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BA110 Grundlagen der professionellen Kooperation Zusammenfassung der 8 Leitprinzipien Pflichtliteratur

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BA110Grundlagen der professionellen Kooperation

Zusammenfassung der 8 LeitprinzipienPflichtliteratur

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur

Inhaltsverzeichnis1. Einführung Kooperation......................................................................................................................................3

Professionelle Kooperation: Eine Antwort auf die Zersplitterung und Ausdifferenzierung sozialer Dienstleistungen......................................................................................................................................................3

2. Profession............................................................................................................................................................3

Professionelle Kooperation: Eine Antwort auf die Zersplitterung und Ausdifferenzierung sozialer Dienstleistungen......................................................................................................................................................3

3. Organisation........................................................................................................................................................7

Organisation: Ansätze, Theorien und ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit...........................................................7

4. Partizipation......................................................................................................................................................10

Partizipation als inhärentes Leitprinzip von Kooperation......................................................................................10

5. Werteorientierung.............................................................................................................................................12

Ethik in Kooperationssituationen der Sozialen Arbeit...........................................................................................12

6. Wirkung.............................................................................................................................................................14

Wirkungsorientierung in der Kooperation.............................................................................................................14

7. Konfliktbearbeitung...........................................................................................................................................16

Soziale Konflikte und kooperation.........................................................................................................................16

8. Multiperspektivität............................................................................................................................................20

Multiperspektivität in der Kooperation.................................................................................................................20

Literaturverzeichnis...............................................................................................................................................22

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1. Einführung KooperationProfessionelle Kooperation: Eine Antwort auf die Zersplitterung und Ausdifferenzierung sozialer DienstleistungenUeli Merten

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2. ProfessionProfessionelle Kooperation: Eine Antwort auf die Zersplitterung und Ausdifferenzierung sozialer DienstleistungenUeli Merten

21-70

1 Einleitung In verschiedenen Praxisfelder wächst das Bedürfnis nach Kooperation und Vernetzung Professionalisierung der Handlungsfelder der Sozialen Arbeit geht einher, mit der steigenden Anzahl an

Studierenden im psychosozialen Bereich, sowie in der Theoriebildung und den empirischen Erkenntnisse. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pluralisierung der Gesellschaft, die Ausdifferenzierung,

Diversifikation und Spezialisierung des Handlungsbereichs der Sozialen Arbeit, die Diskussion um Strukturfragen, um Effizient und Effektivität der unterschiedlichen Handlungsfelder umfassende Kooperation-, Koordinations- und Vernetzungsbemühungen notwendig macht.

Hauptaufgabe der Professionellen Kooperation in der Sozialen Arbeit ist, die Anschlussfähigen Hilfsangebote und Dienstleistungen an die immer stärker sich ausdifferenzierende gesellschaftlichen Subsysteme herzustellen.

2 Kooperation: Ausgewählte Begriffe, Deutungen, Positionen Kooperation im Alltag: gemeinsames Handeln, Mitarbeit und Zusammenarbeit Lateinisch cooperatio: zusammenwirken, gemeinschaftliches Erfüllen einer Aufgabe.

2.1.Kooperation als menschliche Herausforderung Nach Moor steht die Frage im Zentrum, wie die komplexen Aufgaben der Erziehung, des ärztlichen Heilens

und der therapeutischen Beeinflussung «synthetisch» bearbeitet werden. Zusammenarbeit mit integrierendem Charakter wird gefordert, d.h. Akzeptanz und Anerkennung kommt grosse Bedeutung zu

2.2 Kooperation als Reaktion auf Komplexität Intra- und Interprofessionelle Kooperation wird von Bach gefordert: Begründung: 1 Mehrdimensionalität von

Beeinträchtigungen und sozialen Problemen, 2 Komplexität der Entstehung-, Verstärkungs- und Erscheinungsbedingungen und 3 Pluralität der multiperspektivischen Betrachtungsweisen und erforderlichen Interventionen. Diese 3 Begründungen werden als Arbeitsthesen ausformuliert (Buch S. 25).

4 Formen von ineffizientem Kooperationsverhalten sieht Bach in der Arbeit mit Menschen mit einer Beeinträchtigung: 1 Konfrontation, Okkupation, Subordination, Addition

2.3 Kooperation als «Möglichkeitsbedingung zur Integration» Kooperation als Allgemeinde Orientierungsgrundlage für die Bearbeitung von Fragen der Integration von

Menschen mit Behinderungen. Herausforderungen in der Kooperation: intrapersonal, interpersonell, interkollektiv, intersystemisch

2.4 Kooperation als kommunikatives Geschehen Kooperation bedeutet Austauschbeziehung. Verständigungsschwierigkeiten Vordergründige Verständigungshindernisse: Arbeitsprobleme, Statusprobleme,

Persönlichkeitspsychologische Barrieren, Abgrenzungsbedürfnis, Hierarchieproblem usw. Hintergründige Verständigungshindernisse: Anthropologische Ungeklärtheiten: Bild des Menschen, Werte

und Normendiskussion. Kooperation ist harte Arbeiten Inhalten, Konzepten und Methoden der eigenen professionellen Fachlichkeit im konstruktiven Austausch mit anderen Meinungen und Standpunkten.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur2.5 Kooperation als systemisches Handeln

Systemisch arbeiten heisst eine ganzheitliche Sicht auf die Situation der Klientel zu entwickeln und alle an einem Problem oder einer Angelegenheit beteiligen Personen im Geflecht ihrer Wechselseitigkeit und der Vielseitigkeit ihrer Beziehung zu berücksichtigen.

Lüssi: kooperatives Problemlösungssystem, in dem VertreterInnen der Sozialen Arbeit eine zentrale Koordinationsposition innehaben. PSA werden zum Dreh- und Angelpunkt der Koordination von Unterstützungsleistungen und Helferkonferenzen in fachbezogener und fallsteuernder Kooperation.

Lüssi sieht PSA in verschiedenen Rollen, sowie in überhöhter Allzuständigkeit2.6 Kooperation als «dilemmahafte Behandlungssituation»

Kritische Perspektiven auf Kooperation:Systemtheoretisch: Ein Gesamtinteresse ist zunächst einmal unwahrscheinlichAustauschtheoretisch: Profit muss für alle Beteiligten vorhanden sein.Radikal-marktwirtschaftlich: Interaktionspartner bewerten das Verhalten der anderen nach ihrem privaten Währungssystem.

Drei Formen der Kooperation: 1 Pseudo-Kooperation, 2 Keine Kooperation, 3 offene Konkurrenz Schweitzer 4 Kooperationsprobleme aus der systemischen Perspektive: 1 Hyperkomplexität, 2

Problemfokussierung, 3 hohe Interventionsdruck, 4 Vermischung von Hilfe und Zwang Abgrenzung des Begriffs Kooperation von anderen Begriffen (Schweitzer)

- Kooperation als Zusammenarbeit- Kooperation als kommunikative Verständigung- Kooperation als, dass die Zielerreichung des einen die Zielerreichung des anderen fördert.- Kooperation als Ausdruck eines unehrlichen Hamoniebedürfnisses- Kooperation als strategischen KampfbegriffDies führt Schweitzer zu einer sehr offen gefassten Definition von Kooperation (Buch S. 32)

2.7 Kooperation als «Koproduktion» Ko-Produktion verweist auf die Notwendigkeit von Kooperation, auf die gemeinsame Ausrichtung des

Handelns. PSA: Intra- und Interprofessionelle Kooperationsprozesse aufzugleisen und zu koordinieren Koproduktion bezieht sich auf den gesamten Leistungszyklus. Definition der Kooperation nach Ross: Kooperation ist interdisziplinäre beziehungsweise interprofessionelle

Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen, im Sinne einer strukturellen Koppelung koexistierender Teilsysteme, auf die jedes Teilsystem angewiesen ist, das es für sich alleine seinen Sinn und Zweck nicht erfüllt.

Jedes System bleibt handlungsautonom, permanente Reflexion des eigenen Systems2.8 unklares berufliches Profil als Erschwernis von Kooperation

Die doppelte Aufgabenstellung der Beeinflussung von Klientensystemen und Hilfesystemen. Das berufliche Profil der Sozialen Arbeit ist weniger klar als in anderen Professionen Die Soziale Arbeit hat noch keine vollständige Identität entwickelt. Die durch Austausch und

Kooperationsprozesse geförderte Integration von wissenschaftlicher Praxis und anwendungsorientiertem Handeln der Sozialen Arbeiten erst eine identitätsstiftende Integrationsleistung entsteht.

Heiner spannungsvolle Konstellation der Kooperation: 1 kontinuierliche Kooperation, 2 kurzfristig punktuelle Kooperation, 3 dauerhafte, jedoch inhaltlich begrenzte Kooperation

Problemsituationen mit hohem Dissens: 1 eigenverantwortliche Fachlichkeit oder abhängige Zuarbeit, 2 Spezialisierung oder umfassende Zuständigkeit, 3 Aufgabenerledigung oder Aufgabendelegation, 4 segmentäre oder komplementäre Spezialisierung, 5 Konsenssuchend oder Konfrontation, 6 Profilierunf oder Zurückhaltung.

3 Kooperation als intendierte Zusammenarbeit – Die Position der Herausgeberschaft Intendiert: auf etwas hinzielen, hinarbeiten, beabsichtigen, anstreben Kooperation zwischen Professionellen und Klientel; intraprofessionelle, interprofessionelle und

interorganisationale Kooperation.3.1 Kooperation zwischen Professionellen und Klientel

Soziale Arbeit kommt ohne Beteilung der Klientel nicht zustande. Im Zwangskontext kann die Kooperationsbereitschaft der Klientel nicht vorausgesetzt werden.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Intraprofessionell: Professionelle derselben Profession

Interprofessionell: Fachkräfte unterschiedlicher ProfessionenInterorganisational: unterschiedliche Organisationen

Kooperation. Erfüllung gemeinschaftlicher Aufgabe durch bewusst gewählte Zusammenarbeit, die Bearbeitung eines gemeinsamen Gegenstands beschrieben wird.

Reziprozität als Wechselseitigkeit Der Mensch kooperiert aus dem ökonomischen Selbstinteresse, dass das vereinbarte Ziel mit besserem

Ergebnis erreicht wird. «Zusammen besser als allein» Respekt vor der Gleichwertigkeit; die Bereitschaft, von anderen zu lernen, und auch die Bereitschaft zur

situationsbezogenen Übernahme anderer fachlicher Standpunkte und Lösungsalternativen Zielinterdependenz Koordination des Aushandlungsprozesses, Aufteilung der Zuständigkeit und Verantwortlichkeit, Vermeidung

von Doppelspurigkeit Vernetzung: Fokus auf der Herausbildung, Aufrechterhaltung und Unterstützung einer Struktur, die der

Förderung und Entwicklung von verbindlichen Arrangements im Feld der Sozialen Arbeit nützlich ist. Netzwerk: losen Zusammenschluss von eigenständigen AkteurInnen, Zusammenarbeit auf mind. ein

gemeinsames Ziel. Netzwerkarbeit: Zusammentragen von Wissen und anderen Ressourcen. Die Zusammenarbeit in Netzwerken ist kein einfacher Prozess und geschieht nicht automatisch.

3.2 Kooperation als intendierte Zusammenarbeit und ihre Leitprinzipien Zu fast allen Leitprinzipien ist mehr zu finden unter dem Entsprechenden Titel.1. Prinzipien der Professionsorientierung Kooperation wird immer aus der Sichtweise und Zielperspektive der eigenen Profession betrachtet.2. Prinzipien der Organisationsorientierung Kooperation ist auf den Kontext der eigenen Organisation bezogen; VertreterInnen einer sozialen

Organisation sind zur Einhaltung der organisationalen institutionellen Grammatik verpflichtet.3. Prinzip der Wirkungsorientierung Kooperation zielt auf die Erfüllung einer gemeinschaftlichen Aufgabe, auf die Bearbeitung eines

gemeinsamen Gegenstands und auf das Erreichen eigener und gemeinsamer Ziele. Kooperation muss lohnenswert sein, sie muss die klientenbezogenen Behandlungsprozesse optimieren, die Problemlösungsfähigkeit der Beteiligten sowie die Entwicklung wirksamer Versorgungsleistungen verbessern.

4. Prinzip der Partizipation Kooperation bezieht die Sichtweise aller Problembeteiligten gleichwertig mit ein und garantiert Teilhabe in

Abstimmungs-, Entscheidungs-, und Gestaltungsprozessen5. Prinzip der Multiperspektivität Das komplexe Aufgabenfeld der Sozialen Arbeit hält grosse Herausforderungen bereit, die nur durch

mehrperspektivische Problemanalyse und Diagnose(…) gemeistert werden können.6. Prinzip der Werteorientierung Kooperation basiert auf professionsspezifischen, organisationsbezogenen und persönlichen Werten und

Normen der Kooperationspartner.7. Prinzip der Kompetenzorientierung Kooperation erfordert die Bereitschaft und Fähigkeit zur Kooperation. Gefordert sind insbesondere

Kommunikations- und Konfliktfähigkeit sowie Verhandlungskompetenz, strategisches Denken, Offenheit, empathisches Vermögen und die dienstrechtlichen Kompetenz der Organisation.

4 Zusammenfassende Gedanken zum Begriff Kooperation Die Notwendigkeit der Kooperation in der Sozialen Arbeit ergibt sich aus der Komplexität der

Problemstellungen der Klientel. Unter Kooperation soll verstanden werden (Buch S 61)

- intendierte Zusammenarbeitsform am gleichen Gegenstand- Wirkungsabsicht immer auf die Verbesserung der Lebenslage der Klientel- gemeinsame Rahmenbedingungen

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur4.1 Anlässe zur Kooperation

Fachliche begründete Absicht; Sachzwänge; Aufgabenkomplexität; Zuständigkeitsprobleme und Abgrenzungsprobleme; Effektivitätsforderungen; Qualitätsansprüche

4.2 Wirkungsziele der Kooperation Optimierung der klientelbezogenen Handlungsoptionen; Koordination der fachlichen, strukturellen,

personalen Ressourcen; gegenseitigen Informationsfluss; gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit; wirtschaftliche Situation

4.3 Anbahnung von Kooperation Kompetenzorientierte Grundschritte:

1_ Bestimmen der eigenen Problemdefinition, der Zielsetzung und der erwünschten Kooperationspartner2_ Abklärung der Professionellen Eigenwährung, der eigenen kontextbezogenen Gewinns (lohnenswerte Kooperation) 3_ Sich-Hineinversetzten in die gewünschten Kooperationspartner, ihre möglichen Arbeitsweisen und Zielperspektiven, Interessen und Widerstände 4_ Entwicklung einer Handlungsstrategie die ressourcen- und lösungsorientiert auch an den Zielen und Interessen der Kooperationspartner ansetzt und die Kooperation für alle Beteiligten in den Vordergrund stellt.

4.4 Gestaltungs- und Leitprinzipien von Kooperation Im Handeln folgende Prinzipien zu beachten:

Freiwilligkeit; Reziprozität; Autonomie; Akzeptanz; Professionsorientierung; Organisationsorientierung; Werteorientierung; Wirkungsorientierung; Partizipation; Koproduktion; Multiperspektivität

4.5 Erfolgsfaktoren von Kooperation Kooperationen stellen an die involvierten Fachpersonen hohe Qualitätsanforderungen Für alle Beteiligten positive Effekte erlangt werden. 1_ Klärung von Zweck und Inhalt der Kooperation; Festlegung von Zuständigkeiten,

Verantwortungsbereichen, Prozess- und Ablaufmodellen; Beteiligte Akteure; Gegenseitiges Kennen, Vertrauen; Feste Strukturen und Kontinuität; Nutzen der Kooperation; Ressourcen; Personenbezogene Faktoren.

Grundvoraussetzung für eine gelingende Kooperation ist die fachliche und personenbezogene Anerkennung, Akzeptanz und Vertrauensbasis des Kooperationspartners. Ohne die Bereitschaft, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützten und in einen respektvollen, reflektierten Austausch zu treten, können Vorurteile und statusbedingte Grabenkämpfe nicht abgebaut werden: So kann Kooperation nicht funktionieren. Massnahmen, die das gegenseitige Vertrauen und Verständnis fördern und reflektieren, optimieren jegliche Form der Kooperation

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3. OrganisationOrganisation: Ansätze, Theorien und ihre Bedeutung für die Soziale ArbeitPeter Zängl

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1 Irritation Drucker beschreibt Organisationen als « ein Mittel, die Kräfte Einzelnen zu vervielfältigen.

2 Organisationen und der Berufskodex der Sozialen Arbeit Luhmann: Die moderne Gesellschaft «konstituiert eine Umwelt, in der sich organisierte Sozialsysteme bilden

können, die sich aufs Helfen spezialisieren. Berufsverband der Sozialen Arbeit beschreibt die Aufgaben der PSA in ihren Organisationen als

«Dilemmata»: Unterschiedliche - Organisationsebenenen, Sektoren, Individuen, Themen, Aufgaben oder Herausforderungen.Abbildung im Buch S. 92: Themen/Aufgaben/Handlungsmaximen für Professionellen innerhalb und ausserhalb von Organisationen.

Tripelmandat: viertes Mandat der Sozialen Arbeit, das sich aus dem Verhältnis der Profession zu den Organisationen und den Institutionen der Sozialen Arbeit ergibt.

3 Begriffliche Annäherung – Zweck, Mitgliedschaft, Hierarchie Organisationen begleiten uns von der Geburt bis zum Tod. Unsere Rollen wechseln.

Teilnehmend (Kind/Jugendlich) – Aktiv (Jugendlich/Erwachsen) – Teilnehmend (Betagt) Metaphern für Organisation: Organisation als – Maschine, Organismen, Gehirn, Kulturen, politisches System,

strömende Flüsse, Dominanzinstrumente Organisation als soziales Gebilde mit «einem angebbaren Mitgliederkreis und interner Rollendifferenzierung,

das auf spezifische Zwecke und Ziele orientiert und (…) rational gestaltet ist.

Zu den Zielen Organisationen können als Mittel zur Zielerreichung verstanden werden. Organisationen des Sozialwesens haben immer die Lösung oder Linderung eines sozialen Problems zum Ziel. Konkretisierung zu Problem, AdressatInnen, Folgen werden meist in Leitbilder, Strategiepapieren,

Führungsmodellen und in Beschreibungen von Aufbau- und Ablauforganisation zu finden.Zur Mitgliedschaft

Die beteiligten AkteurInnen haben sich den vorgegebenen Regeln und Bedingungen «zu unterwerfen». Regeln sind in erster Linie Gegenstand der Arbeitsverträge.

Zur Hierarchie Bestimmt die Unter- und Überordnung der Mitarbeiter Nur wenn über Ziele, Mitgliedschaft und Hierarchie selbst und weitestgehend autonom entschieden werden

kann, handelt es sich um eine Organisation Organisation wird geprägt von: Zweckbestimmung, Mitgliedschaft, Hierarchie, Strategie, Kulturen,

StrukturenAbgrenzung zu Institutionen

Definition Institution Schubert und Klein:«Institution ist ein politisch-soziologischer Begriff für stabile, auf Dauer angelegte Einrichtungen zur Regelung, Herstellung oder Durchführung bestimmter Zwecke. Im einzelnen kann der Begriff unterschiedliche Bedeutungen haben.- Institution meint eine soziale Verhaltensweise oder Norm (z.B. Ehe)- Institution meint konkrete, materielle, zweckgerichtete Einrichtungen (z.B. Parlament, Parteien)- Institution meint abstrakte, immaterielle, zweckgerichtete Einrichtungen (z.B. demokratische

Mehrheitsregel, Grundgesetz) Eine Organisation kann eine Institution sein Eine Organisation kann eine Institution haben z.B. institutionalisierte Verhaltensformen

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur4 Organisationstheorie

4.1 Die Klassiker Klassische Theorien = zweckrationale Theorien

Die regelgeleitete Bürokratie (nach Max Weber) Basis ist Macht und Herrschaft, wirksame Herrschaftsausübung Organisation dient in erster Linie der Zweckerreichung Anforderungen an eine bürokratische Organisation bis heute handlungsleitend für Organisationen:

z.B. kontinuierliche Geschäftsführung, klar definierte Kompetenzen, hierarchische Koordinierung Parkinson: 1. Jeder Angestellte wünscht, die Zahl seiner Untergebenen, nicht jedoch die Zahl der Rivalen zu

vergrössern. 2. Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.Scientific Management (nach Frederick W. Taylor)

Eine optimale Arbeitsorganisation müsse es geben «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.» Klare Trennung von Kopf und Hand. Kopf: Management / Hand; Arbeitende Organisationsmetapher: Maschine Aufteilung der Produktionsschritte führt zu Produktivitätssteigerungen Negative Folgen: Entfremdung von der Arbeit, Zerstörung der Motivation, Fluktuation, Absentismus

Der administrative Ansatz (nach Henri Fayol) Mechanisches Verständnis von Organisation Rationalisierungspotenzial eher oben in der Hierarchie. Management besteht aus: Planning (P), Organizing (O), Staffing (S), Directing (D), Coordinating (C), Reporting

®, Budgeting (B) – POSDCoRB Management im Sinne von: Vorschau und Planung, Organisation, Leitung, Koordination, Kontrolle Denken in geschlossenen Systemen (Scientific Management und im administrativen Ansatz)

Human-Relation-Ansatz Die Arbeitsgruppe und soziale Norm beeinflussen das individuelle Verhalten mehr, als der Lohn. Ein partizipativer Führungsstil für zu Leistungssteigerung.

4.2 Neuere Ansätze

Population Ecology Theory Organisation entwickeln sich ständig weiter und passen sich vorhandenen Nischen an. Je angepasster die Organisation ist, umso grösser sind ihre Chancen, in einer dynamischen Umwelt zu

überleben. Zentrale Konzepte der Forschung: neue haben es schwerer als alte, grössere im Vorteil gegenüber kleinen,

anpassungsfähig bessere Überlebenschancen, Neue Institutionenökonomik

Principal-Agency Theory: Entscheidungsfindung in und von Organisationen bei unvollständigen Informationen der handelnden Personen, Organisationen oder auch Institutionen

Im Zentrum stehen verborgenes Handeln, verborgene Informationen, verborgene Absichten Lösungen suchen für problematische Beziehungen zwischen Prinzipal und Agent Property Rights Theory: Verfügungsrechte stehen im Zentrum Transaction Cost Theory: Wahl des institutionellen Arrangements abhängig von der Höhe der

Transaktionskosten, die durch den Markt, durch Vertrag oder durch andere Organisationen bestimmt werden.

Ressource Dependence Theory (RDT) Abhängigkeit von externen Ressourcen minimal sind. «Input»-gerichteter Theorieansatz.

Neoinstitutionalismus Eher unreflektiertes Handeln im Zentrum Mehr Beachtung wird den Einflüssen, Anforderungen und Erwartungen der Umwelt geschenkt. Aufgrund des Legitimationsdruckes, werden mehr oder weniger (vor)definierte Regeln für Organisationen

geschaffen. 5 Organisationen im Wandel

Rahmenbedingungen für Organisationen im Sozialwesen ändern sich ständig.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Soziale Arbeit sieht auch die Verantwortung für das Zusammenwirken mit anderen Professionen und

Berufsgruppen, sowie mit den unterschiedlichen Teilsystemen der Gesellschaft. Gesellschaftliche Megatrends können Auslöser für einen hohen Anpassungsdruck von Organisationen im

Sozialwesen sein. Es sind auch auf Marktebene Trends und Entwicklungen.Trends Gesellschaft: z.B. Demographie, Wertewandel, Nachhaltigkeit ArbeitsgesellschaftTrends Markt: Wettbewerb, Marktanteil, Finanzierungsmix, Netzwerkmanagement

6 Handeln in und von Organisationen – entscheiden und kooperieren Handeln in und von Organisationen viele Facetten und viele Beschreibungen: intra- und interprofessionelle

Kooperation, «kooperative Prozessgestaltung», sozialarbeiterische Fallarbeit Sozialmanagement als ein Prozess des Planens, Lenkens und Entscheidens. Luhmann: «Paradoxien der Entscheidungen» in Organisationen Es stehen intersubjektive Erwartungen im Zentrum von Entscheidungen

Garbage Can – Ein Beispiel, wie in Organisationen entscheiden wird Begreifen von Entscheidungen als soziale Ereignisse Eine Entscheidung hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab.

Probleme die aktuell in der Organisation bewältigt werden müssenLösungen, die aktuell vorhanden sind und nach Problemen suchen, auf die sie angewendet werden könnenOrganisationsmitgliederEntscheidungsgelegenheiten.

Vordringlich Aufgabe des Managements wäre es also nach dem Modell des Garbage Can, Gelegenheitsstrukturen zu schaffen, in denen Entscheidungen überhaupt erst getroffen werden kann.

Damit Kooperation als Teil des Handelns gelingen kann, muss eine förderliche Kultur vorhanden sein.Normen, Werte und Verhaltensweise, Ziele

7 Organisationen im Sozialwesen in der Schweiz Wie viele Organisationen zum schweizerischen Sozialwesen zu zählen sind, lässt sich kaum sagen. Abbildung Typologisierung der Non-Profit-Organisationen (Buch S.112) Schwierige Abgrenzung zwischen «For-Profit» und «Non-Profit» Aufgrund des föderalen Prinzips der Schweiz besteht keine einheitliche Strategie im Auf- und Ausbau des

Sozialwesens. Abbildung: Soziale Dienstleistungen in Handlungsfeldern (Buch s.113) Abbildung: Soziale Dienstleistungen nach Lebensphasen (Buch S. 114) Daten- und Informationslage über Organisationen. Hier besteht erheblicher Forschungs- und

Entwicklungsbedarf.

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4. PartizipationPartizipation als inhärentes Leitprinzip von KooperationNadine Käser

o.S.

1 Einleitung Partizipation: Der Einbezug von Individuen, von Gruppen und von Organisationen in Entscheidungsfindungs-

und Willensbildungsprozesse. Partizipation als grundsätzlich unverzichtbare Haltungs- und Handlungsmaxime der professionellen Sozialen

Arbeit.2 Zur Begründung der Partizipation in der Sozialen Arbeit

Je nach professionstheoretischer Verortung wird Partizipation anders begründet. Dienstleistungstheoretischer Ansatz erklärt, dass die Klientel in der Sozialen Arbeit als Konsument und Ko-

Produzent mitwirken bei der Findung der Bildungs- und Unterstützungsprozesse und somit die Notwendigkeit der Partizipation begründet wird.

Lebensweltorientierte Ansatz spricht davon, dass Klientel eigene Vorstellungen von ihren Lebensbedingungen, Bedürfnissen und Interesse haben. Partizipation wird damit begründet, das die Klientel als «Subjekt ihres eigenen Lebens» wahrzunehmen sind.

Aus demokratischer Sicht ist Partizipation darin begründet, dass sie die Anerkennung der Freiheit und Pluralität und die Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger ermöglicht.

Pädagogische bzw. bildungstheoretische Argumente als, dass Partizipation als grundlegende Voraussetzung von Bildungsprozessen erklär, da deren Ziel die Stärkung der Autonomie und der Selbstwirksamkeit durch Selbsterfahrung ist.

Die Soziale Arbeit kann nur nachhaltig wirken und Empowerment fördern, wenn die Klientel bei der Bestimmung der Ausgangslage und der Zielsetzungen von Unterstützungs- und Bildungsprozesse einbezogen werden.

3 Zum historischen Verhältnis von Partizipation und Sozialer Arbeit Zunehmende Demokratisierung der Gesellschaft = Klientel fordert mehr Mitsprachrecht. «partizipative Wende» ab 70er Jahre: Ins Zentrum rückte der Blick auf die gesellschaftlichen Ursachen

individueller Lebenslagen. Die Bearbeitung struktureller Ursachen trat in den Blick. Ab den 90er Jahren Begriff Partizipation als Schlüsselbegriff in der Sozialen Arbeit. Neu sollten die Klientel

Mitsprache und bestenfalls Mitbestimmung in Hinblick auf Ausgestaltung der Angebote der Sozialen Arbeit ermöglicht werden. Der Kernauftrag wurde neu definiert: Empowerment – Ziel Autonomie der Klientel

Partizipation wurde als Grundlage des professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit definiert. Eine Haltung, die zum Ziel hat, die Teilhabe der Klientel an sozialen, politischen und ökonomischen Prozessen

der Gesellschaft zu ermöglichen, sodass sie ihr Recht auf Würde, Freiheit und Selbstbestimmung verwirklichen können.

Die Definition des Begriffs Partizipation stösst immer wieder an ihre Grenzen. 4 Partizipation als Leitprinzip der Kooperation in der Sozialen Arbeit

Ko-Produktion, inter- und intraprofessionelle Kooperation, interorganisationale Kooperation Aushandlungs- und Abstimmungsprozesse sind wichtig um gemeinsame Verständigung im Hinblick auf

Werte, Normen, Ziele Arbeitsweise zu bewirken. Partizipation ist eine fundamentale Voraussetzung und somit ein Leitprinzip gelingender Kooperation Partizipation wird verstanden als Haltung in Bezug aus kommunikative Prozesse zur Meinungsbildung und

Entscheidungsfindung 5 Partizipation – ein Begriff mit vielen Facetten

Aktuell Partizipation Synonym von Mitsprache, Mitbestimmung, Mitwirkung, Teilhabe, Beteiligung, Mitgestaltung und Einbeziehung

Mitwirken aktiv, Beteiligen eher passiv / Teilnahme aktiv, Teilhabe eher passiv Unterscheidungsmöglichkeiten von Partizipation: Format (repräsentativ, offen…), Ausprägung der

Institutionalisierung, Top-Down und Bottom-up

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Zentrales Differenzierungskriterium: Ausmass der Umverteilung von Macht (Mat auf die Einflussnahme auf

Entscheidungsprozesse 1 direkte Einflussnahme/ 2 Vorgegebene Themen, welche von Normen und Organisationen/Institutionen

definiert werden.

5.1 Unterscheidung nach verschiedenen Partizipationsstufen

«echte» Partizipation

Keine Garantie für PartizipationKeine Machtumverteilung

Nicht-PartizipationMachterhalt gewährleisten

1 Stufe: Nichtbeteiligung, ScheinpartizipationBetroffene: Beobachten und Sich-Informieren als aktiver Akt

2 Stufe: Beratende Stimme

3 Stufe: Entscheidungsbefugnis in den meisten Fällen immer noch Entscheidungstragende.

4 Stufe: Entscheidungsmacht abgeben

5 Stufen: Totale Autonomie

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5.2 Herausforderungen in Hinblick auf die praktische Umsetzung von Partizipation Teilnahme an Partizipativen Prozesse stark von der individuellen Lebenslage und ihren verfügbaren

Ressourcen (Zeit, sprachliche Kompetenzen, Finanzen etc.) abhängig. «selektive Beteiligung» an Partizipationsprozessen: vorwiegend Beteiligte mit privilegierenden Eigenschaften Wenn die Informationen oder Beteiligungsformen sehr hochschwellig sind, bewusst oder unbewusst,

Gruppe der Beteiligten wird damit eingeschränkt. «Particitainment»: Beteiligte stehen nicht mit dem Thema in Verbindung, keine ernsthafte Partizipation «Outsourcing»: Verantwortungsabgabe an zivilgesellschaftliche AkteurInnen, welche nicht die Ressourcen

und Kompetenzen haben, die entsprechenden Themen zu verhandeln. «Top-Down»: Entscheidungstragende (z.B. Verwaltung oder Politik) geben vor in welchem Rahmen

partizipiert werden kann. «Aktionismus»: unklare Rahmenbedingungen oder ungeeignete methodische Ansätze Partizipation lieber qualitativ anstatt quantitativ. Wenige Betroffene, dafür alle Gesichtspunkte und Belangen

betrachten.6 Fazit

Eine partizipative Haltung ist als Grundlage unverzichtbar. Möglichkeiten bieten in den Entscheidungs- und Aushandlungsprozessen Einfluss zu nehmen Verständnis von Partizipation kann sehr unterschiedlich ausfallen! Bei der Partizipation handelt es sich um einen komplexen Kommunikationsprozess

5. WerteorientierungEthik in Kooperationssituationen der Sozialen ArbeitDominik Schenker

o.S.

2.4 WerteWerte liefern Merkmale um Zustände zu beurteilen: Was ist erhaltens- oder erstrebenswert. Personen oder Gruppen machen mit Wertebezügen Aussagen darüber was sie für wünschens- oder verachtenswert halten sowie auch wer sie sind oder sein wollen. In der Sozialen Arbeit herrscht ein breiter Konsens, dass Werte in der Theorie und professionellen Praxis berücksichtigt werden müssen. Schwierigkeiten sind in verschiedenen Bereichen zu finden, wie z.B. welche Werte wann relevant sin oder wie sich Werte untereinander verhalten. Das schillernde der Werten zeigt sich in der Legitimation der Handlung. Früher Gottesvorstellung war das anzustrebende Gute. An die Stelle der Vorstellung des anzustrebenden Guten traten eine Vielzahl von Werten (Heute).

2.5 Die Werte- und Normenebene nach ParsonsDrei Ebenen, welche für Werte und Normen bedeutet sind: Das Gesellschaftssystem, die sozialen Systeme und das Persönlichkeitssystem (Gesellschaft, Gruppe, Individuum). Werte haben in der von Parsons begründeten

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen PflichtliteraturHandlungstheorie die Funktion, «eine Differenz zwischen dem Gewünschten und dem Wünschenswerten herzustellen.Ebene des Persönlichkeitssystems: persönliche WerteDie persönlichen Werte motivieren dazu, bestimmte Handlungen auszuführen. In der Konstruktion der eigenen Biografie spielen die eigenen Werte oft eine grössere Rolle als in der konkreten Entscheidungssituation. Zentrale Merkmale von Werten nach Schwartz:

Werte sind persönliche Überzeugungen Werte motivieren zu zielgerichtetem Handeln Werte transzendieren spezifische Handlungen und Situationen Werte können die Kriterien liefern, um Hanflungen auszuwählen, zu begründen Werde sind nach ihrer Wichtigkeit hierarchisch geordnet. Menschen, aber auch soziale Systeme und

Gesellschaften lassen sich anhand der Priorisierungen ihrer Werte charakterisieren. Unterschiede von Werten und Normen

Werte motivieren zu Handlungen – Normen richten sich auf konkrete VerhaltensweisenWerte können Situationen und Handlungen eine grössere Bedeutung verleihen – Normen schränken den Handlungsspielraum ein.Werte geben eine internale Handlungsorientierung – soziale Normen haben einen Kontrollcharakter

Ebene der sozialen Systeme: bereichsspezifische Werte Ein kleines soziales System besteht aus zwei AkteurInnen, die miteinander interagieren. Grosse soziale

Systeme sind beispielsweise die Soziale Arbeit. Verschiedene Lebensbereiche und soziale Systeme verfügen zusätzlich, zu den für alle Menschen

ethischen Grundsätze, über eigene Bereichsethiken.Rolle, Rollenerwartung, Berufsethik und Berufsethos

Nach Parsons vermitteln Rollen zwischen dem Gesellschaftssystem, den sozialen Systemen und dem Persönlichkeitssystem.

Rolle = bestimmte Verhaltensweisen Parsons Theorie der Rolle will erklären, wie Individuen dazu kommen, sich so verhalten zu wollen, wie

sie sich verhalten sollen. Rollenerwartungen erfüllen zu wollen, stammt aus den Werten, sie eine Person im Laufe ihrer

Sozialisation übernommen hat. Rollenerwartungen= Satz spezifischer Normen Berufsethik nach Forschner: «jene Pflichten, die sich aus den spezifischen Aufgaben der verschiedenen

Berufe einer arbeitsteiligen Gesellschaft ergeben.» Berufsethos, als Gesamtheit von Haltung, Werten und Normen, die von einer Berufsgruppe selbst, als

verbindliche Orientierungsinstanz guten und richtigen Handelns betrachtet wird. Kodizes wollen Orientierungspunkte nach innen und Positionsbezüge nach aussen sein.

Ebene des Gesellschaftssystems: Funktion von Werten in der Konstruktion sozialer Probleme «Reservoire» der Werte und Normen einer Gesellschaft. In dem Kollektiven Ideen, Institutionen und Rollen kommt das kulturelle System zum Ausdruck. Soziale Probleme werden von AkteurInnen aktiv hergestellt und in diesem Sinn immer sozial

konstruiert sein. Hergestellt verstanden als; dass ihre Bedeutung, Herkunft und Lösung gemeinsam gesellschaftlich-

politisch ausgehandelt werden. Je nach dem wie die Konstruktion erfolgt, wird ein Phänomen zum mehr oder weniger drängenden

Sozialen Problem und in einer spezifischen Form der Sozialen Arbeit zu Bearbeitung zugewiesen. Der Ausgangspunkt der Argumentation für Problematisierung sind meist Werte:

Bestimmte Phänomene würden gegen gesellschaftliche Wertevorstellungen, welche als allgemein verbindlich erachtet werden, verstossen: z.B. Menschenrechte, Gleichheit oder Gerechtigkeit.

Im politisch-gesellschaftlichen Prozess sind zu den Wertvorstellungen noch weitere Interessen, sowie unterschiedliche Vorstellungen von Würde, Gleichheit und Gerechtigkeit zu beachten.

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6. WirkungWirkungsorientierung in der KooperationAgnès Fritze und Beat Uebelhart

S. 119-134 Kooperationen bringen einen Mehrwert gegenüber anderen Bearbeitungsformen; sie führen zu einer

positiven Wirkung, die ohne sie nicht erfolgt wäre. (Annahme des Textes) Einigung der KooperationspartnerInnen über das Wirkungsziel als Teil des Problembearbeitungsprozesses Social-Impact-Modell (SIM): Problemanalyse-, Planungs- und Steuerungsmodell

1 Prämisse und Hinführung «Das Problem zu erkennen, ist wichtiger als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des

Problems führ zur Lösung» (Albert Einstein) An der Wirkung können wir dann letzlich erkennen, ob die Lösung das Problem tatsächlich beseitigt oder

wenigstens mindert. …gehen wir davon aus, dass Kooperation sich durch einen Mehrwert legitimiert, der nicht zufällig ist,

sondern Teil der beabsichtigten Wirkungsplanung die Kooperation darstellen muss. Zusammenhang zwischen dem intendierten Mehrwert und der Wirkung von Kooperation

1.1 Akteure der Kooperation Welches sind die Beteiligten? Sind sie gewillt mit zu arbeiten. Sind sie in der Lage zielorientiert in der

Sozialen Arbeit zu kooperieren. Akteure: Organisationen und Individuen. Parsons hat die Gesellschaft in Funktionssysteme aufgeteilt. Politiksystem (z.B. Parlament), Wirtschaftssystem (z.B. Organisationen) , soziales System (Gemeinschaft),

Legitimationssystem (Wissenschaftsbetrieb) Vertreter dieser Organisationen haben selber verschiedene Rollen inne. (z.B. Politikerin, Mutter, Lehrperson)

Teilweise auch widersprüchliche Rollen. Probleme werden von allen aus einer anderen Perspektive beschrieben Multiperspektivität Kooperationen sind multiperspektivisch, multidimensional, multirational Unterschiedliche Einschätzungen zu sozialen Problemen der Akteure, welche sich auf die Ziele der

Intervention und deren Wirkung einigen müssen mit Hilfe eines Aushandlungs- und Abstimmungsprozesses1.2 Kooperationsebenen aus Sicht der Sozialen Arbeit Strukturelle Herausforderungen, welche mit der Segmentierung der Hilfesysteme verbunden sind und die

Kontinuität und Koordination der Hilfeleistungen beeinflussen. Z.B. Überschneidende Angebote = Konkurrenz

Das kann dazu führen, dass die Koordination und der Umfang der Hilfe mangelhaft sind oder dass die Organisationen beziehungsweise die Professionellen zur Lösung der bestehenden Probleme auf effektive und effiziente Kooperationen angewiesen sind.

Makroebene: Kooperation auf der Ebene des gesellschaftlichen Hilfesystems (z.B. Sozialpolitischer Rahmen sozialer Dienstleistungen)

Mesoebene: Kooperation auf Ebene der Organisationen -mit und innerhalb einer Organisation (z.B, Entwicklung von Dienstleistungen in Versorgungsketten).

Mikroebene: Kooperationsprozesse auf der Ebene der Fälle (z.B. Kooperation von Professionellen in einem bestimmten Fall)

Intraprofessionell (Vertreter derselben Profession); interprofessionell (Professionelle und Nichtprofessionelle)

PSA primär auf Mikro- und Mesoebene tätig, Führungspersonen von Organisationen auch auf Mesoebene2 Wirkungen und Kooperation Charakteristisch für Professionen in der modernen Gesellschaft ist es , dass sie ihre Legitimation an wirksame

und nutzbringende Problemlösungen geknüpft sind. Kooperation als Teil des Problemlösungsprozesses (Abbildung im Buch S. 125) Kooperation als mögliches Mittel- neben anderen - zur Lösung eines sozialen Problems Wirkungsziele und Problemlösungsprozess gemeinsam vereinbaren (Kooperatinonsprozesse unterscheiden

sich in: Dauer, Ausmass und Tief und in Bezug auf die Beteiligung der Betroffenen)

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur2.1 Wirkung in der Sozialen Arbeit Social-Impact-Modell (SIM) (Abbildung im Buch S. 126) : Wirkung ein zentraler Fokus bei der Bearbeitung

sozialer Probleme. Lösung oder Linderung eines sozialen Problems steht im Zentrum. 1. Problemkonstruktion 2. Lösungskonstruktion 3. Umsetzungsphase 4. Evaluation (Rückkoppelung)

Soziale Arbeit sind zur Legitimation ihres Handelns ebenfalls auf Wirkungssteuerung und Wirkungsmessung angewiesen. Die Grenze der Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit (z.B. rechtliche Grenzen)

SROI (Social Return on Investment) 5 Wirkungsebenen1. Institutionell 2. Individuell 3. Sozialleistungskosten 4. Regionalökonomische Effekte der Organisation

4. Lebensqualität der Klientel Dieses Modell gibt Hinweise worauf die Wirkungen einer Kooperation im Bereich der Sozialen Arbeit

untersucht werden müssen. Kooperationsziele; Kooperationsstruktur; Kooperationserfahrung; Kooperationskosten.

2.2 Wirkungsaspekte professioneller Kooperationen im Bereich der Sozialen Arbeit 4 Aspekte die auch für die Kooperation in der Sozialen Arbeit – als Teil einer Wirkungskette – zentral und für

die Wirkungsmessung leitend sind: - Übereinkunft über das soziale Problem: Woraufhin? Wirkungsziele annehmen – Grundbedingung- Zweck und Wirkungsziele: Weshalb und Woraufhin kooperieren? Kooperation wirkungsvoller als mit

anderen Mittel, Anspruchsvoll, dass alle Beteiligten die Wirkungsziele akzeptieren- Prozess der Kooperation: Wie und womit kooperieren? Bedacht werden müssen: Leitprinzipien der

Kooperation, Kooperationsstruktur, der Ablauf, Kooperationskosten - Dokumentation: Welche Mittel verwendet werden um Transparenz zu schaffen und das Handeln zu

dokumentieren. Für wen ist diese Gedacht ( Öffentlichkeit, Klientel, Angehörige usw.)3 Wirkungsmodell für Kooperationen im Bereich der Sozialen Arbeit Wirkungsmodell für Kooperationen in der Sozialen Arbeit ermöglicht: Reflexion, Rückwirkende Überprüfung Wirkungsmodell der Kooperation (Abbildung im buch S.130) basiert auf dem SIM

1. Problem: Einigkeit und Klarheit über das Problem2. Problemkonstruktion: Einigkeit über das Problem, Wirkungsziele und Mehrwert der Kooperation.3. Lösungskonstruktion: Mitglieder, Strukturen, Ressourcen, Ort und Form und Dauer der Kooperation4. Umsetzung: individuelles und kollektives Handeln: Verhindern hinderlicher Einflüsse auf das

Kooperationsverhalten der Einzelnen5. Wirkung/ Evaluation: Wirkung evaluieren: Problembewältigungserfolg, Wirkungskette, Zweckmässigkeit.

Um Wirkungen tatsächlich nachweisen zu können brauchen wir; messbar formulierte Wirkungsziele und Indikatoren, welche Aussagen darüber machen, woran wir Wirkung erkennen können.

3 Abschliessende Bemerkungen Wirksamkeit von Kooperation als einen Teilbereich in Wirkungsketten zur Lösung sozialer Probleme Klaus Wolf 3 übergeordnete Begründungen für die Untersuchung von Wirksamkeit:

- Kooperation hat eine vorher beabsichtigten und klar beschriebenen Mehrwert erbracht.- Lernen und die Wirksamkeit von Interventionen der Sozialen Arbeit dauerhaft verbessern- Ressourcen hinsichtlich Kooperationen müssen am richtigen Ort eingesetzt werden, damit sie am

wirkungsvollsten sein können.

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7. KonfliktbearbeitungSoziale Konflikte und kooperationUrs Kaegi

199-222

1 Einleitung In Kooperationen können sich auf Konflikte entwickeln Soziale Konflikte stellen Herausforderungen dar. Konflikte sind alltäglich. Konflikte sind meist Ausdruck für gegensätzliche Interessen, Bedürfnisse, unterschiedlicher Werte, Ziele,

Bedeutungen und Interpretationen. Wo Konflikte fehlen oder unterdrückt oder nur scheinbar gelöst werde, wird der Wandel verlangsamt oder

aufgehalten. Konfliktformen: Intrapsychische (spielen sich in der Person selbst ab); intersubjektiven «sozialen Konflikten»

sind zwei oder mehrere Konfliktparteien beteiligt. (Meist sind beide Formen vertreten) Kenntnis über das eine Konfliktverhalten ist zentral um bei einem Konflikt konstruktiv intervenieren zu

können. Wir gehen immer von der individuellen Interpretation des Problems der Beteiligten aus Die Soziale Arbeit beschäftigt sich in besonderer Weise mit sozialen Konflikten; Ungleiche Ressourcen

Verteilung und Machtungleichheit bei der Entstehung und Lösung sozialer Probleme intra- und interpersonell

Wenn Konflikte nicht konstruktiv bearbeite werden können, behindern sie die alltäglichen Abläufe und die Wirksamkeit Sozialer Arbeit. Werden andererseits Konflikte vermieden, so geht vielleicht ein wichtiger Antrieb zu Veränderungen verloren, Aus diesem Grund müssen Sozialarbeitende Wissen und Theorien über die Entscheidung und Dynamik von Konflikten sowie praktische Instrumente und Interventionen kennen um Konflikte konstruktiv bearbeiten zu könne.

2 Konflikt als Teil professioneller Handlungskompetenz Herrmann Fähigkeiten als Elemente genereller Konfliktfähigkeit:

- Rechtzeitiges Erkennen von Konfliktsymptomen;- Konstruktiver Umgang mit Konflikten bzw. Deren Vermeidung bereits im Vorfeld- Fähigkeit und Bereitschaft, eigene Beiträge zu Konflikten zu erkennen;- Empathie für die andere(n) Konfliktpartei(en) und die Bereitschaft, ihre Sicht der Situation zu verstehen- Formen angemessener Selbstbehauptung und gewaltfreier Durchsetzung von Interessen.

Konfliktscheu und Streitlust: Beide Seiten wenig hilfreich. Nützlich wäre Selbstbehauptung und rücksichtvolles Konfrontieren.

Basiskompetenzen der Konfliktbearbeitung in der Sozialen ArbeitSelbstkompetenz: persönliche Elemente der PSAFallkompetenz: Konflikte im Feld der Sozialen Arbeit konstruktiv bearbeitenSystemkompetenz Strukturelles Konfliktpotenzial erkennen analysieren und kooperativ nutzen.

3 Soziale Konflikte Glasl Definition von Konflikt:

«Sozialer Konflikt ist eine Interaktion zwischen Aktoren (Individuen, Gruppen, Organisationen usw.), wobei wenigstens ein Aktor eine Differenz bzw. Unvereinbarkeit (…) mit dem anderen Aktor (Aktoren) in der Art erlebt, dass bei Verwirklichen dessen, was der Aktor denkt, fühlt oder will eine Beeinträchtigung durch einen anderen Aktor (Aktoren) erfolgt.»

Nicht als Konflikte werden Situation betrachtet; bei denen die Realisierung und das Erlebte nicht als beeinträchtigt erlebt wird; Meinungsunterschiede, Zielerreichung nicht beeinträchtigt; unterschiedliche Geschmäcker; unterschiedliches Verhalten. Es können Spannungen entstehen, jedoch müssen es nicht gleich Konflikte sein, da sich niemand beeinträchtigt fühlt.

4 Psychische Faktoren in Konflikten – Psychologie des Konflikts Konflikte sind immer Stresssituationen. Das Verhalten der Menschen ändert sich, wenn er unter Stress

leidet. So werden Wahrnehmungen, die für die «Kampfsituation» unwichtig sind, in Konfliktsituationen ausgeblendet.

Denken: Wir trennen nur noch Schwarz und Weiss oder Freund und Feind: vereinfachtes Denken. Differenziere Betrachtungen haben in der Not keinen Platz!

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Gefühlsebene: höhere Empfindlichkeit, Ambivalenz der Gefühle ist nicht erwünscht, Empathie geht verloren Wollen: Charakteristische Züge der Adoleszenz oder der Pubertät tauchen auf. Letztlich geht es dann darum, die Gegenpartei mehr zu verletzen, materiell mehr zu schädigen, als wir selber

betroffen sind, oder ihn gar geistig, seelisch und körperlich zu vernichten. Die seelischen Faktoren in gegenseitiger Verknüpfung (Abbildung buch S. 205) Gegenseitig mit den Folgen ihres Tuns auseinandersetzten.

4 Eigenes Konfliktverhalten – innere Verwicklung in Konflikte Eigene Konfliktbiographie beeinflusst das Handeln auch in professionellen Konfliktsituationen. Konflikte

führen immer in Grenzsituationen. Äussere Verhaltensweisen: Inhaltsfunktion, Gegner-Image, Selbst-Image, Ventilfunktion, Selbstverstärkung,

Verhinderung, Erreichungsziel, Signalfunktion. Verstehen und Klären dieser inneren Verwirklichungen erfordert eine ehrliche Auseinandersetzung mit den eigenen Erfahrungen.

Je stärker wir dann in einem Konflikt mit den eigenen Verwicklungen und unseren unbekannten oder verdrängten Seiten konfrontiert werden, desto grösser ist das Risiko von Verzerrung in der Wahrnehmung, im Verhalten im Gefühlsleben und schliesslich im professionellen Handeln.

Hilfreich ist, in sozialen Konflikten zu den eigenen Interessen, Ideen, zielen und Gefühlen zu stehen.5 Konfliktanalyse

5.1 Die Arena von Konflikten Mikrosoziale Arena (zwei oder mehrere Personen oder in kleinen Gruppen; «Face-to-Face») Mesosoziale Arena (von mittlerer Grösse; Schulen, Verwaltungsbehörden…; Mittelsperson) Makrosoziale Arena (Gesellschaft; Interessenverbände In der Sozialen Arbeit vorwiegend: Mikro- und Mesosoziale Arenen

5.2 Die Reichweite von Konflikten Differenzen zu kleineren oder grösseren Problemen Friktion: inhaltlich begrenzte Themen z.B. Disput über unterschiedliche methodische Ansätze Positionskampf: Personen wollen ihren Einfluss auf Kosten anderer Personen ausweiten z.B. Der Kampf

zweier Menschen um dieselbe Führungsfunktion; Macht und das Streben nach Änderung der Positionsverhältnisse; Beziehungs- und Machtfrage

Systemveränderung: Durchsetzung von umfassenden Veränderungen eines sozialen Systems z.B. eine Gruppe will nach dem Lösungsorientierten Ansatz arbeiten die anderen nach einem lerntheoretischen Belohnungssystem.

Systemveränderungskonflikte können auf jeder Ebene Mikro, Meso und Makro stattfinden.5.3 Klima von Konflikten Dominierende Verhaltensstil der Interaktion, das Klima der Beziehung zwischen den Konfliktparteien. Heisser Konflikt: Überaktivität und Überempfindlichkeit. Es kommt zu offenen Angriffen, Wut, Ärger und

andere Emotionen werden von allen beteiligten gezeigt. «heiligen Krieg» Übereifer ist die Handlungsmaxime.

Kalter Konflikt: Lähmung der Aktivität. Frustrationen und Hassgefühle werden heruntergeschluckt und wirken in den Parteien destruktiv weiter. Konfrontationen werden vermieden. Hass, Zorn, Angst verschanzen sie hinter vorgeblich «sachlichen» Positionen, «Nur kein Streit»Als Handlungsmaxime stehen unpersönliche Prozeduren im Vordergrund.

Was beeinflusst das Klima von Konflikten Persönlichkeitsstruktur, Extro- und Introvertiertheit, Organisationskultur des Klimas, Machtdifferenzen Flache Hierarchien eher heisse Konflikte, viele Hierarchiestufen eher kalte Konflikte. Der Konfliktanalysewürfel (Abbildung im Buch S.211) Kulturelle Hintergründe können das Klima auch beeinflussen

5.4 Konfliktphasen und Eskalationsstufen Konfliktdynamik: von einer sachlichen zu einer oft hoch emotionalisierten Ebene entwickeln Projektionsmechanismus: Wenn man sich bedroht fühlt, geht man eher davon aus, dass andere einem

Schaden zufügen wollen. Man sieht in der Gegenpartei negative Eigenschaften. Komplexität der Streitpunkte und Simplifikation: Es werden bewusst oder unbewusst neue Streitpunkte

eingebracht. Die Streitpunkte wachsen lawinenartig. Komplexität steigt.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Zunehmende soziale Komplexität und Personifizierung: Einerseits schliessen sich immer mehr Personen den

Parteien an von mikro- zu makrosozialen Konflikten. Andererseits nimmt auch die Personifizierung zu: Die Kritik konzentriert sich auf bestimmte Personen.

Pessimistische Antizipation: Misstrauen führt zu wenig guten Erwartungen. Die Parteien rechnen mit den schlechtesten Möglichkeiten. Eskalationsgeschwindigkeit nimmt zu, Eskalationsstufen

Neun-Phasen-Theorie

Win-win: Wohlergehen aller Beteiligten Win-lose: nur eine Seite kann gewinnen Lose-lose: Kein Gewinner mehr. Schadensminderung bei beiden Seiten.

6 Konstruktive Konfliktbearbeitung – Interventionen Bei der Konfliktbearbeitung geht es darum, Einfluss auf die Konfliktparteien zu nehmen. Durch

Interventionen wird an gegenseitigen Stereotypen gearbeitet. Analyse und Intervention sollten sauber getrennt werden. Die Analyse kann schon ein erster Schritt zu

Konfliktbearbeitung darstellen. Wenn jedoch Analyse und Intervention getrennt werden, dann aus Gründen der besseren Verständlichkeit.

Konfliktmanagement kann auf unterschiedliche Aspekte ausgerichtet sein: Konfliktpotenzial, Konfliktprozess und Konfliktfolgen

Konfliktparteien sollen wieder konstruktiv miteinander arbeiten können.6.1 Konfliktgespräch Das Einhalten der Gesprächsregeln zu beachten ist zentral. Gesprächsregeln: einander zuhören, ausreden

lassen, keine langen Monologe, Ich-Botschaften Anliegen und Streitpunkte für alle Sichtbar machen z.B. Flipchart Ablauf Konfliktgespräch: Vorbereitung, Vertrauen bilden, Streitpunkt klären, Problemdefinition und

Lösungssuche, Vereinbarung treffen, Nachbearbeitung Wenn keine Möglichen Lösungen vorliegen. Intervention «Konsens über unerwünschte Zukunft»

6.2 Konsens über unerwünschte Zukunft Sorgen beider Konfliktparteien über die weiteren Folgen: minimalen Konsens Wie der Konflikt eskalieren könnte, wenn keine Massnahmen dagegen ergriffen werden.

6.3 Kleine Kreditangebote Durch begrenzte Vertrauensangebote wird versucht, im Gespräch und durch die folgende Handlung zu

Vertrauenskundgebungen zu gelangen, welche eine Basis für eine Deeskalation bilden. Es geht um kleine Schritte, welche gut überprüfbar sind und umgekehrt wirksam werden.

6.4 Heisse und kalte Konflikte In kalte Konflikten Emotionalität zu bringen, Spontankraft des heissen Konfliktes nutzten überwinden der

Erstarrung, Aggression und Konfrontation einbringen In heissen Konflikten Einbringen von Rationalität aus dem kalten Konflikt, Rücksichtsnahme

6.5 «Issues» klären Streitpunkte Unterschiedliche Streitpunkte klären und ordnen.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Moderierte Diskussion, die Parteien können immer nur einen Streitpunkt nennen. Ziel: Konsens über den Dissens herzustellen Erkennen, dass ein Problem besteht und welche Probleme bestehen. Auf einzelne Issues eingehen und nachfragen. Man kann die Issues auch mit einer Skala bewerten lassen

«emotionale Gewichtung» von 1-10 Ziel ist es, das Schwarz-Weiss-Denken in eine differenzierte Betrachtungsweise überzuführen.

7 Schlussbemerkung Konflikte sind Bestandteil und für Entwicklung und Innovation unvermeidbar.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur

8. MultiperspektivitätMultiperspektivität in der KooperationUrsula Hochuli Freund

135-152

1 Multiperspektivität Wirklichkeit subjektiv konstruiert Perspektiven der Klientel erunden

1.1 «Was siehst du, wenn du schaust?» Beispiel 1

Ein Männergesicht oder ein Stück Land?

Beispiel 2Pride and Prejudice von Jane Austen: Perspektivenwechsel am Kulminationspunkt. «Wirklichkeit» je nach Perspektive etwas völlig anderes sein kann. «die Wirklichkeit» gibt es nicht.

1.2 Multiperspektivität als Fachgebiet der Sozialen Arbeit Definition Müller: «dass sozialpädagogisches Handeln bewusste Perspektivenwechsel zwischen

unterschiedlichen Bezugsrahmen erfordert,» Einbezug der Sichtweisen unterschiedlicher Beteiligter Multiperspektivität als Betrachtungsstandpunkt, eine professionelle Haltung, die Müller als offen beschreibt,

als «Fähigkeit zum Perspektivenwechsel zwischen unterschiedlichen Arten von Wissen» In den letzten Jahren habe sich ein breiter Konsens darüber entwickelt, dass nur ein multiperspektivischer

Ansatz der Komplexität des sozialen Feldes annähernd gerecht werden können. Methodenvielfalt im Forschungszugang Multiperspektivität bezeichnet fachliches Konzept und eine Grundhaltung, Grundprinzip in der Forschung Gemeinsamer Fokus ist die Berücksichtigung der subjektiven Wirklichkeitskonstruktionen und Sichtweisen

unterschiedlicher Beteiligter und die Nutzung unterschiedlicher Zugänge Bei Fragen der Kooperation ist die Unterschiedlichkeit von Perspektiven und deren Unterscheidung relevant

sind.2 Perspektiven verschiedener Professionen

2.1 Komplexe Problemstellungen Soziale Arbeit ist gekennzeichnet durch die Zuständigkeit für unterschiedlichste, komplexe, oft auch unklare

Probleme von Menschen. Diffuse Allzuständigkeit führt auch zu der Notwendigkeit der Kooperation mit anderen Berufsgruppen.

Die Arbeit verschiedener Fachleute innerhalb einer Einrichtung muss koordiniert werden. Auch wenn verschiedene Hilfesysteme involviert sind braucht es Koordination, damit Unterstützungsleistungen sich gegenseitig verstärken und nicht unterlaufen.

Nur durch einen vielseitigen Zugang und einem zugleich ganzheitlichen Anspruch kann eine angemessene Unterstützung realisiert werden.

2.2 Beiträge der verschiedenen Professionen Fachleute einer Profession haben einen eigenen, spezifischen Blick auf einen «Fall», der geprägt ist von ihrer

disziplinären Sozialisation: Sie fokussieren denjenigen Realitätsausschnitt, mit dem sich die jeweilige Profession befasst.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur Unterschiedliches erfassen und analysieren, sehen sie das Gesamtbild und die Thematik im «Fall»

unterschiedlich. Interventionsvorschläge, die geprägt sind vom Handlungswissen.

2.3 Nebeneinander oder miteinander? Praxis erster Schritt der Fallbearbeitung innerhalt der eigenen Profession. Zugang mit ihren je eigenen

Methoden und Wissensbeständen Additive Kooperation: Kooperationspartner nebeneinander, Leistungen werden unabhängig voneinander

erbracht, werden aber zeitlich aufeinander abgestimmt, fachliche Austausch beinhaltet Informationen, Kern der Kooperation ist jedoch die zeitliche Koordination.Es wird deutlich, dass es die unterschiedlichen fachlichen Sichtweisen auf die Schwierigkeiten und den Hilfebedarf gibt.

Integrative Kooperation: Kern der Kooperation ist der Prozess der fachlichen Verständigung. Erster Schritt der Fallbearbeitung innerhalb der Profession, Informationen und Erkenntnisse werden dann zusammengeführt, zu einem Gesamtbild, welches in einem Diskussionsprozess verändert und weiterentwickelt zu einem integrierten, transprofessionellen Gesamtbild, Interventionsideen, welche die einzelnen Professionen bereits vorliegen haben, werden auf Grundlage der neuen Erkenntnisse modifiziert. Wen nicht, werden gemeinsame Ziele formuliert und Interventionen skizziert.

Für diese Form der Kooperation nennt Obrecht geteiltes Wissen und gemeinsame Zielsetzung als Voraussetzung. Somit wird das unterschiedliche Wissen zusammengeführt zu einem gemeinsamen Fallverstehen.

2.4 Hindernisse und Mehrwert Integrative interprofessionelle Kooperation ist mit Aufwand und Anstrengungen verbunden.

Zeitliche Ressourcen, gemeinsame Anstrengungen Gewinn: gemeinsam etwas Neues zu schaffen, neue Möglichkeiten der Unterstützung Anspruchsvoller ist es extraorganisational eine integrative Kooperation zu installieren: Meist fehlende Zeit.

Damit die Kooperation auch extrainstitutionell funktioniert muss für alle AkteurInnen ein Nutzen deutlich werden.

Zentral ist auch die Einsicht, dass die eigene Sichtweise auf einen Fall immer eingeschränkt ist und die Erkenntnis, dass sich durch das Verknüpfen verschiedener fachlicher Perspektiven neue Handlungsoptionen eröffnen.

Kooperation fordert: Gleichwertigkeit, gemeinsamer «Gegenstand», lohnen für alle, Vertrauen, Strukturen und Verfahren, welche Personen schützen

«Wer zusammen arbeiten will oder soll, muss voneinander wissen.» Fegert/Schrapper3 Perspektive der Klientinnen und Klienten

Kooperation als Austausch fachlicher Einschätzungen und Interventionsideen. Soziale Arbeit ist auf die Mitarbeit der Klientel angewiesen: Ko-Produktion Ohne die Perspektive der Klientel zu erfassen, ist Soziale Arbeit nicht möglich.

3.1 Koproduktion, Motivation und Arbeitsbeziehung Ko-Produktion: Klientel als Eigenständige/r NutzerIn, Auftrag klären, Arbeitsbeziehung aufbauen, Sichtweise

der Klientel aufnehmen. Freiwilligkeit: intrinsische Veränderungsmotivation, eigene Anliegen Zwangskontext: Oft werden die Klientel dazu gedrängt eine Einrichtung der Sozialen Arbeit aufzusuchen.

Hier kann man nicht davon ausgehen, dass ein eigenes Anliegen vorliegt oder Eingangsmotivation vorhanden ist. «Wie kann ich Ihnen helfen, mich wieder loszuwerden?» (Conen und Cecchin)

Ein weiteres wichtiges Element einer Arbeitsbeziehung, ist echtes Interesse an der Person der Klientel 3.2 Kooperative Prozessgestaltung: Gemeinsam mit Klienten und Klientinnen arbeiten

Basis der Kooperation und einer Arbeitsbeziehung mit der Klientel ist die gemeinsame, aufgabenbezogene und zielorientierte Arbeit.

Kooperative Prozessgestaltung ist ein generalistisches Konzept Es werden 2 Kooperationsebenen unterschieden: 1 Kooperation mit Klientel und Bezugssystem und 2

Kooperation auf der Fachebene. Die Kooperation ist während aller Phasen Notwendig. Situationserfassung: Klientel erzählt seine Geschichte und was für ihn wichtig ist (wahr oder nicht wahr ist

nicht von Bedeutung). Erster Eindruck und ein Gesamtbild für PSA und Klientel Analyse: Fallthematik, themenbezogene Einschätzungen und Beurteilungen.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Pflichtliteratur- Analysemethode: «Perspektivenanalyse»: Multiperspektivität wird erfasst, verschiedene Sichtweisen,

gemeinsam zusammensitzen und ihre Sichtweisen darlegen, nacheinander erfassen und anschliessend analysieren.

- Immer auch Beurteilung der Klientel zu erfassen.- Netzwerkkarte ihre Beurteilung der Bedeutung sozialer Beziehungen, - Genogramm ihre Einschätzung des familiären Bezugssystems. - Sichtweise der Klientel zu erkunden.

Diagnose: Suchbewegung des Fallverstehens, Ansatzpunkt für eine bestmögliche Unterstützung «erklärende Hypothesen» im Dialog mit der Klientel einbringen Blick in die Zukunft auf Ziele (wünschenswerter Sollzustand) gerichtet, sie sollen wichtig und motivierend formuliert sein.

Interventionsplanung: Welche Ressourcen genutzt werden können, mit welchen Vorgehensschritten und welchen Mitteln diese Ziele angestrebt werden. Diagnostische Erkenntnisse sollen berücksichtigt werden.

Interventionsdurchführung: Aktivität der Klientel wie auch der Professionellen gefragt. Evaluation: durch strukturierte Auswertung wird Lernen möglich. Auch hier ist es wichtig die Einschätzung

der Klientel einzuholen. In der ganzen Prozessgestaltung ist es kontinuierlich wichtig die Perspektive der Klientel zu erfassen.

4 Verschränkung von Perspektiven in der Kooperation Die eine Wirklichkeit gibt es nicht. Wirklichkeiten werden subjektiv konstruiert. Dass Problemdefinition, Anliegen und Ziele ganz verschieden sein können, je nach unterschiedlicher

Wirklichkeitskonstruktion. Eigener Sichtweise bewusst werden, Selbstdistanz zu gewinnen, Distanznehmen und Nachdenken über die

eigene Perspektive Professionalität heisst das Bewusst sein, dass der Klientel seine eigene, subjektive Sichtweise hat. Komplexe Probleme Strukturmerkmals diffuser Allzuständigkeit ist die Soziale Arbeit besonders verwiesen auf die

Zusammenarbeit mit anderen Professionen. Perspektive anderer Professionen und ihre fachlichen Einschätzungen einholen Anzustreben ist eine integrative interprofessionelle Kooperation Perspektiven sollen in gemeinsamen Sich- und Verständigungsprozessen verändert, verwoben und

weiterentwickelt werden. Eigene Perspektive prägnant und verständlich darlegen können, sinnvolle Argumente In der Sozialen Arbeit hat die Perspektive der Klientel einen besonderen Stellenwert. Die Soziale Arbeit unterstützt die Klientel am runden Tisch dabei, ihre Anliegen und Sichtweisen darzulegen.

Literaturverzeichnis

Merten, Ueli /Kaegi Urs (Hrsg). Kooperation Kompakt. Kooperation als Strukturmerkmal und Handlungsprinzip der Sozialen Arbeit. 2015. Opladen/Berlin/Toronto: Verlag Barbara Budrich

Separate Texte (Auszug aus der überarbeiteten Auflage «Kooperation kompakt». Buch in Erscheinung 2019.)

Schenker, Dominik (o.J). Ethik in Kooperationssituationen der Sozialen Arbeit. (o.S.)

Käser, Nadine (o.J). Partizipation als inhärentes Leitprinzip von Kooperation. (o.S.)

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