 10 ?r2// angehtingteln Rohrwagen bei einer schwvren
Heeresartillerieabteilung (lnot) im Sommer 1 941 r;?? der O.//'t7?z/.
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Das Rohr t:Jcs' zl-cm-Mrser
18 wcir 6510 rl?rzl lang,
w'tppcpn 5274 rrl??z avlf den
gezogenen Teil crrt/sftlzea.
Flll. delt Verbrennungsraum
crj'rzh sicll bei einer trfrift/rlg-
lichen zl?cj's' von 643 5 mm
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j/; k'?/l/p?'n von 24 .'.F Li tern
(bei #cr Io,s.cm-leichten
Ft?/J/?tRu/J?.' 18 warcn es
2,26 f./rc?'). .Dfc grtpte
zuiiissige J-t?7&' des Rohr-
rfickDrf/'. betrubq 950 rrr?'u.
Fffr den Transport der 1l3
Kg xc/zwercn Granaten l 8
dienten Geschopkrbe tzfg.y
jjkidengeflecht. Bei den
Gewfc/7rtv? wcr das Heran-
zchajfen jeden s'chl//wffir
die Artilleristen schwere
Arbcit.
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
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Deutsclses Kreuz in Gkd (ileer) ltl.scheibertlll- DM
lktische iklilitlirllugzelzqe 1925 bis late (L Dreayei/
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Friedenswerk (Fmgelmann) 78,-- DM . ScMI4 unfl
Sclzwert . Die Panzertru pe det' Bundeswellr (H. F.
Beckrnann) 48,-. DM * Dze Schlaclltea Friedrich (Ies
Grollen (J. Engeimanrl/G. Dorn) 148 -- DM * Rie (leut-
scb/ klriegsnaarhxe (Baad 7) Zerstrer un; Torpedo-
boote (S. Broyer) 56,-- I)AT
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
Um die Beweglichkeit des 2 1-cm .5 Irser 1S zu iiberpriifen, wurden zu Beginn des Zweiten >veltkrieges
Fallrversuche mit dem 22 Tonnen schu eren Geschtitz unter extremen Geliindebedin ungen in den Alpen
durchgefiihrt. Die beiden Bilder zeigen die l-afetten- und die Rohrlast im Zug hinter elnem Zugkraftwagen
12 t (Sd.Kfz.8).
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5/21/2018 Waffen Arsenal - Band 162 - Deutsche 21-cm-M rser 1911-1945
W aWen-A rsenal Band 162
Verkaufspreis: DM 14,80 / S 116,- / sfr 15,80
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PO DZUN-PALLAS-VERLAG @ 61200 W lfersheim -Berstadt