weser lied

1
Heinrich Schlusnus sings "An der Weser" by Gustav Pressel Staatskapelle Berlin Hermann Weigert, conductor 1930 Hier hab' ich so manches liebes Mal mit meiner Laute gesessen, hinunterblickend in's weite Thal, mein selbst und der Welt vergessen. Und um mich klang es so froh und hehr, und über mir tagt' es so helle: und unten brauste das ferne Wehr und der Weser blitzende Welle. Wie liebender Sang aus geliebtem Mund, so flüstert es rings durch die Bäume, und aus des Thales off'nem Grund begrüßten mich nickende Träume. Und um mich klang es so froh und hehr, und über mir tagt' es so helle: und unten brauste das ferne Wehr und der Weser blitzende Welle. Da sitz' ich auf's Neue und spähe umher, und lausche hinauf und hernieder: Die holden Weisen rauschen nicht mehr: Die Träume kehren nicht wieder: Die süßen Bilder, wie weit, wie weit! wie schwer der Himmel, wie trübe! fahr' wohl, fahr' wohl, du selige Zeit! fahrt wohl, ihr Träume der Liebe! by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814-1881) ,

Upload: anonymous-tinvt9

Post on 15-Jul-2016

2 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

s.o.

TRANSCRIPT

Heinrich Schlusnus sings "An der Weser"by Gustav PresselStaatskapelle BerlinHermann Weigert, conductor1930

Hier hab' ich so manches liebes Malmit meiner Laute gesessen,hinunterblickend in's weite Thal,mein selbst und der Welt vergessen.

Und um mich klang es so froh und hehr,und über mir tagt' es so helle:und unten brauste das ferne Wehrund der Weser blitzende Welle.

Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,so flüstert es rings durch die Bäume,und aus des Thales off'nem Grundbegrüßten mich nickende Träume.

Und um mich klang es so froh und hehr,und über mir tagt' es so helle:und unten brauste das ferne Wehrund der Weser blitzende Welle.

Da sitz' ich auf's Neue und spähe umher,und lausche hinauf und hernieder:Die holden Weisen rauschen nicht mehr:Die Träume kehren nicht wieder:

Die süßen Bilder, wie weit, wie weit!wie schwer der Himmel, wie trübe!fahr' wohl, fahr' wohl, du selige Zeit!fahrt wohl, ihr Träume der Liebe!

by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814-1881) ,