welche psychometrischen tests sollte der arzt kennen und...
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Welche psychometrischen Tests sollte der Arzt kennen und interpretieren können?
Dipl.-Psych. Patricia Albert
Schmerzzentrum
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Was Sie erwartet
Was sind psychometrische Tests?
Welches sind in der Therapie chronischer Schmerzen die gebräuchlisten Verfahren?
Wie wertet man sie aus und interpretiert sie?
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Was ist ein psychometrischer Test?
Psychodiagnostisches Verfahren zur Feststellung und Messung individueller Unterschiede unter standardisierten Bedingungen
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Gütekriterien psychometrischer Tests
ObjektivitätErgebnisse unabhängig vom Untersucher
ReliabilitätZuverlässigkeit Wie genau misst der Test, was er misst?
ValiditätGültigkeitWie genau misst der Test das, was er zu messen vorgibt?
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Dies ist kein psychometrischer Test!
Kennzeichen psychometrischer Tests
Gebundene AufgabentypenAuswahl unter vorgegebenen Antworten
NormierungBewertung der individuellen Ergebnisse durch Vergleich mit Normwerten
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Methoden psychologischer Schmerzdiagnostik
Klinisches Interview
Psychometrische Tests
Tagebücher
Verhaltensbeobachtung
Psychophysiologische Messungen
Strukturierte Interviews
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Schmerzempfindungsskala (SES)
Erfassung der subjektiven Schmerzwahrnehmung
2 Globalskalen:„sensorisch“: Beschreibung der physikalischen Reizeigenschaften„affektiv“: Beschreibung des Leidens am SchmerzGleichsetzungen mit „organischem“ bzw. „psychisch überlagerten Schmerz“ unzulässig!
Bildung der Rohwerte durch AdditionSES-affektiv: Items 1-14SES-sensorisch: Items 15 – 24
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Pain Disability Index (PDI)
Selbstwahrgenommene schmerzbedingte Beeinträchtigung
SummenwertAddition der Einzelantworten
GesamtmittelwertSummenwert durch Zahl der beantworteten Items teilenVorteil: auch bei fehlenden Items möglich
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Allgemeine Depressions-Skala (ADS)
Depressivität
Addition der ItemantwortenSelten (= 0) bis meistens (=3)Items 4, 8, 12, 16 vor der Addition spiegeln
Fehlende WerteDurch Mittelwert ersetzen
Richtwert: Cut off = 23
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SF-36: Gesundheitsbezogene Lebensqualität
LQ-Beeinträchtigung durch körperliche Beschwerden und emotionale Probleme
8 Subskalenkörperliche / psychische Summenskala
Nur Computerauswertung möglich
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Ergebnisdarstellung SF-36Bsp.: multimodale Seniorenschmerzgruppe
SF 36 (n=23)
0,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,00
100,00
K�rperlicheFunktion
Rollenerf�llungk�rperlich
Schmerz
AllgemeineGesundheits-wahrnehmung
Vitalit�t
Soziale Funktion
Rollenerf�llungemotional
PsychischesWohlbefinden
GruppenanfangGruppenendeBev�lkerung Deutschland**
*
(*)
*
**
*
*
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Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung (FESV)
ErfassungSchmerzbewältigungsrepertoireschmerzbedingte psychischen Beeinträchtigungen
3 Grundkomponenten / je 3Einzeldimensionen
Behaviorale SchmerzbewältigungKognitive SchmerzbewältigungSchmerzbedingte psychische Beeinträchtigung
Auswertung:Addition der Einzelantworten in den 9 Einzeldimensionen
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FESV-BW:Erfassung des Schmerzbewältigungsrepertoire
(Ausschnitt)
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FESV-BE: schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung
(Ausschnitt)
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Gertraud W. (55): Psychometrie prä/post-Vergleich
50403020 60 70 80
Handlungsplanungskompetenz
Kognitive Umstrukturierung
Kompetenzerleben
Mentale Ablenkung
Gegensteuernde Aktivitäten
Ruhe- und Entspannungstechniken
Fragebogen zur Schmerzverarbeitung (FESV)
Schmerzbedingte Hilflosigkeit / Depression
Schmerzbedingte Angst
Schmerzbedingter Ärger
T-Werteprä Nach 5-wöchiger multimodaler Therapie
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Auswertung und Interpretation
Errechnen der Rohwerte (meist durch Addition)
Transformation in Standardwerte
T-WerteProzentränge
Vergleich mit Normwerten
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52,9Psychische Summenskala
32,76Körperliche Summenskala
SF-36Fragebogen zum Gesundheitszustand
17ADSAllgemeine Depressionsskala
5,3PDIPain Disability Index
16sensorisch:Schmerzempfindungsskala
27affektiv:SES
RohwertTest
Deutscher Schmerzfragebogen
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Bewertung individueller Ergebnisse durch Vergleich mit Normwerten
0
5
10
15
20
25
30
35
1 2 3 4 5 6 7 8 9
„Wie aufmerksam verfolgen Sie diesen Vortrag?“
MW=5,7
SD=+/- 1,7
☺
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Interpretation von Testergebnissen
T-WerteMW=50, Standardabweichung=10Voraussetzung für Transformation in Standardwerte: Normalverteilung
5040 60
+/- 1 SD
7030
+/- 2 SD
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Interpretation von Testergebnissen
Prozentrang: Gibt die Rangposition in einer Stichprobe wiederGibt nicht die Größe der Merkmalsausprägung wieder!Normalbereich: 25 -75 (2. und 3. Quartil)
1009070503010Kumulierte %
102020202010%
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Grenzen und Probleme von Fragebögen
Erfasst individuelle Sichtweise (keine „objektiven Fakten“)
Erfassung der Individualität nur begrenzt möglich
Kulturelle, sprachliche und kognitive Grenzen
TestverfälschungenSelbstdarstellungSoziale ErwünschtheitAntworttendenzenMotivationsmangelPatient füllt Fragebogen nicht selbst aus (ältere Patienten!)
„Und meine letzte Frage: Trägt jemand in Ihrer Familie
einen Pelzmantel?“
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Hinweise für die Praxis
Test kurz erläutern und vorstellen
Einsatz des Tests begründen
Möglichkeit schaffen, Fragen zu stellen
Rückmeldung über die Ergebnisse geben
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Zusammenfassung
Effiziente und zuverlässige Verfahren zur Erfassung der Sichtweisen des Patienten
Unverzichtbar zur Therapie-Evaluation und -forschung
Einsatz und Interpretation erfordern psychologische Kenntnisse (und Handbücher!)
Psychometrische Verfahren sind eine Ergänzung (und kein Ersatz) für eine psychologische Evaluation
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Dipl.-Psych. Patricia Albert
Schmerzzentrum
Universitätsklinikum Erlangen
Krankenhausstr. 12
91054 Erlangen
[email protected]://www.schmerzzentrum.uk-erlangen.de