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Anzeige Das Musikmagazin für Ärzte Winterausgabe | 2015 www.tonartmagazin.de Roger Cicero Swingin' jazz Tony Bennett Philip Catherine Barbara Dennerlein pop Adele Keith Richards Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1

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Page 1: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

4 | 2014

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Das Musikmagazin für ÄrzteWinterausgabe | 2015

www.tonartmagazin.de

Roger Cicero

Swingin'

jazz

Tony Bennett

Philip Catherine

Barbara Dennerlein

pop

Adele

Keith Richards

Jean-Michel Jarre

klassik

René Jacobs

Sol Gabetta

Anna Moffo

hifi

Raumfeld

Linkwitz Boxen

beyerdynamic T 1

Page 2: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Zwei der weltbesten Konzertflügel

...in einem PianoDas Erlebnis einen Konzertflügel zu spielen war nie zuvor zugänglicher als mit der neuen Clavinova CLP-Serie. Die Klänge wurden mithöchster Sorgfalt von Yamahas größtem Konzertflügel, dem CFX, sowie dem prächtigen Bösendorfer Imperial, aufgezeichnet und bietendamit eine einzigartige Klang-Auswahl. Mit Virtual Resonance Modeling sowie Saiten- und Dämpfer-Resonanz liegen die feinen Nuancen einer Darbietung wie auf einemKonzertflügel unter Ihren Fingerspitzen. Darüber hinaus werden Sie dank des realistischen Tastenanschlags, den Decklagen aussynthetischem Elfenbein und der Druckpunktsimulation das Gefühl haben, dass Sie mit einem Clavinova der CLP-Serie vielleicht doch einechtes, akustisches Instrument spielen. 6 verschiedene CLP-Modelle sind in unterschiedlichen Farbvariationen verfügbar, weitere Informationen unter yamaha.com.

#40714 - Resized CLP Ad DE - Tonart_Layout 1 20/05/2014 10:54 Page 1

www.tonartmagazin.de

3 inhalt | editorial | impressum

Sinatra und kein Ende - Roger Cicero im Interview

Mit fast 90 noch dabei: Sinatra-Freund Tony BennettBarbara Dennerlein auf groovigem Weihnachtskurs Szene: von Philippe Catherine bis John ColtraneJazz Thermometer: neue CDs im Hörtest

Abseits der Stones: Keith Richards auf SolopfadenBirkin-Tochter Lou Doillon mag keinen Promi-BonusMehr als nur Country: Eagles-Sänger Don HenleyAdele mischt erneut das Musikbusiness auf Besuch im New Yorker Musiktempel - Joe BonamassaJean-Michel Jarre schwört auf elektronische SoundsSzene: von Tracy Chapman bis Walter Trout Hören & Sehen - DVD AreaHot Spots - 4 Tipps der Redaktion

René Jacobs - vollendeter Mozart-Opernzyklus Cellostar Sol Gabetta - Zeitgenössisches Szene: von Elisabeth Schwarzkopf bis CampinoKlassik Thermometer: neue CDs und DVDs

Geschenktipps zum Fest

Hifi -Edelschmiede Raumfeld Linkwitz - magische Lautsprecher Highend-Kopfhörer von beyerdynamicHifi -Wonderland: Neuheiten zum Fest

jazz | titel 4

jazz 678

10 pop 12

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15 16 17

182021

klassik 22242628

doctor’s shop 30

hifi 32343536

Editorial | tonart

Liebe Leserinnen und Leser! Am 12. Dezember 2015 wäre ei-ner der größten Entertainer aller Zeiten 100 Jahre alt geworden. Die Rede ist von Frank Sinatra, dem Deutschlands Vorzeige-Croo-ner Roger Cicero passend zum Ehrentag mit swingendem Gestus einen opulenten Tribut zollt. Im großen tonart-Interview verrät uns Cicero ausführlich warum. Im Zuge des aktuellen Sinatra-Jubilä-ums gibt es über den charisma-tischen Sänger und Schauspieler zudem ein neues wunderbares großformatiges Buch, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Dem nicht genug lässt auch der fast 90-jährige Sinatra-Freund Tony Bennett mit einer neuen Einspielung wieder von sich hören. Natür-lich hat unsere Redaktion nicht vergessen, dass das Fest der Feste naht und daher einige Geschenk-Tipps - nicht nur im beliebten Doctor’s Shop - für Sie parat. Des Weiteren gibt es Aktuelles zu den beiden Legenden Keith Richards und Jean-Michel Jarre aber auch Superstar Adele, einer Vertre-terin der jungen Pop-Generation. Traditionell hat die Klassik in tonart einen festen Platz. Diesbezüglich darf ich Ihnen diesmal besonders Mozart‘s Oper „Die Entführung aus dem Serail“ mit Meisterdirigent René Jacobs ans Herz legen. Gleiches gilt für die Empfehlun-gen von neuen hochwertigen Lautsprechern, Kopfhörern und weiteren Hifi -Accessoires unserer Hifi -Experten. Frohe Feiertage und ein friedvolles, gesundes Neues Jahr 2016 all unseren Leserinnen und Lesern wünscht,

Ihr Michael Möhring

Impressum | tonart

tonart das Musikmagazin für Ärzte ist ein Produkt von otello media.tonart (16. Jhg.) erscheint als Beilage im Deutschen ÄrzteblattDeutsches Ärzteblatt - Praxisausgabe IVW-geprüft

Herausgeber Christian Scharf email offi [email protected] Michael Möhring email [email protected] Klassik Manuel Brug email [email protected] HiFi Wolfgang Tunze email [email protected] & Anzeigen mpc media mobil 0171 - 244 08 45Anschrift Verlag otello media, Preysingstrasse 50 | 81667 München fon +49 (0)89 45 70 98 - 70 fax +49 (0)89 45 70 98 - 71 email offi [email protected] website www.tonartmagazin.deAutoren Manuel Brug, Volker Doberstein, Michael Fuchs-Gamböck, Dagmar Leischow, Steffen Rüth, Wolfgang Tunze, Ulrich Wienforth, Stefan Woldach, Jörg Wuttke Online-Redaktion (Ltg.) Michael MöhringGrafi k Agentur Scharf, Thomas PerryDruck hofmann infocom GmbH, NürnbergTitelbild Michael Petersohn

Titelstory - Roger Cicero lässt die Ikone Frank Sinatra zum 100. hochleben

Inhalt | Winter 2015

Michael MöhringChefredakteur

Foto

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Page 3: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Zwei der weltbesten Konzertflügel

...in einem PianoDas Erlebnis einen Konzertflügel zu spielen war nie zuvor zugänglicher als mit der neuen Clavinova CLP-Serie. Die Klänge wurden mithöchster Sorgfalt von Yamahas größtem Konzertflügel, dem CFX, sowie dem prächtigen Bösendorfer Imperial, aufgezeichnet und bietendamit eine einzigartige Klang-Auswahl. Mit Virtual Resonance Modeling sowie Saiten- und Dämpfer-Resonanz liegen die feinen Nuancen einer Darbietung wie auf einemKonzertflügel unter Ihren Fingerspitzen. Darüber hinaus werden Sie dank des realistischen Tastenanschlags, den Decklagen aussynthetischem Elfenbein und der Druckpunktsimulation das Gefühl haben, dass Sie mit einem Clavinova der CLP-Serie vielleicht doch einechtes, akustisches Instrument spielen. 6 verschiedene CLP-Modelle sind in unterschiedlichen Farbvariationen verfügbar, weitere Informationen unter yamaha.com.

#40714 - Resized CLP Ad DE - Tonart_Layout 1 20/05/2014 10:54 Page 1

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3 inhalt | editorial | impressum

Sinatra und kein Ende - Roger Cicero im Interview

Mit fast 90 noch dabei: Sinatra-Freund Tony BennettBarbara Dennerlein auf groovigem Weihnachtskurs Szene: von Philippe Catherine bis John ColtraneJazz Thermometer: neue CDs im Hörtest

Abseits der Stones: Keith Richards auf SolopfadenBirkin-Tochter Lou Doillon mag keinen Promi-BonusMehr als nur Country: Eagles-Sänger Don HenleyAdele mischt erneut das Musikbusiness auf Besuch im New Yorker Musiktempel - Joe BonamassaJean-Michel Jarre schwört auf elektronische SoundsSzene: von Tracy Chapman bis Walter Trout Hören & Sehen - DVD AreaHot Spots - 4 Tipps der Redaktion

René Jacobs - vollendeter Mozart-Opernzyklus Cellostar Sol Gabetta - Zeitgenössisches Szene: von Elisabeth Schwarzkopf bis CampinoKlassik Thermometer: neue CDs und DVDs

Geschenktipps zum Fest

Hifi -Edelschmiede Raumfeld Linkwitz - magische Lautsprecher Highend-Kopfhörer von beyerdynamicHifi -Wonderland: Neuheiten zum Fest

jazz | titel 4

jazz 678

10 pop 12

1314

15 16 17

182021

klassik 22242628

doctor’s shop 30

hifi 32343536

Editorial | tonart

Liebe Leserinnen und Leser! Am 12. Dezember 2015 wäre ei-ner der größten Entertainer aller Zeiten 100 Jahre alt geworden. Die Rede ist von Frank Sinatra, dem Deutschlands Vorzeige-Croo-ner Roger Cicero passend zum Ehrentag mit swingendem Gestus einen opulenten Tribut zollt. Im großen tonart-Interview verrät uns Cicero ausführlich warum. Im Zuge des aktuellen Sinatra-Jubilä-ums gibt es über den charisma-tischen Sänger und Schauspieler zudem ein neues wunderbares großformatiges Buch, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Dem nicht genug lässt auch der fast 90-jährige Sinatra-Freund Tony Bennett mit einer neuen Einspielung wieder von sich hören. Natür-lich hat unsere Redaktion nicht vergessen, dass das Fest der Feste naht und daher einige Geschenk-Tipps - nicht nur im beliebten Doctor’s Shop - für Sie parat. Des Weiteren gibt es Aktuelles zu den beiden Legenden Keith Richards und Jean-Michel Jarre aber auch Superstar Adele, einer Vertre-terin der jungen Pop-Generation. Traditionell hat die Klassik in tonart einen festen Platz. Diesbezüglich darf ich Ihnen diesmal besonders Mozart‘s Oper „Die Entführung aus dem Serail“ mit Meisterdirigent René Jacobs ans Herz legen. Gleiches gilt für die Empfehlun-gen von neuen hochwertigen Lautsprechern, Kopfhörern und weiteren Hifi -Accessoires unserer Hifi -Experten. Frohe Feiertage und ein friedvolles, gesundes Neues Jahr 2016 all unseren Leserinnen und Lesern wünscht,

Ihr Michael Möhring

Impressum | tonart

tonart das Musikmagazin für Ärzte ist ein Produkt von otello media.tonart (16. Jhg.) erscheint als Beilage im Deutschen ÄrzteblattDeutsches Ärzteblatt - Praxisausgabe IVW-geprüft

Herausgeber Christian Scharf email offi [email protected] Michael Möhring email [email protected] Klassik Manuel Brug email [email protected] HiFi Wolfgang Tunze email [email protected] & Anzeigen mpc media mobil 0171 - 244 08 45Anschrift Verlag otello media, Preysingstrasse 50 | 81667 München fon +49 (0)89 45 70 98 - 70 fax +49 (0)89 45 70 98 - 71 email offi [email protected] website www.tonartmagazin.deAutoren Manuel Brug, Volker Doberstein, Michael Fuchs-Gamböck, Dagmar Leischow, Steffen Rüth, Wolfgang Tunze, Ulrich Wienforth, Stefan Woldach, Jörg Wuttke Online-Redaktion (Ltg.) Michael MöhringGrafi k Agentur Scharf, Thomas PerryDruck hofmann infocom GmbH, NürnbergTitelbild Michael Petersohn

Titelstory - Roger Cicero lässt die Ikone Frank Sinatra zum 100. hochleben

Inhalt | Winter 2015

Michael MöhringChefredakteur

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Roger Cicero Dass es sehr verführerisch ist, sich davon über die Maßen beeindrucken und beeinfl ussen zu lassen. Die große Aufgabe war es also, dem nicht zu verfallen und meinen eigenen Zugang zu jedem einzelnen Stück zu fi nden. Das war allein deshalb schon eine große Aufgabe, weil ich hier ja das erste Mal seit vielen Jahren keine eigenen Lieder gesungen habe bzw. Lieder, an deren Entwicklungsprozess ich beteiligt war oder die speziell für mich ge-schrieben wurden. Auf meinem Sinatra-Album handelt es sich um Stücke, die bereits mindestens einmal ganz herausragend interpretiert worden sind. Also musste ich mich wieder an meine alten Zeiten als Jazz-Sänger zurückerinnern, und zwar möglichst gut.tonart Sie haben in Ihren Versionen zu einer wunderbaren Balance zwischen sän-gerischen und erzählerischen Fähigkeiten gefunden. Können Sie am Beispiel eines Songs beschreiben, wie Sie sich dem Text genähert haben?Cicero Die Textarbeit war sehr intensiv. Ich musste mir tatsächlich bei jedem Stück sehr genau Gedanken darüber machen, was es für mich persönlich bedeutet und was es mit meinem Leben zu tun hat. Und wenn ein Song, was glücklicherweise selten vorkam, nichts mit meinem Leben zu tun hat, musste ich mir umso intensivere Gedanken darüber machen, was er für mich persönlich bedeuten könnte. Nehmen wir ‘September Of My Years‘. Natürlich fühle ich mich noch nicht im Herbst meines Lebens. Aber es geht in dem

Stück auch darum, dass sich mit der Zeit Stand-punkte und Haltungen ändern. Und mit diesem Aspekt konnte ich so-fort sehr viel anfangen. Also habe ich mich da-rauf konzentriert. Eine besondere Herausfor-derung war übrigens der Titel ‘New York‘. Ich fühle mich sehr wohl in

meiner Rolle als eher nationaler Künstler. Ich war zwar ein paar Mal in New York, empfi nde die Stadt auch als faszinierend, aber ich habe nicht diesen tie-fen Bezug zu ihr. Also musste ich mir überlegen: Was ist denn mein New York? Was ist der Ort, zu dem ich hin will? Was ist die eine Sache, wovon ich sage: Wenn du das meisterst, dann kann dir nichts mehr passieren, dann klappt es überall und mit allem. Ich habe dieses New York also mit meinem persönli-chen Leben gefüllt. Und so erhält der Song die mir gemäße Glaubwürdigkeit. tonart Phrasierung, Timing, lyrische Improvisation – Sinatra hat viele Maßstäbe gesetzt.Cicero (lacht seufzend) Das kann man wohl sagen! tonart Wie haben Sie sich davon befreit?

Roger CiceroSinatras Erbe In diesem Dezember wäre Frank Sinatra 100 Jahre alt ge-worden. Mit seiner brillanten Gesangstechnik und charis-matischen Art hat er gleich mehrere Generationen von Sängern geprägt. Roger Cicero ist einer von ihnen. Wie Sinatra beherrscht er die große Bühne. Mit 13-köpfi ger Bigband hat er nun die größten Hits von „The Voice“ live in Hamburg aufgenommen – unterstützt von den Gästen Xavier Naidoo, Sasha und Yvonne Catterfeld.

Von der romantischen Ballade bis zum druckvollen Pow-er-Swing: CICERO SINGS SINATRA ist ein Dokument der zeitlosen Sangeskunst. Erinnert hier doch einiges an den großen Crooner: die Leichtigkeit, die schmeichlerische Pro-vokation, das perfekte Timing, die vom Leben gegerbte Au-thentizität. Und doch gelingt es Cicero, den Stücken bisweilen noch neue Nuancen zu entlocken. Als Sahnehäubchen wird u.a. eine Duett-Aufnahme von ‘My Way‘ mit Paul Anka präsentiert, der sei-nerzeit den Text dieses Evergreens geschrieben hatte.

Zwei brandaktuelle Projekte

Nach seinen erfolgreichen Ausfl ü-gen in die Popmusik ist der zwei-fache ECHO-Preisträger Cicero mit einem Paukenschlag nun zum Swing zurückgekehrt. Dem nicht genug, wurde mit THE RO-GER CICERO JAZZ EXPERIENCE fast zeitgleich ein weite-res Album veröffentlicht. Es bietet intimen Kammerjazz, des-sen Repertoire sich aus modernen Klassikern von Paul Simon bis hin zu den Beatles zusammensetzt. Mit tonart sprach der Sänger über seine beiden brandaktuellen Projekte.

tonart Nicht nur Sinatra als Mensch, auch seine Stimme verkörperte den Frauenheld, Zocker, Schauspieler, Grenzgänger und vieles mehr. Was bedeutet diese Kongruenz von Sänger und Gesang, wenn man heute diese magischen Songs interpretiert?

Foto

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Musikalische Opulenz im Breit-bandformat: Sänger Roger Cicero lässt „Frankie Boy“ zusammen mit seiner Big Band hochleben.

„Frank schaffte es, dass die Dinge wunderbar funktionieren. Ich

erinnere mich an die Aufnahmen mit Frank Sinatra und Count Basie,

als wären sie gestern gewesen. Die besten Zeiten im Leben

vergisst man nie.“ Arrangeur Quincy Jones

Foto

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Frank Sinatra

4 | 2015

titelstory | jazz 4

Cicero Dass Sinatra über eine herausragende Technik verfügt, ist ja be-kannt. Aber das ganze Ausmaß dieser Meisterschaft wird erst spürbar, wenn man seine Stücke selber singt. Plötzlich erkennt man, wie schwierig das an manchen Stellen ist. Dann hört man sich die Stelle nochmals bei Sinatra an und denkt: Och, das ist doch ganz leicht. Dann probiert man’s noch mal und irgendwann wird klar, warum es bei Sinatra so leicht klingt. Eine wertvolle Erkenntnis. tonart Sinatra hat, wie Sie auch, mit zahlreichen Bigbands gearbeitet. Herausra-gend dabei war die Zusammenarbeit mit Bandleader Count Basie in den 1960er Jahren.Cicero Mein absolutes Lieblingsalbum von Sinatra ist ‘Live At The Sands‘ mit dem Count Basie Orchestra, arrangiert von Quincy Jones. Ich glaube, das ist von 1966. Was diese Band zaubert, ist wirklich nicht von diesem Planeten. Und wie Herr Sinatra darüber zu seiner absoluten Bestform fi ndet, ist genauso überirdisch. Ich weiß nicht, wie viele hundert Male ich mir diese CD angehört habe. Es ist jedes Mal wieder ein großes Ereig-nis. Und dann ist das auch noch live! Keine Nachbearbeitung. Die spie-len und singen das einfach so. Unvorstellbar. Eine absolute Benchmark.tonart Als Bonus gibt es u.a. ein Studio-Duett mit Paul Anka, Sänger und Textautor von ‘My Way‘. Das klingt tatsächlich nach moderner Musikgeschichte.Cicero Ja, das war unbeschreiblich. Das ist so pur, was Paul Anka macht, dass ich immer noch ganz ergriffen bin. Er ist ein fantastischer Sänger. In ihm steckt, im besten Sinne des Wortes, sehr viel von einem Crooner alter Schule. tonart Ihr Sinatra-Programm ist musikalische Opulenz im Breitband-Format. Na-hezu zeitgleich haben Sie das Debüt Ihres Quartetts ‘The Roger Cicero Jazz Expe-rience‘ veröffentlicht.Cicero In einer solchen Besetzung sind die Freiheiten wesentlich größer. Eine CD war eigentlich gar nicht geplant. Wir haben vor zwei Jahren als rei-nes Bühnenprojekt begonnen und damit keinerlei Erwartungen verbunden. Wir konnten auch gar nicht wissen, wie die Leute darauf reagieren, wenn ich plötzlich englisch singe und dann auch noch Jazz. Das hat dann aber so schnell Fahrt aufgenommen und sich verselbstständigt, dass uns bald klar war, wir würden nicht umhin kommen, eine Platte aufzunehmen.tonart Das Repertoire besteht u.a. aus Stücken von Paul Simon, Nick Drake, Tom Waits, Lennon/McCartney – was macht deren Stücke für einen Jazzmusiker so interessant? Cicero Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist tatsächlich der Umstand, dass diese Stücke so weit davon entfernt sind, ein Jazz-Song sein zu wollen, genau der Grund, der mich reizte. Und dann fi nde ich es einfach wahnsinnig spannend zu sehen, was aus einem Stück wie ‘50 Ways To Leave Your Lover‘ werden kann. Weil es sich ja nur um Stücke handelt, die ich schon immer geliebt habe. Das war auch das einzige Auswahlkriterium. tonart Wussten Sie eigentlich, dass Frank Sinatra, lange vor den Beatles, als Erfi n-der der Massenhysterie bei Konzerten gilt? Cicero Ja, das wusste ich. Während eines Konzerts im Oktober 1944, also tatsächlich lange vor Elvis oder den Beatles, kam es zur ersten Massenhysterie in der Popgeschichte. Dieses Phänomen war so erstaunlich, dass man ihm sogar einen eigenen Namen gegeben hat: die Columbus Day Riots. – Und wer hat’s erfunden? Sinatra. Interview: Volker Doberstein II

Roger CiceroCicero Sings Sinatra - Live In HamburgRCA/Sony Music 88875127732

The Roger Cicero Jazz ExperienceWavemusic/Sony Music 425037870165

CD-Tipp | Jazz

www.tonartmagazin.de

5 jazz | titelstory

die macht der nacht: jazz nocturnes des „vollkommenen klaviermeisters“ FAZ

best of 2015

john lennon jazz hommage „mit genie, witzund berührenden passagen“ ARD ttt

„eine der spannendsten zeitgemäßen jazz-produktionen des jahres“ SPIEGEL ONLINE

cd / lp / download

Tonart_Ausgabe_12.2015_Anz 21.10.15 15:05 Seite 1

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Page 5: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Roger Cicero Dass es sehr verführerisch ist, sich davon über die Maßen beeindrucken und beeinfl ussen zu lassen. Die große Aufgabe war es also, dem nicht zu verfallen und meinen eigenen Zugang zu jedem einzelnen Stück zu fi nden. Das war allein deshalb schon eine große Aufgabe, weil ich hier ja das erste Mal seit vielen Jahren keine eigenen Lieder gesungen habe bzw. Lieder, an deren Entwicklungsprozess ich beteiligt war oder die speziell für mich ge-schrieben wurden. Auf meinem Sinatra-Album handelt es sich um Stücke, die bereits mindestens einmal ganz herausragend interpretiert worden sind. Also musste ich mich wieder an meine alten Zeiten als Jazz-Sänger zurückerinnern, und zwar möglichst gut.tonart Sie haben in Ihren Versionen zu einer wunderbaren Balance zwischen sän-gerischen und erzählerischen Fähigkeiten gefunden. Können Sie am Beispiel eines Songs beschreiben, wie Sie sich dem Text genähert haben?Cicero Die Textarbeit war sehr intensiv. Ich musste mir tatsächlich bei jedem Stück sehr genau Gedanken darüber machen, was es für mich persönlich bedeutet und was es mit meinem Leben zu tun hat. Und wenn ein Song, was glücklicherweise selten vorkam, nichts mit meinem Leben zu tun hat, musste ich mir umso intensivere Gedanken darüber machen, was er für mich persönlich bedeuten könnte. Nehmen wir ‘September Of My Years‘. Natürlich fühle ich mich noch nicht im Herbst meines Lebens. Aber es geht in dem

Stück auch darum, dass sich mit der Zeit Stand-punkte und Haltungen ändern. Und mit diesem Aspekt konnte ich so-fort sehr viel anfangen. Also habe ich mich da-rauf konzentriert. Eine besondere Herausfor-derung war übrigens der Titel ‘New York‘. Ich fühle mich sehr wohl in

meiner Rolle als eher nationaler Künstler. Ich war zwar ein paar Mal in New York, empfi nde die Stadt auch als faszinierend, aber ich habe nicht diesen tie-fen Bezug zu ihr. Also musste ich mir überlegen: Was ist denn mein New York? Was ist der Ort, zu dem ich hin will? Was ist die eine Sache, wovon ich sage: Wenn du das meisterst, dann kann dir nichts mehr passieren, dann klappt es überall und mit allem. Ich habe dieses New York also mit meinem persönli-chen Leben gefüllt. Und so erhält der Song die mir gemäße Glaubwürdigkeit. tonart Phrasierung, Timing, lyrische Improvisation – Sinatra hat viele Maßstäbe gesetzt.Cicero (lacht seufzend) Das kann man wohl sagen! tonart Wie haben Sie sich davon befreit?

Roger CiceroSinatras Erbe In diesem Dezember wäre Frank Sinatra 100 Jahre alt ge-worden. Mit seiner brillanten Gesangstechnik und charis-matischen Art hat er gleich mehrere Generationen von Sängern geprägt. Roger Cicero ist einer von ihnen. Wie Sinatra beherrscht er die große Bühne. Mit 13-köpfi ger Bigband hat er nun die größten Hits von „The Voice“ live in Hamburg aufgenommen – unterstützt von den Gästen Xavier Naidoo, Sasha und Yvonne Catterfeld.

Von der romantischen Ballade bis zum druckvollen Pow-er-Swing: CICERO SINGS SINATRA ist ein Dokument der zeitlosen Sangeskunst. Erinnert hier doch einiges an den großen Crooner: die Leichtigkeit, die schmeichlerische Pro-vokation, das perfekte Timing, die vom Leben gegerbte Au-thentizität. Und doch gelingt es Cicero, den Stücken bisweilen noch neue Nuancen zu entlocken. Als Sahnehäubchen wird u.a. eine Duett-Aufnahme von ‘My Way‘ mit Paul Anka präsentiert, der sei-nerzeit den Text dieses Evergreens geschrieben hatte.

Zwei brandaktuelle Projekte

Nach seinen erfolgreichen Ausfl ü-gen in die Popmusik ist der zwei-fache ECHO-Preisträger Cicero mit einem Paukenschlag nun zum Swing zurückgekehrt. Dem nicht genug, wurde mit THE RO-GER CICERO JAZZ EXPERIENCE fast zeitgleich ein weite-res Album veröffentlicht. Es bietet intimen Kammerjazz, des-sen Repertoire sich aus modernen Klassikern von Paul Simon bis hin zu den Beatles zusammensetzt. Mit tonart sprach der Sänger über seine beiden brandaktuellen Projekte.

tonart Nicht nur Sinatra als Mensch, auch seine Stimme verkörperte den Frauenheld, Zocker, Schauspieler, Grenzgänger und vieles mehr. Was bedeutet diese Kongruenz von Sänger und Gesang, wenn man heute diese magischen Songs interpretiert?

Foto

: Ste

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Musikalische Opulenz im Breit-bandformat: Sänger Roger Cicero lässt „Frankie Boy“ zusammen mit seiner Big Band hochleben.

„Frank schaffte es, dass die Dinge wunderbar funktionieren. Ich

erinnere mich an die Aufnahmen mit Frank Sinatra und Count Basie,

als wären sie gestern gewesen. Die besten Zeiten im Leben

vergisst man nie.“ Arrangeur Quincy Jones

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Frank Sinatra

4 | 2015

titelstory | jazz 4

Cicero Dass Sinatra über eine herausragende Technik verfügt, ist ja be-kannt. Aber das ganze Ausmaß dieser Meisterschaft wird erst spürbar, wenn man seine Stücke selber singt. Plötzlich erkennt man, wie schwierig das an manchen Stellen ist. Dann hört man sich die Stelle nochmals bei Sinatra an und denkt: Och, das ist doch ganz leicht. Dann probiert man’s noch mal und irgendwann wird klar, warum es bei Sinatra so leicht klingt. Eine wertvolle Erkenntnis. tonart Sinatra hat, wie Sie auch, mit zahlreichen Bigbands gearbeitet. Herausra-gend dabei war die Zusammenarbeit mit Bandleader Count Basie in den 1960er Jahren.Cicero Mein absolutes Lieblingsalbum von Sinatra ist ‘Live At The Sands‘ mit dem Count Basie Orchestra, arrangiert von Quincy Jones. Ich glaube, das ist von 1966. Was diese Band zaubert, ist wirklich nicht von diesem Planeten. Und wie Herr Sinatra darüber zu seiner absoluten Bestform fi ndet, ist genauso überirdisch. Ich weiß nicht, wie viele hundert Male ich mir diese CD angehört habe. Es ist jedes Mal wieder ein großes Ereig-nis. Und dann ist das auch noch live! Keine Nachbearbeitung. Die spie-len und singen das einfach so. Unvorstellbar. Eine absolute Benchmark.tonart Als Bonus gibt es u.a. ein Studio-Duett mit Paul Anka, Sänger und Textautor von ‘My Way‘. Das klingt tatsächlich nach moderner Musikgeschichte.Cicero Ja, das war unbeschreiblich. Das ist so pur, was Paul Anka macht, dass ich immer noch ganz ergriffen bin. Er ist ein fantastischer Sänger. In ihm steckt, im besten Sinne des Wortes, sehr viel von einem Crooner alter Schule. tonart Ihr Sinatra-Programm ist musikalische Opulenz im Breitband-Format. Na-hezu zeitgleich haben Sie das Debüt Ihres Quartetts ‘The Roger Cicero Jazz Expe-rience‘ veröffentlicht.Cicero In einer solchen Besetzung sind die Freiheiten wesentlich größer. Eine CD war eigentlich gar nicht geplant. Wir haben vor zwei Jahren als rei-nes Bühnenprojekt begonnen und damit keinerlei Erwartungen verbunden. Wir konnten auch gar nicht wissen, wie die Leute darauf reagieren, wenn ich plötzlich englisch singe und dann auch noch Jazz. Das hat dann aber so schnell Fahrt aufgenommen und sich verselbstständigt, dass uns bald klar war, wir würden nicht umhin kommen, eine Platte aufzunehmen.tonart Das Repertoire besteht u.a. aus Stücken von Paul Simon, Nick Drake, Tom Waits, Lennon/McCartney – was macht deren Stücke für einen Jazzmusiker so interessant? Cicero Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist tatsächlich der Umstand, dass diese Stücke so weit davon entfernt sind, ein Jazz-Song sein zu wollen, genau der Grund, der mich reizte. Und dann fi nde ich es einfach wahnsinnig spannend zu sehen, was aus einem Stück wie ‘50 Ways To Leave Your Lover‘ werden kann. Weil es sich ja nur um Stücke handelt, die ich schon immer geliebt habe. Das war auch das einzige Auswahlkriterium. tonart Wussten Sie eigentlich, dass Frank Sinatra, lange vor den Beatles, als Erfi n-der der Massenhysterie bei Konzerten gilt? Cicero Ja, das wusste ich. Während eines Konzerts im Oktober 1944, also tatsächlich lange vor Elvis oder den Beatles, kam es zur ersten Massenhysterie in der Popgeschichte. Dieses Phänomen war so erstaunlich, dass man ihm sogar einen eigenen Namen gegeben hat: die Columbus Day Riots. – Und wer hat’s erfunden? Sinatra. Interview: Volker Doberstein II

Roger CiceroCicero Sings Sinatra - Live In HamburgRCA/Sony Music 88875127732

The Roger Cicero Jazz ExperienceWavemusic/Sony Music 425037870165

CD-Tipp | Jazz

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5 jazz | titelstory

die macht der nacht: jazz nocturnes des „vollkommenen klaviermeisters“ FAZ

best of 2015

john lennon jazz hommage „mit genie, witzund berührenden passagen“ ARD ttt

„eine der spannendsten zeitgemäßen jazz-produktionen des jahres“ SPIEGEL ONLINE

cd / lp / download

Tonart_Ausgabe_12.2015_Anz 21.10.15 15:05 Seite 1

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Der letzte lebende große Crooner alter Schule, singt nicht einfach nur. Er erzählt auf meisterhafte Weise Geschichten. Tony Bennett lässt uns mit seinem Gesang an seinem er-fahrungsreichen Leben teilhaben. Dabei ist er ein Phäno-men von unikater Qualität: Nie zuvor hat es einen Jazz-Sän-ger gegeben, der mit fast 90 Jahren stimmlich noch derart auf der Höhe seiner Kunst ist. Nachzuhören auf seiner neu-en Veröffentlichung THE SILVER LINING, bei dem er auf or-chestralen Pomp verzichtet und, nur von einem Klavier-Trio begleitet, seine Stimme nackt und in magischer Entspannt-heit präsentiert.

Natürlich hat sich der Meister dafür nicht irgendein Trio ausgesucht. Die Wahl ist auf die Formation von Pianist Bill Charlap gefallen, die seit rund zwanzig Jahren in unverän-derter Besetzung auftritt und derzeit zu den am besten eingespielten Trios des Jazz zählt. Auch als Produzent und Arrangeur verfügt Charlap über einen exzellenten Ruf.

Intensive Freundschaft zu Frank Sinatra

Die Glaubwürdigkeit von Bennetts Gesang hat viel mit den Höhen und Tiefen seines Lebens zu tun: Bereits Ende der 1950er Jahre wurde eine breite Öffentlichkeit auf den jungen Crooner aufmerksam, vor allem durch seine Zu-sammenarbeit mit dem Count Basie Orchestra, das wenig später mit Frank Sinatra Meilensteine des Bigband-Jazz ein-spielen sollte. Es folgten erfolgreiche Aufnahmen für das renommierte Columbia-Label, die Bennett mit ‘I Left My Heart In San Francisco‘ den ersten Chart-Erfolg und seine ersten beiden Grammys einbrachten.

Bennett pfl egte auch eine intensive Freund-schaft mit Frank Sinatra, dem Crooner-Kollegen, der in diesem Jahr 100 geworden wäre und den er generös für „den besten Sänger, den es je gegeben hat“ hält. Beide standen auch ge-meinsam auf der Büh-ne. Sinatra war Bennett wie ein großer Bruder. Unter seinem Geburts-namen „Benedetto“ war er auch als Maler erfolgreich ist, gründete dem Freund zu Ehren in New York die „Frank Sinatra School of Arts“, auf der natürlich auch Gesang gelehrt wird.

Mit seiner neuen Song-kollektion kehrt Tony Bennett zum Jazz zu-rück. Er widmet sich darauf ausschließlich den zu Standards gewor-denen Kompositionen von Jerome Kern. Wie Bennett diese unend-lich oft gehörten Stücke neu in Besitz nimmt, wie er die tiefe und zeitlose Weisheit dieser Stücke herausarbeitet, ist von anzuerkennen-der Qualität und be-seelt von seiner Liebe für Details. Bennett ist der Sänger der Stun-de. Und das seit sieben großartigen Jahrzehnten. Volker Doberstein II

Tony BennettVorsprung durch Weisheit

CD-Tipp | Jazz

Tony Bennett & Bill Charlap The Silver Lining - The Songs Of Jerome Kern Columbia/Sony Music 88875146742

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Bevorzugt auf seiner neuen Einspielung das Klaviertrio-Format. Die fast 90-jährige Croo-ner-Ikone Tony Bennett

Rechtzeitig zu seinem 100. Geburtstag am 12. Dezember 1915 wird Frank „The Voice“ Sinatra adäquat mit einem fulminanten, großformatigen Buch geehrt. Auf nicht weniger als 288 Seiten zeichnet SINATRA 100 (Edel Books) den Weg von seiner Kind-heit bis zu den späten 70er Jahren nach, reich bebildert mit beeindruckenden 300 Fotos aus Privat- und Berufsleben. Groß-zügig beleuchtet Autor Charles Pigno-ne das ganze Spektrum des Sängers und Schauspielers. Erläuternde Begleittexte und ein vielsagendes Vorwort des Kol-legen Tony Bennett unterstreichen den einzigartigen Stellenwert dieses vielsei-tigen Entertainers, der sich gern mit der Crème aus den verschiedenen Branchen umgab. Nicht nur für den Sinatra-Afi ci-onado dürfte dieses offi zielle, liebevoll gestaltete Hardcover-Buch ein passendes Weihnachtsgeschenk darstellen. red II

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aktuell | jazz 6

Buch-Tipp

Page 7: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Der letzte lebende große Crooner alter Schule, singt nicht einfach nur. Er erzählt auf meisterhafte Weise Geschichten. Tony Bennett lässt uns mit seinem Gesang an seinem er-fahrungsreichen Leben teilhaben. Dabei ist er ein Phäno-men von unikater Qualität: Nie zuvor hat es einen Jazz-Sän-ger gegeben, der mit fast 90 Jahren stimmlich noch derart auf der Höhe seiner Kunst ist. Nachzuhören auf seiner neu-en Veröffentlichung THE SILVER LINING, bei dem er auf or-chestralen Pomp verzichtet und, nur von einem Klavier-Trio begleitet, seine Stimme nackt und in magischer Entspannt-heit präsentiert.

Natürlich hat sich der Meister dafür nicht irgendein Trio ausgesucht. Die Wahl ist auf die Formation von Pianist Bill Charlap gefallen, die seit rund zwanzig Jahren in unverän-derter Besetzung auftritt und derzeit zu den am besten eingespielten Trios des Jazz zählt. Auch als Produzent und Arrangeur verfügt Charlap über einen exzellenten Ruf.

Intensive Freundschaft zu Frank Sinatra

Die Glaubwürdigkeit von Bennetts Gesang hat viel mit den Höhen und Tiefen seines Lebens zu tun: Bereits Ende der 1950er Jahre wurde eine breite Öffentlichkeit auf den jungen Crooner aufmerksam, vor allem durch seine Zu-sammenarbeit mit dem Count Basie Orchestra, das wenig später mit Frank Sinatra Meilensteine des Bigband-Jazz ein-spielen sollte. Es folgten erfolgreiche Aufnahmen für das renommierte Columbia-Label, die Bennett mit ‘I Left My Heart In San Francisco‘ den ersten Chart-Erfolg und seine ersten beiden Grammys einbrachten.

Bennett pfl egte auch eine intensive Freund-schaft mit Frank Sinatra, dem Crooner-Kollegen, der in diesem Jahr 100 geworden wäre und den er generös für „den besten Sänger, den es je gegeben hat“ hält. Beide standen auch ge-meinsam auf der Büh-ne. Sinatra war Bennett wie ein großer Bruder. Unter seinem Geburts-namen „Benedetto“ war er auch als Maler erfolgreich ist, gründete dem Freund zu Ehren in New York die „Frank Sinatra School of Arts“, auf der natürlich auch Gesang gelehrt wird.

Mit seiner neuen Song-kollektion kehrt Tony Bennett zum Jazz zu-rück. Er widmet sich darauf ausschließlich den zu Standards gewor-denen Kompositionen von Jerome Kern. Wie Bennett diese unend-lich oft gehörten Stücke neu in Besitz nimmt, wie er die tiefe und zeitlose Weisheit dieser Stücke herausarbeitet, ist von anzuerkennen-der Qualität und be-seelt von seiner Liebe für Details. Bennett ist der Sänger der Stun-de. Und das seit sieben großartigen Jahrzehnten. Volker Doberstein II

Tony BennettVorsprung durch Weisheit

CD-Tipp | Jazz

Tony Bennett & Bill Charlap The Silver Lining - The Songs Of Jerome Kern Columbia/Sony Music 88875146742

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Bevorzugt auf seiner neuen Einspielung das Klaviertrio-Format. Die fast 90-jährige Croo-ner-Ikone Tony Bennett

Rechtzeitig zu seinem 100. Geburtstag am 12. Dezember 1915 wird Frank „The Voice“ Sinatra adäquat mit einem fulminanten, großformatigen Buch geehrt. Auf nicht weniger als 288 Seiten zeichnet SINATRA 100 (Edel Books) den Weg von seiner Kind-heit bis zu den späten 70er Jahren nach, reich bebildert mit beeindruckenden 300 Fotos aus Privat- und Berufsleben. Groß-zügig beleuchtet Autor Charles Pigno-ne das ganze Spektrum des Sängers und Schauspielers. Erläuternde Begleittexte und ein vielsagendes Vorwort des Kol-legen Tony Bennett unterstreichen den einzigartigen Stellenwert dieses vielsei-tigen Entertainers, der sich gern mit der Crème aus den verschiedenen Branchen umgab. Nicht nur für den Sinatra-Afi ci-onado dürfte dieses offi zielle, liebevoll gestaltete Hardcover-Buch ein passendes Weihnachtsgeschenk darstellen. red II

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Buch-Tipp

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„Mit 13 gab ich schon erste Konzerte, mit 14 spielte ich regelmäßig in Münchner

Jazzclubs, in den Ferien sogar jeden Abend vier Stunden.

Mein Vater hat mich immer gefahren, er ist selbst Jazz-

und Orgelfan.“Barbara Dennerlein

www.tonartmagazin.de

7 jazz | aktuell

Barbara DennerleinMit Händen und Füßen Barbara Dennerlein spielt Orgel, ihr bevorzugtes Instrument eine Hammond B3, die sie mit Händen und Füßen bearbeitet, und die wiegt nun einmal locker 200 Kilo. Stilis-tisch ist die Virtuosin offen: Klassik, Kirchenorgel, Jazz, Funk. Dass eine solche Karriere irgendwann mal ein Weihnachtsalbum hervorbringt, ist keine Überraschung. Das Album CHRISTMAS SOUL - veröffentlicht auf dem renommierten MPS-Label - hingegen schon.

Dennerlein hat die Stücke, darunter viele Standards wie ‘Let It Snow‘, ‘Oh Tannenbaum‘ oder ‘Silent Night‘ im süditalienischen Bari aufgenommen, mitten im Sommer bei über 30 Grad, produziert von Nicola Conte. Selten klang die Hammond Orgel so sexy wie hier. tonart stand Barbara Dennerlein Rede und Antwort.

tonart Bei vielen Kindern, die ein Instrument spielen, kommt irgend-wann das Leben dazwischen. Bei ihnen nicht. Wann war klar, dass die Musik Ihr Beruf ist?Dennerlein Die Frage musste ich mir nie stellen. Mit 13 gab ich schon erste Konzerte, mit 14 spielte ich regelmäßig in Münch-ner Jazzclubs, in den Ferien sogar jeden Abend vier Stunden. tonart Produziert hat das Album der italienische Acid Jazz-Experte Nicola Conte, Arrangeur ist der schwedische Top-Saxophonist Magnus Lindgren. Kannten Sie die Kollegen vorher schon?Dennerlein Nein, wir hatten nur telefoniert und in Bari, wo Nicola sein Studio hat, getroffen. Von Anfang an haben wir toll harmoniert. So-wohl menschlich als auch musikalisch.tonart Das Album heißt ‘Christmas Soul‘. Ist es ein Soulalbum?Dennerlein Der Titel sollte beschrei-ben, was das Album vermittelt. Denn erst-mal geht es um die Seele, um das Herz-blut der Musiker. Und dann eben auch um Weihnachten natürlich. Was den Stil angeht, war und bin ich immer sehr offen. Ich habe schon mit philharmonischem Orchester gespielt, gebe viele Kon-zerte auf der Kirchenorgel, mache Mainstream-Jazz und eben auch Funkiges, Souliges, Rockiges. Groove ist für mich generell sehr wichtig in der Musik. Interview: Steffen Rüth II

CD-Tipp | Jazz

Barbara DennerleinChristmas SoulMPS/Edel:Kultur 0210561MS1

Veredelt Weih-nachtslieder mit fl otten Grooves:

Barbara Dennerlein auf ihrer geliebten

Hammond B 3 Orgel

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Philip Catherine Monsieur Mélodie Mit seinen 73 Jahren hat Philip Catherine musi-kalisch eigentlich alles erlebt. Seine melodische Spielweise, gepaart mit einer hörbar an Django Reinhardt geschulten Technik hat den Belgier in den Rang einer Referenzgröße an der Gitarre erhoben

Trotz aller Erfolge – ein Traum blieb bisher unerfüllt: eine Aufnahme mit großen Streichorchestern und Band. Anfang des Jahres war es dann so weit. Er wurde angefragt, für das renommierte Brus-sels Jazz Festival ausgewählte eigene Kompositionen live mit Orchester zu spielen. Die Zeit war knapp. Nicht weniger als neun Arrangeure machten sich an die Ausarbeitung. Glücklicherweise wurde der Auftritt mitgeschnitten, weshalb er nun auch in Form des Albums THE STRING PROJECT vorliegt. Elegant passt Catherine seinen Ton in den der Streicher des Orchestre Royal de Chambre de Wallonie ein. Mal legt er sich förmlich auf deren Klangteppich, mal leuchtet sein Ton aus dem Inneren des Klangkörpers, mal wird alles spiralförmig umspielt.. Volker Doberstein II

Brenna Whitaker Glamorous Girl Sie sieht aus wie eine Hollywood-Diva aus den 50er Jahren. Doch kaum ist ihrer Kehle der erste Ton entwichen, wird klar, dass sie mehr zu bieten hat als nur ein glamouröses Äußeres. Mit ihrer Wahnsinnstimme singt die Platinblonde auf ihrem von David Foster

produzierten Debütalbum BRENNA WHITAKER (Verve/Universal Music) mal Klassiker aus dem Great American Songbook, mal Zeitgenössisches. ‘It’s A Good Day‘ geht bei ihr mehr nach vorne als bei ihrem Idol Peggy Lee. Dem Kermit-der-Frosch-Hit ‘Bein‘ Green‘ aus der „Sesamstraße“ eröffnet Brenna Whitaker eine unerwartet neue Pers-pektive. Wie es sich anfühlt, nirgends richtig dazuzugehören, weiß Brenna Whitaker seit ihrer Schulzeit. Sie war keins der coolen Mädchen, um die sich alle gerissen haben. Erst die Musik brachte ihr Leben auf Kurs. Dagmar Leischow II

Seine Tonbildung ist stark von Django Reinhardt

geprägt. Jazzgitarrist Philip Catherine

Foto

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Barbara Dennerlein schenkt Fans des Hammond B3 Sounds ein Weihnachts album voller grooviger Vielfalt: Funk trifft Soul, Jazz trifft Fusion. Featuring Magnus Lindgren, Nicola Conte, Zara McFarlane

BARBARA DENNERLEINCHRISTMAS SOUL VÖ: 06.11.20151CD: 0210561MS1 · 1LP: 0210682MS1

Eine poetische Symphonie der Wörter in neun thematischen Liedern. So widmet sich die Diva dem brasilianischen Schriftsteller Paulo Coelho und dessen Roman »Die Schriften von Accra«.

UTE LEMPER THE 9 SECRETSVÖ 13.11.20151CD: 0210628CTT

Wärmstens empfohlen: Heißer Jazz für kalte Tage

www.mps-music.com · www.edel.de · facebook.com/edel.kultur

Edel_ANZ_OktNov_Tonart.indd 1 15.10.15 15:26

Clarke/Lagrène/Ponty Trio Gipfeltreffen der Saitenartistik Erstmals zusammen im Studio, beweisen die drei Vollprofi s wie kreativ und zugleich dienlich man mit Virtuosität um-gehen kann. Stanley Clarke am Kontrabass, Gitarrist Biréli Lagrène und der Franzose Jean-Luc Ponty an der Violine mal ganz unprätentiös im kammermusikalischen Trio-Format.

Stilistisch breit aufgestellt, sind die drei erfahrenen Musiker in der Lage nahezu fast alles spielen zu können. Ihr musika-lischer Background (Return To Forever, Frank Zappa, Maha-vishnu Orchestra, Richard Galliano) spricht Bände. Hier stehen Zigeuner-Swing à la Django Reinhardt, Standards von John Coltrane (’Blue Train’) und Cannonball Adderley (‘Mercy, Mercy, Mercy‘) sowie

eigene Stücke auf der Agenda. Rasanter Swing, getoppt durch ideenreiche Soli – alles ausschließlich akustisch. Dass das alles auf dem unlängst wiederbelebten Impulse-Label passiert, erstaunt den aufmerksamen Experten. So traditionell

im besten Sinne das Album auch ist – auf dem ehemaligen fi rst-rate Avantgarde-Label (s. Artikel, rechte Seite) hätte man diese mun-tere Mischung wohl kaum erwartet. red II

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Die Chemie stimmt: (v.l.n.r.) Stanley Clarke, Jean-Luc Ponty, Biréli Lagrène

02.03.16 DORTMUND Konzerthaus03.03.16 HEIDELBERG Stadthalle - tbc06.03.16 DESSAU Kurt-Weill-Fest *09.03.16 FRANKFURT Alte Oper11.03.16 DRESDEN Alter Schlachthof12.03.16 KARLSRUHE Tollhaus13.03.16 DÜSSELDORF Tonhalle18.03.16 LÜBECK MuK19.03.16 HAMBURG Laeiszhalle20.03.16 LEIPZIG Haus Auensee

* zusammen mitANHALTISCHE PHILHARMONIEst att Neue Philharmonie Frankfurt!

›SOME OTHER TIME‹A Tribute toLEONARD BERNSTEIN

NILS LANDGRENALL STARS+NEUEPHILHARMONIE FRANKFURT

Karsten JahnkeKonzertdirektionpräsentiert

TICKETS: 01806 62 62 80*KJ.DE & (0 40) 4 13 22 60

*Fest netz: € 0,20 / Anruf, Mobil max. € 0,60 / Anruf

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Philip CatherineThe String Project ACT 9594-2/Edel:Kultur

Clarke/Lagrène/Ponty TrioD-Stringz Impulse/Universal Music

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9 jazz | szene

Impulse Records Innovativ_Progressiv Vinyl ist quer durch alle Genres seit Jahren wieder schwer angesagt, mit bemerkenswerten Zu-wachsraten weltweit. In der „Back To Black“-Reihe scheut Universal Music keine Mühen dem großartigen Label Impulse Records nun eine 2. Staffel mit zehn ausgesuchten Alben zu gönnen.

Für den progressiven Jazz-Afi cionado, hippen DJ und avancierten HipHopper ist das in den 60er und 70er Jahren wegweisende Label sakrosanktes Territorium. John Coltrane nahm einst auf „seinem Hauslabel“ für die Weiterentwicklung des Jazz zahlreiche avantgardistische Meilensteine auf. Albert Ayler, Pharoah Sanders, Archie Shepp und Marion Brown folgten dem Aufruf dieser „Fire Music“ kompromisslos. Ihre Musik wurde zum Spiegel einer Zeit, als mit den Rassenunruhen soziale Spannungen die USA erschütterten und Jazz selten so ehrlich und zugleich auch anti-kommerziell war. Das Entertainment überließ man anderen. Mit seinem US-Quartett spielte Keith Jarrett für Impulse seine rigorosesten Alben ein. Aber auch die Tradition kam bei diesem Label nicht zu kurz, wo Leute wie Ben Webster, Benny Carter oder, wie bei dieser Staffel, der Sänger Johnny Hartman sich profi lieren konnten. Die Aufmachung

dieser Reissues entspricht den Originalen bis ins Detail, zu einer Zeit als sich das Artwork dieses La-bels noch über großzügige Klappcover defi nierte. Gepresst in 180gramm Vinyl und neu remas-

tert in den renommierten Abbey Road Studios . Mehr geht nicht. – Long live vinyl! red II

John Coltrane ‘A Love Supreme‘ komplett Ein Meisterwerk auf das sich viele verständigen können, egal ob Jazz-, Rock- oder Klassikfan. Neben einem 2 CD Digi Pak wird mit der Super-Deluxe-Edition von A LOVE SUPREME so etwas wie eine Megaversion dieser nachhaltigen Einspielung des Saxophonisten John Coltrane veröffentlicht.

Pünktlich zum 50. Veröffentlichungs-Jubiläum kommt alles auf den Tisch, was bisher, in welcher Form auch immer, unveröffentlicht in den Archiven schlummerte: Alternativ-Versionen, Outtakes, Over-dubs, Studiogespräche und vieles mehr. Ein 32-seitiges Begleitbuch von Coltrane-Kenner Ashley Kahn, rare Fotos und Aufzeichnungen, alles konnotiert mit dem Meisterwerk sowie eine dritte CD mit ‘A Love Supreme – Live At Antibes‘ aus dem Jahr 1965 und ein ak-tuelles Vorwort von Carlos Santana, runden diese pralle Packung kompetent ab. red IIFo

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A Love SupremeThe Complete Masters

John Coltrane

Impulse Records/Universal Music

Schuf mit ‘A Love Supreme‘ eine Blaupause des Spiritual Jazz: John Coltrane hier mit Ehefrau Alice

Yusef LateefKeith Jarrett Pharoah Sanders Sun Ra John Coltrane

Albert Ayler

Alice Coltrane

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4 | 2015

szene | jazz 8

Philip Catherine Monsieur Mélodie Mit seinen 73 Jahren hat Philip Catherine musi-kalisch eigentlich alles erlebt. Seine melodische Spielweise, gepaart mit einer hörbar an Django Reinhardt geschulten Technik hat den Belgier in den Rang einer Referenzgröße an der Gitarre erhoben

Trotz aller Erfolge – ein Traum blieb bisher unerfüllt: eine Aufnahme mit großen Streichorchestern und Band. Anfang des Jahres war es dann so weit. Er wurde angefragt, für das renommierte Brus-sels Jazz Festival ausgewählte eigene Kompositionen live mit Orchester zu spielen. Die Zeit war knapp. Nicht weniger als neun Arrangeure machten sich an die Ausarbeitung. Glücklicherweise wurde der Auftritt mitgeschnitten, weshalb er nun auch in Form des Albums THE STRING PROJECT vorliegt. Elegant passt Catherine seinen Ton in den der Streicher des Orchestre Royal de Chambre de Wallonie ein. Mal legt er sich förmlich auf deren Klangteppich, mal leuchtet sein Ton aus dem Inneren des Klangkörpers, mal wird alles spiralförmig umspielt.. Volker Doberstein II

Brenna Whitaker Glamorous Girl Sie sieht aus wie eine Hollywood-Diva aus den 50er Jahren. Doch kaum ist ihrer Kehle der erste Ton entwichen, wird klar, dass sie mehr zu bieten hat als nur ein glamouröses Äußeres. Mit ihrer Wahnsinnstimme singt die Platinblonde auf ihrem von David Foster

produzierten Debütalbum BRENNA WHITAKER (Verve/Universal Music) mal Klassiker aus dem Great American Songbook, mal Zeitgenössisches. ‘It’s A Good Day‘ geht bei ihr mehr nach vorne als bei ihrem Idol Peggy Lee. Dem Kermit-der-Frosch-Hit ‘Bein‘ Green‘ aus der „Sesamstraße“ eröffnet Brenna Whitaker eine unerwartet neue Pers-pektive. Wie es sich anfühlt, nirgends richtig dazuzugehören, weiß Brenna Whitaker seit ihrer Schulzeit. Sie war keins der coolen Mädchen, um die sich alle gerissen haben. Erst die Musik brachte ihr Leben auf Kurs. Dagmar Leischow II

Seine Tonbildung ist stark von Django Reinhardt

geprägt. Jazzgitarrist Philip Catherine

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Barbara Dennerlein schenkt Fans des Hammond B3 Sounds ein Weihnachts album voller grooviger Vielfalt: Funk trifft Soul, Jazz trifft Fusion. Featuring Magnus Lindgren, Nicola Conte, Zara McFarlane

BARBARA DENNERLEINCHRISTMAS SOUL VÖ: 06.11.20151CD: 0210561MS1 · 1LP: 0210682MS1

Eine poetische Symphonie der Wörter in neun thematischen Liedern. So widmet sich die Diva dem brasilianischen Schriftsteller Paulo Coelho und dessen Roman »Die Schriften von Accra«.

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Clarke/Lagrène/Ponty Trio Gipfeltreffen der Saitenartistik Erstmals zusammen im Studio, beweisen die drei Vollprofi s wie kreativ und zugleich dienlich man mit Virtuosität um-gehen kann. Stanley Clarke am Kontrabass, Gitarrist Biréli Lagrène und der Franzose Jean-Luc Ponty an der Violine mal ganz unprätentiös im kammermusikalischen Trio-Format.

Stilistisch breit aufgestellt, sind die drei erfahrenen Musiker in der Lage nahezu fast alles spielen zu können. Ihr musika-lischer Background (Return To Forever, Frank Zappa, Maha-vishnu Orchestra, Richard Galliano) spricht Bände. Hier stehen Zigeuner-Swing à la Django Reinhardt, Standards von John Coltrane (’Blue Train’) und Cannonball Adderley (‘Mercy, Mercy, Mercy‘) sowie

eigene Stücke auf der Agenda. Rasanter Swing, getoppt durch ideenreiche Soli – alles ausschließlich akustisch. Dass das alles auf dem unlängst wiederbelebten Impulse-Label passiert, erstaunt den aufmerksamen Experten. So traditionell

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Philip CatherineThe String Project ACT 9594-2/Edel:Kultur

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John Coltrane ‘A Love Supreme‘ komplett Ein Meisterwerk auf das sich viele verständigen können, egal ob Jazz-, Rock- oder Klassikfan. Neben einem 2 CD Digi Pak wird mit der Super-Deluxe-Edition von A LOVE SUPREME so etwas wie eine Megaversion dieser nachhaltigen Einspielung des Saxophonisten John Coltrane veröffentlicht.

Pünktlich zum 50. Veröffentlichungs-Jubiläum kommt alles auf den Tisch, was bisher, in welcher Form auch immer, unveröffentlicht in den Archiven schlummerte: Alternativ-Versionen, Outtakes, Over-dubs, Studiogespräche und vieles mehr. Ein 32-seitiges Begleitbuch von Coltrane-Kenner Ashley Kahn, rare Fotos und Aufzeichnungen, alles konnotiert mit dem Meisterwerk sowie eine dritte CD mit ‘A Love Supreme – Live At Antibes‘ aus dem Jahr 1965 und ein ak-tuelles Vorwort von Carlos Santana, runden diese pralle Packung kompetent ab. red IIFo

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Eine poetische Symphonie der Wörter in neun thematischen Liedern. So widmet sich die Diva dem brasilianischen Schriftsteller Paulo Coelho und dessen Roman »Die Schriften von Accra«.

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John Coltrane

Impulse Records/Universal Music

Schuf mit ‘A Love Supreme‘ eine Blaupause des Spiritual Jazz: John Coltrane hier mit Ehefrau Alice

Yusef LateefKeith Jarrett Pharoah Sanders Sun Ra John Coltrane

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gabe 4/2015

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4 | 2015

rezensionen | cd 10

Jazz Thermometer | tonart prüft neue Jazz CDs auf Herz und Nieren

Scott DuBoisWinter LightACT Music 9810-2/Edel:Kultur

John Scofi eldPast PresentImpulse/Universal Jazz 0602547384157

Steve Gadd Band70 StrongBFM Jazz 302 062 429 2/in-akustik

Echoes Of SwingDancingACT Music 9103-2/Edel:Kultur

Ein erfrischendes Bündel zeitgenös-sischer Improvisationskunst liefert dieser junge US-Gitarrist zusammen mit Saxophonist Gebhard Ullmann. Originell mit hohem Nachhaltigkeits-faktor. - tonart-Höchstwertung

Stacey KentTenderlyOkeh/Sony Music 88875156772

Intim in kleinem Comboformat steht ihre Stimme ganz im Zentrum, de-zent begleitet von Saxophon, Gitarre und Kontrabass. Auf das Schlagzeug verzichtet die amerikanische Sänge-rin diesmal ganz.

Bill Stewart Space SquidPirouet Records PIT 3089/NRW Vertrieb

Der oft mit John Scofi eld spielende Top-Drummer fi rmiert diesmal unter eigenem Namen. Unterlegt mit rhyth-mischen Finessen, interpretiert sein Quartett (Sax, Piano, Bass, Drums) elf fein abgestimmte Originale.

Vier Meister fi nden bei ihrem Im-pulse-Debüt den richtigen Ton. Mo-derner Jazz pur mit ausgewogenem Repertoire und Improvisationen al-lererster Güte. Scofi eld und Lovano ergänzen sich dabei kongenial.

Auch mit 70 hat der stilbildende Schlagzeuger nichts von seinem ur-typischen Groove verloren. Straight und funky lässt er non-chalant seine Snare rollen. Ein Timing, wie es nur Mr. Gadd hinbekommt.

Einen humorvollen Streifzug durch die frühere Jazzhistorie unterneh-men diese vier Herren. Da tauchen Namen wie Scott Joplin, Sidney Be-chet, Glenn Miller und Cole Porter auf. - Eine durchaus tanzbare Affäre!

Bewertung | Thermometer

Brad Mehldau10 Years Solo LiveNonesuch/Warner Music 07559795075

Der Pianist bietet eine beeindrucken-de Werkschau seiner live eingespiel-ten Soloarbeiten. Da tauchen auch Interpretationen der Beatles, Nirvana, Monk, Jobim oder Brahms auf. Alles intellektuell anspruchsvoll.

Jasper van’t HofOn The MoveIntuition INTCHR 71314/Schott Music

„European Jazz“ kann auch langatmig und inszeniert klingen. Pianist van’t Hof und Saxophonist Sokal beherr-schen ihre Instrumente zweifellos, dennoch klingt alles wie schon hun-dertmal gehört.

Berlin · Bielefeld · Düsseldorf · Essen · Frankfurt am Main · HamburgHannover · Köln · Leipzig · München · Stuttgart · Tübingen · Trier

Weitere Informationen: www.bechstein-centren.de

Flügel & Klaviere

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rezensionen | cd 10

Jazz Thermometer | tonart prüft neue Jazz CDs auf Herz und Nieren

Scott DuBoisWinter LightACT Music 9810-2/Edel:Kultur

John Scofi eldPast PresentImpulse/Universal Jazz 0602547384157

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Ein erfrischendes Bündel zeitgenös-sischer Improvisationskunst liefert dieser junge US-Gitarrist zusammen mit Saxophonist Gebhard Ullmann. Originell mit hohem Nachhaltigkeits-faktor. - tonart-Höchstwertung

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Intim in kleinem Comboformat steht ihre Stimme ganz im Zentrum, de-zent begleitet von Saxophon, Gitarre und Kontrabass. Auf das Schlagzeug verzichtet die amerikanische Sänge-rin diesmal ganz.

Bill Stewart Space SquidPirouet Records PIT 3089/NRW Vertrieb

Der oft mit John Scofi eld spielende Top-Drummer fi rmiert diesmal unter eigenem Namen. Unterlegt mit rhyth-mischen Finessen, interpretiert sein Quartett (Sax, Piano, Bass, Drums) elf fein abgestimmte Originale.

Vier Meister fi nden bei ihrem Im-pulse-Debüt den richtigen Ton. Mo-derner Jazz pur mit ausgewogenem Repertoire und Improvisationen al-lererster Güte. Scofi eld und Lovano ergänzen sich dabei kongenial.

Auch mit 70 hat der stilbildende Schlagzeuger nichts von seinem ur-typischen Groove verloren. Straight und funky lässt er non-chalant seine Snare rollen. Ein Timing, wie es nur Mr. Gadd hinbekommt.

Einen humorvollen Streifzug durch die frühere Jazzhistorie unterneh-men diese vier Herren. Da tauchen Namen wie Scott Joplin, Sidney Be-chet, Glenn Miller und Cole Porter auf. - Eine durchaus tanzbare Affäre!

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Der Pianist bietet eine beeindrucken-de Werkschau seiner live eingespiel-ten Soloarbeiten. Da tauchen auch Interpretationen der Beatles, Nirvana, Monk, Jobim oder Brahms auf. Alles intellektuell anspruchsvoll.

Jasper van’t HofOn The MoveIntuition INTCHR 71314/Schott Music

„European Jazz“ kann auch langatmig und inszeniert klingen. Pianist van’t Hof und Saxophonist Sokal beherr-schen ihre Instrumente zweifellos, dennoch klingt alles wie schon hun-dertmal gehört.

Berlin · Bielefeld · Düsseldorf · Essen · Frankfurt am Main · HamburgHannover · Köln · Leipzig · München · Stuttgart · Tübingen · Trier

Weitere Informationen: www.bechstein-centren.de

Flügel & Klaviere

Page 12: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Ein akustisches Blues-Riff, markant, nicht kompliziert, genuschelter Gesang und kaum zwei Minuten lang. Aber es zeigt deutlich die musikalischen Wur-zeln des Rolling-Stones-Gitarristen. ‘Crosseyed Heart‘, das Titelstück seines neuen Soloalbums, macht deut-lich, was Keith Richards geprägt hat, der hier seinen dritten Alleingang vorstellt. Dem Vernehmen nach be-sitzt das „Urgestein“ rund 3.000 Gitarren, Richards be-trachtet jedoch vor allem seine akustischen Sechssaiter als Ausgangspunkt seines Songwritings. „Ohne sie wür-de mein Spiel diesen gewissen Touch verlieren“, verrät er in seiner Biografi e ‘Life‘, und zeigt es auch gleich noch einmal mit dem Country-Blues ‘Goodnight Irene‘.

Lange bevor Richards Johnny Depps Piraten-Papa in „Fluch der Karibik“ mimte, galt er vielen Kritikern als wandelnder Widerspruch. Buchautor Bill Flanagan charakterisierte ihn einst mit den Worten: „Keith ist ein Monument des Selbstmissbrauchs, der jedoch nichts von seiner Vitalität und Stärke eingebüßt hat. Ein unerschro-ckener Pirat mit den Manieren eines englischen Gentlemans; der Prototyp des dekadenten Rockstars, der aber auch einfühlsame Balladen schreiben kann und sagt, dass ein Gitarrist daran gemessen wird, wie gut er die akus-tische Gitarre beherrscht.“

Tatsächlich fi nden sich dafür viele Beispiele. Im Frühwerk der Stones bei ‘Good Times‘ (1964), in ‘Jumpin‘ Jack Flash‘ (1968), ‘Wild Horses‘ (1971) und ‘Angie‘ (1973), bis zum Unplugged-Album ‘Stripped‘ (1995). „Wenn es Zweifel gibt, ob etwas gut klingt, spiel’s auf der Akustischen“, rät Richards. „Das hat etwas von Magie. Zuhause habe ich weder elektrische Gitarren noch Verstärker. Ich spiele immer nur die Akustische. Dieses kleine Loch mit dem Holz drum herum, ist das wahre Ding!“

Erstes Soloalbum nach über 20 Jahren

CROSSEYED HEART ist nach ‘Talk Is Cheap‘ (1988) und ‘Main Offender‘ (1992) Richards erstes Solowerk seit mehr als 20 Jahren. Wie zuletzt mit seinen X-Pensive Wi-nos serviert er einen hochprozentigen Cocktail aus Rock, Blues, Country und Reggae. Begleitet wird er von alten Wegbegleitern.

Tatsächlich bieten seine 15 neuen Nummern 58 Minuten kurzweilige Unterhaltung. Ob das groovende ‘Substancial Damage‘, das lässige ‘Nothing On Me‘ oder sein Duett mit Norah Jones namens ‘Illusion‘ - Richards zeigt sich stets stilsicher, was seine typischen Gitarren-Riffs betrifft, mit denen er seit 50 Jahren die Stones befeuert. Riffs, die anfangs archaisch-amerikanischen Blues-Zauber ver-strömen, aber europäisch-modern genug sind, um den britischen Mittelschicht-Teenagern der Sechzigerjahre aus der Seele zu sprechen. Das Talent hat er vom Großvater, Theodore Augustus Dupree, der Gitarre, Saxofon, Vio-line und Piano beherrscht. „Von ihm habe ich die Liebe zur Musik. Auf seinem Piano lag seine Gitarre. Jedes Mal, wenn ich ihn als Kind besuchte, versuchte ich sie zu anzu-fassen. Sie war so etwas wie eine unerreichbare Ikone.“

50. Bühnenjubiläum mit den Stones

Und wer hätte gedacht, dass der Junge aus Dartford mit den Rolling Stones einmal 50. Bühnenjubiläum feiern würde? Ob er mit seinen fast schon grotesk knorrigen Fingern über-haupt noch Gitarre spielen könne, wollen Journalisten im-

mer wieder von ihm wissen. Dann knurrt Richards zurück: „Diese Finger funktio-nieren immer noch tadellos. Anders als früher habe ich jetzt das Gefühl, dass sie einen eigenen Stil haben.“

Richards bezieht seine Kraft aus sei-ner Unbekümmertheit und Authen-tizität. „Wir mögen zwar in unseren Siebzigern sein, aber wir feiern immer noch als wären wir 21“, hat er kürz-lich Pressevertreten diktiert. Und obwohl er sich auf der letzten Tour

eine Rippe gebrochen hat, denkt er nicht ans Aufhö-ren. Richards ist Vollblutmusiker - unkaputtbar. 2016 soll ein neues Album der Rolling Stones folgen: „Ich tue das nicht wegen des Geldes oder wegen des Pu-blikums; ich tue es für mich.“ Stefan Woldach II

Keith RichardsUnkaputtbares Urgestein

CD-Tipp | Rock - Blues - Country

Keith RichardsCrosseyed HeartVirgin/Universal Music 60254739400 2

Foto

: Uni

vers

al M

usic

„Ich hatte großen Spaß, denn es gibt nichts Vergleichbares,

als in ein Studio zu gehen und absolut keinen Schim-mer zu haben, mit was du

am Ende rauskommen wirst.“Keith Richards

Serviert einen ureigenen Cocktail aus Rock, Blues, Country und Reggae: Stones-Gitarrist Keith Richards

4 | 2015

aktuell | pop 12

Keith RichardsCrosseyed HeartVirgin/Universal Music 60254739400 2

Foto

: Uni

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Lou DoillonGlückskind Auf den ersten Blick gibt es einiges, worum man Lou Doillon beneiden könnte: ihre prominente Familie, eine Modelkarriere plus diverse Film-rollen sowie den Erfolg als Musikerin. Auch das neue Werk LAY LOW überzeugt mit bisweilen hinreißend melancholischen Liedern.

Wer Lou Doillon begegnet, sieht sofort: Sie ist genauso attraktiv wie die junge Jane Birkin. Von ihrer Mutter hat die 33-Jährige allerdings noch viel mehr geerbt als das Äußere. Insbesondere ihre Kreativität. Zunächst versuchte die Französin, als Schauspielerin ihren eigenen künstlerischen Ausdruck zu fi nden, jetzt konzentriert sie sich lieber auf die Musik. Mit ‘Lay Low‘ hat sie ihr Klangspektrum um elektronische Anleihen und Blu-es-Folk erweitert.

Serge Gainsbourg als „zweiter Vater“

Erstaunlicherweise zieht Doillon als Songschreiberin englischsprachige Texte vor, dabei ist die Sängerin in Paris aufgewachsen. Sie zuckt die Schultern. „Weil meine Mutter ursprünglich aus England kommt“, sagt sie, „betrachte ich Englisch als meine Muttersprache. „In meiner Familie galt das Motto: Nichts ist unmöglich.“ Vor allem ihr Stiefvater Serge Gainsbourg, den sie als ihren „zweiten Papa“ betrachtete, brach gern Tabus. Dagmar Leischow II

CD-Tipp | Singer-Songwriter

Lou DoillonLay LowBarclay/Universal Music 00602547485021

www.tonartmagazin.de

13 pop | aktuellHat das Talent von Mutter Jane Birkin geerbt: Sän-gerin und Model Lou Doillon

präsentiert

E R I CCLAPTON SL OWH A N D AT 7 0

L I V E AT T H E R OYA L A L B E R T H A L L

Anlässlich seines 70. Geburtstags Anfang 2015 spielte Eric Clapton in

der Royal Albert Hall.Mit Cocaine · I Shot The Sheriff · Layla

Wonderful Tonight · Crossroads · Tears In Heaven · Hoochie Coochie Man u.v.m.

AB JETZT! Erhältlich als DVD · BLU-RAY · DVD & 2CD

DVD & 3LP und DELUXE EDITION 2DVD & 2CD (30x30 cm) mit 50-seitigem BUCH

AN

ZEIG

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Ein akustisches Blues-Riff, markant, nicht kompliziert, genuschelter Gesang und kaum zwei Minuten lang. Aber es zeigt deutlich die musikalischen Wur-zeln des Rolling-Stones-Gitarristen. ‘Crosseyed Heart‘, das Titelstück seines neuen Soloalbums, macht deut-lich, was Keith Richards geprägt hat, der hier seinen dritten Alleingang vorstellt. Dem Vernehmen nach be-sitzt das „Urgestein“ rund 3.000 Gitarren, Richards be-trachtet jedoch vor allem seine akustischen Sechssaiter als Ausgangspunkt seines Songwritings. „Ohne sie wür-de mein Spiel diesen gewissen Touch verlieren“, verrät er in seiner Biografi e ‘Life‘, und zeigt es auch gleich noch einmal mit dem Country-Blues ‘Goodnight Irene‘.

Lange bevor Richards Johnny Depps Piraten-Papa in „Fluch der Karibik“ mimte, galt er vielen Kritikern als wandelnder Widerspruch. Buchautor Bill Flanagan charakterisierte ihn einst mit den Worten: „Keith ist ein Monument des Selbstmissbrauchs, der jedoch nichts von seiner Vitalität und Stärke eingebüßt hat. Ein unerschro-ckener Pirat mit den Manieren eines englischen Gentlemans; der Prototyp des dekadenten Rockstars, der aber auch einfühlsame Balladen schreiben kann und sagt, dass ein Gitarrist daran gemessen wird, wie gut er die akus-tische Gitarre beherrscht.“

Tatsächlich fi nden sich dafür viele Beispiele. Im Frühwerk der Stones bei ‘Good Times‘ (1964), in ‘Jumpin‘ Jack Flash‘ (1968), ‘Wild Horses‘ (1971) und ‘Angie‘ (1973), bis zum Unplugged-Album ‘Stripped‘ (1995). „Wenn es Zweifel gibt, ob etwas gut klingt, spiel’s auf der Akustischen“, rät Richards. „Das hat etwas von Magie. Zuhause habe ich weder elektrische Gitarren noch Verstärker. Ich spiele immer nur die Akustische. Dieses kleine Loch mit dem Holz drum herum, ist das wahre Ding!“

Erstes Soloalbum nach über 20 Jahren

CROSSEYED HEART ist nach ‘Talk Is Cheap‘ (1988) und ‘Main Offender‘ (1992) Richards erstes Solowerk seit mehr als 20 Jahren. Wie zuletzt mit seinen X-Pensive Wi-nos serviert er einen hochprozentigen Cocktail aus Rock, Blues, Country und Reggae. Begleitet wird er von alten Wegbegleitern.

Tatsächlich bieten seine 15 neuen Nummern 58 Minuten kurzweilige Unterhaltung. Ob das groovende ‘Substancial Damage‘, das lässige ‘Nothing On Me‘ oder sein Duett mit Norah Jones namens ‘Illusion‘ - Richards zeigt sich stets stilsicher, was seine typischen Gitarren-Riffs betrifft, mit denen er seit 50 Jahren die Stones befeuert. Riffs, die anfangs archaisch-amerikanischen Blues-Zauber ver-strömen, aber europäisch-modern genug sind, um den britischen Mittelschicht-Teenagern der Sechzigerjahre aus der Seele zu sprechen. Das Talent hat er vom Großvater, Theodore Augustus Dupree, der Gitarre, Saxofon, Vio-line und Piano beherrscht. „Von ihm habe ich die Liebe zur Musik. Auf seinem Piano lag seine Gitarre. Jedes Mal, wenn ich ihn als Kind besuchte, versuchte ich sie zu anzu-fassen. Sie war so etwas wie eine unerreichbare Ikone.“

50. Bühnenjubiläum mit den Stones

Und wer hätte gedacht, dass der Junge aus Dartford mit den Rolling Stones einmal 50. Bühnenjubiläum feiern würde? Ob er mit seinen fast schon grotesk knorrigen Fingern über-haupt noch Gitarre spielen könne, wollen Journalisten im-

mer wieder von ihm wissen. Dann knurrt Richards zurück: „Diese Finger funktio-nieren immer noch tadellos. Anders als früher habe ich jetzt das Gefühl, dass sie einen eigenen Stil haben.“

Richards bezieht seine Kraft aus sei-ner Unbekümmertheit und Authen-tizität. „Wir mögen zwar in unseren Siebzigern sein, aber wir feiern immer noch als wären wir 21“, hat er kürz-lich Pressevertreten diktiert. Und obwohl er sich auf der letzten Tour

eine Rippe gebrochen hat, denkt er nicht ans Aufhö-ren. Richards ist Vollblutmusiker - unkaputtbar. 2016 soll ein neues Album der Rolling Stones folgen: „Ich tue das nicht wegen des Geldes oder wegen des Pu-blikums; ich tue es für mich.“ Stefan Woldach II

Keith RichardsUnkaputtbares Urgestein

CD-Tipp | Rock - Blues - Country

Keith RichardsCrosseyed HeartVirgin/Universal Music 60254739400 2

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„Ich hatte großen Spaß, denn es gibt nichts Vergleichbares,

als in ein Studio zu gehen und absolut keinen Schim-mer zu haben, mit was du

am Ende rauskommen wirst.“Keith Richards

Serviert einen ureigenen Cocktail aus Rock, Blues, Country und Reggae: Stones-Gitarrist Keith Richards

4 | 2015

aktuell | pop 12

Keith RichardsCrosseyed HeartVirgin/Universal Music 60254739400 2

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Lou DoillonGlückskind Auf den ersten Blick gibt es einiges, worum man Lou Doillon beneiden könnte: ihre prominente Familie, eine Modelkarriere plus diverse Film-rollen sowie den Erfolg als Musikerin. Auch das neue Werk LAY LOW überzeugt mit bisweilen hinreißend melancholischen Liedern.

Wer Lou Doillon begegnet, sieht sofort: Sie ist genauso attraktiv wie die junge Jane Birkin. Von ihrer Mutter hat die 33-Jährige allerdings noch viel mehr geerbt als das Äußere. Insbesondere ihre Kreativität. Zunächst versuchte die Französin, als Schauspielerin ihren eigenen künstlerischen Ausdruck zu fi nden, jetzt konzentriert sie sich lieber auf die Musik. Mit ‘Lay Low‘ hat sie ihr Klangspektrum um elektronische Anleihen und Blu-es-Folk erweitert.

Serge Gainsbourg als „zweiter Vater“

Erstaunlicherweise zieht Doillon als Songschreiberin englischsprachige Texte vor, dabei ist die Sängerin in Paris aufgewachsen. Sie zuckt die Schultern. „Weil meine Mutter ursprünglich aus England kommt“, sagt sie, „betrachte ich Englisch als meine Muttersprache. „In meiner Familie galt das Motto: Nichts ist unmöglich.“ Vor allem ihr Stiefvater Serge Gainsbourg, den sie als ihren „zweiten Papa“ betrachtete, brach gern Tabus. Dagmar Leischow II

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Lou DoillonLay LowBarclay/Universal Music 00602547485021

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präsentiert

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Anlässlich seines 70. Geburtstags Anfang 2015 spielte Eric Clapton in

der Royal Albert Hall.Mit Cocaine · I Shot The Sheriff · Layla

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Page 14: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Prominent unterstützt von Mick Jagger, Dolly Parton, Merle Haggard und Alison Krauss: Eag-les-Sänger Don Henley

auf Solokurs

CD-Tipp | Rock - Pop - Country

Don HenleyCass CountyCapitol/Universal Music 00602547418135

Foto

: Uni

vers

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usic

Don HenleyUnter Freunden Ein verheißungsvoller Anfang! Zusammen mit Grammy-Preisträgerin Miran-da Lambert und Stones-Chef Mick Jagger macht der Opener ‘Bramble Rose‘ gleich Lust auf mehr. Don Henley - Sänger, Schlagzeuger und Songwriter der US-Kult-Band The Eagles - war nach dem Comeback seiner Band 2007 mit weltweiten Top-Platzierungen in den Charts, wovon sieben Platin-Auszeich-nungen allein in den USA, zuletzt mit seinen Bandkollegen Glenn Frey, Joe Walsh und Timothy B. Schmit auf erneuter Revival-Tour, um Klassiker wie ‘New Kid In Town‘‚ ‘Take It Easy‘ oder das unverwüstliche ‘Hotel California‘ zu performen.

Wer bei Henleys Alleingang den typischen Westcoast-Sound seiner Band erwartet, mag stutzen: das Album wird von seiner amerikanischen Plattenfi r-ma in die Country-Schublade sortiert. Country-Tunes? Nicht wirklich. Hen-ley, erinnert sich auf seinem fünften Solowerk - dem ersten seit 15 Jahren

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- seiner musikalischen Wurzeln, eben der Country Music seines Heimatstaates Texas. Benannt nach seinem Wohn-ort und aufgenommen in Nashville, Dallas und Orlando, ist der Longplayer jedoch nur so viel „Country“ wie die Eagles eben auch früher schon immer „Country“ waren.

Mix aus Westcoast-Pop, Americana und Country

CASS COUNTRY trägt die souveräne Handschrift ei-nes gereiften Musikers und bietet dem geneigten Fan einen grundsoliden Hit-Mix aus Westcoast-Pop, Ame-ricana und Country, ganz ohne Star-Allüren, selbst ohne allzu offensivem Blick auf Radio-Airplay. Obwohl allein die Gästeliste Erfolg garantieren dürfte: rund ums Mikrofon scharten sich die Country-Superstars Merle Haggard, Dolly Parton und Martina McBri-de, Ehefrau des legendären Nashville-Blackbird-Stu-dios-Besitzers John McBride, sowie Bluegrass-Ikone Alison Krauss, dazu die erwähnten Lambert und Jagger, die bereits beim Opener ihre Visitenkarte abgaben.

Fazit: ein unaufgeregtes Album, von vielen schönen Akus-tikgitarren-Riffs wie in ‘She Sang Hymnes Out Of Tune‘ oder ‘Words Can Break Your Heart‘ getragen und so man-chem harmonisch vertrautem Refrain. Denn bis heute stehen die Eagles für Entertainment für die ganze Familie. Und Henley ist eine routinierte Unterhaltungsmaschine, so unverwechselbar wie ein aufpolierter Straßenkreuzer, der zu einer Spritztour lädt. Stefan Woldach II

2 | 2015

aktuell | pop 14

Der Lyravox Stereomaster holt den Konzertsaal nach Hause. Mit feinsten Komponenten und kompromißloser Technik ersetzt das vollintegrierte Wandsystem eine High-End-Stereoanlage. Musikgenuß bekommt eine neue Dimension - klanglich und ästhetisch. Der Stereomaster bietet sämtliche Audio- und Vernetzungsfunktionen und ist dennoch einfach zu bedienen.Handgefertigt in Hamburg, auch nach Wunsch.

DIE NEUERFINDUNG DER STEREOANLAGE

iOS® Android®

Sämtliche Funktionen des Stereomasters lassen sich über seine Funkfernbedienung mit Farbdisplay oder über die Lyravox Remote App steuern.

Stereomaster SM2-170, Abmessungen 170 x 30 x 23 cm

CD ∞ USB ∞ Bluetooth� N ∞ W� N ∞ InternetTIDAL ∞ Multiroom

Lyravox Gerätemanufaktur GmbH & Co. KG20457 Hamburg

[email protected] ∞ www.lyravox.de

LYRAVOX_TONART_Anzeige151102.indd 1 02.11.15 18:28

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ELTON JOHNAND HIS BAND

WONDERFUL CR AZY NIGHT TOUR

3.6 . UELZEN · 4 .6 . ERFURT · 5 .6 . R ASTATT7.6 . FR ANKFURT · 8 .6 . KREFELD

SpecialGuest:

3. 2. Berlin · 4. 2. Hamburg · 5. 2. Bremen 6. 2. Köln · 10. 2. Hannover · 11. 2. Leipzig

13. 2. Mannheim · 14. 2. Nürnberg16. 2. Stuttgart · 20. 2. Wien

A Peter rieger konzertagentur & Semmel Concerts Production in association with CELTIC WOMAN LTD. and SOLO

03. 04. Stuttgart04. 04. Zürich06. 04. München07. 04. Leipzig09. 04. Nürnberg

10. 04. Wien13. 04. Berlin14. 04. Hamburg16. 04. Bremen17. 04. Hannover

19. 04. Halle20. 04. Oberhausen23. 04. Mannheim24. 04. Frankfurt26. 04. Köln

Wollte als Kind Herzchirurgin werden. Als Sängerin bricht sie weltweit alle Rekorde – Adele.

Foto

: Mar

i Sar

ii

AdeleAusnahmestellungKein Album ist in diesem Jahr sehnlicher erwartet worden als ‘25‘, das dritte Werk der Engländerin Adele Adkins. Dass Adele mit der vorab veröffentlichten, zart und leise beginnenden, aber dann sehr monumen-tal-hymnisch klingenden Comeback-Single ‘Hello‘ alle Download-, Stre-aming- und Chartrekorde bricht, die ein Song im Jahr 2015 zu brechen imstande ist, war alles andere als eine Überraschung.

Nach 31 Millionen verkauften Exemplaren vom Vorgänger ‘21‘, gibt es keinen Zweifel, dass fortan ‘25‘ nun das beherrschende Album der kommenden Monate sein wird. War jenes Anfang 2011 erschienene Werk doch gleich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren das meistverkaufte Album weltweit.

Popstar von Weltformat

Adele ist aktuell mit Riesenabstand der größte Popstar auf dem Erd-ball. Einen Status, der ihr so schnell niemand nehmen wird. Glücklicher als früher ist sie jetzt auch. Sie tut etwas für ihren Körper, raucht nicht mehr und führt seit einigen Jahren ein Leben, das in jeder Hinsicht bes-ser ausbalanciert ist. Privat lebt die Sängerin ruhig und zurückgezogen unweit von London zusammen mit ihrem Partner Simon Konecki und dem dreijährigen Sohn Angelo in einem Riesenhaus. Aufruhr und Dra-ma indes wird sich allenfalls für die zu produzierenden Songs aufbewahrt.

Kreative Prozesse mit Hindernissen

Zwei Jahre kämpfte Adele mit dem neuen Album. Ein erster Versuch wanderte in die Tonne, doch weitere quälende Prozesse des kreativen Schaffens taten letztendlich dem Endprodukt gut. Auch ‘25‘ ist wieder voll von diesen typi-schen echten Adele-Gefühlen, die ihre Musik so einzigartig und glaubwürdig machen. Obwohl auffällt, dass die neuen Songs nicht mehr ganz so wehmü-tig und bittersüß klingen wie ‘Someone Like You‘ vom Trennungsalbum ‘21‘.

Das von Max Martin produzierte ‘Send My Love (To Your Love‘) kommt Taylor Swift recht nah. Auf dem zusammen mit Bruno Mars eingespiel-ten ‘All I Ask‘ erklimmt sie die Tonhöhe einer Whitney Houston, die an Söhnchen Angelo gerichtet Ballade ‘Remedy‘ klingt verspielt, aber eher

Don HenleyCass CountyCapitol/Universal Music 00602547418135

CD-Tipp | Pop

Adele25XL Recordings XLCD 740/Indigo

austauschbar. Sobald Adele auf ‘Million Years Ago‘ den Madonna-Pop der „Frozen“-Ära (das Madonna-Album ‘Ray Of Light‘ sei ihre Blaupause für ‘25‘ gewesen, erklärte Adele in einem Interview unlängst) mit Latin Pop-Elemen-ten verschmilzt oder sich, unterstützt von Tobias Jesso Jr., auf der 70s-Disco Ballade ‘When We Were Young‘ auslebt, dann wird klar, dass das nur schwer zu toppen sein wird. Adele, die als Kind Herzchirurgin werden wollte, bleibt in punkto Stimme, Dramatik und Songwucht eine Ausnah-meerscheinung in der Popwelt. Steffen Rüth II

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15 pop | aktuell

Der Lyravox Stereomaster holt den Konzertsaal nach Hause. Mit feinsten Komponenten und kompromißloser Technik ersetzt das vollintegrierte Wandsystem eine High-End-Stereoanlage. Musikgenuß bekommt eine neue Dimension - klanglich und ästhetisch. Der Stereomaster bietet sämtliche Audio- und Vernetzungsfunktionen und ist dennoch einfach zu bedienen.Handgefertigt in Hamburg, auch nach Wunsch.

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10. 04. Wien13. 04. Berlin14. 04. Hamburg16. 04. Bremen17. 04. Hannover

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Prominent unterstützt von Mick Jagger, Dolly Parton, Merle Haggard und Alison Krauss: Eag-les-Sänger Don Henley

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Fazit: ein unaufgeregtes Album, von vielen schönen Akus-tikgitarren-Riffs wie in ‘She Sang Hymnes Out Of Tune‘ oder ‘Words Can Break Your Heart‘ getragen und so man-chem harmonisch vertrautem Refrain. Denn bis heute stehen die Eagles für Entertainment für die ganze Familie. Und Henley ist eine routinierte Unterhaltungsmaschine, so unverwechselbar wie ein aufpolierter Straßenkreuzer, der zu einer Spritztour lädt. Stefan Woldach II

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10. 04. Wien13. 04. Berlin14. 04. Hamburg16. 04. Bremen17. 04. Hannover

19. 04. Halle20. 04. Oberhausen23. 04. Mannheim24. 04. Frankfurt26. 04. Köln

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AdeleAusnahmestellungKein Album ist in diesem Jahr sehnlicher erwartet worden als ‘25‘, das dritte Werk der Engländerin Adele Adkins. Dass Adele mit der vorab veröffentlichten, zart und leise beginnenden, aber dann sehr monumen-tal-hymnisch klingenden Comeback-Single ‘Hello‘ alle Download-, Stre-aming- und Chartrekorde bricht, die ein Song im Jahr 2015 zu brechen imstande ist, war alles andere als eine Überraschung.

Nach 31 Millionen verkauften Exemplaren vom Vorgänger ‘21‘, gibt es keinen Zweifel, dass fortan ‘25‘ nun das beherrschende Album der kommenden Monate sein wird. War jenes Anfang 2011 erschienene Werk doch gleich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren das meistverkaufte Album weltweit.

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Adele ist aktuell mit Riesenabstand der größte Popstar auf dem Erd-ball. Einen Status, der ihr so schnell niemand nehmen wird. Glücklicher als früher ist sie jetzt auch. Sie tut etwas für ihren Körper, raucht nicht mehr und führt seit einigen Jahren ein Leben, das in jeder Hinsicht bes-ser ausbalanciert ist. Privat lebt die Sängerin ruhig und zurückgezogen unweit von London zusammen mit ihrem Partner Simon Konecki und dem dreijährigen Sohn Angelo in einem Riesenhaus. Aufruhr und Dra-ma indes wird sich allenfalls für die zu produzierenden Songs aufbewahrt.

Kreative Prozesse mit Hindernissen

Zwei Jahre kämpfte Adele mit dem neuen Album. Ein erster Versuch wanderte in die Tonne, doch weitere quälende Prozesse des kreativen Schaffens taten letztendlich dem Endprodukt gut. Auch ‘25‘ ist wieder voll von diesen typi-schen echten Adele-Gefühlen, die ihre Musik so einzigartig und glaubwürdig machen. Obwohl auffällt, dass die neuen Songs nicht mehr ganz so wehmü-tig und bittersüß klingen wie ‘Someone Like You‘ vom Trennungsalbum ‘21‘.

Das von Max Martin produzierte ‘Send My Love (To Your Love‘) kommt Taylor Swift recht nah. Auf dem zusammen mit Bruno Mars eingespiel-ten ‘All I Ask‘ erklimmt sie die Tonhöhe einer Whitney Houston, die an Söhnchen Angelo gerichtet Ballade ‘Remedy‘ klingt verspielt, aber eher

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CD-Tipp | Pop

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austauschbar. Sobald Adele auf ‘Million Years Ago‘ den Madonna-Pop der „Frozen“-Ära (das Madonna-Album ‘Ray Of Light‘ sei ihre Blaupause für ‘25‘ gewesen, erklärte Adele in einem Interview unlängst) mit Latin Pop-Elemen-ten verschmilzt oder sich, unterstützt von Tobias Jesso Jr., auf der 70s-Disco Ballade ‘When We Were Young‘ auslebt, dann wird klar, dass das nur schwer zu toppen sein wird. Adele, die als Kind Herzchirurgin werden wollte, bleibt in punkto Stimme, Dramatik und Songwucht eine Ausnah-meerscheinung in der Popwelt. Steffen Rüth II

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Joe BonamassaEinsatz in Manhattan An der 6th Avenue in Manhattan, unweit des Times Square, steht die Radio City Music Hall, ein prächtiger Bau im architektonischen Stil der Zwanziger-jahre, der längst ein Wahrzeichen New Yorks ist. Es passt zu Joe Bonamassa sich einen derart würdigen Rahmen für das letzte Konzert seiner gut einjäh-rigen Tour auszusuchen, die im vergangenen Januar endete.

Der Mann aus New Hartford, New York hat einen mitunter infl ationä-ren Output. Kein anderer Künstler veröffentlicht derart viele Alben in so kurzer Folge. Nun also LIVE AT RADIO CITY MUSIC HALL im CD- und DVD-Format. Mit seinem virtuosen Gitarrenspiel hat „J.B.“ das Genre des Blues-Rock bereichert wie es seit Eric Clapton, Jeff Beck oder Stevie Ray Vaughan kaum jemand vermochte.

New York’s Perle: Radio City Music Hall

So auch bei seiner Performance in der Radio City Music Hall an. Zu-nächst knüpft Bonamassa an das Konzept von ‘An Acoustic Evening At The Vienna Opera‘ an, begleitet von seiner Huckleberries Acoustic Band mit dem schwedischen Multiinstrumentalisten Mats Wester, dem irischen Geiger Gerry O’Connor, Keyboarder Reese Wynans und Perkussionist Lenny Castro. Fünfmal in Folge vom Guitar Player Magazin zum „Best Blues Guitarrist“ gewählt, lädt der smarte Gentleman zu einem stilvollen Unplugged-Abend, dessen Atmosphäre erstaunlich intim wirkt.

Die anfänglich ungestüme Griffbrettzauberei ist längst von gereifter Sou-veränität abgelöst. „Ich spiele heute ökonomischer“, gesteht er, „wenn du älter wirst ändern sich die Dinge. Ich will niemanden mehr beeindrucken, die Zeit ist lange vorbei.“ Doch dann packt es ihn doch: die zweite Hälfte des Konzerts rockt Bonamassa elektrisch mit Band und Bläsersatz, inklu-sive Geburtstagsgruß für seine Mutter. Sound, Performance, Präsentation – hier stimmt einfach alles. Stefan Woldach II

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Joe BonamassaLive At Radio City Music HallProvogue PRD 74719/Mascot/Rough Trade

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Teilt das Geburtsdatum mit Blueslegende Robert Johnson: Joe Bonamassa

vor dem Musiktempel Radio City Music Hall

4 | 2015

aktuell | pop 16

Jean-Michel JarrePionierarbeit Der Pionier der elektronischen Musik will es noch einmal wissen. Jean-Michel Jarre ging auf Weltreise, um mit zweieinhalb Dutzend Gesinnungsgenossen wie Moby, Massive Attack oder John Carpenter eine Art Werkschau der elek-tronischen Musik einzuspielen. tonart unterhielt sich mit Jean-Michel Jarre im Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz in Berlin.

tonart Sie sind einer der Geburtsväter der elektronischen Musik. Ihr Album ‘Oxygè-ne‘ aus dem Jahre 1977 ist weltberühmt. Sehen Sie 40 Jahre später mit Stolz, was aus Ihrem Genre geworden ist?Jean-Michel Jarre Ja, auf jeden Fall. Für mich ist elektronische Musik aber noch mehr als bloß ein weiteres Genre wie Pop, Rock oder Punk. Nämlich eine ganz neue Art, an Musikkompositionen heranzugehen: Nicht über Noten und Harmonien, sondern über Sounds.tonart Wie lange haben Sie für Ihr neues Mammutprojekt gebraucht?Jarre Jahre. Ungefähr vier. Ich habe praktisch pausenlos daran gearbeitet. Es wurde immer größer, entwickelte sich weiter.tonart Denken Sie, ihre Karriere wäre anders verlaufen, wenn es vor 40 Jahren schon das Internet gegeben hätte?Jarre Schwer zu beantworten. Vielleicht nicht. Das Internet gibt dir Möglichkei-ten, und es nimmt dir Möglichkeiten. Es gab schon Kunst, bevor der elektrische Strom erfunden wurde. tonart Sie sind auch berühmt für ihre gigantischen Freiluftkonzerte, mehrere Male hielten sie den Weltrekord für die meisten Besucher aller Zeiten, sie traten in Moskau, an den Pyramiden von Gizeh oder der Chinesischen Mauer auf. Planen Sie vergleichbares?Jarre Nein. Ich werde nicht vom „Guiness Buch“ gesponsert und habe nicht mehr so viel Lust auf diese Gigantonomie. Mir sind jetzt Begegnungen am wich-tigsten. Ich möchte deshalb gern im nächsten Jahr auf möglichst vielen Festi-vals auftreten. Interview: Steffen Rüth II

CD-Tipp | Pop - Electronica

Jean-Michael JarreElectronica 1 – The Time MachineColumbia/Sony Music 88875123472

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neues Projekt mit der Crème de la crème: Jean-Michel Jarre in sei-nem High Tech-Studio

Ehrliche Lautsprecher

Günstig, weil direkt vom Hersteller Nubert electronic GmbH,Goethestraße 69, D-73525 Schwäbisch Gmünd ■ 30 Tage Rückgaberecht ■ Hörstudios in D-73525 Schwäbisch Gmünd, D-73430 Aalen und D-47249 Duisburg ■ Bestell-Hotline mit Profiberatung, in Deutschland gebührenfrei 0800-6823780

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Joe BonamassaEinsatz in Manhattan An der 6th Avenue in Manhattan, unweit des Times Square, steht die Radio City Music Hall, ein prächtiger Bau im architektonischen Stil der Zwanziger-jahre, der längst ein Wahrzeichen New Yorks ist. Es passt zu Joe Bonamassa sich einen derart würdigen Rahmen für das letzte Konzert seiner gut einjäh-rigen Tour auszusuchen, die im vergangenen Januar endete.

Der Mann aus New Hartford, New York hat einen mitunter infl ationä-ren Output. Kein anderer Künstler veröffentlicht derart viele Alben in so kurzer Folge. Nun also LIVE AT RADIO CITY MUSIC HALL im CD- und DVD-Format. Mit seinem virtuosen Gitarrenspiel hat „J.B.“ das Genre des Blues-Rock bereichert wie es seit Eric Clapton, Jeff Beck oder Stevie Ray Vaughan kaum jemand vermochte.

New York’s Perle: Radio City Music Hall

So auch bei seiner Performance in der Radio City Music Hall an. Zu-nächst knüpft Bonamassa an das Konzept von ‘An Acoustic Evening At The Vienna Opera‘ an, begleitet von seiner Huckleberries Acoustic Band mit dem schwedischen Multiinstrumentalisten Mats Wester, dem irischen Geiger Gerry O’Connor, Keyboarder Reese Wynans und Perkussionist Lenny Castro. Fünfmal in Folge vom Guitar Player Magazin zum „Best Blues Guitarrist“ gewählt, lädt der smarte Gentleman zu einem stilvollen Unplugged-Abend, dessen Atmosphäre erstaunlich intim wirkt.

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4 | 2015

aktuell | pop 16

Jean-Michel JarrePionierarbeit Der Pionier der elektronischen Musik will es noch einmal wissen. Jean-Michel Jarre ging auf Weltreise, um mit zweieinhalb Dutzend Gesinnungsgenossen wie Moby, Massive Attack oder John Carpenter eine Art Werkschau der elek-tronischen Musik einzuspielen. tonart unterhielt sich mit Jean-Michel Jarre im Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz in Berlin.

tonart Sie sind einer der Geburtsväter der elektronischen Musik. Ihr Album ‘Oxygè-ne‘ aus dem Jahre 1977 ist weltberühmt. Sehen Sie 40 Jahre später mit Stolz, was aus Ihrem Genre geworden ist?Jean-Michel Jarre Ja, auf jeden Fall. Für mich ist elektronische Musik aber noch mehr als bloß ein weiteres Genre wie Pop, Rock oder Punk. Nämlich eine ganz neue Art, an Musikkompositionen heranzugehen: Nicht über Noten und Harmonien, sondern über Sounds.tonart Wie lange haben Sie für Ihr neues Mammutprojekt gebraucht?Jarre Jahre. Ungefähr vier. Ich habe praktisch pausenlos daran gearbeitet. Es wurde immer größer, entwickelte sich weiter.tonart Denken Sie, ihre Karriere wäre anders verlaufen, wenn es vor 40 Jahren schon das Internet gegeben hätte?Jarre Schwer zu beantworten. Vielleicht nicht. Das Internet gibt dir Möglichkei-ten, und es nimmt dir Möglichkeiten. Es gab schon Kunst, bevor der elektrische Strom erfunden wurde. tonart Sie sind auch berühmt für ihre gigantischen Freiluftkonzerte, mehrere Male hielten sie den Weltrekord für die meisten Besucher aller Zeiten, sie traten in Moskau, an den Pyramiden von Gizeh oder der Chinesischen Mauer auf. Planen Sie vergleichbares?Jarre Nein. Ich werde nicht vom „Guiness Buch“ gesponsert und habe nicht mehr so viel Lust auf diese Gigantonomie. Mir sind jetzt Begegnungen am wich-tigsten. Ich möchte deshalb gern im nächsten Jahr auf möglichst vielen Festi-vals auftreten. Interview: Steffen Rüth II

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Stereoplay 8/15

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Klang: Absolute SpitzenklassePreis/Leistung überragend

8/15

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17 pop | aktuell

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4 | 2015

szene | pop 18

Jewel Familiengeschichten Sie ist der Gegenentwurf der perfekt gestylten, permanent lächelnden, oft oberfl äch-lichen US-Songwriterinnen. Das mag daran liegen, dass Jewel nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stand. Vor allem aber, dass sie in der Musik ein Ventil fand, für aufwühlende und berührende, persönliche Beichten.

Der Titel ihrer fünften Einspielung ist eine Referenz an ihr Sensationsdebüt ‘Pieces Of You‘. Man munkelt, es könnte ihr letztes Album sein. In den vergangen fünf Jahren hat die 41-Jährige Jewel Kilcher vornehmlich für Andere Songs geschrieben. PICKING UP THE PIECES - passender könnte der Titel kaum sein, für akustischen Country-Pop in der für Jewel eigenen, kitschlosen Art. ‘Family Tree‘ ist vielleicht der fröhlichste Track, während beim anrührenden ‘It Doesn’t Hurt Right Now‘ Rod-ney Crowell für den männlichen Counterpart sorgt - ein verton-ter Rosenkrieg. Doch zuletzt gibt‘s trotzige Women-Power auf ‘My Father’s Daughter‘ mit der allgegenwärtigen Country-Diva Dolly Parton. Sollte dies tatsächlich Je-wels Abschied sein, dann ein nennens-wert würdiger. Stefan Woldach II

Solveig Slettahjell - Knut Reiersrud Sparsam und glasklar Gleich der erste Eindruck ist untrüglich, fi ndet hier doch zusammen, was zusammen passt. Die Sängerin Solveig Slettahjell trifft auf den Blues-Gitarristen Knut Reiersrud und das Trio In The Country um den Pianisten und Keyboarder Morten Qvenild. Da ausschließlich in Englisch gesungen wird, käme man nicht sofort auf die Idee, dass es sich hier personell um eine „norwegische Affäre“ handelt. Zwischen Gospel- und Spiritu-al-Anleihen tritt verstärkt auch die nordisch-skandinavische Melancholie zum Vorschein, alles auffällig sparsam und glasklar im Vortrag. Wohltuend zurückhaltend aber effektiv dabei die Gitarrenarbeit von Reiersrud, der die durchweg überragende Gesangstimme von Slettahjell wunderbar umgarnt. Norwegische Volksmusik begegnet respektvoll der schwarzen Musik-Tradition des amerikanischen Südens sowie sensiblen Coversongs von Bill Withers, Peter Gabriel und Leonard Cohen. All das klingt wie aus einem Guss! red II

Tracy Chapman Gespür für Authentizität Als 1988 ihr Song ’Talkin’ ‘Bout A Revolution’ wie eine Bombe einschlug, war klar, dass die 80er-Jahre neben dem allseits vorherrschenden, stereotypen Synthie-Pop gegen Ende der Dekade auch zunehmend wieder Klänge für andere Ohren parat hatte. Tracy Chapman war eine von diesen anachronistischen Künstlern jener Zeit.

Anfangs orientierte sich ihr klassischer Singer/Songwriter-Sound eher gefühlt an den Siebzigern, an Kolleginnen wie Joan Armatrading etwa. Sogenannte „Handmade Music“, die vieles was sich in den späten Achtzigern so in den Charts tummelte kontakarierte. Ihr Hang zu akustisch-anmu-tenden Liedern mit einer aussagekräftigen Message kam durch Tracy Chapman wieder in Mode. Allein das Debütalbum verkaufte weltweit 20 Mio. Einheiten, ein Werk das Chapmans Ruf als in-tegre und kompromisslose Vorkämpferin festigte. Das Nachfolgewerk ‘Crossroads‘ sowie weitere Veröffentlichungen reüssierten ähnlich. Hochdekorierte Preise wie 4 Grammys

waren die Folge. Die in Ohio geborene Sängerin besitzt einen Bachelor in Anthropologie und engagierte sich immer wieder auch für soziale Anliegen. Die neu gemischten 18 Songs auf dieser von ihr persönlich zusammengestellten Compilation stammen von acht ihrer Bestseller-Alben. Vom Straßenmusiker mit Klampfe zum verdienten Multi-Millionär – eine Karriere wie sie authentischer kaum sein kann. GREATEST HITS zeigt wie es geht. red II

JewelPicking Up The Pieces

Rounder/Universal MusicFoto

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Stets aufrichtig und kompromisslos: Tracy Chapman

Sängerin Solveig Slettahjell und ihr norwegisches Dreamteam.

Greatest HitsTracy Chapman

Elektra/Warner Music

US-amerikanische Singer/Songwri-ter-Romantik in

passender Ambiente: Jewel spielt feinsten

Country-Pop

www.tonartmagazin.de

19 pop | szene

Walter Trout WiedergeborenSeit seiner niederschmetternden Diagnose entwickelte Walter Trout eine nicht für möglich gehaltene Willenskraft diesen schweren Gang durchzustehen. Die Hoffnung, rechtzeitig eine passende Spenderleber zu fi nden, wuchs von Tag zu Tag. Nach glücklich überstandener Gene-sung fi ndet der US-Gitarrist mit BATTLE SCARS nun zurück zum lang ersehnten Alltag.

Obwohl Musik stets eine große Rolle in seinem bisherigen Leben einnahm, spielt sie fortan eine noch größere. Der neue Longplayer ist sein mittlerweile 18. Längst hat sich der Mann aus New Jersey als Solokünstler in der Szene einen überragenden Ruf erworben. Seine Lehrjahre verbrachte er u.a. bei Big Mama Thornton, Canned Heat und der britischen Blues-Ikone John Mayall. Diebisch freut sich der 64-Jährige nun auf seine im Dezember anstehende Deutschlandtour, wo er in Hamburg (1.12.), Berlin (2.12.), Bochum (3.12.) und München (6.12.) auftreten wird. „Ich nehme meine zukünftigen Tourneen sehr ernst. Das Fundraising für meine medizinische Behandlung brach-te mehr als 240.000 Dollar ein. Meine Frau vergleicht die Summe mit Akti-en, die meine Fans in mich und meine Leber investiert haben. Daher trage ich eine große Verantwortung, denn das Mindeste, was ich den Menschen zurückgeben kann, ist mein Bestes.“ Die neu gewonnene Energie hört man bei jedem der dreizehn neuen blues-rockigen Songs. Fast klingt es, als hätte Trout seiner Stratocas-ter nie spritzigere Töne entlockt als jetzt. redII

Aretha Franklin Geballte SoulpowerEin Indikator darauf, dass die Feiertage unweigerlich nahen, ist die alljährliche Boxenfl ut, die die Plattenfi rmen spezi-ell für das Weihnachtsgeschäft initiieren. Eines der Highlights davon ist die 19 CDs umfassende Box von Aretha Franklin, welche die Zeit der Soul-Queen beim Atlantic Label dokumentiert. Ihre künstlerisch zweifellos wichtigste Periode.

Versehen in Original-Replikas sind die zwischen 1967 und 1976 aufgenommenen 16 Alben vollgepackt mit unvergesslichen Songs der Soulkünstlerin. Besonders die frühen Alben mit Hymnen wie ‘Respect‘, ‘Dr. Feelgood‘, ‘Chain Of Fools‘, ‘Think‘ oder ‘Rock Steady‘ machen wieder Spaß zu hören. Wer alle Ein-spielungen durchhört wird auch mit Ausfl ügen in den Blues und vor allem Gospel, von wo sie von Haus aus eigentlich herkommt, belohnt. Ihr Doppelalbum ‘Amazing Grace‘ zählt zu den ganz großen Momenten der schwarzen Musikkultur! red II

Ein unzertrenn-liches Paar.

Walter Trout und seine

Stratocaster

Brilliert mit Soul, Gospel und Blues:

die First Lady of Soul Aretha Franklin

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Page 19: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

4 | 2015

szene | pop 18

Jewel Familiengeschichten Sie ist der Gegenentwurf der perfekt gestylten, permanent lächelnden, oft oberfl äch-lichen US-Songwriterinnen. Das mag daran liegen, dass Jewel nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stand. Vor allem aber, dass sie in der Musik ein Ventil fand, für aufwühlende und berührende, persönliche Beichten.

Der Titel ihrer fünften Einspielung ist eine Referenz an ihr Sensationsdebüt ‘Pieces Of You‘. Man munkelt, es könnte ihr letztes Album sein. In den vergangen fünf Jahren hat die 41-Jährige Jewel Kilcher vornehmlich für Andere Songs geschrieben. PICKING UP THE PIECES - passender könnte der Titel kaum sein, für akustischen Country-Pop in der für Jewel eigenen, kitschlosen Art. ‘Family Tree‘ ist vielleicht der fröhlichste Track, während beim anrührenden ‘It Doesn’t Hurt Right Now‘ Rod-ney Crowell für den männlichen Counterpart sorgt - ein verton-ter Rosenkrieg. Doch zuletzt gibt‘s trotzige Women-Power auf ‘My Father’s Daughter‘ mit der allgegenwärtigen Country-Diva Dolly Parton. Sollte dies tatsächlich Je-wels Abschied sein, dann ein nennens-wert würdiger. Stefan Woldach II

Solveig Slettahjell - Knut Reiersrud Sparsam und glasklar Gleich der erste Eindruck ist untrüglich, fi ndet hier doch zusammen, was zusammen passt. Die Sängerin Solveig Slettahjell trifft auf den Blues-Gitarristen Knut Reiersrud und das Trio In The Country um den Pianisten und Keyboarder Morten Qvenild. Da ausschließlich in Englisch gesungen wird, käme man nicht sofort auf die Idee, dass es sich hier personell um eine „norwegische Affäre“ handelt. Zwischen Gospel- und Spiritu-al-Anleihen tritt verstärkt auch die nordisch-skandinavische Melancholie zum Vorschein, alles auffällig sparsam und glasklar im Vortrag. Wohltuend zurückhaltend aber effektiv dabei die Gitarrenarbeit von Reiersrud, der die durchweg überragende Gesangstimme von Slettahjell wunderbar umgarnt. Norwegische Volksmusik begegnet respektvoll der schwarzen Musik-Tradition des amerikanischen Südens sowie sensiblen Coversongs von Bill Withers, Peter Gabriel und Leonard Cohen. All das klingt wie aus einem Guss! red II

Tracy Chapman Gespür für Authentizität Als 1988 ihr Song ’Talkin’ ‘Bout A Revolution’ wie eine Bombe einschlug, war klar, dass die 80er-Jahre neben dem allseits vorherrschenden, stereotypen Synthie-Pop gegen Ende der Dekade auch zunehmend wieder Klänge für andere Ohren parat hatte. Tracy Chapman war eine von diesen anachronistischen Künstlern jener Zeit.

Anfangs orientierte sich ihr klassischer Singer/Songwriter-Sound eher gefühlt an den Siebzigern, an Kolleginnen wie Joan Armatrading etwa. Sogenannte „Handmade Music“, die vieles was sich in den späten Achtzigern so in den Charts tummelte kontakarierte. Ihr Hang zu akustisch-anmu-tenden Liedern mit einer aussagekräftigen Message kam durch Tracy Chapman wieder in Mode. Allein das Debütalbum verkaufte weltweit 20 Mio. Einheiten, ein Werk das Chapmans Ruf als in-tegre und kompromisslose Vorkämpferin festigte. Das Nachfolgewerk ‘Crossroads‘ sowie weitere Veröffentlichungen reüssierten ähnlich. Hochdekorierte Preise wie 4 Grammys

waren die Folge. Die in Ohio geborene Sängerin besitzt einen Bachelor in Anthropologie und engagierte sich immer wieder auch für soziale Anliegen. Die neu gemischten 18 Songs auf dieser von ihr persönlich zusammengestellten Compilation stammen von acht ihrer Bestseller-Alben. Vom Straßenmusiker mit Klampfe zum verdienten Multi-Millionär – eine Karriere wie sie authentischer kaum sein kann. GREATEST HITS zeigt wie es geht. red II

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Stets aufrichtig und kompromisslos: Tracy Chapman

Sängerin Solveig Slettahjell und ihr norwegisches Dreamteam.

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Walter Trout WiedergeborenSeit seiner niederschmetternden Diagnose entwickelte Walter Trout eine nicht für möglich gehaltene Willenskraft diesen schweren Gang durchzustehen. Die Hoffnung, rechtzeitig eine passende Spenderleber zu fi nden, wuchs von Tag zu Tag. Nach glücklich überstandener Gene-sung fi ndet der US-Gitarrist mit BATTLE SCARS nun zurück zum lang ersehnten Alltag.

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Aretha Franklin Geballte SoulpowerEin Indikator darauf, dass die Feiertage unweigerlich nahen, ist die alljährliche Boxenfl ut, die die Plattenfi rmen spezi-ell für das Weihnachtsgeschäft initiieren. Eines der Highlights davon ist die 19 CDs umfassende Box von Aretha Franklin, welche die Zeit der Soul-Queen beim Atlantic Label dokumentiert. Ihre künstlerisch zweifellos wichtigste Periode.

Versehen in Original-Replikas sind die zwischen 1967 und 1976 aufgenommenen 16 Alben vollgepackt mit unvergesslichen Songs der Soulkünstlerin. Besonders die frühen Alben mit Hymnen wie ‘Respect‘, ‘Dr. Feelgood‘, ‘Chain Of Fools‘, ‘Think‘ oder ‘Rock Steady‘ machen wieder Spaß zu hören. Wer alle Ein-spielungen durchhört wird auch mit Ausfl ügen in den Blues und vor allem Gospel, von wo sie von Haus aus eigentlich herkommt, belohnt. Ihr Doppelalbum ‘Amazing Grace‘ zählt zu den ganz großen Momenten der schwarzen Musikkultur! red II

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DVD-Tipp | Pop

The Beatles Beatles 1 Apple/Universal Music 00602547567727

Wegen technischer Probleme verschwand dieser Filmmitschnitt über Jahrzehnte in den Archiven. Bisher nur als LP/CD ‘Roxy & Elsewhere‘ verfügbar, kommt nun end-lich die visuelle Komponente zum Zug. Musik von einem anderen Stern, die trotz der extremen Komplexität durch viel Hu-mor an gewinnender Leichtigkeit gewinnt.

DVD-Tipp | Rock

Frank Zappa & The Mothers Roxy - The MovieEagle Vision EREDV 1147/Edel

Mitgeschnitten im Dezember 2014 in Sidney während ihrer bis derzeit andau-ernden World Tour, bietet dieses Spekta-kel neben 30 Minuten Extras so ziemlich alles was der Fan sich wünscht. Viel Theat-ralik in einer visuell imposant in Szene ge-setzten Produktion mit selbstredend allen Hits der 31-jährigen US-Amerikanerin.

DVD-Tipp | Pop

Katy PerryPrismatic World TourEagle Vision/Universal Music 05034504118775

Im Interview des Bonusmaterials schwärmt Kravitz zu recht von seiner traumhaft eingespielten Band. Nicht nur wegen Schlagzeugerin Cindy Blackman-Santana grooven Hymnen wie ‘Let Love Rule‘, ‘Fly Away‘ oder ‘American Woman‘ endlos. Ein Manifest aus Rock und Soul, dass die Ener-gie seiner 2014er Tour adäquat refl ektiert.

DVD-Tipp | Rock

Lenny KravitzJust Let Go - LiveEagle Vision EREDV1150/Edel

Passend zu seinem 100. Ehrentag gibt es eine sehr persönlich gehaltene De-luxe-Dokumentation des vielseitigen Entertainers: das komplette Los Angeles ‘Retirement‘-Konzert von 1971, ein unter-haltsames CBS TV-Interview (1965) mit Walter Cronkite sowie viel bisher unveröf-fentlichtes Material aus dem Familienarchiv.

DVD-Tipp | Entertainment

Frank SinatraSinatra: All Or Nothing At AllEagle Vision/Universal Music 0534504119970

Die neue Doppel-DVD beweist, dass Witt seinen elektronisch-tanzbaren Stil aus den 80ern in die Jetztzeit hat retten können. Neuinterpretationen von ‘Die Flut‘, ‘Mär-chenblau‘ aber auch seinem NDW-Me-gahit ‘Goldener Reiter‘, zeugen von der unzerstörbaren Authentizität des Schöp-fers der imposanten Werkreihe ‘Bayreuth‘.

DVD-Tipp | Pop

Joachim WittWirSPV 269477

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Das etwasandere Album!

singtCD und Download

jetzt neu

LIEDERVON FREUNDEN

rm_lvf_anz_tonart_p 30.10.2015 18:01 Uhr Seite 1

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www.tonartmagazin.de

21 cd | rezensionen

Hot Spots | 4 CD-Tipps der Redaktion

Der Titel dieser Veröffentlichung gibt unmissverständlich die Richtung vor. Unüberhörbar von „The Voice“ Sinatra beein-fl usst, lädt uns der deutsche Crooner Tom Gaebel ein auf eine beschwingte, opulent durcharrangierte Rundreise durch amerikanische Weihnachts-Evergreens. Das Redaktions-High-light ist Gaebels Version von ‘This Christmas‘, im Original aus den Siebzigern von Soullegende Donny Hathaway. Wer auf Retro und fröhlich-fl otte Tempi steht, ist hier goldrichtig.

CD-Tipp | Swing

Tom GaebelA Swinging ChristmasTomofon 003/Tonpool

Der Mann, der eigentlich permanent konzertant unterwegs ist (siehe die ca. 40 Termine seiner laufenden Herbst/Win-ter-Tournee), hat Zeit gefunden, zusammen mit dem subtil begleitenden Rastello Cello Quartett 17 neue Stücke einzu-spielen. Dabei offenbart sich der Klarinettist erneut als Brü-ckenbauer par excellence. So vereinen sich Tango, Bossa Nova, Gospel, Klassik, Jazz und viel osteuropäische Klezmer-Musik unter der Regie dieser Virtuosen wie selbstverständlich.

Von Haus aus ist sie seit ihrer frühesten Jugend von der Klas-sik geprägt, Konservatoriums-Ausbildung und Stipendium inklusive. Bekanntlich kam dann extrem erfolgreich der Pop dazwischen. Die letzten Jahre besann sich die Sängerin wie-der ihrer Wurzeln, was auch auf diesem neuesten Projekt, einem Musical, durchschlägt. Ein vertontes Märchen aus dem 19. Jahrhundert, das, ob seiner Düsternis, tief berührt. Meis-terhaft auch die orchestrale Umsetzung dieser Dramaturgie.

Eine etwas andere Kollektion weihnachtlicher Klänge hat das Label wavemusic zusammengestellt. Joshua Hyslop zupft auf der akustischen Gitarre den Klassiker ‘Have Your-self A Merry Little Christmas‘, Tom Gaebel swingt sich mit seiner geschmeidigen Baritonstimme durch ‘Driving Home For Christmas‘, noch getoppt durch Kollege Mario Biondi, der mit dem durch Bing Crosby bekannt gewordenen ‘White Christmas‘ hier die „Weihnachts-Gans“ abschießt.

CD-Tipp | Klezmer

CD-Tipp | Musical

CD-Tipp | Pop

Giora Feidman & Rastello Cello QuartettKlezmer BridgesPianissimo Musik PM 0934/Edel:Kultur

Tori AmosThe Light PrincessMercury Classics/Universal Music 00028948119004

Various ArtistsMore Or Less - Christmas 11wavemusic/Sony Music 425037870172

JETZT ERHÄLTLICH!

Anlässlich ihres 100. Geburtstagserscheinen Edith Piaf‘s größte Hymnen erstmals im HD-Remaster auf einer neuen

2CD BEST OF

AUSSERDEM ERHÄLTLICH

Das limitierte

BOX-SET 100ÈME ANNIVERSAIREmit 20CDs, einer 10“ Vinyl,

30-seitigem Bookletund drei nachgestellten 3D-Pop Up

Szenerien aus ihrer Karriere.

1915-2015

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2 | 2015

rezensionen | dvd 20

DVD Area | Musik in Bild und Ton

Nach dem Ende ihrer Konzerttätigkeiten verlegten sich die Fab Four auf das Drehen von Spielfi lmchen, um so die neuen Songs zu promoten. Dieses Upgrade in HD-Qua-lität beinhaltet 27 Nr. 1-Hits samt zugehöri-gen Videos, alles fein säuberlich restauriert sowie in neuen Stereo- bzw. 5.1 Dolby- und DTS HD Surround Audio-Mixen.

DVD-Tipp | Pop

The Beatles Beatles 1 Apple/Universal Music 00602547567727

Wegen technischer Probleme verschwand dieser Filmmitschnitt über Jahrzehnte in den Archiven. Bisher nur als LP/CD ‘Roxy & Elsewhere‘ verfügbar, kommt nun end-lich die visuelle Komponente zum Zug. Musik von einem anderen Stern, die trotz der extremen Komplexität durch viel Hu-mor an gewinnender Leichtigkeit gewinnt.

DVD-Tipp | Rock

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Mitgeschnitten im Dezember 2014 in Sidney während ihrer bis derzeit andau-ernden World Tour, bietet dieses Spekta-kel neben 30 Minuten Extras so ziemlich alles was der Fan sich wünscht. Viel Theat-ralik in einer visuell imposant in Szene ge-setzten Produktion mit selbstredend allen Hits der 31-jährigen US-Amerikanerin.

DVD-Tipp | Pop

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Im Interview des Bonusmaterials schwärmt Kravitz zu recht von seiner traumhaft eingespielten Band. Nicht nur wegen Schlagzeugerin Cindy Blackman-Santana grooven Hymnen wie ‘Let Love Rule‘, ‘Fly Away‘ oder ‘American Woman‘ endlos. Ein Manifest aus Rock und Soul, dass die Ener-gie seiner 2014er Tour adäquat refl ektiert.

DVD-Tipp | Rock

Lenny KravitzJust Let Go - LiveEagle Vision EREDV1150/Edel

Passend zu seinem 100. Ehrentag gibt es eine sehr persönlich gehaltene De-luxe-Dokumentation des vielseitigen Entertainers: das komplette Los Angeles ‘Retirement‘-Konzert von 1971, ein unter-haltsames CBS TV-Interview (1965) mit Walter Cronkite sowie viel bisher unveröf-fentlichtes Material aus dem Familienarchiv.

DVD-Tipp | Entertainment

Frank SinatraSinatra: All Or Nothing At AllEagle Vision/Universal Music 0534504119970

Die neue Doppel-DVD beweist, dass Witt seinen elektronisch-tanzbaren Stil aus den 80ern in die Jetztzeit hat retten können. Neuinterpretationen von ‘Die Flut‘, ‘Mär-chenblau‘ aber auch seinem NDW-Me-gahit ‘Goldener Reiter‘, zeugen von der unzerstörbaren Authentizität des Schöp-fers der imposanten Werkreihe ‘Bayreuth‘.

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Hot Spots | 4 CD-Tipps der Redaktion

Der Titel dieser Veröffentlichung gibt unmissverständlich die Richtung vor. Unüberhörbar von „The Voice“ Sinatra beein-fl usst, lädt uns der deutsche Crooner Tom Gaebel ein auf eine beschwingte, opulent durcharrangierte Rundreise durch amerikanische Weihnachts-Evergreens. Das Redaktions-High-light ist Gaebels Version von ‘This Christmas‘, im Original aus den Siebzigern von Soullegende Donny Hathaway. Wer auf Retro und fröhlich-fl otte Tempi steht, ist hier goldrichtig.

CD-Tipp | Swing

Tom GaebelA Swinging ChristmasTomofon 003/Tonpool

Der Mann, der eigentlich permanent konzertant unterwegs ist (siehe die ca. 40 Termine seiner laufenden Herbst/Win-ter-Tournee), hat Zeit gefunden, zusammen mit dem subtil begleitenden Rastello Cello Quartett 17 neue Stücke einzu-spielen. Dabei offenbart sich der Klarinettist erneut als Brü-ckenbauer par excellence. So vereinen sich Tango, Bossa Nova, Gospel, Klassik, Jazz und viel osteuropäische Klezmer-Musik unter der Regie dieser Virtuosen wie selbstverständlich.

Von Haus aus ist sie seit ihrer frühesten Jugend von der Klas-sik geprägt, Konservatoriums-Ausbildung und Stipendium inklusive. Bekanntlich kam dann extrem erfolgreich der Pop dazwischen. Die letzten Jahre besann sich die Sängerin wie-der ihrer Wurzeln, was auch auf diesem neuesten Projekt, einem Musical, durchschlägt. Ein vertontes Märchen aus dem 19. Jahrhundert, das, ob seiner Düsternis, tief berührt. Meis-terhaft auch die orchestrale Umsetzung dieser Dramaturgie.

Eine etwas andere Kollektion weihnachtlicher Klänge hat das Label wavemusic zusammengestellt. Joshua Hyslop zupft auf der akustischen Gitarre den Klassiker ‘Have Your-self A Merry Little Christmas‘, Tom Gaebel swingt sich mit seiner geschmeidigen Baritonstimme durch ‘Driving Home For Christmas‘, noch getoppt durch Kollege Mario Biondi, der mit dem durch Bing Crosby bekannt gewordenen ‘White Christmas‘ hier die „Weihnachts-Gans“ abschießt.

CD-Tipp | Klezmer

CD-Tipp | Musical

CD-Tipp | Pop

Giora Feidman & Rastello Cello QuartettKlezmer BridgesPianissimo Musik PM 0934/Edel:Kultur

Tori AmosThe Light PrincessMercury Classics/Universal Music 00028948119004

Various ArtistsMore Or Less - Christmas 11wavemusic/Sony Music 425037870172

JETZT ERHÄLTLICH!

Anlässlich ihres 100. Geburtstagserscheinen Edith Piaf‘s größte Hymnen erstmals im HD-Remaster auf einer neuen

2CD BEST OF

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Das limitierte

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30-seitigem Bookletund drei nachgestellten 3D-Pop Up

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1915-2015

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Page 22: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Ein wunderbares CD-Unternehmen kommt zu seinem Ende: Dirigenten-Star René Jacobs schließt mit der ENT-FÜHRUNG AUS DEM SERIAL seinen mit Preisen über-häuften Opernzyklus ab und treibt dem Singspiel alle Exotismus-Niedlichkeit aus. Scheinbar Vertrautes erklingt herrlich neu und relevant. Mozarts Stück wird hier wirklich zur Klangrede. Und Jacobs gelingt im Studio intensives Hör-musiktheater mit dramatischen Qualitäten.

Da quatschen die dauernd in die Musik. Oder diese fängt zu früh an. Oder sie spielt da, wo gar nichts geschrieben steht. Und dann auch noch mit Noten, die der Komponist gar nicht vorgesehen hat. Schließlich gibt auch noch der Dirigent vokal seinen Senf dazu.

Nein, da sind keine Dilettanten am Werk, die eine fehlerhafte Aufnahme verpfuscht haben. Hier geht eines der spannendsten Opernun-ternehmen der Moderne zu Ende. Betreut hat das einer der maßgeblichen Dirigenten unserer Zeit, ihn wie sein Publikum hat es über 17 Jahre in Atem gehalten. Die Rede ist aus der hinreißenden Neueinspielung von Mozarts ‘Entführung aus dem Serail’ durch René Jacobs bei harmonia mundi.

Intensives Hörmusiktheater

René Jacobs macht hier als dominierender, aber nie domestizierender Mastermind auf der akustischen Bühne, was er schon in der ‘Zauberflöte’ erfolgreich exerziert hat: Er verwandelte die (behutsam modernisierten) Dialoge und Arien, nach ausführlichen Proben und einer vorgeschobenen Konzerttournee, im Studio in intensives Hörmusiktheater mit stärksten dramatischen Qualitäten.

Jacobs ist mit wechselnden Protagonisten und Vokal- wie Instrumentalensembles seiner Rezeptur treu geblieben: Ein genauer, unvoreingenommener Blick in die Noten ohne jede Routine, aber auch ein Sinn für Theatralisches, für eine Operninszenierung ohne Bilder steht am Anfang. Den Sän-gern, meist eine gesunde Mischung aus vertrauten, jungen, aber auch ganz neuen Stimmen, macht er Vorgaben für Ver-

zierungen, wenn sie ihm stilvoll erscheinen und aus damaliger Theaterpraxis nicht in der Partitur erscheinen. Dann lässt er sie aber vokal von der langen Leine, versucht ihre Individualität herauszustreichen, ihren Mut anzustacheln.

Maximilian Schmitt als nobler Belmonte

Vor allem bewirkt diese Methode, dass sich das Tempo scheinbar erhört, das Geschehen verdichtet. So steigt die Spannung, die Musik markiert Explosio-nen, Exaltationen oder Ruheinseln. Man muss nur hören und sich freuen, wie hier vom Hammerklavierspieler Andreas Küppers Thematisches vorweg-genommen wird, wie das Continuo melodramatisch weiterläuft, oder wie der vom Burgschauspieler Cornelius Obonya mit seltsam rau orientalischem Akzent verfremdete Bassa in das lange konzertante Vorspiel von Konstanzes „Marten“-Arie hineinspricht, wie sich seine Gefühle Raum verschaffen, wie aus einem schönen Instrumentalmoment Theatermusik wird. So variieren auch die Sänger virtuos und gekonnt Kadenzen, sie überraschen immer wieder.

Die Berliner Akademie für Alte Musik und der Rias-Kammerchor sind wissende Partner. Robin Johannsen ist eine zierli-che Konstanze, Mari Eriks-moen ihre gewitzte Zofe. Julien Prégardien nimmt als burschikoser Pedrillo so glaubwürdig für sich ein wie Maximilian Schmitt als no-bler Belmonte. Der Star ist

aber der Osmin des bass-satten Dimitry Ivashenko. Ein kämpferischer, im-mer wieder liebender, aber religiös engstirniger Diener seines Herren. Und der ehemalige Countertenor René Jacobs fi stelt den dritten Haremswäch-ter. So macht Mozart Spaß, belebt Herz und Verstand. Manuel Brug II

René JacobsDer Mozart-Gipfel ist erklommen

CD-Tipp | Klassik

René JacobsDie Entführung aus dem Serailharmonia mundi 3149020221426

Foto

: Mon

ina

Visi

als

„Nach sieben Opern, die heimlich ersehnt, aber nie von der Firma offi ziell geplant immer schon

als Zyklus gedacht waren, wird mit dem heute am Schwierigsten zu rezipierenden deutschen Sing-spiel ein Schlusspunkt gesetzt. Ganz wichtig sind

für mich die Rezitative. Da wird quasi im tönenden Unterholz viel erzählt und vorbereitet, ja vorweg-genommen. Der Hammerfl ügelspieler ist immer

schlauer, das muss man hören.“ René Jacobs

Mastermind auf der akus-

tischen Bühne: René Jacobs

4 | 2015

aktuell | klassik 22

Page 23: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Ein wunderbares CD-Unternehmen kommt zu seinem Ende: Dirigenten-Star René Jacobs schließt mit der ENT-FÜHRUNG AUS DEM SERIAL seinen mit Preisen über-häuften Opernzyklus ab und treibt dem Singspiel alle Exotismus-Niedlichkeit aus. Scheinbar Vertrautes erklingt herrlich neu und relevant. Mozarts Stück wird hier wirklich zur Klangrede. Und Jacobs gelingt im Studio intensives Hör-musiktheater mit dramatischen Qualitäten.

Da quatschen die dauernd in die Musik. Oder diese fängt zu früh an. Oder sie spielt da, wo gar nichts geschrieben steht. Und dann auch noch mit Noten, die der Komponist gar nicht vorgesehen hat. Schließlich gibt auch noch der Dirigent vokal seinen Senf dazu.

Nein, da sind keine Dilettanten am Werk, die eine fehlerhafte Aufnahme verpfuscht haben. Hier geht eines der spannendsten Opernun-ternehmen der Moderne zu Ende. Betreut hat das einer der maßgeblichen Dirigenten unserer Zeit, ihn wie sein Publikum hat es über 17 Jahre in Atem gehalten. Die Rede ist aus der hinreißenden Neueinspielung von Mozarts ‘Entführung aus dem Serail’ durch René Jacobs bei harmonia mundi.

Intensives Hörmusiktheater

René Jacobs macht hier als dominierender, aber nie domestizierender Mastermind auf der akustischen Bühne, was er schon in der ‘Zauberflöte’ erfolgreich exerziert hat: Er verwandelte die (behutsam modernisierten) Dialoge und Arien, nach ausführlichen Proben und einer vorgeschobenen Konzerttournee, im Studio in intensives Hörmusiktheater mit stärksten dramatischen Qualitäten.

Jacobs ist mit wechselnden Protagonisten und Vokal- wie Instrumentalensembles seiner Rezeptur treu geblieben: Ein genauer, unvoreingenommener Blick in die Noten ohne jede Routine, aber auch ein Sinn für Theatralisches, für eine Operninszenierung ohne Bilder steht am Anfang. Den Sän-gern, meist eine gesunde Mischung aus vertrauten, jungen, aber auch ganz neuen Stimmen, macht er Vorgaben für Ver-

zierungen, wenn sie ihm stilvoll erscheinen und aus damaliger Theaterpraxis nicht in der Partitur erscheinen. Dann lässt er sie aber vokal von der langen Leine, versucht ihre Individualität herauszustreichen, ihren Mut anzustacheln.

Maximilian Schmitt als nobler Belmonte

Vor allem bewirkt diese Methode, dass sich das Tempo scheinbar erhört, das Geschehen verdichtet. So steigt die Spannung, die Musik markiert Explosio-nen, Exaltationen oder Ruheinseln. Man muss nur hören und sich freuen, wie hier vom Hammerklavierspieler Andreas Küppers Thematisches vorweg-genommen wird, wie das Continuo melodramatisch weiterläuft, oder wie der vom Burgschauspieler Cornelius Obonya mit seltsam rau orientalischem Akzent verfremdete Bassa in das lange konzertante Vorspiel von Konstanzes „Marten“-Arie hineinspricht, wie sich seine Gefühle Raum verschaffen, wie aus einem schönen Instrumentalmoment Theatermusik wird. So variieren auch die Sänger virtuos und gekonnt Kadenzen, sie überraschen immer wieder.

Die Berliner Akademie für Alte Musik und der Rias-Kammerchor sind wissende Partner. Robin Johannsen ist eine zierli-che Konstanze, Mari Eriks-moen ihre gewitzte Zofe. Julien Prégardien nimmt als burschikoser Pedrillo so glaubwürdig für sich ein wie Maximilian Schmitt als no-bler Belmonte. Der Star ist

aber der Osmin des bass-satten Dimitry Ivashenko. Ein kämpferischer, im-mer wieder liebender, aber religiös engstirniger Diener seines Herren. Und der ehemalige Countertenor René Jacobs fi stelt den dritten Haremswäch-ter. So macht Mozart Spaß, belebt Herz und Verstand. Manuel Brug II

René JacobsDer Mozart-Gipfel ist erklommen

CD-Tipp | Klassik

René JacobsDie Entführung aus dem Serailharmonia mundi 3149020221426

Foto

: Mon

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Visi

als

„Nach sieben Opern, die heimlich ersehnt, aber nie von der Firma offi ziell geplant immer schon

als Zyklus gedacht waren, wird mit dem heute am Schwierigsten zu rezipierenden deutschen Sing-spiel ein Schlusspunkt gesetzt. Ganz wichtig sind

für mich die Rezitative. Da wird quasi im tönenden Unterholz viel erzählt und vorbereitet, ja vorweg-genommen. Der Hammerfl ügelspieler ist immer

schlauer, das muss man hören.“ René Jacobs

Mastermind auf der akus-

tischen Bühne: René Jacobs

4 | 2015

aktuell | klassik 22Klassik-Tipps zum Weihnachtsfest

ErfrischendeInterpretationdes beliebtenKlavierzyklus

von Schumann

NI6307

Der finnischeStar-DirigentHannu Lintu mit seiner

ersten Mahler-Einspielung

ODE1264-5

ErgreifendeLiedzyklen

mit dem Star-Bariton

DmitriHvorostovsky

ODE1277-2

Erneut begeistertAnastasia Injushina mit tiefer

Inspiration undbeeindruckender

Virtuosität

ODE1250-2

Mystisch klingende

Harmonien desukrainischenKomponisten

ValentinSilvestrov

Die zweifacheECHO-

PreisträgerinTianwa Yangpräsentiert

Highlights derViolinmusik

www.naxos.de

ODE1266-5

8.578317

tonart12_2015_kombianzeige_tonart12_2015_kombianzeige 10.11.15 19:05 Seite 1

Page 24: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Im Mittelpunkt der neu-en Sol Gabetta CD steht das von ihr bei Peteris Vasks bestellte Cellokonzert. Und weil die Argentinierin so abenteuerlustig wie zielstrebig ist, lässt die längst in der Schweiz verwurzelte Star-Instrumentalistin hier auch ihre Stimme erschallen. Ach ja, der Mann mit dem Voll-bart zählt übrigens längst zu den wichtigsten zeitgenös-sischen Komponisten des Baltikums.

„Die meisten Menschen haben heute keinen Glauben, keine Liebe und keine Ideale mehr. Die geistige Dimensi-on geht verloren. Ich will der Seele Nahrung geben. Das predige ich in meinen Werken.“ Dies sind hohe ethi-sche Werte, die Pēteris Vasks, der 1946 im lettischen Aizpute geborene Sohn eines bekannten baptistischen Pastors, da als sein Komponisten-Credo formuliert hat. Neben Arvo Pärt und Erkki-Sven Tüür gehört er zu den wichtigsten zeitgenössischen Tonsetzern des Baltikums. Nach radikalen Anfängen hat er sich einer verstehba-ren Tonsprache zugewandt. Er möchte erzählen, Inhalte vermitteln, Menschen unmittelbar erreichen. Wobei es ihm nie um plattes Nacherzählen geht, die meisten sei-ner Werke bleiben vage in ihrer konkreten Ausrichtung, vermitteln aber viel Gefühl: ein emotionales Fundament, von dem man getragen, auch herausgefordert wird als Hörer, das zum Weiterdenken anregt.

Vasks' Arbeit ist schwierig einer Schule zuzuordnen. seine Kompo-sitionen greifen archaisch-folklo-ristische Elemente der lettischen Musik auf und setzen sie in eine spannungsreiche Beziehung zur zeitgenössischen Musiksprache. Oft tragen die Werke program-matische Titel, die sich auf Natur-vorgänge beziehen. Vielfach zeigen sich Bezüge zur eigenen Biogra-phie und der jüngsten leidvollen Geschichte des lettischen Volkes. Besonders seine bis-herigen drei Symphonien versteht Vasks als Spiegel der jüngsten politischen Ereignisse in den baltischen Staaten sowie deren Auswirkungen auf Umwelt und Mensch.

Gidon Kremer als Vasks-Propagandist

Lange war Gidon Kremer ein Propagandist von Pēteris Vasks, auch der Geiger Renaud Capucon hat sein Violin-konzert `Distant Light´ vielfach gespielt. Es könnte sein, dass diese Rolle nun von der 34-jährigen argentinischen Cellistin Sol Gabetta übernommen wird, die eben eine ganze Vasks gewidmete und für sie sehr bedeutsame CD vorgelegt hat: PRESENCE. Der Titel bezieht sich auf das lettisch Klātbūtne genannte Cellokonzert mit kleinem Streicherensemble, das sie sich lange von Vasks gewünscht

hatte und das am 25. Oktober 2012 gemeinsam mit der Amsterdam Sin-fonietta plus deren künstlerischen Leiterin Candida Thompson in Gent ur-aufgeführt und jetzt eingespielt wurde. „Ich denke, Peteris Vasks will mit seiner Musik mehr Liebe in die Welt bringen. Unsere Welt ist beherrscht von Aggression, Kriegen, Konflikten, Konfrontation, aber es gibt irgendwo doch auch dieses positive Gefühl von Liebe, was den Kern seiner Musik aus-

macht. Seine Musik fängt sehr sanft, sehr leise an, im zweiten Satz klingt es mehr nach Revolution, nach Krieg, nach Kampf, dann kehrt es wieder zur Ruhe zurück.“

Mama Gabetta an der Orgel

Neben diesem Hauptwerk gibt es noch das Solocello-Stück Grāmata Čellam sowie die Musique du Soir für Cello und Orgel (mit Mama Gabetta an Tasten und Pedalen) zu hören. Und man kann wieder feststellen: Kaum

ein anderer lebender Komponist vermag es, Streichern ähnlich differenzierte Klangfarben und Stimmungen zu entlocken. Nach drei Solowerken für Geige gilt dies nun auch für das Cello, seinem erklärten Lieblingsinstrument, dem er sich wohl deshalb so zögerlich annäherte und dessen Ausdrucksspekt-rum er noch erweiterte – mit der menschlichen Stimme Manuel Brug II

Sol GabettaMit Cello und Stimme

CD-Tipp | Klassik

Sol GabettaPeteris Vasks: PresenceSony Classcial/Sony Music 88725423122

Foto

: Mar

co B

orgg

reve

„Seine Musik ist puristisch, man darf als Interpret kreativ sein. Das hat mich fasziniert.“ So urteilt Sol Gabetta über Peteris Vasks und sein Solocellostück

Gramata Cella. „Das Cellokonzert hat für mich eine besondere Tiefendimension und faszinierende Erdenkraft. Er arbeitet mit verinnerlichten Mitteln, diese fi nden in unserem modernen Leben fast kei-nen Platz mehr. Schön, dass seine Musik uns daran

erinnert.“ Sol Gabetta

Beseeltes Cellospiel: Sol Gabetta

4 | 2015

aktuell | klassik 24

Page 25: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Im Mittelpunkt der neu-en Sol Gabetta CD steht das von ihr bei Peteris Vasks bestellte Cellokonzert. Und weil die Argentinierin so abenteuerlustig wie zielstrebig ist, lässt die längst in der Schweiz verwurzelte Star-Instrumentalistin hier auch ihre Stimme erschallen. Ach ja, der Mann mit dem Voll-bart zählt übrigens längst zu den wichtigsten zeitgenös-sischen Komponisten des Baltikums.

„Die meisten Menschen haben heute keinen Glauben, keine Liebe und keine Ideale mehr. Die geistige Dimensi-on geht verloren. Ich will der Seele Nahrung geben. Das predige ich in meinen Werken.“ Dies sind hohe ethi-sche Werte, die Pēteris Vasks, der 1946 im lettischen Aizpute geborene Sohn eines bekannten baptistischen Pastors, da als sein Komponisten-Credo formuliert hat. Neben Arvo Pärt und Erkki-Sven Tüür gehört er zu den wichtigsten zeitgenössischen Tonsetzern des Baltikums. Nach radikalen Anfängen hat er sich einer verstehba-ren Tonsprache zugewandt. Er möchte erzählen, Inhalte vermitteln, Menschen unmittelbar erreichen. Wobei es ihm nie um plattes Nacherzählen geht, die meisten sei-ner Werke bleiben vage in ihrer konkreten Ausrichtung, vermitteln aber viel Gefühl: ein emotionales Fundament, von dem man getragen, auch herausgefordert wird als Hörer, das zum Weiterdenken anregt.

Vasks' Arbeit ist schwierig einer Schule zuzuordnen. seine Kompo-sitionen greifen archaisch-folklo-ristische Elemente der lettischen Musik auf und setzen sie in eine spannungsreiche Beziehung zur zeitgenössischen Musiksprache. Oft tragen die Werke program-matische Titel, die sich auf Natur-vorgänge beziehen. Vielfach zeigen sich Bezüge zur eigenen Biogra-phie und der jüngsten leidvollen Geschichte des lettischen Volkes. Besonders seine bis-herigen drei Symphonien versteht Vasks als Spiegel der jüngsten politischen Ereignisse in den baltischen Staaten sowie deren Auswirkungen auf Umwelt und Mensch.

Gidon Kremer als Vasks-Propagandist

Lange war Gidon Kremer ein Propagandist von Pēteris Vasks, auch der Geiger Renaud Capucon hat sein Violin-konzert `Distant Light´ vielfach gespielt. Es könnte sein, dass diese Rolle nun von der 34-jährigen argentinischen Cellistin Sol Gabetta übernommen wird, die eben eine ganze Vasks gewidmete und für sie sehr bedeutsame CD vorgelegt hat: PRESENCE. Der Titel bezieht sich auf das lettisch Klātbūtne genannte Cellokonzert mit kleinem Streicherensemble, das sie sich lange von Vasks gewünscht

hatte und das am 25. Oktober 2012 gemeinsam mit der Amsterdam Sin-fonietta plus deren künstlerischen Leiterin Candida Thompson in Gent ur-aufgeführt und jetzt eingespielt wurde. „Ich denke, Peteris Vasks will mit seiner Musik mehr Liebe in die Welt bringen. Unsere Welt ist beherrscht von Aggression, Kriegen, Konflikten, Konfrontation, aber es gibt irgendwo doch auch dieses positive Gefühl von Liebe, was den Kern seiner Musik aus-

macht. Seine Musik fängt sehr sanft, sehr leise an, im zweiten Satz klingt es mehr nach Revolution, nach Krieg, nach Kampf, dann kehrt es wieder zur Ruhe zurück.“

Mama Gabetta an der Orgel

Neben diesem Hauptwerk gibt es noch das Solocello-Stück Grāmata Čellam sowie die Musique du Soir für Cello und Orgel (mit Mama Gabetta an Tasten und Pedalen) zu hören. Und man kann wieder feststellen: Kaum

ein anderer lebender Komponist vermag es, Streichern ähnlich differenzierte Klangfarben und Stimmungen zu entlocken. Nach drei Solowerken für Geige gilt dies nun auch für das Cello, seinem erklärten Lieblingsinstrument, dem er sich wohl deshalb so zögerlich annäherte und dessen Ausdrucksspekt-rum er noch erweiterte – mit der menschlichen Stimme Manuel Brug II

Sol GabettaMit Cello und Stimme

CD-Tipp | Klassik

Sol GabettaPeteris Vasks: PresenceSony Classcial/Sony Music 88725423122

Foto

: Mar

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reve

„Seine Musik ist puristisch, man darf als Interpret kreativ sein. Das hat mich fasziniert.“ So urteilt Sol Gabetta über Peteris Vasks und sein Solocellostück

Gramata Cella. „Das Cellokonzert hat für mich eine besondere Tiefendimension und faszinierende Erdenkraft. Er arbeitet mit verinnerlichten Mitteln, diese fi nden in unserem modernen Leben fast kei-nen Platz mehr. Schön, dass seine Musik uns daran

erinnert.“ Sol Gabetta

Beseeltes Cellospiel: Sol Gabetta

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4 | 2015

szene | klassik 26

Moffo und SchwarzkopfGroße Soprandamen Zum Jahresende herrscht immer auch Boxen-Zeit. Dieses Jahr werden zwei Sän-gerinnen besonders berücksichtigt: Anna Moffo und Elisabeth Schwarzkopf.

Die Sony hat tief in ihren RCA-Regalen ge-wühlt und ehrt auf satten 12 CD‘s ANNA MOFFO (1932-2006), eine in den USA geborene Italienischstämmige, in New York geliebt, aber auch gefährdet.

Ein schöne Frau mit schimmerndem Sopran - sinnlich, sensitiv, aber auch vor der Zeit verbraucht. Hier versammeln sich aber ihre schönsten Momente: Arien, aber auch Szenenfolgen als Manon bei Puccini und Massenet, ein Fledremaus-Querschnitt, Cante-loube- und Debussy-Lieder und Liebesduette. Der andere Sopran-Schuber gebührt Elisabeth Schwarzkopf (1915-2006). Dafür hat Warner Classics als EMI-Erbin ganze 31 CDs mit ihrem Lied- und Arienschaffen kompi-liert. In historischer Reihenfolge und mit den Original-programmierungen. Die sind viel bunter als gedacht. Von 1952 bis 1974 reichte dieses erstaunliche Plat-tenkarriere. Und trotz aller Manierismen: was für eine originelle, individuelle Künstlerin. Manuel Brug II

Von Bach bis Plácido Domingo Weihnachtliche Neuheiten Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Das gilt natürlich auch für die alljährlichen Weihnachtsalben, da fi ndet sich Stilsicheres neben purem Kitsch, Zurückhaltendes neben dem brutalen Griff in die Gefühlskiste. Doch das Schöne ist immerhin: Jeder kann nach seiner Fest-Facon glücklich werden.

A WONDROUS MYSTERY gibt es zum Beispiel von der herrlichen A-capella-Truppe Stile Antico bei harmonia mundi mit Renaissance-Chor-stücken zu hören. Gemütsvoll-altmodische Festtage verspricht bei der Deutschen Grammophon das Fritz Wunderlich-Weihnachtsalbum. Ganz

traditionell tritt der Winds-bacher Knabenchor bei Sony mit den drei letzten noch ausstehenden Kantaten des Bach‘schen Weihnachsoratori-ums an. In eher seichteren MY CHRISTMAS-Gefi lden (inklusive Helene Fischer) gründelt bei der gleichen Firma Plácido Domingo. Ziemlich weihnachtsbunt trei-ben es bei der Grammophon die Wiener Sängerknaben mit FRO-HE WEIHNACHTEN. MB II

Foto

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dit

Mehr Infos, Tickets und teilnehmendeStandorte unter www.UCI-KINOWELT.de

KINOSAISON

Die Royal Opera House- Saison 2015/16

live auf der großen Kinoleinwand

Jetzt Lieblingsplätze sichern!

THE ROYAL OPERA

CAVALLERIA RUSTICANA /

PAGLIACCI10. DEZEMBER 2015

THE ROYAL BALLET

DER NUSSKNACKER16. DEZEMBER 2015

THE ROYAL BALLET

RHAPSODY/ THE TWO PIGEONS

26. JANUAR 2016

THE ROYAL OPERA

LA TRAVIATA4. FEBRUAR 2016

AN

ZEIG

ETochter eines italo-amerikanischen Schuhmachers: Anna Moffo

www.tonartmagazin.de

27 klassik | szene

Campino liest Peter und der WolfSir Peter Ustinov hat es getan. Genauso Loriot, Romy Schneider und Sophia Loren, Sean Connery und Christopher Lee. Und auch von der Popfraktion waren schon Marius-Müller Westernhagen und Sting mit an Bord. Sie alle haben für die kleinen und großen Kinder dieser Welt Sergej Prokofi ews Klas-siker PETER UND DER WOLF auf LP und CD nacherzählt. Jetzt ist Campino von den „Toten Hosen“ am Start.

Denn in der fantasievollen, erst als App zum Download ganz zu genießender Neufassung des musikalischen Märchens durch die Company Gi-ants Are Small und die Deutsche Grammophon wird aus dem einstigen Sowjet-Pionier ein russi-scher Waisenknabe, der zu seinem Großvater nach Los Angeles kommt. Dieser hütet dort das Haus eines Hollywood-Stars samt Katze mit Di-ven-Allüren. Und der Wolf ist aus dem Zoo aus-gebrochen. Sonst ist alles wie immer. Das Bundes-jugendorchester unter Alexander Shelley steuern freilich noch weitere Musikfragmente bei. MB II

Aufregende Gold-bergvariationen: Igor Levit

LA BOHEME – Giacomo Puccini4., 9., 11., 13. [2×]., 28., 31. [2×] Dezember 2015

DIE ZAUBERFLÖTE – W. A. Mozart12., 29. Dezember 2015

DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN – Leoš Janáček 17., 19., 23., 27. [2×] Dezember 2015

DER LIEBESTRANK – Gaetano Donizetti18., 22. Dezember 2015

TOSCA – Giacomo Puccini20. Dezember 2015

DER BARBIER VON SEVILLA – G. Rossini26. Dezember 2015

Deutsche Oper BerlinBismarckstraße 35, 10627 BerlinKarten +49 [30]-343 84 343www.deutscheoperberlin.de

Weihnachtszeit in der Deutschen Oper Berlin

La B

ohèm

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Bet

tina

Stö

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AN

ZEIG

E

Mozartwoche 2016Im Zeichen großer ChormusikDie Mozartwoche vom 22.-31. Januar 2016 rückt mit den großen Chor- und Orchesterwerken ein Genre in den Mittelpunkt, das an dramati-scher Kraft nichts zu wünschen übrig lässt.

‘Acis and Galatea’, ein Meisterwerk Georg Friedrich Händels, hat Mozart 1788 in eine neue, zeitgenössische Façon gebracht. Diese Bearbeitung eröffnet am zentralen Konzertabend ein Triptychon, das durch Händels Originalver-sion für fünf Solisten in der Tradition der englischen Masque ebenso ergänzt wird wie durch eine nicht minder hervorragende Neuorchestrierung aus dem Jahr 1828 durch Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein Werk – drei Welten!

Ähnlich verschiedenartige Welten tun sich auch auf, wenn Sir John Eliot Gardiner mit seinem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists Mozarts Requiem und seine c-Moll-Messe dirigiert. Die Wiener Philharmoni-ker geben wieder ihre drei traditionellen Konzerte zur Mozartwoche. Unter anderem wird hier der Dirigent Tugan Sokhiev die ‘Haffner- Symphonie’ von Mozart und die „Italienische“ von Felix Mendelssohn Bartholdy dirigieren. Renaud Capuḉon wird dabei an Mozarts Geburts-tag (27. Jänner) den Solopart an der Violine geben. Das große Oratoirium ‘Elias’ von Fe-lix Mendelsshohn Bartholdy können Sie am 26. Jänner mit der Camerata Salzburg unter Pablo-Heras-Casado im Haus für Mozart erleben. Weitere Künstler der Mozartwo-che sind, u.a. Mitsuko Uchida, Radu Lupu, Ka-tia und Marielle Labèque, Fazil Say oder Al-exander Melnikov am Klavier oder Nikolaus Harnoncourt, Sir John Eliot Gardener und Marc Minkowski am Dirigentenpult red II

info/tickets: www.mozarteum.at

Spielt Mendels-sohn in Salzburg: Stargeiger Renaud Capucon

CampinoProkofi ew: Peter und der

Wolf in HollywoodDG/Universal Music

Foto

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Page 27: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

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Moffo und SchwarzkopfGroße Soprandamen Zum Jahresende herrscht immer auch Boxen-Zeit. Dieses Jahr werden zwei Sän-gerinnen besonders berücksichtigt: Anna Moffo und Elisabeth Schwarzkopf.

Die Sony hat tief in ihren RCA-Regalen ge-wühlt und ehrt auf satten 12 CD‘s ANNA MOFFO (1932-2006), eine in den USA geborene Italienischstämmige, in New York geliebt, aber auch gefährdet.

Ein schöne Frau mit schimmerndem Sopran - sinnlich, sensitiv, aber auch vor der Zeit verbraucht. Hier versammeln sich aber ihre schönsten Momente: Arien, aber auch Szenenfolgen als Manon bei Puccini und Massenet, ein Fledremaus-Querschnitt, Cante-loube- und Debussy-Lieder und Liebesduette. Der andere Sopran-Schuber gebührt Elisabeth Schwarzkopf (1915-2006). Dafür hat Warner Classics als EMI-Erbin ganze 31 CDs mit ihrem Lied- und Arienschaffen kompi-liert. In historischer Reihenfolge und mit den Original-programmierungen. Die sind viel bunter als gedacht. Von 1952 bis 1974 reichte dieses erstaunliche Plat-tenkarriere. Und trotz aller Manierismen: was für eine originelle, individuelle Künstlerin. Manuel Brug II

Von Bach bis Plácido Domingo Weihnachtliche Neuheiten Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Das gilt natürlich auch für die alljährlichen Weihnachtsalben, da fi ndet sich Stilsicheres neben purem Kitsch, Zurückhaltendes neben dem brutalen Griff in die Gefühlskiste. Doch das Schöne ist immerhin: Jeder kann nach seiner Fest-Facon glücklich werden.

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traditionell tritt der Winds-bacher Knabenchor bei Sony mit den drei letzten noch ausstehenden Kantaten des Bach‘schen Weihnachsoratori-ums an. In eher seichteren MY CHRISTMAS-Gefi lden (inklusive Helene Fischer) gründelt bei der gleichen Firma Plácido Domingo. Ziemlich weihnachtsbunt trei-ben es bei der Grammophon die Wiener Sängerknaben mit FRO-HE WEIHNACHTEN. MB II

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Die Royal Opera House- Saison 2015/16

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DER NUSSKNACKER16. DEZEMBER 2015

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Tochter eines italo-amerikanischen Schuhmachers: Anna Moffo

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27 klassik | szene

Campino liest Peter und der WolfSir Peter Ustinov hat es getan. Genauso Loriot, Romy Schneider und Sophia Loren, Sean Connery und Christopher Lee. Und auch von der Popfraktion waren schon Marius-Müller Westernhagen und Sting mit an Bord. Sie alle haben für die kleinen und großen Kinder dieser Welt Sergej Prokofi ews Klas-siker PETER UND DER WOLF auf LP und CD nacherzählt. Jetzt ist Campino von den „Toten Hosen“ am Start.

Denn in der fantasievollen, erst als App zum Download ganz zu genießender Neufassung des musikalischen Märchens durch die Company Gi-ants Are Small und die Deutsche Grammophon wird aus dem einstigen Sowjet-Pionier ein russi-scher Waisenknabe, der zu seinem Großvater nach Los Angeles kommt. Dieser hütet dort das Haus eines Hollywood-Stars samt Katze mit Di-ven-Allüren. Und der Wolf ist aus dem Zoo aus-gebrochen. Sonst ist alles wie immer. Das Bundes-jugendorchester unter Alexander Shelley steuern freilich noch weitere Musikfragmente bei. MB II

Aufregende Gold-bergvariationen: Igor Levit

LA BOHEME – Giacomo Puccini4., 9., 11., 13. [2×]., 28., 31. [2×] Dezember 2015

DIE ZAUBERFLÖTE – W. A. Mozart12., 29. Dezember 2015

DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN – Leoš Janáček 17., 19., 23., 27. [2×] Dezember 2015

DER LIEBESTRANK – Gaetano Donizetti18., 22. Dezember 2015

TOSCA – Giacomo Puccini20. Dezember 2015

DER BARBIER VON SEVILLA – G. Rossini26. Dezember 2015

Deutsche Oper BerlinBismarckstraße 35, 10627 BerlinKarten +49 [30]-343 84 343www.deutscheoperberlin.de

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Mozartwoche 2016Im Zeichen großer ChormusikDie Mozartwoche vom 22.-31. Januar 2016 rückt mit den großen Chor- und Orchesterwerken ein Genre in den Mittelpunkt, das an dramati-scher Kraft nichts zu wünschen übrig lässt.

‘Acis and Galatea’, ein Meisterwerk Georg Friedrich Händels, hat Mozart 1788 in eine neue, zeitgenössische Façon gebracht. Diese Bearbeitung eröffnet am zentralen Konzertabend ein Triptychon, das durch Händels Originalver-sion für fünf Solisten in der Tradition der englischen Masque ebenso ergänzt wird wie durch eine nicht minder hervorragende Neuorchestrierung aus dem Jahr 1828 durch Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein Werk – drei Welten!

Ähnlich verschiedenartige Welten tun sich auch auf, wenn Sir John Eliot Gardiner mit seinem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists Mozarts Requiem und seine c-Moll-Messe dirigiert. Die Wiener Philharmoni-ker geben wieder ihre drei traditionellen Konzerte zur Mozartwoche. Unter anderem wird hier der Dirigent Tugan Sokhiev die ‘Haffner- Symphonie’ von Mozart und die „Italienische“ von Felix Mendelssohn Bartholdy dirigieren. Renaud Capuḉon wird dabei an Mozarts Geburts-tag (27. Jänner) den Solopart an der Violine geben. Das große Oratoirium ‘Elias’ von Fe-lix Mendelsshohn Bartholdy können Sie am 26. Jänner mit der Camerata Salzburg unter Pablo-Heras-Casado im Haus für Mozart erleben. Weitere Künstler der Mozartwo-che sind, u.a. Mitsuko Uchida, Radu Lupu, Ka-tia und Marielle Labèque, Fazil Say oder Al-exander Melnikov am Klavier oder Nikolaus Harnoncourt, Sir John Eliot Gardener und Marc Minkowski am Dirigentenpult red II

info/tickets: www.mozarteum.at

Spielt Mendels-sohn in Salzburg: Stargeiger Renaud Capucon

CampinoProkofi ew: Peter und der

Wolf in HollywoodDG/Universal Music

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Page 28: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

4 | 2015

rezensionen | cd 28

Klassik Thermometer | tonart prüft neue CDs & DVDs auf Herz und Nieren

Philippe JarousskyHändel: PartenopeErato/Warner Classics 0825646090075

Matthias Goerne Wagner: Das RheingoldNaxos 0730099037471

Belcea QuartetBerg, Webern, Schönberg Alpha/Outhere Music 3760014192098

Max Emanuel CencicArie NapoletaneDecca/Universal Music 0028947884224

Eine der Händel-Opern, die noch zu ent-decken ist: Partenope war die legendäre Gründerin der Stadt Neapel. Aber auch eine sehr lebens- und liebenswerte Köni-gin, wie sich bei Karina Gauvin und Philip-pe Jaroussky fein hören lässt.

Vladimir HorowitzReturn to ChicagoDeutsche Grammophon/Universal Music 0028947946496

Wieder mal: Ein bisher unveröffentlichtes Recital, das der wunderbare Vladimir Ho-rowitz 1986 in Chicago gab. Alterweise spielt er Scarlatti, Mozart, Scriabin, Chopin und Schumann. Als Zugabe: Träumerei und Moszkowskis Etincelles.

Stefan Temmingh, Dorothee MieldsBirdsSony Classical/Sony Music 88875141202

Hier zwitschert und tschilpt es, dass es eine barocke Freude ist. Der südafrika-nische Blockfl ötist und die deutsche So-pranistin haben sich Musik ausgesucht, die durch Vogeltöne inspiriert wurde. Be-kanntlich ein besonders reiches Feld.

Ein Lied-Bariton traut sich was: Zumin-dest im Konzert liefert Matthias Goerne einen überzeigenden Wotan ab. Gleich-zeitig der Beginn des ersten internationa-len „Rings“ aus Asien unter Jaap van Zwe-den mit dem Hongkong Philharmonic.

Englands bestes Streichquartett taucht diesmal mit Verstärkung ein in den hier meist harmonischen Halbschatten der Wiener Schule. So wird die Bergsche Ly-rische Suite unversehens zur besonders Schönberg-Verklärten Nacht.

Der geschäftigste aller Countertenöre veröffentlich schon wieder ein neues Arienrezital, freilich eines seine besten. Bei der Beschäftigung mit wiederent-deckten Werken von Porpora, Leo, Vinci oder Scarlatti kommt nie Langeweile auf.

Bewertung | Thermometer

Sergey KhachatryanMy ArmeniaNaive/indigo 0822186054147

Versöhnliche Erinnerung: Zum 100. Jahres-tags des von den Türken verübten arme-nischen Genozids stellen der armenische Geigenstar und seine Schwester Lusine die besten Komponisten ihres Volkes vor. Es sind etliche Entdeckungen dabei.

Julien PrégardienSchubertiadeMyrios Classcis/harmonia mundi 4260183510185

Er hatte die beste Schule: Nach Vater Chris-toph macht sich nun Sohn Julien auf, eben-falls im Tenorfach ein wirklich bedeutender Lied-er-Sänger zu werden. Die vorliegende CD stellt zudem seine dramaturgischen Fä-higkeiten unter Beweis.

www.tonartmagazin.de

29 dvd | rezensionen

Anna NetrebkoVerdi: MacbethDeutsche Grammophon/Universal Music 00440073523422

Wer hätte das gedacht: aus dem süßen Sopranmädel ist ein Vollweib geworden, ein böses dazu, das mit der Stimme ätzt und verführt, den eigenen Mann völlig beherrscht und am Ende als große Prima-donna rollengerecht im Wahnsinn verienkt.

Maria CallasToujours. Paris 1958Warner Classics/Warner Music 0825646054152

Ein echter Klassiker. Das 1958 im TV über-tragene Galakonzert der Sopran-Assolu-ta mit den oberen Pariser Zweitausend im Palais Garnier endlich als Bluray in bester Bildqualität. Zunächst Arien-Kost-barkeiten, dann zweiter Tosca-Akt.

Jonas KaufmannPuccini: Manon LescautSony Classcial/Sony Music 0888751052093

Er verschlingt gegenwärtig Rollen wie andere ein Steak. Doch der deutsche Te-norstar ist sehr gut darin. So auch als Des Grieux in dieser Geschichte einer Roko-ko-Amour-Fou. Kristine Opolais ist seine tigerinnenhafte Partnerin.

Lang LangLive in VersaillesSony Classical/Sony Music 0888751469396

Hier wird im historischen Spiegelsaal der französischen Könige natürlich nicht gra-ziös barock in die Tasten gegriffen, hier schießen die Technikblitze als spitze Fa-cetten durch den Raum. Der chinesische Tastenstar at his best.

Einzigartiges Spielgefühl mit eindrucksvollem Sound

Erleben Sie perfekte Ergonomie, kombiniert mit einer vollkommen gleichmäßigen Ansprache—vom tiefsten bis zum höchsten Ton. Mehr als nur ein Saxophon: das neue Custom EX.

Weitere Informationen finden Sie unter www.yamaha.com

Das neue Custom EX Alt-Saxophon

Autor: Manuel Brug II

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4 | 2015

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Philippe JarousskyHändel: PartenopeErato/Warner Classics 0825646090075

Matthias Goerne Wagner: Das RheingoldNaxos 0730099037471

Belcea QuartetBerg, Webern, Schönberg Alpha/Outhere Music 3760014192098

Max Emanuel CencicArie NapoletaneDecca/Universal Music 0028947884224

Eine der Händel-Opern, die noch zu ent-decken ist: Partenope war die legendäre Gründerin der Stadt Neapel. Aber auch eine sehr lebens- und liebenswerte Köni-gin, wie sich bei Karina Gauvin und Philip-pe Jaroussky fein hören lässt.

Vladimir HorowitzReturn to ChicagoDeutsche Grammophon/Universal Music 0028947946496

Wieder mal: Ein bisher unveröffentlichtes Recital, das der wunderbare Vladimir Ho-rowitz 1986 in Chicago gab. Alterweise spielt er Scarlatti, Mozart, Scriabin, Chopin und Schumann. Als Zugabe: Träumerei und Moszkowskis Etincelles.

Stefan Temmingh, Dorothee MieldsBirdsSony Classical/Sony Music 88875141202

Hier zwitschert und tschilpt es, dass es eine barocke Freude ist. Der südafrika-nische Blockfl ötist und die deutsche So-pranistin haben sich Musik ausgesucht, die durch Vogeltöne inspiriert wurde. Be-kanntlich ein besonders reiches Feld.

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Der geschäftigste aller Countertenöre veröffentlich schon wieder ein neues Arienrezital, freilich eines seine besten. Bei der Beschäftigung mit wiederent-deckten Werken von Porpora, Leo, Vinci oder Scarlatti kommt nie Langeweile auf.

Bewertung | Thermometer

Sergey KhachatryanMy ArmeniaNaive/indigo 0822186054147

Versöhnliche Erinnerung: Zum 100. Jahres-tags des von den Türken verübten arme-nischen Genozids stellen der armenische Geigenstar und seine Schwester Lusine die besten Komponisten ihres Volkes vor. Es sind etliche Entdeckungen dabei.

Julien PrégardienSchubertiadeMyrios Classcis/harmonia mundi 4260183510185

Er hatte die beste Schule: Nach Vater Chris-toph macht sich nun Sohn Julien auf, eben-falls im Tenorfach ein wirklich bedeutender Lied-er-Sänger zu werden. Die vorliegende CD stellt zudem seine dramaturgischen Fä-higkeiten unter Beweis.

www.tonartmagazin.de

29 dvd | rezensionen

Anna NetrebkoVerdi: MacbethDeutsche Grammophon/Universal Music 00440073523422

Wer hätte das gedacht: aus dem süßen Sopranmädel ist ein Vollweib geworden, ein böses dazu, das mit der Stimme ätzt und verführt, den eigenen Mann völlig beherrscht und am Ende als große Prima-donna rollengerecht im Wahnsinn verienkt.

Maria CallasToujours. Paris 1958Warner Classics/Warner Music 0825646054152

Ein echter Klassiker. Das 1958 im TV über-tragene Galakonzert der Sopran-Assolu-ta mit den oberen Pariser Zweitausend im Palais Garnier endlich als Bluray in bester Bildqualität. Zunächst Arien-Kost-barkeiten, dann zweiter Tosca-Akt.

Jonas KaufmannPuccini: Manon LescautSony Classcial/Sony Music 0888751052093

Er verschlingt gegenwärtig Rollen wie andere ein Steak. Doch der deutsche Te-norstar ist sehr gut darin. So auch als Des Grieux in dieser Geschichte einer Roko-ko-Amour-Fou. Kristine Opolais ist seine tigerinnenhafte Partnerin.

Lang LangLive in VersaillesSony Classical/Sony Music 0888751469396

Hier wird im historischen Spiegelsaal der französischen Könige natürlich nicht gra-ziös barock in die Tasten gegriffen, hier schießen die Technikblitze als spitze Fa-cetten durch den Raum. Der chinesische Tastenstar at his best.

Einzigartiges Spielgefühl mit eindrucksvollem Sound

Erleben Sie perfekte Ergonomie, kombiniert mit einer vollkommen gleichmäßigen Ansprache—vom tiefsten bis zum höchsten Ton. Mehr als nur ein Saxophon: das neue Custom EX.

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Autor: Manuel Brug II

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Doctor's Shop:Geschenktipps CD-Tipp I CrossoverAuf ihrem brandneuen Album widmen sich die vier jungen Sänger von Il Divo diesmal südländischen Melodien. Dabei stehen Lieder aus Kuba, Spanien, Mittel- und Südamerika auf der Agenda. Allseits be-kannte Klassiker von Julio Iglesias, Gloria Estefan oder der Tango-Hymne ‘Por Una Cabeza‘ bzw. einer Latin-Interpretation von Beethovens ‘Freude schöner Götterfunken‘ (‘Himno De La Allegria‘). „Es ist unglaublich“, freut sich Il Divo-Sänger Urs Bühler. „Auch nach elf Jahren gelingt es uns noch, etwas zu fi nden, dass uns total begeistert.“ Wer sich für die kommenden Festtage musikalische Abwechs-lung wünscht, liegt mit diesen fröhlichen Songs zwischen Bolero, Mambo und Tango genau richtig.

tonart verlost 3 CDs vonII Divo - Amor & PasionPostkarte mit dem Kennwort “Amor” an otello media, Preysingstrasse 50, 81667 München. Einsendeschluss ist der 18.12.15.

CD-Tipp I KlassikRadu Lupu, geheimnisvoller Meisterpianist aus Rumänien, feiert am 30. November seinen 70. Geburtstag. Die neue CD-Box COMPLETE RECORDINGS umfasst 28 Tonträger und würdigt mit sämtlichen Aufnahmen das Schaffen des Ausnahmekünstlers. Hier treffen sich per-fekt koordinierter Anschlag, gepaart mit detailversessener Interpretation und vollendetem Ausdruck. Radu Lupu nimmt uns mit auf eine musikalische Reise durch seine atemberaubende Welt des Klavierspiels: Vom kompletten Zyklus der Klavierkonzerte Beethovens, hin zu den Kla-vierkonzerten Mozarts, weiter zu den wichtigsten Klavierwerken der Romantik bis schließ-lich zur Begleitung des Kunstliedes. Nicht minder ergreifend sind die Schubert-Werke für vier Hände, die der Pianist mit Daniel Barenboim und Murray Perahia aufgenommen hat.

tonart verlost eine CD-Box Radu Lupu - Complete Recordings

Postkarte mit dem Kennwort “Radu Lupu” an otello media, Preysingstrasse 50, 81667 München. Einsendeschluss ist der 18.12.15.

Geschenk-Tipp I Hifi

Zeitlos, schön und von hoher Klangqualität: Die Manufaktur INKLANG aus Hamburg bietet als erster Hersteller in Deutschland individuell konfi gurier-bare High-End Lautsprecher an. Das Besondere: Kunden können per On-line-Konfi gurator ihr Wunschmodell an ihren persönlichen Einrichtungsstil und ihre Hörgewohnheiten anpassen. Sieben Modelle mit insgesamt 400 Variationsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, von audiophilen Zwei-We-ge-Kompaktlautsprechern bis zu schlanken Standlautsprechern. Für ihr De-sign wurden die Lautsprecher von INKLANG mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet. www.inklang.de

tonart verlost einen 500 EUR – Wertgutschein* der Firma INKLANG Lautsprecher ManufakturPostkarte mit dem Kennwort „Inklang“ an otello media, Preysingstrasse 50, 81667 München. Einsendeschluss ist der 18.12.15.

*(einlösbar auf alle Produkte ab einem Lautsprecherstückpreis von 850,00 Euro der Fa. IINKLANG Lautsprecher Manufaktur – nicht in bar ablösbar.)

Il DivoAmor & Pasion

Sony Music

4 | 2015

doctor´s shop | geschenktipps 30

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Doctor's Shop:Geschenktipps CD-Tipp I CrossoverAuf ihrem brandneuen Album widmen sich die vier jungen Sänger von Il Divo diesmal südländischen Melodien. Dabei stehen Lieder aus Kuba, Spanien, Mittel- und Südamerika auf der Agenda. Allseits be-kannte Klassiker von Julio Iglesias, Gloria Estefan oder der Tango-Hymne ‘Por Una Cabeza‘ bzw. einer Latin-Interpretation von Beethovens ‘Freude schöner Götterfunken‘ (‘Himno De La Allegria‘). „Es ist unglaublich“, freut sich Il Divo-Sänger Urs Bühler. „Auch nach elf Jahren gelingt es uns noch, etwas zu fi nden, dass uns total begeistert.“ Wer sich für die kommenden Festtage musikalische Abwechs-lung wünscht, liegt mit diesen fröhlichen Songs zwischen Bolero, Mambo und Tango genau richtig.

tonart verlost 3 CDs vonII Divo - Amor & PasionPostkarte mit dem Kennwort “Amor” an otello media, Preysingstrasse 50, 81667 München. Einsendeschluss ist der 18.12.15.

CD-Tipp I KlassikRadu Lupu, geheimnisvoller Meisterpianist aus Rumänien, feiert am 30. November seinen 70. Geburtstag. Die neue CD-Box COMPLETE RECORDINGS umfasst 28 Tonträger und würdigt mit sämtlichen Aufnahmen das Schaffen des Ausnahmekünstlers. Hier treffen sich per-fekt koordinierter Anschlag, gepaart mit detailversessener Interpretation und vollendetem Ausdruck. Radu Lupu nimmt uns mit auf eine musikalische Reise durch seine atemberaubende Welt des Klavierspiels: Vom kompletten Zyklus der Klavierkonzerte Beethovens, hin zu den Kla-vierkonzerten Mozarts, weiter zu den wichtigsten Klavierwerken der Romantik bis schließ-lich zur Begleitung des Kunstliedes. Nicht minder ergreifend sind die Schubert-Werke für vier Hände, die der Pianist mit Daniel Barenboim und Murray Perahia aufgenommen hat.

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Page 32: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

4 | 2015

aktuell | hifi 32

Mit einer neuen Soundbar ergänzt Raumfeld sein Angebot an drahtlo-sen Multiroom-Lautsprechern. Aber auch die klassischen Stereo-Boxen des Berliner Herstellers sind eine Empfehlung wert.

Funklautsprecher oder Multiroom-Systeme – wie immer man sie nennen will: Die tönenden Apparate mit dem drahtlosen Zugriff auf das Heimnetz haben Hochkonjunktur. Allerdings: Nicht alles, was über W-LAN-Funkstrecken Musik empfängt, tönt nach den Regeln der HiFi-Kunst. Ebendies aber verspricht der Berliner Multiroom-Spezialist Raumfeld. Davon zeugt ein schon zur Großfa-milie herangewachsenes Netzwerk-Lautsprecherprogramm des Herstellers, das von der Mini-Box für die Küche bis hin zu ausgewachsenen, brusthohen Standlautsprechern reicht.Die neueste Errungenschaft des Hauses ist eine Soundbar, also ein schmales, für die Montage unter dem Fernseher kon-zipiertes Gerät, das den Klang von mo-dernen, superfl achen Bildschirmen vere-deln soll. Mit seinen eingebauten sechs Lautsprecherchassis intoniert es nicht nur den TV-Ton mit kräftiger Stimme. Es taugt auch für die Musikwiedergabe in Genießer-Qualität. Daran hat der zur Soundbar gehörende Subwoofer, eine separate, fl ache Tiefton-Box, die sich mü-helos unter der Couch verstecken lässt, einen entscheidenden Anteil. Die beiden Komponenten (Komplettpreis: 1300 Euro) verbinden sich automatisch über Funk miteinander, ganz ohne um-ständliche Anschluss- und Einrichtungsprozeduren.

Surround-Sound für Filme

Digitale Signalaufbereitung justier t die Wiedergabe nach den Vorgaben des Programms: Für Spielfi lme bietet sich der vir tuelle Surround-Sound an, der, ähnlich wie im Kino, den Zuhörer in die Mitte des Klanggeschehens versetzt. Für Sportübertragungen zaubert die Soundbar akustische Stadion-Atmo-sphäre ins Wohnzimmer, für Musik verzichtet sie auf alle Effekte und hält sich an die Regeln der Stereo-Wiedergabe.Zur Navigation durch die Musik gibt es kostenlose Apps. Sie verwandeln Smartphones und Tablets unter den Betriebssystemen iOS- oder Android in komfortable Fernbedienungen. Die Installation der Software und die Ein-richtung des gesamten Systems macht keine große Mühe, alles ist in we-nigen Minuten erledigt. Die Steuer-Apps fi nden nicht nur Musikarchive auf vernetzten Festplatten oder in Computer. Sie kontaktieren auch ein ganzes Universum an Internet-Radiostationen und bringen Streaming-Dienste wie Spotify, Napster oder Tidal zu Gehör. Das gesamte Bedienkonzept wirkt sehr ausgereift, die Oberfl äche der Software geriet klar und übersichtlich,

Plattencover werden erkannt und automatisch angezeigt. Und wie üblich, lassen sich mehrere Lautsprechersysteme in verschiedenen Räumen ansteuern – unabhängig von-einander oder synchron mit demselben Musikprogramm.

Kleine Stereoboxen als Alternative

Eine interessante Alternative zur Soundbar sind die beiden, ebenfalls über W-LAN angesteuerten Cubes aus dem Raumfeld-Programm, sehr kom-pakte, würfelförmige Stereo-Lautsprecher, in de-nen koaxial aufgebaute Chassis musizieren – also Tief-Mitteltöner, die vor ihren Membranen kleine Hochtöner tragen. Diese Technik verhilft ihnen zu einem prächtigen Stereopanorama, in dem sich Stimmen und Instrumente exakt orten lassen. Und weil auch die Klangbalance stimmt – schöne Mitten und klare,

luftige Höhen auf einem eher schlanken, aber trockenem Tief-tonfundament – sind die Raum-feld-Würfel (Paarpreis: um 500 Euro) eine klare Empfehlung wert. Wolfgang Tunze II

Drahtlos musikalischRaumfeld verspricht Flurfunk in Genießer-Qualität

Große Familie: Ras Raumfeld-Pro-gramm umfasst Funk-Lautspre-cher von der Standbox bis zum Mini-Speaker

Starkes Tandem: Ein fl acher Subwoo-

fer unterstützt die Soundbar mit sattem

Tiefton-Fundament

Musik in allen Praxisräumen. Mit einem Lautsprecher-Leasing-Angebot will Raumfeld zur entspannten Atmo-sphäre in der Praxis beitragen – nicht nur im Wartezimmer. Keine schlechte Idee: Überschaubare Raten sind auch unter betriebswirtschaftlichen Ge-

sichtspunkten eine sinnvolle Alternati-ve zur größeren Anschaffung.

www.raumfeld.com/b2b

www.tonartmagazin.de

33 hifi | aktuell

Hauchdünne, platinbedampfte Membranen, ein Röhren-verstärker in einem Gehäuse aus feinem Carrara-Mar-mor, Musiksignale mit 500 Volt Spannung – mit solchen Ingredienzen will er hellhörige Ohren betören, der neue Mega-Kopfhörer von Sennheiser. Die Ambitionen des niedersächsischen Herstellers sind gar nicht neu: Schon 1991 baute Sennheiser einen Hörer ähnlichen Kalibers. Er hörte auf den Namen Orpheus – wie der Sänger aus der griechischen Mythologie, der mit der Schönheit seiner Stimme sogar die Geister der Unterwelt zu Tränen rührte. Jetzt bekommt der legendäre Kopfhörer einen Nachfolger gleichen Namens, der, wie das Vorbild, nach dem elektrost-atischen Prinzip arbeitet, aber im Detail alles noch ein biss-chen besser macht. So generiert der Neue die Hochspan-nung, die für den elektrostatischen Antrieb notwendig ist, erst im Hörer selbst.

Platinbedampfte Membranen

Damit vermeiden wir“, sagt Chefkonstrukteur Axel Grell, „dass der größte Teil der elektrischen Leistung schon im Anschlusskabel verbraucht wird“. Aus Keramikelementen geschliffene, goldbedampfte Elektroden übertragen die elektrische Energie auf die schwerelosen Membranen. Sol-che Kunstgriffe tragen zur extremen Klangreinheit bei: Noch nie wurden bei einem Kopfhörer derart geringe Verzerrun-gen gemessen, ist aus dem Sennheiser-Labor zu hören. Und noch nie vermeldeten Datenblätter einen so weiten Fre-quenzgang, der von 8 Hertz bis über 100 Kilohertz reicht – weit über die Grenzen des menschlichen Hörvermögens hinaus. Noch nie allerdings mussten Audiophile für ihren Traum-Kopfhörer, der aus 6000 Einzelteilen besteht, so tief in die Taschen greifen: Rund 50.000 Euro soll der neue Or-pheus kosten, wenn er im Sommer des nächsten Jahres in limitierter Aufl age erscheint. Wolfgang Tunze II

Meilenstein Sennheiser baut einen neuen Orpheus

Der Preis ist heiß: Rund 50.000 Euro soll er kosten, der teuerste Kopfhörer der Welt

I N N O VAT I O N O H N E KO M P R O M I S S E

Die weltweit erste Einpunktschallquelle liefert einen so präzisen Klang, dass er von einer Live-Performance nicht zu unterscheiden ist. Nach drei Jahren intensiver Entwicklung, und voller topaktueller Technologie, ist das bahnbrechende Original nun in zwei Größen erhältlich: Blade und Blade Two.

Wenn Sie Ihre Musik wirklich lieben, wird Sie das Ergebnis völlig begeistern.

www.kef.com

GP Acoustics GmbH, Kruppstr. 82-100, D-45145 Essen, Germany Tel: +49 (0) 201- 17039- 0

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Mit einer neuen Soundbar ergänzt Raumfeld sein Angebot an drahtlo-sen Multiroom-Lautsprechern. Aber auch die klassischen Stereo-Boxen des Berliner Herstellers sind eine Empfehlung wert.

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Surround-Sound für Filme

Digitale Signalaufbereitung justier t die Wiedergabe nach den Vorgaben des Programms: Für Spielfi lme bietet sich der vir tuelle Surround-Sound an, der, ähnlich wie im Kino, den Zuhörer in die Mitte des Klanggeschehens versetzt. Für Sportübertragungen zaubert die Soundbar akustische Stadion-Atmo-sphäre ins Wohnzimmer, für Musik verzichtet sie auf alle Effekte und hält sich an die Regeln der Stereo-Wiedergabe.Zur Navigation durch die Musik gibt es kostenlose Apps. Sie verwandeln Smartphones und Tablets unter den Betriebssystemen iOS- oder Android in komfortable Fernbedienungen. Die Installation der Software und die Ein-richtung des gesamten Systems macht keine große Mühe, alles ist in we-nigen Minuten erledigt. Die Steuer-Apps fi nden nicht nur Musikarchive auf vernetzten Festplatten oder in Computer. Sie kontaktieren auch ein ganzes Universum an Internet-Radiostationen und bringen Streaming-Dienste wie Spotify, Napster oder Tidal zu Gehör. Das gesamte Bedienkonzept wirkt sehr ausgereift, die Oberfl äche der Software geriet klar und übersichtlich,

Plattencover werden erkannt und automatisch angezeigt. Und wie üblich, lassen sich mehrere Lautsprechersysteme in verschiedenen Räumen ansteuern – unabhängig von-einander oder synchron mit demselben Musikprogramm.

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Eine interessante Alternative zur Soundbar sind die beiden, ebenfalls über W-LAN angesteuerten Cubes aus dem Raumfeld-Programm, sehr kom-pakte, würfelförmige Stereo-Lautsprecher, in de-nen koaxial aufgebaute Chassis musizieren – also Tief-Mitteltöner, die vor ihren Membranen kleine Hochtöner tragen. Diese Technik verhilft ihnen zu einem prächtigen Stereopanorama, in dem sich Stimmen und Instrumente exakt orten lassen. Und weil auch die Klangbalance stimmt – schöne Mitten und klare,

luftige Höhen auf einem eher schlanken, aber trockenem Tief-tonfundament – sind die Raum-feld-Würfel (Paarpreis: um 500 Euro) eine klare Empfehlung wert. Wolfgang Tunze II

Drahtlos musikalischRaumfeld verspricht Flurfunk in Genießer-Qualität

Große Familie: Ras Raumfeld-Pro-gramm umfasst Funk-Lautspre-cher von der Standbox bis zum Mini-Speaker

Starkes Tandem: Ein fl acher Subwoo-

fer unterstützt die Soundbar mit sattem

Tiefton-Fundament

Musik in allen Praxisräumen. Mit einem Lautsprecher-Leasing-Angebot will Raumfeld zur entspannten Atmo-sphäre in der Praxis beitragen – nicht nur im Wartezimmer. Keine schlechte Idee: Überschaubare Raten sind auch unter betriebswirtschaftlichen Ge-

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Hauchdünne, platinbedampfte Membranen, ein Röhren-verstärker in einem Gehäuse aus feinem Carrara-Mar-mor, Musiksignale mit 500 Volt Spannung – mit solchen Ingredienzen will er hellhörige Ohren betören, der neue Mega-Kopfhörer von Sennheiser. Die Ambitionen des niedersächsischen Herstellers sind gar nicht neu: Schon 1991 baute Sennheiser einen Hörer ähnlichen Kalibers. Er hörte auf den Namen Orpheus – wie der Sänger aus der griechischen Mythologie, der mit der Schönheit seiner Stimme sogar die Geister der Unterwelt zu Tränen rührte. Jetzt bekommt der legendäre Kopfhörer einen Nachfolger gleichen Namens, der, wie das Vorbild, nach dem elektrost-atischen Prinzip arbeitet, aber im Detail alles noch ein biss-chen besser macht. So generiert der Neue die Hochspan-nung, die für den elektrostatischen Antrieb notwendig ist, erst im Hörer selbst.

Platinbedampfte Membranen

Damit vermeiden wir“, sagt Chefkonstrukteur Axel Grell, „dass der größte Teil der elektrischen Leistung schon im Anschlusskabel verbraucht wird“. Aus Keramikelementen geschliffene, goldbedampfte Elektroden übertragen die elektrische Energie auf die schwerelosen Membranen. Sol-che Kunstgriffe tragen zur extremen Klangreinheit bei: Noch nie wurden bei einem Kopfhörer derart geringe Verzerrun-gen gemessen, ist aus dem Sennheiser-Labor zu hören. Und noch nie vermeldeten Datenblätter einen so weiten Fre-quenzgang, der von 8 Hertz bis über 100 Kilohertz reicht – weit über die Grenzen des menschlichen Hörvermögens hinaus. Noch nie allerdings mussten Audiophile für ihren Traum-Kopfhörer, der aus 6000 Einzelteilen besteht, so tief in die Taschen greifen: Rund 50.000 Euro soll der neue Or-pheus kosten, wenn er im Sommer des nächsten Jahres in limitierter Aufl age erscheint. Wolfgang Tunze II

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Der Preis ist heiß: Rund 50.000 Euro soll er kosten, der teuerste Kopfhörer der Welt

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Wenn Sie Ihre Musik wirklich lieben, wird Sie das Ergebnis völlig begeistern.

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GP Acoustics GmbH, Kruppstr. 82-100, D-45145 Essen, Germany Tel: +49 (0) 201- 17039- 0

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4 | 2015

aktuell | hifi 34

Zauber-Box: Linkwitz LX521

IL DIVO – Das neue Studioalbum „Amor & Pasion“ – ab 27.11. überall!

01. Por Una Cabeza02. Abrázame03. Don’t Wanna Lose You

(Si Voy A Perderte)04. Quizás, Quizás, Quizás

(Perhaps, Perhaps, Perhaps)05. Bésame Mucho06. Quién será (Sway)07. Volver08. Historia De Un Amor09. Eres Tu10. Contigo En La Distancia11. To All The Girls I’ve Loved Before

(A Las Mujeres Que Yo Amé)12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)

01. Por Una Cabeza02. Abrázame03. Don’t Wanna Lose You

04. Quizás, Quizás, Quizás

05. Bésame Mucho06. Quién será (Sway)07. Volver08. Historia De Un Amor09. Eres Tu10. Contigo En La Distancia11. To All The Girls I’ve Loved Before

12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)

151036 Il Divo_Otello_Anz._200x68mm_RZ.indd 1 04.11.15 15:37

AN

ZEIG

E

kompetentprofessionellunvergleichlich

THE headphone company

www.ultrasone.com

Linkwitz LautsprecherWunder des Raumklangs Unter den vielen Lautsprechern sind die von Linkwitz eine Klasse für sich. Man sieht es ihnen nicht an, im Gegenteil, das unge-wöhnliche Aussehen könnte zu der Vermutung führen, dass sich ein Designer aus-getobt hätte und es um eine Art Voodoo geht.

Dies trifft so gar nicht zu. Man kennt Linkwitz als namhaf-ten Wissenschaftler. Von ihm stammen u.a. die weltbekann-ten Linkwitz-Riley-Filter. Was macht Linkwitz anders? „Normale“ Lautsprecher klin-gen aus den verschiedenen frontalen Richtungen unter-schiedlich. Die akustische Wahrnehmung hängt von Hörabstand und Raum ab. Das erklärt auch, warum „normale“ Lautsprecher bei ei-ner Vorführung gut gefallen, aber im eigenen Heim einen ganz anderen Eindruck machen.

Besonderes Abstrahlverhalten

Hier schafft Linkwitz Lösungen. Man kann um diese Laut-sprecher herumlaufen und der Klang bleibt stetig gleich, denn die technische Besonderheit liegt im Abstrahlverhal-ten. Dies ist wissenschaftlich untermauert und von vielen Messungen begleitet. Durch das besondere Abstrahlver-halten wird der Raum in allen Richtungen identisch an-geregt. Mit verblüffendem Ergebnis: Eine Raumdarstellung der Sonderklasse. Die Musiker spielen von ihrem Platz im Raum, nicht nur in der Ebene zwischen den Lautsprechern. Man meint, die sichtbaren Lautsprecher seien gar nicht in Betrieb. Dieser besondere Höreindruck ist weitgehend raumunabhängig. Leider lässt sich diese Bühnendarstel-lung nur schwer beschreiben. Man muss sie erlebt haben.Die Firma EarFood GmbH liefert Linkwitz-Lautsprecher samt Elektronik. Deren Angebot umfasst die gesam-te Produktpalette vom LXmini Bausatz für 600 €, bis zum spielfertigen LX521 Referenzlautsprecher in indi-vidueller Holzart. Alles Notwendige zwischen CD-Play-er und Lautsprecher befi ndet sich in einer schlanken, fernbedienbaren „PowerBox“. Jörg Wuttke II

Infos: www.magicLX521.com

www.tonartmagazin.de

35 hifi | produkttipp

Der Top-Kopfhörer von beyerdynamic ist in der zweiten Generation noch besser geworden. Und er bleibt der welt-weit einzige Highend-Hörer mit 600-Ohm-Wandler.

Hochohmige Kopfhörer reagieren äußerst fl ink auf Impulse in der Musik. Denn ihre Schwing-Spulen sind aus besonders feinem, dünnem Draht gewickelt und deshalb sehr leicht. Allerdings spielen solche Hörer an den meisten Porti-Play-ern und Smartphones nicht laut genug, denn sie brauchen mehr Spannung als niederohmige Modelle.

beyerdynamic gleicht dieses Manko durch eine spezielle Konstruktion der Dauermagnete aus, die ein besonders kräftiges Magnetfeld erzeugt. „Tesla“ nennt der Hersteller diese Technologie. Und tatsächlich kann man den neuen T auch an den meisten Smartphones mit ausreichender Laut-stärke betreiben. Um das zu unterstreichen, stattet

beyerdynamic ihn jetzt mit einem Miniklin-

kenstecker aus. Das Anschluss-kabel ist in der neuen Ge-neration mit Textilgewebe

ummantelt und es ist austausch-

bar : Als optionales Zubehör gibt‘s ein Kabel

mit symmetrischem, vierpoligem XLR-Stecker. Diese An-schlussart wird in Highend-Kreisen bevorzugt, allerdings bieten nur einige wenige Kopfhörerverstärker die entspre-chende Buchse. Die meisten HiFi-Geräte sind nach wie vor mit der „großen“ Klinkenbuchse ausgestattet. Einen Adap-ter von kleiner auf große Klinke packt beyerdynamic bei. Außerdem im Lieferumfang: ein Hardcase für den sicheren Transport.

beyerdynamic T 1Der leichtfüßige Highend-Kopfhörer

Der neue Tesla-Wandler.

Zauber-Box: Linkwitz LX521

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12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)

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ANZEIGE

Klangcharakter optimiert

Äußerlich hat sich der T gegen-über dem Urmodell von 2009 kaum verändert, aber im In-neren haben die Entwickler an zahlreichen Stellen Fein-tuning betrieben: Sie ha-ben die Geometrie und das Gewebe der Schallwand optimiert und durch zusätzliche Dämpfung stö-rende Resonan-zen und Vibrationen eliminiert. Auch der Klangcharakter wurde behutsam nachjustiert: etwas mehr Wärme in den Höhen, etwas festeres Tiefton-fundament. Dennoch ist der T nach wie vor dem neutralen, ver-färbungsfreien Klang verpfl ichtet.

Auch in Sachen Tragekomfort legt der Neue eine Schippe drauf: Die Ohr-polster sind mit Memory-Schaum gefüllt und mit extrafl auschigem Velours aus Hohlfasern bezogen.

Erstaunlich ist immer wieder, dass beyerdynamic die hochwertigen Hö-rer, selbst die erschwinglicheren, nach wie vor nicht nur in Deutschland entwickelt, sondern auch hierzulande herstellt. Und das im schwäbischen Heilbronn – nicht gerade eine Niedriglohn-Region. Dabei hat beyer-dynamic den Preis seit Einführung des Ur-T in 2009 um nicht mal 5 Prozent erhöht: auf jetzt 990 Euro Ulrich Wienforth II

Kontakt: www.beyerdynamic.de, Tel. 07131/6170

Made in Heilbronn: der neue T 1 von beyerdynamic.

Aus

gabe 4/2015

www.tonartmagazin.d

e Produkttipp

beyerdynamic T 1

Das Musikmagazin im Deutschen Ärzteblatt

T

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Zauber-Box: Linkwitz LX521

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01. Por Una Cabeza02. Abrázame03. Don’t Wanna Lose You

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05. Bésame Mucho06. Quién será (Sway)07. Volver08. Historia De Un Amor09. Eres Tu10. Contigo En La Distancia11. To All The Girls I’ve Loved Before

12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)12. Himno de la Alegría (Ode To Joy)

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kompetentprofessionellunvergleichlich

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Dies trifft so gar nicht zu. Man kennt Linkwitz als namhaf-ten Wissenschaftler. Von ihm stammen u.a. die weltbekann-ten Linkwitz-Riley-Filter. Was macht Linkwitz anders? „Normale“ Lautsprecher klin-gen aus den verschiedenen frontalen Richtungen unter-schiedlich. Die akustische Wahrnehmung hängt von Hörabstand und Raum ab. Das erklärt auch, warum „normale“ Lautsprecher bei ei-ner Vorführung gut gefallen, aber im eigenen Heim einen ganz anderen Eindruck machen.

Besonderes Abstrahlverhalten

Hier schafft Linkwitz Lösungen. Man kann um diese Laut-sprecher herumlaufen und der Klang bleibt stetig gleich, denn die technische Besonderheit liegt im Abstrahlverhal-ten. Dies ist wissenschaftlich untermauert und von vielen Messungen begleitet. Durch das besondere Abstrahlver-halten wird der Raum in allen Richtungen identisch an-geregt. Mit verblüffendem Ergebnis: Eine Raumdarstellung der Sonderklasse. Die Musiker spielen von ihrem Platz im Raum, nicht nur in der Ebene zwischen den Lautsprechern. Man meint, die sichtbaren Lautsprecher seien gar nicht in Betrieb. Dieser besondere Höreindruck ist weitgehend raumunabhängig. Leider lässt sich diese Bühnendarstel-lung nur schwer beschreiben. Man muss sie erlebt haben.Die Firma EarFood GmbH liefert Linkwitz-Lautsprecher samt Elektronik. Deren Angebot umfasst die gesam-te Produktpalette vom LXmini Bausatz für 600 €, bis zum spielfertigen LX521 Referenzlautsprecher in indi-vidueller Holzart. Alles Notwendige zwischen CD-Play-er und Lautsprecher befi ndet sich in einer schlanken, fernbedienbaren „PowerBox“. Jörg Wuttke II

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Der Top-Kopfhörer von beyerdynamic ist in der zweiten Generation noch besser geworden. Und er bleibt der welt-weit einzige Highend-Hörer mit 600-Ohm-Wandler.

Hochohmige Kopfhörer reagieren äußerst fl ink auf Impulse in der Musik. Denn ihre Schwing-Spulen sind aus besonders feinem, dünnem Draht gewickelt und deshalb sehr leicht. Allerdings spielen solche Hörer an den meisten Porti-Play-ern und Smartphones nicht laut genug, denn sie brauchen mehr Spannung als niederohmige Modelle.

beyerdynamic gleicht dieses Manko durch eine spezielle Konstruktion der Dauermagnete aus, die ein besonders kräftiges Magnetfeld erzeugt. „Tesla“ nennt der Hersteller diese Technologie. Und tatsächlich kann man den neuen T auch an den meisten Smartphones mit ausreichender Laut-stärke betreiben. Um das zu unterstreichen, stattet

beyerdynamic ihn jetzt mit einem Miniklin-

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ummantelt und es ist austausch-

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04. Quizás, Quizás, Quizás

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Äußerlich hat sich der T gegen-über dem Urmodell von 2009 kaum verändert, aber im In-neren haben die Entwickler an zahlreichen Stellen Fein-tuning betrieben: Sie ha-ben die Geometrie und das Gewebe der Schallwand optimiert und durch zusätzliche Dämpfung stö-rende Resonan-zen und Vibrationen eliminiert. Auch der Klangcharakter wurde behutsam nachjustiert: etwas mehr Wärme in den Höhen, etwas festeres Tiefton-fundament. Dennoch ist der T nach wie vor dem neutralen, ver-färbungsfreien Klang verpfl ichtet.

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Erstaunlich ist immer wieder, dass beyerdynamic die hochwertigen Hö-rer, selbst die erschwinglicheren, nach wie vor nicht nur in Deutschland entwickelt, sondern auch hierzulande herstellt. Und das im schwäbischen Heilbronn – nicht gerade eine Niedriglohn-Region. Dabei hat beyer-dynamic den Preis seit Einführung des Ur-T in 2009 um nicht mal 5 Prozent erhöht: auf jetzt 990 Euro Ulrich Wienforth II

Kontakt: www.beyerdynamic.de, Tel. 07131/6170

Made in Heilbronn: der neue T 1 von beyerdynamic.

Aus

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beyerdynamic T 1

Das Musikmagazin im Deutschen Ärzteblatt

T

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geschenktipps | hifi 36

GeschenktippsNeuheiten zum Fest von Ulrich Wienforth

SonoroSTEREO kostet lackiert in Schwarz, Weiß, Rot, Graphit, Silber, oder Taupe um 700 Euro, mit echtem Nussbaum-Furnier um 800 Euro.

Advanced Line 17.2 in „Senfgelb“, Modell 13.4 in „Gewit-tergrau“ und „Petrol“ und die 17.5 in „Schneeweiß“

Klang für Fortgeschrittene: KEF Reference

Seit 40 Jahren baut die britische Hig-hend-Schmiede KEF die „Referen-ce“-Serie – und hat sie immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. In der aktuellen Generation sind die Re-ference-Modelle mit KEFs berühmtem Uni-Q-Chassis bestückt, einer konzen-trischen Anordnung der Hoch- und Mittelton-Wandler, die eine Punkt-schallquelle bilden. Die Serie umfasst einen Regal-, zwei Stand- und einen Center-Lautsprecher sowie einen Sub-woofer. Sie sind in Hochglanz-Schwarz oder echtholzfurniert in Palisander oder Nussbaum erhältlich – jeweils mit Alumi-nium-Front.

www.gpaeu.com

Die Kompaktbox Reference 1(links, nussbaumfurniert) kostet ohne Standfuß um 3500 Euro pro Stück, die Standbox Refe-rence 3, hier in Palisanderfur-nier, liegt bei 5000 Euro.

Standlautsprecher nuVero 110 (Stückpreis 1465 Euro), erhält-lich in Schwarz, Weiß oder Goldbraun.

Made in Germany: Nubert nuVero

Immer mehr Lautsprecher-Anbieter las-sen ihre Boxen in Fernost fertigen. Zu den wenigen Herstellern, die noch guten Gewissens „Made in Germany“ auf ihre Produkte schreiben dürfen, gehört Nu-bert aus Schwäbisch Gmünd. Jedenfalls die Top-Serien „nuLine“ und nuVero“ werden in Deutschland hergestellt. Auch die Bauteile bezieht Nubert weitgehend von einheimi-schen Zulieferern. Trotzdem sind die Preisen bezahlbar: Selbst die Top-Serie nuVero be-ginnt bei einem Stückpreis von 575 Euro für die Regalbox nuVero 30 und endet bei 2235 Euro für die veritable Standbox nuVero 140.

www.nubert.de

Highend für die Reise: Ultrasone Edition

Mit der „Edition“-Serie hatte Ultrasone einst das Lu-xussegment im Kopfhörer-Markt eröffnet. Jetzt kommt mit dem Modell „Edition M“ eine besonders kompakte, ohraufl iegende Variante für die Reise. Der Hörer wiegt nur knapp 150 Gramm und lässt sich in einer mitgelie-ferten Transporttasche verstauen. Es handelt sich um ein geschlossenes Modell, das Außenlärm ab-sorbiert. In das abnehmbare Kabel ist eine Fernbedienung mit Mikrofon integriert. Wie alle Edition-Mo-delle ist Edition M „Made in Germany“, hat eine titanbe-schichtete Membran, rut-heniumbeschichtete Ge-häuse und Polsterbezüge aus Schafsleder.

www.ultrasone.de

Lautsprecher à la carte

Die Manufaktur Inklang aus Hamburg bietet als erster Hersteller in Deutschland individuell konfi gurierbare Lautsprecher an. Per Online-Konfi gurator kann man sein Wunschmodell an Einrichtungsstil und Hörge-wohnheiten anpassen. Sieben Modelle mit insgesamt 400 Variationsmöglichkeiten werden angeboten, vom Regallautsprecher „AdvancedLine 10.2“ für 850 Euro bis zum Standlautsprecher „AdvancedLine 17.5“ für 2350 Euro. Das Produktdesign wurde mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet. Inklang gewährt ein vierwöchiges Rückgaberecht und fünf Jahre Garantie.

www.inklang.de

Jetzt auch mit Nussbaumfurnier: SonoroSTEREO

Sonoro bietet seine „All-in-One“-Anlage sonoroSTEREO in zwei weiteren Farb varianten an: graphit lackiert und echtholzfurniert in Nussbaum. Das Gerät empfängt UKW- und DAB+-Radio, spielt Musik von CDs, vom USB-Stick oder vom Smartphone via Bluetooth. Von all diesen Quellen kann man sich auch we-cken lassen – oder wahlweise vom intern gespeicherten Vogelzwitschern, von Meeresbrandung, etc. SonoroSTEREO gibt linken und rechten Kanal über se-parate Lautsprecher wieder – und die Bässe über einen „Downfi re“-Tieftöner.

www.sonoro.de

Für den guten Ton unterwegs: Ultrasone

Edition M (um 900 Euro)

Page 37: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

4 | 2015

geschenktipps | hifi 36

GeschenktippsNeuheiten zum Fest von Ulrich Wienforth

SonoroSTEREO kostet lackiert in Schwarz, Weiß, Rot, Graphit, Silber, oder Taupe um 700 Euro, mit echtem Nussbaum-Furnier um 800 Euro.

Advanced Line 17.2 in „Senfgelb“, Modell 13.4 in „Gewit-tergrau“ und „Petrol“ und die 17.5 in „Schneeweiß“

Klang für Fortgeschrittene: KEF Reference

Seit 40 Jahren baut die britische Hig-hend-Schmiede KEF die „Referen-ce“-Serie – und hat sie immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. In der aktuellen Generation sind die Re-ference-Modelle mit KEFs berühmtem Uni-Q-Chassis bestückt, einer konzen-trischen Anordnung der Hoch- und Mittelton-Wandler, die eine Punkt-schallquelle bilden. Die Serie umfasst einen Regal-, zwei Stand- und einen Center-Lautsprecher sowie einen Sub-woofer. Sie sind in Hochglanz-Schwarz oder echtholzfurniert in Palisander oder Nussbaum erhältlich – jeweils mit Alumi-nium-Front.

www.gpaeu.com

Die Kompaktbox Reference 1(links, nussbaumfurniert) kostet ohne Standfuß um 3500 Euro pro Stück, die Standbox Refe-rence 3, hier in Palisanderfur-nier, liegt bei 5000 Euro.

Standlautsprecher nuVero 110 (Stückpreis 1465 Euro), erhält-lich in Schwarz, Weiß oder Goldbraun.

Made in Germany: Nubert nuVero

Immer mehr Lautsprecher-Anbieter las-sen ihre Boxen in Fernost fertigen. Zu den wenigen Herstellern, die noch guten Gewissens „Made in Germany“ auf ihre Produkte schreiben dürfen, gehört Nu-bert aus Schwäbisch Gmünd. Jedenfalls die Top-Serien „nuLine“ und nuVero“ werden in Deutschland hergestellt. Auch die Bauteile bezieht Nubert weitgehend von einheimi-schen Zulieferern. Trotzdem sind die Preisen bezahlbar: Selbst die Top-Serie nuVero be-ginnt bei einem Stückpreis von 575 Euro für die Regalbox nuVero 30 und endet bei 2235 Euro für die veritable Standbox nuVero 140.

www.nubert.de

Highend für die Reise: Ultrasone Edition

Mit der „Edition“-Serie hatte Ultrasone einst das Lu-xussegment im Kopfhörer-Markt eröffnet. Jetzt kommt mit dem Modell „Edition M“ eine besonders kompakte, ohraufl iegende Variante für die Reise. Der Hörer wiegt nur knapp 150 Gramm und lässt sich in einer mitgelie-ferten Transporttasche verstauen. Es handelt sich um ein geschlossenes Modell, das Außenlärm ab-sorbiert. In das abnehmbare Kabel ist eine Fernbedienung mit Mikrofon integriert. Wie alle Edition-Mo-delle ist Edition M „Made in Germany“, hat eine titanbe-schichtete Membran, rut-heniumbeschichtete Ge-häuse und Polsterbezüge aus Schafsleder.

www.ultrasone.de

Lautsprecher à la carte

Die Manufaktur Inklang aus Hamburg bietet als erster Hersteller in Deutschland individuell konfi gurierbare Lautsprecher an. Per Online-Konfi gurator kann man sein Wunschmodell an Einrichtungsstil und Hörge-wohnheiten anpassen. Sieben Modelle mit insgesamt 400 Variationsmöglichkeiten werden angeboten, vom Regallautsprecher „AdvancedLine 10.2“ für 850 Euro bis zum Standlautsprecher „AdvancedLine 17.5“ für 2350 Euro. Das Produktdesign wurde mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet. Inklang gewährt ein vierwöchiges Rückgaberecht und fünf Jahre Garantie.

www.inklang.de

Jetzt auch mit Nussbaumfurnier: SonoroSTEREO

Sonoro bietet seine „All-in-One“-Anlage sonoroSTEREO in zwei weiteren Farb varianten an: graphit lackiert und echtholzfurniert in Nussbaum. Das Gerät empfängt UKW- und DAB+-Radio, spielt Musik von CDs, vom USB-Stick oder vom Smartphone via Bluetooth. Von all diesen Quellen kann man sich auch we-cken lassen – oder wahlweise vom intern gespeicherten Vogelzwitschern, von Meeresbrandung, etc. SonoroSTEREO gibt linken und rechten Kanal über se-parate Lautsprecher wieder – und die Bässe über einen „Downfi re“-Tieftöner.

www.sonoro.de

Für den guten Ton unterwegs: Ultrasone

Edition M (um 900 Euro)

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Das „Hotel Alpenrose” wurde 2015 einmal mehr mit Topauszeichnungen der unterschiedlichsten Tourismus-Plattformen überschüttet. Einfach nur deshalb - und deshalb völlig zurecht -, weil ihre Betreiber zu den genialsten gehören, was das Organisieren von perfektem Urlaub für große wie kleine Gäste ausmacht. Doch die „Alpenrose”-Gastgeber ruhen sich auf ihren Ruhm-Lorbeeren nicht aus. Stattdessen erweitern sie ihr Angebot um immer noch mehr Attraktionen.

Was macht das „Leading Family Hotel & Resort Alpenro-se”, ausgezeichnet mit inzwischen satten vier Sternen Superi-or, zum zweiten Mal von skiresort.de als „bestes Kinderhotel” oder bei HolidayCheck mit 100 Prozent Weiterempfehlun-gen, gelegen in Lermoos in Tirol, zu etwas so Besonderem? Sämtliche Juroren aus der Tourismus-Branche sind sich seit Jahren einig, dass die Institution „Alpenrose” stets gehalten hat, was sie verspricht: Großartigen All-Inclusive-Urlaub für Erwachsene wie den Nachwuchs. Damit nicht genug, denn in dieser Einrichtung wird permanent versucht, das Wohl-ergehen seiner Gäste zu optimieren und zu steigern. Nicht umsonst zählt das Haus zu den bestbewerteten Kinderho-tels in ganz Europa. „Der Kunde ist uneingeschränkter König”, dieses Motto verkommt hier nicht zur Phrase.

2000-Quadratmeter-Indoor-Spielwelt

Aktuell spielt das Thema „Wasser” eine noch entschei-dendere Rolle in der Pracht-Anlage als eh schon. Frisch dazu gekommen zum opulenten Freizeitspaß-Angebot ist eine satte 90 Meter lange Speed-Reifen-Wasserrutsche. Die kann Sommer wie Winter genutzt werden, drinnen wie draußen. Rechtzeitig zur Wintersaison wird die Startfahne für die neue Saison auf der Rutsche gehisst. Doch diese Einrichtung ist nur der modernste Zugewinn des Hotels.

Es gibt – ganz nebenbei – eine 2000-Quadratmeter-In-door-Spielwelt. Die ist ausgestattet mit Kino und Theater, Softplay-Anlage, Gokartbahn, einer Riesenrutsche über stol-ze fünf Stockwerke und vieles mehr. 24 Kinderbetreuerinnen und -betreuer kümmern sich um die lieben Kleinen an 90 Stunden pro Woche und bieten den „Zwergerln” das volle Programm. Was bedeutet, dass sich die „lieben Großen” auch mal ohne Nachwuchs blendend amüsieren können, ohne sich

Sorgen bereiten zu müssen, dass diesem langweilig wird. Gerne auch Outdoor, etwa beim Skifahren im Winter, aber auch innerhalb der geräumigen Hallen und Räume: Pilates, Yoga Plate, Sauna-Aufgüsse und Meersalz-Peelings, Schnuppergol-fen in der Indoor-Anlage und vieles, vieles mehr - alles was das Sportler- wie das Wellness-Herz begehrt.

Regionale und österreichische Kulinarik

Keine Frage, dass auch fürs leibliche Wohl bestens gesorgt wird. Das Res-taurant- und Weinangebot (es existiert ein prächtig gefüllter hauseigener Wein-keller) ist überragend, es setzt ganz bewusst auf regionale und österreichische Produkte. Rund um die Uhr gibt es kulinarische Köstlichkeiten „all-inclusive“, täglich stehen Schlemmer-Menüs und -Buffets, ein großes À-la-Carte-Angebot und ein Kinderbüffet zur Auswahl.

Wer danach so müde wie selig sein Haupt zu Bette tragen möchte, hat bei der „Alpenrose” stolze 90 Zimmer im Angebot, vom Familienzimmer bis zu einer 195 Quadratmeter großen Kamin-DeLuxe-Suite, die sich über stolze zwei Etagen erstreckt. Es ist für alles gesorgt im „Leading Family Hotel & Resort Alpenrose”. Jetzt ist es an Ihnen, sich auf den Weg dorthin zu machen. Und sich dann wie in der Vorstufe zum Paradies verwöhnen zu lassen. Sie werden es nicht bereuen! MFG II

www.hotelalpenrose.at

Ein Paradies für die ganze Familie: Die „Alpenrose“ in Lermoos.

Träumen am Kamin – die

DeLuxe-Suite.

Das Piratenland in der großen Indoor-Spielwelt.

Leading Family Hotel & Resort AlpenroseOptimale Entspannung für Groß und Klein

4 | 2015

aktuell | hotel 38

Page 39: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

A-6631 Lermoos/TirolTel.: +43 (0)[email protected]

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D-87541 Bad Hindelang-OberjochTel.: +49 (0)[email protected]

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★★★★ ★★★★s

Das „Hotel Alpenrose” wurde 2015 einmal mehr mit Topauszeichnungen der unterschiedlichsten Tourismus-Plattformen überschüttet. Einfach nur deshalb - und deshalb völlig zurecht -, weil ihre Betreiber zu den genialsten gehören, was das Organisieren von perfektem Urlaub für große wie kleine Gäste ausmacht. Doch die „Alpenrose”-Gastgeber ruhen sich auf ihren Ruhm-Lorbeeren nicht aus. Stattdessen erweitern sie ihr Angebot um immer noch mehr Attraktionen.

Was macht das „Leading Family Hotel & Resort Alpenro-se”, ausgezeichnet mit inzwischen satten vier Sternen Superi-or, zum zweiten Mal von skiresort.de als „bestes Kinderhotel” oder bei HolidayCheck mit 100 Prozent Weiterempfehlun-gen, gelegen in Lermoos in Tirol, zu etwas so Besonderem? Sämtliche Juroren aus der Tourismus-Branche sind sich seit Jahren einig, dass die Institution „Alpenrose” stets gehalten hat, was sie verspricht: Großartigen All-Inclusive-Urlaub für Erwachsene wie den Nachwuchs. Damit nicht genug, denn in dieser Einrichtung wird permanent versucht, das Wohl-ergehen seiner Gäste zu optimieren und zu steigern. Nicht umsonst zählt das Haus zu den bestbewerteten Kinderho-tels in ganz Europa. „Der Kunde ist uneingeschränkter König”, dieses Motto verkommt hier nicht zur Phrase.

2000-Quadratmeter-Indoor-Spielwelt

Aktuell spielt das Thema „Wasser” eine noch entschei-dendere Rolle in der Pracht-Anlage als eh schon. Frisch dazu gekommen zum opulenten Freizeitspaß-Angebot ist eine satte 90 Meter lange Speed-Reifen-Wasserrutsche. Die kann Sommer wie Winter genutzt werden, drinnen wie draußen. Rechtzeitig zur Wintersaison wird die Startfahne für die neue Saison auf der Rutsche gehisst. Doch diese Einrichtung ist nur der modernste Zugewinn des Hotels.

Es gibt – ganz nebenbei – eine 2000-Quadratmeter-In-door-Spielwelt. Die ist ausgestattet mit Kino und Theater, Softplay-Anlage, Gokartbahn, einer Riesenrutsche über stol-ze fünf Stockwerke und vieles mehr. 24 Kinderbetreuerinnen und -betreuer kümmern sich um die lieben Kleinen an 90 Stunden pro Woche und bieten den „Zwergerln” das volle Programm. Was bedeutet, dass sich die „lieben Großen” auch mal ohne Nachwuchs blendend amüsieren können, ohne sich

Sorgen bereiten zu müssen, dass diesem langweilig wird. Gerne auch Outdoor, etwa beim Skifahren im Winter, aber auch innerhalb der geräumigen Hallen und Räume: Pilates, Yoga Plate, Sauna-Aufgüsse und Meersalz-Peelings, Schnuppergol-fen in der Indoor-Anlage und vieles, vieles mehr - alles was das Sportler- wie das Wellness-Herz begehrt.

Regionale und österreichische Kulinarik

Keine Frage, dass auch fürs leibliche Wohl bestens gesorgt wird. Das Res-taurant- und Weinangebot (es existiert ein prächtig gefüllter hauseigener Wein-keller) ist überragend, es setzt ganz bewusst auf regionale und österreichische Produkte. Rund um die Uhr gibt es kulinarische Köstlichkeiten „all-inclusive“, täglich stehen Schlemmer-Menüs und -Buffets, ein großes À-la-Carte-Angebot und ein Kinderbüffet zur Auswahl.

Wer danach so müde wie selig sein Haupt zu Bette tragen möchte, hat bei der „Alpenrose” stolze 90 Zimmer im Angebot, vom Familienzimmer bis zu einer 195 Quadratmeter großen Kamin-DeLuxe-Suite, die sich über stolze zwei Etagen erstreckt. Es ist für alles gesorgt im „Leading Family Hotel & Resort Alpenrose”. Jetzt ist es an Ihnen, sich auf den Weg dorthin zu machen. Und sich dann wie in der Vorstufe zum Paradies verwöhnen zu lassen. Sie werden es nicht bereuen! MFG II

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4 | 2015

aktuell | hotel 38

Page 40: Winterausgabe | 2015 Das Musikmagazin für Ärzte€¦ · Jean-Michel Jarre klassik René Jacobs Sol Gabetta Anna Moffo hifi Raumfeld Linkwitz Boxen beyerdynamic T 1. Zwei der weltbesten

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„ Keine anderen Schiffe erreichen zurzeit die hohen Standards, die MS EUROPA und MS EUROPA 2 und ihre Crews setzen.“

Douglas Ward, Berlitz Cruise Guide

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