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Fakultät Humanwissenschaften und Theologie (14) Institut für Philosophie und Politikwissenschaft Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie Wintersemester 2012/13 Achtung Zum Wintersemester 2012/13 wird zum ersten Mal zu den Veranstaltungen der Philosophie ein Anmeldeverfahren durchgeführt. Bitte melden Sie sich in der Woche vor Vorlesungsbeginn im lsf zu den Veranstaltungen an, deren Besuch Sie planen. Wir informieren über den genauen Zeitraum, wenn die Anmeldung freigeschaltet ist, zusätzlich durch Aushang und auf unserer Webseite.

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Fakultät Humanwissenschaften und Theologie (14) Institut für Philosophie und Politikwissenschaft

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Philosophie

Wintersemester 2012/13

Achtung Zum Wintersemester 2012/13 wird zum ersten Mal zu den Veranstaltungen der Philosophie ein Anmeldeverfahren durchgeführt. Bitte melden Sie sich in der Woche vor Vorlesungsbeginn im lsf zu den Veranstaltungen an, deren Besuch Sie planen. Wir informieren über den genauen Zeitraum, wenn die Anmeldung freigeschaltet ist, zusätzlich durch Aushang und auf unserer Webseite.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13 Technische Universität Dortmund

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Institut für Philosophie

142601 Vorkurs Philosophie

Braun, Florian

Kurs SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

1.-2.10.12 10:00 18:00 Blockveranstaltung EF50/3.427

Kommentar Der „Vorkurs Philosophie“ wendet sich an StudienanfängerInnen, die ab dem WS 12/13 Philosophie als Haupt- oder Nebenfach studieren. Das Hauptanlie-gen ist, die Studierenden mit dem „Studienfach Philosophie“ und den grund-legenden wissenschaftlichen Arbeitsmethoden und -techniken vertraut zu machen. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind so gewählt, dass sie die erfolg-reiche Teilnahme an den Einführungsveranstaltungen des Philosophiestudi-ums erleichtern. Der Vorkurs soll besonders diejenigen Studierenden anspre-chen, die in der Schule noch keinen Kontakt zur Philosophie hatten oder noch nicht mit den Methoden und Techniken des geisteswissenschaftlichen Arbei-tens vertraut sind. Darüber hinaus sind eine Einführungsveranstaltung der Bibliothek (Anmeldung, Bibliotheksrecherche, Literaturdatenbanken) und eine des Fachschaftsrats (Tipps zur Studienordnung, Vorstellung des Instituts) in das Kursprogramm integriert.

Die Teilnahme ist freiwillig. Wenn Sie an dem Kurs teilnehmen möchten, mel-den Sie sich bitte per eMail bei Florian Braun ([email protected]) unter dem Stichwort „Vorkurs“ in der Betreffzeile an (Anmeldezeitraum: 10.09.-31.09.2012).

Veranstaltungstermin: Blockveranstaltung: 01.10.-2.10.2012, 10:00-18:00, EF 50 (Raum wird noch

bekannt gegeben). Die Bibliotheksführung findet voraussichtlich am Donners-tag, den 04.10.2012, statt.

Literatur Dies sollten Sie unbedingt vor Studienbeginn gelesen haben: die Informati-onsseiten des Fachs Philosophie. Außerdem ist folgende Literatur zur Vorbe-reitung geeignet:

a) Methoden und Techniken: Werner Sesnik: EINFÜHRUNG IN DAS WISSEN-SCHAFTLICHE ARBEITEN, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007. Nobert Franck: DIE TECHNIK WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITENS. EINE PRAKTISCHE ANLEITUNG, Schöningh (UTB), München 2011. b) Übersichten über die Inhalte der (wissenschaftlichen) Philosophie: Johann Mader, EINFÜHRUNG IN DIE PHILOSOPHIE. VON PARMENIDES ZUR POSTMODERNE (UTB), Facultas Universitätsverlag, Wien 2005. Arno Anzenbacher, EINFÜHRUNG IN DIE PHILOSOPHIE, Herder Verlag, Frei-burg i.B.: 1981 (12. Aufl. 2007). Reiner Ruffing, PHILOSOPHIE (UTB basics),

W. Fink Verlag, Paderborn 2006.

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Technische Universität Dortmund Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13

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Kompaktveranstaltungen

142206 Donald Davidson, Der Mythos des Subjektiven und andere Essays (Klassi-ker 20. Jahrhundert)

Röska-Hardy, Louise

Kompaktveranstaltung SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

4.-8.02.13 10:00 16:30 Blockveranstaltung EF 50 / 2.213

Kommentar Die Philosophie des amerikanischen Philosophen Donald Davidson ist nicht

leicht zugänglich. Das liegt zum einen daran, dass Davidson selbst nie den Versuch unternommen hat, eine systematische Gesamtdarstellung seiner Phi-losophie zu präsentieren, und zum anderen am vernetzten Charakter seiner Beiträge zu den unterschiedlichen philosophischen Disziplinen der Sprach-philosophie, Erkenntnistheorie, Ontologie, Handlungstheorie und Philosophie des Geistes. Das Blockseminar wird sich Themen widmen, die in der späten Schaffensphase Davidsons an Gewicht und Tragweite gewinnen: die externali-sierte Erkenntnistheorie, der undogmatische Empirismus, der Begriff der Tri-angulation, die Kritik der Subjektivität und die Beziehung zwischen Intersub-jektivität und Objektivität. Ziel des Seminars ist es, in Davidsons Spätwerk einzuführen.

Textgrundlage ist Davidson, Donald: Der Mythos des Subjektiven. Philosophi-sche Essays, übersetzt von Joachim Schulte. Alle Teilnehmer/innen brauchen ein Exemplar der darin gesammelten Aufsätze. Studierende, die teilnehmen möchten, sollen sich im ews unter: ‚Davidson-Blockseminar‘ bis zum 30. No-vember 2012 anmelden. Während des laufenden Wintersemesters werden ei-ne Informationssitzung und ein Vorbereitungstreffen stattfinden.

Literatur Zur Anschaffung empfohlen: Davidson, Donald: Der Mythos des Subjektiven. Philosophische Essays . Hrsg., Übers. u. Nachw.: Schulte, Joachim. Stuttgart: Reclam 1993. 117 S. ISBN: 978-3-15-008845-6 EUR 4,00 Zur Einführung: "Donald Davidson", L. Röska-Hardy. In: Kindlers Literatur Le-xikon, 3. überarbeitete Auflage, Stuttgart: Metzler 2009. „Nachwort“, J. Schulte. In: Davidson, Donald: Der Mythos des Subjektiven. Philosophische Essays. Hrsg., Übers. u. Nachw.: Schulte, Joachim, Stuttgart: Reclam 1993.

Bemerkung Bemerkungen: Teilgebiete: B1, B4, C1; F6 Für Senioren nicht geöffnet

142304 Leibniz: Monadologie

Huber, Renate

Kompaktveranstaltung SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

keine Angabe 10:00 18:00 Blockveranstaltung EF 50 / 2.410

Kommentar Diese Veranstaltung gehört zu Modul 3, 6 oder 7 für das Kernfach und Modul

11 für das Komplementfach. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, sich eine Woche lang intensiv mit dem nicht sehr umfangreichen, aber schwierigen Text von Leibniz zu befassen. Die leibnizsche Monadologie ist eine der zentralen philosophischen Texte der Neuzeit. Die Monaden sind nach Leibniz Substan-

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13 Technische Universität Dortmund

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zen, deren charakteristische Merkmale die Perzeptionen sind. Die Monaden haben untereinander keine Wechselwirkungen, ihre inneren Zustände sind aber in einem System der prästabilierten Harmonie aufeinander abgestimmt. Vorausgesetzt wird eine gute Kenntnis der Inhalte der „Einführung in die Theoretische Philosophie“. Bitte beachten Sie die Informationen zum Erwerb der „Aktiven Teilnahme“. Sie finden die Informationen auf meiner Homepage (siehe: Infos zu meinen Veranstaltungen).

Bemerkung Kompaktseminar; (KS); (PH B1, C1, C5) Klassiker Neuzeit

142404 Erschließen philosophischer Texte im Unterricht – didaktische Überlegun-gen und methodische Zugänge

Neißer, Barbara

Kompaktveranstaltung SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

09:00 16:30 Blockveranstaltung EF 50 / 2.213

Kommentar In dem Kompaktseminar werden didaktische Überlegungen zur Bearbeitung

von philosophischen Texten im Unterricht und methodische Verfahren der Texterarbeitung vorgestellt und praktisch erprobt. Die Bearbeitung philoso-phischer Texte erfolgt im Unterricht in Hinsicht auf bestimmte Zielsetzungen und den Erwerb von Kompetenzen. Dies erfordert fachliches Wissen, eine zielorientierte Textauswahl, eine didaktische Reduktion und die Kenntnis von Texterschließungsverfahren und -methoden. Die sprachliche Komplexität der Texte kann bei Schülerin und Schülerinnen zu Verstehensschwierigkeiten führen. Die Textauswahl, die Verknüpfung von Text und Gespräch und unter-schiedliche Texterschließungsmethoden, wie z. B. PLATO- Methode, rezipro-kes Lesen, Strukturanalyse u. a. können diesen Schwierigkeiten entgegen wirken. Diese Methoden und produktionsorientierte Verfahren der Textbear-beitung werden an verschiedenen Texten gemeinsam erprobt und unter di-daktischen Aspekten reflektiert.

Abschließend soll auch die Funktion von Texten in Hinsicht auf den diskursi-ven Philosophieunterricht und den Erwerb von individueller Argumentations-kompetenz und ethisch fundierter Urteilsfähigkeit erörtert werden.

Verlauf des Kompaktseminars: Montag, den 18.02.2013 11.00 – 11.30 Uhr Begrüßung, Einführung in das Thema 11.30 – 13.00 Uhr Impulsreferat: Barbara Neißer Erarbeitung philosophischer Texte im Unterricht

Ziele – didaktische Überlegungen - methodische Verfahren 13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause

14.00 – 16.30 Uhr Exemplarische didaktische Reduktion anhand eines Textausschnitts aus I. Kant : Metaphysik der Sitten Dienstag, den 19.02.2013

9.30 – 12.00 Uhr Vorstellen verschiedener Texterschließungsmethoden Praktische Übung anhand von Textausschnitten

12.00 – 13.00 Uhr Reflexion und Metagespräch 13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 16.30 Uhr Exemplarische Erprobung weiterer Texterschließungsme-

thoden Mittwoch, den 20.02.2013 9.30 -- 13.00 Uhr Produktionsorientierte Verfahren der Texterschließung im

Philosophieunterricht (Transformation von Texten, Ergänzen von Texten, Schreiben aus anderen Perspektiven)

13.00 - 14.00 Uhr Mittagspause

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14.00 – 16.00 Uhr Praktische Übungen zur produktionsorientierter Texter-schließung

16.00 – 16.30 Uhr Reflexion und Metagespräch Donnerstag, den 21.02.2013 9.30 - 13.00 Uhr Literarische Texte im Philosophieunterricht Kriterien der Textauswahl, Möglichkeiten der Bearbeitung

13.00 - 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 16.00 Uhr Praktische Übung: Transformation von Texten.

(z. B. Literarischer Text in Essay, Argumentation u.a.) 16.00 - 16.30 Uhr Metagespräch Freitag, den 22.02.2013 9.00 – 13.00 Uhr Philosophische Texte und die Förderung individueller

Argumentations- und Urteilsfähigkeit Der Text als Gesprächspartner – Texterarbeitung und Diskurs

im Unterricht 13.00 – 14.00 Uhr Abschließende Reflexion und Metagespräch

142701 Brückenschlag: Studium – Beruf

Huber, Renate

Kompaktveranstaltung SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Samstag 11:00 17:00 dreiwöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Diese BiWi-interdisziplinär-Veranstaltung ist eine Pflicht-Veranstaltung für

Studierende im Bachelor Modellversuch Kernfach Philosophie und gehört zum Modul „Bildung & Pluralität“ (BWI.M4). Die Veranstaltung ist bedingt offen für Studierende im Komplementfach Philosophie. Die Veranstaltung thematisiert Kompetenzerwerb im Studium und individuelle Lebensziele und erörtert indi-viduelle Entwicklungsstrategien. Achtung: Die Veranstaltung wird in der Philo-sophie letztmalig angeboten.

Teilnahme nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung (mail an: [email protected]) bis spätestens 10. Okt. 2012

142810 Kunstdefinitionen (Präsentieren und Diskutieren)

Bluhm, Roland

Kompaktveranstaltung 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

11.-15.02.13 10:00 18:00 Blockveranstaltung EF 50 / 2.213

Kommentar Im Oktober 1986 entfernte ein Hausmeister in der Kunstakademie Düsseldorf

etwa fünf Kilogramm Butter von der Wand eines Ateliers und vernichtete da-mit Josef Beuys Kunstwerk „Fettecke“. Nicht wenige werden für diese Hand-lung Verständnis haben: Nicht nur, dass „Fettecke“ als Kunstwerk nicht un-bedingt leicht zu identifizieren war. War „Fettecke“ überhaupt ein Kunstwerk? Dieser Zweifel lässt sich in verschiedener Weise lesen. Zum einen als die Fra-ge danach, ob es sich bei dem Werk um ein gutes Kunstwerk handelte. Zum anderen aber, und grundsätzlicher, als die Frage danach, ob oder warum es überhaupt als Kunstwerk kategorisiert werden sollte bzw. allgemeiner als die Frage: Was ist eigentlich Kunst? Wir werden uns mit Seminar – abstrakt, und keineswegs nur mit Blick auf Beuys „Fettecke“ – mit verschiedenen Antwor-ten auf diese Fragen befassen.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13 Technische Universität Dortmund

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Die Veranstaltung ist ein Seminar des Typs „Präsentieren und Diskutieren“. Daher wird unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf den diskutierten Inhalten liegen, sondern ganz ausdrücklich auf der Form unserer Diskussion: Ziel des Seminars ist es, Sie in das Präsentieren und das Diskutieren im Rahmen der akademischen Philosophie einzuführen. Zu diesem Zweck werden Sie im Rahmen des Seminars kurze Präsentationen abhalten, besprechen und über-arbeiten.

Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung nach der Vorlesungszeit in der Woche vom 11.02.–15.02.2013 statt. Die genauen Termine (und andere organi-satorische Fragen) werden wir in der Einführungssitzung zum Seminar be-sprechen, die am Mittwoch, den 10. Oktober 2012 in Raum 2.405 stattfindet.

Zur Gewährleistung einer Seminargröße, die allen Teilnehmerinnen und Teil-

nehmern den Erwerb einer Studienleistung ermöglicht, ist für die Seminare zum Präsentieren und Diskutieren eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu Anmeldeverfahren und -zeitraum erhalten Sie ab dem 03.09.2011 auf unse-rer Institutsseite. (ifpp.fk14.tu-dortmund.de)

Literatur Die im Seminar behandelte Literatur wird zu Beginn der Vorlesungszeit be-kannt gegeben.

Bemerkung Modulzuordnung: Das Seminar ist dem Modul BAM2, Präsentieren und Disku-tieren, der neuen Studienordnung zugeordnet. Es empfiehlt sich, diesen oder einen anderen Kurs des Typs „Präsentieren und Diskutieren“ frühzeitig im Studium zu belegen.

Kolloquien

142001 Philosophisch-Politisches Kolloquium

Falkenburg, Brigitte ; Schuck, Christoph ; Vorholt, Udo

Kolloquium 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 16:00 18:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Das Kolloquium umfasst Vorträge auswärtiger Gäste, in denen aktuelle For-

schungsarbeiten vorgestellt und interdisziplinär diskutiert werden. Es richtet sich insbesondere an fortgeschrittene Studierende. Das Programm wird durch Aushang und im Internet bekanntgegeben.

142002 Naturphilosophisches Kolloquium

Falkenburg, Brigitte

Kolloquium 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.247

Kommentar Im Kolloquium werden die laufenden Forschungsarbeiten der Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Brigitte Falkenburg vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus finden Vorträge auswärtiger Gäste statt. Es ist offen für fortgeschrittene Studierende, Examenskandidat(inn)en und Dokto-rand(inn)en der Philosophie.

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A. Praktische Philosophie

142101 Einführung in die praktische Philosophie

Hahn, Susanne

Vorlesung 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / HS 3

Kommentar "Du sollst nicht lügen!", "Die Nicht-Einhaltung Deines Versprechens ist inak-

zeptabel", "Es ist geboten, Hilfsbedürftige zu unterstützen" sind Beispiele für moralische Urteile und Normen aus unserer Lebenswelt. Wenn es um die sys-tematische Reflexion moralischer Äußerungen geht, wenn man beispielsweise versucht, eine Norm wie "Du sollst nicht lügen!" zu rechtfertigen, kommt die Moralphilosophie ins Spiel. In der Vorlesung werden u.a. die folgenden moral-philosophischen Fragen behandelt: Was ist der spezifische Charakter morali-scher Urteile und Normen? Wie lassen sich diese begründen bzw. rechtferti-gen? Welche Normen sind überhaupt rechtfertigbar? Sind allgemeine morali-sche Normen Gegenstand menschlicher Erkenntnis? Im Rahmen dieser Frage-stellungen werden moralphilosophische Positionen dargelegt und kritisch er-örtert. Dazu gehören insbesondere deontologische Konzeptionen wie die Kan-tische Ethik und die Diskursethik, konsequentialistische Positionen wie ins-besondere der Utilitarismus sowie Tugend- und Glücksethiken. Die Vorlesung bildet den ersten Teil der auf zwei Semester angelegten Einführung in die Praktische Philosophie. In diesem ersten Teil ist die Moralphilosophie im Sin-ne normativer Ethik und der Metaethik der Hauptgegenstand. Im zweiten Teil werden neben der Angewandten Ethik die Politische Philosophie, die Rechts-philosophie und die Sozialphilosophie behandelt.

Literatur Literaturhinweise werden vorlesungsbegleitend gegeben. Zur Einführung empfohlen: Norbert Hoerster, Was ist Moral?. Eine philosophische Einführung, Stuttgart (Reclam) 2008.

Bemerkung Modulzuordnung: BAM 1; BfP Module 1 und 9

142102 Platon: Frühe ethische Dialoge: Apologie, Kriton, Laches, Protagoras (Klassiker Antike/Mittelalter)

Röska-Hardy, Louise

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar In den Frühdialogen Apologie, Kriton, Laches und Protagoras entwirft Platon-

ein Portrait seines Lehrers Sokrates und erörtert dessen ethische Position, der zufolge Wissen um das Gute nicht nur notwendig, sondern für sich auch hinreichend für die Ausführung von moralisch richtigen Handlungen ist. Diese Position ist durch zwei Thesen gekennzeichnet: (1) Tugenden sind Formen des Wissens, und (2) Keiner tut willentlich das Schlechte. Demnach führt Wissen um das Gute „zwangsläufig“ zu moralisch richtigem Handeln. Schlechtes Handeln beruht auf Unwissenheit bzw. Irrtum. Moralisches Handeln ist im Wesentlichen eine Sache des Intellekts. Trifft diese Auffassung moralischen Handelns zu?

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Das Seminar wird die ethische Position von Platons Sokrates anhand der Lek-türe der Frühdialoge Apologie, Kriton, Laches und Protagoras rekonstruieren und die These des notwendigen Zusammenhangs zwischen moralischem Wis-sen und moralischem Handeln kritisch prüfen. Die folgenden Aspekte des ethischen Intellektualismus bei Sokrates sollen besondere Beachtung finden: die These vom Tugendwissen (epist"m"), der Zusammenhang von Tugend

(aret") und Können (techn"), die Einheit der Tugenden und das Phänomen der Willensschwäche (akrasia). Die Dialoge werden fortlaufend gelesen und be-sprochen. Textgrundlage sind die deutschen Übersetzungen von F. D. E. Schleiermacher. Diese sind im Internet elektronisch verfügbar unter: http://www.opera-platonis.de ; http://gutenberg.spiegel.de/autor/462; http://www.textlog.de/platon.html

Literatur Die Anschaffung einer Druckausgabe wird jedoch empfohlen: Platon, Sämtli-che Werke, Band 1, hrsg. von Ursula Wolf. Apologie, Kriton, Ion, Hippias II, Teages, Alkibiades I, Laches, Charmides, Euthyphron, Protagoras, Gorgias, Menon, Hippias I, Euthydemos, Menexenos

rororo Taschenbuch, 617 S. 14,99 € Alle Ausgaben mit Stephanus-Paginierung können verwendet werden.

Bemerkung Teilgebiete A1, A2, F3 Für Senioren nicht geöffnet.

142105 Freiheit - Gerechtigkeit - Gesellschaft

Post, Werner

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.323

Kommentar Ein Staat ohne Gerechtigkeit sei nichts anderes als eine Räuberbande: das hat

nicht irgendein Sozialist oder Staatsrechtler gesagt, sondern um 400 der hei-lige Augustinus. Er befand sich dabei im Einklang mit den Staatslehren der griechischen Antike. Das Konzept der Freiheit hingegen kommt eigentlich erst in der Moderne auf. Es bezeichnet das Recht des Individuums auf Selbstbe-stimmung und manifestierte sich politisch in der amerikanischen und franzö-sischen Revolution. Beide, Freiheit und Gerechtigkeit, stehen jedoch zueinan-der in einem typischen Spannungsverhältnis: die ungehemmte individuelle Selbstbehauptung führt zu ungerechter Verteilung von Macht und Besitz; der absolute Vorrang des Gerechtigkeitsstrebens führt zu freiheitswidriger Gleichmacherei.

Bis zum heutigen Tag müht man sich immer wieder um eine vernünftige Auf-hebung dieser Spannung. In der Vorlesung sollen die wichtigsten Theorien und Denkschulen zu diesem Thema dargestellt und diskutiert werden.

Die Vorlesung ist offen für Hörer aller Studiengänge. Literatur und Themen für schriftliche Arbeiten in der ersten Vorlesung.

142106 Forschungsseminar zur praktischen Philosophie

Hahn, Susanne ; Herrmann, Martina

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.205

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Technische Universität Dortmund Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13

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Kommentar Das Seminar möchte ein Forum bieten, in dem aktuelle Themen der prakti-schen Philosophie diskutiert werden. Es richtet sich an fortgeschrittene Stu-dierende, die sich für die gegenwärtige Forschung in der praktischen Philoso-phie interessieren. Insbesondere möchten wir Studierenden, die Bachelor-, Staats- und Masterarbeiten sowie Dissertationen in praktischer Philosophie schreiben, die Gelegenheit geben, eigene Arbeiten vorzustellen. Ansonsten werden wir Neuerscheinungen in der praktischen Philosophie lesen, um sie ausgiebig zu diskutieren. Das Seminar wird in etwa vierzehntägig stattfinden. In der ersten Sitzung in der ersten Semesterwoche wollen wir eine Vorbespre-chung mit Terminabsprache durchführen. Alle, die sich für das Seminar inte-ressieren, werden gebeten, sich bereits vor der Vorbesprechung bei Frau Herrmann (Martina.Herrmann (at) tu-dortmund.de) zu melden.

Bemerkung Das Seminar kann im Modul „Vertiefung Masterarbeit“ mit 1 CP angerechnet werden.

142107 Nachhaltigkeit

Bluhm, Roland

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.324

Kommentar Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist heutzutage in aller Munde. Sowohl Politik als

auch Wirtschaft beschreiben sich in ihrer Öffentlichkeitsarbeit gerne als um Nachhaltigkeit bemüht. Aber was heißt das eigentlich? Ausgehend von der Frage nach einer angemessenen Definition von Nachhaltigkeit werden wir uns mit der Reichweite des Begriffs befassen. Diese ist auch dann nicht selbstver-ständlich, wenn man sich, wie wir es im Seminar tun werden, auf den Begriff der ökologischen Nachhaltigkeit konzentriert. Befassen werden wir uns zu-dem mit der Ethik der Nachhaltigkeit, also mit der Frage, warum wer in wel-cher Weise nachhaltig handeln sollte.

Literatur Die im Seminar behandelte Literatur wird zu Beginn der Vorlesungszeit be-kannt gegeben.

Bemerkung Teilgebiete: A2 Ethik, angewandte Ethik C3 Philosophie der Natur F3 Die Frage nach dem guten Handeln F4 Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft F5 Die Frage nach Natur und Technik Modulzuordnung: Bachelor: BAM5: Exploration, BAM7: Exploration II Master: MAM2: Vertiefung Praktische Philosophie (A), Vertiefung Spezialge-

biete (C) Modellversuch Bachelor: BiWi Vertiefung Heterogenität, Modul 5, Vertiefung

Praktische Philosophie (A), Modul 7: Vertiefung Spezialgebiete (C) Modellversuch Master: Modul A: Vertiefung Praktische Philosophie, Modul C: Vertiefung Spezialgebiete

Das Seminar eignet sich auch für Studierende des Masterstudiengangs Sozi-alwissenschaftliche Innovationsforschung.

Für Senioren geöffnet.

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13 Technische Universität Dortmund

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142108 Empathie und Person

Herrmann, Martina

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Die Fähigkeit zur Empathie gilt als Voraussetzung für das Verstehen von Per-

sonen und als wichtige Kompetenz für moralisches Handeln – sowie für pro-fessionelles Handeln in erziehenden und helfenden Berufen. In den letzten 20 Jahren ist dazu in vielen Wissenschaften breit geforscht worden. Das allein erschwert schon den Überblick, aber es kommt weiter erschwerend hinzu, dass unter „Empathie“ durchaus Unterschiedliches verstanden wird.

Wir werden anhand neuester Literatur trotzdem ein Verständnis von Empathie und einen Überblick über zumindest einen Teil der verschiedenen Diskussio-nen dazu anstreben und uns Gedanken über die philosophische Relevanz der empirischen Forschung dazu machen.

Geeignete Sammelbände: Amy Coplan, Peter Goldie (Hrsg.), Empathy. Philosophical and Psychological

Perspectives, Oxford: Oxford University Press, 2011. Jean Decety (Hrsg.), Empathy. From Bench to Bedside, Cambridge, Mass.: Mit Press, 2012. Anforderung für die aktive Teilnahme ist neben regelmäßiger Vorbereitung und Seminarteilnahme (oder einer Ersatzleistung) ein kurzes Einführungsrefe-rat zu einem Text mit Handout oder Präsentationsfolien. Gelegenheit für Refe-rate und Hausarbeiten wird gegeben.

Bemerkung Teilgebiete: A2, A4, F1, F2. Modellversuch: BfP - vorzugsweise Modul 5, Vertiefung A, aber auch A-

Veranstaltung in Modul 9, BiWi Modul zum außerschulischen Praktikum (Fachdidaktik); Master of Education – Modul A.

Studiengang ab WS 2011/12: nur Exploration (Module 5 und 7)

142109 Anthropologie - Zu Bestimmungsversuchen des Menschen (Überblick 19. und 20. Jahrhundert)

Balbo, Silvia

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Freitag 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Für systematische, wissenschaftliche Reflexionen über die Frage "was ist der

Mensch?" lässt sich bis ca. ins 16. Jh. die Verwendung des Begriffs "Anthropo-logie" als Lehre von der Natur des Menschen zurückverfolgen; dabei versu-chen viele Wissenschaften einen Beitrag zur Be"antwortung der Frage nach dem Menschen zu leisten.

Die Philosophische Anthropologie (PA) strebt an, bei ihrer Frage nach der Natur des Menschen die einzelwissenschaftliche Perspektive auf den Men-schen zu überwinden, wobei die Begriffsfassung von Natur uneinheitlich bleibt und dementsprechend die Frage, welcher wissenschaftliche Zugang adäquat ist, nicht einhellig beantwortet wird.

Philosophiegeschichtlich wird paradigmatisch von Kant der Anthropologie eine zentrale systematische Stellung innerhalb der Philosophie zugewiesen. In seiner Logik (1800) schreibt er: "Das Feld der Philosophie in dieser weltbür-gerlichen Bedeutung lässt sich auf folgende Fragen bringen: 1) Was kann ich

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Technische Universität Dortmund Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2012/13

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wissen? 2) Was soll ich tun? 3) Was darf ich hoffen? 4) Was ist der Mensch? Die erste Frage beantwortet die Metaphysik, die zweite die Moral, die dritte die Religion, und die vierte die Anthropologie. Im Grunde könnte man aber alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei ersten Fragen auf die letz-te beziehen." [1]

Bereits diese kurze Passage macht deutlich, in welch vielfältigem Spannungs-feld sich anthropologische Diskurse bewegen. In der Frage nach dem Men-schen verbinden sich erkenntnistheoretische Fragen mit handlungstheoreti-schen und empirische Wesensbestimmungen treffen auf zukunftsorientierte Fragen nach Orientierung im gemeinschaftlichen menschlichen Leben. In der "Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie" wird "Anthropo-logie" von O. Schwemmer als "Krisendisziplin" bezeichnet und meint damit eine nach dem Allgemeinen im menschlichen Sein gestellte Frage, die insbe-sondere zu den Zeiten auftauche, wo Zusammenhänge verloren gingen.[2] Welche unterschiedlichen Bestimmungen des Menschen lassen sich in der Philosophiegeschichte des 19. und 20. Jh. finden? Warum erleben wir wohl derzeit eine Renaissance philosophisch-anthropologischer Diskurse? Ein Hauptziel des Seminars ist, verschiedene klassische (z.B. Scheler, Cassi-rer, Gehlen) und aktuelle Positionen in der PA bzw. in ihrem Diskursraum (z.B. Habermas, Tomasello) kennenzulernen, daneben aber auch eine Sensibilität für die in Philosophien immer auch implizit enthaltenen anthropologischen Grundannahmen zu entwickeln, um bewusst mit und gegen diese argumentie-ren zu können.

Das Seminar thematisiert damit das Grundlagen- und Hintergrundwissen des aktuellen fachwissenschaftlichen anthropologischen Diskurses.

PA ist aber auch unterrichtsrelevanter Lehrinhalt. Daher wird im anschließen-den Seminar (Torkler, Fr. 14-16) der inhaltliche Schwerpunkt auf Fragen der didaktischen Vermittlung anthropologischer Fragestellungen gelegt. Damit lassen sich beide Seminare in sinnvoller Ergänzung zueinander studieren, was sich insbes. für LA-Studierende empfiehlt. Die Seminare können aber auch unabhängig voneinander besucht werden. ______ [1]zitiert nach www.textlog.de

[2]Schwemmer, Oswald: Eintrag: "Anthropologie". In: Jürgen Mittelstraß (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 1: A - G. Mannheim / Wien / Zürich 1980: B.I. Wissenschaftsverlag, S. 126–129.

Bemerkung Teilgebiete: A 4, C 3; C 6; F5 Zuordnungen: BaMa-Modell: BA Modul 4, 5, 7, 9, 12; MA Modul A, C

LABG 2009: BAM 5, 7, 9 Nebenfachstudenten Interessierte aus anderen Studiengängen (z.B. Senioren) sind zugelassen.

142110 Normen - Wesen und Funktion

Hahn, Susanne

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Normen begegnen uns auf Schritt und Tritt: "Kommen Sie am Mittwoch in meine Sprechstunde!", "Rauchen verboten!", "Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt,

die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Frei-heitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."

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"Pacta sunt servanda!" "Du sollst nicht lügen!" Schon die Beispiele zeigen, dass Normen wesentlicher Bestandteil u.a. mora-

lischer und rechtlicher Regulierung sind. Normen sind aber auch Gegenstand philosophischer Reflexion. Sie werden nicht nur in der Moralphilosophie, son-dern auch in der Rechts"philosophie, der Handlungsphilosophie, der Sozial-philosophie und – da auch sprachliches Handeln Regeln unterworfen ist – in der Sprachphilosophie erörtert.

Im Seminar sollen insbesondere folgende Fragen behandelt werden: - Wie lassen sich Normen allgemein charakterisieren? - Welche Sorten von Normen gibt es? - Wie sind Normen von Regularitäten und Gesetzen abzugrenzen? - Welche Funktion haben Normen, bei welchen Gelegenheiten und zu welchem Zweck werden sie eingesetzt? - Wie lassen sich Normen rechtfertigen? - Wie entstehen Normen? Die Beschäftigung mit diesem Problemkomplex erfolgt zum einen anhand einiger Texte zur Charakterisierung von Normen, die zu Be-ginn des Seminars zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen sollen die Seminarteilnehmer eine Kollektion von Normbeispielen erarbeiten, an denen sowohl die Fragestellungen wie auch die erörterten Lösungswege zu illustrie-ren sind.

Literatur Zur Einführung eignet sich: Geo Siegwart, "Regel", in: Neues Handbuch philo-sophischer Grundbegriffe, hg. von Petra Kolmer und Armin Wildfeuer, Freiburg (Alber) 2011, 1864-1874.

Bemerkung Teilgebiete: A1, A2, A3, C1, F2, F4 Modulzuordnung: BAM5, BAM 7; BfP: Modul 5 und 7, Master of Ed.: Modul

Vertiefung A und Modul Vertiefung C

142112 Die Heimatlosigkeit des Subjekts Funke, Christian

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 0.436

Kommentar Subjektivität ist eine Kennmarke neuzeitlichen und modernen philosophi-

schen Denkens. Dasjenige, welches einen individuellen Standpunkt hat, Per-spektive und Horizont, dessen „Sein“ in der spezifischen Form der Selbstge-genwart besteht, die man Bewusstsein nennt, welches einen exklusiven Zu-gang zu sich selbst besitzt, welches sich selbst tragende Einheit ist, und des-halb frei ist, etc., das ist Subjekt. In der Geschichte der theoretischen Philo-sophie sind es insbesondere zwei Fragenbereiche, zu deren Exposition die Struktur von Subjektivität entwickelt wurde. Erstens, die Frage nach der Ein-heit und der Ordnung der Welt und Erfahrung, ihrer Rationalität und Regelmä-ßigkeit; im Subjekt (verstanden als Prinzip, nicht als kontingentes Einzelnes) wird das Prinzip für das Konstituieren und Setzen von Objektivität entdeckt. Zweitens, die Suche nach einer sicheren (anti-relativistischen und anti-skeptischen) Erkenntnismethode. Dass die Gewissheit, welche der Denker in der reflexiven Selbstpräsenz des Denkens erfährt, zum unerschütterlichen Fundament des Wissens grundgelegt wurde (Descartes), machte nur den An-fang für eine Reihe differenzierter Systematiken. So ist etwa die Philosophie Kants und des Deutschen Idealismus’ (Fichte, Schelling und Hegel sind deren prominenteste Vertreter) geprägt durch ihre insistierende Reflexion auf das Verhältnis von Wissen und Subjektivität. Obschon jede dieser Systematiken ihr eigenes differenziertes und kritisches Verhältnis zur Subjektivität hat, gilt es doch in allen Fällen als Signum des Geistigen im Menschen, dessen allge-meine Ausdruckweise die ist, dass der Mensch sich zur Welt verhalten kann.

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Dieses Signum wird, aufgeladen durch die Deutungen idealistischen Denkens, selbst problematisch, insofern und sobald Subjektivität die Grundlagen ihres eigenen Vollzugs erforscht, d. i. sich als Seiendes selbst zum Gegenstand der Theorie macht. Als ordnungsgebende Instanz findet das Subjekt sich außer-halb der Ordnung vor; als dasjenige, was das Bild der Welt erzeugt, kommt es nicht im Bild vor; der Vollzug ist dem Resultat immer schon voraus. Das Ver-mögen zur Begründung kann sich selbst nicht begründen; das Subjekt ver-steht weder den Grund für sich selbst noch versteht es den Grund für die Exis-tenz der Welt. Dies macht das Subjekt heimatlos wie G. Hindrichs, Das Abso-lute und das Subjekt 2 2011, § 207 ff., feststellt. Das Subjekt hängt von etwas ab, das es nicht erfassen oder objektivieren kann. Dieses existenzielle Prob-lem bereitet den Boden für eine aufgeklärte philosophische Theologie, eine Theologie, die den subjektiven Aspekt der Religion (Glaube als Vollzug) und den objektiven Aspekt (das Göttliche) rational bestimmen kann. „Die Reflexion des Subjekts auf seine eigenen Grenzen, die Grenzreflexion, vergegenständ-licht das Absolute nicht (im Sinne einer objektivistischen Engführung der Reli-gion), sondern entwickelt das Absolute als Transzendenz, das sich solchen Grenzreflexionen entzieht und sich gerade darin zeigt… Die Reflexion aufs Subjekt kann daher den Sinn der Rede von Gott verständlich machen.“ (nach Gutschmidt 2012, S. 194 f.)

Das Seminar setzt sich primär das Ziel, den Sinn des Problems, dass das Sub-jekt heimatlos ist, nachvollziehen zu können. Um dieses Verständnis zu errei-chen, werden ausgesuchte Texte und Textstellen aus dem Buch von Gunnar Hindrichs und aus Werken klassischer Autoren themenfokussiert (Subjekt und Ordnung, S. und Objektivität, S. und Konstitution, S. und Welt u. a.) gelesen, darunter Texte von Descartes, Kant, Hegel und Schelling. Diese Texte werden historisch eingeordnet, gemeinsam besprochen und ausgelegt. Die Texte be-dürfen eines intensiven Studiums, die Teilnehmer des Seminars sollten sich darüber im Vorfeld klar werden. – Für die erste Sitzung sind die ersten beiden Meditationen von Descartes (in: Meditationes de prima philosophia, s. u.) vor-zubereiten, die übrigen Texte werden dann bekannt gegeben.

Literatur - Rico Gutschmidt, Aufklärung der Aufklärung, Heideggers Spätphilosophie und die philosophische Theologie, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 60 (2), 2012, 193-211.

- Gunnar Hindrichs, Das Absolute und das Subjekt, Untersuchungen zum Ver-hältnis von Metaphysik und Nachmetaphysik, Frankfurt a. M., 2008, 2 2011. - René Descartes, Meditationes de prima philosophia (in quibus Dei existentia, et animae humanae a corpore distinctio demonstratur), Amsterdam 2 1642, Studienausgabe des Meiner-Verlags Hamburg, Phil. Bib. Bd. 250a, Lat.-Dt., 3 1992. (Andere Ausgaben sind ebenso zweckmäßig, sollten aber - des Studi-ums der Terminologie wegen - den lateinischen Urtext nach Œuvres de Des-cartes , éd. Adam et Tannery, Vol. VII, Paris 1904, enthalten.)

Zur Vorbereitung empfohlen: - „Setzen/Setzung“, „Subjekt“, „Subjektivität“, in: Historisches Wörterbuch

der Philosophie, Basel -2005. - Theo Kobusch, Christliche Philosophie, Die Entdeckung der Subjektivität,

Darmstadt 2006. - Richard Kroner, Von Kant bis Hegel - Von der Vernunftkritik zur Naturphilo-

sophie, Von der Naturphilosophie zur Philosophie des Geistes, 2 Bde., Tübin-gen, 1921/1924, 2 1977, 3 2007.

- Walter Schulz, Die Vollendung des Deutschen Idealismus in der Spätphiloso-phie Schellings, Stuttgart 1955, 2 1975.

Bemerkung Zuordnungen dieses Seminars: Bachelor-Studiengang: Teilgebiete A4, B1, C1, C5 Master-Studiengang: Vertiefung A, B, C Modellversuch: Module 5, 6, 7

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142113 Hume, Treatise of Human Nature

Herrmann, Martina

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 10:00 12:00 wöchentlich HG II / HS 4

Kommentar David Humes Hauptwerk zu den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der mensch-

lichen Natur ist ein umfassender Beitrag sowohl zur theoretischen als auch zur praktischen Philosophie. Im Seminar wird die praktische Philosophie im Vordergrund stehen, deren gegenwärtige Diskussionen sich (immer noch) in-tensiv mit Hume auseinandersetzen. Als Empirist geht Hume von der Gleich-förmigkeit menschlicher Erfahrung und menschlichen Empfindens aus und sucht die Regeln oder Prinzipien dieser Gleichförmigkeit. Die Prinzipien sind wiederum die Grundlage für soziale Beziehungen und normatives Urteilen. Auch wenn die Natur keine moralischen Regeln enthält, glaubt Hume doch, dass man ein moralisches Sollen auf der Grundlage von sozialen und eigenin-teressierten Empfindungen als gut für Menschen begründen kann.

Wir werden das erste Buch gar nicht bearbeiten, das zweite passagenweise und aus dem dritten möglichst viele Teile. Humes Psychologie und Affektleh-re, seine Beiträge zu personaler Identität, zu Moral, Politik und Recht sind die Gegenstände, die uns beschäftigen werden.

Textbasis: Eine englische Ausgabe von David Hume, A Treatise of Human Na-ture. Being an Attempt to Introduce the Experimental Method of Reasoning into Moral Subjects, London, 1739/40. (Erstausgabe) Empfehlenswert ist die Ausgabe von David Fate Norton (mit Einführung und Kommentar) in der Reihe Oxford Philosophical Texts und die von Selby-Bigge (ebenfalls bei Oxford University Press erschienen).

Ich werde nach dem englischen Text vorgehen, es ist aber möglich, parallel eine deutsche Übersetzung zu lesen.

Eine gute deutsche Studienausgabe des dritten Teils Über Moral ist mit einem Kommentar (und einer Einführung) von Herlinde Pauer-Studer in der Reihe Studienbibliothek des Suhrkamp-Verlages erschienen.

Anforderung für die aktive Teilnahme ist neben regelmäßiger Vorbereitung und Seminarteilnahme (oder einer Ersatzleistung) die schriftliche Bearbeitung von Vorbereitungsaufgaben zu drei Seminarsitzungen. Gelegenheit für Referate und Hausarbeiten wird gegeben.

Bemerkung Klassiker Neuzeit (in den Modulen 3 und 11 des Modellversuchs und im Modul 6 des neuen Studienganges)

Darüber hinaus ist das Seminar als Seminar des Bereichs A (A1, A2, A3, A4) in allen Modulen anrechenbar, in denen A-Seminare vorgesehen sind, und natür-lich in einem Modul „Exploration“.

148101 Aktuelle Problemlagen

Herrmann, Martina ; Rucktäschel, Kathrin

Projekt SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 16:00 18:00 wöchentlich EF 50 / 2.324

Bemerkung Diese Veranstaltung kann von fortgeschrittenen Studierenden der Philoso-

phie besucht werden.

Teilgebiete: A2, A3

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148104 Grundfragen der politischen Philosophie

Tonn, Lucie; Hahn, Susanne

Seminar SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 0.436

Bemerkung Diese Veranstaltung kann von fortgeschrittenen Studierenden der Philoso-

phie besucht werden.

Teilgebiete: A3

B. Theoretische Philosophie

142201 Einführung in die theoretische Philosophie II

Huber, Renate

Vorlesung 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 12:00 14:00 wöchentlich UniBib / E5

Kommentar Diese Veranstaltung ist der zweite Teil einer zwei-semestrigen Vorlesung. Sie

ist eine Pflichtveranstaltung des Bachelor-Studiengangs Philosophie und sie gehört zu BAM3. Die Einführung soll einen ersten Überblick über die „theore-tischen“ Teil- und Spezialgebiete des Philosophiestudiums geben. Dabei geht es um folgende Themen: 1. Logik (die Lehre vom formal gültigen Schließen), 2. Methodologie (die Lehre vom systematischen Wissenserwerb), 3. Ontologie / Metaphysik (die Lehre vom Seienden), 4. Epistemologie (die Lehre vom Wis-sen), 5. Sprachphilosophie (die Lehre von der Beschaffenheit der Sprache) 6. Wissenschaftstheorie (die Rationalität wissenschaftlicher Theorien) und 7. die Philosophie des Geistes (die Lehre vom Bewusstsein). Bitte beachten Sie die Informationen zum Erwerb der „Aktiven Teilnahme“. Sie finden die Infor-mationen auf meiner Homepage (siehe: Infos zu meinen Veranstaltungen). Das Skript finden Sie ebenfalls auf meiner Homepage (siehe: Skripte).

Bemerkung Teilgebiete: PH B1, B2, B3, B4, C1, C3

142202 Positivismus und Idealismus (Überblick 19. Jahrhundert)

Huber, Renate

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar In dieser Überblicks-Veranstaltung werden idealistische und positivistische

Positionen vorgestellt. Dabei geht es insbesondere um den deutschen Idea-lismus nach Kant: Fichte, Schelling und Hegel. Des Weiteren werden Comte, Mill und Darwin behandelt. Vorausgesetzt wird eine gute Kenntnis der Inhalte der „Einführung in die Theoretische Philosophie“ und hier insbesondere Kant. Bitte beachten Sie die Informationen zum Erwerb der „Aktiven Teilnahme“. Sie finden die Informationen auf meiner homepage (siehe: Infos zu meinen Veran-

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staltungen). Auf Wunsch kann ein Skript zur Verfügung gestellt werden.

Bemerkung Die Veranstaltung gehört zu Modul 4 oder 6 für das Kernfach und Modul 12 für das Komplementfach.

Teilgebiete: PH B1, C1

142203 Interpretationskurs II (Neuzeit): Descartes, Hume und Kant

Falkenburg, Brigitte

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 4.238

Kommentar Im Interpretationskurs soll gelernt und geübt werden, wie man philosophische

Texte liest, um sie sich im Aufbau, Inhalt und in der Argumentationsstruktur zu erschließten. Dies wird an ausgewählten Texten der klassischen Philoso-phie eingeübt.

Mein Interpretationskurs II behandelt zentrale Texte der theoretischen Philo-sophie der Neuzeit. Die Schriften von Descartes bis Kant, die wir auszugswei-se lesen, bilden „Eckpfeiler“ der neuzeitlichen Metaphysik und Erkenntnis-theorie. An den Texten von Descartes und Kant werden wir herausarbeiten, was diese Denker über das menschliche Erkenntnisvermögen annehmen, wie sie ihre philosophischen Theorien begründen, was sie unter Metaphysik ver-stehen und was wir nach ihrer Auffassung über die Welt wissen können. Er-gänzend werden wir Textpassagen von Hume lesen, dessen empiristische Er-kenntnistheorie die Gegenposition zur rationalistischen Metaphysik des Des-cartes und seiner Nachfolger bildet. Für Kant lieferte Humes Deutung des Kausalprinzips eine wichtige Anregung dafür, sich vom Rationalismus zu lösen und seine Erkenntnistheorie der „Kritik der reinen Vernunft“ zu begründen. Der Interpretationskurs II gehört zum Modul BAM4 der neuen Studienordnung des Lehramtsstudiengangs (2011) und soll spätestens im dritten Fachsemes-ter besucht werden. Er vermittelt Grundwissen zur Textdeutung, aber auch zur Erkenntnistheorie und Metaphysik der Neuzeit, das für das weitere Philoso-phiestudium immer wieder benötigt wird und das insbesondere auch für den Schulunterricht in der gymnasialen Oberstufe zentral ist.

In den Seminarsitzungen wird die Textarbeit eingeübt. Dafür sind die Texte im Rahmen der üblichen „workload“ durch Selbststudium vorzubereiten.

Die Studierenden des neuen Lehramtsstudiengangs (LPO2011) sollen außer-dem Kleingruppen bilden, die sich regelmäßig zur gemeinsamen Textlektüre treffen und Aufgaben bearbeiten, die in den Seminarsitzungen ausgegeben werden. Solche Aufgaben können sich z.B. auf Fragen zur Strukturierung ei-nes Textabschnitts oder auf unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten einer Textpassage beziehen. Darüber hinaus sollen die Studierenden in den Klein-gruppen lernen, philosophische Fragen miteinander zu diskutieren und Ver-ständnisprobleme zu benennen, die dann im Seminar behandelt werden kön-nen. Die Kleingruppenarbeit kann für den Modul BAM mit 2 SWS angerechnet werden; evtl. wird auch ein Tutorium eingerichtet.

Der Interpretationskurs II gehört außerdem zum Modul NF-Phil K („Klassiker“, 6 SWS) für Nebenfach-Studierende der BA-Studiengänge Angewandte Kultur- bzw. Sprach- und Literaturwissenschaft sowie BA Erziehungswissenschaft. Darüber hinaus kann er ggf. auch noch im Rahmen des früheren Lehramtsstu-diengangs (BA/MA Modellversuch 2005/2006) besucht werden.

Die erforderlichen Studienleistungen (Bedingungen für den Nachweis der „ak-tiven Teilnahme“) werden zu Semesterbeginn mitgeteilt (in Abhängigkeit vom jeweiligen Studiengang). Die Texte werden im EWS zur Verfügung gestellt.

Bemerkung Teilgebiete: B1, C1. Für Senioren nicht geöffnet.

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Zuordnungen: Modul BAM4 (Lehramtsstudiengang 2011); Modul 1 (BA/MA Modellversuch 2005/2006); Nebenfach-Modul NFPhil K (BA Angewandte Kul-tur- bzw. Sprach- und Literaturwissenschaft; BA Erziehungswissenschaft). Evtl. Zusatztermin Mo. 12:00 - 14:00

142205 Strukturalismus in der Wissenschaftsphilosophie

Bolinger, Raphael

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar In der zweiten Hälfte des 20ten Jahrhunderts stellten sich immer mehr

Schwächen des von den logischen Positivisten stark gemachten "Received View of Theories" als Rekonstruktionsmöglichkeit wissenschaftlicher Theorien heraus. Als eine Konsequenz entwickelte sich mit dem "Semantic Approach" bzw. dem "Strukturalismus" eine Gegenbewegung, in der angelehnt an die Bemühungen von Bourbaki in der Mathematik auch für empirische Theorien und hier insbesondere für die Physik eine mengentheoretische Rekonstruktion angestrebt wurde. Im Rahmen des Seminars werden wir uns zunächst mit den Grundzügen des Strukturalismus auseinandersetzen. Dazu werden wir, aus-gehend von der Prädikatenlogik, über die Arbeit von N.Bourbaki und die "Introduction to Logic" von P.Suppes bis hin zum viel beachteten Werk von W.Balzer, C.U.Moulines und J.D.Sneed und den späten Arbeiten von E.Scheibe, unterschiedliche Facetten des Strukturalismus kennenlernen. Es folgt die konkrete Betrachtung strukturalistischer Rekonstruktionen einiger wissenschaftlicher Theorien und die Behandlung von speziellen Problemen, wie die Reduktion in der Philosophie der Physik unter einem strukturalisti-schen Blickwinkel. Das Seminar setzt sich mit einem komplexen, bis heute ak-tuellen Thema auseinander. Für eine sinnvolle Erarbeitung werden grundle-gende Kenntnisse von Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe vorausge-setzt ebenso wie solide mathematische Kenntnisse und die Bereitschaft der aktiven Mitgestaltung der einzelnen Seminarsitzungen. Für Senioren geöffnet

Bemerkung Teilgebiete: B2, B3, C7

142206 Grundbegriffe der Physik I: Von der antiken Astronomie zur klassischen Physik

Falkenburg, Brigitte ; Rhode, Wolfgang

Vorlesung 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 14:00 16:00 wöchentlich P I / P1-01-306

Kommentar Die Lehrveranstaltung richtet sich an interessierte Studierende der Philoso-

phie, Physik, Informatik, Statistik und anderer Fachrichtungen. Darüber hin-aus wird sie im Studium fundamentale angeboten, und sie ist offen für inte-ressierte Schüler(innen) und Lehrer(innen) (SchülerUni und Lehrerfortbil-dung).

Sie ist geeignet für Studierende der Philosophie (BA/MA, Modellversuch BA/MA, GyGe 2003) und Neben- oder Wahlfach sonstiger Studiengänge (BA/MA, BSc/MSc) (siehe Bemerkungen).

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Darüber hinaus wird sie in begründeten Ausnahmefällen letztmalig anstelle der früheren „Einführung in die Theoretische Philosophie“ anerkannt (Modell-versuch BA oder Nebenfach Physik).

Programm: 9.10.2011 Tour d’Horizon 16.10.2011 Antike Astronomie 23.10.2011 Symmetrien, Atomismus und Elementenlehre in der Antike

6.11.2011 Das aristotelische Weltbild und seine antiken Kontrahenten 13.11.2011 Mittelalterliche Aristoteles-Kritik; Astronomie bis Kopernikus 23.11.2011 Galilei, Kepler und die kopernikanische Revolution 28.11.2011 Die Begründung der experimentellen Methode 4.12.2011 Physik zwischen Technik und Metaphysik (Francis Bacon;

Descartes) 11.12.2011 Newtons Optik: Experimentelle Phänomene und ihre Ursachen

18.12.2011 Newtons Principia: Masse, Kraft, Gravitation; „Regeln des Philosophierens“ 8.1.2012 Newtons Principia: Raum und Zeit; Leibniz-Clarke-Debatte

15.1.2012 „lebendige Kraft“, Energiebegriff, Energieerhaltung 22.1.2012 Elektromagnetismus und Feldbegriff (Oerstedt, Faraday,

Maxwell) 29.1.2012 Machs Newton-Kritik und die Relativitätstheorie Es handelt sich um den ersten Teil einer 2-semestrigen Vorlesung zur Philoso-

phie der exakten Wissenschaften, deren Teile aufeinander aufbauen, aber un-abhängig voneinander gehört werden können. Der zweite Teil setzt Grund-kenntnisse der Physik oder Mathematik voraus und findet im SoSe 2013 statt: Grundbegriffe der Physik II: Von der probabilistischen Revolution zur Quanten-theorie (SoSe 2013).

Literatur Als Lektüre zur Vorbereitung empfohlen: Renate Huber: Natur-Erkenntnis. Naturphilosophie von der Antike bis Descartes. Paderborn: Mentis 2002.

Bemerkung Teilgebiete: B1, B3; C3; D1; F5. Für Senioren geöffnet. Zuordnungen: Vertiefungsmodule Theoretische Philosophie, Spezialgebiete

(BA/MA Modellversuch 2005/2006, LPO 2003); Nebenfach Philosophie im BSc/MSc Physik; Nebenfach-Module NFPhil S und NFPhil S- (andere Studien-gänge).

148103 Wissenschaftstheorie

Falkenburg, Brigitte ; Heise, Matthias

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.242

Kommentar Das Seminar befasst sich mit der Wissenschaftstheorie der Sozialwissen-

schaften. Es ist als Bestandteil des MA-Studiengangs „Philosophie und Poli-tikwissenschaft“ geplant, kann aber auch von interessierten Studierenden der Philosophie (BA/MA 2011 oder 2005/2006; LPO 2003) und im Rahmen von Wahl- und Nebenfachstudien anderer Fachrichtungen besucht werden. Inhaltliche Angaben werden noch ergänzt.

Die besprochenen Texte werden im EWS zur Verfügung gestellt.

Bemerkung Teilgebiete: A3; B3; C6; F4. Für Senioren nicht geöffnet. Zuordnungen: Einführung (Modul 1) im MA Philosophie und Politikwissen-

schaft; Exploration (BA 2011); alle Vertiefungsmodule (BA/MA Modellversuch

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2005/2006; LPO 2003); Modul 5 (Technik- und Sozialphilosophie) oder Ergän-zungsmodul 2 (MA Sozialwiss. Innovationsstudien); Nebenfach-Modul NFPhil M (BA Angewandte Kultur- bzw. Sprach- und Literaturwissenschaft, BA Erzie-hungswissenschaft); Nebenfach-Module S und S- (andere Studiengänge).

C. Spezialgebiete

142301 Gabe, Geld und Philosophie

Bauer, Katharina

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Hinter der ‚Entdeckung der Gabe durch die Philosophie‘ verbirgt sich neben

dem Versuch einer anthropologischen Bestimmung menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Interaktion häufig ein gesellschaftskritischer Impetus. Er richtet sich gegen die Entwicklungen des modernen Kapitalismus, verbun-den mit einem moralischen Anspruch, der auf eine ursprünglichere, ‚reinere’ und friedlichere Form des Miteinanders ausgerichtet ist. Zugleich wird die Gabe mit ihren Strukturen des Gebens, Empfangens und Erwiderns zu einer Denkfigur abstrahiert, die auf verschieden philosophische Fragestellungen und Denkweisen (insbesondere des Strukturalismus und der Phänomenolo-gie) übertragen wird. Nachgegangen werden soll in diesem Seminar der kul-turanthropologischen und symbolischen Dimension von Ritualen des Gebens und Schenkens, die spezifische Bindungen zwischen den Akteuren herstellen. Verbunden sind damit ethische Fragestellungen nach den Verpflichtungen zu geben und reziprok zu erwidern oder gerade die Regeln der Reziprozität zu überschreiten. Ebenso sollen die vielfältigen philosophischen Ausdeutungen und Begriffsverwendungen des Gabediskurses geklärt werden. Den Leitfaden der Diskussion wird die aktuell von Marcel Hénaff aufgeworfenen Frage bil-den, in welchem Zusammenhang die Ordnung der Gabe, das Geld und die Intu-ition einer ‚Preislosigkeit’ zur philosophischen Suche nach der Wahrheit ste-hen.

Literatur Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt. Mauss, Marcel: Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen

Gesellschaften. Übers. von Eva Moldenhauer, Frankfurt a.M. 1990. Hénaff, Marcel: Der Preis der Wahrheit. Gabe, Geld und Philosophie. Übers. von Eva Moldenhauer, Frankfurt a.M. 2009.

Bemerkung Teilgebiete: A3, A4, F4, evt. LE A3

142302 Heidegger: Der Satz vom Grund

Rapp, Friedrich

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 16:00 18:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Heidegger polarisiert. Seine ungewöhnlichen Denkwege und Wortprägungen

führen fast unvermeidlich zu Extremreaktionen: Entweder blinde Nachfolge, selbst in Wortwahl und Gedankenführung, oder prinzipielle Ablehnung, die sich meist auf eine Betrachtung von außen stützt und deshalb Gefahr läuft,

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das eigentlich Gemeinte zu verfehlen. Doch die Fragen, die er stellt und die Antworten, zu denen er kommt, sind mit Pro und Kontra aus dem künftigen philosophischen Diskurs schwerlich wegzudenken. Es gilt also, sich im Geist kritischer Anerkennung bzw. anerkennender Kritik mit Heideggers Denken zu beschäftigen. Wie jede philosophische Position ist auch Heideggers Denken der Kritik ausgesetzt. Aus naturalistischer Sicht erscheint sein Ausgangs-punkt vom menschlichen Dasein her als verfehlt; und die Vertreter der analyti-schen Methode vermissen Klarheit im Detail und folgerichtiges Fortschreiten. Doch es ist unverkennbar, dass Heideggers unkonventionelles Denken neue, bisher nicht bekannte Horizonte für das philosophische Denken eröffnet. In den elf Vorlesungen des 175 Seiten umfassenden Textes "Der Satz vom Grund" geht es um den Status der Begründungen, durch die wissenschaftli-che Forschungsergebnisse und zutreffende Urteile gerechtfertigt werden. Heidegger fragt über das Faktum des Begründens hinaus nach dem 'Grund des Begründens' und entwickelt dabei in konzentrierter Form die Grundzüge seines philosophischen Denkens, das in der These von der Vergegenständli-chung als dem Seinsgeschick der modernen Welt gipfelt.

Literatur Martin Heidegger: Der Satz vom Grund, Stuttgart 1957 (wird auch im EWS zur Verfügung gestellt) Zur Ergänzung: Dieter Thomä (Hrsg): Heidegger-Handbuch, Stuttgart/Weimar 2003 Karl Jaspers: Notizen zu Heidegger, München 1989

Bemerkung Modulzuordnung: B1, C1, C2

142303 Technik und Verantwortung

Falkenburg, Brigitte ; Gößling, Claus

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Die Lehrveranstaltung wird als Referate-Seminar durchgeführt. Die Bereit-

schaft, ein Referat zu übernehmen, ist erwünscht. Es ist wünschenswert, dass die Referate in Gruppen von 2-3 Studierenden ausgearbeitet und vorgetragen werden.

Das Seminar richtet sich an interessierte Studierende der Philosophie, Physik, Informatik und anderer Fachrichtungen, insbesndere an Studierende der Phi-losophie (BA/MA, Modellversuch BA/MA, GyGe 2003) und Neben- oder Wahl-fach sonstiger Studiengänge (BA/MA, BSc/MSc) (siehe Bemerkungen). Dar-über hinaus wird es im Studium fundamentale angeboten, und es ist offen für interessierte Schüler(innen) und Lehrer(innen) (SchülerUni und Lehrerfortbil-dung).

Technik führt in der globalisierten Welt zu Problemen, die es in diesem Aus-maß früher nicht gab. Anlässe, dies philosophisch zu reflektieren, sind der Reaktorunfall in Fukushima , der Klimawandel durch anthropogene Treib-hausgase und andere unerwünschte Technikfolgen mit gigantischem Ausmaß. Im Seminar wollen wir einerseits klären, was Technik und Verantwortung aus philosophischer Sicht jeweils sind. Andererseits möchten wir versuchen, die-se Konzepte an Problemen wie den oben genannten zu konkretisieren.

Grundlegende Texte und Arbeitsmaterialen werden im EWS zur Verfügung

gestellt.

Literatur Als Lektüre zur Vorbereitung empfohlen: Brigitte Falkenburg: Wem dient die Technik? Eine wissenschaftstheoretische

Analyse der Ambivalenzen technischen Fortschritts. In: Die Technik – eine Dienerin der gesellschaftlichen Entwicklung? (hrsg. von der J.J.Becher-

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Stiftung Speyer), Baden-Baden: Nomos 2004, 45-177. Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technolo-gische Zivilsation. Frankfurt am Main: Insel 1979. Hans Lenk, Günter Ropohl (Hg.): Technik und Ethik. Stuttgart: Reclam 1993.

Bemerkung Teilgebiete: A1, A2; B3; C6; F5. Für Senioren geöffnet. Zuordnungen: Exploration (BA/MA 2011); alle Vertiefungsmodule (BA/MA Mo-

dellversuch 2005/2006, LPO 2003); Nebenfach Philosophie im BSc/MSc Phy-sik; Modul 5 (Technik- und Sozialphilosophie) (MA Sozialwiss. Innovationsstu-dien); Nebenfach-Module NFPhil S und NFPhil S- (andere Studiengänge).

D. Didaktik der Philosophie

142401 Platon, Politeia

Schröder-Werle, Renate

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

142402 Anthropologie in didaktischer Hinsicht

Torkler, René

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Freitag 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Die Anthropologie gehört zu den grundlegenden Gegenständen des Philoso-

phieunterrichts in der Oberstufe. In den Fokus der relevanten Positionen gerät dabei nicht nur die klassische deutsche Anthropologie, welche sich mit Na-men wie Gehlen, Scheler oder Plessner verbindet, sondern vielmehr jede phi-losophische Reflexion auf Wesen und Natur des Menschen überhaupt, zumal wenn sie in Hinblick auf ethische und/oder politische Theoriebildung von Inte-resse ist. Im Seminar sollen darum ausgewählte Beispiele anthropologischen Denkens in diesem Sinne vor dem Hintergrund der einschlägischen fachdidak-tischen Modelle in ihrer Eignung für den Oberstufenunterricht diskutiert wer-den. Dabei soll es neben einer inhaltlichen Würdigung der Positionen in erster Linie darum gehen, die methodische Umsetzung im Philosophieunterricht zu erarbeiten und exemplarisch konkrete Möglichkeiten der Unterrichtsplanung zu erschließen. Für die Arbeit im Seminar wird ab der 2. Semesterwoche ein Reader mit den relevanten Materialien bereitgestellt werden.

Literatur Brüning, Barbara und Martens, Ekkehard (Hrsg.): Anschaulich Philosophieren. Mit Märchen, Fabeln, Bildern und Filmen. Weinheim und Basel 2007. Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedi-daktik und Handbuch: Praktische Philosophie. Münster 5 2011.

Bemerkung FD-Seminar TPM-Seminar

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142403 Fachpraktikum Philosophie

Herrmann, Martina

Arbeitsgemeinschaft SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

wird noch bekannt gegeben

Kommentar In den Studiengängen GyGe und im MA-Studiengang muss ein Schulpraktikum

im Fach absolviert werden (Praktikum im TPM I/II, TPM FD). Diese Praktika müssen im Fach und zum Teil auch im Praktikumsbüro (TPM I) angemeldet werden. Die Anmeldung im Fach Philosophie erfolgt in der Regel im Rahmen dieser Veranstaltung, die das Praktikum organisatorisch unterstützen und seine Durchführung und den Bericht im Fach betreuen soll. Termine werden nach Bedarf vereinbart. Alle Studierenden, die vor einer Praxisphase im Fach Philosophie stehen werden gebeten, sich für das von Ihnen angestrebte Prak-tikum in der Sprechstunde oder per e-mail (Martina.Herrmann (at) uni-dortmund.de) anzumelden. Studierende suchen sich im Normalfall selbst eine Schule in Dortmund.

Bemerkung Modulzuordnung: TPM II, TPM FD.

142404 Erschließen philosophischer Texte im Unterricht – didaktische Überlegun-gen und methodische Zugänge

Neißer, Barbara

Kompaktveranstaltung SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

09:00 16:30 Blockveranstaltung EF 50 / 2.213

Kommentar In dem Kompaktseminar werden didaktische Überlegungen zur Bearbeitung

von philosophischen Texten im Unterricht und methodische Verfahren der Texterarbeitung vorgestellt und praktisch erprobt. Die Bearbeitung philoso-phischer Texte erfolgt im Unterricht in Hinsicht auf bestimmte Zielsetzungen und den Erwerb von Kompetenzen. Dies erfordert fachliches Wissen, eine zielorientierte Textauswahl, eine didaktische Reduktion und die Kenntnis von Texterschließungsverfahren und -methoden. Die sprachliche Komplexität der Texte kann bei Schülerin und Schülerinnen zu Verstehensschwierigkeiten führen. Die Textauswahl, die Verknüpfung von Text und Gespräch und unter-schiedliche Texterschließungsmethoden, wie z. B. PLATO- Methode, rezipro-kes Lesen, Strukturanalyse u. a. können diesen Schwierigkeiten entgegen wirken. Diese Methoden und produktionsorientierte Verfahren der Textbear-beitung werden an verschiedenen Texten gemeinsam erprobt und unter di-daktischen Aspekten reflektiert.

Abschließend soll auch die Funktion von Texten in Hinsicht auf den diskursi-ven Philosophieunterricht und den Erwerb von individueller Argumentations-kompetenz und ethisch fundierter Urteilsfähigkeit erörtert werden.

Verlauf des Kompaktseminars: Montag, den 18.02.2013 11.00 – 11.30 Uhr Begrüßung, Einführung in das Thema 11.30 – 13.00 Uhr Impulsreferat: Barbara Neißer Erarbeitung philosophischer Texte im Unterricht

Ziele – didaktische Überlegungen - methodische Verfahren 13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause

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14.00 – 16.30 Uhr Exemplarische didaktische Reduktion anhand eines Textausschnitts aus I. Kant : Metaphysik der Sitten Dienstag, den 19.02.2013

9.30 – 12.00 Uhr Vorstellen verschiedener Texterschließungsmethoden Praktische Übung anhand von Textausschnitten

12.00 – 13.00 Uhr Reflexion und Metagespräch 13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 16.30 Uhr Exemplarische Erprobung weiterer Texterschließungsme-

thoden Mittwoch, den 20.02.2013 9.30 -- 13.00 Uhr Produktionsorientierte Verfahren der Texterschließung im

Philosophieunterricht (Transformation von Texten, Ergänzen von Texten, Schreiben aus anderen Perspektiven)

13.00 - 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 16.00 Uhr Praktische Übungen zur produktionsorientierter Texter-

schließung 16.00 – 16.30 Uhr Reflexion und Metagespräch Donnerstag, den 21.02.2013 9.30 - 13.00 Uhr Literarische Texte im Philosophieunterricht Kriterien der Textauswahl, Möglichkeiten der Bearbeitung

13.00 - 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 16.00 Uhr Praktische Übung: Transformation von Texten.

(z. B. Literarischer Text in Essay, Argumentation u.a.) 16.00 - 16.30 Uhr Metagespräch Freitag, den 22.02.2013 9.00 – 13.00 Uhr Philosophische Texte und die Förderung individueller

Argumentations- und Urteilsfähigkeit Der Text als Gesprächspartner – Texterarbeitung und Diskurs

im Unterricht 13.00 – 14.00 Uhr Abschließende Reflexion und Metagespräch

E. Bildung und Wissen

Bildung und Wissen Entscheidungsfeld

142401 Platon, Politeia

Schröder-Werle, Renate

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

142402 Anthropologie in didaktischer Hinsicht

Torkler, René

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Freitag 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Die Anthropologie gehört zu den grundlegenden Gegenständen des Philoso-

phieunterrichts in der Oberstufe. In den Fokus der relevanten Positionen gerät dabei nicht nur die klassische deutsche Anthropologie, welche sich mit Na-men wie Gehlen, Scheler oder Plessner verbindet, sondern vielmehr jede phi-

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losophische Reflexion auf Wesen und Natur des Menschen überhaupt, zumal wenn sie in Hinblick auf ethische und/oder politische Theoriebildung von Inte-resse ist. Im Seminar sollen darum ausgewählte Beispiele anthropologischen Denkens in diesem Sinne vor dem Hintergrund der einschlägischen fachdidak-tischen Modelle in ihrer Eignung für den Oberstufenunterricht diskutiert wer-den. Dabei soll es neben einer inhaltlichen Würdigung der Positionen in erster Linie darum gehen, die methodische Umsetzung im Philosophieunterricht zu erarbeiten und exemplarisch konkrete Möglichkeiten der Unterrichtsplanung zu erschließen. Für die Arbeit im Seminar wird ab der 2. Semesterwoche ein Reader mit den relevanten Materialien bereitgestellt werden.

Literatur Brüning, Barbara und Martens, Ekkehard (Hrsg.): Anschaulich Philosophieren. Mit Märchen, Fabeln, Bildern und Filmen. Weinheim und Basel 2007. Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedi-daktik und Handbuch: Praktische Philosophie. Münster 5 2011.

Bemerkung FD-Seminar TPM-Seminar

Fächerübergreifende Veranstaltungen

142206 Grundbegriffe der Physik I: Von der antiken Astronomie zur klassischen Physik

Falkenburg, Brigitte ; Rhode, Wolfgang

Vorlesung 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 14:00 16:00 wöchentlich P I / P1-01-306

Kommentar Die Lehrveranstaltung richtet sich an interessierte Studierende der Philoso-

phie, Physik, Informatik, Statistik und anderer Fachrichtungen. Darüber hin-aus wird sie im Studium fundamentale angeboten, und sie ist offen für inte-ressierte Schüler(innen) und Lehrer(innen) (SchülerUni und Lehrerfortbil-dung).

Sie ist geeignet für Studierende der Philosophie (BA/MA, Modellversuch BA/MA, GyGe 2003) und Neben- oder Wahlfach sonstiger Studiengänge (BA/MA, BSc/MSc) (siehe Bemerkungen).

Darüber hinaus wird sie in begründeten Ausnahmefällen letztmalig anstelle der früheren „Einführung in die Theoretische Philosophie“ anerkannt (Modell-versuch BA oder Nebenfach Physik).

Programm: 9.10.2011 Tour d’Horizon 16.10.2011 Antike Astronomie 23.10.2011 Symmetrien, Atomismus und Elementenlehre in der Antike

6.11.2011 Das aristotelische Weltbild und seine antiken Kontrahenten 13.11.2011 Mittelalterliche Aristoteles-Kritik; Astronomie bis Kopernikus 23.11.2011 Galilei, Kepler und die kopernikanische Revolution 28.11.2011 Die Begründung der experimentellen Methode 4.12.2011 Physik zwischen Technik und Metaphysik (Francis Bacon;

Descartes) 11.12.2011 Newtons Optik: Experimentelle Phänomene und ihre Ursachen

18.12.2011 Newtons Principia: Masse, Kraft, Gravitation; „Regeln des Philosophierens“ 8.1.2012 Newtons Principia: Raum und Zeit; Leibniz-Clarke-Debatte

15.1.2012 „lebendige Kraft“, Energiebegriff, Energieerhaltung 22.1.2012 Elektromagnetismus und Feldbegriff (Oerstedt, Faraday,

Maxwell)

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29.1.2012 Machs Newton-Kritik und die Relativitätstheorie Es handelt sich um den ersten Teil einer 2-semestrigen Vorlesung zur Philoso-

phie der exakten Wissenschaften, deren Teile aufeinander aufbauen, aber un-abhängig voneinander gehört werden können. Der zweite Teil setzt Grund-kenntnisse der Physik oder Mathematik voraus und findet im SoSe 2013 statt: Grundbegriffe der Physik II: Von der probabilistischen Revolution zur Quanten-theorie (SoSe 2013).

Literatur Als Lektüre zur Vorbereitung empfohlen: Renate Huber: Natur-Erkenntnis. Naturphilosophie von der Antike bis Descartes. Paderborn: Mentis 2002.

Bemerkung Teilgebiete: B1, B3; C3; D1; F5. Für Senioren geöffnet. Zuordnungen: Vertiefungsmodule Theoretische Philosophie, Spezialgebiete

(BA/MA Modellversuch 2005/2006, LPO 2003); Nebenfach Philosophie im BSc/MSc Physik; Nebenfach-Module NFPhil S und NFPhil S- (andere Studien-gänge).

F. Kompetenzseminare

142203 Interpretationskurs II (Neuzeit): Descartes, Hume und Kant

Falkenburg, Brigitte

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 14:00 16:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Kommentar Im Interpretationskurs soll gelernt und geübt werden, wie man philosophische

Texte liest, um sie sich im Aufbau, Inhalt und in der Argumentationsstruktur zu erschließten. Dies wird an ausgewählten Texten der klassischen Philoso-phie eingeübt.

Mein Interpretationskurs II behandelt zentrale Texte der theoretischen Philo-sophie der Neuzeit. Die Schriften von Descartes bis Kant, die wir auszugswei-se lesen, bilden „Eckpfeiler“ der neuzeitlichen Metaphysik und Erkenntnis-theorie. An den Texten von Descartes und Kant werden wir herausarbeiten, was diese Denker über das menschliche Erkenntnisvermögen annehmen, wie sie ihre philosophischen Theorien begründen, was sie unter Metaphysik ver-stehen und was wir nach ihrer Auffassung über die Welt wissen können. Er-gänzend werden wir Textpassagen von Hume lesen, dessen empiristische Er-kenntnistheorie die Gegenposition zur rationalistischen Metaphysik des Des-cartes und seiner Nachfolger bildet. Für Kant lieferte Humes Deutung des Kausalprinzips eine wichtige Anregung dafür, sich vom Rationalismus zu lösen und seine Erkenntnistheorie der „Kritik der reinen Vernunft“ zu begründen. Der Interpretationskurs II gehört zum Modul BAM4 der neuen Studienordnung des Lehramtsstudiengangs (2011) und soll spätestens im dritten Fachsemes-ter besucht werden. Er vermittelt Grundwissen zur Textdeutung, aber auch zur Erkenntnistheorie und Metaphysik der Neuzeit, das für das weitere Philoso-phiestudium immer wieder benötigt wird und das insbesondere auch für den Schulunterricht in der gymnasialen Oberstufe zentral ist.

In den Seminarsitzungen wird die Textarbeit eingeübt. Dafür sind die Texte im

Rahmen der üblichen „workload“ durch Selbststudium vorzubereiten. Die Studierenden des neuen Lehramtsstudiengangs (LPO2011) sollen außer-

dem Kleingruppen bilden, die sich regelmäßig zur gemeinsamen Textlektüre treffen und Aufgaben bearbeiten, die in den Seminarsitzungen ausgegeben werden. Solche Aufgaben können sich z.B. auf Fragen zur Strukturierung ei-nes Textabschnitts oder auf unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten einer

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Textpassage beziehen. Darüber hinaus sollen die Studierenden in den Klein-gruppen lernen, philosophische Fragen miteinander zu diskutieren und Ver-ständnisprobleme zu benennen, die dann im Seminar behandelt werden kön-nen. Die Kleingruppenarbeit kann für den Modul BAM mit 2 SWS angerechnet werden; evtl. wird auch ein Tutorium eingerichtet.

Der Interpretationskurs II gehört außerdem zum Modul NF-Phil K („Klassiker“, 6 SWS) für Nebenfach-Studierende der BA-Studiengänge Angewandte Kultur- bzw. Sprach- und Literaturwissenschaft sowie BA Erziehungswissenschaft. Darüber hinaus kann er ggf. auch noch im Rahmen des früheren Lehramtsstu-diengangs (BA/MA Modellversuch 2005/2006) besucht werden.

Die erforderlichen Studienleistungen (Bedingungen für den Nachweis der „ak-tiven Teilnahme“) werden zu Semesterbeginn mitgeteilt (in Abhängigkeit vom jeweiligen Studiengang). Die Texte werden im EWS zur Verfügung gestellt.

Bemerkung Teilgebiete: B1, C1. Für Senioren nicht geöffnet. Zuordnungen: Modul BAM4 (Lehramtsstudiengang 2011); Modul 1 (BA/MA

Modellversuch 2005/2006); Nebenfach-Modul NFPhil K (BA Angewandte Kul-tur- bzw. Sprach- und Literaturwissenschaft; BA Erziehungswissenschaft). Evtl. Zusatztermin Mo. 12:00 - 14:00

142801 Philosophisches Schreiben: Menschen in Beziehungen

Hinn, Laura

Seminar SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Freitag 08:00 10:00 wöchentlich EF 50 / 4.238

Kommentar Ziel des Seminars ist es, das Verfassen philosophischer Texte einzuüben. Sit-

zungen werden im Plenum oder als Gruppenarbeit gestaltet. Seminarteilneh-mer schreiben unter verschiedenen Aufgabenstellungen kurze Texte, die in der Gruppe überarbeitet werden. Die Texte fließen in die inhaltliche Arbeit des Plenums ein.

Das Thema, zu dem geschrieben werden soll, ist die soziale Natur des Men-schen. Menschen leben und handeln in vielerlei Beziehungen, persönlichen wie Familien und Freundschaften und nicht ganz so persönlichen wie Lehrer-Schüler-Beziehungen oder andere berufliche Beziehungen. Wir wollen unter-suchen, worin solche Beziehungen bestehen, was Gemeinsamkeiten und Un-terschiede sind, welche Fähigkeiten und Werteinstellungen dazu gehören, welchen Normen sie folgen (sollen). Dazu werden Sie philosophische aber auch gelegentlich sozial-wissenschaftliche Literatur in Auszügen heranziehen und über sie schreiben. Eine Vorauswahl wird bereitgestellt werden.

Studienleistung: kleinere Übungen, eine in Testform, drei eigene Texte ver-schiedener Formate. Die eigenen Texte werden im Laufe des Seminars nach Vorgaben überarbeitet.

Bemerkung Das Seminar ist Modul BAM2 der neuen Studienordnung (2011) zugeordnet. Es empfiehlt sich, einen Kurs im philosophischen Schreiben im ersten Semes-

ter zu belegen. Für Senioren nicht geöffnet.

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142802 Philosophisches Schreiben: Wissen, nicht wissen, doch wissen

Bluhm, Roland

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 16:00 18:00 wöchentlich EF 50 / 2.324

Kommentar 1963 veröffentlichte Edmund L. Gettier einen knappen, gerade einmal drei

Seiten umfassenden Artikel, in dem er eine gängige Vorstellung davon, was Wissen ist, mit einem ebenso einfachen wie durchschlagenden Argument wi-derlegte. Wissen kann nicht wahre gerechtfertigte Überzeugung sein, argu-mentiert Gettier, weil sich Situationen beschreiben lassen, in denen jemand eine wahre und gerechtfertigte Überzeugung hat, von dem wir dennoch nicht sagen würden, dass er über Wissen verfügt. Gettiers Artikel hat eine rege phi-losophische Diskussion ausgelöst. Einige Philosophen wiesen sein Argument zurück, die meisten versuchten, ihm durch Vorschläge für eine neue Definition des Wissensbegriffs zu entkommen. Diese Versuche einer Neudefinition wur-den natürlich ihrerseits kontrovers diskutiert. Usw. usf. Seit 1963 hat sich ein beachtlicher Literaturberg angehäuft. Wir werden diesen Berg nicht abarbei-ten können, uns aber Grundzüge der dichten Debatte erschließen. An ihr lässt sich zweierlei lernen: Die spezifische Art, in der in der Analytischen Philoso-phie um Definitionen auch bis ins letzte Detail gerungen wird – und wie man dabei nicht den Überblick verliert. Beides lernt man am besten (oder vielleicht sogar nur), indem man schreibt. Im Mittelpunkt des Seminars, das als Veran-staltung des Typs „Philosophisches Schreiben“ angeboten wird, steht daher das Verfassen und Überarbeiten relativ kurzer, aber präziser Texte. Hierdurch werden Sie in die Grundlagen des akademischen philosophischen Schreibens eingeführt.

Literatur Sie können bereits vor dem Seminar einen Blick in Gettiers Aufsatz werfen: Edmund L. Gettier (1963) „Is Justified True Belief Knowledge?“, in: Analysis 23, 121–123.

Die weitere im Seminar behandelte Literatur wird zu Beginn der Vorlesungs-zeit bekannt gegeben.

Bemerkung Modulzuordnung : Das Seminar ist dem Modul BAM2, Philosophisches Schrei-ben, der neuen Studienordnung zugeordnet.

Es empfiehlt sich, diesen oder einen anderen Kurs des Typs „Philosophisches Schreiben“ frühzeitig im Studium zu belegen.

142803 Philosophisches Schreiben – Globale Gerechtigkeit

Herrmann, Martina

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Freitag 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 4.238

Kommentar Ziel des Seminars ist es, das Verfassen philosophischer Texte einzuüben. Sit-

zungen werden im Plenum oder als Gruppenarbeit gestaltet. Seminarteilneh-mer schreiben unter verschiedenen Aufgabenstellungen kurze Texte, die in der Gruppe überarbeitet werden. Die Texte fließen in die inhaltliche Arbeit des Plenums ein.

Der Themenbereich, zu dem geschrieben werden soll, ist die globale Gerech-tigkeit. Trotz der weltumspannenden wirtschaftlichen Abhängigkeiten sind die Lebenschancen und Glücksmöglichkeiten regional äußerst ungleich verteilt.

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Das Gerechtigkeitsdenken orientiert sich aber weitgehend an den Grenzen der Nationalstaaten. Ist das ungerecht? Wieweit sind wir als Einzelne und als Staaten zu Änderungen verpflichtet? Was wäre ein Zustand globaler Gerech-tigkeit? Welcher Institutionen bedürfte es, um ihn herbeizuführen und auf-recht zu erhalten?

Studienleistung: kleinere Übungen, eine in Testform, drei eigene Texte ver-schiedener Formate. Die eigenen Texte werden im Laufe des Seminars nach Vorgaben überarbeitet.

Bemerkung Das Seminar ist Modul BAM2 der neuen Studienordnung (seit 2011) zugeord-net. Es empfiehlt sich, einen Kurs im philosophischen Schreiben im ersten Semester zu belegen.

142804 Präsentieren und Diskutieren: Thomas Nagel, „Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie”

Röska-Hardy, Louise

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 16:00 18:00 wöchentlich EF 50 / 2.324

Kommentar Woher wissen wir etwas? Wie kann ich wissen, dass andere geistbegabte We-

sen sind? Besteht alles, was ich erlebe, und alles, was mich als Person aus-macht, in den Strukturen und Funktionen des Gehirns? Was verleiht einem Zeichen oder einer Lautkette Bedeutung? Worin besteht Willensfreiheit? Gibt es Recht und Unrecht? Was ist Gerechtigkeit? Soll man Angst vor dem Tod ha-ben? Was ist der Sinn des Lebens? Diese Grundfragen der Philosophie werden von Thomas Nagel in seiner kurzen Einführung behandelt. Im Seminar wird diesen Fragen in Präsentationen und anschließenden Diskussionen nachge-gangen. Dabei werden Arbeitsweisen der Philosophie, Präsentationstechniken und Diskussionsleitung eingeübt.

Alle Teilnehmer brauchen ein Exemplar des Buches: Thomas Nagel, „Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie“ Stuttgart: Ph.Reclam 1990 (Universal-Bibliothek 8637) Paper-back 2,80 € (oder kartoniert)

Vorgehensweise: Teilnehmer erarbeiten ein Thema und/oder einen Text in Kleingruppen. Die Gruppe präsentiert dem Plenum ein Impulsreferat, daran schließt sich eine Diskussion im Plenum an und danach eine Rückmeldung. Studienleistung: jeder Teilnehmer muss einmal im Semester präsentieren. Die Präsentation wird in geeigneter Form verschriftlicht. Zur Gewährleistung einer Seminargröße, die allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Erwerb einer Studienleistung ermöglicht, ist für die Seminare zum Präsentieren und Disku-tieren eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu Anmeldeverfahren und -zeitraum erhalten Sie ab dem 03.09.2012 auf unserer Institutsseite. (ifpp.fk14.tu-dortmund.de)

142805 Präsentieren und Diskutieren: Tierethik

Bolinger, Raphael

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Donnerstag 08:00 10:00 wöchentlich EF 50 / 2.213

Page 29: Wintersemester 2012/13 - ifpp.fk14.tu-dortmund.deifpp.fk14.tu-dortmund.de/cms/ifpp/Medienpool/Misc/VVZ2012_13.pdf · Technische Universität Dortmund Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

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Kommentar Inhalt: Bis ins 20te Jahrhundert hinein haben ethische Theorien das Verhältnis des Menschen zu (nichtmenschlichen) Tieren zumeist offen gelassen. Dies hat sich insbesondere im Kontext von Massentierhaltung und einer zunehmenden Anzahl von Tierversuchen geändert. Die Frage nach der Rolle von Tieren in ethischen Theorien ist zunehmend ins Zentrum philosophischer Betrachtung gerückt. Im Rahmen des Seminars sollen grundlegende Fähigkeiten der philo-sophischen Kontroverse erworben werden. Dabei werden uns die Grundpositi-onen der Tierethik als Ausgangspunkt dienen. Vorgehensweise: Die Teilneh-mer erarbeiten ein Thema und/oder einen Text in Kleingruppen. Die Gruppe präsentiert dem Plenum ein Impulsreferat, an das sich eine Diskussion an-schließt. Studienleistung: Jede Kleingruppe muss im Laufe des Semesters zwei Präsentationen halten. Die Präsentationen werden zudem in geeigneter Form verschriftlicht. Die Lektüre der entsprechenden Texte als Vorbereitung auf die sich den Vorträgen anschließende Diskussion ist für jeden Teilnehmer obligatorisch. Zur Gewährleistung einer Seminargröße, die allen Teilnehme-rinnen und Teilnehmern den Erwerb einer Studienleistung ermöglicht, ist für die Seminare zum Präsentieren und Diskutieren eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu Anmeldeverfahren und -zeitraum erhalten Sie ab dem 09.09.2012 auf unserer Institutsseite. (ifpp.fk14.tu-dortmund.de) Für Senio-ren nicht geöffnet

Bemerkung Teilgebiete: A2, F3, F5

142806 Interpretationskurs I: Gibt es Willensschwäche? (Antike/Mittelalter)

Röska-Hardy, Louise

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Montag 16:00 18:00 wöchentlich EF 50 / 2.405

Kommentar Ziel eines Interpretationskurses ist es, die Erschließung, die Interpretation

und die kritische Diskussion von philosophischen Texten zu üben. Dazu wer-den beispielhaft mehrere klassische Texte der Philosophiegeschichte behan-delt.

Das Phänomen des Handelns wider besseres Wissen scheint im Alltag weit-verbreitet zu sein. Willensschwäche oder Unbeherrschtheit ist uns als Erfah-rungstatsache vertraut. Die Problemgeschichte der Willensschwäche beginnt mit der Leugnung des Phänomens durch Sokrates. Kann man absichtlich ge-gen das Beste handeln in dem Wissen, dies zu tun? Platons Sokrates verneint die Frage. Laut Xenophon war Sokrates der Ansicht, dass alle Menschen im Rahmen des Möglichen das wählen, was ihrer Meinung nach am Zuträglichs-ten für sie ist. Niemand tut wissentlich ein Unrecht, so Sokrates. Das Seminar wird die Debatte über Willensschwäche (""""""") in der griechischen Antike (Platon, Auszüge aus den Frühdialogen; Aristoteles, Nikomachische Ethik VII: i-x) analysieren und deren Rezeption durch Thomas von Aquin in der Scho-lastik des 13. Jahrhunderts (Thomas von Aquin, De malo (Auszug); Summa Theologiae (Auszug)) kritisch rekonstruieren.

Vorgehensweise: In den Seminarsitzungen wird die Textarbeit eingeübt. Da in den Sitzungen nicht genug Zeit für Lektüre besteht, sind die Texte vorzuberei-ten. Zur Begleitung des Seminars werden außerdem Gruppen von etwa je vier Studierenden gebildet. Diese Gruppen sollen sich selbständig organisieren und regelmäßig treffen, um bestimmte Aufgaben zu lösen, die in den Seminar-sitzungen ausgegeben werden. In diesen Aufgaben geht es z.B. darum, schwierige Texte im Vorhinein zu erschließen oder Kommentare auf einen Pri-märtext zu beziehen. Die Arbeit im Seminar greift auf die Ergebnisse der Gruppenarbeit zurück. Eine anfängliche Aufteilung in Gruppen wird in der ers-ten Sitzung vorgenommen, die Gruppen werden später zweimal neu gemischt.

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Details zur Organisation der Gruppenarbeit werden in der ersten Sitzung ge-klärt. Das Seminar ist dem Modul BAM1 der neuen Studienordnung (2011) zu-geordnet. Es empfiehlt sich, diesen oder einen anderen Interpretationskurs im ersten Semester zu belegen. Das Seminar kann auch von allen belegt werden, die nach der alten Studienordnung studieren und noch keinen Interpretati-onskurs II absolviert haben. Scheinkriterien: 4 LP erhält, wer sich an den Se-minarsitzungen im Plenum beteiligt, in der Gruppe mitarbeitet und einen Es-say schreibt.

142807 Interpretationskurs I (Überblick Antike / Mittelalter):

Balbo, Silvia

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Dienstag 10:00 12:00 wöchentlich EF 50 / 2.405

Kommentar Ziel: Das Ziel eines Interpretationskurses ist, die Erschließung, die Interpreta-tion und die kritische Diskussion von philosophischen Texten zu üben. Dazu werden beispielhaft mehrere klassische Texte der Philosophiegeschichte be-handelt.

Inhalte: Die klassischen philosophischen Texte sind nicht nur von histori-schem Interesse, sondern da das abendländische Denken seinen Ursprung im philosophischen Denken der Antike hat, erschließt sich über diesen histori-schen Rückblick auch das Verständnis moderner Denkansätze in der Philoso-phie.

Im Seminar wollen wir uns die Grundlagen der theoretischen Philosophie erar-beiten, wie sie in der Philosophie der griechischen Antike (bspw. von Aristote-les oder Platon) und in dem von christlichen Einflüssen geprägten Mittelalter (z.B. bei Thomas von Aquin) gelegt wurden. Im Zentrum unserer Seminararbeit werden besonders die Fragen nach dem Sein, seinen Ursachen, nach Wissen und Erkenntnis stehen, d.h. wir fragen uns bspw.: Was ist Wissen eigentlich? Wann weiß ich etwas wirklich sicher? (Wie) lässt sich Wissen von bloßem Mei-nen unterscheiden? Wie können wir Wissen erlangen und worüber? Diesen und verwandten Fragen sowie den von den jeweiligen Denkern erarbeiteten Ant-worten werden wir in den ausgewählten Textausschnitten begegnen. Zusam-men bilden diese historischen Denkansätze der Philosophie (, von denen wir aber nur einen kleinen Teil kennenlernen können) wesentliche Bezugspunkte für neuzeitliches und auch modernes Philosophieren. Damit wird im Seminar zwar auch historisches "Wissen vermittelt", Hauptanliegen des Seminars ist aber, neben der Kenntnis und dem Verständnis der historischen Ansätze, an-hand eben dieser historischen Texte das eigenständige Texterschließen und Interpretieren zu üben, um diese Fähigkeit im weiteren Studium auch auf an-dere bzw. moderne Texte anwenden zu können. Zudem ermöglicht das Ver-ständnis der historischen Genese der Fragestellungen und Antworten, einen besseren Zugang zu heutigen Fragestellungen, die vielfach mit, aber auch ge-gen die historischen Ansätze argumentieren.

Durchführung & Teilnahmebedingung: Während der Seminarsitzungen werden wir uns in gemeinsamen Diskussionen ausführlich den Texten zuwenden. Weil die Seminarzeit aber begrenzt ist, werden die Teilnehmer sich auch in Arbeits-gruppen zusammenfinden.

Um zum Gelingen des Seminars beizutragen, wird von den Studierenden ne-ben regelmäßiger Anwesenheit auch die aktive Teilnahme am Seminar und den Gruppenarbeiten erwartet. Aktive Beteiligung heißt insbesondere, dass die Studierenden für jede Seminarstunde eine gründliche Textvorbereitung vornehmen, sich mündlich im Plenum bzw. produktiv an den Diskussionen in den Kleingruppen beteiligen und die schriftlichen Seminararbeiten den Vorga-

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ben entsprechend einreichen.

Literatur Die für die Teilnahme notwendige Literatur wird zu Beginn des Seminars zu-gänglich gemacht.

Bemerkung Zuordnungen: Studiert wird dieses Seminar nach der LPO 2009 in BAM 2, vor-zugsweise im ersten Semester.

142808 Interpretationskurs I - Antiker Skeptizismus

Braun, Florian

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 2.324

Kommentar Seminarbeschreibung: Im Interpretationskurs soll gelernt werden, wie man philosophische Texte liest, um deren Aufbau, Inhalt und Argumentations-struktur zu erschließen. Dies wird an ausgewählten Texten der klassischen Philosophie eingeübt. Der Kurs ist dem Modul BAM1 der neuen Studienord-nung (2011) zugeordnet. Es empfiehlt sich, diesen oder einen anderen Inter-pretationskurs im ersten Semester zu belegen.

Thema: Eine weithin anerkannte These der modernen Philosophiegeschichte lautet, dass die tiefgründige Infragestellung von Erkenntnisgewissheiten ein Kennzeichen der neuzeitlichen Philosophie seit Descartes sei. Vor allem das idealistische Denken der klassischen Antike wird in diesem Punkt als weniger kritisch beschrieben, da in ihm geradezu naiv die Einheit von Denken und Sein behauptet werde. Das Credo von Platon, Aristoteles etc. scheint: Wie wir die Welt wahrhaf – mit wissenschaftlichen Begriffen – bestimmen, so ist sie wirklich.

Im Interpretationskurs soll abweichend von dieser These davon ausgegangen werden, dass in den antiken Texten durchaus derartig kritische Fragen ge-stellt werden. Das heißt, dass die von den antiken Idealisten entwickelten Konzeptionen philosophisch-wissenschaftlicher Erkenntnis bereits Reaktio-nen auf die Argumente antiker Skeptiker sind: Platon und Aristoteles suchen nach Antworten auf die eleatische Skepsis hinsichtlich der Erkenntnis von Veränderungen; Plotin stellt sich der umfassenden pyrrhonischen Erkenntnis-skepsis u.s.w. In einer Umkehrung der obigen These könnte man daher auch sagen, dass die neuzeitliche Erkenntniskritik „lediglich“ eine – wenn gleich prägnantere – (Re-)Formulierung dieser skeptischen Fragen darstellt. Im Interpretationskurs sollen ausgewählte Texte des antiken Skeptizismus erarbeitet werden. Es sollen vor allem die inhaltliche Stoßrichtung der skepti-schen Argumente verstanden und deren Argumentationsschritte detailliert re-konstruiert werden. Wir erschließen uns somit sukzessive das kritisch-skeptische Denken der Antike. Im Fokus stehen dabei Zenons Paradoxien und der „Grundriss der pyrrhonischen Skepsis“ von Sextus Empiricus. Eine zu-sätzliche methodische Herausforderung ist, dass die Texte teilweise nur als Fragmente vorliegen. Für eine erfolgreiche Interpretation müssen deshalb Se-kundärtexte herangezogen werden.

Leistungsanforderungen: a)Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, zur Seminarvorbereitung alle aufgege-

benen Texte zu lesen. Ohne Textkenntnisse ist die Teilnahme an den Seminar-sitzungen nicht möglich. Diese werden zu Beginn jeder Sitzung mündlich durch Fragen überprüft.

b) Für eine Teilnahmebescheinigung besteht Teilnahmepflicht. Für eine aktive Teilnahme muss eine Textinterpretation in Form eines Essays geschrieben werden.

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c) Zudem sollen Gruppen gebildet werden, die sich regelmäßig außerhalb der Sitzungen treffen und in denen die Texte sowie die Essays (!) besprochen wer-den. Dadurch soll jeder Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, seine Überlegun-gen einem kleinem Plenum vorstellen zu können. Eine regelmäßige Teilnahme an diesen Gruppensitzungen wird erwartet.

d) 4 LP erhält, wer sich an den Seminarsitzungen beteiligt, in einer Gruppe mitarbeitet und einen Essay schreibt.

Literatur Die zu lesenden Textauszüge ebenso wie entsprechende Sekundärliteratur

werden als pdf-Dateien im EWS-II zur Verfügung gestellt, weshalb eine An-meldung im EWS erforderlich ist. Weiterhin wird folgende Literatur zur Vorbe-reitung empfohlen: H. Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker, Berlin 1924 Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis, Frankfurt am Main 1968 (4. Auflage 2002) R. Ferber: Zenons Paradoxien der Bewegung und die Struktur von Raum und Zeit, Stuttgart 1981 A. Musgrave: Alltagswissen, Wissenschaft und Skeptizismus - Eine historische Einführung in die Erkennt-nistheorie, Tübingen (UTB) 1993 F. Ricken: Antike Skeptiker, München 1994 A. A. Long / M. Albrecht: Skepsis, Skeptizismus, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie Bd. 9, Basel 1995 N. Huggett: Zenos' Paradoxes, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, Winter 2010 Edition (Hrsg.: Zalta, Ed-ward N.), 2010 K. Vogt: Ancient Skepticism, The Stanford Encyclopedia of Philosophy, Winter 2011 Edition (Hrsg.: Zalta, Edward N.), 2011

142809 Interpretationskurs II: Philosophie der Moral – Zur Genese und Rechtferti-gung von Moral

Hahn, Susanne

Seminar 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

Mittwoch 12:00 14:00 wöchentlich EF 50 / 0.436

Kommentar Ziel eines Interpretationskurses ist es, die Erschließung, die Interpretation

und die kritische Diskussion von philosophischen Texten zu üben. Dazu wer-den beispielhaft mehrere klassische Texte der Philosophiegeschichte behan-delt. Im Seminar werden Texte der Neuzeit studiert, die sich in unterschiedli-cher, aber grundsätzlicher Weise mit dem Phänomen der Moral befassen. Sie fragen danach, warum Moral in menschlichen Gemeinschaften entsteht, be-schäftigen sich mit der konkreten Ausprägung, aber auch den Maßstäben "richtiger Moral" sowie den Motiven, moralischen Normen zu folgen. Textaus-züge von Thomas Hobbes, David Hume, Immanuel Kant, Jeremy Bentham u.a. dienen zur Einführung in diese Fragestellungen und in die Praxis des Interpre-tierens. Dabei sind zwei Seminarsitzungen ausschließlich der Beschäftigung mit den Methoden der Interpretation vorbehalten. Je nach Teilnehmerzahl wird ein Teil der Erschließung und Kommentierung der Texte in Gruppenarbeit durchgeführt. Anforderungen für die aktive Teilnahme: 4 LP erhält, wer sich an den Seminarsitzungen im Plenum beteiligt, gegebenenfalls in der Gruppe mit-arbeitet und einen Essay schreibt.

Literatur a) Zur Methode der Textinterpretation: Georg Brun/Gertrude Hirsch Hadorn, Textanalyse in den Wissenschaften: Inhalte und Argumente analysieren und verstehen, Stuttgart (utb) 2009. b) Interpretationstexte: Robin Celika-tes/Stefan Gosepath (Hg.), Philosophie der Moral, Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 2009.

Bemerkung Modulzuordnung: BAM 4; Interpretationskurs I im Modellversuch BfP: Module 1 und 9

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142810 Kunstdefinitionen (Präsentieren und Diskutieren)

Bluhm, Roland

Kompaktveranstaltung 2 SWS

Zeit & Ort Tag von bis Rhythmus Ort

11.-15.02.13 10:00 18:00 Blockveranstaltung EF 50 / 2.213

Kommentar Im Oktober 1986 entfernte ein Hausmeister in der Kunstakademie Düsseldorf

etwa fünf Kilogramm Butter von der Wand eines Ateliers und vernichtete da-mit Josef Beuys Kunstwerk „Fettecke“. Nicht wenige werden für diese Hand-lung Verständnis haben: Nicht nur, dass „Fettecke“ als Kunstwerk nicht un-bedingt leicht zu identifizieren war. War „Fettecke“ überhaupt ein Kunstwerk? Dieser Zweifel lässt sich in verschiedener Weise lesen. Zum einen als die Fra-ge danach, ob es sich bei dem Werk um ein gutes Kunstwerk handelte. Zum anderen aber, und grundsätzlicher, als die Frage danach, ob oder warum es überhaupt als Kunstwerk kategorisiert werden sollte bzw. allgemeiner als die Frage: Was ist eigentlich Kunst? Wir werden uns mit Seminar – abstrakt, und keineswegs nur mit Blick auf Beuys „Fettecke“ – mit verschiedenen Antwor-ten auf diese Fragen befassen.

Die Veranstaltung ist ein Seminar des Typs „Präsentieren und Diskutieren“. Daher wird unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf den diskutierten Inhalten liegen, sondern ganz ausdrücklich auf der Form unserer Diskussion: Ziel des Seminars ist es, Sie in das Präsentieren und das Diskutieren im Rahmen der akademischen Philosophie einzuführen. Zu diesem Zweck werden Sie im Rahmen des Seminars kurze Präsentationen abhalten, besprechen und über-arbeiten.

Das Seminar findet als Kompaktveranstaltung nach der Vorlesungszeit in der Woche vom 11.02.–15.02.2013 statt. Die genauen Termine (und andere organi-satorische Fragen) werden wir in der Einführungssitzung zum Seminar be-sprechen, die am Mittwoch, den 10. Oktober 2012 in Raum 2.410 stattfindet.

Zur Gewährleistung einer Seminargröße, die allen Teilnehmerinnen und Teil-nehmern den Erwerb einer Studienleistung ermöglicht, ist für die Seminare zum Präsentieren und Diskutieren eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu Anmeldeverfahren und -zeitraum erhalten Sie ab dem 03.09.2011 auf unse-rer Institutsseite. (ifpp.fk14.tu-dortmund.de)

Literatur Die im Seminar behandelte Literatur wird zu Beginn der Vorlesungszeit be-kannt gegeben.

Bemerkung Modulzuordnung: Das Seminar ist dem Modul BAM2, Präsentieren und Disku-tieren, der neuen Studienordnung zugeordnet. Es empfiehlt sich, diesen oder einen anderen Kurs des Typs „Präsentieren und Diskutieren“ frühzeitig im Studium zu belegen.

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Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 08-10 Bolinger

Präsentieren und Diskutieren: Tierethik 2.213

Hinn Philosophisches Schreiben 4.238

10-12 Bauer Gabe, Geld, Philo-sophie 2.213

Funke Die Heimatlosigkeit des Subjekts 0.436 Balbo Interpretationskurs I 2.405

Herrmann: Hume Treatise (Klas-siker Neuzeit) HGII/HS4 Falkenburg/Göß-ling Technikphiloso-phie 2.213 Hahn/Tonn Grundlagen Pol. Phi-losophie (MAPP) 0.436

Hahn: Einführung in die Praktische Philo-sophie I EF 50/ HS3 Bolinger Strukturalismus i.d. Wissen-schaftsphilo-sophie 2.410

Herrmann: Philosophisches Schreiben 4.238

12-14 Huber: Einführung in die theoretische Philo-sophie II UB E5 Röska-Hardy Platon, Frühdialo-ge 2.213 Falkenburg IK II Zusatztermin 2.242

Huber Positivismus und Idea-lismus 2.213 Falkenburg, Heise Wissenschaftsthe-orie (MAPP) 2.242

Post Freiheit-Gerechtigkeit-Gesellschaft 2.323 Hahn Interpretationskurs II 0.436 Braun Interpretationskurs I 2.324

Bluhm Nachhaltigkeit 2.324 Hahn Normen – Wesen und Funktion 2.213

Balbo Anthropologie 2.213

14-16 Falkenburg IK II- Überblick Neuzeit 4.238

Falkenburg/Rhode Grundbegriffe der Physik I (Physikge-bäude) P1-01-306

Schröder-Werle Platon, Polieia 2.213 Hahn/Herrmann Forschungsseminar Praktische Philosophie in Büro oder 2.205 Falkenburg Naturphilosophi-sches Kolloquium 2.247

Herrmann Empathie und Person 2.213

Torkler Anthropologie in didaktischer Hinsicht 2.213

16-18 Röska-Hardy Interpretationskurs I 2.405 Herrmann/Ruck–täschel Aktuelle Problem-lagen (MAPP) 4.238

Röska-Hardy Präsentieren und Dis-kutieren 2.324 Rapp Heidegger 2.213

Falkenburg Politisch-Philosophisches Kol-loquium 2.213

Bluhm Phil. Schreiben 2.324

Bitte auf ÄNDERUNGEN oder ZUSÄTZE in Aushängen oder auf der Homepage des Instituts achten: www.ifpp.fk14.tu-dortmund.de