wege des wissens auf der göttinger china-woche...club, den die universität göttin - gen ende mai...

12
Promovieren Prof. Dr. Simone Winko wurde für die beste Doktorandenbetreuung in Deutschland ausgezeichnet. Seite 7 Exzellenzinitiative Der Mathematiker Dr. Max War- detzky simuliert Bewegungen von Haaren oder Kabeln am Computer. Seite 3 Studienbeiträge Studierende profitieren vom Einsatz ihrer Beiträge für die Verbesserung von Lehre und Service. Seite 8 uni | inform GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT GÖTTINGEN 8. Jahrgang | Ausgabe Juli 2010 (her) Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur standen Anfang Juli im Mit- telpunkt der China-Woche an der Universität Göttingen. Zu Gast war eine 130-köpfige Delegation hoch- rangiger Repräsentanten von zehn Partnerhochschulen, der chinesi- schen Wirtschaft, der Stadt Nanjing sowie des Erziehungsministeriums. Im Rahmen der Veranstaltung hat die Universität das Centre for Mo- dern East Asian Studies (CeMEAS) offiziell eröffnet. „Damit schlagen wir ein neues Kapitel in den Ostasienwis- senschaften auf“, so Universitätspräsi- dent Prof. Dr. Kurt von Figura. Das Zentrum ist Teil der Internationali- sierungsstrategie der Georgia Au- gusta, die derzeit weiter entwickelt wird. Darüber spricht Vizepräsiden- tin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne im Interview auf Seite 2. „Der Austausch und die Zusam- menarbeit zwischen chinesischen und deutschen Hochschulen bilden einen wichtigen Bestandteil der Beziehun- Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche Große Delegation mit hochrangigen Repräsentanten von Partnerhochschulen und aus der Wirtschaft zu Gast an der Universität gen beider Länder“, sagte der chine- sische Botschafter in Deutschland Wu Hongbo zum Auftakt der China- Woche am 6. Juli 2010. Das chinesische Erziehungsminis- terium fördert am CeMEAS zwei Stiftungsprofessuren, von denen eine auf Chinesisch als Fremdsprache aus- gerichtet ist. In Deutschland soll damit die Voraussetzung für Chine- sisch als reguläres Unterrichtsfach an Gymnasien geschaffen werden. „Die Universität Göttingen spielt eine Pi- lotrolle für viele Hochschulen“, so der Gesandte Botschaftsrat Dr. Jiang Feng. Die beiden Stiftungsprofessu- ren seien das größte Projekt Chinas mit einer ausländischen Universität. Am CeMEAS hat zudem Prof. Dr. Axel Schneider eine Stiftungsprofes- sur „Ostasienwissenschaften“ mit Schwerpunkt China inne, die die Universität in der regionalen Wirt- schaft eingeworben hat. Zahlreiche Veranstaltungen infor- mierten über Forschung, Studium Wirtschaft und Kultur in China. Am 7. Juli präsentierte sich die Universi- tät Nanjing. Der Tag klang mit ei- nem Konzert des Chinese Folk Music Orchestra dieser Universität aus. Gespräche in angenehmer Atmosphäre Universität eröffnet Faculty Club im Neubau an der Historischen Sternwarte (red) Raum für Gespräche und Ge- dankenaustausch in angenehmer Atmosphäre bietet der Faculty Club, den die Universität Göttin- gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff- net hat. Mitglieder der Hochschule und deren Gäste sowie Förderer der Universität können dieses Angebot nutzen. Der lichtdurchflutete Clubraum mit 20 Sitzplätzen im eleganten Lounge-Stil befindet sich im ersten Obergeschoss des modernen Neu- baus, der in unmittelbarer Nachbar- schaft zum Tagungs zentrum der Universität an der Sternwarte errich- tet worden ist. Zum Faculty Club ge- hört auch eine Dachterrasse mit weiteren Sitzplätzen. Die gastrono- mische Versorgung mit einem spe- ziellen Angebot an Getränken und kleinen Speisen übernimmt das Gourmet-Restaurant Planea, dass im Erdgeschoss des Gebäudes eröffnet worden ist. Der Faculty Club steht allen An- gehörigen der Universität täglich außer dienstags ab 18 Uhr zur Ver- fügung. Zudem kann der Clubraum über das Veranstaltungsmanagement der Universität täglich bis 18 Uhr und dienstags ganztägig für Meetings und andere Treffen exklusiv gebucht werden. Darüber hinaus steht den Univer- sitätsmitgliedern im Erdgeschoss des Neubaus der geschmackvoll einge- richtete Speiseraum der Gastwissen- Universitätspräsident Prof. Dr. Kurt von Figura (zweiter von links) und Vizepräsidentin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne (zweite von rechts) mit einigen Gästen der Göttinger China-Woche in der Uni- versitäts-Aula am Wilhelmsplatz (von links): Prof. Dr. Cheng Hua Der lichtdurchflutete Clubraum mit Dachterrasse auf dem Areal der Historischen Sternwarte lädt Mitglieder der Universität und ihre Gäste zu Gesprächen ein. schaftler des Lichtenberg-Kollegs zur Verfügung, der so genannte Fellow- Raum. Hier finden bis zu 22 Perso- nen Platz. Die gastronomische Versorgung und auch die Reservie- rung des Fellow-Raums erfolgt über das Restaurant Planea. Einzelheiten sind im Internet unter www.uni.goettingen.de/veran- staltungsmanagement zu finden. Spitzenwert bei Drittmitteln Neubewilligung steigt auf rund 82 Millionen Euro (red) Im Jahr 2009 konnten die Wis- senschaftler der Universität Göttin- gen (ohne Universitätsmedizin) die Einwerbung neuer Drittmittel deut- lich steigern. Die Neubewilligungen erhöhten sich um 17 Prozent auf rund 82 Millionen Euro gegenüber 70 Millionen Euro im Vorjahr. „Das ist ein neuer Spitzenwert“, unter- streicht Markus Hoppe, Hauptbe- ruflicher Vizepräsident, die positive Einwerbungsbilanz. Rund 10,8 Millionen Euro neu- bewilligte Drittmittel entfallen auf die Förderung des Zukunftskonzep- tes der Exzellenzinitiative (Vorjahr: 10,1 Mio. Euro), rund 70,6 Millio- nen Euro auf Forschungsprojekte unterschiedlicher Drittmittelgeber. Neben der Deutschen Forschungsge- meinschaft gehören der Bund, die EU und namhafte Förderorganisa- tionen wie die VolkswagenStiftung zu den größten Drittmittelgebern der Universität Göttingen. Auch bei den insgesamt im Jahr 2009 an die Universität Göttingen ausgezahlten und verwendeten Drittmitteln, den sogenannten ver- ausgabten Drittmittelerträgen, hat sich der positive Trend der vergange- nen Jahre bestätigt. In den vergange- nen fünf Jahren konnte die Universität Göttingen die verausgab- ten Drittmittelerträge, die bei laufen- den Forschungsprojekten für Personal, Sachausgaben und Investi- tionen eingesetzt wurden, von 36,6 Millionen Euro auf rund 69,2 Mil- lionen Euro fast verdoppeln. „Wir freuen uns über diese her- vorragende Entwicklung, die unsere Position unter den führenden deut- schen Forschungsuniversitäten bestä- tigt“, so Markus Hoppe. „Die Universität ist damit auf einem guten Weg, ihre anspruchsvollen Ziele für die Fortsetzungsrunde der Exzellenzinitiative zu erreichen.“ Die Begutachtung des Zukunftskonzep- tes steht im Jahr 2012 an. Die steigenden Drittmittelein- künfte führt Hoppe unter anderem zurück auf die systematische Ent- wicklung von Forschungsverbünden und die Einwerbung entsprechender Mittel, auf die anreizorientierte W- Besoldung für Professorinnen und Professoren sowie auf die interne leis- tungsorientierte Budgetbemessung. (Anhui University), Oberbürgermeister Wolfgang Meyer, Prof. Dr. Yang Xueyi (Beijing Forein Studies University) sowie Dr. Jiang Feng (chinesische Botschaft in Deutschland) und Prof. Dr. Zhang Rong (Nanjing University).

Upload: others

Post on 14-Jul-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

PromovierenProf. Dr. Simone Winko wurde fürdie beste Doktorandenbetreuung inDeutschland ausgezeichnet.

Seite 7

ExzellenzinitiativeDer Mathematiker Dr. Max War-detzky simuliert Bewegungen vonHaaren oder Kabeln am Computer.

Seite 3

StudienbeiträgeStudierende profitieren vom Einsatzihrer Beiträge für die Verbesserungvon Lehre und Service.

Seite 8

uni|informGEORG-AUGUST-UNIVERSITÄTGÖTTINGEN

8. Jahrgang | Ausgabe Juli 2010

(her) Wissenschaft, Wirtschaft undKultur standen Anfang Juli im Mit-telpunkt der China-Woche an derUniversität Göttingen. Zu Gast wareine 130-köpfige Delegation hoch-rangiger Repräsentanten von zehnPartnerhochschulen, der chinesi-schen Wirtschaft, der Stadt Nanjingsowie des Erziehungs ministeriums.

Im Rahmen der Veranstaltung hatdie Universität das Centre for Mo-dern East Asian Studies (CeMEAS)offiziell eröffnet. „Damit schlagen wirein neues Kapitel in den Ostasienwis-senschaften auf“, so Universitätspräsi-dent Prof. Dr. Kurt von Figura. DasZentrum ist Teil der Internationali-sierungsstrategie der Georgia Au-gusta, die derzeit weiter entwickeltwird. Darüber spricht Vizepräsiden-tin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehneim Interview auf Seite 2.

„Der Austausch und die Zusam-menarbeit zwischen chinesischen unddeutschen Hochschulen bilden einenwichtigen Bestandteil der Beziehun-

Wege des Wissens auf der Göttinger China-WocheGroße Delegation mit hochrangigen Repräsentanten von Partnerhochschulen und aus der Wirtschaft zu Gast an der Universität

gen beider Länder“, sagte der chine-sische Botschafter in DeutschlandWu Hongbo zum Auftakt der China-Woche am 6. Juli 2010.

Das chinesische Erziehungsminis-terium fördert am CeMEAS zweiStiftungsprofessuren, von denen eineauf Chinesisch als Fremdsprache aus-

gerichtet ist. In Deutschland solldamit die Voraussetzung für Chine-sisch als reguläres Unterrichtsfach anGymnasien geschaffen werden. „DieUniversität Göttingen spielt eine Pi-lotrolle für viele Hochschulen“, soder Gesandte Botschaftsrat Dr. JiangFeng. Die beiden Stiftungsprofessu-ren seien das größte Projekt Chinasmit einer ausländischen Universität.Am CeMEAS hat zudem Prof. Dr.Axel Schneider eine Stiftungsprofes-sur „Ostasienwissenschaften“ mitSchwerpunkt China inne, die dieUniversität in der regionalen Wirt-schaft eingeworben hat.

Zahlreiche Veranstaltungen infor-mierten über Forschung, StudiumWirtschaft und Kultur in China. Am7. Juli präsentierte sich die Universi-tät Nanjing. Der Tag klang mit ei -nem Konzert des Chinese Folk MusicOrchestra dieser Universität aus.

Gespräche in angenehmer AtmosphäreUniversität eröffnet Faculty Club im Neubau an der Historischen Sternwarte

(red) Raum für Gespräche und Ge-dankenaustausch in angenehmerAtmosphäre bietet der FacultyClub, den die Universität Göttin-gen Ende Mai 2010 im Neubau ander Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschuleund deren Gäste sowie Förderer derUniversität können dieses Angebotnutzen.

Der lichtdurchflutete Clubraummit 20 Sitzplätzen im elegantenLounge-Stil befindet sich im erstenObergeschoss des modernen Neu-baus, der in unmittelbarer Nachbar-schaft zum Tagungs zentrum derUniversität an der Sternwarte errich-tet worden ist. Zum Faculty Club ge-hört auch eine Dachterrasse mitweiteren Sitzplätzen. Die gastrono-mische Versorgung mit einem spe-ziellen Angebot an Getränken undkleinen Speisen übernimmt dasGourmet-Restaurant Planea, dass imErdgeschoss des Gebäudes eröffnetworden ist.

Der Faculty Club steht allen An-gehörigen der Universität täglichaußer dienstags ab 18 Uhr zur Ver-

fügung. Zudem kann der Clubraumüber das Veranstaltungsmanagementder Universität täglich bis 18 Uhrund dienstags ganztägig für Meetingsund andere Treffen exklusiv gebuchtwerden.

Darüber hinaus steht den Univer-sitätsmitgliedern im Erdgeschoss desNeubaus der geschmackvoll einge-richtete Speiseraum der Gastwissen-

Universitätspräsident Prof. Dr. Kurt von Figura (zweiter von links)

und Vizepräsidentin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne (zweite von

rechts) mit einigen Gästen der Göttinger China-Woche in der Uni-

versitäts-Aula am Wilhelmsplatz (von links): Prof. Dr. Cheng Hua

Der lichtdurchflutete Clubraum mit Dachterrasse auf dem Areal der Historischen

Sternwarte lädt Mitglieder der Universität und ihre Gäste zu Gesprächen ein.

schaftler des Lichtenberg-Kollegs zurVerfügung, der so genannte Fellow-Raum. Hier finden bis zu 22 Perso-nen Platz. Die gastronomischeVersorgung und auch die Reservie-rung des Fellow-Raums erfolgt überdas Restaurant Planea.

Einzelheiten sind im Internetunter www.uni.goettingen.de/veran-staltungsmanagement zu finden.

Spitzenwert bei DrittmittelnNeubewilligung steigt auf rund 82 Millionen Euro

(red) Im Jahr 2009 konnten die Wis-senschaftler der Universität Göttin-gen (ohne Universitätsmedizin) dieEinwerbung neuer Drittmittel deut-lich steigern. Die Neubewilligungenerhöhten sich um 17 Prozent aufrund 82 Millionen Euro gegenüber70 Millionen Euro im Vorjahr. „Dasist ein neuer Spitzenwert“, unter-streicht Markus Hoppe, Hauptbe-ruflicher Vizepräsident, die positiveEinwerbungsbilanz.

Rund 10,8 Millionen Euro neu-bewilligte Drittmittel entfallen aufdie Förderung des Zukunftskonzep-tes der Exzellenzinitiative (Vorjahr:10,1 Mio. Euro), rund 70,6 Millio-nen Euro auf Forschungsprojekteunterschiedlicher Drittmittelgeber.Neben der Deutschen Forschungsge-meinschaft gehören der Bund, dieEU und namhafte Förderorganisa-tionen wie die VolkswagenStiftungzu den größten Drittmittelgebernder Universität Göttingen.

Auch bei den insgesamt im Jahr2009 an die Universität Göttingenausgezahlten und verwendetenDrittmitteln, den sogenannten ver-ausgabten Drittmittelerträgen, hat

sich der positive Trend der vergange-nen Jahre bestätigt. In den vergange-nen fünf Jahren konnte dieUniversität Göttingen die verausgab-ten Drittmittelerträge, die bei laufen-den Forschungsprojekten fürPersonal, Sachausgaben und Investi-tionen eingesetzt wurden, von 36,6Millionen Euro auf rund 69,2 Mil-lionen Euro fast verdoppeln.

„Wir freuen uns über diese her-vorragende Entwicklung, die unserePosition unter den führenden deut-schen Forschungsuniversitäten bestä-tigt“, so Markus Hoppe. „DieUniversität ist damit auf einemguten Weg, ihre anspruchsvollenZiele für die Fortsetzungsrunde derExzellenzinitiative zu erreichen.“ DieBegutachtung des Zukunftskonzep-tes steht im Jahr 2012 an.

Die steigenden Drittmittelein-künfte führt Hoppe unter anderemzurück auf die systematische Ent-wicklung von Forschungsverbündenund die Einwerbung entsprechenderMittel, auf die anreizorientierte W-Besoldung für Professorinnen undProfessoren sowie auf die interne leis-tungsorientierte Budgetbemessung.

(Anhui University), Oberbürgermeister Wolfgang Meyer, Prof. Dr.

Yang Xueyi (Beijing Forein Studies University) sowie Dr. Jiang Feng

(chinesische Botschaft in Deutschland) und Prof. Dr. Zhang Rong

(Nanjing University).

Page 2: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

H O C H S C H U L ESeite 2 Juli 2010 · uni|inform

(he) Die Vorbereitungen für dieKampagne der Universität und deraußeruniversitären Forschungsein-richtungen des Göttingen ResearchCampus (GRC) laufen auf Hoch-touren. Ab Herbst 2010 will der For-schungsstandort Göttingen mitgroßformatigen Anzeigen in überre-gionalen und regionalen Zeitungensowie im Internet auf seine exzellen-ten und eng vernetzten Angebote inForschung und Lehre aufmerksam

machen. Im Mittelpunkt steht dabeidie Kernaussage „Freiraum für neuesDenken“. Entwickelt wurde dieKampagne von der international re-nommierten Agentur DDB unterder Leitung des Göttinger Absolven-ten Dr. Tonio Kröger.

Derzeit werden in Zusammenar-beit mit der Agentur die Anzeigen-motive fertiggestellt und dieSchaltung der Anzeigen in Print-und Onlinemedien geplant. Außer-

In Szene gesetzt: Bilder und Videos zu „Freiraum für neues Denken“Vorbereitungen für Kampagne des Göttingen Research Campus laufen auf Hochtouren – Studierende und Forscher berichten über Vorteile

dem wird ein Logo für den Göttin-gen Research Campus entwickelt.

Microsite im InternetWesentliche Inhalte der Kampa-

gne werden über das Internet kom-muniziert. Über eine sogenannteMicrosite, die über die Anzeigen unddie Homepage der Universität er-reichbar sein wird, erfahren Interes-sierte in Texten, Bildern, Videos undVerlinkungen mehr über Göttingen

und sein leistungsfähiges Netz anWissenseinrichtungen. Beteiligt sindneben der Universität die Akademieder Wis senschaften zu Göttingen,die fünf Max-Planck-Institute, dasDeutsche Primatenzentrum sowiedas Deutsche Zentrum für Luft undRaumfahrt.

Studierende und Forscher, etab-lierte Wissenschaftler und Nach-wuchswissenschaftler berichten überdie Vorteile des Göttingen Research

Cam pus für ihre Arbeit und überFreiräume, die ihnen der Standortbietet. Geplant ist auch, dass aus ein-zelnen Bildmotiven eigene „Freiraumfür neues Denken“-Anzeigen erstellt,betitelt, ins Netz gestellt und vonden Besuchern der Seite kommen-tiert werden können. Links zu denbeteiligten Einrichtungen, dem Stu-dienangebot der Universität sowie zuden Seiten aller Fakultäten leiten In -ter essierte zu weiteren Informationen.

(her) Die Universität Göttingen istin Forschung und Lehre weltweitvernetzt. Uni|inform sprach mit Vi-zepräsidentin Prof. Dr. HiltraudCasper-Hehne über die Internatio -nalisierungs strategie unserer Hoch-schule.

Frau Casper-Hehne, wie entsteheninternationale Kooperationen aneiner Hochschule?

Sie entstehen auf vielfältige Weise.Wissenschaftler treffen sich häufig aufinternationalen Fachkonferenzen undin anderen Zusammenhängen, undmanchmal entstehen daraus auchneue internationale Forschungspro-jekte. Häufig fragen Hochschulleitun-gen oder Wissenschaftler aus demAusland an, ob wir in für sie interes-santen Forschungsfeldern oder im Be-reich der Studienprogramme mitihnen kooperieren möchten. Auf deranderen Seite sucht auch die Univer-sität Göttingen für spezifische For-schungsschwerpunkte neue inter-national exzellente Partner. So sindwir beispielsweise beim Aufbau derwissenschaftlichen Kooperation mitIndien in den vergangenen zwei Jah-ren vorgegangen. In Südasien könnenwir jetzt auf über zehn exzellente Wis-senschaftspartner setzen.

„Wir wollen die besten Studierenden weltweit gewinnen“Projekt „Internationalisierung 2012“ hat begonnen – Fakultäten und Verwaltung sind in universitätsweite Strategie eng eingebunden

Sonstiges Asien 423

Indien 47

China 305Nordafrika, Nahost 144

Afrika, Subsahara 126

Lateinamerika 128

Nordamerika 31

Russland 108

Europa 661

sigen Forschungsinstitutionen, mitdenen wir in über zwölf Disziplinenzukünftig eng kooperie ren. IntensiveLehr- und Forschungskooperationenbestehen dabei in den BereichenWirtschafts- und Sozialwissenschaf-ten, Mathematik, Chemie, Geobio-logie, Biologie, Agrar- und Forst- wis senschaft, Medizin, Indologieund in der Interkulturellen Germa-nistik. Auch in Korea wurden vieleKooperationen angeschoben.

Man sieht, dass in diese Aktivitä-ten fast alle Fakultäten eng eingebun-den sind.

Und in der Lehre?Hier hat sich der Austausch mit

China und Indien von 2008 bis 2010sehr positiv entwickelt; auch insge-samt ist die Mobilität größer gewor-den. 2009 etwa kamen 1.973 Stu -dierende aus dem Ausland nach Göt-tingen, 362 Göttinger Studierendegingen ins Ausland.

Darüber hinaus haben wir zweiRegionalzentren gegründet, das Cen-tre for Modern Indian Studies unddas Centre for Modern East AsianStudies. Beide Zentren sind ein gro-ßer Gewinn für den Göttinger For-schungscampus und in ihrer Aus -richtung europaweit einmalig. Sie be-leuchten die Entwicklungen des mo-dernen Indien und des modernenChina aus sozial-, wirtschafts- undkulturwissenschaftlicher Perspektive.

Warum ist Internationalisierung sowichtig?

In vielen Disziplinen gehört eseinfach dazu, nach neuen Erkennt-nissen weltweit zu suchen, etwa inden Lebens- und Naturwissenschaf-ten. In den Geistes- und Gesell-schaftswissenschaften ist darüberhinaus der internationale Vergleichein unent behrliches Mittel zum Ver-stehen der eigenen Situation. Ohneinternationale Vernetzung ist exzel-lentes wissenschaftliches Arbeitennicht möglich.

Veränderungen in der Gesell-schaft im Rahmen der Globalisie-rung erfordern zudem eine inter-

nationale Ausbildung. Entsprechendinitiieren und fördern wir die stu-dentische Mobilität. Wir wollen Stu-diengänge anbieten, die auf denweltweiten Arbeitsmarkt sowie aufdie Standards der internationalenForschung qualifiziert vorbereiten.Dazu gehört unter anderem, dass dieCurricula international ausgerichtetund Auslandssemester integriertsind. Internationale Studiengängesollten möglichst mit Doppel-Ab-schluss ange bo ten werden. Auch des-halb wollen wir ausländischeWissenschaftler für Forschung undLehre in Göttingen gewinnen.

Darüber hinaus ist es für die Uni-versität langfristig wichtig, exzellenteStudierende auch aus dem interna-tionalen Wissenschaftsraum anzu-werben. Die Georgia Augusta musssich im Wettbewerb um die bestenStudierenden weltweit behaupten.

Die Universität entwickelt ihre Inter-nationalisierungsstrategie bis 2012weiter. Warum?

Mit unseremMitte Juni 2010begonnenenProjekt „Inter-nationalisie-rung 2012“wollen wirdie Interna-tionalisierungauf ein neuesNiveau heben.Dazu haben wirauch an einemPilotprojekt derHochschulrektoren-konferenz zum

Was will die Universität erreichen?Wir haben uns im Rahmen der

Internationalisierungsstrategie in derExzellenzinitiative vorgenommen,den Anteil ausländischer Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler

Auditing der Internationalisierungvon Hochschulen teilgenommen,dessen Rückmeldungen in unsereKonzepte einfließen.

Was sind wichtige Punkte?In unserem Projekt befassen sich

nun fünf Arbeitsgruppen mit der In-ternationalisierung der Fakultäten, derForschung auf dem Göttingen Re-search Campus, der Lehre und derGraduiertenschulen, der Verwaltungsowie des Marketing. Als nächsterSchritt sind die Fakultäten aufgefor-dert, ihr spezifisches Internationalisie-rungskonzept zu entwickeln, das dannin eine gemeinsame universitätsweiteStrategie einfließt.

Darüber hinaus schreiben wir von2010 bis 2012 weitere Maßnahmenaus, wie etwa die Förderung von inter-nationalen Studiengängen, vonenglischsprachigen Angeboten imBachelor-Studium oder von Stipen-dien für Deutschkurse. Und wir inves-tieren in die Internationalisierung der

Verwaltung sowie des Marketingder Hochschule. Das ge-plante Rahmenbudget

für diese neuen Maß-nahmen beträgt von2010 bis 2012rund eine halbeMillion Euro proJahr.

zu erhöhen, mehr hervorragendeaus ländische Studierende und Nach-wuchswissenschaftler zu gewinnen,die Mobilität deutscher Studieren-der zu stärken und unser Alumni-Netzwerk auszubauen.

Zur Umsetzung der Strategiehaben wir Schlüsselländer ausge-wählt, die ein hohes Potenzial in derwissenschaftlichen Zusammenarbeitund der wirtschaftlichen Entwick-lung besitzen und mit denen Göt-tingen schon rege Kontakte pflegt:die Volksrepublik China, Süd-Koreaund Indien. In diesen Ländern wur-den drei Auslandsrepräsentanzeneingerichtet, die die Ko o peration be-fördern sollen: an der UniversitätNanjing, in Seoul und in Pune.

Was hat die Universität damit bis-lang erreicht?

Die Auslandsrepräsentanzen ha -ben dazu beigetragen, dass zahlreicheherausragende Kooperationen inten-siviert oder aufgebaut wurden. Mitder Volksrepublik China beispiels-weise bestehen Forschungs- undLehrkooperationen mittlerweile inelf Disziplinen: vor allem in denRechtswissenschaften, der Interkul-turellen Germanis tik, der Amerika-nistik und der Theologie, den

Wirtschaftswissenschaften, der Ma-thematik, in der Physik, der Biolo-gie, der Agrarökonomie, der Forst-sowie den Geowissenschaften.

In Indien besitzen wir inzwischenein Netzwerk von über zehn erstklas-

Ausländische Studierende an der Universität Göttingen 2009 nach Herkunftsregion

Page 3: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

E X Z E L L E N Z I N I T I A T I V E Seite 3uni|inform · Juli 2010

(her) Wie bewegen sich Haare rea-listisch in einem animierten Film?Wie flattert eine Fahne im Wind?Warum verknoten sich Telefonka-bel? Antworten auf diese einfachwirkenden Fragen bergen viel span-nende Mathematik. Insbesonderedann, wenn man diese Phänomeneverlässlich und schnell am Compu-ter simulieren will. Ein Experte fürsolche Fragen forscht seit August2008 an der Georg-August-Univer-sität: Dr. Max Wardetzky kam vonder Freien Universität Berlin nachGöttingen. Hier leitet der Junior-professor die Free Floater-Nach-wuchsgruppe „Discrete DifferentialGeometry“, die aus Mitteln der Ex-zellenzinitiative gefördert wird.

Die diskrete Geometrie ist eineMöglichkeit, räumliche Gebilde zubeschreiben und zu berechnen. Sieermöglicht es, sogenannte glatteStrukturen, die aus einem Konti-nuum unendlich vieler Punkte beste-hen, in endliche, sogenannte„diskrete“ Näherungen zu überset-zen. Denn ein Computer kann heut-zutage nur mit einem endlichen,diskreten Abbild der uns umgeben-den Welt hantieren. Dafür werdendie unendlich vielen Punkte von Flä-chen und dreidimensionalen Formendurch Netze geometrischer Gebildebeschrieben, die beispielsweise ausDrei- und Vierecken bestehen.

Für den Übergang von kontinu-ierlichen Beschreibungen zu einerdiskreten Darstellung gibt es zahlrei-che Möglichkeiten. Welche ist dierichtige? Hier kommt neben derGeometrie die Physik ins Spiel. „Eingutes diskretes Modell berücksichtigtweitestgehend physikalische Prinzi-pien“, erklärt Max Wardetzky.„Wenn wir die Geometrie hinter derPhysik von Materialien verstehen,

Geometrie für wehende Haare von Lara Croft & Co.Filmanimationen und Bildbearbeitung dank mathematischer Modelle aus Göttingen – Neue Rechenmodelle für die virtuelle Produktentwicklung

Neues ZentrumDrei Nachwuchsgruppen

(red) Mit Bildung und Religion vonder Antike bis zur klassischen Epo-che des Islam befassen sich Wissen-schaftler am Courant For schungs -zentrum EDRIS der Uni ver sitätGöttingen. Es wurde am 3. Juni2010 offiziell eröffnet. Das CourantForschungszentrum „Education andReligion: From Early Imperial Ro -man Times to the Classical Periodof Islam (EDRIS)“ ist eines von ins-gesamt sieben Courant Forschungs-zentren, die die Universität ausMitteln der Exzellenzinitiative ein-gerichtet hat.

Drei Nachwuchsgruppen unter-suchen frühe „Bildungsgesellschaf-ten“, in denen sich verschiedeneKulturen und Religionen gegensei-tig beeinflussten und vom Mitei-nander profitierten. Die Wissen -schaftler richten ihr Augenmerkdabei besonders auf die Einflüsse,die dieses Erbe auf das heutige Bil-dungssystem und die moderne Wis-senschaft ausgeübt hat. Mit ihrenErkenntnissen wollen die Forscherdie aktuelle Bildungsdebatte umeine kulturhistorische Dimensionerweitern.

Unterstützung schafft mehr Zeit für die ForschungServicestelle in der Verwaltung wird nach positiver Evaluation weitergeführt

(her) Büroausstattung, Personalund Mittelbewirtschaftung: DerAdministration Service Point (ASP)der Universität Göttingen unter-stützt Nachwuchswissenschaftler,die im Rahmen des Zukunftskon-zepts neu an die Universität Göttin-gen gekommen sind. Die zentraleAnlaufstelle in der Verwaltung hilftauch den Koordinatoren an denneuen Einrichtungen. In den ver-gangenen zwei Jahren haben Hans-Georg Wojas und Julie Harris unteranderem 25 Wissenschaftler zumBeispiel beim Aufbau ihrer Nach-wuchsgruppen unterstützt. Nacheiner positiven Evaluation wird die-ser Service nun bis Oktober 2012weiter angeboten.

„In den ersten Tagen an der Uni-versität Göttingen sind Aufgaben aufmich hereingestürzt, mit denen ichzuvor nichts zu tun hatte“, erzähltJuniorprofessor Dr. Tobias Georges,der Mitte Oktober 2009 von derUniversität Erlangen nach Göttingenkam. Damals hatte er begonnen, amCourant Forschungszentrum „Bil-dung und Religion“ (EDRIS) eine

Nachwuchsgruppe aufzubauen. ZuBeginn mussten Schreibtisch, Tele-fon und Computer bestellt, vieleGänge in verschiedene Verwaltungs-abteilungen erledigt werden. DieMitarbeiter des ASP unterstütztenihn dabei. „Bis ich mich alleine zuden richtigen Ansprechpartnerndurchtelefoniert hätte, wären Tagevergangen – Zeit, die ich gar nichthatte“, so Georges.

können wir dünne elastische Struk-turen und gekrümmte Flächen wieStoffe oder Bleche mit geometrischenModellen beschreiben. Dann gelingtes uns, dass wir schnell und gleichzei-tig physikalisch richtig rechnen.“

Ein entsprechendes Modell zurmathematischen Beschreibung elasti-scher Stäbe und viskoser, zähflüssigerFäden hat er mit Wissenschaftlernaus New York und Paris entwickelt.

Inzwischen wird es nicht nur in ani-mierten Filmen für wehende Haareeingesetzt, sondern ist auch Grund-lage für Effekte in der digitalen Bild-bearbeitung: Ein gängiges Com-puterprogramm bildet in der aktuel-len Programmversion den Farbstrichder Pinselhaare deutlich realistischerab als zuvor.

In einem neuen Verbundprojekt„GeoMec“ will der 37-Jährige ge-

Auch die Suche nach Mitarbeiternfür die Nachwuchsgruppe hat die Ser-vicestelle von der Stellenausschreibungbis zur Einstellung begleitet. „Die wis-sen, wer ein ge bunden werden mussund welche Unterlagen einzureichensind. Weil alles reibungslos ablief, kön-nen wir uns jetzt auf die Forschungkonzentrieren“, freut sich Georges.

Nachdem die ersten Hürden ge-nommen sind, rücken nun andere

Fragen ins Zentrum: Wie beschaffeich Bücher für einen Handapparat?Was muss ich bei der Reisekostenab-rechnung beachten? Wer übersetztVordrucke ins Englische? Neben derpersönlichen Beratung werden die In-formationen im Internet kontinuier-lich ausgebaut. In Vorbereitung istzum Beispiel ein alphabetischer Weg-weiser zu Themen rund um die Ver-waltung.

Bei der internen Evaluation An-fang März wurden die Dienstleistun-gen der Servicestelle in derAufbauphase der Umsetzung des Zu-kunftskonzepts in der Exzellenzini-tiative positiv bewertet. „DerService-Gedanke ist erfolgreich um-gesetzt und bringt für die neuenWissenschaftler eine spürbare Entlas-tung von administrativen Arbeiten“,so Vizepräsident Markus Hoppe.„War unser Angebot in der Aufbau-phase noch wenig bekannt, wird esinzwischen immer stärker nachge-fragt. Beispielsweise bieten wir einOnline-Bewerbungsportal, das beiden Leiterinnen und Leitern derNachwuchsgruppen gut ankommt“,erläutert Wojas.

Service-Gedanke erfolgreich umgesetzt: Hans-Georg Wojas und Julie Harris vom

Administration Service Point unterstützen Nachwuchswissenschaftler.

Warum verknoten sich Telefonkabel? Der Göttinger Mathematiker Dr. Max Wardetzky entwickelt geometrische Rechenmodelle,

um Bewegungen elastischer Strukturen schnell und physikalisch richtig am Computer simulieren zu können.

meinsam mit Kollegen aus Kaisers-lautern, Berlin und Chemnitz ausgeometrischen Formen neue Rechen-modelle für die virtuelle Produktent-wicklung entwerfen. „Produktions-und Montageabläufe in der Automo-bilindustrie werden virtuell und in-teraktiv geplant. Verlässliche undschnelle Simulationen sind hierfürunerlässlich“, so Wardetzky. Für dasvom Bundesforschungsministeriumgeförderte Projekt konnte die Volks-wagen AG in Wolfsburg als Partnergewonnen werden.

Zum Forschungsalltag der Nach-wuchsgruppe gehören aber auchBerge und Täler, nämlich dann,wenn sie die Qualität digitaler Bilderverbessern. Ein Graustufenbild lässtsich als eine mathematische Flächedarstellen, wobei die Grautöne zwi-schen Schwarz und Weiß Täler undBerge bilden. Die Mathematiker su-chen nun nach einem Algorithmus,mit dem ein Computer störendePixel, die in Farbe und Helligkeitvom eigentlichen Bild abweichen, indieser Berg- und Tallandschaft ent-fernen kann. „Hierbei kommen so-genannte topologische Ideen zumTragen, die ursprünglich in der rei-nen Mathematik beheimatet sind,wie sie in Göttingen eine einzigartigeTradition hat. Das Zusammenführenvon reiner und angewandter Mathe-matik bietet hier ein enormes Poten-zial“, so Wardetzky.

Page 4: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

E X Z E L L E N Z I N I T I A T I V ESeite 4

Menschenwürde und VerantwortlichkeitGastwissenschaftler Prof Dr. Kurt Seelmann: Freiraum für Forschung hat ihn „ein ganzes Stück weitergebracht“

(her) Mit dem Lichtenberg-Kolleghat die Universität Göttingen imvergangenen Jahr einen der zentra-len Bausteine ihres Zukunftskon-zepts in der Exzellenzinitiativerealisiert. Hier können herausra-gende Gastwissenschaftler kon-zentriert zu wichtigen Themen inden Geistes- und Gesellschaftswis-senschaften forschen. Das Studi-enjahr im Kolleg neigt sich für dieersten neun Fellows dem Ende zu.Prof. Dr. Kurt Seelmann von derUniversität Basel zieht Bilanz.

Der deutsche Strafrechtler undRechtsphilosoph forscht zu Fragender Menschenwürde, der Gerech-tigkeit und Autonomie. Dabei in-teressiert den 62-Jährigen ins-besondere die historische Entwick-lung der Begriffe Person und Indi-viduum im Verhältnis zu Gesell-schaft, Recht und Moral.

Was macht eine Person und einIndividuum aus? Für Ethiker undJuristen ist die Frage zentral. ZumBeispiel bei der Schuldfrage imStrafrecht oder bei der Frage, was

als Verletzung der Menschenwürdegilt. Wird diese bereits verletzt,wenn ein Mensch zum Beispielohne seine wirksame Einwilligungdurch Entnahme einer Blutprobefür die medizinische Forschung in-strumentalisiert wird? Wo verläuft

(her) Sollten sich Wissenschaftler ingesellschaftliche und politische Aus-einandersetzungen einmischen?Und was hat es für Folgen, wennsich ihre Empfehlungen und Rat-schläge später als falsch herausstel-len? Mit dem Einfluss von Wissen-schaftlern auf die öffentliche Mei-nung beschäftigte sich die früherePräsidentin des Bundesverfassungs-gerichts Prof. Dr. Jutta Limbach ineinem Vortrag, den sie im April2010 auf Einladung des Lichten-berg-Kollegs in der HistorischenSternwarte hielt. Er war ursprüng-

lich als Universitätsrede geplant.Wie Wissenschaftler öffentlicheDis kussionen beeinflussen, zeigtesie in ihrem Vortrag mit dem Titel„Der Wissenschaftler als Bürger undBeamter“ anhand der Göttinger Sie-ben und Beispielen wie dem offe-nen Brief von 35 Staatsrechtslehrernzum Fall Nikolaus Brender oderdem Appell von Klimaforschern anden Kopenhagener Klimagipfel.

Der Vortrag wird im Dezemberdieses Jahres in der Reihe „Göttin-ger Universitätsreden“ im WallsteinVerlag veröffentlicht.

die Grenze zwischen einer inakzep-tablen Demütigung und einemnoch sozial angemessenen Umgangmiteinander? „Unser Ziel muss essein, die Begrifflichkeiten so zuzu-spitzen, dass sie zum Beispiel auchin Entscheidungen des Bundesver-fassungsgerichts anwendbar sind“,so Seelmann.

„Auch die bioethische Diskus-sion, ob Tiere oder menschlicheEmbryonen subjektive Rechtehaben sollten, führt zurück zurFrage: Braucht ein Wesen einen wieauch immer gearteten Selbstbezug,damit ihm unantastbare Rechte zu-erkannt werden können“, so Seel-mann. Mit Selbstbezug seige meint, dass wir einen Willen undIntellekt haben und uns „als einKontinuum in der Zeit erfahren“,erläutert er.

In Göttingen befasst er sich mitdieser Selbstrelation in Recht undPhilosophie, mit der Verantwort-lichkeit des Menschen für seinHandeln und Veränderungen imVerständnis von Person und Indi-viduum. Seelmann analysiert dafür

Einfluss von WissenschaftlernJutta Limbach zu Gast im Lichtenberg-Kolleg

Juli 2010 · uni|inform

AustauschSymposien und Workshops

(her) Das Lichtenberg-Kolleg bietetnicht nur Freiraum für konzentrier-tes Forschen jedes einzelnen Fellows,sondern fördert auch den intensivenAustausch über Fachgrenzen hinweg.In den wöchentlichen Kolloquienstellen Fellows und Göttinger Wis-senschaftler ihre Forschung vor unddiskutieren aktuelle Fragen. Seit Ok-tober vergangenen Jahres fanden imLichtenberg-Kolleg zu dem 18 inter-disziplinäre Workshops und Sympo-sien statt, um den Diskurs weitervoranzutreiben und neuen For-schungsfragen nachzugehen.

Beispielsweise diskutierten Fel-lows des Kollegs, Göttinger Wissen-schaftler und Gastreferenten ausJapan in einem Symposium über diePerson in der christlichen Religionund im westlichen Recht einerseitssowie in anderen Religionen undRechtskulturen andererseits.

EhrungFellow ausgezeichnet

(her) Der Religionssoziologe Prof.Dr. José V. Casanova ist am 12. Juni2010 von der Universität Innsbruckmit einer Ehrendoktorwürde derTheologie ausgezeichnet worden. Ererhielt diese Würdigung für seine he-rausragenden wissenschaftlichenLeistungen zur integrativen Rollevon Religion.

Prof. Casanova von der George-town University in Washingtonforschte bis Ende Juni dieses Jahresals Gastwissenschaftler am GöttingerLichtenberg-Kolleg zu jesuitischenBe geg nungen im kon fu zia nischenChina, im Indien der Mogulzeit, imkolonialen Lateinamerika und improtestantischen Amerika. Am Bei-spiel der Jesuiten will er die Katego-rien „religiös“ und „säkular“ in ihrerglobalen Expansion ent stehungs -geschichtlich rekonstruieren.

Die Direktorin des Lichtenberg-Kollegs, Prof. Dr. DagmarCoester-Waltjen, über Erfahrungen im ersten Jahr:

Anfang August werden alle neun Fellows des ersten akade-mischen Jahrgangs am Lichtenberg-Kolleg in ihre Heimat-länder zurückgekehrt sein. Bleiben werden ihnen – außerhoffentlich überwiegend guten Erinnerungen – die zu Göt-tinger Kollegen geknüpften oder intensivierten Kontakte unddie Spuren in den jeweiligen Erkenntnisprozessen, die dieForschungszeit in Göttingen hinterlassen hat. Die Diszipli-nen der Fellows reichen dabei von der Mathematik über dieGeschichte und Philosophie der Mathematik, die Philoso-

NACHGEFRAGT

Mehr als Halbzeit – das erste Fellow-Jahr am Lichtenberg-Kollegphie und die Rechtsphilosophie bis zur Anthropologie, So-ziologie, Theologie und Medizinethik. Die Heimat- bezie-hungsweise Herkunftsländer erstrecken sich von Süd- undNordamerika über Europa bis Japan.

Die als Assoziierte an das Lichtenberg-Kolleg gewähltenForscher beschäftigen sich mit ähnlichen Themen wie die Fel-lows. Der in diesem Rahmen entstandene Gedankenaus-tausch war in beiden Richtungen befruchtend. Allerdingsscheint es, dass der Assoziierten-Status in den Fakultäten bis-her eher als eine ehrenvolle Zusatzlast verstanden wird dennals Freiraum und Gelegenheit zu inspirierenden Begegnun-gen und Intensivierung der eigenen Forschung.

Die Erfahrungen im ersten Jahr zeigen, dass die Histori-sche Sternwarte als Sitz des Lichtenberg-Kollegs ein geeigne-ter Ort für Kooperation und Kommunikation der Fellowsuntereinander wie auch mit Göttinger Kollegen und der Öf-fentlichkeit ist. Der neue Faculty Club erweitert die Möglich-keiten auch der informellen Begegnung und des spontanenDiskurses. Es ist zu hoffen, dass wir außerhalb der ursprüng-lichen Stadttore Göttingens nun auch im Süden ein Forumfür akademisches Leben und kreative Ideen etablieren.

Im Herbst wird die nächste Generation Fellows nach Göt-tingen kommen. Derzeit sind wir dabei, für das akademischeJahr 2011/12 interessante Wissenschaftler zu gewinnen.

Rechtstexte und ihre Auslegung,sucht nach Wendepunkten in ver-schiedenen Fachdisziplinen. Sostößt er auf unterschiedliche Perso-nenbegriffe vom Hochmittelalterbis zu John Locke (1632 bis 1704),Samuel von Pufendorf (1632 bis1694) und Immanuel Kant (1724bis 1804). Auch in der Kunst gibtes einen Einschnitt: „Im 15. und16. Jahrhundert entsteht die Por-trätmalerei. Das Individuum mitall seiner Fehlerhaftigkeit bekommtplötzlich einen unendlichen Wert.Es ist auf einmal des Darstellensund Aufhebens würdig“, so Seel-mann.

Als ein besonderes Privileg emp-findet er, am Lichtenberg-Kollegein Jahr lang nach eigenem Rhyth-mus forschen zu können. Das Kol-leg schaffe den dafür notwendigenFreiraum. „Auch der Austausch mitden anderen Fellows und mit Göt-tinger Kollegen ist intensiver als er-wartet. Das hat mich in meinemForschungsprojekt ein ganzes Stückweitergebracht – und ich steckenoch mittendrin.“

Fellow am Lichtenberg-Kolleg:

Prof. Dr. Kurt Seelmann

Die Historische Sternwarte der Universität ist Sitz des Lichtenberg-Kollegs.

Page 5: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

F O R S C H U N G Seite 5

(kp) Wer in den 1960er Jahren AnnaKarenina lesen wollte, musste in derRegel zur gebundenen Ausgabe grei-fen. Die Romane des 19. Jahrhun-derts waren einfach zu lang, um imDeutschen Taschenbuchverlag (dtv)zu erscheinen. Festgelegte Formateentschieden darüber, was Schüler imDeutschunterricht oder Studierendeim Literaturseminar lasen.

Denn nur ein Werk, das im Ta-schenbuch vorliegt, gehört hier inder Regel zum Lektürekanon. Dassdieser heute sehr viel bunter als vor50 Jahren ist, liegt unter andereman einer verfeinerten Technik. DerDünndruck ermöglichte es dtv,Tolstois Werk als Taschenbuch zuveröffentlichen. Auf diese Weisefand es den Weg in den Lektüreka-non der Schulen und Universitäten.

„Ein literarischer Kanon“ – soElisabeth Kampmann – „ist nichtsKonstantes. Dahinter verbergen sichTexte, die von bestimmten Medienwiederholt als bedeutsam beschrie-ben werden.“ Die Promovendin un-tersucht diese Praxis am Beispiel des1960 gegründeten Deutschen Ta-schenbuchverlags. Sie möchte he-rausfinden, welche Bücher wannund vor allem wie auf dem literari-

schen Markt präsentiert werden:„Erscheint das Buch in einer Reihenamens Weltliteratur? Bekommt esein reißerisches Cover?“ Kampmannnennt die Wallander-Krimis Hen-

ning Mankells, die ihrer Ansichtnach durch eine ästhetisch konse-quente Gestaltung der Umschläge –sie sind durchgängig schwarz – zueiner Marke wurden.

Einblick in die Verlagsarbeit er-

hielt die 28-Jährige vor allem durcheinen mehrmonatigen Forschungs-aufenthalt im Münchener Verlag.Hier erfuhr sie, dass nicht nur litera-rische Qualität und Vorlieben des

Taschenbücher „machen“ WeltliteraturElisabeth Kampmann, dtv und der literarische Kanon – Doktorarbeit steht kurz vor dem Abschluss

uni|inform · Juli 2010

Neuer SFB

(red) Die Deutsche Forschungsge-meinschaft (DFG) fördert seit dem1. Juli 2010 an der Universität Göt-tingen einen neuen Sonderfor-schungsbereich (SFB). Der SFB 860trägt den Titel „Integrative Struktur-biologie dynamischer makromole-kularer Komplexe“ und umfasstinsgesamt 16 Projekte. Die Förder-summe beträgt über einen Zeitraumvon vier Jahren insgesamt rund 8,5Millionen Euro. Dem Sonderfor-schungsbereich gehören 18 Arbeits-gruppen an. Diese befinden sich ander Biologischen Fakultät, der Fa-kultät für Physik, der Universitäts-medizin Göttingen und demGöttinger Max-Planck-Institut fürbiophysikalische Chemie. Angesie-delt ist der neue SFB am GöttingerZentrum für Molekulare Biowissen-schaften. Koordiniert wird er vonProf. Dr. Ralf Ficner vom Institutfür Mikrobiologie und Genetik derUniversität.

Zentrum fürHerzforschung

(red) Am Wissenschaftsstandort Göt-tingen ist Anfang Mai 2010 dasHeart Research Center Göttingen(HRCG) eröffnet worden. In demneuen Herzforschungszentrum un-tersuchen Grundlagenwissenschaftlerund klinische Forscher die Mechanis-men, die Herzerkrankungen auslö-sen. Auf der Grundlage dieserForschung sollen neue Diagnose-und Behandlungsverfahren zur Ver-besserung der Patientenversorgungentwickelt werden. Im HRCG ko-operieren das Herzzentrum der Uni-versitätsmedizin Göttingen, die dreiMax-Planck- Institute für experimen-telle Medizin, für biophysikalischeChemie und für Dynamik undSelbstorganisation so wie das Deut-sche Primatenzentrum.

Tarzan und Tatort

(red) In der Forschergruppe mit demTitel „Ästhetik und Praxis populärerSerialität“ untersuchen 15 Wissen-schaftler und Nachwuchswissen-schaftler aus verschiedenen Dis-ziplinen einen Erzähltypus, der seitdem 19. Jahrhundert zu einem auf-fälligen Kulturmerkmal gewordenist: Fortsetzungsgeschichten mit fes-ten Figuren, die mit kommerziellerAbsicht für ein Massenpublikumhergestellt wurden – etwa Fernsehse-rien, Heftromane oder Comics. Ini-tiator und Sprecher der Forscher-gruppe ist der Amerikanist Prof. Dr.Frank Kelleter von der UniversitätGöttingen. Die Deutsche For-schungsgemeinschaft unterstützt dasProjekt zunächst drei Jahre lang mitinsgesamt 1,85 Millionen Euro.

(her) Die ersten bekannten Bern-stein-Fossilien Afrikas sind rund 95Millionen Jahre alt. Ein internatio-nales Forscherteam unter der Lei-tung des Göttinger PaläontologenDr. Alexander Schmidt hat die imBaumharz eingeschlossenen Insek-ten, Spinnentiere, Pflanzenresteund Mikroorganismen aus denWäldern Äthiopiens dokumentiertund analysiert. Der Weg der Fossi-lien nach Göttingen und in weitereForschungslabore begann in deräthiopischen Hauptstadt.

Auf einemMarkt in AddisAbeba erwarbein Mineralien-händler ausWien einige Stü-cke und überließsie einem Wis-senschaftler aus

dem internationalen Forscherteamfür chemische Analysen des Baum-harzes. Beim Schleifen und Polierender Steine wurden die Einschlüssesichtbar. Weitere Stücke kaufte einGeologe in Addis Abeba direkt vonDorfbewohnern, die den Bernsteinaus der Tonschicht eines Steilhangsentlang des Wenchit-Flusses abge-baut hatten.

Mit Fördermitteln aus der Exzel-lenzinitiative untersucht Privatdo-

zent Alexander Schmidt in Bern -steinen konservierte, Millionen Jahrealte Pilze, Algen, Moose, Protozoenwie Amöben und Wimpertierchensowie Bakterien. „Wichtige Quellenfür mich sind vorsortiertes Materialvon Bernsteinsammlern und Be-stände in naturkundlichen Museenetwa in London, New York und Wa-shington. Ich suche aber auch selbstim Gelände, zum Beispiel in den ita-lienischen Dolomiten“, so der Palä-ontologe. Er leitet am CourantForschungszentrum Geobiologieeine Nachwuchsgruppe zur Erfor-schung der Evolution der Landpflan-zen sowie ihrer Umwelt.

„Bernstein ist für unsere For-schung ein ideales Medium: Im Ge-gensatz zu Sedimentgesteinen erhältdas Baumharz die eingeschlossenen

Bernstein: Von Afrika nach GöttingenMillionen Jahre alte Pilze und Insekten in Baumharz konserviert – Untersuchungen im Synchrotron-Beschleuniger

Die Einschlüsse in den 62 Bern-steinen aus den kreidezeitlichen Wäl-dern Äthiopiens gehören zu denfrühesten Fossilbelegen vieler Arten,darunter die älteste bekannte AmeiseAfrikas. Das Forscherteam wird dieFunde nun detaillierter untersuchen.

Zum Beispiel werden die Bern-steine im Synchrotron-Beschleunigerin Grenoble mit speziellen Strahlenbeschossen, um dreidimensionaleBilder in einer Auflösung von untereinem Mikrometer zu erhalten. Solassen sich morphologische Merk-male der Organismen erforschenund mit Funden in älteren und jün-geren Bernsteinen sowie mit heutenoch existierenden Pflanzen undTieren ver gleichen. „Wir wollenStammbäume erstellen, Entwick-lungslinien zeitlich einordnen unddie Evolution dieser Organismen-gruppen aufzeigen“, erläutertSchmidt.

Mit Heinrich Böll schuf dtv einen Jahrhundert-Autor

Verlegers über die Auswahl der zuveröffentlichenden Werke entschei-den, sondern auch technische wie fi-nanzielle Möglichkeiten. Die waren1961 begrenzt. Damals erschien alserster dtv-Titel Heinrich Bölls „Iri-

sches Tagebuch“. Wie dtv mit Bölleinen Jahrhundert-Autor schuf, überden sich der Verlag letztlich selbstprofilierte, das zeigt Kampmann inihrer Dissertation „Die Kanonisie-rungspraxis des Deutschen Taschen-buch Verlages 1960 bis 2000“.

Die Doktorarbeit der Literatur-wissenschaftlerin steht kurz vor demAbschluss. Sie entstand im Rahmendes von der VolkswagenStiftung ge-förderten Promotionskollegs „Wer-tung und Kanon“. Der Austauschmit Gleichgesinnten, die vermitteltenpraktischen Erfahrungen und das an-spruchsvolle Seminarprogramm desKollegs lockten die Bochumerin andie Göttinger Universität; zuvor hattesie Germanistik, Kunst und Philoso-phie in Siegen und an der Pariser Sor-bonne studiert. Die Mutter eines 14Monate alten Sohnes lernte, das Bo-chumer Familienleben mit dem For-schungsalltag in Göttingen zuverbinden.

Wenn sie amüsiert zugibt, als Ju-gendliche „gar nicht gern gelesen zuhaben“ – dann hat sich auch das ge-ändert. Mittlerweile gehört ElisabethKampmann zu jenen anspruchsvol-len Lesern, an die sich das dtv-Pro-gramm noch immer wendet.

Rund 95 Millionen Jahre alt: Sternhaar und Erzwespe in äthiopischem Bernstein

Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Kampmann

Dr. A. Schmidt

Organismen sehr gut in ihrer ur-sprünglichen, dreidimensionalenStruktur. Zudem konserviert das vonden Bäumen tropfende Harz die Or-ganismen dort, wo sie gelebt haben,während fossile Organismen ausMeer- oder Seesedimenten häufigerst dorthin gespült worden sind“, soSchmidt.

Die Wissenschaftler haben so Zu-gang zu vielen verschiedenen Orga-nismengruppen eines Lebens-raumes. Im Bernstein eingeschlos-sene parasitische Pilze auf Insektenoder Pflanzen, aber auch Pilz-reste in Insektenkot ge benHinweise zu Nahrungs-netzen und anderenWechselbeziehungen inlängst vergangenen Öko-systemen.

Page 6: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

F O R S C H U N GSeite 6

(her) Wissenschaftlerinnen einmalanders gesehen – das verspricht dieFotoausstellung „Frauen, die for-schen“. Unter den porträtierten 24deutschen Spitzenwissenschaftlerin-nen kommen drei aus Göttingen: dieBiologin Prof. Dr. Julia Fischer, diePhysikerin und MathematikerinProf. Dr. Mary Osborn sowie diePhysikerin Prof. Dr. Annette Zippe-lius. Die Forscherinnen werden je-weils auf einer Rolle aus bedruckterLeinwand mit vier Fotos und einem

Kurztext vorgestellt. Die Wanderaus-stellung wird vom 8. Oktober bis 14.November 2010 in der Niedersächsi-schen Staats- und Universitätsbiblio-thek Göttingen am Platz der Göt-tinger Sieben zu sehen sein. Sie ent-stand im Rahmen eines Projekts desFrauenMediaTurms, Köln, mit För-derung durch das Bundesfor-schungsministerium. Informationenzur Ausstellung sind unter www.uni-goettingen.de/gleichstellungsbuerozu finden.

Einmal anders gesehenDrei Göttinger Forscherinnen in Wanderausstellung

Die Ausbeute landet in seinemGöttinger Labor. In einem Vakuum-Röhrchen werden Trüffelstückchendie Aromastoffe entzogen, derenchemische Zusammensetzung imMassespektrometer sichtbar wird.Am Department für Nutzpflanzen-wissenschaften untersucht er zudemBakterien, die die Trüffel aus demBoden aufnehmen und die Rolle vonDuftstoffen, Hormonen und Bakte-rien im Wechselspiel zwischen Pilz,Wirtspflanzen und Boden.

Aroma-Geheimnis der schwarzen DiamantenGöttinger Wissenschaftler Dr. Richard Splivallo untersucht Rolle von Trüffel-Duftstoffen

(dü) Wo und wie lernen Doktoran-den potenzielle Arbeitgeber kennen,wie finden Firmen ihre künftigenFührungskräfte? In der Region Göt-tingen hilft dabei das KMU-Netz-werk. Es unterstützt kleine undmittlere Unternehmen dabei, gezieltund themenbezogen Kontakt zu denDoktoranden der Gesellschaftswis-senschaften der Universität Göttin-gen aufzunehmen. Und auch dieDoktoranden können sich bei derSuche nach Unternehmen an dasNetzwerk wenden.

Hat eine Firma beispielsweise einebestimmte Fragestellung, suchen dieKoordinatoren nach einem geeignetenDoktoranden, der zu dem Thema ar-beitet. Oderumgekehrt:Möchte einDoktorandin einem bestimmten Feld forschen,wird eine interessierte Firma aus derBranche gesucht. So profitieren beideSeiten: Die Unternehmen können un-bürokratisch zukünftige Fach- undFührungskräfte kennenlernen, diePromovierenden haben die Möglich-keit, in der Praxis zu forschen underste Schritte in Richtung Berufsein-stieg zu machen.

Die beiden Koordinatoren desKMU-Netzwerks der Göttinger Gra-duiertenschule Gesellschaftswissen-schaften (GGG), Lasse Becker und

Christina Qaim, kümmern sich be-reits seit Dezember 2008 um die Kon-taktpflege zwischen Wirtschaft undWissenschaft. Zum Beispiel mit demProjekt „Praxisforscher“. Koordinato-rin Christina Qaim erklärt: „Dabeiwerden die Promovierenden anhandder Fragestellung eines Unternehmensausgesucht. Sie können dann bis zusechs Monate in der Firma zu demThema forschen und werden dabei fi-nanziell unterstützt.“ Diese Aussichtist auch für Martin Riethmüller verlo-ckend. Der 25-Jährige promoviertzurzeit in der Abteilung für Sozial-und Kommunikationspsychologie amGeorg-Elias-Müller Institut für Psy-chologie. Sein Thema ist die „Führungvirtueller Teams“.

Durch Vermittlung des KMU-Netzwerks hat Martin RiethmüllerKontakte zu zwei Firmen in der Re-gion geknüpft, die Interesse an seinerArbeit haben: „Die eine Firma hatselbst virtuelle Teams und möchtegern deren Kommunikation verbes-sern. Ich kann also im Unternehmendirekt forschen, quasi im Feld.“ Fürihn eine gute Chance: „Für mich istdas toll, in einer Firma an echtenTeams zu forschen. Außerdem weißich jetzt, dass mein Forschungsthematatsächlich für die Praxis relevant ist.“

Schnittstelle zur WirtschaftKMU-Netzwerk bringt Doktoranden und regionale Unternehmen zusammen

Ende 2012 wird Martin Riethmüllermit seiner Promotion fertig sein – undseine Chancen auf einen Berufsein-stieg in der Region Göttingen stehengut.

Die „Praxisforscher“ sind nur einsvon mehreren Angeboten des KMU-Netzwerks, um Kontakte zu potenziel-len Arbeitgebern zu knüpfen. Denndamit kann man gar nicht früh genugbeginnen, betont Christina Qaim:„Unser Ziel ist es, die Kontakte nichterst herzustellen wenn die Leute mitder Promotion fertig sind, sondern be-reits vorher.“ Für sie bildet das KMU-Netzwerk eine Schnittstelle zwi schenUniversität und Wirtschaft: „Die Pro-movierenden neigen dazu, sich an grö-ßere Unter neh men zu wen den. Aber

unsere Re-gion istklein- undmittelstän-

disch geprägt, und es ist manchmalgar nicht so einfach, die Unternehmenhier vor Ort näher kennenzulernen.“

Zurzeit bauen die beiden Koordi-natoren des KMU-Netzwerks eineDatenbank mit Unternehmen undPromovierenden auf. Dabei fließenauch die Branchen, Fachgebiete undFragestellungen mit ein, um die Suchenach dem richtigen Ansprechpartnerzu erleichtern. Außerdem bietet dasNetzwerk Kurse an, in denen Schlüs-selqualifikationen für den Berufsein-stieg vermittelt werden.

Juli 2010 · uni|inform

Archäologie

(red) Die Anfänge der Klassischen Ar-chäologie als Universitätsfach liegenim 18. Jahrhundert. Damals hielt derGöttinger Altertumswissenschaftlerund Bibliotheksdirektor ChristianGottlob Heyne die erste archäologi-sche Fachvorlesung an einer Universi-tät. Göttinger Wissenschaftler re -konstruieren seit April 2010 den In-halt der Vorlesung anhand von stu-dentischen Mitschriften aus derdamaligen Zeit. Die Deutsche For-schungsgemeinschaft unterstützt dasProjekt des Archäologischen Institutsund der Niedersächsischen Staats- undUniversitätsbibliothek Göttingen zweiJahre lang mit rund 400.000 Euro.

Pro Niedersachsen

(red) Das Land Niedersachsen fördertsechs Forschungsvorhaben an derUniversität Göttingen mit insgesamtrund 623.000 Euro aus dem Pro-gramm Pro Niedersachsen. Drei Pro-jekte sind am Seminar für Ur- undFrühgeschichte angesiedelt, die weite-ren an der Wirtschaftswissenschaftli-chen Fakultät, am Johann-FriedrichBlumenbach-Institut für Zoologieund Anthropologie sowie am Institutfür Historische Landesforschung.

„Es ist gar nicht so einfach, Unternehmen vor Ort kennenzulernen“

Wie entwickeln Trüffel ihren Ge-schmack? Als einziger in Deutschlandarbeitender Wissenschaftler gehörteSplivallo zu der inter nationalen For-schergruppe, die das Genom der Péri-gordtrüffel Tuber melanosporumVittad entschlüsselt hat. „Nach einerersten Analyse vermuten wir, dassTrüffel ihre Aromastoffe selbst bilden.Vielleicht spielen dabei aber auch Bak-terien eine kleine Rolle“, so Splivallo.

Trüffel wachsen an den Wurzelnvon Bäumen und gehen mit ihren

Wirtspflanzen eine Symbiose ein.„Für ihr Wachstum entziehen siedem Wirt Zucker, geben aber auchMoleküle in den Boden ab, die demgesamten Ökosystem nutzen. Beidiesem Dialog spielen Duftstoffeeine wichtige Rolle“, erläutert Spli-vallo. Der Aroma-Experte entnimmtvier Mal im Jahr Bodenproben auseinem Trüffel-Areal mit 14 Bäumenim Norden Italiens.

Auf diesen Bodenproben werdenPflanzen in einer Wärmekammermit Lichtsystem angezogen. In Ver-suchen beobachtet Splivallo wie diePflanzen reagieren. „So können wirdie Interaktion von Trüffeln undPflanzen im gesamten Jahresverlaufuntersuchen.“ Diese Bodenprobenwerden einer Massespektrometerana-lyse unterzogen, um Duftstoffe undHormone aufzuspüren. Dabei wirdinsbesondere darauf geachtet, obdiese Substanzen auf Pflanzen to-xisch wirken.

Splivallo hofft, damit ein Phäno-men erklären zu können, das in sei-nem Untersuchungsareal zu beob -achten ist: Die Krautschicht amBoden mag keine Trüffel – sie stirbtrund um die Bäume ab.

Dr. Richard Splivallo mit Trüffelstückchen in Vakuum-Röhrchen

Fotografin Bettina Flitner setzte für die Ausstellung Biologin Julia Fischer ins Bild.

(her) Auf dem Rückflug von Japan lasder Schweizer Richard Splivallo voracht Jahren in dem Buch „ToujoursProvence“ auch das Kapitel „Truffle-hunting with Mister X“. Seitdem las-sen ihn die schwarzen und weißenDiamanten nicht mehr los.

Heute gehört der Göttinger Che-miker selbst zu den Trüffeljägern: Inganz Europa kauft er Sammlernkleine, günstige Exemplare des kost-baren Speisepilzes ab. Auch chinesi-sche Trüffel sind mit einemdurchschnittlichen Kilopreis von 20Euro für den Forscher erschwinglich.In der Schweiz greift er selbst zurSchaufel. Die Trüffel wachsen unterder Erde; deshalb werden trainierteHunde eingesetzt, die die Trüffel auf-spüren sollen.

Page 7: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

S O N D E R T H E M A : P R O M O T I O N Seite 7

(dü) Hetairos ist das altgriechischeWort für „Freund“ oder „Kollege“ –und der Name ist Programm. Hetai-ros will die Ausbildung von angehen-den Wissenschaftlern verbessern undihnen systematisch und professionellbegleitet den Einstieg in die Hoch-schullehre ermöglichen. Kern desProjekts, das von der Graduierten-schule für GeisteswissenschaftenGöttingen (GSGG) in Kooperationmit der Hochschuldidaktik Göttin-gen entwickelt wurde, sind soge-nannte Teaching Teams aus einemNach wuchslehrenden und einer er-fahrenen Lehrkraft.

Gemeinsam planen und halten sieein Seminar. So erleben die Anfängerdie erste Lehrveranstaltung nicht alsSprung ins kalte Wasser, sondernkönnen in Begleitung eines versier-ten Kollegen Erfahrungen sammeln.

Auch Prof. Dr. Regine Eckardtvom Seminar für Englische Philolo-gie und Eva Csipak, Promovendinder Sprachwissenschaft, bilden einsolches Teaching Team. Die erfah-rene Dozentin kennt die Probleme,mit denen die Anfänger zu kämpfenhaben: „Die erste Veranstaltungwird oft in den Sand gesetzt, weilzum Beispiel die Vorkenntnisse derStudierenden überschätzt werdenoder weil scheinbar einfache undzugängliche Inhalte dann dochziemlich kompliziert sind.“ Erfah-rungen, die Eva Csipak im ersten

Seminar erspart bleiben: „Für michist Regine Eckardt so eine Art Si-cherheitsnetz: Wenn ich einen Kno-ten im Kopf oder in der Zungehabe, springt sie ein.“

Von Lösungen profitierenDie 28-Jährige ist für alle Abläufe

rund um das Seminar mit verant-wortlich, von der Planung über dieUmsetzung bis zur Evaluation derVeranstaltung. Wichtig ist ihr dabeiauch der Austausch mit den anderenJunior Teachers in den kollegialenPraxisgesprächen: „Hier bekommeich mit, was die anderen für Schwie-rigkeiten haben und kann von ihrenLösungen profitieren.“ Prof. Eckardtsieht im Hetairos-Progamm ebenfallsviele Vorteile: „Die Lehre und die Di-

Unter Freunden: Hetairos-ProgrammErfahrene Kollegen begleiten Doktoranden bei Einstieg in die Hochschullehre

daktik werden von dem gemeinsa-men Unterricht befruchtet, man pro-biert neue Ideen und Konzepte aus.“

Neben den Tipps in Sachen Lehrewerden die Teilnehmer des Hetairos-Programms auch theoretisch ge-schult. Dabei stehen Themen wieSeminargestaltung und -durchfüh-rung, die Rolle des Lehrenden, Be-notung sowie Rhetorik und Stimm-training auf dem Programm. Außer-dem lernen sie unterschiedliche Prü-fungstechniken und -methoden.

Finanziert wird das Hetairos-Pro-gramm durch Studienbeiträge unddurch Mittel der GSGG. Für diezwölf Team-Plätze im nächsten Se-mester gibt es bereits zahlreiche Be-werbungen, berichtet ProjektreferentFlorian Grötsch.

(kp) „Sie nimmt sich Zeit für uns;dabei ist sie sehr kritisch und liest dieTexte genau“ – die DoktorandinnenClaudia Hillebrandt und Anna Fen-ner sprechen von Prof. Dr. SimoneWinko. Sie lehrt seit 2001 am Semi-nar für deutsche Philologie der Uni-versität Göttingen. Das Bundesminis-terium für Bildung und Forschung hatsie im Februar 2010 für die besteDoktorandenbetreuung in Deutsch-land ausgezeichnet.

Mit dieser Auszeichnung sieht dieHochschullehrerin ihr Konzept bestä-tigt, die Betreuung an der individuel-len Situation der Promovierendenauszurichten. Unter ihnen sind Fami-lienväter, alleinstehende Stipendiatin-nen, auch Hartz IV-Empfänger. Ummit jedem einzelnen so klar wie mög-lich dessen Forschungsprojekt bespre-chen zu können, begrenzt sie dieAnzahl der von ihr als Erstgutachterinbetreuten Doktoranden auf zehn. „Sieliest sofort jedes Kapitel meiner Dis-sertation“, erzählt Hillebrandt begeis-tert. Dabei achtet sie auf einesprachlich exakte und inhaltlich über-zeugende Argumentation. Problem-stellungen und Thesen könnendarüber hinaus in ihrem Forschungs-kolloquium diskutiert werden.

„Sie schafft es auf eine freundlicheaber bestimmte Art, uns zum For-schen und Schreiben zu motivieren“,so Hillebrandt. Das bestätigt auchAnna Fenner. Beide Doktorandinnen

haben Winko bereits während desGermanistikstudiums kennen gelernt.Die Dozentin hat die Lust am Promo-vieren geweckt: Nun untersuchen siedie emotionale Wirkung von Textenund organisieren gemeinsam die Ta-gung „Internationale Lyrik seit 1960“in Göttingen.

Charakteristisch für Winko ist,dass sie mit ihren Doktoranden berät,was mit dem Preisgeld von 5.000 Eurogeschehen soll. Ergebnis: Sie stiftet ih-rerseits einen Preis, der Promovieren-den der Neueren deutschen Literaturin Göttingen zu Gute kommt. DasGeld soll ihnen helfen, Tagungs- undArchivreisen zu finanzieren, und An-reiz schaffen, schon vor der Abgabeder Dissertation einen ersten wissen-schaftlichen Text zu veröffentli chen.

Verständnisvoll, aber kritischDoktorandinnen über ihre Betreuerin Simone Winko

uni|inform · Juli 2010

(kp) Nicht wenige Doktoranden ken-nen es: Langes Warten auf eine Reak-tion des Doktorvaters. EntsprechenFragestellung und Aufbau der Arbeitwissenschaftlichen Ansprüchen? Gibtes weitere Forschungsliteratur? Zuschnelleren Antworten führt seit eini-gen Jahren ein neues bundesweitesModell: die strukturierte Promotionunter dem Dach von Graduierten-schulen.

Das Verhältnis zwischen Dokto-rand und Betreuer wird nun verbind-lich geregelt: Beide gehen eine ArtVertrag ein, der gegenseitige Rechteund Pflichten festschreibt. Zudemgibt es nicht nur einen, sondern min-destens zwei Betreuer. Sie arbeitenzusammen in so genannten ThesisCommittees und sind verpflichtet,die Jahresberichte ihrer Doktorandenzu kommentieren.

Den damit verbundenen Zeitauf-wand nehmen die meisten gern inKauf. „Es hilft dem Projekt und demPromovenden, wenn ein weitererGutachter bereits am Anfang die Ar-beit beurteilt“, so Juniorprofessor Dr.Gregor Bucher vom Institut für Zoo-logie und Anthropologie. „Jetzt kom-men die kritischen Kommentare der

Kollegen rechtzeitig und nicht erstnach Abschluss der Arbeit, wie es frü-her üblich war.“ Die kollegiale Kon-trolle wirkt anspornend und sichertdie Qualität der Forschungsprojekte.

Diesem Ziel dienen auch die An-gebote der Graduiertenschulen: Be-liebt sind vor allem Kurse zuVortrags- und Präsentationstechni-ken, Zeit- und Selbstorganisationoder Schreibwerkstätten. „Es hilftenorm üben zu können, wie man einExposé für die Dissertation schreibtoder mit einem Literaturverwal-tungsprogramm arbeitet“, erklärtDoktorand Christoph Hilmes. Zu-gleich warnt er vor zu vielen, konkur-

Gemeinsam forscht es sich besserPromovieren in Graduiertenschulen lohnt sich – Gemeinschaft mit Gleichgesinnten

rierenden Veranstaltungen. Eine An-regung hat ihm jedoch gefallen: dasTagebuch. Monatlich reflektiert derTheologe darin, was er bereits er-reicht hat und worin die nächstenAufgaben bestehen. Den eigenen Ar-beitsprozess thematisch wie zeitlichsinnvoll zu strukturieren, gehört fürHilmes zu den größten Herausforde-rungen während der dreijährigenPromotionszeit.

Diese Zeitvorgabe ist für viele Pro-movierende ein Problem: Um kon-zentriert die Dissertation abschließenzu können, bietet die GSGG unteranderem Abschluss-Stipendien an.Auch Einstiegsphasen in die Promo-

Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen (GSGG)Philosophische und Theologische Fakultät257 Promovierende und 120 Betreuende

Göttinger Graduiertenschule Gesellschaftswissenschaften (GGG)Fakultäten: Jura, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,Agrarwissenschaften, Forstwissenschaften und Waldökologie883 Promovierende und 100 Betreuende

Weitere Informationen im Internet: www.graduiertenschulen.uni-goettingen.de

Georg August University School of Science (GAUSS)Fakultäten: Mathematik und Informatik, Physik, Chemie,Geowissenschaften und Geographie, sowie Biologieund weitere assoziierte Fakultäten und ForschungseinrichtungenEtwa 1.000 Promovierende und ungefähr 450 Betreuende

Unter dem Dach von GAUSS:Graduiertenschule für Neurowissenschaften und Molekulare Biowissenschaften (GGNB)Etwa 350 Promovierende und 180 BetreuendeFörderung im Rahmen der Exzellenzinitiative

Bilden ein Teaching Team: Prof. Dr. Regine Eckardt (links) und Eva Csipak.

Preis für beste Doktorandenbetreuung

erhalten: Prof. Dr. Simone Winko.

tion, Archivaufenthalte oder Tagun-gen werden von den Graduier ten -schulen mit finanziert. Diese Formder Unterstützung ist gefragt und sollausgebaut werden. Ein weiteres Plusder Graduiertenschulen ist der inter-

disziplinäre Austausch und die Ge-meinschaft mit Gleichgesinnten.Dok torandenforen, Exkursionen undWorkshops sind Möglichkeiten, sichkennenzulernen und manche Durst-strecke gemeinsam zu überwinden.

Göttinger Tradition unter Doktoranden: Ein Kuss für das Gänseliesel.

Page 8: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

S T U D I U MSeite 8 Juli 2010 · uni|inform

Studierende profitieren Beispiele für Verbesserung von Lehre und Service aus Studienbeiträgen

(gb) Auch im Sommersemester2010 werden Studienbeiträge insbe-sondere zur Verbesserung der Lehresowie zum Ausbau der Studienbera-tung und der Serviceangebote fürStudierende eingesetzt. Wie Studie-rende von zentralen, mit ihren Bei-trägen finanzierten Projekten pro-fitieren, zeigen Beispiele aus denBereichen Lehre und Service.

Ein Vorschlag zum Einsatz vonStudienbeiträgen kam von Lehr-amtsstudierenden. Sie organisierten

(her) Der Bundestag hat im Juni2010 die Einführung eines nationa-len Stipendienprogramms beschlos-sen. Nach der Zustimmung durchden Bundesrat am 9. Juli 2010 kanndas Vorhaben nun beginnen. DieUniversität Göttingen befürwortetdie Finanzierung der Stipendien ausprivaten und öffentlichen Mitteln;sie sieht aber auch Schwierigkeitenbei der Umsetzung des Programms.Zudem setzt sich die Universität fürVerbesserungen beim BAFöG ein.

Die Hochschulen sollen die Stipen-dien in Höhe von monatlich 300Euro einkommensunabhängig verge-ben. Auswahlkriterien sind Begabungund Leistung, aber auch gesellschaftli-ches Enga ge ment und Verantwor-tungsbereitschaft oder besondereso ziale, familiäre oder persönlicheUmstände. Die Stipendien werdennicht auf das BAFöG angerechnet.Die Mittel für die Sti pendien sollen jezur Hälfte aus privaten und öffentli-chen Mitteln aufgebracht werden. Dieprivaten Mittel sollen die Hochschu-len einwerben.

„Positiv an diesem Programm istdie Finanzierung nach dem Prinzipder ,Matching Funds‘: Die gesell-schaftliche Aufgabe, Anreize für dieAufnahme eines Studiums und fürLeistung zu setzen, wird so von derWirtschaft und dem Bund gemein-sam getragen“, sagt Universitätsprä-sident Prof. Dr. Kurt von Figura.

Finanzierung des StudiumsUniversität befürwortet Prinzip der „Matching Funds“

(gb) Was vor drei Jahren als Idee aufdem Weihnachtsmarkt begann, hatsich mittlerweile zu einem Fachma-gazin im Völkerrecht entwickelt: Dasvon Studierenden herausgegebeneGoettingen Journal of InternationalLaw (GoJIL). „Der wissenschaftlicheAnspruch unserer Artikel ist hoch,Qualität wird großgeschrieben“, soMatthias Lippold, Student der Göt-tinger Rechtswissenschaften undeiner der beiden leitenden Redak-teure des rund 25-köpfigen Teams.Zu seinen Kollegen gehören Studie-rende der Rechts- und Sozialwissen-schaften.

Die jungen Redakteure lernendabei viel: Konferenzen organisieren,Texte editieren, Geschäftsführungund Finanzen. Fachliche Unterstüt-zung erhalten sie von ihrem „Scienti-fic Advisory Board“, dem rund 20Völkerrechtler aus ganz Deutschlandsowie Italien und den USA angehö-ren, die die Artikel begutachten. Ineinem weiteren Beraterkreis engagie-ren sich neben in- und ausländischenRechtswissenschaftlern mit ThomasBuergenthal und Bruno Simma zweiRichter des Internationalen Ge-richtshofes für GoJIL.

Das Spektrum der Artikel reichtvon Überlegungen zur kollektivenSicherheit und ihrer Auswirkung aufdie individuelle Freiheit bis zu aktu-ellen Diskussionen um Streitfälle ausder Terrorismusbekämpfung. DreiAusgaben im Jahr veröffentlichen die

Studierenden im Internet; eine Heft-version kann bestellt werden. „JederArtikel wird in einer sogenanntendouble blind peer review begutach-tet“ sagt Mohammad Al-Hasani, derzweite leitende Redakteur des Teams.Er studiert Politik und Jura im Ba-chelor in Göttingen.

„Unsere Aufsätze werden inzwi-schen in einschlägige Datenbankenaufgenommen und in anderen Ver-öffentlichungen zitiert“, so Lippold.

Zusätzlich veranstaltet das GoJIL-Team einmal im Jahr Konferenzenmit anerkannten Völkerrechtlern.Daraus entstehen Themenhefte.„Resources of Conflict – Conflictsover Resources“ lautet das aktuelleThema der Konferenz im Oktober,zu der 82 Beiträge aus 33 Ländern

Junge Redakteure setzen auf QualitätGöttinger Studierende geben erfolgreich völkerrechtliches Fachmagazin heraus

eingingen. Ergänzend veranstaltetGoJIL jährlich einen Essay-Wettbe-werb für Studierende – der Gewin-ner kann seinen Aufsatz im Journalveröffentlichen.

Die ehrenamtlich engagiertenStudierenden sind dankbar für dieUnterstützung aus dem Institut fürVöl kerrecht und Europarecht undder Göttinger Professoren im Advi-sory Board. Für Reisen, Übersetzun-gen und Werbung erhalten sieGelder aus dezentralen Studienbei-trägen der Juristischen Fakultät, vomVerein zur Förderung des Internatio-nalen Rechts Göttingen e.V. und vonder Hamburger Joachim Herz Stif-tung. So kann GoJIL kostenlos undfür jedermann abrufbar im Internetunter www.gojil.eu erscheinen.

Der Universität erhält jährlich etwa 14 Millionen Euro aus Studien-beiträgen für die Verbesserung von Studium und Lehre. Diese Bei-träge gehen zur Hälfte direkt an die Fakultäten. Die andere Hälftewird für zentrale Projekte verwendet. Studierende stellen in den überdie Verwendung der Studienbeiträge beratenden Gremien die Hälfteder stimmberechtigten Mitglieder. Für das Sommersemester 2010 ste-hen rund zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Neben den sieben Mil-lionen Euro aus aktuellen Studienbeiträgen des Sommersemesterskommen weitere fünf Millionen Euro aus vergangenen Semesternhinzu, die nun schnellstmöglich zur Verbesserung von Studium undLehre verwendet werden. Weitere Informationen im Internet:www.uni-goettingen.de/de/43205.html

Studienbeiträge aktuell

eine Tagung zur Vorbereitung auf dasReferendariat. Rund 90 Studierendebesuchten Vorträge zur Arbeit in derSchule, zur neuen Prüfungsordnungsowie Workshops zu Themen wieLehreralltag, Theaterangebote inSchulen und der Frage, wie LehrerGeschlechterrollen weitergeben.Dabei berichteten Referendare underfahrene Lehrer aus dem Schulall-tag. Mitorganisator Dario Brickart:„Die Veranstaltung hat uns geholfen,den Übergang vom Studium ins Re-ferendariat reibungsloser zu gestal-

ten. Wir Organisatoren haben dabeiviel für unsere spätere Aufgabe alsLehrer gelernt“. Die Veranstaltungwurde positiv evaluiert; eine Fortfüh-rung ist geplant.

IT-Service für StudierendeMit dem eigenen Laptop oder

von zahlreichen Rechnern an derUniversität auf elektronische Zeit-schriften oder Vorlesungsunterlagenzugreifen und diese ausdrucken,Schulungen in Programmen wieExcel, Powerpoint und Word: DerService für Studierende studIT stelltInformationstechnologie für denStudienalltag bereit.

Seit 2008 wird dieser umfangrei-che Service mit weiterem Personalaus Studienbeiträgen finanziert.Wegen der großen Resonanz auf denIT Service wurde die Gesamtmaß-nahme 2010 verlängert.

Drucken auf dem CampusAlle Studierenden der Universität

Göttingen können über ihren kos-tenlosen Internetzugang zahlreicheDrucker auf dem Campus benutzen.Die Gebühren werden von einem in-

Auch ließen sich potenzielle Sponso-ren so möglicherweise leichter gewin-nen, da ihr Beitrag vom Staatfi nan ziell verdoppelt werde.

Die Universität Göttingen übt je-doch Kritik an den Bestimmungenzur Umsetzung des Programms. DieAuswahl der Stipendiaten erfolgt nichtallein nach der Studienleistung. DieEin wer bung von Mitteln in der Wirt-schaft und bei Privatpersonen, dieAdministration der Gelder sowie dieInformation und Beratung von Stu-dierenden sind für die Universität mithohem Aufwand verbunden. „Hiermuss das Verhältnis von Aufwandund Ertrag stimmen“, so von Figura.

Das Ziel der Bundesregierung, mitdem Programm langfristig bis zu achtProzent der Studierenden zu fördern,hält der Universitätspräsident für äu-ßerst ehr geizig. Beim Einwerben vonGeldern steht die Universität Göttin-gen mit anderen Hochschulen imWettbewerb.

Das nationale Stipendienpro-gramm ist für die Universität Göttin-gen ein weiterer Baustein derStudienfinanzierung. Gleichzeitig setztsie sich für Verbesserungen beimBAFöG ein. „Die soziale Komponenteder Studienförderung muss weiter ge-stärkt werden. Präsidium und Senatunserer Hochschule haben sich für diegeplante Erhöhung der BAFöG-Sätzeum zwei Prozent und der Einkom-mensfreibeträge um drei Prozent aus-gesprochen“, so von Figura.

dividuellen Nutzerkonto abgebucht.Diese Druckkonten werden von stud -IT verwaltet und abgerechnet. Zu-sätzlich sollen die Studierenden auchvorhandene Kopierer zum Druckennutzen können. Um den Ausbau die-ser Nutzung zu planen, erhält studITim Sommersemester 2010 eine halbeStelle aus Studienbeiträgen.

Weitere finanzielle Unterstützungerhält studIT für das Kursangebot,das Studierende so stark nachgefragthaben, dass teilweise Wartelisten ent-standen. Die Teilnahme an Schulun-gen zur Nutzung von Word, Excel,Powerpoint und Access wird in denmeisten Studiengängen als Schlüssel-

qualifikation gewertet. Werden dieKurse bislang von wechselnden Per-sonen gehalten, sollen zum kom-menden Wintersemester zwei Voll-zeitstellen eingerichtet werden. Zu -dem erhält studIT einen zweitenSchulungsraum. Die Vorteile: DerAufwand für die Koordination derKurse, die Einstellung und Einarbei-tung neuer Mitarbeiter sinkt. Inhalteund Termine der Kurse können nunlangfristig geplant und mit den Fa-kultäten abgestimmt werden. Die ge-schulten Lehrkräfte können auchaufeinander aufbauende Kurse an-bieten, zum Beispiel das Programmzum wissenschaftlichen Arbeiten. Studierende der Universität können zahlreiche Drucker auf dem Campus nutzen.

Mitglieder des studentischen Redaktionsteams mit Matthias Lippold (vorne links)

und Mohammad Al-Hasani (hinten Mitte).

Page 9: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

S T U D I U M Seite 9uni|inform · Juli 2010

(gb) Mit der verkürzten Schulzeit anGymnasien gibt es 2011 in Nieder-sachsen einen „doppelten Abitur-jahrgang“: Sowohl Schülerinnenund Schüler, die ihr Abitur nach 13Schuljahren ablegen, als auch dererste Jahrgang mit verkürzter Schul-zeit werden die Hochschulreife er-langen. Die Universität Göttingenbereitet sich intensiv auf steigendeBewerberzahlen für ihr Studienan-gebot vor.

Insgesamt werden in Nieder-sachsen in den Jahren 2011 und2012 voraussichtlich rund 11.000zusätzliche Studienanfänger erwar-tet. Für 2013 rechnet die Universi-tät Göttingen zudem mit einererhöhten Nachfrage aus Hessenund Nord rhein-Westfalen, wenndort die doppelten Abijahrgängedie Schulen verlassen. „Wir freuenuns auf die zusätzlichen Studienan-fänger und wollen ihnen die glei-chen Chancen für den Start insStudium geben wie den Jahrgängenzuvor“, so Dr. Jörn Alphei, Leiterder Abteilung Studienzentrale derUniversität.

Die Göttinger Hochschule hatbereits von 2007 bis 2010 mehr als640 neue Studienplätze eingerich-tet. Für 2011 werden weitere Plätzein zulassungsbeschränkten grund-ständigen Studiengängen geschaf-fen. Zudem gibt es an der Uni-versität Göttingen eine große Zahlzulassungsfreier Studiengänge. Hierkönnen sich Studieninteressiertezum Wintersemester 2011/12 ohneEinschränkung einschreiben.

Um angemessene Lern- und Ar-beitsbedingungen auch für die zu-sätzlichen Studierenden zu sichern,war die Universität bereits in denvergangenen Jahren aktiv: DasRaumangebot wurde verbessert,Hörsäle und Seminarräume moder-nisiert. Zudem investiert die Uni-versität in zusätzliche Prakti-kumsplätze und Lernräume fürStudierende und setzt dafür unteranderem Studienbeiträge ein.Durch zusätzliche Professuren undweiteres Lehrpersonal will dieHochschule den erhöhten Bedarfan Lehrkapazität abdecken undeine angemessene Betreuung si-chern.

Gut vorbereitet auf den doppelten Abi-JahrgangZusätzliche Studienplätze an der Universität Göttingen – Newsletter und Chat als neue Angebote für Studieninteressierte

Die Hochschule informiert Schü-ler, Eltern und Lehrer bei Veranstal-tungen und im Internet, unter derAdresse www.uni-goettingen.de/studienbeginn2011. Hier können

(red) Zum Wintersemester 2010/2011startet am neuen Zentrum für Mo-derne Indienstudien (CeMIS) ein neukonzipiertes Lehrprogramm mit demBachelor-Studiengang InterdisziplinäreIndienstudien und dem englischspra-chigen Master-Studiengang ModernIndian Studies. Beide Studiengängebestehen aus interdisziplinären Veran-staltungen, die das CeMIS, internatio-

Interdisziplinäres Lehrprogramm beginntNeue Bachelor- und Masterstudiengänge für Moderne Indienstudien

nale Gastdozenten und Lehrende derPhilosophischen, der Sozialwissen-schaftlichen und der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät anbieten.Studierenden des Bachelor-Studien-gangs wird empfohlen, ein Semester inIndien zu studieren, während im Mas-ter-Studiengang ein Aufenthalt aneiner indischen Universität fester Be-standteil des Studienprogramms ist.

Studieninteressierte einen Newslet-ter abonnieren und in einem ChatFragen rund um Bewerbung, Zulas-sung, Immatrikulation und Studien-organisation an die Mitarbeiterinnen

Über Studien- und Stipendienangebote in Indien informiert das TeamStudium International der Abteilung Studienzentrale (www.uni-goettingen.de/studienzentrale); Auskünfte über das Land und Ange-bote für Studierende, Doktoranden und Forscher wie etwa das Sti-pendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstesgibt es zudem in der Stabsstelle Göttingen International bei Dr. Ra-mesh Ahuja, Direktor der Göttinger Auslandsrepräsentanz in Pune(www.uni-goettingen.de/india-office). Sprachkurse in Hindi und Ma-rathi bietet das Institut für Indologie und Tibetologie der UniversitätGöttingen an.

Wege nach Indien

Das CeMIS und die Universität Göt-tingen haben zu diesem Zweck neueKooperationsvereinbarungen mit derrenommierten School of Social Sci-ences an der Jawaharlal Nehru Univer-sity in Neu-Delhi und der Universityof Delhi geschlossen, zu der auch dieDelhi School of Economics gehört.Die offizielle Einweihung des CeMISist für November dieses Jahres geplant.

Chat im Internet

(red) Mit einem neuen Beratungsan-gebot im Internet informiert die Ab-teilung Studienzentrale der Uni -versität Göttingen rund um das Stu-dium an der Georgia Augusta sowieüber das Studium und Praktika imAusland. An drei Tagen pro Wochebeantworten Mitarbeiter der Stu-dienzentrale unter der Adressewww.uni-goettingen.de/infochat Fra-gen zu Themen wie Bewerbung, Im-matrikulation und Studien organisa-tion. Zusätzliche Termine richten sichspeziell an Göttinger Studierende, diesich für einen Auslandsaufenthalt in-teressieren, sowie an ausländische Stu-dierende und Studieninteressierte.Weitere Informationen sind im Inter-net unter www.studienzentrale.uni-goettingen.de zu finden.

und Mitarbeiter der Studienzentralestellen. Telefonisch sind sie montagsbis donnerstags von 9 bis 16 Uhr,freitags bis 13 Uhr unter der Num-mer (0551) 39-113 zu erreichen.

(her) Die Gespräche in Sanskrit sindfür Sandra Sattler unvergesslich. DieMaster-Studentin der Indologiereiste 2008 gemeinsam mit vierKommilitoninnen für sechs Wochennach Pune. Die dortige Partnerhoch-schule der Universität Göttingen giltals „Oxford of the East“. Die Georg-August-Universität hilft ihren Stu-

sich mit der Sprache Hindi in Film,Science Fiction und Gedichten.

Johanna Kemper studiert Volks-wirtschaftslehre und Ethnologie. Siegehörte zu den sechs Göttinger Stu-

dierenden verschiedener Fach-gebiete, die im Rahmen desStipendienprogramms „A NewPassage to India“ von August2009 bis Januar 2010 an der

Universität Pune studierthaben. Mit ihren Eng-lischkenntnissen unddem Unterrichtsstoffim MasterstudiengangEconomics kam sie gut

zurecht.

Vieles andere war jedoch gewöh-nungsbedürftig. Der ständige Lärmin der boomenden Stadt oder die Li-teraturbeschaffung. „Dort kann mannicht wie in Göttingen mal eben indie Bibliothek gehen, um ein Buchzu holen. In Indien laufen die Bestel-lungen über das Internet, der Zu-gang ist aber öfter mal gestört“,berichtet Johanna Kemper.

Ein gelassener Umgang mit Wid-rigkeiten in einem fremden Land istfür sie eine wertvolle Erfahrung. In-teressierten Kommilitonen rät sie,schon in Göttingen die SprachenHindi und Marathi zu lernen undim Anschluss an das Studium auchdas Land zu erkunden.

Großstadtlärm und Kinderlieder in SanskritAuslandssemester vermittelt wichtige Erfahrungen – Partneruniversität in Pune gilt als „Oxford of the East“

dierenden bei der Vorbereitung desAufenthalts und vor Ort bei derSuche nach einer Unterkunft oderFormalitäten wie der Einschreibung.

Am International Student Centerder Universität Pune besuchte SandraSattler Sprachkurse in Hindi undSanskrit, der Amtssprache Indiensund der alten Sprache der klassischenindischen Kultur. Dabei lernte sie

auch Kinderlieder in Sans-krit und befasste

Page 10: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

M E N S C H E N & K Ö P F ESeite 10

Vorlesungen bei den Großen der deutschen GermanistikLinda Anne Engelhardt kam 1965 aus Kalifornien nach Göttingen – Erneut Gast der Universität beim Alumni-Tag am 2. Oktober 2010

(her) Ehemalige, Freunde und För-derer der Georg-August-UniversitätGöttingen treffen sich am 2. Okto-ber 2010 zum Alumni-Tag. In die-sem Jahr sind auch Alumni derUniversity of California eingeladen,die mit dem Education Abroad Pro-gram ein Jahr an der UniversitätGöttingen studierten. In den1960er Jahren begann das Aus-tauschprogramm der amerikani-schen Partnerhochschule.

Auf den Göttinger Alumni-Tagfreut sich Linda Anne Engelhardt,geborene Guisleman, die zu den ers-ten Studierenden gehörte, die ausKalifornien nach Göttingen kamen.

„Forschung und Lehre hängen zusammen“Lektorin Ilva Fabiani engagiert sich für Verbesserung der Studienbedingungen

(dü) Wenn Ilva Fabiani über dasThema Lehre spricht, steht ihr dieBegeisterung ins Gesicht geschrie-ben. In Italien promoviert, arbeitetsie heute als Lektorin für Italienischam Seminar für Romanische Philo-logie und ist für die FachgebieteSprachpraxis und Landeswissen-schaften zuständig. Ihr Einsatzwurde belohnt: Im vergangenen Jahrerhielt sie den Sonderpreis des Stif-tungsrates für ihre innovativenIdeen und ihr herausragendes Enga-gement zur Verbesserung der Lehre.

Frau Fabiani, Sie sind von den Stu-dierenden für diesen Preis nominiertworden. Was bedeutet Ihnen das?

Ich konnte es erst nicht glauben.Ich finde, das ist ein guter Weg, derLehre den Stellenwert zu geben, derihr zukommt. Denn ich habe immer

Juli 2010 · uni|inform

Patent verweigertJürgen Bloech spricht über Konrad Zuse in Göttingen

(bie) „Dass das Patentamt den ers-ten funktionierenden Computernicht anerkannt hat, ist ein histori-scher Treppenwitz,“ sagt JürgenBloech und lächelt verschmitzt. Deremeritierte Professor für Betriebs-wirtschaftslehre spricht über dasJahr 1941: In Berlin meldet der da-mals 21-jährige Konrad Zuse einPatent auf seine selbstgebaute Re-chenmaschine Z3 an. Doch die Be-hörde ist nicht überzeugt, etwaswirklich Neues vor sich zu haben.

Heute giltdie Z3 als dererste funktio-nierende freiprogrammier-bare Rechnerder Welt. Vor-gängermodellehatte Zuse ab

1936 im Wohnzimmer seiner El-tern in Berlin-Kreuzberg gebaut.Das Speicherwerk der Z1 bestandaus rund 30.000 mit der Laubsägezugeschnittenen Blechen, das derZ2 aus 200 elektromagnetischenTelefonrelais. Keines der drei Ge-räte überlebt die Bombenangriffeim Zweiten Weltkrieg. Das Nach-folgemodell Z4 schmuggelt ZuseAnfang 1945 in 20 Kisten verpacktaus der Hauptstadt heraus.

Nach einer zweiwöchigen Fahrtin Güterwaggons landet er EndeFebruar in Göttingen. In der Aero-

dynamischen Versuchsanstalt in derBunsenstraße führt er die Z4 erst-mals erfolgreich Wissenschaftlernvor, darunter der Physiker LudwigPrandtl. Doch wenige Tage bevor dieAmerikaner am 8. April in Göttin-gen einmarschieren, flieht Zuse mitseiner Maschine weiter nach Bayern.

Jürgen Bloech kommt 1964 alsDoktorand an die Universität Göt-tingen, wird hier promoviert undspäter Professor sowie Dekan derWirtschafts- und Sozialwissenschaft-lichen Fakultät. Hier entsteht geradedas erste Rechenzentrum der Univer-sität Göttingen. Auch wenn dort keinRechner aus der Firma Zuses steht,ist das Wissen des Computerpioniersgefragt: 1966 ernennt die UniversitätGöttingen ihn zum Honorarprofes-sor, bis 1970 hält er Vorlesungen über„Entwicklungstendenzen informati-onsverarbeitender Geräte“.

Auch danach reißt die Verbindungzwischen Göttingen und Zuse nichtab: 1974 ist Bloech als Dekan seinerFakultät Gast auf Zuses Geburtstag,in den Achtzigerjahren hält Zuse Vor-träge auf Tagungen in Göttingen.Während seiner Zeit in Göttingenendet übrigens auch der Streit mitdem Patentamt – im Jahr 1967 miteinem negativen Bescheid.

Beim Alumni-Tag 2010 sprichtProf. Bloech über „Konrad Zuse, derComputer und Göttingen“. Das Pro-gramm im Internet: www.alumni.uni-goettingen.de.

wieder den Eindruck, dass vor allemdie Forschung betont wird. For-schung und Lehre hängen aber zu-sammen, die Forschung beginntdort, wo es eine gute Lehre gibt.Denn jemand, der ein guter Dozentist, vermittelt nicht nur Inhalte, son-dern auch Leidenschaft und das Ver-gnügen am Entdecken. Besondersgefreut hat mich, dass mit dem Preisauch die Arbeit der Lektoren ein biss-chen mehr Beachtung findet. Inter-nationalisierung ist ja ein großesThema an der Universität Göttingen.Ich denke, dass wir Lektoren zu denAkteuren dieser Internationalisierunggehören, denn wir sitzen genau dort,wo Sprachen unterrichtet und gelehrtwerden.

Wie haben Sie denn die Studienbe-dingungen verbessert?

Ich habe versucht, möglichst vieleLehrräume mit Computern undSprachlabor-Einrichtung auszustat-ten. Das ist mir auch gelungen, undes sind so zwei nagelneue Sprachla-bore entstanden mit sehr moder-nen Instrumenten und Inter-netzugang. Außerdem habe ichmit Mitteln aus Studienbeiträ-gen eine Verbreiterung des Stu-dienangebots erreicht. Sokönnen wir den Studieren-

den seit einiger Zeit er-gänzend zu Theorieund Fachpraxis auchberufsvorbereitendeAngebote machen.Die Studierendenkönnen nebenden normalen

Sprachkursen jetzt auch Fachsprachefür Tourismus oder Kunstgeschichtewählen.

Wo sehen Sie den größten Verände-rungsbedarf?

Ich bekomme in meinem Berufs-alltag immer wieder mit, dass die Stu-dierenden neben dem Spracherwerbauch berufsqualifizierende Kompe-tenzen erlernen wollen. Und die ver-suche ich unter anderem durchProjekte zu vermitteln, wie zum Bei-spiel bei der Ausstellung „Orvieto –Entdecke die Langsamkeit“. Im Rah-men dieses Projekts sind 16 Studie-rende für einen Monat insitalienische Orvieto gefahren undhaben dort neben einem Sprachkurspraktische Workshops in den Berei-chen Tourismus, Geografie, Grafik,Marketing und Öffentlichkeitsarbeitgemacht. Ziel war es, in Deutschlandeine Ausstellung über Orvieto zu or-ganisieren und dabei Qualifikationenzu erwerben, die im Studium oft zukurz kommen – zum Beispiel Kon-takte zu bestimmten Institutionenherzustellen, zu verhandeln oder Gel-der einzuwerben. Und die Studieren-den lernen dabei, im Team zuarbeiten. Denn ich habe den Ein-druck, dass viele immer mehr für sichlernen, jeder sitzt nur vor seinem ei-genen Computer.

Sie haben ein Motto: „Das Wasserverliert niemals seinen Weg.“ Washeißt das?

Für mich bedeutet das: Auchwenn unsere Anstrengungen viel-leicht nicht sofort Früchte tragen,wirken sie trotzdem nach, unter derOberfläche. Und wenn man sich en-gagiert, werden die Resultate irgend-wann sichtbar, genauso wie dasWasser, das irgendwann wieder ausdem Untergrund an die Oberflächekommt.

dung, Autos – hier ist alles grau.„Mich hat das gefreut, denn dieseFarbe steht auch für Ernsthaftigkeit.Und das ist, was ich wollte: hierernsthaft studieren“, erzählt sie.

Mit enthusiastischer Freudenutzte die Germanistik-Studentindas vielfältige geisteswissenschaftli-che Studienangebot. Noch heute er-innert sie sich gerne daran, wie diesesAngebot junge Menschen bewegthat. „Mit großer Begeisterung undHingabe haben hunderte Studie-rende den Vorlesungen von AlbrechtSchöne und Walther Killy entgegengefiebert: Diese Großen der deut-schen Germanistik hören zu dürfen,bedeutete uns viel“. Eingeprägt hat

sich ihr auch, wie sich Tutoren undKommilitonen über die Austausch-studierenden aus Amerika freuten.Es gelang ihr schnell, deutscheFreunde zu finden.

Nach ihrem Studienabschluss ander University of California kehrteEngelhardt nach Deutschland zu-rück, arbeitete fünf Jahre beim ame-rikanischen Rundfunk in Münchenund war Lehrerin an einem Gymna-sium in Braunschweig. Da habe siewieder Kontakt nach Göttingen auf-genommen, erzählt sie. Besuche imKalifornischen Studienzentrum ander Universität Göttingen waren einErlebnis für ihre deutschen Englisch-Schüler. Weitere berufliche Stationen

waren das Kultusministerium unddie Stiftung Niedersachsen.

Die heute 65-Jährige hat in dieserZeit auch die Entwicklung der Uni-versität verfolgt und ist der Ehema-ligenvereinigung Alumni Göttingene.V. beigetreten. „Die UniversitätGöttingen ist immer noch exzellent.Ich freue mich, dass die internatio-nale Vernetzung gepflegt wird unddass es bis heute ein solch breitesAngebot gibt.“ Nun hofft sie, beimAlumni-Tag einige bekannte Ge-sichter von damals wiederzutreffenund sich mit amerikanischen Studie-renden nachfolgender Generationendarüber auszutauschen, wie Göttin-gen das Leben verändert hat.

An einem heißen Augusttag 1965reiste sie über Paris nach Göttingen.Ihr erster Eindruck: Wetter, Klei-

Alles grau? Linda Anne Engelhardt über

ihre Studienzeit in Göttingen.

Konrad Zuse um 1980 vor dem Nachbau seiner Rechenmaschine Z3.

Prof. Dr. J. Bloech

Page 11: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

U N I W E L T Seite 11

(her) „Wir verleihen Ihren IdeenFlügel“ lautet das Motto des Be-trieblichen Vorschlagswesens derUniversität Göttingen. Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter könnenVorschläge einreichen, wie Wirt-schaftlichkeit und Serviceorientie-rung, die Zusammenarbeit derBeschäftigten sowie Arbeitssicher-heit und Umweltschutz verbessertwerden können. Nach Prüfungdurch Gutachter und Bewertungs-kommission werden jedes JahrIdeen prämiert und umgesetzt.

Rasterelektronenmikroskop oderFräsmaschine: Wer ein Großgerät abeinem Anschaffungswert von125.000 Euro beantragt, muss ähnli-che Geräte an der Universität benen-nen, um doppelte Anschaffungs-kosten zu vermeiden. Übersicht imGroßgeräte-Dschungel schafft einVorschlag aus dem Institut für Orga-nische und Biomolekulare Chemie,der mit 150 Euro prämiert wurdeund folgendes bewirkt hat: In der

SAP-Datenbank der Anlagenbuch-haltung wird ein Zahlenschlüsselhinterlegt, der auf die jeweiligeGroßgeräte-Kategorie verweist. Injeder Fakultät gibt es zudem einenAnsprechpartner für weitere Detailsüber das Gerät.

Als Sekretärin der Abteilung Perso-naladministration und Personalent-wicklung versendet Vera Müffelerhäufig Rundschreiben an unterschied-liche, meist große Adressatenkreise inder Universität. Die Adress verteiler aufdem aktuellen Stand zu halten, ist fürsie, aber auch für Kolleginnen in an-deren Abteilungen mühevoll und ar-beitsintensiv. Deshalb schlug sie vor,einen zentralen und gegliedertenAdressverteiler aufzubauen.

Nach positiver Begutachtung vonIdee und Umsetzbarkeit können nunalle Beschäftigten der Universitätprofitieren: Beim E-Mail-Versand las-sen sich nicht nur einzelne Namen,sondern in der Globalen Adresslisteauch gruppierte Daten wie Abteilun-gen und Unterabteilungen, Graduier-

tenkollegs, Sonderforschungsbereicheoder Fakultäten auswählen. VeraMüffeler erhielt für ihre Idee 300Euro als Prämie. Sie wünscht sich,dass der Verteiler um weitere Grup-pen wie Gremien und Dekane erwei-tert wird und dass bei allenNeueinträgen auch die Kontaktdatender Person eingepflegt werden.

Das Betriebliche Vorschlagswesenfreut sich auf weitere konkrete Ideender Beschäftigten. Sabine Süberkrüp

Zufrieden am Arbeitsplatz?73 Prozent beteiligen sich an Mitarbeiterbefragung in der Zentralverwaltung

(kp) Die erste Mitarbeiterbefra-gung an der Universität Göttingenwar ein Erfolg. 641 Kollegen undKolleginnen der Zentralverwaltunghaben sich beteiligt: Das sind 73Prozent.

„Zufriedenheit am Arbeitsplatzist uns wichtig“, so Martin Krüssel,Leiter des Bereichs Personalentwick-lung. Daher müssen positive wie ne-gative Aspekte klar benannt werden.Beide galt es, mit der Befragung derMitarbeiter zwischen dem 17. Maiund 4. Juni 2010 zu erfassen. Derexterne Kooperationspartner wertetderzeit die Fragebögen aus. Detail-lierte Ergebnisse werden im Septem-

ber vorgestellt. „Wir informieren dieBeschäftigten der Zentralverwaltungdann auf zahlreichen Veranstaltun-gen“, betont Krüssel. „Sie sollen dieMöglichkeit erhalten, sich über dieErgebnisse auszutauschen.“ Ziel istes, daraus konkrete Maßnahmen ab-zuleiten, die das Arbeitsumfeld inder Zentralverwaltung nachhaltigbeeinflussen und – wenn notwendig– verbessern.

Die Mehrzahl der Beschäftigtenunterstützt die Befragung, so auchDr. Sylke Ernst. Die Mitarbeiterinim Gleichstellungsbüro erwartet,dass die Leitung herausfindet, wel-cher Handlungsbedarf besteht: vorallem um die Familienfreundlichkeit

der Universität voranzubringen.Rudi Henkel von der Poststelle istzudem froh, dass nun endlich etwaspassiert: „Ich hätte mir eine solcheBefragung schon vor zehn Jahren ge-wünscht.“ Er hofft, dass es für die ge-leistete Arbeit in Zukunft mehrAnerkennung gibt.

Festwoche zum Universitätsjubiläum 2012Die Planungen für ein abwechslungsreiches Programm laufen

(her) Die Universität Göttingen be-reitet sich auf ein Jubiläum vor: ImJahr 2012 jährt sich die Gründungder Georg-August-Universität zum275. Mal. Studierende, Universitäts-mitarbeiterinnen und -mitarbeitersowie die interessierte Öffentlichkeitwerden dies gemeinsam feiern kön-nen. Bereits seit vergangenem Jahrplant eine Arbeitsgruppe das Fest-programm.

Im Zentrum stehen dabei einebunte Festwoche auf dem Campusund Ringvorlesungen. Beteiligt sindneben der Hochschule weitere Ein-richtungen des Wissenschaftsstandorts

Göttingen sowie die Stadt Göttingen. Die Gründung wurde 1734 be-

gonnen und 1737 mit der Eröffnungals eine Universität der Aufklärungabgeschlossen. Die Georgia Augustazählt heute zu den international an-erkannten Universitäten mit großerForschungstradition und breitem Fä-cherspektrum. Entsprechend soll diegeplante Ringvorlesung zum Jubi-läum im Sommersemester 2012 denBogen von der Universitätsge-schichte zur Zukunft der Wissen-schaft schlagen.

Die Festwoche für Studierende,Mitarbeiter und Bürger aus Stadt

und Landkreis Göttingen soll vom29. Mai bis 2. Juni 2012 stattfinden.Die Planungen umfassen wissen-schaftliche Vorträge, kulturelle Ver-anstaltungen auch gemeinsam mitstädtischen Einrichtungen und einenFestakt.

Weitere Ideen für die Feier desUniversitätsjubiläums sind herzlichwillkommen. Alle, die Vorschlägemachen oder sich an der Vorberei-tung der Festwoche beteiligen wol-len, melden sich in der Pressestellebei Dr. Bernd Ebeling, Telefon(0551) 39-4342 oder per E-Mail:[email protected].

Engagementgesucht(red) „Mehr als Forschung undLehre! Hochschulen in der Gesell-schaft“ lautet der Titel eines Förder-programms, das der Stifterverbandfür die Deutsche Wissenschaft unddie Stiftung Mercator gemeinsamgestartet haben. Gesucht werdenKonzepte, mit denen Hochschulengesellschaftliches Engagement überbestehende Einzelprojekte hinausals strategisches Element institutio-neller Weiterentwicklung vorantrei-ben. Weitere Informationen imInter net: www.stifterverband.de.

TIPPS & TERMINE

Alumni-Chipkarte(red) Attraktive Konditionenbietet Alumni Göttingen e.V.seinen Mitgliedern mit einemneuen Angebot: Die Alumni-Chipkarte mit Lichtbild er-möglicht den Zugang zu denBibliotheken der UniversitätGöttingen; mit der integrier-ten Geldbörse kommen dieInhaber in den Genuss von re-duzierten Preisen und Gebüh-ren im Hochschulsport und inden Mensen des Studenten-werks Göttingen. Bei der Be-zahlung mit der Alumni-Chipkarte werden die für dieUniversitätsmitarbeiter gelten-den Preise berechnet. DieChipkarte können Mitgliederfür einen Einmalbetrag inHöhe von fünf Euro in derGeschäftsstelle von AlumniGöttingen bestellen. WeitereInformationen sind im Inter-net unter www.alumni.uni-goettingen.de zu finden.

Theater im OP(red) Das studentische Thea-ter im OP präsentiert in denSommermonaten zwei neueStücke. Ein Friseursalon, eineLeiche und vier Verdächtigebilden den Rahmen für denMitmach-Krimi „Scheren-schnitt oder der Mörder sindSie!“, der am 8. Juli 2010Premiere hatte. Bis zum 24.Juli folgen weitere Auffüh-rungen. Am 5. August 2010hat „Ein idealer Gatte“ vonOscar Wilde Premiere. Spiel-plan und Informationen zumKartenkauf im Internet:www.thop.uni-goettingen.de.

Tomaten(red) Interessierte Verbraucherund Hobby-Gärtner könnensich am 14. August 2010 aufdem Klostergut Reinshof süd-lich von Göttingen überZüchtung von Tomaten fürdas Freiland, den Anbau vonWildtomaten und über Grün-kohlsorten informieren. DieVeranstaltung auf dem For-schungs- und Versuchsbetriebder Georg-August-Universitätfindet von 14 bis 18 Uhr statt.

Stiftertag(red) Die Universität Göttin-gen und die Universitätsmedi-zin Göttingen nehmen am 3.Göttinger Stiftertag teil, deram 18. September 2010 imAlten Rathaus stattfindet.Mitarbeiter der Hochschuleinformieren und beraten Inte-ressierte dort über Möglich-keiten des Engagements.

ImpressumHerausgeber: Der Präsident derGeorg-August-Universität Göttingen

Redaktion:Dr. Bernd Ebeling (verantwortlich)Heike Ernestus (her) (Leitung)Gabriele Bartolomaeus (gb)Romas Bielke (bie)Annemike Düvel (dü)Beate Hentschel (he)Katrin Pietzner (kp)

Anschrift der Redaktion:Presse, Kommunikation und MarketingWilhelmsplatz 1, 37073 GöttingenTel. (0551) 39-4342, Fax (0551) 39-4251E-Mail: [email protected]

Karikatur: Thomas Plaßmann, Essen

Fotos: Conny Blaack, Ingo Bulla, FrauenMediaTurm, Peter Heller, Frank StefanKimmel, Gisa Kirschmann-Schröder,Naturhistorisches Museum Wien, Privat-archiv Horst Zuse, VolkswagenStiftung

Layout: Rothe Grafik

Druck: Göttinger Tageblatt

Auflage: 10.000 Exemplare

Namentlich gekennzeichnete Artikel ge-ben die Meinung des Verfassers wieder,nicht unbedingt die des Herausgebersoder die der Redaktion.

uni|inform · Juli 2010

ist Ansprechpartnerin für Beschäf-tigte der Universität (ohne Medizin).Sie ist telefonisch unter (0551) 39-4498 erreichbar. Weitere Informatio-nen zum Ideenmanagement sind imInternet unter der Adresse www.uni-goettingen.de/de/25372.html zu fin-den. Beauftragte für das BetrieblicheVorschlagswesen der Universitätsme-dizin Göttingen ist Angela Leinhos;Kontakt unter Telefon (0551) 39-12615.

Übersicht im Großgeräte-DschungelUniversität Göttingen prämiert Ideen für Verbesserungsvorschläge – Umsetzbarkeit wird begutachtet

Vera Müffeler schlug erfolgreich den Aufbau eines zentralen Adressverteilers vor.

Sie sind gefragtGUTE ARBEIT?

G

U T E A R B E IT

!

Page 12: Wege des Wissens auf der Göttinger China-Woche...Club, den die Universität Göttin - gen Ende Mai 2010 im Neubau an der Historischen Sternwarte eröff-net hat. Mitglieder der Hochschule

N A M E N & N A C H R I C H T E NSeite 12

Ruf angenommen – nach GöttingenPD Dr. Ulrich Brose, Technische Universität Darmstadt, auf eine Heisenberg-W3-Professur fürSystemische NaturschutzbiologieDr. Guido Clever, University of Tokyo, auf eine Juniorprofessur für Anorganische ChemieProf. Dr. Stefan Dierkes, Universität Marburg, auf eine W3-Professur für Betriebswirtschaftslehremit dem Schwerpunkt Finanzen und ControllingDr. Thomas Dresbach, Universität Heidelberg, auf eine W2-Professur für AnatomieDr. Sascha Gaglia, Universität Konstanz, auf eine Juniorprofessur für Romanische Sprachwissen-schaftDr. Tim Gollisch, Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried, auf eine W3-Professur aufZeit (Tenure Track) für „Sensory Processing in the Retina“Prof. Dr. Johannes Haller, Universität Hamburg, auf eine W2-Professur für Experimentalphysik mitAusrichtung TeilchenphysikProf. Dr. Tatyana Krivobokova, Universität Göttingen, auf eine W2-Professur auf Zeit für Eco-nometrics and Statistical MethodsProf. Dr. Joachim Lotz, Medizinische Hochschule Hannover, auf eine W3-Professur für Diag-nostische RadiologieProf. Dr. Russell Luke, Universität Göttingen, auf eine W2-Professur für Kontinuierliche Optimie-rung und ihre AnwendungenProf. Dr. Martin Mempel, Technische Universität München, auf eine W2-Professur auf Zeit(Tenure Track W3) für Dermatologie und Venerologie mit Schwerpunkt Allergologie und KlinischeImmunologieDr. Thomas G. Schulze, US-Government Bethesda, auf eine W3-Professur für Psychia-trische GenetikDr. Blanche Schwappach, University of Manchester, auf eine W3-Professur für BiochemieProf. Dr. Jochen Staiger, Universität Freiburg, auf eine W3-Professur für NeuroanatomieProf. Dr. Alec Wodtke, University of California, Santa Barbara, auf eine W3-Professur für Physika-lische Chemie in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie

Ruf angenommen – aus GöttingenProf. Dr. Martin Rothgangel, Professur Praktische Theologie/Religionspädagogik, auf eine W3-Professur Religionspädagogik an die Universität WienPD Dr. Esther Winther, Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung, auf eineW2-Professur für Wirtschaftspädagogik an die Universität Paderborn

Ruf erhalten – nach GöttingenDr. Laura Covi, Deutsches Elektronen-Synchrotron, Hamburg, auf eine W3-Professur fürTheoretische Physik mit Schwerpunkt Quantentheorie zwischen Elementarteilchenphysik undKosmologiePD Dr. Marc-Oliver Grimm, Universität Dresden, auf eine W3-Professur für UrologieDr. Kim Gutschow, Williams College, Williamstown, auf eine W2-Professur für Anthropology ofPublic Health with a regional focus on South AsiaProf. Dr. Thomas Meyer, Universität Marburg, auf eine W2-Professur auf Zeit (Tenure Track) fürPsychosomatische Medizin mit Schwerpunkt Molekulare KardiologieProf. Dr. Jens Möller, Universität zu Kiel, auf eine W3-Professur für Pädagogische PsychologieProf. Dr. Bärbel Tischleder, Freie Universität Berlin, auf eine W2-Professur für Nordamerikastudien(Media Studies)Dr. Elisabeth Zeisberg, Harvard Medical School Boston, auf eine W2-Professur auf Zeit (TenureTrack) für Kardiales Stroma

Ruf erhalten – aus GöttingenProf. Dr. Cornelia Kristen, Professur für Ethnic Educational Inequality, auf eine W3-ProfessurSoziologie, insbesondere Sozialstrukturanalyse an die Universität Bamberg, auf eine W3-ProfessurErziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration und Bildung an die Freie Universität Ber-lin und auf eine W3-Professur Ethnische Heterogenität in Erziehung und Bildung an die Universi-tät Duisburg-EssenProf. Dr. Klaus Möller, Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Unterneh-mensrechnung und Controlling, auf eine W3-Professur Management Accounting/Controlling an dieUniversität St. GallenProf. Dr. Christoph F. Schmidt, Professur für Experimentelle molekulare Biophysik, auf eineW3-Professur Single-Molecule Biophysics an das University College LondonProf. Dr. Stefan Sperlich, Professur für Statistik und Ökonometrie, auf eine W3-Professur fürÖkonometrie an die Universität Genf Prof. Dr. Katrin Axel-Tober, Professur für Deutsche Philologie/Sprachwissenschaft (DeutscheSprache) mit dem Schwerpunkt Historische Sprachwissenschaft des Deutschen, auf eine W3-Pro-fessur für Germanistische Linguistik/Syntax des Deutschen an die Universität Tübingen

Ruf abgelehnt – nach GöttingenProf. Dr. Thomas Blom Hansen, Universität Amsterdam, auf eine Alexander von Humboldt-Professur für Gesellschaft und Kultur im Modernen IndienDr. Tobias Harks, Technische Universität Berlin, auf eine Juniorprofessor für Mathematik desOperations ResearchProf. Dr. Marcel Leist, Universität Konstanz, auf eine W3-Professur „Molecular Pathophysiology ofAggregopathies“ im DFG-Forschungszentrum Molekularphysiologie des GehirnsPD Dr. Tobias Richter, Universität zu Köln, auf eine W3-Professur für Pädagogische PsychologieProf. Dr. Wolfgang Wagner, Universität Wuppertal, auf eine W2-Professur für Experimentalphy-sik mit Ausrichtung TeilchenphysikPD Dr. Beate Winner, Salk Institute La Jolla, San Diego, auf eine W3-Professur für MolecularPathophysiology of Aggregopathies

Ruf abgelehnt – aus GöttingenProf. Dr. Oliver Mußhoff, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, auf eine W3-Professur für Agrar- und Ernährungswissenschaft an die Technische Universität MünchenProf. Dr. Philipp Vana, Professur für Funktionelle Polymermaterialien, auf eine W3- Professur Tech-nische Chemie der Polymere an der Universität Leipzig und auf eine W3-Professur TechnischeChemie an die Universität Duisburg-Essen

(Zeitraum: Mitte Februar bis Ende Mai 2010)

Juli 2010 · uni|inform

Beste AbsolventenWirtschaftswissenschaftliche Fakultät vergibt Florenz Sartorius-Preise

(red) Im April 2010 hat die Wirtschaftswissenschaft-liche Fakultät die mit jeweils 1.000 Euro dotierten„Florenz Sartorius-Preise“ vergeben. Damit zeichnetdie Fakultät jedes Semester die besten Absolventender Fachdisziplinen Betriebswirtschaftslehre, Volks-wirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und Wirt-schaftspädagogik sowie jährlich zwei herausragendeDis sertationen aus. Einen Absolventenpreis erhiel-ten Carsten Schönefeld, Simon Lange, Axel Benja-mins und Tobias Schambach. Für heraus ragendeDissertationen an der Wirt schafts wissenschaftlichen

Fakultät wurden Dr. René Thamm und Dr. OliverHimmler ausgezeichnet. Erstmals stiftete der inter-national tätige Göttinger Labor- und Prozess - technologie-Anbieter Sartorius die nach demFirmengründer benannten Preise.

Zudem erhielt der Wirtschaftsinformatiker TimoSchmidtchen den mit 1.500 Euro dotierten Festo-Hochschulpreis für „Innovationen in der Informati-onsverarbeitung“. In seiner Diplomarbeit unter-suchte er das Absatzpotenzial umweltfreundlicherComputer.

Auszeichnungen

Die Materialphysikerin Prof. Dr.

Astrid Pundt hat im März 2010 einHeisenberg-Stipendium der Deut-schen Forschungsgemeinschaft erhal-ten. Sie forscht zu nanoskaligenMe tall-Wasserstoff-Systemen.

Der Göttinger Informatiker Prof. Dr.Xiaoming Fu ist im März 2010 vomBildungsministerium der Volksrepu-blik China zum „Chang Jiang Scho-lar“ ernannt worden. Er wird alsGastprofessor an der Tsinghua Uni-versity in Peking lehren.

Der Göttinger Astrophysiker Dr. Fre-deric V. Hessman ist Ende März mitdem mit 3.000 Euro dotierten Jo-hannes-Kepler-Preis 2010 ausge-zeichnet worden. Gewürdigt wirddamit sein Einsatz für die Entwick-lung und Realisierung des Schulpro-jekts MONET.

Ehrungen an der Fakultät für Forst-wissenschaften und WaldökologieEnde April 2010: Als bester Absol-vent des Masterstudiengangs erhieltNicolas Lüpke den mit 500 Euro do-tierten Sayn-Wittgenstein’schenForstlichen Förderpreis. Sieben Mas-

ter-Studierende erhielen Kurzzeitsti-pendien der Universität für be son -ders gute Studienleistungen oderherausragende Tätigkeit in derHochschulselbstverwaltung. Paul

Schmidt-Walter erhielt den mit 500Euro dotierten Preis der Bernhard-Ulrich-Stiftung für seine herausra-gende Masterarbeit auf dem Gebietder Waldökosystemforschung.

Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne ist imApril 2010 von der Beijing ForeignStudies University mit einer Ehren-professur ausgezeichnet worden. Diechinesische Hochschule würdigt da -mit die Verdienste der Germanistinund Vizepräsidentin der UniversitätGöttingen um die Zusam menarbeitzwischen Deutschland und China.

Das französische Bildungsministe-rium hat den Göttinger Germanis-ten Dr. Ludger Grenzmann im Mai2010 für sein langjähriges Engage-ment in der deutsch-französischenZusammenarbeit auf universitärerEbene zum „Chevalier dans l’Ordredes Palmes Aca démique“ ernannt.

Die Philosophische Fakultät hat imRahmen ihrer Absolventenfeier An-fang Juni 2010 je sechs Frauen und

Männer geehrt, die ihr Studium mitAuszeichnung abgeschlossen haben.

Mit der Richard-Pohl-Medaille fürherausragende Lehrleistung hat dieFakultät für Physik im Juni 2010Prof. Dr. Cynthia A. Volkert und Prof.Dr. Hans-Ulrich Krebs ausgezeichnet.Zudem erhielt Dr. Stephan Ulrich denPromotionspreis der Dr. Berliner-Dr.Ungewitter-Stiftung. Mit Computer -simulationen zeigt er unter anderem,weshalb Sand burgen nicht in sich zu-sammenfallen.

Für herausragende Publikationenhaben die Göttinger Volkswirte Prof.Dr. Axel Dreher und Dr. Johannes

Gräb im Juni 2010 jeweils einenKfW-Förderpreis für praxisrelevanteEntwicklungsforschung erhalten.

Personalia

Der Senat der Universität Göttingenhat im Mai 2010 Prof. Dr. Wolfgang

Lücke einstimmig im Amt des Vize-präsidenten bestätigt. Der Stiftungs-ausschuss Universität der Georg-August-Universität Göttingen Stif-tung Öffentlichen Rechts hat dasVotum bestätigt.

(red) Juniorprofessorin Dr.Hannah Markwig und Dr. Ans-gar Reiners von der UniversitätGöttingen haben den HeinzMaier-Leibnitz-Preis 2010 er-halten. Die Deut sche For-schungsgemeinschaft würdigtdamit die außergewöhnlichenwissenschaftlichen Leistungender beiden Nachwuchswissen-schaftler auf ihrem jeweiligenGebiet.

Hannah Markwig leitet amCourant Forschungszentrum„Strukturen höherer Ordnungin der Mathematik“ die Nach-wuchsgruppe „Tropische algeb-raische Geometrie“. AnsgarReiners leitet am Institut für As-

Leibnitz-Preise für GöttingenAußergewöhnliche Leistung von Mathematikerin und Astrophysiker gewürdigt

Dr. Ansgar Reiners

wird jedes Jahr sechs herausra-genden jungen Wissen schaft lernverliehen und gilt als die wich-tigste Auszeichnung für den For-schungsnachwuchs in Deutsch- land. Die Preisverleihung fandam 20. Mai 2010 in Bonn statt.

trophysik eine Emmy-Noether-For-schungsgruppe, die sich mit dermagnetischen Aktivität von sonnen-ähnlichen Sternen und planeten-ähnlichen Objekten befasst.

Der mit jeweils 16.000 Euro do-tierte Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Dr. Hannah Markwig