wirtschaftszweige 16052013.pdf
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Polen Wirtschaftszweige Zusammengestellt von:
DRICON Managing Consultants Sp. z o.o. und Swiss Business Hub Polen
Warschau, Mai 2013
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
INHALTSVERZEICHNIS
1. Zusammenfassender Überblick ....................................................................................................... 3
2. Inland ............................................................................................................................................... 4
2.1 Landwirtschaft ........................................................................................................................ 4
2.2 Industrie .................................................................................................................................. 5
2.3 Automobilsektor...................................................................................................................... 6
2.4 Bausektor ............................................................................................................................... 8
2.5 Einzelhandel ........................................................................................................................... 9
2.6 Finanzsektor ......................................................................................................................... 10
2.7 Energiesektor ....................................................................................................................... 11
2.8 Informations- und Kommunikationstechnologie ................................................................... 15
2.9 Elektronik .............................................................................................................................. 16
2.10 Haushaltsgeräte ................................................................................................................... 17
2.11 Shared Service Center / Business Process Offshore .......................................................... 19
2.12 Transport und Logistik .......................................................................................................... 20
3. Aussenhandel ................................................................................................................................ 24
4. Ausländische Direktinvestitionen in Polen..................................................................................... 28
5. Wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und der Schweiz ............................................. 31
6. Promotionsmöglichkeiten .............................................................................................................. 33
7. Weiterführende Informationen und Links ...................................................................................... 35
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1 Zusammenfassender Überblick
Im Jahr 2011 – während des wirtschaftlichen Abschwungs in vielen europäischen Ländern – hat
Polen ein relativ hohes Wirtschaftswachstum aufrechterhalten und eine der höchsten
Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes in der Europäischen Union generiert. Bei einer
geschätzten Wachstumsrate des BIPs von 1,5% in der gesamten EU, hat Polen eine Wachstumsrate
von 4,3% erreicht. Es sollte dabei beachtet werden, dass dieses Ergebnis höher war als die
ursprünglichen Prognosen der Europäischen Kommission, die das polnische BIP-Wachstum im Jahr
2011 auf 4,0% geschätzt hat.
Mittelfristige Wachstumszahlen des realen BIP (in %)
*Prognosen des Polnischen Finanzministeriums, des Staatssekretariates für Wirtschaft SECO
und der Europäischen Zentralbank
Quelle: Eurostat, 2012
Solch eine gute Leistung der polnischen Wirtschaft war vor allem ein Ergebnis der wachsenden
Inlandsnachfrage. Mit den zunehmenden Ausgaben der privaten Haushalte (individueller Verbrauch)
und wachsenden Investitionsaktivitäten der Unternehmen (Bruttoanlageinvestitionen), war dieser
Faktor die wichtigste Triebkraft des Wirtschaftswachstums in Polen. Auch die Auslandsnachfrage,
deren Beitrag zum BIP-Wachstum im Jahr 2011 0,7% ausmachte, wirkte sich positiv auf die
Wertschöpfung der Wirtschaft aus.
Im Jahr 2012 betrug das Wirtschaftswachstum in Polen 2,0%, was eine Verlangsamung gegenüber
dem Jahr 2011 bedeutet. Die Prognosen des Polnischen Finanzministeriums zeigen jedoch, dass im
3.9
5.3
3.6
6.2 6.8
5.1
1.6
3.9 4.3
2,02.2
1.5
2.5
2.1
3.3 3.2
0.3
-4.3
2.11.5
-0.3 0.1
2.4
2.7
3.8 3.8
2.2
-1.9
3,01.9
1,0 1.3
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013*
Polen
EU
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Jahr 2013 das BIP um bis zu etwa 2,2% höher sein wird. Die Arbeitslosenquote bleibt seit mehreren
Jahren auf einem ähnlichen Niveau und betrug 2012 12,8%, während die Inflationsrate bei 3,7% lag.
Wegen der relativ niedrigen Kosten (Löhne, Lohnnebenkosten und Steuern) sowie des hohen
Angebots an hochqualifizierten Arbeitskräften (in Polen studieren ca. 1,8 Mio. Menschen) und nicht
zuletzt wegen des grossen Absatzmarktes mit 38,5 Mio. Einwohnern und vielen konsumfähigen
Verbrauchern, zieht das Land immer mehr ausländische Investoren an.
Bruttoinlandsprodukt zu laufenden Preisen
Spezifikation in Mio. EUR Anteil in %
2010 2011 2010 2011
BIP total 338.103 363.560 100,0 100,0
davon mit Wertschöpfung 297.783 319.229 88,1 87,8
Landwirtschaft, Jagd und Forstwirtschaft 11.131 12.911 3,3 3,6
Industrie 71.673 79.895 21,2 22,0
- Bergbau 7.300 8.819 2,2 2,4
- verarbeitende Industrie 50.053 56.129 14,8 15,4
- Elektroenergie, Gas und Wasser 10.516 10.833 3,1 3,0
Bauwesen 24.112 25.666 7,1 7,1
Handel und Instandhaltung 57.795 60.006 17,1 16,5
Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
2 Inland 2.1 Landwirtschaft
Die Landwirtschaft stellt in Polen einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar. Fast die Hälfte der
Gesamtfläche Polens wird landwirtschaftlich genutzt. Etwa 13% aller Beschäftigten arbeiten in der
Landwirtschaft, weitere 3% in der Ernährungswirtschaft. Die Land- und Forstwirtschaft bildet einen
wichtigen Sektor für die Gesellschaft vor allem wegen dem Arbeitsmarkt, auch wenn ihr Anteil 2011
lediglich 3,6% der Wertschöpfung des Bruttoinlandsproduktes ausmachte (2010: 3,3%). Die polnische
Landwirtschaft wurde in den letzten zwei Jahrzehnten bedeutend modernisiert, wodurch ihre
Wettbewerbsfähigkeit erheblich gesteigert wurde. Seit dem Beitritt Polens zur EU (2004) hat sich der
Export von landwirtschaftlichen Erzeugnissen mehr als verdoppelt.
Der anhaltende Wachstumskurs der Landwirtschaft in Polen erwies sich im Jahre 2011 als besonders
dynamisch. Es wurden nämlich ca. EUR 15,1 Mrd. im Aussenhandel erwirtschaftet, was einen Anstieg
von 12% gegenüber dem Jahr 2010 ausmacht. Polen erzielte in diesem Wirtschaftszweig wie im
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Vorjahr eine positive Aussenhandelsbilanz von EUR 2,6 Mrd. Hauptexportartikel sind Fleisch und
Fleischwaren (17% der Ausfuhren des gesamten Agrar- und Lebensmittelsektors), Zucker- und
Süsswaren (13%), Milchprodukte (9%) sowie Obst und Gemüse, auch verarbeitet (10%). Trotz der
positiven Gesamtlage der polnischen Landwirtschaft zeichnet sie sich nach wie vor durch ihre
Strukturschwäche aus. Mehr als 31% aller landwirtschaftlich kultivierten Betriebe sind kleine
bäuerliche Familienbetriebe mit einer Fläche von weniger als 1 ha. Laut Schätzungen von Experten
sollen bis zum Jahre 2020 ca. 370 Tsd. Betriebe wegfallen.
2.2 Industrie
Das Wachstum der verkauften Produktion der Industrie erreichte in Polen 2011 ein Niveau deutlich
über dem EU-Durchschnitt. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Aktivität unter den wichtigsten
Handelspartnern (insbesondere Deutschland), wuchs die polnische Industrie in diesem Zeitraum mit
einer Rate von 7,2% pro Jahr, wobei der EU-Durchschnitt bei 1,5% lag. Es sollte dabei beachtet
werden, dass dieses Ergebnis mit einem relativ hohen Niveau von 2010 erreicht wurde. Das
derzeitige Wachstum der verkauften Produktion in Polen von 10,8% war eines der besten Ergebnisse
von allen Mitgliedstaaten der EU.
Die wichtigsten Industriezweige innerhalb der verarbeitenden Industrie sind Nahrungsmittel, die mit
einem Anteil von über 14% am Wert der verkauften Produktion die dominierende Stellung einnehmen.
Weiter folgen Fahrzeuge, Anhänger und Halbhänger sowie Koks und Erdölprodukte. Gegenüber der
entsprechenden Vorjahresperiode stieg die industrielle Produktion im Jahr 2011 um insgesamt mehr
als EUR 35,8 Mrd., wobei die Steigerung im Bereich der verarbeitenden Industrie EUR 32,2 Mrd.
betrug.
Wert der verkauften Produktion in Polen im Jahr 2011 zu laufenden Preisen
Produktionszweig Anteil am
Umsatz in %
Umsatz
in Mio. EUR
2005 2011 2011
INSGESAMT 100,0 100,0 271.462,3
verarbeitete Industrie 83,1 83,6 226.827,3
Nahrungsmittel 15,5 14,1 38.321,3
Fahrzeuge, Anhänger und Halbhänger 9,3 9,5 25.680,7
Koks und Erdölprodukte 4,9 7,4 20.143,3
Metallprodukte 5,6 6,6 17.951,9
Gummi- und Kunststoffwaren 4,9 5,4 14.785,0
Chemikalien und Chemieprodukte 4,4 4,7 12.844,3
Sonstige nichtmetallische, mineralische Produkte 3,9 4,1 11.103,2
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Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
2.3 Automobilsektor
Die Automobilindustrie ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Polen. Trotz den
Produktionsrückgängen in den letzten drei Jahren, wurden in 2012 650 Tsd. Fahrzeuge hergestellt.
Nicht ohne Bedeutung ist, dass 16 von 40 in Osteuropa vorhandenen Fahrzeug- und Motorfabriken in
Polen gelegen sind. Zu den drei wichtigsten PKW-Herstellern gehören: Fiat (56,67%), Volkswagen
(21,44%) und GM-Opel (21,08%).
Metalle 4,1 4,1 11.077,4
Elektrogeräte 2,8 3,7 9.983,1
Computer, elektronische und optische Produkte 2,6 3,1 8.294,1
Maschinen und Anlagen 4,1 3,1 8.536,4
Möbel 3,2 2,7 7.203,6
Holz, Stroh- und Korbwaren 2,9 2,5 6.716,4
Papier und Papierprodukte 2,4 2,5 6.697,7
Reparatur und Wartung von Maschinen und Anlagen 2,4 2,2 5.936,3
Getränke 2,2 1,6 4.462,8
Sonstige Transportausrüstung 1,5 1,4 3.696,1
Polygraphie 1,2 1,0 2.704,9
Medikamente und andere medizinische Produkte 1,0 1,0 2.642,0
Textilien 1,1 0,8 2.207,9
Sonstige Erzeugnisse 0,8 0,8 2.166,0
Bekleidung 1,4 0,7 1.989,2
Tabakwaren 0,5 0,3 801,1
Leder und Lederprodukte 0,4 0,3 882,5
Elektroenergie, Erdgas und Dampf 9,7 8,6 23.357,7
Bergbau 5,1 5,4 14.609,4
Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft 2,1 2,4 6.667,9
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Wichtigste Automobilhersteller in Polen und ihre Produktionsstandorte
Mit einer Anzahl von 3.838 Bussen, die in 2012 hergestellt wurden, blieb Polen trotz der
Produktionsrückstände der drittgrö
nach wie vor MAN mit 1.343 Bussen und einem Marktanteil von 32%. Zu den weiteren Marktspielern
gehören u.a.: Solaris (939 Busse, 25%), VOLVO (699 Busse; 18,2%), Scania (341 Busse; 8,8%). Die
Mehrheit der hergestellten Busse bilden Kommunalfahrzeuge. VOLVO und Solaris produzieren auch
touristische Fahrzeuge. Die Hersteller bieten verschiedene Triebwerke, d.h. Diesel, Hybride, CNG
sowie Elektro, an.
Wirtschaftszweige
Wichtigste Automobilhersteller in Polen und ihre Produktionsstandorte
Mit einer Anzahl von 3.838 Bussen, die in 2012 hergestellt wurden, blieb Polen trotz der
Produktionsrückstände der drittgrösste Bushersteller in der Europäischen Union. Der Marktführer ist
nach wie vor MAN mit 1.343 Bussen und einem Marktanteil von 32%. Zu den weiteren Marktspielern
gehören u.a.: Solaris (939 Busse, 25%), VOLVO (699 Busse; 18,2%), Scania (341 Busse; 8,8%). Die
ehrheit der hergestellten Busse bilden Kommunalfahrzeuge. VOLVO und Solaris produzieren auch
touristische Fahrzeuge. Die Hersteller bieten verschiedene Triebwerke, d.h. Diesel, Hybride, CNG
Mit einer Anzahl von 3.838 Bussen, die in 2012 hergestellt wurden, blieb Polen trotz der
te Bushersteller in der Europäischen Union. Der Marktführer ist
nach wie vor MAN mit 1.343 Bussen und einem Marktanteil von 32%. Zu den weiteren Marktspielern
gehören u.a.: Solaris (939 Busse, 25%), VOLVO (699 Busse; 18,2%), Scania (341 Busse; 8,8%). Die
ehrheit der hergestellten Busse bilden Kommunalfahrzeuge. VOLVO und Solaris produzieren auch
touristische Fahrzeuge. Die Hersteller bieten verschiedene Triebwerke, d.h. Diesel, Hybride, CNG
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Die Automobilindustrie umfasst auch eine Reihe von verschiedenen Zulieferern, deren
Produktionsstandort in Polen gelagert ist. Allein die sechs grössten Unternehmen beschäftigen
ca. 30 Tsd. Mitarbeiter. Das US-Unternehmen TRW mit 6,5 Tsd. Mitarbeitern besitzt bereits fünf
Produktionsstandorte (2 in Czestochowa, jeweils 1 in Czechowice-Dziedzice, Pruszkow und Gliwice)
und hat weitere Investitionen im Plan. Ein weiteres Unternehmen, Lear Corporation, besitzt 3
Standorte und beschäftigt 6 Tsd. Mitarbeiter. Die französische Faurecia hat fast 5,7 Tsd. Mitarbeiter,
die in 5 Standorten tätig sind. Zu den weiteren bedeutendsten Unternehmen gehören u.a. Valeo,
Dephi, Hutchinson sowie die Tochtergesellschaft des VW-Konzerns – Sitech.
Das Leistungsspektrum von den Zulieferern ist sehr umfangreich:
• Triebwerke (Toyota, Volkswagen, Fiat, Isuzu) • Lenkung (Nexter Automotive, TRW, Delphi, Mando Corporation, NSK) • Beleuchtungsanlagen (Valeo, Automotive Lighting) • Kühlsysteme (Delphi, Valeo, Hutchinson) • Karosserie und Fahrwerk (Gedia, Kirchhoff) • Reifen (Michelin, Bridgestone, Goodyear) • Autoscheiben (Pilkington, Saint-Gobain Sekurit, PGW) • Innenausstattung (Boshoku, Draexlmaier, Faurecia) • Sitztechnik (Sitech, Faurecia, Johnson Controls, Lear Corporation) • Sicherheitssysteme (TRW, Autoliv)
Fast 500 Unternehmen besitzen in Polen die in der Automobilindustrie erforderliche ISO/TS 16949
Zertifizierung. Nicht ohne Bedeutung ist die ständig wachsende Anzahl der Forschungs- und
Entwicklungszentren, in denen hochqualifizierte polnische Ingenieure neue Produkte und Leistungen
entwickeln. Zu den wichtigsten gehören: TRW, Tenneco, Valeo, Delphi, Wabco, Faurecia, MBtech
und Eaton.
2.4 Bausektor
Das Jahr 2010 zeichnete sich durch eine Vertiefung der Probleme in der Bauwirtschaft in ganz
Europa aus. Die Ursache war das niedrige Niveau der Investitionsnachfrage, das vor allem aus der
verschärften Kreditpolitik der Banken in Bezug auf Bauprojekte resultierte. Trotz des anhaltenden
Zusammenbruchs der Immobilienmärkte in Spanien, Griechenland oder Irland, verzeichnete die EU
im Jahre 2011, nach drei Jahren einer Rezession in der Baubranche, ein durchschnittliches
Wachstum der verkauften Produktion im Bausektor von 1,2%.
Vor diesem Hintergrund fiel der polnische Bausektor vorteilhaft aus, da dieser im Jahre 2011 eine
Wachstumsrate der verkauften Produktion im Bausektor von 15,8% verzeichnete (bei einem
Wachstum von 3,6% in 2010). Dieses Ergebnis wurde weitgehend durch die Ausführung der im 2010
wegen ungünstiger Wetterbedingungen verschobenen Investitionsprojekte sowie durch die mit den
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Fussball-Europameisterschaften 2012 verbundenen Investitionsprojekte des öffentlichen Sektors
determiniert.
Wachstum der Bauproduktion in der EU in 2011 (in %)
Quelle: Eurostat, 2012
2.5 Einzelhandel
2011 betrug der Einzelhandel zu laufenden Preisen EUR 154,2 Mrd. und war um 9% höher als im
Vorjahr. Geprägt wird der polnische Einzelhandel durch seine fragmentierte Struktur mit 345 Tsd.
Geschäften. Auch wie in den letzten Jahren, konnte man 2011 einen hohen Anstieg der Anzahl der
Supermärkte verzeichnen (12,2%), hauptsächlich mit der Fläche im Bereich von 400-999 m². Die
Anzahl der Hypermärkte (Fläche > 2.500 m²) blieb 2011 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Der
geschätzte Anteil am Umsatz der Supermärkte und Hypermärkte am Einzelhandel belief sich wie
2010 auf knapp 22%.
Ein bedeutendes Wachstum konnte insbesondere im Segment der Discountmärke verzeichnet
werden. In den vergangenen fünf Jahren ist die Anzahl der Discounter um knapp 80%, bis zu fast
3 Tsd. Geschäften, gestiegen. In diesem Zeitraum hat sich ihr Marktanteil verdoppelt und beträgt jetzt
-27.
9
-25.
6 -18.
4
-17.
1 -13
-10.
2
-9.5 -7.7 -3
.5
-2.9 -2 -0
.5
0 1.2 2.1
2.2
2.6
3 4.7 5.6
6.2 7.5 9.
9 12.5
13.3 15
.8
22.3
26.7
-40
-30
-20
-10
0
10
20
30
Griechenland
Slowenien
Span
ien
Irland
Bulgarien
Portugal
Zypern
Ungarn
Tschechien
Italien
Slowakei
Malta
Österreich
EU-27
Luxemburg
Fran
kreich
Großbritannien
Rumän
ien
Niederlan
de
Belgien
Dän
emark
Schweden
Finnland
Lettland
Deutschland
Polen
Litauen
Estland
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17%. Auf eine Million Einwohner fallen ca. 80 Discountmärkte. Hinsichtlich des Wachstumstempos
bleiben die Discounter weiterhin das führende Marktsegment. Laut Prognosen sollen in drei Jahren 4
Tsd. Discountgeschäfte tätig sein, die einen Anteil von bis zu 25% am Lebensmittelmarkt haben
können.
Zu den grössten Handelsketten in Polen, gemessen an der Anzahl der Geschäfte, gehören: ABC
(5.500 Geschäfte), Zabka (2.800 Geschäfte), Lewiatan (2.750 Geschäfte), Biedronka (2.100
Geschäfte), Delikatesy Centrum (ca. 800 Geschäfte), Lidl (ca. 450 Geschäfte), Tesco (400
Geschäfte), Carrefour (ca. 280 Geschäfte), Kaufland (150 Geschäfte), Real (54 Geschäfte) und
Auchan (29 Geschäfte).
Struktur der Einzelhandelsverkäufe zu laufenden Preisen 2011 (in %)
Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
2.6 Finanzsektor
Die Struktur des polnischen Finanzsektors wird eindeutig von dem Bankensektor dominiert. Andere
Institutionen, wie Versicherungsgesellschaften, Investment- und Pensionsfonds, haben dagegen
einen relativ geringen Anteil am polnischen Finanzmarkt. Nur 5% aller Einlagen in den
Geschäftsbanken war im Besitz der oben genannten Institutionen.
Ende 2012 gab es in Polen 74 inländische Geschäftsbanken und 592 Genossenschaftsbanken. Der
Anteil an allen Einlagen der fünf grössten Banken betrug insgesamt 44,46%. Dominiert wird der
Sektor durch ausländische Investoren, die die überwiegende Mehrheit der Geschäftsbanken direkt
oder indirekt kontrollieren. Gemessen an der Bilanzsumme betrug der Marktanteil von ausländischen
Kreditinstituten am polnischen Bankensektor Ende 2010 69%.
43%
20%
25%
9%
3%
Konsumgüter
Nicht-Konsumgüter
Lebensmittel & nicht alkoholische Getränke
alkoholische Getränke und Tabakwaren
Catering
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Laut den neuesten Untersuchen der Polnischen Nationalbank ist die finanzielle Situation des
Bankensektors sehr gut. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass seit 2008 keine der auf dem
polnischen Markt tätigen Geschäftsbanken mit öffentlichen Mitteln subventioniert werden musste. Die
Mehrheit der Geschäftsbanken besitzt nämlich genügend Kapital, um mit den Auswirkungen eines
Abschwungs zurechtzukommen.
Der Nettogewinn des gesamten Bankensektors samt ausländischen Niederlassungen ist im Vergleich
zum Vorjahr um 4% gestiegen und betrug Ende 2012 über EUR 3,87 Mrd. Die Zinserträge sind im
Vergleich zu 2011 um 1,3% gestiegen und beliefen sich auf EUR 8,48 Mrd. Auch die Anzahl der
Beschäftigten im Bankensektor wächst und beträgt derzeit fast 176 Tsd. Personen.
Eigentümerstruktur des polnischen Bankensektors 2010 (in %)
Quelle: NBP, 2012
2.7 Energiesektor
Die positive Gesamtlage des polnischen Energiemarktes im Jahr 2011 bestätigt die in diesem Jahr
anhaltende gute Konjunktur Polens. Das Wirtschaftswachstum hatte einen grossen Einfluss auf die
Produktion und den Verbrauch von Energie. Im Jahr 2011 belief sich die inländische Produktion von
Energie auf 163.153 GWh, was im Vergleich zu 2010 einen Anstieg um fast 4,5% bedeutet. Der
Verbrauch der Energie ist um 2% gestiegen und betrug 157.910 GWh. Der Überschuss der
Produktion über dem inländischen Verbrauch resultierte aus den für die polnischen Energiehersteller
günstigen Bedingungen für den Aussenhandel mit Energie. 2011 betrug der Überschuss der Exporte
über den Importen der Energie 5.250 GWh, wobei der Exportüberschuss im Vorjahr 1.354 GWh
ausmachte.
69%
20%
6%5%
ausländische Investoren
direkte oder indirekte Abhängigkeit von der Staatskasse
Genossenschaften
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Die Struktur der Energieerzeugung hat sich gegenüber 2010 nicht viel geändert. Eine entscheidende
Bedeutung haben weiterhin die beiden wichtigsten Brennstoffe – Stein- und Braunkohle. Allerdings
war der Anteil an Energieerzeugung von Steinkohle deutlich höher als der Anteil von Braunkohle.
Sehr wichtig ist auch das seit mehreren Jahren anhaltende Wachstum der Energieerzeugung aus
erneuerbaren Energiequellen. In 2011 ist Energieerzeugung aus Biomasse in der industriellen
Energiewirtschaft um 33% gestiegen.
Der Marktanteil der verschiedenen Energiekonzerne sowie die Struktur dieser Unternehmen hat sich
im Jahr 2011 auch nicht viel geändert. Den grössten Anteil an der Energieerzeugung hat nach wie vor
die Gruppe PGE Polska Grupa Energetyczna SA (Marktanteil von 37,8%), gefolgt von TAURON
Polska Energia SA (14,7%) und der Gruppe EDF (9,9%). Den grössten Anteil an dem Verkauf der
Energie an den Endverbraucher hat die Gruppe TAURON Polska Energia SA (36,1%), PGE Polska
Grupa Energetyczna SA (24,4%) sowie Energa auf Platz drei (14,9%). Zu den weiteren wichtigen
Energiekonzernen gehören u.a. die Gruppe Enea und die Gruppe RWE.
Struktur der Energieerzeugung in 2011 (in %)
Quelle: www.elektroenergetyka.pl
Nach Angaben der Polnischen Wirtschaftskammer für Erneuerbare Energien (PIGEO) betrug der
Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2011 rund 8% (ca. 756 TWh).
Der Ausbau der erneuerbaren Energien bildet eine Priorität der polnischen Regierung.
In Übereinstimmung mit der Richtlinie 2009/28/EG der Europäischen Kommission soll sich die
Bedeutung der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch schrittweise vergrössern. Laut
den spezifischen Zielen der polnischen Energiepolitik soll der Anteil der erneuerbaren Energien am
43,5%
32,8%
13,8%
4,1%4,2% 1,6%
Steinkohlekraftwerke
Braunkohlekraftwerke
Heizkraftwerke
Industriekraftwerke
Wasserkraftwerke und andere erneuerbare Energiequellenunabhängige Heizkraftwerke
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Endenergieverbrauch im Jahr 2020 auf 15,5% steigen (19,3% für Strom, 17% für Heizung und
Kühlung, 10,2% für Kraftstoffe).
Markt der erneuerbaren Energien in Polen - Anzahl der Anlagen
Quelle: PAIIZ
Dieses erfordert viele Investitionen in neue Kapazitäten. Aktuell wächst am schnellsten die
Windenergie und Energie aus der Biomasse. Die aktivsten Unternehmen in diesem Bereich sind z.B.:
Iberdrola, RWE, E.ON, Dong Energy, Gamesa, Acciona, EDV, Martifer Renewables, STX, GDF Suez,
Dalkia, Aufwind Schmack, Poldanor, CEZ.
Die in Polen ansässige Produktion im Bereich erneuerbare Energien ist sehr umfangreich und
umfasst die Herstellung von folgenden Anlagen:
• Windenergieanlagen, • Sonnenkollektoren, • Photovoltaik-Module, • Biogas-Anlagen, • Biomasse-Anlagen, • Wasserenergie-Anlagen, • Wärmepumpen, • Anlagen zur Herstellung von Biokraftstoffen.
Wegen der gesetzten Ziele und geltenden Rahmenbedingungen ist Polen ein sehr attraktives Land für
Investitionen in die Produktion von Anlagen für die Energiebranche.
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Biogas Biomasse Photovoltaik Windkraft Wasserkraft
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Marktanteile der grössten Energiekonzerne in Polen in 2011
Verkauf der Energie an
den Endverbraucher Distribution der Energie
Erzeugung der
Energie
36,1% 36,9% 14,7%
24,4% 25,5% 37,8%
14,9% 16,1% 2,9%
11,5% 14,0% 7,7%
5,1% 5,8% ---
--- --- 9,9%
Quelle: www.grupaenerga.pl
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2.8 Informations- und Kommunikationstechnologie
Der polnische IT-Markt ist nach Russland der zweitgrösste in Mittel-Ost-Europa. Der Gesamtumsatz
in der Branche beträgt mehr als EUR 8 Mrd. Den grössten Anteil am Umsatz bilden die Investitionen
von den staatlichen Behörden (23%) und dem Bankensektor (22%). Branchen mit dem höchsten Umsatzanteil in der polnischen IT-Branche in %
Quelle: Wirtschafsministerium, 2012
Die meisten Verträge betreffen Computerausrüstung (EUR 4,2 Mrd.). Den Rest bilden
Dienstleistungen (EUR 2,5 Mrd.) und Software (EUR 1 Mrd.). IT in Polen - Marktbereiche in %
Quelle: PAIiIZ
0 5 10 15 20 25
Staatsverwaltung
Bankwesen und Finanzen
Telekommunikation
Industrie
Versorgungswirtschaft
KMU
sonstige
29%
14%
57%
Dienstleistungen
Software
Computerausrüstung
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Die polnische IT-Branche bilden derzeit mehr als 8,5 Tsd. Unternehmen, die 400 Tsd. Mitarbeiter
beschäftigen. Ihre Niederlassungen haben hier die bekanntesten, globalen Konzerne wie: Microsoft,
IBM, Google, HP. Nicht ohne Bedeutung ist auch die immer bedeutendere Rolle der polnischen
IT-Unternehmen, die rasch die globalen Märkte erobern. Zu diesen gehören u.a. Comarch, Asseco,
und Ericpol. Polen wurde auch 2013 ein offizieller Partner und Mitveranstalter der bekanntesten
IT-Messe Cebit in Hannover.
2.9 Elektronik
Nach einem zweijährigen Rückgang konnte die Elektronikbranche in Polen im Jahr 2011 erneut ein
Wachstum verzeichnen. Der Wert der verkauften Geräte belief sich auf
EUR 5,44 Mrd. - dies war das beste Ergebnis seit 2008. Der grössten Beliebtheit erfreuten sich dabei
Smartphones, Tablets, Set-Top-Boxen und Fernseher. Die genannten Geräte sind zurzeit die
treibende Kraft in diesem Sektor.
Der Wert der polnischen Elektronikbranche wird stetig wachsen und soll im Jahr 2013 voraussichtlich
EUR 5,8 Mrd. betragen. Dies ist vor allem auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Produkten,
fallende Preise sowie die steigenden Einkommen zurückzuführen. Von grosser Bedeutung ist auch
die Tatsache, dass über 40% der Bevölkerung Polens 18-44 Jahre alt ist, da insbesondere junge
Menschen an den Waren aus der Elektronikindustrie interessiert sind.
Laut Prognosen soll der Verkauf im Einzelhandel bis 2014 um 28% im Vergleich zu 2010 wachsen
(bis zu dem Wert von EUR 118 Mrd.), die Elektronikindustrie wird dagegen einer der sich am
schnellsten entwickelnden Sektoren Polens. Dynamisch steigt die Nachfrage nach den Set-Top-
Boxen für den Empfang von digitalem Fernsehen. Im Vergleich zum Vorjahr ist ihr Verkauf in 2011 um
51,2% gestiegen. Das grosse Interesse an diesen Geräten ist durch die bevorstehende
Abschaltung des analogen Signals in Polen verursacht, die am 31. Juli 2013 erfolgen wird.
Rückgänge wurden dagegen im Segment der Personal Computer verzeichnet. Die Polen kauften in
2011 um knapp 3% weniger Computer als im Vorjahr. Auf noch grösste Schwierigkeiten stiessen die
Hersteller von Audiogeräten – der Verkauf in diesem Segment ist um 10% geschrumpft.
Seit mehreren Jahren liegt Polen definitiv an der Spitze der Hersteller von LCD-Fernseher in Europa.
Es sind hier über 318 Unternehmen in der Elektronikindustrie vorhanden, die mindestens 10
Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt arbeiten in dieser Branche ca. 55 Tausend Personen. Ca. 95%
der Produktion werden durch mittlere und grosse Unternehmen erzeugt.
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Gründe für die Entwicklung der Branche in Polen sind u.a.:
• bedeutende Anzahl von internationalen Herstellern von elektronischen Geräten, • gut ausgebildete Arbeitskräfte, • grosse Anzahl von Lieferanten - kleine und mittlere Unternehmen sind sehr gut für die
Zusammenarbeit mit grossen Konzernen als Auftragnehmer vorbereitet, • institutionelle Bedingungen - der Staat unterstützt Hersteller bei Bildung von Forschungs- und
Entwicklungszentren, • ständige Entwicklung von Technologieparks, die eng mit den Forschungszentren
zusammenarbeiten, • Steigerung der Investitionen - grosse Anzahl von Investitionsprojekten, die neue Nachfrage
nach Dienstleistungen und Produkten von Lieferanten aus der Elektronikindustrie erzeugen.
Zu den wichtigsten ausländischen Investoren in diesem Wirtschaftszweig in Polen gehören: Dell
(Herstellung von Desktops), LG Display Poland (LCD-Monitore), Jabil (elektronische Komponente),
Sharp (LCD-Module), Orion (Fernsehempfänger), Funai (Fernsehempfänger), LG Electronics
(Fernsehempfänger und andere Geräte des täglichen Gebrauches), Alcatel-Lucent
(Telekommunikationsgeräte), Kimball Electronics Poland (elektronische Komponente für
Telekommunikation und Automotiv Branche) sowie Flextronics International Poland (Komponente und
Geräte für Telekommunikation).
2.10 Haushaltsgeräte
Polen ist der grösste Hersteller von Haushaltsgeräten in ganz Europa. Im Jahr 2012 belief sich der
Wert der in Polen produzierten sog. Weissen Ware auf ca. EUR 3,34 Mrd., wovon 90% Grossgeräte
(Waschmaschinen, Kühlschränke und Kochherde) bildeten. Neun von zehn Geräten sind für den
Export bestimmt. Ca. 80% der Geräte werden in die Mitgliedsstaaten der EU ausgeführt, vor allem
nach Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Von Bedeutung ist auch die Tatsache, dass
immer mehr Haushaltsgeräte nach Russland und in die Ukraine exportiert werden.
Der Wert der polnischen Exporte von Haushaltsgeräten ist 2012 gegenüber dem Vorjahr um 10%
gestiegen. Der grössten Beliebtheit erfreuten sich die in Polen hergestellten Waschmaschinen
(mit einem Anteil von 25% an den gesamten Exporten der Haushaltsgeräte), Kochgeräte (17%),
Spülmaschinen (16%) sowie Kühlgeräte (15%).
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Struktur der polnischen Exporte von Haushaltsgeräten 2012
Quelle: ceced Polska – Verband der Arbeitgeber in der Haushaltsgeräte-Branche, 2013
Laut Schätzungen sind in der polnischen Haushaltsgeräte-Branche ca. 20 Tsd. Mitarbeiter
beschäftigt. Polen bildet einen idealen Standort für viele Werke zur Hestellung von Haushaltsgeräten.
Zu den Gründen dafür gehören u.a.: die zentrale Lage Polens, die Nähe zu den östlichen Märkten,
grosse Anzahl von Zulieferern sowie relativ günstige und hochqualifizierte Arbeitskräfte. Die Mehrheit
der grössten internationalen Konzerne in dieser Branche hat bereits in Polen investiert und besitzt hier
ihre Werke. Zu denen gehören u.a.: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Electrolux, Fagor
Electrodomesticos Group, Indesit Company, LG, Samsung Electronics und Whirlpool.
Die Unternehmen erweitern ständig ihr Produktangebot, das später grundsätzlich für den Export
bestimmt ist. Wegen der auf dem Markt herrschenden starken Konkurrenz haben Samsung und LG
im Jahr 2012 neue Produktionslinien eröffnet, Indesit hat dagegen ein weiteres Werk gegründet.
Aus all dem geht hervor, dass Polen ein interessanter Standort nicht nur für die grössten
internationalen Konzerne aus der Haushaltsgeräte-Branche ist, sondern auch für die Zulieferer dieser
Unternehmen. Immer mehr Lieferanten investieren in Polen, da die Entwicklung der Tätigkeit von den
führenden Haushaltsgeräte-Unternehmen auch eine Steigerung der Nachfrage nach den Produkten
und Dienstleistungen der Zulieferer nach sich zieht.
25%
17%
16%
15%
12%
10%
4% 1%
Waschmaschinen
Kochgeräte
Spülmaschinen
Kühlgeräte
Haushaltskleingeräte
Trockner
Dunstabzugshauben
Mikrowellen
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
2.11 Shared Service Center / Business Process Offshore
Die Übertragung ganzer nicht wettbewerbsdifferenzierender Unterstützungsprozesse einer Firma ins
Ausland gewinnt heutzutage an Bedeutung. Mit einer solchen Auslagerung kann sich das
Unternehmen auf sein Hauptgeschäft konzentrieren und somit den geschäftlichen Erfolg erreichen. Es
kann dabei zwischen Business Process Offshore (Prozessauslagerung auf einen externen
Dienstleister), Shared Service Center (Verlagerung einer Abteilung der Firma ins Ausland im Rahmen
der Struktur der Gesellschaft) sowie Bildung von Forschungs- und Entwicklungszentren im Ausland,
unterschieden werden. Im Rahmen der Service Center werden am häufigsten solche
Tätigkeitsbereiche, wie Buchführung, Finanzen, Kundenservice, IT und HR übertragen.
Polen ist für ausländische Unternehmen ein sehr attraktives Land für die Verlagerung ihrer
Tätigkeitsbereiche. Die Gründe dafür sind u.a. günstiges Investitionsklima, hochqualifizierte
Mitarbeiter und relativ niedrige Kosten. Nicht ohne Bedeutung ist auch die zentrale Lage Polens, die
polnische Arbeitskultur sowie die gut ausgebauten modernen Büro-Einrichtungen.
Ihre Service Center haben in Polen solche Unternehmen, wie: Capgemini, General Electric, IBM,
Google, Microsoft, Motorola, Citibank, France Telecom, Hewlett Packard, Fujitsu, Bertelsmann Media,
Nokia Siemens Networks, Shell, Infosys, Lufthansa sowie Royal Bank of Scotland. Die Hälfte aller
Service Center in Polen stammt aus den Mitgliedsstaaten der EU. Führend ist hier Frankreich,
Deutschland und Grossbritannien. Fast ein Drittel der Zentren sind dagegen amerikanische
Investitionen.
Sehr optimistisch sehen auch die Aussichten für weitere Investitionen in Polen aus. Laut Prognosen
sollen in kurzer Zeit weitere Service Center entstehen. Zurzeit sind in Polen insgesamt 375 Service
Center vorhanden. Diese Anzahl bringt das Land auf die führende Position in Mittel- und Osteuropa.
Auch die Beschäftigung in diesem Sektor nimmt kontinuierlich zu. Insgesamt arbeiteten Ende 2011 in
diesem Bereich über 85 Tausend Mitarbeiter, was gegenüber 2009 eine Steigerung um 50%
bedeutet. Laut Schätzungen sollten Ende 2012 in den Service Center in Polen über 100 Tausend
Personen beschäftigt sein.
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Struktur der Beschäftigung in den Service Center in Polen nach den Tätigkeitsbereichen
Ouelle: Association of Business Service Leaders in Poland
2.12 Transport und Logistik
Aufgrund der zentralen strategischen Lage auf dem europäischen Kontinent hat Polen sehr günstige
Transportverbindungen. Polen ist ideal mit allen westeuropäischen Ländern vernetzt, was ein
wichtiger Faktor bei der Geschäftsführung ist. Polens drei wichtigste Seehäfen im Norden des Landes
an der Ostsee, Szczecin-Swinoujscie, Gdansk und Gdynia, sind mit den weltweit bedeutendsten
Häfen verbunden. All dies macht Polen zum idealen Standort für Unternehmen, die aktiv in den mittel-
und osteuropäischen Märkten agieren wollen.
Der grösste und wichtigste nationale und internationale Flughafen Polens ist der Warschauer
Friedrich Chopin Flughafen, der direkte Flugverbindungen zu über 55 Ländern weltweit bietet. Die
Städte Krakow, Gdansk, Katowice, Poznan, Wroclaw, Szczecin, Rzeszow, Lublin und Lodz haben
auch ihre eigenen internationalen Flughäfen. Das ermöglicht innerhalb von zwei Stunden die
wichtigsten Metropolen in Europa zu erreichen.
4%
48%
16%
15%
5%
2%10%
Finanzen und Buchhaltung
Kundenservice (ohne IT)
Finanzdinstleistungen
Materialwirtschaft
HR Management
Knowledge Process Outsourcing
Andere
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Bis Ende 2013 werden in Polen insgesamt 2.085 km Autobahnen
Verfügung stehen.
Autobahnnetz in Polen
Quelle: Generaldirektion für Landstra
Ausserdem besitzt Polen eines der
insgesamt). Eine wichtige Rolle spielt weiterhin der Containertransport. Die meisten Gro
Polen besitzen spezielle Cargo
Wirtschaftszweige
Bis Ende 2013 werden in Polen insgesamt 2.085 km Autobahnen und 5.466 km Schnellstra
Quelle: Generaldirektion für Landstrassen und Autobahnen - GDDKiA, 2012
erdem besitzt Polen eines der dichtesten Eisenbahnnetze der Welt – 7,1 km/100 km
insgesamt). Eine wichtige Rolle spielt weiterhin der Containertransport. Die meisten Gro
Polen besitzen spezielle Cargo-Bahnhöfe.
und 5.466 km Schnellstrassen zur
7,1 km/100 km2 (22.046 km
insgesamt). Eine wichtige Rolle spielt weiterhin der Containertransport. Die meisten Grossstädte in
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Transportstruktur in Polen in %
Quelle: Statistisches Haupamt
Seit dem EU-Beitritt Polens beobachtet man eine rasche Entwicklung von Spedition und Logistik. Die
strategische Lage zwischen Westen und Osten macht aus Polen eines der wichtigsten logistischen
Zentren Europas. Bis 2020 soll Polen die bedeutendste Rolle in dieser Branche in Europa spielen.
Die Gesamtlage der Branche Transport und Logistik war 2011 in Polen eindeutig gut. Die
Wachstumsrate, gemessen an der Dynamik der Einnahmen der Transportunternehmen,
Wichtig ist, dass auch die anderen Indikatoren eine steigende Tendenz zeigten. Der Bruttogewinn der
Transportunternehmen ist um fast die Hälfte gestiegen (47%), das Anlagevermögen nahm 15% zu,
und auch die Beschäftigung wurde um 13% erhöht. Die
als die Einnahmen, was bedeuten kann, dass die Unternehmen mehr Zeitarbeiter eingestellt haben,
wodurch sie flexibler auf die Veränderungen im Markt reagieren konnten.
Weiterhin sichtbar ist die Aufteilung auf g
ausländischem Kapital, und eher kleine, hauptsächlich in den Bereichen Spedition und
Strassentransport tätige Firmen mit polnischem Kapital. Erwähnenswert ist jedoch die Tatsache, dass
vier von den zehn grössten Transportunternehmen in Polen Firmen mit polnischem Kapital sind. Vier
11%
Wirtschaftszweige
Transportstruktur in Polen in %
Statistisches Haupamt – GUS 2012
Beitritt Polens beobachtet man eine rasche Entwicklung von Spedition und Logistik. Die
strategische Lage zwischen Westen und Osten macht aus Polen eines der wichtigsten logistischen
Europas. Bis 2020 soll Polen die bedeutendste Rolle in dieser Branche in Europa spielen.
Die Gesamtlage der Branche Transport und Logistik war 2011 in Polen eindeutig gut. Die
Wachstumsrate, gemessen an der Dynamik der Einnahmen der Transportunternehmen,
Wichtig ist, dass auch die anderen Indikatoren eine steigende Tendenz zeigten. Der Bruttogewinn der
Transportunternehmen ist um fast die Hälfte gestiegen (47%), das Anlagevermögen nahm 15% zu,
äftigung wurde um 13% erhöht. Die Beschäftigung wuchs jedoch viel langsamer
als die Einnahmen, was bedeuten kann, dass die Unternehmen mehr Zeitarbeiter eingestellt haben,
flexibler auf die Veränderungen im Markt reagieren konnten.
Weiterhin sichtbar ist die Aufteilung auf grosse Firmen, vor allem Logistikunternehmen mit
ausländischem Kapital, und eher kleine, hauptsächlich in den Bereichen Spedition und
entransport tätige Firmen mit polnischem Kapital. Erwähnenswert ist jedoch die Tatsache, dass
ten Transportunternehmen in Polen Firmen mit polnischem Kapital sind. Vier
84%
11%
4% 1%
Beitritt Polens beobachtet man eine rasche Entwicklung von Spedition und Logistik. Die
strategische Lage zwischen Westen und Osten macht aus Polen eines der wichtigsten logistischen
Europas. Bis 2020 soll Polen die bedeutendste Rolle in dieser Branche in Europa spielen.
Die Gesamtlage der Branche Transport und Logistik war 2011 in Polen eindeutig gut. Die
Wachstumsrate, gemessen an der Dynamik der Einnahmen der Transportunternehmen, betrug 22%.
Wichtig ist, dass auch die anderen Indikatoren eine steigende Tendenz zeigten. Der Bruttogewinn der
Transportunternehmen ist um fast die Hälfte gestiegen (47%), das Anlagevermögen nahm 15% zu,
Beschäftigung wuchs jedoch viel langsamer
als die Einnahmen, was bedeuten kann, dass die Unternehmen mehr Zeitarbeiter eingestellt haben,
e Firmen, vor allem Logistikunternehmen mit
ausländischem Kapital, und eher kleine, hauptsächlich in den Bereichen Spedition und
entransport tätige Firmen mit polnischem Kapital. Erwähnenswert ist jedoch die Tatsache, dass
ten Transportunternehmen in Polen Firmen mit polnischem Kapital sind. Vier
Straßentransport
Bahntransport
Lufttransport
Seetransport
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
von den zehn grössten Firmen haben Logistikdienstleistungen als Haupttätigkeit angegeben (Raben
Gruppe, Schenker, Rohlig-Suus, DSV Gruppe), drei – Strassenspedition (Peakes, Gefco, JAS-FBG),
eine - Strassentransport (ND Polska), eine – Bahntransport (Lotos) und eine – Lagerhaltung (FM
Logistics).
Alleine im ersten Jahresviertel 2012 wurde in Mittel-Ost-Europa ca. 370.000 m2 Lager im Wert von
170 Mio. EUR gebaut, darunter 305.000 m2 in Polen. Der Umsatz von Transportdienstleistern beträgt
jährlich ca. EUR 35 Mrd. und entwickelt sich positiv.
Grösste Transportunternehmen nach Einkommen in Mio. EUR in 2011
Quelle: Rzeczpospolita, 2012
94.3
98.8
100.2
105.4
110.3
116.0
117.4
134.2
307.2
379.7
0 100 200 300 400 500
ND Polska Sp. z o.o.
JAS - FBG S.A.
FM Logistics Sp. z o.o.
Gefco Polska Sp. z o.o.
PEKAES S.A.
DSV Gruppe
Rohling Suus Logistics S.A.
Lotos Kolej Sp. z o.o.
Schenker Sp. z o.o.
Raben Gruppe
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
3 Aussenhandel
Seit geraumer Zeit ist der polnische Exportsektor einer der treibenden Motoren des wirtschaftlichen
Wachstumsprozesses. Seit dem Krisenjahr 2009 wächst der polnische Aussenhandel von Jahr zu
Jahr. Auch 2011 erhöhte sich der polnische Aussenhandel gegenüber der Vorjahresperiode deutlich.
Die Exporte betrugen insgesamt EUR 135,8 Mrd. (Wachstumsrate von 12,8%), die Importe
EUR 150,5 Mrd. (Wachstumsrate von 12,1%). Das Handelsbilanzdefizit betrug somit EUR 14,7 Mrd.
Aussenhandel Polens 2005-2011 in Mrd. EUR
Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
71.4
87.9
101.4
116.2
98.3
120.4
135.8
81.2
100.8
120.4
142.4
107.5
134.2
150.5
0
20
40
60
80
100
120
140
160
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Export
Import
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Die wichtigsten Handelspartner Polens blieben auch im Jahr 2011 die Mitgliedstaaten der
Europäischen Union, wobei die Bundesrepublik Deutschland mit einem Anteil von 22,3% an den
polnischen Importen und 26,1% an den polnischen Exporten eine herausragende Stellung einnahm.
Importe aus der Schweiz machten 0,8%, Exporte in die Schweiz 0,9% des polnischen Aussenhandels
aus.
Wichtigste Handelspartner Polens
Zeitraum: 01.01.2011 bis 31.12.2011
Rang Polnische Importe Anteil in
%
Rang Polnische Exporte Anteil
in %
1. Deutschland 22,3 1. Deutschland 26,1
2. Russland 12,1 2. Grossbritannien 6,4
3. China 8,7 3. Tschechische Republik 6,2
4. Italien 5,4 4. Frankreich 6,1
5. Frankreich 4,2 5. Italien 5,3
6. Niederlande 3,8 6. Russland 4,5
7. Tschechische Republik 3,7 7. Niederlande 4,4
8. Grossbritannien 2,6 8. Schweden 2,9
9. Vereinigte Staaten 2,3 9. Ungarn 2,6
10. Belgien 2,2 10. Ukraine 2,5
Schweiz 0,8 Schweiz 0,9 Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Bei den polnischen Warenimporten machten 2011 Maschinen, Anlagen, elektronische und
elektrotechnische Geräte mit 22,14% den grössten Anteil aus, gefolgt von mineralischen Stoffen
(13,61%), Metallen und Metallprodukten (10,87%), Gütern des Transportsektors (9,94%) sowie
Produkten der chemischen Industrie (9,77%).
Polnische Importe (klassifiziert nach CN)
Zeitraum: 01.01.2011 bis 31.12.2011
Produktspezifikation Anteil am Import in %
Wert in Mio. EUR
in 2011
2009 2010 2011
Insgesamt 100,00 100,00 100,00 152.568
Maschinen, Anlagen, elektronische und
elektrotechnische Geräte
25,51 24,41 22,14 33.708
Mineralische Stoffe 10,02 11,58 13,61 20.709
Metalle und Metallprodukte 9,60 10,38 10,87 16.631
Transportausrüstung 10,34 10,30 9,94 15.215
Erzeugnisse der chemischen Industrie 10,07 10,05 9,77 14.934
Kunststoff und Kunststoffwaren 7,05 7,32 7,71 11.784
Textilien und Textilprodukte 4,80 4,48 4,32 6.592
Optik-, Foto-, Mess- und Kontrollgeräte 3,24 3,17 2,98 4.529
Zellulose, Papier und Pappe 2,84 0,82 2,70 4.122
Kunstwerke, Sammelstücke und
Antiquitäten
2,38 2,11 2,42 3.719
Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
Auch bei den polnischen Warenexporten kam den Maschinen, Anlagen, elektronischen und
elektrotechnischen Geräten mit 23,56% die wichtigste Rolle zu, obwohl sich der relative Anteil
gegenüber 2010 ein wenig verringerte. Die Transportindustrie stellt mit 15,92% das zweitwichtigste
Exportsegment dar, gefolgt von Metallen und Metallprodukten (11,85%), Kunststoffwaren (7,05%),
Erzeugnissen der chemischen Industrie (6,78%), verschiedenen Industriewaren (5,63%) sowie
verarbeiteten Lebensmitteln (5,17%).
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Polnische Exporte (klassifiziert nach CN)
Zeitraum: 01.01.2011 bis 31.12.2011
Produktspezifikation Exportanteil in %
Wert in Mio. EUR
in 2011
2009 2010 2011
Insgesamt 100,00 100,00 100,00 136.694
Maschinen, Anlagen, elektronische
und elektrotechnische Geräte
25,77 26,06 23,56 32.144
Transportausrüstung 18,13 15,79 15,92 21.825
Metalle und Metallprodukte 10,25 11,20 11,85 16.224
Kunststoff und Kunststoffwaren 6,06 6,53 7,05 9.640
Erzeugnisse der chemischen
Industrie
5,99 6,54 6,78 9.260
verschiedene Industriewaren 5,93 5,59 5,63 7.682
verarbeitete Lebensmittel 5,37 5,17 5,17 7.051
Mineralische Stoffe 3,24 4,28 5,03 6.896
lebende Tiere, Tierprodukte 3,76 3,75 3,80 5.182
Textilien und Textilprodukte 3,47 3,29 3,20 4.375
Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
Dynamik des Aussenhandels in Polen 2005-2011 (im Vergleich zum Vorjahr)
Quelle: Statistisches Hauptamt – GUS, 2012
19.6%23.1%
15.3% 14.7%
-15.5%
22.5%
12.1%13.8%
24.2%
19.5% 18.3%
-24.5%
24.8%
12.8%
-30%
-20%
-10%
0%
10%
20%
30%
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Dynamik der Exporte
Dynamik der Importe
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
4 Ausländische Direktinvestitionen in Polen
Neben dem soliden Wirtschaftswachstum hat sich auch der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen
im Jahr 2011 gegenüber dem relevanten Vorjahreszeitraum substantiell von
EUR 10.473,0 Mio. auf EUR 13.566,7 Mio. erhöht und betrug per 31. Dezember 2011 kumuliert
EUR 153.349,7 Mio.
Bei der Betrachtung des Zuflusses der ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2011 nach den
Herkunftsländern stammt die bedeutende Mehrheit des Kapitals aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union. Grösste Investoren waren mit einem Nettokapitalzufluss von EUR 4.541,9 Mio.
Luxemburg und Spanien (EUR 4.317,5 Mio.). Die Bundesrepublik Deutschland nahm mit
EUR 3.591,7 Mio. den dritten Platz ein.
Nettozufluss ausländischer Direktinvestitionen nach Herkunftsland
Rang Herkunftsland Direktinvestitionen in
Mio. EUR in 2010
Direktinvestitionen in
Mio. EUR in 2011
1 Luxemburg 2.020,6 4.541,9
2 Spanien 312,8 4.317,5
3 Bundesrepublik Deutschland 2.356,6 3.591,7
4 Schweden 1.055,0 2.617,1
5 Frankreich 876,3 1.785,3
6 Belgien 74,2 846,1
7 Griechenland 1,4 708,4
8 Curacao 0 420,6
9 Grossbritannien 304,3 407,3
10 Niederlande -792,0 326,2
Quelle: Polnische Nationalbank – NBP, 2012
Mit einem Anteil von 15% an den kumulierten ausländischen Direktinvestitionen waren die
Niederlande Ende 2011 der grösste Investor in Polen, gefolgt von der Bundesrepublik Deutschland
(14%), Frankreich (13%) und Luxemburg (10%). Mit einem kumulierten Investitionsbetrag von EUR
3.986,1 Mio. nimmt die Schweiz Rang 12 ein.
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Ausländische Direktinvestitionen nach Herkunftsland (kumulativ)
Rang Herkunftsland Direktinvestitionen
kumulativ in Mio. EUR
31.12.2010
Direktinvestitionen
kumulativ in Mio. EUR
31.12.2011
1 Niederlande 29.242,8 23.169,9
2 Bundesrepublik Deutschland 21.220,2 20.749,5
3 Frankreich 19.374,9 19.228,3
4 Luxemburg 13.435,8 15.884,0
5 Schweden 6.193,0 9.162,8
6 Spanien 5.447,9 8.673,1
7 Italien 10.557,2 8.181,1
8 Vereinigte Staaten – USA 9.450,6 7.458,2
9 Grossbritannien 6.220,2 5.872,3
10 Österreich 5.085,7 4.745,8
11 Belgien 3.752,4 4.245,4
12 Schweiz 6.797,9 3.986,1
Quelle: Polnische Nationalbank – NBP, 2012
Auf die einzelnen Wirtschaftssektoren bezogen verzeichnete der Finanz- und Versicherungsbereich
den höchsten Nettokapitalzufluss (EUR 3.458,7 Mio.), gefolgt von dem Bauwesensektor (EUR 2.187,5
Mio.) und der Elektroenergie, Gas und Wasserversorgung (EUR 2.047,2 Mio.). Ein deutlicher
Kapitalrückfluss war in der statistischen Kategorie - Computer, elektronische und optische Geräte -
festzustellen.
Nettozufluss ausländischer Direktinvestitionen nach Wirtschaftszweigen
Wirtschaftssektor Direktinvestitionen
in Mio. EUR in 2010
Direktinvestitionen
in Mio. EUR in 2011
INSGESAMT 10.473,0 13.566,7
Land-, Waldwirtschaft und Fischerei -13,9 66,7
Bergbau und Steinbruch 27,1 305,7
verarbeitende Industrie 483,3 1.298,9
Fahrzeuge 759,1 268,8
andere Transportmittel 245,4 245,3
Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren -955,9 247,4
Chemikalien und chemische Produkte 1.409,3 70,6
Holz, Zellulose und Papier, Verlag und Druck -2.334,3 223,3
Metall und Metallprodukte 880,0 429,8
Gummi und Plastik 291,3 409,6
30/37
Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Textilien und Kleidungsstücke 8,2 78,4
Computer, elektronische und optische
Geräte
-76,2 -541,7
andere Maschinen und Anlagen -31,4 139,8
Koks und Produkte der Raffinerie -474,1 9,9
Bauwesen 1.044,1 2.187,5
Finanzen und Versicherungen -980,5 3.458,7
Handel und Reparaturen 2.440,0 1.470,7
Transport und Lagerwirtschaft -429,3 -39,4
Information und Kommunikation 644,7 -708,1
Elektroenergie, Gas und
Wasserversorgung
1.565,4 2.047,2
Immobilien und Geschäftsaktivitäten 1.161,1 653,3
Hotels und Restaurants 3,8 59,1
andere Dienstleistungen 8,1 3,9
Quelle: Polnische Nationalbank – NBP, 2012
Die kumulierten ausländischen Direktinvestitionen verteilten sich per 31. Dezember 2011 mit knapp
32% auf den Bereich der verarbeitenden Industrie, innerhalb derer in den Lebensmittelbereich, Metall
und Metallprodukte sowie Fahrzeuge am meisten investiert wurde.
Über ein Fünftel der Investitionen wird dem Sektor der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen,
gefolgt vom Handel und Reparaturen sowie dem Immobilien und Geschäftsaktivitäten, zugerechnet.
Ausländische Direktinvestitionen nach Wirtschaftszweigen
Wirtschaftssektor Direktinvestitionen
kumuliert in Mio.
EUR 31.12.2010
Direktinvestitionen
kumuliert in Mio.
EUR 31.12.2011
INSGESAMT 161.377,7 153.349,7
Land-, Waldwirtschaft und Fischerei 619,1 608,5
Bergbau und Steinbruch 315,2 664,5
verarbeitende Industrie 50.445,1 48.781,3
Fahrzeuge 6.477,7 6.484,2
andere Transportmittel 861,9 972,1
Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren 9.774,7 9.493,7
Chemikalien und chemische Produkte 2.942,6 2.998,2
31/37
Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Holz, Zellulose und Papier, Verlag und Druck 3.811,8 3.463,2
Metall und Metallprodukte 7.310,1 6.840,0
Gummi und Plastik 4.320,5 4.336,0
Textilien und Kleidungsstücke 375,1 384,2
Computer, elektronische und optische
Geräte
2.251,7 1.923,4
andere Maschinen und Anlagen 1.849,3 1.820,4
Koks und Produkte der Raffinerie 156,9 63,8
Bauwesen 7.413,1 8.911,5
Finanzen und Versicherungen 37.896,8 32.346,3
Handel und Reparaturen 25.039,0 22.392,5
Transport und Lagerwirtschaft 2.160,6 1.919,8
Information und Kommunikation 7.659,8 6.258,0
Elektroenergie, Gas und
Wasserversorgung
5.731,4 5.825,2
Immobilien und Geschäftsaktivitäten 10.648,2 10.780,9
Hotels und Restaurants 853,3 775,2
andere Dienstleistungen 74,6 76,1
Quelle: Polnische Nationalbank – NBP, 2012
5 Wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und der Schweiz
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Polen und der Schweiz entwickeln sich erfreulich. Die
Schweizer Direktinvestitionen in Polen beliefen sich Ende 2011 auf knapp EUR 4 Mrd. Damit ist Polen
der grösste Empfänger von Schweizer Kapital in Zentraleuropa. Die Schweiz liegt auf Platz 12 der
ausländischen Investoren in Polen.
Importe aus der Schweiz erhöhten sich 2011 gegenüber dem Vorjahr um 3,5% und betrugen EUR 1,20 Mrd. Sie setzten sich in erster Linie aus chemischen Erzeugnissen, Maschinen und Anlagen, Apparatur und Geräten sowie Metallen zusammen. Sehr interessant ist das dynamische Wachstum des Imports von Edelsteinen und Metallen, der im Vergleich zu 2010 um 87% gestiegen ist. Die polnischen Exporte in die Schweiz erhöhten sich dagegen 2011 gegenüber dem Vorjahr um fast 19% und betrugen knapp EUR 1,19 Mrd. Polen exportierte insbesondere Fahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe und andere Transportmittel, Maschinen und Anlagen sowie Metalle. Den grössten Anstieg konnte man in der ersten der genannten Gruppen verzeichnen (45,3%), sowie in den Exporten von Edelsteinen und Metallen (32,5%).
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Grösste Schweizer Investoren in Polen
Wirtschaftszweige
te Schweizer Investoren in Polen
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
6 Promotionsmöglichkeiten Polen verfügt über ein umfangreiches Angebot an Messen und Ausstellungen. Solche Art von Zusammentreffen bleibt einerseits eine der wichtigsten Kommunikationsplattformen zwischen Unternehmern, andererseits ermöglicht sie bestimmte Branchen besser kennenzulernen. Im Jahr 2012 stieg die Ausstellungsfläche auf 735 Tsd. m2 (8,4% mehr als im Vorjahr). Es funktionieren bereits zahlreiche Ausstellungzentren. Zu den bedeutendsten gehören: Poznan, Kielce, Warszawa, Wroclaw, Krakow, Lodz, Katowice. Messekalender 2014 – die wichtigsten Messen und Ausstellungen in Polen
Name Ort Branche Termin Internetseite
POLAGRA Poznan Mechanisierung der
Landwirtschaft
13-16.02.2014 www.polagra.pl
INTERBUD Lodz Bauindustrie 14-16.02.2014 interbud.interservis.pl
EXPO SWEET Warszawa Lebensmittelindustrie 19-21.02.2014 www.exposweet.pl
SIBEX Sosnowiec/
Katowice
Bauindustrie 21-23.02.2014 www.exposilesia.pl
BUDMA Poznan Bauindustrie 11-14.03.2014 www.budma.pl
GLASS Poznan Glasindustrie 11-14.03.2014 www.glass.mtp.pl
PNEUMATIKON Kielce Pneumatik, Hydraulik,
Antriebe und
Steuerungen
18-20.03.2014 www.targikielce.pl
ENEX Kielce Energie und
Elektrotechnik
18-20.03.2014 www.targikielce.pl
STOM-BLECH Kielce Schweissindustrie März 2014 www.targikielce.pl
AGRO-TECH Kielce Landwirtschaft Frühling 2014 www.targikielce.pl
INTERTELECOM Lodz IT, Telekomunikation April 2014 www.intertelecom.info
BAKINGPOL Kielce Bäckerei / Konditorei April 2014 www.targikielce.pl
VETMEDICA Lodz Tierarzt 5-6.April 2014 www.vetmedica.com.pl
PLAST POL Kielce Kunststoff-
verarbeitung
Mai 2014 www.targikielce.pl
SUBCONTRACT
ING
Poznan Industrie 3-6.06.2014 www.subcontracting.pl
MACH-TOOL Poznan Maschinen und
Werkzeuge
Juni 2014 www.machtool.mtp.pl
REHA Lodz Rehabilitation 12-18.09.2014 www.interservis.pl
METAL Kielce Giesserei September 2014 www.targikielce.pl
ENERGETAB Bielsko-
Biala
Energetik September 2014 www.energetab.pl
POLEKO Poznan Umweltschutz Oktober 2014 www.poleko.mtp.pl
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Ausserdem bietet der Swiss Business Hub Polen die Möglichkeit, an einem gemeinsamen Messe
Stand der Schweizer Unternehmen (sog. Schweizer Pavillon) teilzunehmen. Auf den Messen MACH
TOOL und POLEKO in Posen sowie ENERGETAB in Bielsko
Unternehmen gemeinsam ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Der Schweizer Pavillon
ist eine einzigartige Plattform zur Knüpfung von neuen Geschäftskontakten, die den Eintritt in den
polnischen Markt erfolgreich gestalten.
wie z.B.: Treffpunkt für Schweizer Unternehmen und Ihre Gäste, Druck und Versand von
Informationsmaterialien des Schweizer Pavillons sowie der Schweizer Abend, während dessen alle
Schweizer Unternehmer die Gelegenheit haben, sich mit in
integrieren und Erfahrungen miteinander auszutauschen.
Wirtschaftszweige
erdem bietet der Swiss Business Hub Polen die Möglichkeit, an einem gemeinsamen Messe
Stand der Schweizer Unternehmen (sog. Schweizer Pavillon) teilzunehmen. Auf den Messen MACH
TOOL und POLEKO in Posen sowie ENERGETAB in Bielsko-Biala können bis zu sechs
Unternehmen gemeinsam ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Der Schweizer Pavillon
ist eine einzigartige Plattform zur Knüpfung von neuen Geschäftskontakten, die den Eintritt in den
polnischen Markt erfolgreich gestalten. Die Veranstalter planen zusätzlich eine Reihe von Aktivitäten,
wie z.B.: Treffpunkt für Schweizer Unternehmen und Ihre Gäste, Druck und Versand von
Informationsmaterialien des Schweizer Pavillons sowie der Schweizer Abend, während dessen alle
ernehmer die Gelegenheit haben, sich mit in- und ausländischen Geschäftspartnern zu
integrieren und Erfahrungen miteinander auszutauschen.
erdem bietet der Swiss Business Hub Polen die Möglichkeit, an einem gemeinsamen Messe-
Stand der Schweizer Unternehmen (sog. Schweizer Pavillon) teilzunehmen. Auf den Messen MACH-
la können bis zu sechs
Unternehmen gemeinsam ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Der Schweizer Pavillon
ist eine einzigartige Plattform zur Knüpfung von neuen Geschäftskontakten, die den Eintritt in den
Die Veranstalter planen zusätzlich eine Reihe von Aktivitäten,
wie z.B.: Treffpunkt für Schweizer Unternehmen und Ihre Gäste, Druck und Versand von
Informationsmaterialien des Schweizer Pavillons sowie der Schweizer Abend, während dessen alle
und ausländischen Geschäftspartnern zu
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
7 Weiterführende Informationen und Links
Informationen über die polnischen Wirtschaftszweige können von einer Vielzahl von Behörden,
Agenturen und Dienstleistungsanbietern bezogen werden. Die nachstehenden Adressen sind lediglich
als Auswahl zu verstehen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
� Polnische Agentur für Informationen & Auslandsinvestitionen PAIiIZ (www.paiz.gov.pl) � Statistisches Hauptamt – GUS (www.stat.gov.pl) � Polnische Nationalbank (www.nbp.pl) � Amt für öffentliche Ausschreibungen (www.uzp.gov.pl) � Polnisches Ministerium für Wirtschaft und Arbeit (www.mg.gov.pl) � Polnisches Finanzministerium (www.mf.gov.pl) � Polnische Handelskammer KIG (www.kig.pl) � Tageszeitung Reczpospolita (www.rp.pl) � Internationaler Währungsfonds (www.imf.org) � Weltbank (www.worldbank.org.pl) � The Polish Market (www.polishmarket.com) � The Warsaw Voice (www.warsawvoice.com.pl) � The Warsaw Business Journal (www.wbj.pl)
Weitere relevante Adressen und Web-Seiten können aus den entsprechenden Dokumenten der
Homepage von Switzerland Global Enterprise (früher Osec) Business Network Switzerland
entnommen werden.
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Switzerland Global Enterprise – Wirtschaftszweige
Swiss Business Hub Polen
Der Swiss Business Hub ist offizieller Partner des Business Network Switzerland (Switzerland Global
Enterprise – früher Osec) in Polen. Das Ziel der Aktivitäten des Business Hub besteht darin,
gemeinsam mit den Netzwerkpartnern im In- und Ausland die Geschäftsbeziehungen, insbesondere
im bilateralen Handels- und Dienstleistungsbereich, zwischen Polen und der Schweiz zu fördern.
Zur Grundaufgabe des Business Hubs gehört die Erhebung, Verarbeitung und Vermittlung von
Basisinformationen über den polnischen Markt, die von den interessierten Kreisen auf der zentralen
Informationsplattform von Swiss Global Enterprise-Business Network Switzerland eingesehen werden
können.
Zusätzlich fokussiert der Business Hub Polen seine Tätigkeit insbesondere auf die vertiefte
individuelle Beratung und Begleitung von Schweizer und liechtensteinischen KMUs während der
ersten Phase der Erschliessung des polnischen Marktes. Dazu gehören zum Beispiel
• die Recherche und Zusammenstellung von Marktinformationen
• die Abklärung von Marktchancen von Produkten und Dienstleistungen
• die Vermittlung von polnischen Geschäftspartnern
• die Organisation von Besuchs- und Delegationsreisen
• Gemeinschaftliche Promotionsprojekte, z.B. Messeauftritte in Polen
• Networkinganlässe für die Schweizer Wirtschaft
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Obwohl die Daten dieses Berichts mit grösster Sorgfalt recherchiert wurden, übernimmt weder die DRICON Managing Consultants Sp. z o.o. noch der Swiss Business Hub Polen die Garantie für deren Richtigkeit und Vollständigkeit. Sollten Sie weiteren Informationsbedarf zu den Markt- und Wirtschaftsangaben Polens haben, stehen Ihnen die Autoren dieses Berichts jederzeit gerne zur Verfügung.
Datum: 16. Mai 2013
Autoren: DRICON Managing Consultants Sp. z o.o.
Babka Tower
Al. Jana Pawla II 80/E12
PL-00-175 Warschau
Tel.: +48 22 256 57 00
Fax: +48 22 256 56 99
E-Mail: [email protected]
Internetseite: http://www.dricon.pl/ch
Swiss Business Hub Polen
c/o Schweizerische Botschaft
Aleje Ujazdowskie 27
PL-00-540 Warschau
Tel.: +48 22 628 04 81
Fax: + 48 22 621 05 48
E-Mail: [email protected] Internet: www.switzerland-ge.com/country/poland
Umrechnungskurs NBP vom 04.04.2013: 1 EUR = 4,1898 PLN