willensfreiheit - platon, aristoteles, augustinus rudolf eisler, "wörterbuch der...

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WillensfreiheitWillensfreiheit bedeutet: 1) metaphysisch, die Freiheit (s. d.), Unabhängigkeit des Willens von jedweder zwingenden, beeinflussenden Kausalität überhaupt (absoluter Indeterminismus), von äußeren und inneren Ursachen in dem Sinne, daß der Wille als konstante Fähigkeit des Wollens einen Kern enthält, der nicht Produkt, Wirkung irgend welcher (endlicher) Faktoren ist (relativer Indeterminismus). 2) ethisch, die Fähigkeit, sinnliche und andere Triebe durch vernünftig- ethische, soziale Motive zu beherrschen, äußeren und inneren Verlockungen, Anreizungen, Regungen zu widerstehen. 3) psychologisch, die Fähigkeit des selbständigen, persönlichen, überlegten besonnenen Wollens und Handelns und die dadurch bedingte Unabhängigkeit von äußeren und inneren »zufälligen« Momentanreizen (Wahlfreiheit). Der Mensch und sein Handeln ist zunächst frei, sofern und weil er willensfähig ist. Der Wille ist das subjektive Prinzipaller Freiheit, das die Freiheit im Menschen Konstituierende.

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Page 1: Willensfreiheit - Platon, Aristoteles, Augustinus  Rudolf Eisler, "Wörterbuch der philosophischen Begriffe", 1904.-

Aus: Aus: Aus: Aus: Rudolf Eisler, "Wörterbuch der philosophischen Rudolf Eisler, "Wörterbuch der philosophischen Rudolf Eisler, "Wörterbuch der philosophischen Rudolf Eisler, "Wörterbuch der philosophischen Begriffe", 1904.Begriffe", 1904.Begriffe", 1904.Begriffe", 1904.---- Willensfreiheit Willensfreiheit Willensfreiheit Willensfreiheit ---- Platon, Aristoteles, Augustinus Platon, Aristoteles, Augustinus Platon, Aristoteles, Augustinus Platon, Aristoteles, Augustinus Die antike Philosophie kennt nur den Begriff einer Die antike Philosophie kennt nur den Begriff einer Die antike Philosophie kennt nur den Begriff einer Die antike Philosophie kennt nur den Begriff einer ethischethischethischethisch----psychologischen Freiheit, teilweise mit psychologischen Freiheit, teilweise mit psychologischen Freiheit, teilweise mit psychologischen Freiheit, teilweise mit Hinneigung zum strengen Determinismus. Über die Hinneigung zum strengen Determinismus. Über die Hinneigung zum strengen Determinismus. Über die Hinneigung zum strengen Determinismus. Über die Upanishads vgl. Deussen, Allg. Gesch. d. Philos. I Upanishads vgl. Deussen, Allg. Gesch. d. Philos. I Upanishads vgl. Deussen, Allg. Gesch. d. Philos. I Upanishads vgl. Deussen, Allg. Gesch. d. Philos. I 2, 2, 2, 2, 188 ff.. über die griechische Philosophie: 188 ff.. über die griechische Philosophie: 188 ff.. über die griechische Philosophie: 188 ff.. über die griechische Philosophie: Trendelenburg, Notwend. u. Freih. in d. griech. Trendelenburg, Notwend. u. Freih. in d. griech. Trendelenburg, Notwend. u. Freih. in d. griech. Trendelenburg, Notwend. u. Freih. in d. griech. Philos., Histor. Beitr. zur Philos. II, 113 ff. Philos., Histor. Beitr. zur Philos. II, 113 ff. Philos., Histor. Beitr. zur Philos. II, 113 ff. Philos., Histor. Beitr. zur Philos. II, 113 ff. ---- Nach SOKRATES ist frei, wer vernünftigsittlich Nach SOKRATES ist frei, wer vernünftigsittlich Nach SOKRATES ist frei, wer vernünftigsittlich Nach SOKRATES ist frei, wer vernünftigsittlich handelt (Xenoph., Memor. IV, 5). Der von den handelt (Xenoph., Memor. IV, 5). Der von den handelt (Xenoph., Memor. IV, 5). Der von den handelt (Xenoph., Memor. IV, 5). Der von den Begierden Gefesselte isBegierden Gefesselte isBegierden Gefesselte isBegierden Gefesselte ist nach PLATO unfrei (Phaed. t nach PLATO unfrei (Phaed. t nach PLATO unfrei (Phaed. t nach PLATO unfrei (Phaed. 81 B). Der Mensch ist verantwortlich (aitia 81 B). Der Mensch ist verantwortlich (aitia 81 B). Der Mensch ist verantwortlich (aitia 81 B). Der Mensch ist verantwortlich (aitia helomenou, Rep. X, 617 E). Wer eine schlechte Seele helomenou, Rep. X, 617 E). Wer eine schlechte Seele helomenou, Rep. X, 617 E). Wer eine schlechte Seele helomenou, Rep. X, 617 E). Wer eine schlechte Seele hat, handelt schlecht, wer eine gute, gut (Repr. I, hat, handelt schlecht, wer eine gute, gut (Repr. I, hat, handelt schlecht, wer eine gute, gut (Repr. I, hat, handelt schlecht, wer eine gute, gut (Repr. I, 353. vgl. über Präexistenz X). Nach ARISTOTELES ist 353. vgl. über Präexistenz X). Nach ARISTOTELES ist 353. vgl. über Präexistenz X). Nach ARISTOTELES ist 353. vgl. über Präexistenz X). Nach ARISTOTELES ist unfrei das von außen erzwungunfrei das von außen erzwungunfrei das von außen erzwungunfrei das von außen erzwungene und das ene und das ene und das ene und das unwissentliche Handeln (dokei de akousia einai ta unwissentliche Handeln (dokei de akousia einai ta unwissentliche Handeln (dokei de akousia einai ta unwissentliche Handeln (dokei de akousia einai ta bia ê di' agnoian gignomena, Eth. Nic. III 1, 1110 bia ê di' agnoian gignomena, Eth. Nic. III 1, 1110 bia ê di' agnoian gignomena, Eth. Nic. III 1, 1110 bia ê di' agnoian gignomena, Eth. Nic. III 1, 1110 a). Freiwillig wird getan, was mit Bewußtsein getan a). Freiwillig wird getan, was mit Bewußtsein getan a). Freiwillig wird getan, was mit Bewußtsein getan a). Freiwillig wird getan, was mit Bewußtsein getan wird (legô d' hekousion men ..., ho an tis tôn eph' wird (legô d' hekousion men ..., ho an tis tôn eph' wird (legô d' hekousion men ..., ho an tis tôn eph' wird (legô d' hekousion men ..., ho an tis tôn eph' hautô ontôn eidôs kai mê agnoôn prattê,hautô ontôn eidôs kai mê agnoôn prattê,hautô ontôn eidôs kai mê agnoôn prattê,hautô ontôn eidôs kai mê agnoôn prattê, l. c. V 10, l. c. V 10, l. c. V 10, l. c. V 10, 1135 a 24). Freiwillig handeln heißt, aus sich 1135 a 24). Freiwillig handeln heißt, aus sich 1135 a 24). Freiwillig handeln heißt, aus sich 1135 a 24). Freiwillig handeln heißt, aus sich selbst handeln, selbst das Prinzip des Handelns selbst handeln, selbst das Prinzip des Handelns selbst handeln, selbst das Prinzip des Handelns selbst handeln, selbst das Prinzip des Handelns sein (ontos d' akousiou tou bia kai di' agnoian, to sein (ontos d' akousiou tou bia kai di' agnoian, to sein (ontos d' akousiou tou bia kai di' agnoian, to sein (ontos d' akousiou tou bia kai di' agnoian, to hekousion doxeien an einai hou hê archê en autô hekousion doxeien an einai hou hê archê en autô hekousion doxeien an einai hou hê archê en autô hekousion doxeien an einai hou hê archê en autô eidoti ta kath' hekasta en hois hê praxis, l. c.eidoti ta kath' hekasta en hois hê praxis, l. c.eidoti ta kath' hekasta en hois hê praxis, l. c.eidoti ta kath' hekasta en hois hê praxis, l. c. III 3, 1111a 20 squ.). Der freie Mensch ist die III 3, 1111a 20 squ.). Der freie Mensch ist die III 3, 1111a 20 squ.). Der freie Mensch ist die III 3, 1111a 20 squ.). Der freie Mensch ist die Quelle seiner Taten (anthrôpos Quelle seiner Taten (anthrôpos Quelle seiner Taten (anthrôpos Quelle seiner Taten (anthrôpos ---- archê tôn praxeôn, archê tôn praxeôn, archê tôn praxeôn, archê tôn praxeôn, l. c. III 5, 1112 b 31). Nicht jeder, der hekousion l. c. III 5, 1112 b 31). Nicht jeder, der hekousion l. c. III 5, 1112 b 31). Nicht jeder, der hekousion l. c. III 5, 1112 b 31). Nicht jeder, der hekousion handelt, hat auch Wahlfreiheit (l. c. III 4, 1111 b handelt, hat auch Wahlfreiheit (l. c. III 4, 1111 b handelt, hat auch Wahlfreiheit (l. c. III 4, 1111 b handelt, hat auch Wahlfreiheit (l. c. III 4, 1111 b 8). Wir können proaireisthai tagatha ê ta kaka (l. 8). Wir können proaireisthai tagatha ê ta kaka (l. 8). Wir können proaireisthai tagatha ê ta kaka (l. 8). Wir können proaireisthai tagatha ê ta kaka (l. c. III 4, 1112 a 1). eph' hêmin dê kai hê aretê, c. III 4, 1112 a 1). eph' hêmin dê kai hê aretê, c. III 4, 1112 a 1). eph' hêmin dê kai hê aretê, c. III 4, 1112 a 1). eph' hêmin dê kai hê aretê, homoiôs de kai hê kakia (l. c. III 7, 1113b. vgl. homoiôs de kai hê kakia (l. c. III 7, 1113b. vgl. homoiôs de kai hê kakia (l. c. III 7, 1113b. vgl. homoiôs de kai hê kakia (l. c. III 7, 1113b. vgl. hingegen Diog. L. VII, 149. vgl. Kastil, Zur Lehre hingegen Diog. L. VII, 149. vgl. Kastil, Zur Lehre hingegen Diog. L. VII, 149. vgl. Kastil, Zur Lehre hingegen Diog. L. VII, 149. vgl. Kastil, Zur Lehre von d. Willensfreih. in d. Nikomach. Eth. 1901). von d. Willensfreih. in d. Nikomach. Eth. 1901). von d. Willensfreih. in d. Nikomach. Eth. 1901). von d. Willensfreih. in d. Nikomach. Eth. 1901). Die Stoiker suchen ihren metaphysischen Die Stoiker suchen ihren metaphysischen Die Stoiker suchen ihren metaphysischen Die Stoiker suchen ihren metaphysischen Determinismus (vgDeterminismus (vgDeterminismus (vgDeterminismus (vgl. Plut., Peri heimarm. 11) (s. l. Plut., Peri heimarm. 11) (s. l. Plut., Peri heimarm. 11) (s. l. Plut., Peri heimarm. 11) (s. Notwendigkeit, Schicksal) mit einem ethisch Notwendigkeit, Schicksal) mit einem ethisch Notwendigkeit, Schicksal) mit einem ethisch Notwendigkeit, Schicksal) mit einem ethisch ---- psychologischen (relativen) Indeterminismus zu psychologischen (relativen) Indeterminismus zu psychologischen (relativen) Indeterminismus zu psychologischen (relativen) Indeterminismus zu vereinbaren. Sie unterscheiden das, was wir in vereinbaren. Sie unterscheiden das, was wir in vereinbaren. Sie unterscheiden das, was wir in vereinbaren. Sie unterscheiden das, was wir in

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unserer Gewalt haben, von dem außer uns Notwendigen unserer Gewalt haben, von dem außer uns Notwendigen unserer Gewalt haben, von dem außer uns Notwendigen unserer Gewalt haben, von dem außer uns Notwendigen (Cicer., De fato 16, 36). Frei i(Cicer., De fato 16, 36). Frei i(Cicer., De fato 16, 36). Frei i(Cicer., De fato 16, 36). Frei ist, wer das erstere st, wer das erstere st, wer das erstere st, wer das erstere tut, und zwar um so freier, je vernünftiger, tut, und zwar um so freier, je vernünftiger, tut, und zwar um so freier, je vernünftiger, tut, und zwar um so freier, je vernünftiger, weiser, affektbeherrschender er ist (monon t' weiser, affektbeherrschender er ist (monon t' weiser, affektbeherrschender er ist (monon t' weiser, affektbeherrschender er ist (monon t' eleutheron sei der Weise, tous de phaulous doulous. eleutheron sei der Weise, tous de phaulous doulous. eleutheron sei der Weise, tous de phaulous doulous. eleutheron sei der Weise, tous de phaulous doulous. einai gar tên eleutherian autopragias, tên de einai gar tên eleutherian autopragias, tên de einai gar tên eleutherian autopragias, tên de einai gar tên eleutherian autopragias, tên de douleian sterêsin autopragias, Diog. L. VII 1, douleian sterêsin autopragias, Diog. L. VII 1, douleian sterêsin autopragias, Diog. L. VII 1, douleian sterêsin autopragias, Diog. L. VII 1, 121). (Nach EPIKTET besteht das eph' hêmin 121). (Nach EPIKTET besteht das eph' hêmin 121). (Nach EPIKTET besteht das eph' hêmin 121). (Nach EPIKTET besteht das eph' hêmin besonders auch in der chrêsis tôn phantasiôn, besonders auch in der chrêsis tôn phantasiôn, besonders auch in der chrêsis tôn phantasiôn, besonders auch in der chrêsis tôn phantasiôn, Fragm. 169). CICERO erklärt: MAd animorum motus Fragm. 169). CICERO erklärt: MAd animorum motus Fragm. 169). CICERO erklärt: MAd animorum motus Fragm. 169). CICERO erklärt: MAd animorum motus voluntarios non est requirenda externa causa. motus voluntarios non est requirenda externa causa. motus voluntarios non est requirenda externa causa. motus voluntarios non est requirenda externa causa. motus enim voluntarius eam naturam in se ipse continet, enim voluntarius eam naturam in se ipse continet, enim voluntarius eam naturam in se ipse continet, enim voluntarius eam naturam in se ipse continet, ut sit in nostra ut sit in nostra ut sit in nostra ut sit in nostra potestate nobisque pareat, nec id potestate nobisque pareat, nec id potestate nobisque pareat, nec id potestate nobisque pareat, nec id sine causaN (De fato 24). Auch das ist Freiheit, sine causaN (De fato 24). Auch das ist Freiheit, sine causaN (De fato 24). Auch das ist Freiheit, sine causaN (De fato 24). Auch das ist Freiheit, sich (durch synkatathesis, s. d.) dem Weltlauf zu sich (durch synkatathesis, s. d.) dem Weltlauf zu sich (durch synkatathesis, s. d.) dem Weltlauf zu sich (durch synkatathesis, s. d.) dem Weltlauf zu fügen: MDucunt volentem fata, nolentem trahuntN fügen: MDucunt volentem fata, nolentem trahuntN fügen: MDucunt volentem fata, nolentem trahuntN fügen: MDucunt volentem fata, nolentem trahuntN (SENECA, Ep. 107). Die Epikureer betonen neben der (SENECA, Ep. 107). Die Epikureer betonen neben der (SENECA, Ep. 107). Die Epikureer betonen neben der (SENECA, Ep. 107). Die Epikureer betonen neben der strengen Naturkausalitätstrengen Naturkausalitätstrengen Naturkausalitätstrengen Naturkausalität die Freiheit des Willens die Freiheit des Willens die Freiheit des Willens die Freiheit des Willens (to par' hêmin adespoton. vgl. Diog. L. X, 133). (to par' hêmin adespoton. vgl. Diog. L. X, 133). (to par' hêmin adespoton. vgl. Diog. L. X, 133). (to par' hêmin adespoton. vgl. Diog. L. X, 133). Das vernünftige Handeln ist frei (vgl. Cic., Acad. Das vernünftige Handeln ist frei (vgl. Cic., Acad. Das vernünftige Handeln ist frei (vgl. Cic., Acad. Das vernünftige Handeln ist frei (vgl. Cic., Acad. II, 30. De nat. deor. I, 25. De fato 10, 21. II, 30. De nat. deor. I, 25. De fato 10, 21. II, 30. De nat. deor. I, 25. De fato 10, 21. II, 30. De nat. deor. I, 25. De fato 10, 21. Gomperz, Neue Bruchst. Epik. S. 11. vgl. LUCREZ: Gomperz, Neue Bruchst. Epik. S. 11. vgl. LUCREZ: Gomperz, Neue Bruchst. Epik. S. 11. vgl. LUCREZ: Gomperz, Neue Bruchst. Epik. S. 11. vgl. LUCREZ: Msua cuique voluntas principium dat,Msua cuique voluntas principium dat,Msua cuique voluntas principium dat,Msua cuique voluntas principium dat, et hinc motus et hinc motus et hinc motus et hinc motus per membra riganturN, De rer. nat. II, 260. Messe per membra riganturN, De rer. nat. II, 260. Messe per membra riganturN, De rer. nat. II, 260. Messe per membra riganturN, De rer. nat. II, 260. Messe in pectore nostro quiddam quod contra pugnare in pectore nostro quiddam quod contra pugnare in pectore nostro quiddam quod contra pugnare in pectore nostro quiddam quod contra pugnare obstareque possitN, l. c. 274 squ.). Nach PLOTIN obstareque possitN, l. c. 274 squ.). Nach PLOTIN obstareque possitN, l. c. 274 squ.). Nach PLOTIN obstareque possitN, l. c. 274 squ.). Nach PLOTIN ist das vernünftige Handeln frei. MWenn nun die ist das vernünftige Handeln frei. MWenn nun die ist das vernünftige Handeln frei. MWenn nun die ist das vernünftige Handeln frei. MWenn nun die Seele, durch äußere Einflüsse bedingt, etwas tutSeele, durch äußere Einflüsse bedingt, etwas tutSeele, durch äußere Einflüsse bedingt, etwas tutSeele, durch äußere Einflüsse bedingt, etwas tut und betreibt, wie einem blinden Anstoß gehorchend, und betreibt, wie einem blinden Anstoß gehorchend, und betreibt, wie einem blinden Anstoß gehorchend, und betreibt, wie einem blinden Anstoß gehorchend, dann darf man weder ihre Tat noch ihren Zustand dann darf man weder ihre Tat noch ihren Zustand dann darf man weder ihre Tat noch ihren Zustand dann darf man weder ihre Tat noch ihren Zustand freiwillig nennen. Wenn sie dagegen der Vernunft freiwillig nennen. Wenn sie dagegen der Vernunft freiwillig nennen. Wenn sie dagegen der Vernunft freiwillig nennen. Wenn sie dagegen der Vernunft als dem reinen leidenschaftslosen und eigentlichen als dem reinen leidenschaftslosen und eigentlichen als dem reinen leidenschaftslosen und eigentlichen als dem reinen leidenschaftslosen und eigentlichen Führer in ihrem Wollen folgt, so ist ein solcher Führer in ihrem Wollen folgt, so ist ein solcher Führer in ihrem Wollen folgt, so ist ein solcher Führer in ihrem Wollen folgt, so ist ein solcher Wille aWille aWille aWille allein als frei und selbständig zu llein als frei und selbständig zu llein als frei und selbständig zu llein als frei und selbständig zu bezeichnen, so ist dies unsere Tat, die nicht von bezeichnen, so ist dies unsere Tat, die nicht von bezeichnen, so ist dies unsere Tat, die nicht von bezeichnen, so ist dies unsere Tat, die nicht von anderswoher kam, sondern von innen, von der reinen anderswoher kam, sondern von innen, von der reinen anderswoher kam, sondern von innen, von der reinen anderswoher kam, sondern von innen, von der reinen SeeleN (Enn. III, 1, 9. vgl. III, 2, 10). Grundlose SeeleN (Enn. III, 1, 9. vgl. III, 2, 10). Grundlose SeeleN (Enn. III, 1, 9. vgl. III, 2, 10). Grundlose SeeleN (Enn. III, 1, 9. vgl. III, 2, 10). Grundlose Willkür aber gibt es nicht (kai gar to ta Willkür aber gibt es nicht (kai gar to ta Willkür aber gibt es nicht (kai gar to ta Willkür aber gibt es nicht (kai gar to ta antikeimena dynasthai adynaantikeimena dynasthai adynaantikeimena dynasthai adynaantikeimena dynasthai adynamias esti, l. c. VI, 8, mias esti, l. c. VI, 8, mias esti, l. c. VI, 8, mias esti, l. c. VI, 8, 21). Im Intelligiblen war die Seele absolut frei 21). Im Intelligiblen war die Seele absolut frei 21). Im Intelligiblen war die Seele absolut frei 21). Im Intelligiblen war die Seele absolut frei (l. c. VI, 4. 8). MOhne Körper ist sie ihre (l. c. VI, 4. 8). MOhne Körper ist sie ihre (l. c. VI, 4. 8). MOhne Körper ist sie ihre (l. c. VI, 4. 8). MOhne Körper ist sie ihre eigenste Herrin, frei und außerhalb der kosmischen eigenste Herrin, frei und außerhalb der kosmischen eigenste Herrin, frei und außerhalb der kosmischen eigenste Herrin, frei und außerhalb der kosmischen Ursache. aus ihrer Bahn in den Körper hinabgezogen, Ursache. aus ihrer Bahn in den Körper hinabgezogen, Ursache. aus ihrer Bahn in den Körper hinabgezogen, Ursache. aus ihrer Bahn in den Körper hinabgezogen,

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ist sie nicht mehr in allen Stücken ist sie nicht mehr in allen Stücken ist sie nicht mehr in allen Stücken ist sie nicht mehr in allen Stücken ihre eigene ihre eigene ihre eigene ihre eigene Herrin, da sie ja mit andern Dingen zu einer Herrin, da sie ja mit andern Dingen zu einer Herrin, da sie ja mit andern Dingen zu einer Herrin, da sie ja mit andern Dingen zu einer Ordnung verbunden istN (l. c. III, 1, 8). Ordnung verbunden istN (l. c. III, 1, 8). Ordnung verbunden istN (l. c. III, 1, 8). Ordnung verbunden istN (l. c. III, 1, 8). ---- Nach Nach Nach Nach ALEXANDER VON APHRODISIAS ist das Zustimmen (die ALEXANDER VON APHRODISIAS ist das Zustimmen (die ALEXANDER VON APHRODISIAS ist das Zustimmen (die ALEXANDER VON APHRODISIAS ist das Zustimmen (die synkatathesis) in unserer Gewalt (Quaest. II, 207 synkatathesis) in unserer Gewalt (Quaest. II, 207 synkatathesis) in unserer Gewalt (Quaest. II, 207 synkatathesis) in unserer Gewalt (Quaest. II, 207 Spr.). Indeterminist ist auch SIMPLICIUS (vgl. Spr.). Indeterminist ist auch SIMPLICIUS (vgl. Spr.). Indeterminist ist auch SIMPLICIUS (vgl. Spr.). Indeterminist ist auch SIMPLICIUS (vgl. SiebSiebSiebSiebeck, Gesch. d. Psychol. I 2, 352 f.).eck, Gesch. d. Psychol. I 2, 352 f.).eck, Gesch. d. Psychol. I 2, 352 f.).eck, Gesch. d. Psychol. I 2, 352 f.). Die Freiheit des Willens lehren JUSTINUS, NEMESIUS, Die Freiheit des Willens lehren JUSTINUS, NEMESIUS, Die Freiheit des Willens lehren JUSTINUS, NEMESIUS, Die Freiheit des Willens lehren JUSTINUS, NEMESIUS, GREGOR VON NYSSA (die proairesis ist adoulôton ti GREGOR VON NYSSA (die proairesis ist adoulôton ti GREGOR VON NYSSA (die proairesis ist adoulôton ti GREGOR VON NYSSA (die proairesis ist adoulôton ti chrêma kai autexousion en tê eleutheria tês chrêma kai autexousion en tê eleutheria tês chrêma kai autexousion en tê eleutheria tês chrêma kai autexousion en tê eleutheria tês dianoias keimenon, vgl. Siebeck, G. d. Psychol. I dianoias keimenon, vgl. Siebeck, G. d. Psychol. I dianoias keimenon, vgl. Siebeck, G. d. Psychol. I dianoias keimenon, vgl. Siebeck, G. d. Psychol. I 2, 380), ORIGENES (fre2, 380), ORIGENES (fre2, 380), ORIGENES (fre2, 380), ORIGENES (freie Willensentscheidung schon ie Willensentscheidung schon ie Willensentscheidung schon ie Willensentscheidung schon im Intelligiblen), PELAGIUS (Freiheit ist, wo im Intelligiblen), PELAGIUS (Freiheit ist, wo im Intelligiblen), PELAGIUS (Freiheit ist, wo im Intelligiblen), PELAGIUS (Freiheit ist, wo Mfacultas per rationem eligendi. Liberum arbitrium Mfacultas per rationem eligendi. Liberum arbitrium Mfacultas per rationem eligendi. Liberum arbitrium Mfacultas per rationem eligendi. Liberum arbitrium est nobis semper unum ex duobus eligere, cum semper est nobis semper unum ex duobus eligere, cum semper est nobis semper unum ex duobus eligere, cum semper est nobis semper unum ex duobus eligere, cum semper utrumque possamusN. vgl. F. Mach, Die Willensfreih. utrumque possamusN. vgl. F. Mach, Die Willensfreih. utrumque possamusN. vgl. F. Mach, Die Willensfreih. utrumque possamusN. vgl. F. Mach, Die Willensfreih. d. Mensch., 1887, S. 250 fd. Mensch., 1887, S. 250 fd. Mensch., 1887, S. 250 fd. Mensch., 1887, S. 250 ff.. K. Klein, Die f.. K. Klein, Die f.. K. Klein, Die f.. K. Klein, Die Freiheitslehre d. Origenes, 1894), CLEMENS Freiheitslehre d. Origenes, 1894), CLEMENS Freiheitslehre d. Origenes, 1894), CLEMENS Freiheitslehre d. Origenes, 1894), CLEMENS ALEXANDRINUS (oute de hoi epainoi, oute hoi psogoi, ALEXANDRINUS (oute de hoi epainoi, oute hoi psogoi, ALEXANDRINUS (oute de hoi epainoi, oute hoi psogoi, ALEXANDRINUS (oute de hoi epainoi, oute hoi psogoi, outh' hai kolaseis dikaiai, mê tês psychês echousês outh' hai kolaseis dikaiai, mê tês psychês echousês outh' hai kolaseis dikaiai, mê tês psychês echousês outh' hai kolaseis dikaiai, mê tês psychês echousês tên exousian tês hormês kai aphormês, Strom. I, tên exousian tês hormês kai aphormês, Strom. I, tên exousian tês hormês kai aphormês, Strom. I, tên exousian tês hormês kai aphormês, Strom. I, 17). 17). 17). 17). ---- Die absolute Willensfreiheit besaß n Die absolute Willensfreiheit besaß n Die absolute Willensfreiheit besaß n Die absolute Willensfreiheit besaß nach ach ach ach AUGUSTINUS der Mensch nur vor dem Sündenfall Adams. AUGUSTINUS der Mensch nur vor dem Sündenfall Adams. AUGUSTINUS der Mensch nur vor dem Sündenfall Adams. AUGUSTINUS der Mensch nur vor dem Sündenfall Adams. Diese Freiheit hat der Mensch eingebüßt. Doch ist Diese Freiheit hat der Mensch eingebüßt. Doch ist Diese Freiheit hat der Mensch eingebüßt. Doch ist Diese Freiheit hat der Mensch eingebüßt. Doch ist das Handeln insofern frei, als der Wille selbst ein das Handeln insofern frei, als der Wille selbst ein das Handeln insofern frei, als der Wille selbst ein das Handeln insofern frei, als der Wille selbst ein Vermögen des Sichentscheidens ist (Mnihil tam in Vermögen des Sichentscheidens ist (Mnihil tam in Vermögen des Sichentscheidens ist (Mnihil tam in Vermögen des Sichentscheidens ist (Mnihil tam in nostra potestate, quam ipsa voluntas estN, De libnostra potestate, quam ipsa voluntas estN, De libnostra potestate, quam ipsa voluntas estN, De libnostra potestate, quam ipsa voluntas estN, De lib. . . . arb. I, 12. III, 3. III, 25. De grat. et lib. arb. arb. I, 12. III, 3. III, 25. De grat. et lib. arb. arb. I, 12. III, 3. III, 25. De grat. et lib. arb. arb. I, 12. III, 3. III, 25. De grat. et lib. arb. 3). MMoveri per se animum sentit, qui sentit in se 3). MMoveri per se animum sentit, qui sentit in se 3). MMoveri per se animum sentit, qui sentit in se 3). MMoveri per se animum sentit, qui sentit in se esse voluntatem. Nam si volumus, non alius de nobis esse voluntatem. Nam si volumus, non alius de nobis esse voluntatem. Nam si volumus, non alius de nobis esse voluntatem. Nam si volumus, non alius de nobis vult. Et iste motus animae spontaneus est. hoc enim vult. Et iste motus animae spontaneus est. hoc enim vult. Et iste motus animae spontaneus est. hoc enim vult. Et iste motus animae spontaneus est. hoc enim ei tributum est a DeoN (De div. 83, 8). Mit eineei tributum est a DeoN (De div. 83, 8). Mit eineei tributum est a DeoN (De div. 83, 8). Mit eineei tributum est a DeoN (De div. 83, 8). Mit einem m m m gewissen metsphysischen (theologischen) gewissen metsphysischen (theologischen) gewissen metsphysischen (theologischen) gewissen metsphysischen (theologischen) Determinismus wird ein psychologischer Determinismus wird ein psychologischer Determinismus wird ein psychologischer Determinismus wird ein psychologischer Freiheitsbegriff verbunden. Zuletzt ist alles Freiheitsbegriff verbunden. Zuletzt ist alles Freiheitsbegriff verbunden. Zuletzt ist alles Freiheitsbegriff verbunden. Zuletzt ist alles Handeln vom göttlichen Willen abhängig. SCOTUS Handeln vom göttlichen Willen abhängig. SCOTUS Handeln vom göttlichen Willen abhängig. SCOTUS Handeln vom göttlichen Willen abhängig. SCOTUS ERIUGENA bemerkt: MUbi rationabilitas, ibi ERIUGENA bemerkt: MUbi rationabilitas, ibi ERIUGENA bemerkt: MUbi rationabilitas, ibi ERIUGENA bemerkt: MUbi rationabilitas, ibi necessario libertasN (De praed. 8, 5).necessario libertasN (De praed. 8, 5).necessario libertasN (De praed. 8, 5).necessario libertasN (De praed. 8, 5).