wegbegleitung jahresbericht 2015 a5 pitch 11 · ma „barmherzigkeit“, die ich für...

12
Jahresbericht 2015 Leimental

Upload: others

Post on 27-Oct-2019

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Jahresbericht 2015

Leimental

1

2

Inhaltsverzeichnis

Einleitung. ......................................................................................... 3

Ich schenke meine Zeit als Wegbegleiter/in weil…....... ................... 5

10 Jahre Wegbegleitung 2006-2015 ................................................ 6

Bericht der Kontaktstelle ................................................................... 7

Wegbegleitung – eine äusserst sinnvolle Aufgabe ......................... 13

Die Zwillinge sind da und alles steht Kopf ...................................... 15

Neues Mitglied in der Begleitkommission ....................................... 17

Dank der Präsidentin ...................................................................... 18

Dank an die Sponsoren .................................................................. 19

Jahresrechnung 2015 ..................................................................... 20

Ansprechpartner ............................................................................. 21

3

Liebe Freundinnen und Freunde der Wegbegleitung Leimental Vor 25 Jahren floh ein damals 22jähriger junger Mann aus Bulgarien illegal über die sogenannte „Grüne Grenze“ nach Österreich. Es folgten viele harte und einsame Jahre, in denen er sich nur mit Gele-genheitsjobs durchbringen konnte, bevor er in Wien mit seinem Phi-losophiestudium begann. Heute lebt Dimitré Dinev, so der Name des einstigen Flüchtlings, als freier Schriftsteller mit österreichischer Staatsbürgerschaft in Wien und wurde mit zahlreichen Preisen aus-gezeichnet. Im Jahr 2009 hielt er in Graz eine Vorlesung zum The-ma „Barmherzigkeit“, die ich für ausserordentlich bedeutsam halte. Mir sind selten spannendere Worte zu diesem Begriff begegnet, und ich möchte hier aus dieser Vorlesung zitieren: „Wenn man den Begriff „Barmherzigkeit“ bei Google eingibt, stellt man rasch fest, dass ... sich nur ganz wenige Einträge (finden). ... auf ihm lässt sich keine Wahlkampagne aufbauen, geschweige

denn gewinnen. ... Barmherzigkeit kann nie eine Gesellschaft charakterisieren, sie

ist ein Privileg des Individuums. Eine Gesellschaft kann solidarisch sein, dh. sie kann zusammen mit jemandem einen Dritten ausschliessen. Barmherzigkeit ist ge-nau das Gegenteil. Bei ihr ist kein Ausschlussverfahren möglich, sie steht jedem zu. Die Gesellschaft, der Staat haben dieses Aus-schlussverfahren schon in ihrem Gründungsmoment. Sie schaf-fen die Grenzen: Hier sind die Eigenen, dort die Fremden. Und wo es Grenzen gibt, gibt es auch Ausgrenzung. Jede Staats-gründung ist ein Gewaltakt, es kommt immer zu Verletzungen, zu Anhäufung von Schuld. Die Barmherzigkeit dagegen verkörpert den Verzicht auf Gewalt, sie ist oft blind, nicht steuerbar und je-der Logik enthoben. Durch sie lässt sich kein Staat, keine Gesell-schaft, kein politisches System manifestieren, und trotzdem ist sie eine Macht. Sie ist die Macht, die jedem Einzelnen zur Verfü-gung steht. Sie ist die Macht des Einzelnen.

4

... Barmherzigkeit muss nicht unbedingt gerecht sein. Sie kann ganz verschwenderisch sein. Sie kann auch jemanden treffen, der es nicht „verdient“, aber das ist auch das Besondere und Grossarti-ge an ihr, dass sie niemanden ausschliesst.

... Barmherzigkeit lässt sich nicht leicht instrumentalisieren, denn ihre Zeit ist die Gegenwart und ihr Ort das Gewissen. Um es radi-kaler auszudrücken: sie ist die oppositionelle Kraft schlechthin. Barmherzigkeit ist schon jene erste Geste der Zuwendung, die den anderen von seiner Einsamkeit erlöst, die das Neugeborene an die eigene Haut drückt und es nach dem ersten Schreck des Seins tröstet. So ist Barmherzigkeit auch niemals anonym. Man kennt den Menschen, der uns Gutes getan hat und wird ihn nie vergessen. Das Gesicht eines anderen ist immer eine Frage an mich. Die Barmherzigkeit ist die Antwort. Jene Antwort, die das Leben erträglich macht.“

Seit nunmehr 10 Jahren sind unsere Wegbegleiterinnen und Weg-begleiter für viele Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein solches reales Gesicht der Barmherzigkeit. Woche für Woche schenken sie von ihrer Zeit, hören zu, nehmen Anteil und geben Un-terstützung. Und ich bin mir ganz sicher: Niemand, der solche Unter-stützung erfahren hat, wird den Menschen jemals vergessen, der für ihn da war, als es darauf ankam. Dafür danken wir unseren engagierten Freiwilligen von ganzem Her-zen und vergessen dabei auch all jene nicht, die mit ihren Spenden ermöglichen, dass es Wegbegleitung in Oberwil, Ettingen, Therwil und Biel-Benken gibt und hoffentlich auch weiterhin geben wird. Im Namen der Begleitkommission:

Elke Kreiselmeyer, Gemeindeleiterin Pfarrei St. Stephan Therwil/ Biel-Benken

5

Ich schenke meine Zeit als Wegbegleiter/in weil.......

.... mein Horizont erweitert wird, ich Kontakt mit Gleichgesinnten als auch fremden Kulturen habe. Ich sehe in der Wegbegleitung eine sinnvolle Beschäftigung.

.... ich auch als Pensionierte mein Wissen, meine Lebenserfahrung und meine Zeit weitergeben und damit Mitmenschen unterstüt-zen möchte.

.... ich im dritten Lebensalter der Gesellschaft etwas zurückgeben will.

.... ich einen Teil meiner Freizeit sinnvoll einsetzen möchte.

.... ich nachbarschaftliche Hilfe begrüsse und pflegen kann.

.... ich sozial engagiert sein will, mein Wissen und meine Fähigkei-ten für die Gesellschaft nutzen will, weil ich es gerne mache und weil ich pensioniert und alleinstehend bin.

Eine Auswahl der Statements der Wegbegleiterinnen und Wegbe-gleiter am Mubastand 2015

6

10 Jahre Wegbegleitung 2006-2015

Die Wegbegleitung Leimental konnte in den letzten 10 Jahren dank des aktiven Engagements von vielen freiwilligen Wegbgeleiterinnen und Wegbgeleitern über 250 Menschen in schwierigen Lebenslagen zur Seite stehen:

8

23 2427

30

2528 29 30 31

0

5

10

15

20

25

30

35

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Begleitungen 2006 ‐2015

7

Bericht der Kontaktstelle

Mit dem vorliegenden Jahresbericht vollendet das Projekt Wegbegleitung Leimental ein Jubiläum. Seit nunmehr 10 Jahren engagieren sich Freiwillige aus den Gemeinden als Wegbeglei-terinnen und Wegbegleiter. Einige von ihnen sind bereits von An-fang an dabei. Sie verschenken einen Teil ihrer freien Zeit an ihre Mitmen-schen aus der Umgebung. Sie beglei-ten, wo Hilfe nötig ist und Unter-stützung gut tut, und sie ermöglichen mit ihrem Dasein Zuversicht, Ermu-

tigung und Freude. 2015 auf einen Blick in Zahlen: Begleitungen 2015 2015 standen die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter 1345 Stun-den in den Dörfern im Einsatz: 31 Personen wurden von den Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern

über einen kürzeren oder längeren Zeitraum begleitet. 23 Begleitungen liefen zu Jahresbeginn. 8 Weitere kamen im Laufe des Jahres hinzu. 10 wurden innerhalb des Jahres beendet. 21 Begleitungen verbleiben zum Jahreswechsel 2015/2016..

Anfragen

Wir erhielten 31 neue Anfragen. Davon konnten 8 vermittelt werden. 21 entsprachen nicht unserem Auftrag, kamen aus anderen

Gemeinden oder wurden aufgrund der Komplexität an profes-sionelle soziale Institutionen weitervermittelt.

2 sind zum Jahresende noch offen, bzw. in der Vermittlungs-phase

8

Der Bedarf nach Unterstützung ist anhaltend. Bereits zu Jahres-beginn kam die erste neue Begleitanfrage eines in den Weihnachts-tagen verunfallten Mannes. Die Anfragen kamen von verschiedensten Seiten, direkt von den Betroffenen selber, von Angehörigen, über die sozialen Dienste und Anbieter der Gemeinden, sowie über Ärzte/Ärztinnen und Kliniken. Die Begleitungen lassen sich schwerpunktmässig in drei Gruppen einteilen: 1) Zum Einen sind es ältere Menschen in den Gemeinden, die

durch Altersbeschwerden und Krankheiten zunehmend in ihrer autonomen Lebensführung stark eingeschränkt sind oder sich durch den Verlust des Lebenspartners/der Lebenspartnerin, durch fehlende Mobilität und Kontakte, einsam fühlen.

2) Eine weitere Gruppe sind Familien mit mehreren Kindern und mit Zwillingen.

3) Die dritte Gruppe betrifft Personen, die unter einer körperlichen Behinderung leiden, sei dies von Geburt an, nach einer Er-krankung oder durch einen Unfall.

Vermehrt gelangen auch Anfragen an uns, in denen es um die Be-gleitung von Menschen geht, die ihre Heimat aufgrund politischer Unruhen und bedrohlicher Zustände verlassen mussten und sich nun in einer für sie fremden Welt und Kultur neu orientieren müssen.

Anfragen und Begleitungen 2015 nach Gemeinden: Ort Anfragen Begleitungen

Oberwil 4 9 Therwil 10 15 Ettingen 4 3 Biel - Benken 8 4

5 Anfragen kamen aus anderen Gemeinden (Metzerlen, München-stein, Binningen, Bättwil, Wittinsburg).

9

Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter 27 Wegbegleitende standen 2015 insgesamt 1345 Stunden für

hilfebedürftige Personen in unseren Gemeinden im Einsatz 1 Wegbegleiterin beendete ihr Engagement 6 Begleiterinnen und Begleiter pausieren derzeit aus gesund-

heitlichen, familiären oder beruflichen Gründen 20 Begleiterinnen sind beim Jahreswechsel 2015/2016 im Einsatz,

davon unterstützt eine Begleiterin 2 Klientinnen Im April trafen sich die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zum jährlichen Austauschabend. Neben Erfahrungsaustausch und Gesel-ligkeit wurde auch das Thema für den kommenden Weiterbildungs-tag besprochen und definiert. Der jährliche Weiterbildungstag fand Anfang November bei fast sommerlichen Temperaturen in den Räumlichkeiten der reformierten Kirche Oberwil zu den Themen „Resilienzförderung“ und „Humor als Ressource in schwierigen Lebensmomenten“ statt:

10

Als Referentinnen zum Thema Resi-lienz konnten wir Frau Sandra Cor-bellini und Frau Monika Kubic,Aus-bildnerinnen beim Roten Kreuz Ba-selland, gewinnen und zum Thema Humor Herrn Ueli Lerch, Humorfach-mann und Wegbe-gleiter. Die Wegbegleiten-den reflektierten ih-re Aufgabe in vier

Supervisionseinheiten über das Jahr verteilt. Supervision unterstützt die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter darin, eine gute Balance zwischen Nähe und Abgrenzung in der Be-gleitung zu finden und sich nicht zu überfordern. Sie bietet ihnen Raum, um Unsicherheiten und Belastendes zu klären. So können schwierige Situationen besprochen und ein hilf-reicher Umgang damit erarbeitet werden. Dies alles trägt wesentlich zum Gelingen einer Begleitung bei. Weitere Schwerpunkte des vergangenen Jahres Am 9. Februar präsentierten sich die Wegbegleitungen Baselland und Baselstadt gemeinsam an der MUBA. Zusammen mit allen Kontaktstellenleitungen und mehreren Wegbe-gleiterinnen aus den verschiedenen Gemeinden informierten wir als Tagespartner am Stand der Landeskirchen interessierte Besuche-rinnen und Besucher über das Angebot der Wegbegleitung und die Möglichkeit sich freiwillig zu engagieren. Am 28. November nahmen wir mit einem Informationsstand in Bottmingen am Altersforum der Gemeinden Oberwil und Bottmingen teil. 18 Institutionen und Vereine zeigten an Infoständen ihr Angebot

11

auf und boten älteren Menschen und deren Angehörigen aus der Region die Möglichkeit, sich einen Überblick über das Angebot im Seniorenbereich zu verschaffen, persönlich ins Gespräch zu kom-men, Fragen zu stellen und sich informieren zu können. An diesem Anlass halfen wiederum einige Wegbegleiterinnen tatkräftig mit.

Aus dem Wunsch heraus, mehr Männer für die Aufgabe als Wegbegleiter zu gewinnen, wurde nach verschiedenen Vorüberlegungen ein Einfüh-rungskurs für Männer im Sep-tember 2015 geplant und aus-geschrieben. Neben der Publi-kation über die regionalen Me-dien und die Kirchengemein-den wurden alle Männer, die kurz vor und nach der Pensio-

nierung standen, persönlich angeschrieben. Der Kurs wurde auch für Männer aus anderen Gemeinden in Baselland, in denen das Angebot Wegbegleitung besteht, geöffnet. Am Informationsanlass Ende April nahmen acht Männer, alle aus dem Leimental, teil. Auffallend war, dass sich mit Ausnahme eines Mannes, der sich bereits im Vorfeld als Freiwilliger gemeldet hatte, alle anderen aufgrund des persönlichen Anschreibens für diesen Anlass interessierten. Zum Kurs selber meldeten sich dann definitiv leider nur drei Männer an. Damit standen Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis, und der Kurs musste abgesagt werden. Ganz umsonst waren unsere Bemühungen, Männer zu gewinnen, trotzdem nicht. Im Sommer meldeten sich nochmals zwei weitere Männer als Freiwillige bei der Wegbegleitung. Im Oktober ergab sich die Möglichkeit an einem Einführungskurs in Laufen teilzunehmen. Dies wurde allen Interessenten mitgeteilt. Zwei Männer und eine Frau nutzten diese Chance und sind nun seit Dezember als neue Wegbegleitende bereit für ihren ersten Einsatz. Wir heissen sie an dieser Stelle ganz herzlich willkommen.

12

Worte des Dankes Allen voran gilt mein Dank den Wegbegleiterinnen und Wegbe-gleitern. Nur ihr freiwilliges soziales Engagement macht es möglich, dass es die Wegbegleitung im Leimental bereits seit zehn Jahren gibt. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag an Mitmenschlichkeit in unseren Gemeinden! Danke sage ich auch von Herzen den Mitgliedern der Begleitkom-mission für ihr Mittragen und ihre wertvolle Unterstützung und Be-gleitung meiner Tätigkeit. Unserer Supervisorin Birgit Kremmers und unserem Supervisor Markus Fricker ebenso ein herzliches Dankeschön für ihre kompe-tente Arbeit und hilfreiche Unterstützung der Wegbegleitenden. Weiter danke ich allen, die Wegbegleitung Leimental in jeglicher Form, sei es finanziell oder ideell unterstützen und so zum Gelingen beitragen.

Perspektiven Die Nachfrage nach Begleitungen ist stetig. Bereits in der ersten Woche des neuen Jahres sind mehrere neue Anfragen einge-gangen, zwei davon bereits in der Vermittlung. Das zehnjährige Jubiläum soll gebührend gefeiert werden. Am 21. Mai ist ein Jubiläumsanlass für die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter geplant. Am 28. August findet dann ein ökumenischer Gottesdienst mit anschliessendem Apero statt. Damit laden wir alle ein, welche die Wegbegleitung Leimental in jeglicher Hinsicht mit Tat und Rat unterstützt haben. Die Planung für beide Anlässe ist bereits in vollem Gange.

Gabriela Bröcker, Leiterin Kontaktstelle

13

Wegbegleitung – eine äusserst sinnvolle Aufgabe

Noch im Berufsleben tätig, spielte ich mit dem Gedanken, mich frühzeitig pen-sionieren zu lassen. Doch was mache ich mit der neu gewonnenen Zeit? Für mich war klar, ich muss etwas Neues anpacken. Aber was? Vor einigen Jahren habe ich im BiBo (Birsigtal-Bote) von der Wegbegleitung Leimental gelesen. Ein Angebot, das sich an Menschen richtet, welche in einer momentan schwierigen Lebenssi-

tuation sind. Neugierig besuchte ich den Informationsabend im No-vember 2012 und meldete mich anschliessend für den Einführungs-kurs „Ausbildung zur Wegbegleiterin“ an, welcher von Januar bis März 2013 durchgeführt wurde. Im September 2013 startete ich nun meine wöchentliche Begleitung. Jeden Dienstagnachmittag besuchte ich eine 89-jährige Dame im Altersheim. Sie hatte ihre Wohnung freiwillig aufgegeben, da ihr die Sehbeeinträchtigung und das Alleinsein Mühe bereiteten. Dieser Gang war für sie nicht einfach. Im Altersheim „nichts“ mehr zu tun haben, nachdem sie zu Hause selbständig den Haushalt geführt hatte, war eine nicht einfache Umstellung. Der Dame fiel deshalb zeitweise die „Decke auf den Kopf“, wie sie es nannte. Ich wuchs in meine neue Tätigkeit hinein und bald entwickelte sich ein gegenseitiges Vertrauen. Sie erzählte mir aus ihrem früheren Leben, einer Zeit, die ich nicht kannte, was für mich sehr beeindru-ckend und spannend war. Wir verstanden uns prima. Sie ging sehr gerne spazieren. Nach und nach waren diese Spa-ziergänge nur noch im Rollstuhl möglich, da sie keine grösseren Strecken mehr zu Fuss gehen konnte. Auch Vorlesen und Spielen wünschte sich meine „Klientin“ und „Käffele“ kam auch nicht zu kurz. So konnte ich ihr etwas von meiner Zeit schenken und versuchte, ihr mehr Lebensqualität zu geben. Auf diese Weise erlebte ich immer wieder viel Dankbarkeit, was mich wiederum glücklich machte und mir viel Freude bereitete.

14

Ich spreche in der Vergangenheit, denn unverhofft starb meine Klientin, welche ich lieb gewonnen hatte. Ich war sehr betroffen und konnte es zuerst nicht fassen. Der plötzliche Verlust eines lieben Menschen und dass ich mich nicht von ihr verabschieden konnte, hat mich traurig gemacht und ich brauchte meine Zeit, um wiederum stark zu werden. Es ist nun einige Zeit vergangen und ich stehe in einer neuen Be-gleitung. Diesmal entlaste ich eine Mutter, schaue wöchentlich für 2 Std. zum 2-jährigen Sohn. Die Wegbegleitung ist ein grossartiges Angebot, gut organisiert und in heiklen Situationen hat man Unterstützung. Die Supervision, wel-che vierteljährlich stattfindet, möchte ich nicht missen. In diesem Rahmen erfährt man fachliche Begleitung und Erfahrungen unter den Wegbegleiterinnen werden ausgetauscht.

Susi Projer

15

Die Zwillinge sind da und alles steht Kopf

Unsere Tochter Cécile war gerade mal 2 Jahre und 7 Mo-nate alt, als unsere Zwillinge Matthias und Katja zur Welt ka-men. Die erste Zeit war natürlich sehr intensiv und wir haben bereits vorgeburtlich nach wei-teren Hilfen nebst der eigenen Familie gesucht. Dabei sind wir auf die Wegbegleitung gestos-sen. Wir haben eine super Be-treuerin bekommen. Am An-fang holte die Betreuerin ein-mal wöchentlich unsere grosse Tochter ab und machte mit ihr Ausflüge zu den umliegenden Spielplätzen, besuchte den Sa-michlaus im Wald, ist mit dem Bus nach „Paris“ gefahren oder sie hat bei uns zu Hause Ge-

schichten erzählt und beim Füttern der Zwillinge mitgeholfen. Je nach Wetter, Lust unserer Tochter und unseren Wünschen. Am An-fang fiel es uns schwer, unsere Tochter jemand Fremden mitzu-geben. Doch jedes Mal, wenn sie glücklich und zufrieden wieder nach Hause kam, bestätigte uns, auf dem rechten Weg zu sein. Wir haben uns gedacht, dass wir nur für das erste halbe Jahr diese fremde Hilfe benötigen werden. Doch die Hilfe unserer Betreuerin wurde für uns immer wichtiger. Die anfallenden Arbeiten mit Kin-dern, Haushalt und Therapietermine sind stetig gewachsen und unsere Bedürfnisse haben sich verändert. So durften wir mit sehr gutem Gewissen auch mal 2 oder sogar alle 3 Kinder an einem Nachmittag pro Woche für 3 Stunden an die Betreuerin abgeben. Oder die Betreuerin ist zusammen mit der Mutter der Kinder ins Freibad oder auf den grossen Spielplatz in der Grün 80 mitgegan-gen. Alles Sachen, die ohne fremde Hilfe nicht realisierbar gewesen

16

wären. Oder die Betreuerin hütete die Zwillinge, damit die Mutter mit Cécile alleine was unternehmen konnte. Mittlerweile ist die grosse Tochter in den Kindergarten gekommen und die Zwillinge sind 2 Jahre und 4 Monate alt. Die Betreuung durch die Wegbegleitung hat stetig abgenommen, und wir als Fami-lie haben (mehr oder weniger) den Alltag alleine im Griff. Mit grossem Dank und vielen Erinnerungen blicken wir auf diese letzten sehr intensiven und aussergewöhnlichen 2 Jahre zurück und sind froh, die Betreuerin der Wegbegleitung an unserer Seite gehabt zu haben. Herzlichen Dank!

Fam. Imber

17

Neues Mitglied in der Begleitkommission

Als neues Mitglied der Beleitkommision möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heisse Bärni Wüst und wohne seit bald 2 Jahren in Therwil. Ich bin in Basel aufgewachsen und habe dort die Schulen und das LehrerInnenseminar besucht. Meine Freizeit als Jugendlicher verbrach-te ich in der Jungwacht und später in der Jungmannschaft. Die ersten 11 Jahre meiner beruflichen Tätigkeit als Primarlehrer absolvierte ich in Birsfelden. Im Jahre 1979 wechselte ich nach Ettingen und war dort während

16 Jahren Mitglied der Schulleitung. Ich wohnte schon seit 1973 mit meiner damaligen Frau in Ettingen. Wir haben zwei Kinder und zwei Grosskinder. Seit ich pensioniert bin, verbringe ich viel Zeit mit meiner Enkeltochter, der Enkel wohnt in Zürich. In meiner Freizeit lese ich viel, fotografiere gerne und bewege mich von A nach B am liebsten mit dem Velo. Ich treffe mich gerne mit Freunden und Bekannten und schätze anregende Gespräche. Die Institution „Wegbegleitung Leimental“ sehe ich als gelebte Soli-darität zwischen Menschen, die Hilfe anbieten und solchen, die Un-terstützung empfangen dürfen. Wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten kann, macht mich das froh. Darum freue ich mich auch auf die Zusammenarbeit in der Begleit-kommission und auf viele spannende Begegnungen.

Bärni Wüst

18

Dank der Präsidentin

Nach zehn erfolgreichen Jahren „Wegbegleitung Leimental“, feiern wir am 28. August 2016 dieses Jubiläum anlässlich eines ökumeni-schen Gottesdienstes mit allen Begleiterinnen und Begleitern, den Kirchgemeinden, den politischen Gemeinden, unseren Sponsoren und den vielen privaten Spendern. Allen mit unserem Projekt verbundenen Personen und Institutionen danke ich für ihr Vertrauen und ihr Engagement während den ver-gangenen 10 Jahren. Dank Ihnen konnten wir das Projekt so erfolg-reich aufbauen und weiter entwickeln. Herzlich begrüssen möchte ich Bärni Wüst, unser neues Mitglied in der Begleitkommission. Anfang des Jahres 2016 übergebe ich turnusgemäss das Präsidium der Begleitkommission an Marie-Louise Wigger,Therwil und Elvira Borer, Ettingen. Ich wünsche dem neuen Leitungsteam viel Freude und Befriedigung in ihrer neuen Aufgabe.

Barbara Walsoe

19

Dank an die Sponsoren

Die Begleitkommission dankt den Sponsoren für ihre wertvolle Un-terstützung: - Einwohnergemeinde Therwil - Einwohnergemeinde Ettingen - Einwohnergemeinde Biel-Benken - Einwohnergemeinde Oberwil - Gönnerverein Spitex Therwil - Brockenstube Therwil - Frauenverein Biel-Benken - Pestalozzistiftung Oberwil - Jean-Nicolas Fahrenberg, Oberwil - Stiftung Exodus, Oberwil

20

Jahresrechnung 2015

Ausgaben Einnahmen

Ausbildung, Supervision 7'321.73Weiterbildung 1'133.60Material, Sachaufwand 2'614.65Spesen 400.00Lohnkosten 42'902.60Lohnnebenkosten 6'435.39Werbung 50.00Arbeitsplatz 4'000.00Kontoführung 8.00 2.40Spenden von Organisationen und Gemeinden 21'200.00Kollekten und private Spenden 16'064.90Zu Lasten der Kirchgemeinden 27'598.67

Total 64'865.97 64'865.97

Spenden von Organisationen und Gemeinden

Einwohnergemeinde Ettingen 1'000Einwohnergemeinde Therwil 5'000Einwohnergemeinde Biel-Benken 1'000Einwohnergemeinde Oberwil 500Brockenstube Therwil 2'500Gönnerverein Spitex Therwil 5'000Pestalozzistiftung Oberwil 2'000Frauenverein Biel-Benken 200Jean-Nicolas Fahrenberg Oberwil 1'000Stiftung Exodus Oberwil 3'000

Total 21'200

21

Ansprechpartner

Leitung Gabriela Bröcker Kirchgemeindehaus zum Güggel,

Güggelwägli 1 4106 Therwil Tel.: 061 723 96 90 am Mittwoch von 8.30 - 12.30 Uhr E-Mail: [email protected] www.wegbegleitung-leimental.ch

Kontakt Elke Kreiselmeyer Gemeindeleiterin

Hinterkirchweg 31 4106 Therwil Tel. 061 721 52 05

E-Mail: [email protected]

Denise Fankhauser Sozialdienst Reformierte Kirchgemeinde Oberwil-Therwil-Ettingen Hauptstrasse 47 4104 Oberwil Tel. 061 401 13 09 E-Mail: [email protected]

Roger Schmidlin Pfarrer, römisch-katholisches Pfarramt 4107 Ettingen Tel. 061 721 11 88 E-Mail: [email protected]

Elvira Borer Benkenstrasse 9 4107 Ettingen Tel. 061 721 52 06 E-Mail: [email protected]

Rudolf Beljean Kirchgasse 15C 4105 Biel-Benken BL Tel. 061 461 83 80 (G) 061 751 21 07 (P) E-Mail: [email protected]

22

Begleitkommission Barbara Walsoe (Präsidentin) Ruedi Beljean Elvira Borer Gabriela Bröcker (Beisitz) Denise Fankhauser Elke Kreiselmeyer Philipp Vogel Fredi Vogelsanger Marie-Louise Wigger Bärni Wüst

Supervisor/in Markus Fricker Birgit Kremmers

Begleiterinnen und Begleiter Hildegard Buser Astrid Bertschi Suzy Bossart Brigitte Christen Margrith Dähler (bis Nov.) Robert Dürring Brigitte Fankhauser Nathalie Fiechter (ab Nov.) Rösli Frick Françoise Frossard Helen Haase Madeleine Hert-Berger Therese Hess Martine Jäger Chantal Jufer-Ducat Astrid Kehl

Ueli Lerch Gabi Müller Karl Obrist Susi Projer Friedhelm Reinauer (ab Dez.) Elena Schaad Ursula Schaad Renate Schrago Paula Seiler Rolf Stähli-Laub (ab Dez.) Paula Stöckli Angela Straub (ab Dez.) Virginie Villinger Dieter Wechlin Gladis Zimmermann

Wegbegleitung Leimental www.wegbegleitung-leimental.ch

Ein Projekt Ihrer Kirchen Reformierte Kirchgemeinde Oberwil Therwil Ettingen www.ref-kirche-ote.ch Römisch-Katholische Kirchgemeinde Therwil/Biel-Benken www.rkk-therwil.ch Römisch-Katholische Kirchgemeinde Ettingen www.rkk-ettingen.ch Reformierte Kirchgemeinde Biel-Benken www.ref-bb.ch Projektleiterin: Gabriela Bröcker Kirchgemeindehaus zum Güggel Güggelwägli 1 4106 Therwil Tel.: 061 723 96 90 am Mittwoch von 8.30 - 12.30 Uhr E-Mail: [email protected] Spendenkonto: Raiffeisenbank Therwil/Ettingen IBAN CH41 8078 4000 0041 6855 9