wie kinder die welt entdecken, macht mich sprachlos. aber ... · häufigkeit der...
TRANSCRIPT
Eine Informationsbroschüre
für Patienten mit Asthma bronchiale
Wie Kinder die Welt entdecken, macht mich sprachlos. Aber nicht mehr atemlos.
Leben mit Asthma
Leben mit Asthma
Begriffsdefinitionen/Abkürzungen
Allergen: Substanz, die eine Allergie hervorruft
Allergie: Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Substanzen
Alveolen: Lungenbläschen
Anamnese: Krankengeschichte
Anfallsprophylaxe: Vorbeugung eines Asthma-Anfalls, z. B. durch Medikamente
Anticholinergika: Medikamente, die die Bronchien erweitern
Asthma bronchiale: Chronische Entzündung der Atemwege mit Anfällen von Luftnot
Betamimetika: Kurz für Beta-2-Sympathomimetika; Medikamente, die die Bronchien erweitern
Bronchien: Äste der Luftröhre, über die die Luft in der Lunge verteilt wird
Bronchospasmus: Verkrampfung der Bronchien
Cineol: Antientzündlich und schleimlösend wirkender Naturstoff
Emphysem: Überblähung der Lungenbläschen
Exazerbation: Verschlechterung des Krankheitsbildes
Giemen: Pfeifendes Atemgeräusch
Inhalieren: Einatmen von Partikeln, die in der Atemluft enthalten sind, zum Beispiel von Medikamenten
Kortison: Antientzündlich wirkende Substanz; wird als Arzneimittel zur antientzündlichen Therapie als Spray, Pulver oder in Tablettenform gegeben
Peak-Flow: Spitzengeschwindigkeit der Luft beim Ausatmen
Placebo: Scheinmedikament
Spirometrie: Messung der Lungenfunktion
Asthma bronchiale – Tendenz steigend 4 – 5
Asthma – was ist das? 6 – 9
Entstehung – eine Ursache, viele Auslöser 10 – 13
Symptome – Asthma erkennen 14 – 17
Schweregrade – vom Hüsteln bis zum Erstickungsanfall 18 – 21
Etagenwechsel – erst Heuschnupfen, dann Asthma 22 – 23
Behandlung – die zwei Säulen der Asthma-Therapie 24 – 26
Eigeninitiative – aktiv mit Asthma 27 – 33
Asthma-Anfall – ein Notfallplan kann Leben retten 34 – 35
Inhalt
4
Tendenz steigend
Asthma bronchiale, oder einfach kurz Asthma,
ist eine chronische Erkrankung der Atemwege,
die mit Reizhusten, Atemgeräuschen, Kurzat-
migkeit und Luftnot bis hin zu lebensbedroh-
lichen Erstickungsanfällen einhergeht. Die Er-
krankung beginnt oft schon im Kindes- oder
frühen Jugendalter. Asthma betrifft viele Men-
schen: Weltweit gibt es etwa 300 Millionen
Menschen, die an Asthma erkrankt sind, rund
Asthma bronchiale
5
acht Millionen davon leben in Deutschland. Die
Häufigkeit der Asthma-Erkrankungen nimmt
weltweit zu, vor allem bei Kindern in industria-
lisierten Gebieten.
Bereits heute ist Asthma mit sechs bis zwölf
Prozent die häufigste chronische Erkrankung
im Kindesalter: Etwa jedes achte Kind unter
zehn Jahren und jedes zehnte Kind unter
15 Jahren leidet in Deutschland unter Asthma.
Dabei erkranken Jungen doppelt so häufig
wie Mädchen. Im Erwachsenenalter überwiegt
dann der Anteil Frauen, die an Asthma erkran-
ken. Etwa sechs Prozent der Erwachsenen in
Deutschland sind betroffen.
Um das Krankheitsbild besser zu verstehen und
den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern,
soll diese Broschüre Betroffenen, Angehörigen
und Interessierten wichtige Informationen zur
Krankheit, ihrem Verlauf und der Behandlung
geben und Möglichkeiten für ein aktives Leben
mit Asthma aufzeigen.
6
Engpass in den Atemwegen
Asthma ist eine chronische, entzündliche Er-
krankung der Atemwege, die mit Luftnot bis
hin zu Erstickungsanfällen einhergeht. Die Atem-
wege sind die „Transitstrecke“ für die Luft, die
wir zum Leben brauchen. Sie sind aufgebaut
wie ein Baum, der auf dem Kopf steht. Den
Stamm bildet die Luftröhre. Sie gabelt sich in
zwei dicke Haupt-Äste – die Stammbronchien.
Sie treten rechts und links in die beiden Lun-
genflügel ein. Dort verzweigen und verästeln
sich die Bronchien immer weiter und werden
dabei immer feiner und enger. Innen sind sie
mit einer hauchdünnen Schleimhaut ausgeklei-
det. Sie wird von einem dünnflüssigen, klaren
Sekret ständig feucht gehalten. Am Ende der
Bronchien sitzen die Lungenbläschen (Alveolen).
Von dort gelangt das „Lebenselixier Sauerstoff“
dann mit dem Blutstrom in alle Körperzellen.
Asthma – was ist das?
7
Lungenbläschen
Terminale Bronchienverzweigung (Bronchiole)
8
Asthma-Anfall –
die Atemwege machen „dicht“
Bei Asthma sind die Atemwege anhaltend (chro-
nisch) entzündet. Atemwege reagieren über-
empfindlich auf verschiedene, an und für sich
harmlose Stoffe in der Umwelt oder andere Ein-
flüsse wie zum Beispiel körperliche Anstrengung.
Die ringförmig angeordneten Muskelfasern der
Bronchien verkrampfen sich (Bronchospasmus).
Dadurch verengen sich die Bronchien. Beim
Atmen treten Pfeifen oder Giemen auf, Husten
und im schlimmsten Fall akute Luftnot – der
Asthma-Anfall.
Die Verkrampfung der Bronchien erschwert vor
allem das Ausatmen. Die Folge: Beim näch sten
Atemzug kann nicht genügend frische Luft ein-
geatmet werden, da der Platz in den Lungen-
bläschen noch durch die verbrauchte Luft be-
legt ist, die nicht ausgeatmet werden konnte.
Jetzt entsteht eine paradoxe Situation: Obwohl
der Betroffene Atemnot empfindet, hat er nicht
zu wenig, sondern zu viel Luft in den Lungen-
Asthma – was ist das?
9
bläschen. Sie sind „überbläht“. Ein Teufelskreis
beginnt: Je stärker der Betroffene versucht ein-
zuatmen, desto schlimmer werden Atemnot und
Erstickungsgefühl.
Gesunde können die Situation nachempfinden,
wenn sie durch einen Strohhalm atmen. Nach
kurzer Zeit kommt es zu Luftnot. Ein fataler Kreis-
lauf beginnt: Die entzündete Bronchialschleim-
haut schwillt an und die Atemwege werden noch
enger. Die Luftnot nimmt weiter zu.
Normale Luftröhre
Entspannte glatte Muskulatur
Asthmatische Luftröhre während des Anfalls
Verspannte glatte Muskulatur
entzündete, dicke Wandnormale Wand
Eingeklemmte Luft in Lungen-bläschen
10
Eine Ursache, viele Auslöser
Bei Asthma werden prinzipiell zwei Hauptformen
unterschieden: das allergische (extrinsische) und
das nicht-allergische (intrinsische) Asthma. Häu-
fig treten beide als Mischform auf. Die Ursache
ist bei beiden Formen dieselbe: die chronische
Entzündung der Atemwegsschleimhaut.
Je länger die Entzündung besteht, desto emp-
findlicher werden die Atemwege. Akute Atem-
wegsinfekte verstärken die Entzündung der
Bronchien und fördern so das Auftreten eines
akuten Asthma-Anfalls. Der akute Asthma-
Anfall ist also eine mögliche Folge der chro-
nischen Entzündung der Bronchien. Deshalb ist
eine dauerhafte Behandlung mit entzündungs-
hemmenden Mitteln bei Asthma so wichtig
(siehe Seite 25).
Entstehung
11
Was löst den Asthma-Anfall aus?
Allergene, kalte Luft, Belastung oder Medika-
mente – Asthma kann durch unterschiedliche
Reizstoffe und Situationen verstärkt oder aus-
gelöst werden. Wichtig ist es, die individuelle
Anfälligkeit zu kennen und diese Auslöser oder
Situationen zu meiden.
Allergene als Auslöser
Bei Menschen mit allergischem Asthma wer-
den die Atembeschwerden durch individuell
unterschiedliche Stoffe ausgelöst. Das können
Tierhaare sein, der Kot von Hausstaubmilben
oder Pollen. Diese Reiz auslösenden Stoffe wer-
den in diesen Fällen Allergene genannt. Als
Abwehrreaktion des Körpers entsteht eine
Entzündung in den Atemwegen. Dauert dieser
Zustand an, wird die Entzündung chronisch. Es
beginnt ein Teufelskreis aus Entzündung und
Überempfindlichkeit, der letztlich in einem aku-
ten Asthma-Anfall münden kann.
12
Nicht-allergisches Asthma
Auch beim nicht-allergischen Asthma liegt den
Atembeschwerden eine chronische Entzündung
zugrunde, die zu einer Überempfindlichkeit der
Atemwege führt. Die Betroffenen reagieren auf
unspezifische Reize – beispielsweise das Ein-
atmen kalter Luft – mit einer Verengung der
Atemwege. Das nicht-allergische Asthma be-
ginnt oft nach Atemwegsinfekten. Die asthma-
tischen Beschwerden bleiben bestehen, selbst
wenn der akute Atemwegsinfekt längst aus-
geheilt ist. Man spricht dann von einem „Post-
Infekt-Asthma“ (post = lat. nach).
Asthma-Trigger
Treten Symptome nach körperlicher Belastung
wie Sport oder Treppensteigen auf, spricht man
von Anstrengungs-Asthma. Es gilt nicht als ei-
genständiges Krankheitsbild, da es bei fast allen
Kindern sowie bei etwa 70 % der Erwachsenen
mit Asthma auftritt, unabhängig davon ob ein
allergisches oder ein nicht-allergisches Asthma
vorliegt. Die Anstrengung ist lediglich der Trigger,
Entstehung
13
der auf dem Boden der chronischen Entzündung
in den Atemwegen die Beschwerden auslöst.
Weitere häufige Asthma-Trigger sind Reizstoffe
wie Smog, Ozon und Tabakrauch. Bei einigen
Menschen provozieren Medikamente die Be-
schwerden. Am bekanntesten ist dies bei
Schmerzmitteln wie der Acetylsalicylsäure (ASS).
Häufige Auslöser und Trigger
Allergene wie Pollen oder Tierhaare
Kalte Luft
Körperliche Belastung
Reizstoffe, mit denen Betroffene meist
berufsbedingt in Berührung kommen
Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS)
und Betablocker
Umweltgifte wie Smog, Ozon oder
Tabakrauch
14
Asthma erkennen
Typisch für Asthma sind Husten, Atemgeräusche
und Kurzatmigkeit sowie Anfälle mit akuter Luft-
not, die oft von Unruhe und Angst begleitet
werden. Die Atemnot ist für die Betroffenen am
schlimmsten. Sie haben das Gefühl, ersticken
zu müssen.
Die meisten Menschen mit Asthma leiden un-
ter chronischem Husten (meist in Verbindung
mit Kurzatmigkeit), der vor allem in den frühen
Morgenstunden auftritt. Häufige Schlafunter-
brechungen führen tagsüber zu Müdigkeit, Leis-
tungsminderung und Konzentrationsschwäche.
Anhaltender Husten ist oft das erste Symptom,
mit dem sich Asthma bemerkbar macht.
Der Verdacht auf Asthma ergibt sich häufig
schon aus der Krankheitsgeschichte. In der Re-
gel führt der Arzt Allergietests durch.
Symptome
15
Zur Diagnose von Asthma ist die Lungenfunk-
tionsprüfung (Spirometrie) eine wichtige Unter-
suchung, da sie Aufschluss über eine mögliche
Verengung der Atemwege gibt. Ein wichtiger
Messwert ist der Peak-Flow. Er gibt an, mit wel-
cher Geschwindigkeit die Luft aus der Lunge ge-
blasen wird. Bei Asthma ist der Peak-Flow-Wert
wegen der Verengung der Atemwege ernied-
rigt. Die Peak-Flow-Messung zeigt an, ob alles
im „grünen Bereich“ ist, oder ob sich das Asthma
verschlimmert.
Asthma oder COPD?
Eine Krankheit, die dem Asthma auf den ersten
Blick sehr ähnlich ist, ist COPD (chronisch ob-
struktive Lungenerkrankung; englisch: Chronic
Obstructive Pulmonary Disease). Trotz ähnlicher
Beschwerden haben die beiden Krankheiten
COPD und Asthma unterschiedliche Ursachen,
einen unterschiedlichen Verlauf und müssen da-
her auch unterschiedlich behandelt werden.
16
COPD ist wie Asthma eine chronische Atem-
wegserkrankung, die mit Husten und Luftnot
einhergeht. Die Erkrankung beginnt aber meist
erst nach dem 40. Lebensjahr. Verantwortlich
ist eine langjährige Schadstoffbelastung, meist
durch Tabakrauch. Die Schadstoffe schädigen
dauerhaft die Lunge. Es kommt zur Atemwegs-
verengung und Überblähung der Lungenbläs-
chen (Emphysem). Im Gegensatz zum Asthma,
bei dem sich die anfallsweise auftretende Ver-
engung der Atemwege meist vollständig zurück-
bildet, ist die Atemwegsverengung bei COPD
anhaltend. Typisch bei COPD sind die „AHA“-
Symptome: Atemnot, Husten und Auswurf. Die
Atemnot tritt zunächst nur bei Belastung auf,
später auch in Ruhe.
Symptome
17
Die wichtigsten Unterschiede
Merkmale Asthma COPD
Krankheits- beginn
meist Kindes- oder Jugendalter
Erwachsenenalter (über 40 Jahre)
Hauptursache Allergien Tabakrauch
Atemnot anfallsartigdauerhaft, verstärkt bei Belastung
Atemwegs-verengung
meist vollstän-dige Rückbil-dung zwischen den Anfällen
fortschreitend, keine vollständige Rückbildung
18
Vom Hüsteln bis zum Erstickungsanfall
Nach den Empfehlungen der Deutschen Atem-
wegsliga wird Asthma in vier Schweregrade un-
terteilt. Die Schweregrad-Einteilung richtet sich
nach der Art und der Häufigkeit der Beschwer-
den sowie den Werten der Lungenfunktions-
messung. Mit der Zeit kann sich der Schwere-
grad des Asthmas verändern.
Schweregrade
19
Schweregrad-Einteilung
Schweregrad Kennzeichen
Schweregrad 1: Intermittierendes, leichtes Asthma
Symptome maximal einmal pro Woche
Nächtliche Beschwerden maximal zweimal pro Monat
Kurze Exazerbationen (wenige Stunden bis wenige Tage)
Schweregrad 2: Persistierendes leichtes Asthma
Symptome mehr als zweimal pro Woche, aber nicht täglich
Exazerbationen, die manchmal die Aktivität einschränken
Nächtliche Beschwerden mehr als zweimal pro Monat
Schweregrad 3: Mittelschweres Asthma
Symptome täglich
Täglicher Gebrauch der Bedarfsmedikation
Exazerbationen, die die Aktivität einschränken
Nächtliche Beschwerden mehr als einmal pro Woche
Schweregrad 4: Schweres Asthma
Dauerbeschwerden
Begrenzte körperliche Aktivität
Häufige Exazerbationen
Häufig nächtliche Symptome
20
Droht ein Asthma-Anfall?
Unabhängig von der Schweregrad-Einteilung
können bei jedem Menschen mit Asthma
leichte, mäßige oder schwere Asthma-Anfälle
auftreten. Ein Asthma-Anfall kann langsam
entstehen oder ganz plötzlich auftreten. Meist
hat er jedoch Vorboten. Wenn man die Warn-
signale kennt, kann man dem drohenden
Asthma-Anfall frühzeitig entgegenwirken.
Schweregrade
Geringere Leistungs- fähigkeit
Vermeiden körperlicher
Anstrengung
Weniger Belastbarkeit
ATEM- BESCHWERDEN/
ATEMNOT
Teufelskreis Atemnot
21
Warnsignale
Vertiefte und beschleunigte Atmung
Atemgeräusche wie Giemen, Pfeifen
oder Brummen
Trockener Husten
Unbewusst wird eine atmungs-
erleichternde Körperhaltung einge-
nommen (nach vorn übergebeugt
mit aufgestützten Armen und hoch-
gezogenen Schultern)
Schwitzen
22
Erst Heuschnupfen, dann Asthma
Asthma und Heuschnupfen treten häufig ge-
meinsam auf. Das Bindeglied zwischen Asthma
und Heuschnupfen ist die chronische Entzün-
dung der Atemwege. Oft besteht zunächst ein
Heuschnupfen und später tritt dann ein allergi-
sches Asthma auf. Der Arzt spricht vom „Etagen-
wechsel“: Die Symptome rutschen eine Etage
tiefer, von der Nase in die Bronchien. Zu einem
Etagenwechsel kommt es besonders häufig,
wenn der Heuschnupfen auf die leichte Schul-
ter genommen und nicht ausreichend behan-
delt wird.
Etagenwechsel
23
Asthma und Heuschnupfen sind beides Erkran-
kungen der Atemwege, die von entzündlichen
Vorgängen begleitet werden. Beim Einatmen
strömt die Luft durch die Nase bis in die Lunge.
Enthält die Atemluft zum Beispiel Gräser- oder
Baumpollen, kann es bei empfindlichen Men-
schen zu einer allergischen Reaktion im Bereich
der Nasenschleimhaut kommen, während an-
dere Reizstoffe in den unteren Atemwegen
Entzündungen hervorrufen.
Experten empfehlen aufgrund der engen Ver-
wandtschaft der beiden Erkrankungen, Asthma
und Heuschnupfen gemeinsam zu behandeln,
denn bei beiden Erkrankungen spielen die glei-
chen entzündlichen Prozesse in den Atemwegen
eine Schlüsselrolle. Eine langfristige entzün-
dungshemmende Therapie ist deshalb bei bei-
den Erkrankungen sinnvoll.
24
Die zwei Säulen der Asthma-Therapie
Heute kann man Asthma sehr gut mit Medika-
menten behandeln. Die meisten Betroffenen
sind damit in der Lage, ein nahezu beschwerde-
freies Leben zu führen, das sportliche Aktivitä-
ten genauso ermöglicht wie eine freie Berufs-
wahl. Welche Medikamente der Arzt verordnet,
hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab.
1. Bedarfsmedikation: Akute Beschwerden
werden rasch gebessert
Bei leichtem Asthma wird der Arzt Medika-
mente verschreiben, die nur bei Bedarf ange-
wendet werden (Bedarfsmedikation). Diese Mit-
tel erweitern innerhalb von wenigen Minuten
effektiv die verengten Bronchien. In der Fach-
sprache werden diese Mittel als schnell wirk-
same Beta-2-Sympathomimetika (kurz: Betami-
metika) oder Anticholinergika bezeichnet. Die
Arzneimittel werden in der Regel als Sprays in-
haliert (eingeatmet). Dadurch gelangen sie ohne
Umwege direkt in die Lunge, sodass der Betrof-
fene rasch wieder besser atmen kann.
Behandlung
25
2. Entzündungshemmung:
die Basis der Therapie
Treten die Beschwerden mehrmals pro Woche
auf, kann es erforderlich sein, täglich Kortison
zu inhalieren. Kortison bremst die Entzündung
in den Bronchien und kontrolliert so den Krank-
heitsprozess. Leider hat die Substanz einen
schlechten Ruf, da sie bei langjähriger Ein-
nahme zu schweren Nebenwirkungen führen
kann. Solange der Wirkstoff aber nur einge-
atmet wird, braucht man im Allgemeinen keine
Begleiterscheinungen zu fürchten.
Wer schwerer erkrankt ist und täglich Be-
schwerden hat, braucht eine Kombination aus
Kortison und den bronchienerweiternden Be-
tamimetika oder Anticholinergika, allerdings
die in langwirksamer Form.
26
Cineol – ein Naturstoff im Fokus der
Wissenschaft
Bei der Zusatzbehandlung von Asthma und an-
deren entzündlichen Atemwegserkrankungen
hat sich der Naturstoff Cineol als besonders
wirksam erwiesen. Zum einen wirkt er direkt
gegen die Entzündung in den Atemwegen,
zum anderen löst er das zähe Sekret, das sich
bei Asthma in den Atemwegen bildet – und
das bei sehr guter Verträglichkeit. Durch eine
Zusatztherapie mit cineol hal tigen Kapseln kann
der Einsatz von Kortison reduziert werden. Au-
ßerdem können Symptome wie Kurzatmigkeit,
Husten und nächtliche Asthmabeschwerden
gebessert werden, so dass sich die Lebensqua-
lität insgesamt spürbar verbessert. Aus diesem
Grunde wäre Cineol eine sinnvolle Ergänzung
der Langzeittherapie und sollte deshalb eben-
falls täglich auf lange Sicht zusätzlich ange-
wendet werden. Reines Cineol ist konzentriert
in Kapsel-Form als Soledum® Kapseln forte re-
zeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Behandlung
27Eigeninitiative
CH3
CH3CH3
O
Aktiv mit Asthma
Mit einfachen Verhaltensregeln wie Allergen-
Vermeidung und körperlicher Betätigung kön-
nen Menschen mit Asthma ihre Lebensquali-
tät verbessern. Ein wichtiger Aspekt bei der
Vorbeugung von Asthma-Anfällen ist immer
die konsequente Einnahme der verordneten
Medikamente. Hat Ihnen Ihr Arzt entzündungs-
hemmende Medikamente verordnet, müssen
Sie diese auch in beschwerdefreien Zeiten ein-
nehmen.
28
Bewegung ist gesund –
bei Asthma ganz besonders
Bewegung ist für Menschen mit Asthma be-
sonders wichtig. Ausdauersportarten wie Nordic
Walking, Wandern oder Fahrradfahren sind ideal.
Empfehlenswert ist die Teilnahme an einer Lun-
gensportgruppe. Beim Lungensport wird durch
gezieltes Training die Leistungsfähigkeit verbes-
sert. Die Übungen sind genau auf die Bedürf-
nisse der Teilnehmer zugeschnitten: Sie fördern
den allgemeinen Muskelaufbau und die Mus-
kelkraft, erhöhen die Ausdauer und kräftigen
speziell die Atemmuskulatur. Außerdem wer-
den beim Lungensport Atem- und Entspan-
nungstechniken erlernt, die den Umgang mit
Atembeschwerden erleichtern.
Eigeninitiative
29
Auslöser erkennen und vermeiden
Finden Sie heraus, in welchen Situationen ein
akuter Asthma-Anfall auftritt (z. B. Kälte, kör-
perliche Belastung), und versuchen Sie, diese
Auslöser oder Trigger zu vermeiden.
Bei allergischem Asthma ist das nicht immer
einfach. Während Patienten, die auf Tierhaare
reagieren, diese oft vermeiden können, ist es
Pollenallergikern nicht möglich, Allergenen aus
dem Weg zu gehen. Die regelmäßige Einnahme
der entzündungshemmenden Medikamente ist
deshalb besonders wichtig.
30 Eigeninitiative
Richtiges Verhalten schützt
Rauchen Sie nicht und versuchen Sie auch,
Passivrauchen zu vermeiden. Für die Bronchien
sind das starke Reize, die eine Verkrampfung
aus lösen bzw. ver stärken können.
Führen Sie ein Asthma-Tagebuch, in dem
Sie die Messergebnisse des Peak-Flow-Meters
eintragen. So wird deutlich, ob die Therapie
ausreicht oder mit Hilfe Ihres Arztes ange-
passt werden sollte.
Trinken Sie ausreichend und machen Sie
gezielte Atemgymnastik.
Ergänzen Sie die vom Arzt verordnete entzün-
dungshemmende Dauertherapie durch die
Einnahme von Cineol, dem entzündungs-
hemmenden und sekret lösenden Naturstoff
(Soledum® Kapseln und Soledum® Kapseln
forte, Apotheke).
31
Schonend husten
Reizhusten kann manchmal einen Asthma-
anfall provozieren. Deshalb sollten Menschen
mit Asthma lernen, „schonend“ zu husten:
Versuchen Sie, den Husten durch Speichel-
schlucken zu unterdrücken.
Konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen
Atem, spüren Sie, wie sich beim Ein- und
Ausatmen Ihr Bauch hebt und senkt.
Versuchen Sie, den Reiz durch leichtes
Räuspern abzuschwächen und dabei Sekret
nach oben zu befördern.
32 Eigeninitiative
Das können Sie sonst noch tun
Nehmen Sie an einer Asthma-Schulung
teil, um die Erkrankung besser zu ver stehen
und frühzeitig eine eventuelle Verschlech-
terung erkennen zu können; hier lernen Sie
auch das Verhalten im Notfall. Auch die
unterschiedlichen Atemtechniken, wie die
Lippenbremse, werden geübt.
Schützen Sie sich konsequent vor
Infek tionen, nutzen Sie dabei auch die
Grippeschutzimpfung.
Ein Klimawechsel kann helfen: Genießen
Sie so oft wie möglich die positive Wirkung
der Berg- und Seeluft.
Entspannungsverfahren wie autogenes
Training können helfen, mit der Krankheit
mental besser umzugehen. Außerdem
lernen Sie dadurch, im akuten Anfall Ruhe
zu bewahren. Das wirkt sich positiv auf
die Atmung aus.
33
34
Ein Notfallplan kann Leben retten
Im Notfall zählt jede Minute. Deshalb ist es wich-
tig, mit dem Arzt einen Plan für den Notfall zu
besprechen. Dieser Notfallplan sollte Familien-
angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen
stets zugänglich sein.
Während eines akuten Asthma-Anfalls kann
die Atemnot sehr schlimm werden und von
Angstzuständen begleitet sein. Die erste Regel
im Notfall heißt daher: Ruhe bewahren.
Für Notfälle sollte stets ein Notfall-Spray mit
kurzwirksamen Betamimetika mitgeführt wer-
den. Diese Medikamente bewirken eine Weit-
stellung der Atemwege. Als Dosieraerosol in-
haliert wirken sie innerhalb weniger Minuten.
Der Umgang mit einem Notfall-Spray muss ge-
lernt und geübt werden, damit es im Notfall si-
cher angewendet werden kann und das Medi-
kament in die Bronchien gelangt und nicht im
Rachen „kleben“ bleibt. Atemerleichternde Maß-
nahmen wie Lippenbremse und Kutschersitz un-
terstützen die medikamentöse Akuttherapie.
Asthma-Anfall
35
Bei schwerer Atemnot, die sich durch den Ein-
satz der vom Arzt empfohlenen Notfallmedika-
mente nicht bessert, darf man nicht zögern,
den Notarzt zu rufen!
Notfallplan
Ruhe bewahren.
Inhalieren Sie Ihr Notfall-Spray, so
wie es Ihr Arzt in Ihrem persönlichen
Notfallplan empfohlen hat.
Nehmen Sie eine die Atmung erleich-
ternde Körperhaltung ein und wenden
Sie die Lippenbremse an.
Erfolgt keine Besserung, wiederholen Sie die Inhalation gemäß Notfallplan
(in der Regel zwei- bis viermal).
Nehmen Sie zusätzlich eine Kortison- tablette, falls dies von Ihrem Arzt in
Ihrem Notfallplan empfohlen wurde.
Wenn auch das nicht hilft, verständigen
Sie den Notarzt.
Soledum® Kapseln forte: Wirkstoff: Cineol 200 mg. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der Symptome bei Bronchitis und Erkältungskrankheiten der Atemwege. Zur Zusatzbe- handlung bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege (z. B. der Nasen-
nebenhöhlen). Hinweis: Enthält Sorbitol. Packungsbeilage beachten. Nur in Apotheken erhältlich. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Cassella-med, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln.
Soledum® Kapseln: Wirkstoff: Cineol 100 mg. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der Symptome bei Bronchitis und Erkältungskrankheiten der Atemwege. Zur Zusatzbehandlung bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege (z. B. der Nasennebenhöhlen). Hinweis: Enthält Sorbitol. Packungsbeilage beachten. Nur in Apotheken erhältlich. Zu Risiken und Nebenwirkun- gen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Cassella-med, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln. www.soledum.de Stand der Information: August 2011 Art.-Nr.: 273875
Reines Cineol ist der einzige natürliche Wirkstoff,
der auch in der Zusatzbehandlung von chronischen
und entzündlichen Atemwegserkrankungen,
wie Asthma und COPD, zugelassen ist.
Soledum® Kapseln forte – Die Intensiv-Therapie bei entzündeten Atemwegen.