zeitschrift des adfc frankfurt am main e.v. nr. 5

20
kommenden Radfahrer sich davon abhalten ließen, ihren Weg in die Innenstadt auf direkter Linie gera- deaus durch den Steinweg zu suchen, waren die Fußgänger da- von abzubringen, die „Radwege“ zu benutzen, wobei ihnen an man- chen Stellen gar keine andere Wahl blieb, am Rossmarkt etwa gegen- über der Einmündung „Am Salz- haus“. Ähnlich erging es dem „Radweg“ über den Opernplatz. Rechtlich nie als solcher ausgeschildert, schmückten ihn zeitweise einige verschämt winzige Fahrradpikto- gramme – eine grobe Irreführung der zahlreichen Radfahrer, die von Bockenheim in die Innenstadt strebten, denn bis zur Freigabe des Radfahrens in den Frankfurter Fuß- gängerzonen durch den rot/grünen Magistrat im Jahre 1991 war auf Frankfurts meistbefahrener Fahr- radverbindung über den Opernplatz das Fahren verboten und schieben angesagt. Innenstadt“). Der Geburtsfehler war bei allen neuangelegten Strecken der gleiche: Zu schmal und/oder zu konfliktreich, weil zu unauffällig. Schöneres Frankfurt? Die auch heute noch unter den städtischen Planern allzu häufig anzutreffende Vorstellung, Radwe- ge störten das Bild vom schönen, neuen Frankfurt und dürften sich folglich möglichst nicht von den umgebenden Fußgängerflächen ab- heben (nicht zuletzt natürlich, um diesen wenigstens einen Hauch von metropolitaner Großzügigkeit zu verleihen), führten zu Gestaltun- gen, die, wie die ursprünglich als Zweirichtungsradwege rund um Hauptwache, Rossmarkt und Goe- theplatz gebauten Pflasterstreifen, als Radwege völlig unbrauchbar waren und dankenswerterweise auch nie als solche beschildert wurden. So wenig wie die von Westen Der ADFC hat schon in der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses vor der Sommerpause die Stadtver- ordneten aufgefordert, eine Sper- rung der Hauptwache erst zu beschließen, wenn klar ist, wo die verdrängten Automassen abblei- ben werden und welche Folgen die gravierenden Veränderungen der innerstädtischen Autoströme für den Radverkehr haben, insbeson- dere auf die Fahrradstraße Tönges- gasse/Bleidenstraße, die soge- nannte Zeil-Umfahrung. Von 1984 nach 1991 Ende 1984 legte der Magistrat mit dem sogenannten „Radwegenetz Innenstadt“ einen ersten konzep- tionellen Ansatz zur Berücksichti- gung des Radverkehrs innerhalb des Anlagenrings vor. Bis dahin hatte der Radverkehr in der inner- städtischen Verkehrsplanung so gut wie überhaupt keine Rolle gespielt. Nach den Planungen soll- ten bis 1988 die wichtigsten Strecken Wirklichkeit werden. Einiges wurde tatsächlich ge- baut. Den Anlass dafür lieferte die Entfernung so gut wie aller oberirdi- schen Schienenverbindungen der Straßenbahnen („Schienenfreie Adressfeld Hier könnte z.B. auch Ihre Anschrift stehen. FRANKFURT aktuell erscheint alle zwei Monate und bringt viel Wissenswertes für RadlerInnen aus und um Frankfurt am Main. www.adfc-Frankfurt.de D ie Interessen der Radfahrer/ innen drohen in diesem kompli- zierten Interessengeflecht als störende „Randfragen“ unterge- pflügt zu werden. Das hat in Frank- furt durchaus Tradition. Die im Früh- jahr in einer Ausstellung vorgestell- ten Ergebnisse des sogenannten „Zeil-Wettbewerbs“ machen wenig Hoffnung auf Besserung. Radver- kehr findet da nicht statt, taucht allenfalls als störendes Element auf, das es genauso wie die Auto- massen fernzuhalten gilt. Zeitschrift des ADFC Frankfurt am Main e.V. Nr. 5, September/Oktober 2001 aktuell weiter auf Seite 3 Seit Jahrzehnten gibt es in Frankfurt vor allem ein Rezept, wenn die Automobilität der Urbanität keine Chance lässt: man richtet eine Fußgängerzone ein. So reiht sich mittlerweile in der Innenstadt ein Fußgängerbereich an den anderen. Dass die Aufenthaltsqualität dieser Flächen mit ihrem Umsatzvolumen dabei nicht immer Schritt halten kann, gehört zu den Standardklagen der Frankfurtkritiker. Nun schickt sich die Politik an, mit der Sperrung der Hauptwache für den Autover- kehr ein weiteres Kapitel dieser langen Geschichte zu schreiben. Ein- mal mehr droht die Gefahr, dass bei den unter vielerlei Druck stehenden Verhandlungen um die zukünftige Machtverteilung im Römer Entschei- dungen fallen (oder schon gefallen sind, wenn Sie diese Zeilen lesen), deren Folgen mangels ausreichender Beurteilungsgrundlagen nach dem „kaiserlichen“ Motto bewältigt werden: Schaunmermal! Radverkehrskonzept Innenstadt Alte Fehler vermeiden – neue Chancen nutzen

Upload: others

Post on 26-Mar-2022

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

kommenden Radfahrer sich davonabhalten ließen, ihren Weg in dieInnenstadt auf direkter Linie gera-deaus durch den Steinweg zusuchen, waren die Fußgänger da-von abzubringen, die „Radwege“zu benutzen, wobei ihnen an man-chen Stellen gar keine andere Wahlblieb, am Rossmarkt etwa gegen-über der Einmündung „Am Salz-haus“.

Ähnlich erging es dem „Radweg“über den Opernplatz. Rechtlichnie als solcher ausgeschildert,schmückten ihn zeitweise einigeverschämt winzige Fahrradpikto-gramme – eine grobe Irreführungder zahlreichen Radfahrer, die vonBockenheim in die Innenstadtstrebten, denn bis zur Freigabe desRadfahrens in den Frankfurter Fuß-gängerzonen durch den rot/grünenMagistrat im Jahre 1991 war aufFrankfurts meistbefahrener Fahr-radverbindung über den Opernplatzdas Fahren verboten und schiebenangesagt.

Innenstadt“). Der Geburtsfehlerwar bei allen neuangelegtenStrecken der gleiche: Zu schmalund/oder zu konfliktreich, weil zuunauffällig.

Schöneres Frankfurt?Die auch heute noch unter denstädtischen Planern allzu häufiganzutreffende Vorstellung, Radwe-ge störten das Bild vom schönen,neuen Frankfurt und dürften sichfolglich möglichst nicht von denumgebendenFußgängerflächenab-heben (nicht zuletzt natürlich, umdiesen wenigstens einen Hauchvon metropolitaner Großzügigkeitzu verleihen), führten zu Gestaltun-gen, die, wie die ursprünglich alsZweirichtungsradwege rund umHauptwache, Rossmarkt und Goe-theplatz gebauten Pflasterstreifen,als Radwege völlig unbrauchbarwaren und dankenswerterweiseauch nie als solche beschildertwurden.

So wenig wie die von Westen

Der ADFC hat schon in der letztenSitzung des Verkehrsausschussesvor der Sommerpause die Stadtver-ordneten aufgefordert, eine Sper-rung der Hauptwache erst zubeschließen, wenn klar ist, wo dieverdrängten Automassen abblei-ben werden und welche Folgen diegravierenden Veränderungen derinnerstädtischen Autoströme fürden Radverkehr haben, insbeson-dere auf die Fahrradstraße Tönges-gasse/Bleidenstraße, die soge-nannte Zeil-Umfahrung.

Von 1984 nach 1991

Ende 1984 legte der Magistrat mitdem sogenannten „RadwegenetzInnenstadt“ einen ersten konzep-tionellen Ansatz zur Berücksichti-gung des Radverkehrs innerhalbdes Anlagenrings vor. Bis dahinhatte der Radverkehr in der inner-städtischen Verkehrsplanung sogut wie überhaupt keine Rollegespielt. Nach den Planungen soll-ten bis 1988 die wichtigstenStrecken Wirklichkeit werden.

Einiges wurde tatsächlich ge-baut. Den Anlass dafür lieferte dieEntfernung so gut wie aller oberirdi-schen Schienenverbindungen derStraßenbahnen („SchienenfreieA

dres

sfel

d

Hie

r kön

nte

z.B

. auc

h Ih

re A

nsch

rift s

tehe

n.

FRAN

KFU

RT

aktu

ell

ersc

hein

t alle

zw

ei M

onat

e un

dbr

ingt

vie

l Wis

sens

wer

tes

für R

adle

rInne

n au

s un

d um

Fra

nkfu

rt a

m M

ain.

ww

w.a

dfc-

Fran

kfur

t.de

Die Interessen der Radfahrer/innen drohen in diesem kompli-

zierten Interessengeflecht alsstörende „Randfragen“ unterge-pflügt zu werden. Das hat in Frank-furt durchaus Tradition. Die im Früh-jahr in einer Ausstellung vorgestell-ten Ergebnisse des sogenannten„Zeil-Wettbewerbs“ machen wenigHoffnung auf Besserung. Radver-kehr findet da nicht statt, tauchtallenfalls als störendes Elementauf, das es genauso wie die Auto-massen fernzuhalten gilt.

Zeitschrift des ADFC Frankfurt am Main e.V.

Nr. 5, September/Oktober 2001

aktuell

weiter auf Seite 3

Seit Jahrzehnten gibt es in Frankfurt vor allem ein Rezept, wenn dieAutomobilität der Urbanität keine Chance lässt: man richtet eineFußgängerzone ein. So reiht sich mittlerweile in der Innenstadt einFußgängerbereich an den anderen. Dass die Aufenthaltsqualität dieserFlächen mit ihrem Umsatzvolumen dabei nicht immer Schritt haltenkann, gehört zu den Standardklagen der Frankfurtkritiker. Nun schicktsich die Politik an, mit der Sperrung der Hauptwache für den Autover-kehr ein weiteres Kapitel dieser langen Geschichte zu schreiben. Ein-mal mehr droht die Gefahr, dass bei den unter vielerlei Druck stehendenVerhandlungen um die zukünftige Machtverteilung im Römer Entschei-dungen fallen (oder schon gefallen sind, wenn Sie diese Zeilen lesen),deren Folgen mangels ausreichender Beurteilungsgrundlagen nachdem „kaiserlichen“ Motto bewältigt werden: Schaunmermal!

Radverkehrskonzept InnenstadtAlteFehler vermeiden–neueChancennutzen

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

EditorialADFC Frankfurt am Main e.V.

Vorstand: Hinrich Garrels, Bertram Giebeler, Lothar Hennemuth, Jürgen Johann, Klaus Konrad, Anne Wehr

Kassenwart: Jean Coquelin

ADFC Frankfurt am Main e.V. und Infoladen:ADFC Frankfurt am Main, Fichardstraße 46, 60322 Frankfurt am Main✆ 069/94 41 01 96 · Fax: 069/94 41 01 93www.ADFC-Frankfurt.de, [email protected]

Öffnungszeiten:Montag-Freitag: 17.15 - 19.00 UhrSamstag (März – Okt.): 11.00 - 13.00 Uhr

Kontoverbindung:Frankfurter Volksbank, Frankfurt, Kto.-Nr. 77 111 948, BLZ 501 900 00

Kontakte für die ArbeitsgruppenRedaktion FRANKFURT aktuell:Ralf [email protected]

AG Kartografie: Wolfgang Preising, Matthias Munke [email protected]

AG Technik: Ralf [email protected]

AG Touren: Johannes Wagner, Jürgen [email protected]

AG Verkehr: VerkehrspolitischerSprecher: Fritz Biel [email protected]

AG KlauNix: Alfred [email protected]

AG WWW: Fritz Biel, OliverRamstedt, Michael Samstag,Eckehard [email protected]

Frauengruppe: Christina Romeis

Infoladengruppe: Gisela Schill [email protected]

Stadtteilgruppen:

Bockenheim/Westend:Christina Romeis,Frankfurt-West:Christian Kümmerlen,Nordwest: Petra Honermann

E-mail, Telefon, Fax

2

Fritz Biel [email protected] ✆ ISDN 069/52 95 74 PC-Fax: 069/95 29 73 53

Jean Coquelin ✆ 069/45 99 17

Hinrich Garrels ✆ 069/63 25 94

Bertram GiebelerBertram.Giebeler @adfc-frankfurt.de✆ 069/59 11 97

Ralf [email protected]✆ 0 61 71 /97 94 19 Fax 0 61 71 /97 94 21

Lothar [email protected]✆ 069/49 68 94

Petra Honermann✆ 069/51 68 26

Jürgen Johann ✆ 069/76 29 28

Klaus [email protected]✆ 069/30 61 55Fax: 069/30 85 28 79

Christian Kümmerlen [email protected]✆ 069/30 27 95

Alfred [email protected]✆ 069/53 32 53Fax: 069/52 04 08

Ralf Paul ✆ 069/49 40 928

Wolfgang [email protected]✆ 069/75 84 96 80

Oliver Ramstedt Oliver.Ramstedt @adfc-frankfurt.de✆ 069/46 52 63

Christina Romeis✆ 069/74 84 68

[email protected]✆ 069/61 87 33Fax: 069/61 72 44

Gisela Schill ✆ 069/670 11 14

Johannes [email protected]✆ 069/47 77 27

Anne [email protected]✆ 069/59 11 97

Eckehard [email protected]✆ 069/95 78 00 92Fax: 069/95 78 00 93

1 Radverkehrskonzept Innenstadt

2 Editorial, Kontakte

7 Gesicherte Finanzlage. Kassenwart Jean Coquelin

8 So sollte es öfter sein! In die Stadt – ohne mein Auto

Bei 70 Prozent aller Autofahrten sitzt nur eine Person im WagenErgebnisse einer Befragung zum Verkehrsverhalten der Frankfurter

9 Termine, Treffpunkte, Ortsbeiräte

10 Keine Bahnunterführung in Bad Vilbel mehr?

Reiz der Nähe: Touren des ADFC Bad Vilbel

11 Vom Kleinkind bis zum Pensionär: Familientour

12 10 Jahre Frankfurter Grüngürtel

13 Bahnerlebnis der besonderen Art

Nachtrag zu „Bahn+Rad“ (ffa 4/01)

14 Elsässer Kirschen. Mit Jean Coquelin ins Süd-Elsass

16 Korsika – Gebirge im Meer

18 Jetzt erhältlich: Fahrradstadtplan Frankfurt

Rumänien per Rad entdecken Wanted: Aktuelle Tourenprogramme

„Die Brunnen kenn ich wohl“ Ersatztermin Kleinanzeigen

19 VER.DI- und HBV-Fahrraddemo am 24. Mai 2001

Leserbriefe Impressum

20 Touren, Aktionen, Codierungen in Frankfurt … und anderswo

Meilenweit führt Bonussystem für ADFC-Mitglieder ein

Kurz vor dem Erscheinen desletzten Heftes. Aufgabenvertei-

lung: Christoph: Heftkoordinationund Artikel einsammeln. Martin:Erlaubnis einholen, einen Artikeleiner anderen Zeitschrift abzu-drucken und denselben an Chris-toph liefern. Ralf: Editorial schrei-ben. Peter: Layout.

Martin schreibt eine Mail an alle,dass wir den Artikel drucken dür-fen. Die Lieferung an Christophkündigt er für später an, da daselektronisch zur Verfügung gestell-te Dokument einen Virus enthältund er den Text lieber einscannenmöchte. Anschließend kümmert ersich um seinen Umzug.

Christoph mailt an alle, dassdas Heft voll ist und einige Artikelentfallen müssen. Ralf schreibt einEditorial rund um den zu scannen-den Artikel – bloß nicht fragen, obdieser vielleicht zu denen gehört,die gestrichen wurden. Peter merktbeim Layout, dass sich das Editori-al um einen nicht vorhanden Artikeldreht und entfernt den vorgesehe-nen Seitenverweis...

Kurz vor Erscheinen dieses Hef-tes. Aufgabenverteilung: Ralf: Heft-koordination und Artikel einsam-meln...

Anruf bei Christoph, um nachdem letztes Mal gestrichenen Arti-kel zu fragen. Dort ist er niemalsangekommen. Mail an Martin.Nach einigem Hin- und Her erinnerter sich dunkel. Leider wurde dasHeft im Umzugschaos dem Altpa-pier übergeben. Gescannt ist derArtikel nicht.

Redaktionsalltag bei uns – unddas Rätsel des letzten Editorialswird dieses Heft auch nicht gelöst.

Übrigens: Seit dem Umzug vonMartin ist bei uns ein Job als Scan-Man/Woman frei. Wer aktiv anunserem lebhaften Redaktionsall-tag teilnehmen will (oder denLaden ein wenig durchorganisie-ren), melde sich bitte bei Ralf(Telefon 06171/979419), um wei-tere Informationen zu erhaltern.

Viel Spaß beim Lesen des Hef-tes wünscht

das Redaktionsteam

Inhalt

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

3

ist. Mit 3 m ist er auch ausreichendbreit, aber wie dem auch sei – dieFußgänger nutzen ihn trotz desbenachbarten fünf Meter breitenGehwegs eifrig mit.

Als einzige benutzungspflichtigeRadwege übriggeblieben sind vondiesen Plänen einzig die kurzenAbschnitte auf der sogenanntennördlichen Zeil-Umfahrung im Ver-lauf der Stiftstraße / Stephan-straße. Aber auch die würden einerkritischenBewertungnachdenMin-deststandards der StVO-Novellevon1997sehrwahrscheinlichnichtstandhalten.

LeidplanungAlle anderen Teile des 1984beschlossenen „RadwegenetzesInnenstadt“ wurden von der Verwal-tung bei ihren Planungen mehr oderweniger souverän ignoriert, dergeplante Zweirichtungsradweg

durch die Schillerstraße genausowie der in der Ostzeil, die Verbin-dung zwischen Scheffeleck undAlter Brücke ebenso wie der Ring imVerlauf derWallanlagen.Dazukam,dass die Beseitigung der Schienenauf der sogenannten Altstadt-strecke durch die Initiative enga-gierter Bürger verhindert wurde.Damit war der geplanten „Südli-chen West-Ost-Verbindung“ vomTheater bis zum Allerheiligentorerst einmal die räumliche Grundla-ge entzogen.

Von 1991 nach 2001

Ein Teil der 1984 geplanten Verbin-dungen wurde in die 1991 gemein-

Landesverband Hessen e.V.Vorsitzender: Volkmar GersteinPostanschriftundGeschäftsstelle:ADFC Hessen e.V. Eschenheimer Anlage 1560318 Frankfurt am Main✆ 069 / 49 90 090Fax 069 / 49 90 [email protected]

ADFC Bundesverband e.V.Postanschrift: Postfach 10 77 4728077 BremenGeschäftsstelle: Grünenstr. 8-9, 28199 Bremen✆ 0421 / 34 62 90Fax 0421 / 34 62 [email protected]

Fahrrad BöttgenBerger Straße 262-264 www.bikes.de

Per PedaleLeipziger Straße 4 (siehe Anzeige S. 13)www.perpedale.de

RadschlagHallgartenstraße 56 (siehe Anz. S. 13)www.radschlag.de

Landkarten SchwarzEckenheimer Landstraße 36 (siehe Anz. S. 17)

Storck oHGAlexanderstraße 1

Fahrradhaus WagnerWoogstraße 21 (siehe Anz. S. 11)www.fahrradwagner.de

Fördermitglieder desADFC Frankfurt/Main e.V.

sam vom Bonner Pla-nungsbüro BiS und demADFC Frankfurt erarbeite-te „Radverkehrskonzepti-on Frankfurt am Main“integriert. Andere drin-gend erforderliche kamenhinzu. Insbesondere dieVorstellung, man könneauf eine zentrale Ost-West-Achse zwischenGoethestraße und Ostzeilverzichten, erwies sich alsdas was es von Anfang anwar, eine schlichte Fiktionzu Lasten der Fußgängerauf der Zeil.

Eineviel gravierendereSchwächedieser Konzeption aber war die un-übersehbare Tatsache, dass es fürdie Radfahrer/innen praktischkeine durchgehend befahrbaren,sicheren Verbindungen von denStadtteilen in die Innenstadt gab.Selbst noch die damals nagel-neuen Radwege in der im Gefolgedes U-Bahn-Baus völlig umgestalte-ten Bockenheimer Landstraßeendeten zugunsten erweiterterStauflächen vor der Ampel 200 mvor demOpernplatz, einMissstand,der erst vor drei Jahren durch dieAnlage von Fahrradstreifen been-det wurde.

Die neue Radverkehrskonzepti-on räumt mit diesem Manko auf,und zwar gründlich. Nicht umsonstzielen die ersten sechs ausgewähl-ten Fahrradrouten mit einer Aus-nahme vom Stadtrand auf dieInnenstadt.

Legal über den OpernplatzAuch innerhalb des Anlagenringshat sich seitdem für den Radver-kehr einiges zum Besseren verän-dert. Den größten Fortschritt brach-te sicher die Freigabe der Fußgän-gerzonen für den Radverkehr imSchritttempo, auch wenn dieserFortschritt nur eine Praxis legali-sierte, die vorher mangels Alterna-tiven augenzwinkernd geduldetwurde.

Weitere Meilensteine waren1992 die schon erwähnte Fahrrad-straße Goethestraße und die Mar-kierung eines Radstreifens in derGroßen Eschenheimer Straße, dererstmals die direkte Überquerungder Verkehrswüste am Eschenhei-mer Tor zumindest Richtung OederWeg ermöglichte.

Fahrradstraße –einfach nobelNur bis 1992 überlebte der Radwegin der Goethestraße. Die ständigenKonflikte zwischen flanierendenFußgängern und eiligen Radfahrernauf dem für einen Zweirichtungs-radweg viel zu schmalen Bürger-steig waren der Grund, ein Brand ineinem der Häuser lieferte denAnlass: Der Radverkehr wurde aufdie Fahrbahn verlagert, FrankfurtsNobel-Einkaufsmeile wurde zu Hes-sens erster Fahrradstraße.

Radweg-RätselWeniger eindeutig ist bis heute dieSituation zwischen Rossmarkt und

Theater. Als Zweirichtungsradwegauf dem eigentlich ausreichendbreiten Gehsteig angelegt, erlebtediese wichtige Verbindung über dieJahre viele Veränderungen derBeschilderung. Gegenwärtig sindalle Radwegeschilder entfernt.Gleichwohl legt die vom grauenGehweg abweichende Pflaster-struktur und die für einen Teil derFrankfurter Radwege charakteristi-sche graugrüne Farbe in Verbin-dung mit den verblichenen Fahrrad-piktogrammen nahe, dass es sichrechtlich um einen sogenannten„Anderen Radweg“ handelt, einRadweg wie andere auch, der aberaufgrund der fehlenden Radwege-schilder nicht benutzungspflichtig

RadverkehrskonzeptInnenstadt(Fortsetzung von Seite 1)

weiter auf Seite 4

Noch mehr Autos durch die Sperrung der Hauptwache? – FahrradstraßeTöngesgasse (Zeil-Umfahrung) Foto: Fritz Biel

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

4

RadverkehrskonzeptInnenstadt(Fortsetzung von Seite 3)

Mitte der 90er Jahre wurde dieschon im „Radwegenetz Innen-stadt“ vorgesehene Verbindungzwischen der Friedensstraße undder Untermainbrücke endlich Wirk-lichkeit, auch wenn die Ausführungin Richtung Sachsenhausen nochimmer alles andere als zufrieden-stellend ist.

Anfang 1996 kam dann die soge-nannte Zeil-Umfahrung, die alsFahrradstraße zwischen Haupt-wache und Konstablerwache einge-richtet wurde. Leider warten wirnoch immer auf die seit Jahrengeforderte eindeutige Kennzeich-nung der Frankfurter Fahrrad-straßen mit blauen Fahrradsymbo-len und zwei weißen Richtungspfei-len, die einen erheblichen Sicher-heits- und Komfortgewinn bringenwürde, denn noch immer merkendie wenigsten Autofahrer, dass siesich in einer Fahrradstraße bewe-gen. Hier macht sich natürlich auchdas völlige Fehlen jeglicher städti-scher Öffentlichkeitsarbeit zuguns-ten des Radverkehrs nachteiligbemerkbar.

Dass sich in den innerstädti-schen Fahrradstraßen noch immerzu viele Autos tummeln, wird oft be-klagt. EineVerringerung ist hier abernur mit langem Atem zu erreichen.

Von Seckbach bis kurz vordie InnenstadtEin weiterer direkter Zugang zurInnenstadt wurde 1995 mit derFahrradroute Seckbach / Innen-stadt geschaffen, ein Meilensteinauch dies, war sie doch die ersteFahrradroute nach der neuen Rad-verkehrskonzeption. Noch immerist sie allerdings mit einigen gravie-renden Mängeln behaftet. Seit Jah-ren und für eine unbestimmte wei-tere Zeit ist die Durchfahrt unterdem asbestverseuchten Gerichts-gebäude gesperrt, ohne dass esdas Straßenbauamt bislang fürnötig hielt, die Wegweisung derRoute an die veränderten Gegeben-heiten anzupassen – ein Skandal,der bei der Sperrung einer wichti-genAutoverbindungkeinedrei Tagegeduldet würde.

Das Ende dieser Fahrradroutemarkiert aber noch eine weitereunverzeihliche Fehlplanung aus derrot/grünen Ära. Die Abkoppelungder Ostzeil von der Konstabler-wache auch für den Radverkehr imGefolge des Ausbaus der Straßen-bahnlinie 12 ist bis heute nicht kor-rigiert.

Die Zukunfthat schon begonnen

Schon vor Jahren hat das Stadtpar-lament eine Reihe von Vorplanun-

gen verabschiedet, deren baulicheUmsetzung zwar noch immer aufsich warten lässt, die aber erhebli-che Verbesserungen für den Rad-verkehr auch in der Innenstadt brin-gen werden.

VonNorden indie InnenstadtMit der Einweihung des ersten Bau-abschnitts der Fahrradroute Nord-weststadt-Innenstadt steht erst-mals eine durchgehende Radver-kehrsverbindung von Norden inRichtung Innenstadt zur Verfügung.Ein Jahr später ist nun auch die neukonzipierte Wegweisung in die rich-tige Spur gebracht. Sie setzt Maß-stäbe und ist in ihrer Bedeutung fürdie Förderung des Radverkehrskaum zu überschätzen.

Das gilt auch für den zweitenAbschnitt dieser Fahrradroute,dessen Umsetzung den Radfah-rern aus Richtung Norden endgül-tig den Zugang zur Innenstadteröffnet. Mit der Schaffung einesstadteinwärts führenden, durchge-henden Radstreifens auf der

Eschersheimer Landstraße von derBremer Straße bis zur Schiller-straße wird nach über 30 Jahrenendlich eine Altlast beseitigt ausder Frühzeit des U-Bahn-Baus, alsbei der Wiederherstellung derStraße nur stadtauswärts ein Rad-weg angelegt wurde. Zugleich ver-liert mit dieser Maßnahme dasEschenheimer Tor seine Schre-cken auch für die stadteinwärts rol-lenden Radfahrer.

Die seit Jahren bestehendegefährliche Lücke zwischen demstadtauswärts führenden Radstrei-

fen und dem Beginn des Radwegsin der Eschersheimer Landstraßesoll durch die Verkleinerung derdazwischenliegenden Verkehrsin-sel endlich geschlossen werden.

Für alle Fußgänger und Radfah-rer, die heute noch schier verzwei-feln beim Versuch, von derEschenheimer Anlage zur Bocken-heimer Anlage zu kommen (oderumgekehrt), wird endlich der lang-ersehnteoberirdischeÜberwegein-gerichtet.

Um das Maß voll zu machen:Noch für dieses Jahr hat der Magis-trat die Vorlage der Vorplanung fürdie sogenannte „OstparalleleEschersheimer Landstraße“ zuge-sagt, eine weitere attraktive Verbin-dung in den Frankfurter Norden, diees ermöglicht, auf direktem Wegvon Alt-Eschersheim bis zumEschenheimer Tor zu radeln. FürBewohner des Nordends beson-ders angenehm: Im Zuge dieserPlanungen wurde der langjährigeWiderstand der Verwaltung gegendie Öffnung des unteren Oeder

Wegs für den Radverkehr in Rich-tung Innenstadt endlich aus-geräumt. Ich hege die Hoffnung,dass es gelingt, diese wichtigeMaßnahme schon vor der Umset-zung der Gesamtroute auf den Wegzu bringen, zumal der Widerstandgegen die Öffnung von Einbahn-straßen insgesamt auf dem Rück-zug ist.

Chancen

Die nahe Zukunft birgt mit denanstehenden Entscheidungen über

eine Reihe von Großprojekten nichtnur Risiken für den Radverkehr,sondern auch die einmalige Chan-ce, mit den richtigen Weichenstel-lungen einige der aus der Sicht desRadverkehrs schwersten städte-baulichen Hypotheken aus den70er und 80er-Jahren abzutragen.Anlass genug für mich, die festenPfade einmal zu verlassen undnach Alternativen zu suchen.

GoetheplatzMan mag zur geplanten Tiefgarageunter dem Goetheplatz stehen wieman will. Ihr Bau bietet die großeChance einer Neugestaltung desaus Sicht des Radverkehrs derzeitäußerst unbefriedigenden Zugangsin die City aus Richtung Westen.Die städtischen Planer sollten sichvon alten Dogmen verabschiedenund ein Konzept für eine durchge-hende Fahrradroute von der Goe-thestraße über den Steinweg biszur Katharinenpforte in ihre Überle-gungen zur Umgestaltung dieseszentralen Innen- weiter auf Seite 5

Radwege allein lösen das Problem nicht, der Radverkehr muss auch respektiert werden. Foto: Fritz Biel

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

5

Hauptvorteil einer solchen Lö-sung gegenüber der jetzigen Situa-tion respektive der unverändertenFührung des Radverkehrs nacheiner Sperrung der Hauptwache fürden Autoverkehr wäre die randlicheFührung der Fahrradroute an derWestseite der Hauptwache, wasnach meiner Einschätzung die Kon-flikte mit den starken Fußgänger-strömen zwischen Zeil und Haupt-wache erheblich verringern dürfte.

Darüber hinaus hätte dieseLösung den Charme, die unbefriedi-gende Aufspaltung der Fahrradrou-ten südlich des Eschenheimer Torsaufzuheben und den Radverkehrunmittelbar ins Zentrum des Ge-schehens an der Hauptwacheführen zu können.

Als Zusatznutzen wäre daserhebliche Konfliktpotenzial imBereich einer künftigen Zufahrt zurgeplanten Tiefgarage auf dem Tele-komgelände in der Großen Eschen-heimer Straße gleich mit ent-schärft, ganz zu schweigen davon,dass die nervige Falschparkerei aufdem Radstreifen im Bereich desKaufhofs mit der Sperrung derHauptwache eher noch schlimmerwerden dürfte.

So entstünde – die Erfüllung dergenannten Voraussetzungen vor-ausgesetzt – ausgerechnet ausdem Bau einer Tiefgarage in Verbin-dung mit der Schließung der Haupt-wache für den Autoverkehr dieChance für eine zukunftsträchtigeNeugestaltungderwichtigstenRad-verkehrsbeziehungen in der Innen-stadt.

KonstablerwacheDie geplante Beseitigung desPodesteswürdedie LösungderPro-bleme im Zusammenhang mit derVerknüpfung der drei hier zusam-menlaufenden Fahrradrouten er-heblich vereinfachen. Wer, aus dersüdlichen Fahrgasse kommend,die Ostzeil ansteuern will, könntedas zukünftig auf direktem Wegtun. Die konfliktreiche Führung amsüdlichen Platzrand und das Kreu-zen des Fußgängerstromes imBereich des Überwegs südlich derStraßenbahnhaltestelle entfiele.

Für die zeitweise angedachte,eher unattraktive Variante durchdie Albusgasse / Klingerstraße gibtes keine Notwendigkeit mehr. Wel-che Ampeln für den Radverkehr vonund zur Ostzeil für erforderlichgehalten werden, wird sich zeigen.

Etwas schwieriger stellt sich dieSituation an der EinmündungGroße Friedberger Straße dar. Aberauch hier dürfte der bislang kanali-sierte, dichte Fußgängerstrom, denes für die Benutzer der Fahrradrou-te zu kreuzen gilt, durch den Abbauder Stufen entzerrt werden, zumaldie Einmündung durch die Maßnah-mewieder in ihrer vollenBreitenutz-bar würde. Kritisch zu beurteilensind die vielen Sondernutzungsge-nehmigungen für Sommergärteno.ä. im Einmündungsbereich dergroßen Friedberger Straße. Hiermüssen in Zukunft die Bedürfnissedes Radverkehrs bei der Abwägungder Interessen mit Sicherheit stär-ker gewichtet werden, als das bis-lang geschieht.

stadtbereichs einbeziehen. Derstörende Abgang zur B-Ebene amEingang zum Steinweg müsstedafür allerdings im Zuge der Umge-staltung der Hauptwache an eineweniger problematische Stelle ver-legt werden

HauptwacheDie grundlegende Umgestaltungder Hauptwache ist zwar wohl nocheinmal verschoben worden. Das istschade, denn sie eröffnet eine wei-tere Chance, die Schaffung einerbereits im „Radwegenetz Innen-

stadt“ vorgesehenen, aber nie ver-wirklichten Fahrradroute durch dieSchillerstraße. Die FahrradstraßeSchillerstraße wäre sozusagen daskongeniale Pendant zur Goethe-straße, ist aber an zwei Vorausset-zungen gebunden.

Stadteinwärts müsste das Lochan der Hauptwache geschlossenwerden, verbunden mit der Beseiti-gung der hässlichen Aufbauten vor

dem ehemaligen Cafe Kranzler.Das würde die Wiederherstellungder Sichtachse von der Schiller-straße bis zum Steinweg ermögli-chen und – um den Faden weiterzu-spinnen, in der Verlängerung dieSchaffung einer direkten Fahrrad-route bis zum Beginn des Radwegsin der Kaiserstraße. Der könntedann endlich die ihm schon imKonzept von 1984 zugedachte zen-trale Rolle übernehmen, auchwenn er dazu selbstredend vonden geschilderten Geburtsfehlernbefreit werden müsste.

Eschenheimer TorDie zweite Voraussetzung betrifftdie Gestaltung der Radverkehrsbe-ziehungen am Eschenheimer Tor.Hier müsste eine attraktive Lösungfür die Verknüpfung der vier imBereich des Turms sternförmig zu-sammenlaufenden Fahrradroutengefunden werden, was mir abernicht übermäßig schwierig er-scheint.

weiter auf Seite 6

Hauptwache – Durchgang zur Schillerstraße heute Foto: Fritz Biel

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

6

Domstraße / Hasengasse /StiftstraßeDiese Achse, die am Brockhaus-brunnen die Zeil quert, ist nichtBestandteil des stadtweiten Net-zes, sondern eher auf der Ebenedes Stadteilnetzes anzusiedeln.Sie erschließt eine ganze Reihewichtiger Ziele zwischen Mainuferund Eschenheimer Tor, wird aberbei allen bisherigen Planungennicht zur Kenntnis genommen. Daverwundert es nicht weiter, dasssie gespickt ist mit ebenso ärgerli-chen wie überflüssigen Hindernis-sen.Das reicht vondermonströsenSchranke an der Saalgasse bis zurfehlenden Verbindung zwischenStiftstraße und Schillerstraße.

Für den Anfang wäre es schonganz schön, wenn in dem aufwen-dig umgestalteten nördlichenAbschnitt der Hasengasse endlichdie Beschilderung zur Freigabe desRadverkehrs entgegen der neu ein-gerichteten Einbahnstraße vervoll-ständigt würde. Gegenwärtig erfah-ren zwar die Autofahrer an der Kreu-zung mit der Töngesgasse durchein Zusatzschild, dass sie mit Rad-verkehr in Gegenrichtung zu rech-nen haben. Aber die von der Zeil herkommenden Radfahrer werden dar-über im Unklaren gelassen, dassfür sie die legale Fahrt in RichtungSüden vorgesehen ist.

KaiserstraßeDie Kaiserstraße ist die einzige fürden Radverkehr einigermaßen ver-nünftig befahrbare Verbindung zumHauptbahnhof. In der Radverkehrs-konzeption ist sie deshalb als Fahr-radroute enthalten.

Die aktuellen Pläne für den Um-bau des Abschnittes zwischen Un-termainanlage und Neuer MainzerStraße sehen zwar nach der Inter-vention des ADFC mittlerweile inRichtung Bahnhof einen Radweg

Asphaltflächen das menschlicheVorstellungsvermögen fordert. DieLösung ist hier wesentlich einfa-cher als an der Fahrgasse, zumaldie Planer rund um das leerstehen-de Gebäude des nach Bonn abge-wanderten Bundesrechnungsho-fes über größere städtebaulicheKorrekturen nachdenken.

Anbindung der Fahrradroutevon Fechenheiman die InnenstadtDie Verbindung zwischen Ostend-straße und Rechneigrabenstraßeüber die Obermainanlage und dieLange Straße stellt kein besonde-res Problem dar. Zur ansonsten vonmir durchaus kritisch gesehenenNutzung der Wallanlagen gibt es andieser Stelle allerdings keine ver-nünftige Alternative.

Schwieriger wird da schon dieHerstellung einer befahrbaren Ver-bindung über die Kurt-SchumacherStraße durch die Dominikanergas-se zur Fahrgasse. Aber die geplanteUmgestaltung der südlichen Kurt-Schumacher-Straße bietet auchhier die Gelegenheit zu einer fahr-radfreundlichen Lösung.

Alte BrückeImmer wieder gefordert, immer wie-der abgelehnt – Radverkehrsanla-gen auf Frankfurts ältester Brückestehen ganz oben auf der Wunsch-liste. Nicht mehr lange, wenn esnach den Versprechungen desMagistrats geht. Derzeit läuft ein(Um)-Gestaltungswettbewerb, derzwischen den fünf Autospuren undden betonbewehrten Fußwegenendlich auch Platz schaffen soll fürden Radverkehr.

Dabei kann dann auch gleich dieVerknüpfung der auf beidenBrückenköpfen auflaufenden Fahr-radrouten auf einen vorbildlichenWeg gebracht werden

Was noch?

KulturmeileBraubachstraßeDer vom Magistrat Anfang letztenJahres vorgelegte M-Vortrag igno-rierte den Radverkehr wortreich auf11 Seiten. Die vier Fahrradrouten,die von den Plänen betroffen sind,waren den Planern keine einzigeZeile wert. Auf Antrag der Grünen(„Auchmit demRad inunddurchdieKulturmeile“) verpflichtete das Par-lament den Magistrat zur Berück-sichtigung der geltenden Leitpla-nung für den Radverkehr. Knack-punkt ist derKreuzungsbereichBer-liner Straße / Fahrgasse / Brau-bachstraße. Vor allem die direkteQuerung der Berliner Straße in bei-den Richtungen der Fahrgassebereitet Probleme.

In der Braubachstraße sind esdie Gleise der Straßenbahn, d.h.eigentlich sind es ja die parkendenAutos …

…aber wer will schon eine Kultur-meile ohne Autos? Der gefundeneKompromiss sieht vor, dass dieRadfahrer zwischen Fahrgasse undRömerberg auf den Gleisen fahren.Dazu wird die Geschwindigkeit aufTempo 30 reduziert und die Flächezwischen den Gleisen asphaltiert.Das ist keine tolle Lösung, aberauch keine Verschlechterunggegenüber heute.

Auch am westlichen Ende derKulturmeile ist es vor allem dieQuerung der Berliner Straße zurHerstellung einer Verbindung vomMainufer über Buchgasse undKornmarkt zur Hauptwache, dieangesichts der zu überwindenden

Radverkehrskonzept Innenstadt(Fortsetzung von Seite 5)

vor, der Radverkehr in Richtung In-nenstadt soll aber auf der Fahrbahnfahren. Das bedeutet, entweder mitden Autos im Stau zu stehen, sichauf engstem Raum nach vornedurchzuschlängeln oder illegal denlinksseitigen, für Gegenverkehr vielzu schmalen Radweg zu benutzen.Eine solche Planung ist für eineFahrradroute nicht akzeptabel.

Der ADFC fordert deshalb, aufder nördlichen Straßenseite zwi-schen Untermainanlage und Kai-serplatz durchgehend einen ausrei-chend breiten Zweirichtungsrad-weg einzurichten, der sich deutlichvon den Gehsteigplatten unter-scheidet und klar als Radwegerkennbar ist.

Die beste Lösung wäre eindeutigAsphalt, alternativ kommen, demAnspruch nach „hochwertigerGestaltung“ Rechnung tragend,anthrazitfarbene Steinplatten inFrage. Vom Planungsamt sind ein-heitlich rötliche Steinplatten vorge-sehen, die auf dem Radweg nur inder Form variieren. Das ist zweifel-los die schlechteste Lösung.

SchlussbemerkungWeiter also wie gehabt? Warum solles eigentlich nicht möglich sein,aus früheren Fehlern zu lernen?Noch ist Zeit dafür.

In den letzten Jahren ist dan-kenswerterweise – vor allem durchdie Unterstützung des Stadtparla-ments – die Bereitschaft gewach-sen, die Interessen des Radver-kehrs auch bei sogenannten über-geordneten Planungen zu berück-sichtigen. An diese positive Ent-wicklung lässt sich doch anknüp-fen, wenn es nun um Entscheidun-gen geht, die für die Verkehrsfüh-rung in der gesamten Innenstadtvon zentraler Bedeutung sind.

Wie immer voller HoffnungFritz Biel

Mit dem Radfahren in Frankfurthat er aber erst vor ein paar

Jahren angefangen. Was ihn langedavon abhielt war der FrankfurterVerkehr. Erst als seine Leidens-fähigkeit am RMV erschöpft war,fing er an, per Fahrrad zur Arbeit zufahren. Um zu beweisen, dass dasauch profitabel ist, legte er jedes-mal3 Markbeiseite (ein Dreißigsteldes Preises einer Monatskarte)und nach 15 Monaten war das Geldfür ein neues Fahrrad zusammen.Seitdem genießt er die Vorteile, dieaus der täglichen Radtour erwach-sen: Erkältungsbazillen haben ihnals hoffnungslosen Fall aufgege-ben, was sein Arbeitgeber (eineBank!) mit einer gelockerten Kra-wattenordnung honoriert, von derauch Jeans Kollegen profitieren.

Zum ADFC kam er 1995 und wieso viele durch die Teilnahme aneiner Tour. Inzwischen fährt erselbst als Tourenleiter z.B. zumKühkopf oder leitet eine Mehrta-gestour durchs Elsaß, das er gutkennt, da er früher dort wohnte.

Bekannt ist Jean Coquelin aber

nicht nur als Tourenleiter, sondernauch als Vorstandsmitglied, genau-er gesagt als Kassenwart des ADFCFrankfurt. Seit 1998 bekleidet ernun dieses Amt so erfolgreich,dass inzwischen ein Großteil unse-res Jahresumsatzes als Rücklagenauf unserem Konto ruhen, nach-dem wir vor vier Jahren noch beimLandesverband in der Kreide stan-den. Angesichts wachsender Mit-gliedsbeiträge und steigendenUmsatzes des Infoladens hat er fer-ner errechnet, dass die drohendeMehrwertsteuer dem ADFC zumVorteil gereicht und nicht – wie zuvermuten wäre – die gesicherteFinanzlage gefährdet.

Nach Jeans Bekunden rührenseine Qualitäten als Kassenwartnicht von seiner Arbeit bei einerBank in Zeppelinheim her, wo erohnehin mehr mit Technik als mitFinanzen zu tun hat. Die Kunst isteine viel alltäglichere: „Man mussdie Kasse eines Vereins so führen,wie man die eigene Haushaltskas-se führt.” D.h. aktuelle Einnahmenund Ausgaben miteinander verglei-

chen, absehbare zukünftige Kos-ten und Einkünfte berücksichtigen,um sich anschließend zu überle-gen, ob man eine Investition tätigt,aufschiebt oder gar streicht.UmbeiAusgaben und Einnahmen denÜberblick zu bewahren, macht er abApril jeden Jahres einmal wöchent-lich die Buchhaltung des Vereins.Und damit es nicht nur beim Abwä-gen der Kosten und Einkünftebleibt, hat er auch ein Vetorechtdem Vorstand gegenüber. Jeanhofft, dass er sich dieses Recht innaher Zukunft mit dem dringendgesuchten Nachwuchs teilen kann.

Umsichtige Haushaltsführungspielt auch für Jeans Zukunft einewichtige Rolle. Denn mit – man sollesnicht glauben – 61Jahren, denkter allmählich über seinen (Un-)Ruhestand nach: Es zieht ihn aufdas französische Staatsgebietzurück. Aber nicht in seine heimat-

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

7

liche Kleinstadt in der Nähe vonParis, die sich mit unserem Esch-born das Schicksal teilt, von einembeschaulichen Ort zu einer Schlaf-und Trabantenstadt mutiert zusein. JeanmöchteseineZelte (odervorzugsweise eine wetterfestereBehausung) in einem départementoutre-mer, genauer gesagt, auf derIle de la Réunion aufschlagen. Sokehrt er weniger Frankfurt, als viel-mehr dem Winter den Rücken,möchte er doch die Sommermona-te (sprich die Radsaison) hier ver-bringen. Denn zum RadfahrenscheintRéunionnicht der idealeOrtzusein – sozusagenmehrAlpenalsTaunus, und das bei tropischenTemperaturen.

Spätestens wenn Jean mitten imIndischen Ozean Euros gegen einneues Fahrrad tauscht, muss einNachfolger gefunden sein.

(ch)

Gesicherte FinanzlageKassenwart Jean Coquelin

Erstens: kommt es anders und zweitens: als man denkt. Mit Ende zwan-zig,Anfangdreißigwollte JeanCoquelineigentlichnachEnglandgehen.Die Sprache konnte er einigermaßen, wollte sich aber verbessern, eineberufliche Versetzung wäre auch möglich gewesen. Bei diesen gutenVoraussetzungen konnte die Sache nur schief gehen. So landete er vordreißig Jahren bei Frankreichs östlichen Nachbarn; zehn Jahre späterfasste er am Main Fuß.

Zufall? Kassenwart Jean Coquelin vor Kneipen-Kasse Foto: ch

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

8

Jede Stadt bereitet dann ihrenAktionstag in Zusammenarbeit

mit Verkehrsgesellschaften, Um-welt- und Verkehrsverbänden,Unternehmen, Schulen und Sport-vereinen vor. Gemeinsam soll einattraktives Programm rund um dieThemen Umwelt und Verkehr ange-boten werden, Schwerpunkte sindÖPNV, zu Fuß gehen und Radfah-ren. Da der Aktionstag an einemSamstag stattfindet, gibt es alter-nativ dazu Angebote für den Wegzum Einkaufen und den Freizeitver-kehr. Ein neuer inhaltlicher Schwer-punkt für 2001 ist die Mobilität vonFrauen. Der Aktionstag soll einePlattform bieten, um ihre Anforde-rungen an Verkehrspolitik undStadtplanung zu formulieren. Frau-enbelange stärker in der Stadt- undVerkehrsplanung zu berücksichti-gen ist Teil einer sozialverträgli-chen und ökologischen Siedlungs-entwicklung und Verkehrsgestal-tung. Das Klima-Bündnis hat dazudas Aktionspaket „Frauen bewe-gen die Stadt“ zusammengestellt.

Ergebnisse des Frauensportsom-mers, in dem es mit Walking undSkating auch um Mobilität ging. Ein

ausrollbarer Bremsstreifen wirdverdeutlichen, wie sich Bremswegeschon bei geringen Geschwindig-keiten verlängern, ein Solarbootwird vorgestellt und die Dienstags-skater wollen zum Probeskaten ein-

637 Städte und Gemeinden aus23 Ländern haben ihre Teilnahmebis jetzt (Stand August) zugesagt.Spanien ist mit 135 teilnehmendenStädtenanderSpitze,Deutschlandliegt mit 50 Städten im Mittelfeld.Als einzige nicht europäische Stadtist Toronto vertreten.

Die Stadt Frankfurt wird mit ver-schiedenen Angeboten und Veran-staltungen vermitteln, wie sich All-tagswege auch ohne Auto bewälti-gen lassen. Hauptwache undGroße Eschenheimer werden von10 – 17 Uhr für den Autoverkehrgesperrt. Auf der Bühne des hessi-schen Rundfunks werden Diskus-sionen und Präsentationen mode-riert. Das Sportamt präsentiert die

Mit dem europaweiten Aktions-tag „In die Stadt – ohne mein

Auto!“ am Samstag, 22. Septem-ber, will ein Zusammenschluss vonVerbänden, darunter das Klima-Bündnis und der VerkehrsclubDeutschland, zusammen mit demUmweltbundesamt und dem Bun-desumweltministerium dafür wer-ben, das Auto im Alltag öfter malstehen zu lassen. In Frankfurt istdas Auto immer noch das meistge-nutzte Verkehrsmittel. Im bundes-

weiten Vergleich schneidet Frank-furt mit 420 Autos auf 1000 Perso-nen gut ab. Der bundesweiteSchnitt liegt bei 522 Autos. Dieaktuellsten Daten zum Verkehrs-verhalten der Frankfurter stammenaus einer Verkehrsbefragung von1998. Die Ergebnisse werden jetztin dem Heft „Die Mobilität derFrankfurter Bürger“ veröffentlicht.

Trotz der vergleichsweise niedri-gen Zahl an Autos erweist sich lautder Ergebnisse der Forscher „eine

deutliche Dominanz der PKW in denFrankfurter Haushalten“. So seienfast zwei Drittel aller Haushaltemotorisiert. Zehn Prozent habensogar mindestens zwei Autos. Wäh-rend immerhin 38 Prozent wederüber ein Auto noch ein Motorradverfügen.

Die Anzahl der zurückgelegtenWege in Frankfurt liegt pro Personund Tag bei 2,77 (1976: 2,86).Davon werden 40 Prozent motori-siert zurückgelegt (1976: 38%). ZuFuß werden nur noch 29 Prozenterledigt (1976: 38%). Der Anteildes ÖPNVs ist auf 25 Prozentgestiegen (1976: 19%). Nach einerSpitze von 10 Prozent im Jahr 1982liegt der Radverkehr jetzt nur nochbei 6 Prozent (1976: 5%).

Nur 57 Prozent der privatenAutos werden werktags genutzt –ein vergleichsweise niedriger Wert.Rechnerisch ist dabei jedes Automit nur 1,3 Personen besetzt. Bei70 Prozent aller Fahrten sitzt nureine Person im Auto.

Auffallend ist laut Studie, dassauch bei kurzen Strecken relativ

viele Wege in Frankfurt per Autooder ÖPNV zurückgelegt werden,was auch dem mit sechs Prozentunterdurchschnittlichen Anteil desFahrradverkehrs in Frankfurt zuzu-schreiben sei. Der liege etwa inLeipzig bei 14 Prozent, in Jena beiacht und in der ehemaligen Öko-hauptstadt Freiburg bei 29 Prozent.

Die FR nahm die Aktion zumAnlass eines Mobilitätswettstreits:Die Kombination von Fahrrad undBahn war am schnellsten bei einerWettfahrt von Praunheim zur Frank-furter Rundschau. Um die Chancenund Tücken im Stadtverkehr zu er-proben, hatten sich drei FR-Redak-teurinnen und ein Redakteur mitRad, Bus und Auto auf eine Wett-fahrt zur FR aufgemacht. Die Auto-fahrerin kam,nachParkplatzsuche,als Letzte in der Redaktion an.

Interessierte erhalten die Bro-schüre kostenlos beim Stadtpla-nungsamt, Amt 61, Braubach-straße 15, 60311 Frankfurt.

Aus der Frankfurter Rundschauvom 23.8.2001

überarbeitet durch (ch)

laden. Die Mainova präsentiert ihreErgasfahrzeuge. Neben Carsharing-Anbietern, zwei Initiativen „Auto-freies Wohnen“ und vielen anderenwird auch der ADFC Frankfurt wie-der mit seinem Infostand vertretensein. Hier werden unter anderemdie beiden neuen Fahrradkarten fürdie Stadt und das Umland vonFrankfurt vorgestellt.

Der Aktionstag „In die Stadtohne mein Auto“ soll ein Beitrag zurWiederentdeckung der Stadt sein.Er soll die Bevölkerung ermutigen,autounabhängige Mobilität zu ent-wickeln, um ihre Stadt in einer sau-beren Umwelt genießen zu können.Infos im Internet: http://www.22september.orghttp://www.klimabuendnis.de/kbhome/kommune/231.htmhttp://www.multimobil.ch

Das Aktionspaket „Frauen bewe-gendieStadt“ ist fürDM30,- erhält-lich bei:Klima-Bündnis, Galvanistr. 28,60486 Frankfurt, Telefon 069–717139 - 0 (ms)

Bei 70 Prozent aller Autofahrten sitzt nur eine Person im WagenDie Ergebnisse einer Befragung zum Verkehrsverhalten der Frankfurter

So sollte es öfter sein! Das sagten viele begeisterte Menschen zum ersten europaweitenAktionstag „In die Stadt – ohne mein Auto“, der am 22. September2000 stattfand. Auch am 22. September 2001 findet dieser Aktionstagwieder statt, und alle europäischen Städte oder Gemeinden werdeneingeladen, sich daran zu beteiligen.

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

9

Mo. 17.09. VS Vorstandssitzung

Mo. 17.09. T Technik-Stammtisch

Di. 18.09. R Redaktionsteam

Mi. 19.09. W Stammtisch der Stadtteilgruppe Ffm-West

Mi. 19.09. V AG Verkehr Plenum

Sa. 22.09. HW Aktionstag „In die Stadt – ohne mein Auto“

Do. 27.09. BW Stammtisch der Stadtteilgruppe Bockenheim/Westend

Fr. 28.09. NW Stammtisch der Stadtteilgruppe Nordwest

Mo. 01.10. T Technik-Stammtisch

Mo. 08.10. VS Vorstandssitzung

Mo. 15.10. T Technik-Stammtisch

Mi. 17.10. W Stammtisch der Stadtteilgruppe Ffm-West

Mi. 17.10. V AG Verkehr Plenum

Di. 22.10. R Redaktionsteam

Do. 25.10. BW Stammtisch der Stadtteilgruppe Bockenheim/Westend

Fr. 26.10. NW Stammtisch der Stadtteilgruppe Nordwest

Mo. 29.10. VS Vorstandssitzung

Mo. 29.10. T Technik-Stammtisch

Mo. 12.11. T Technik-Stammtisch

Mo. 19.11. VS Vorstandssitzung

Di. 20.11. R Redaktionsteam

Mi. 21.11. W Stammtisch der Stadtteilgruppe Ffm-West

Mi. 21.11. V AG Verkehr Plenum

Mo. 26.11. T Technik-Stammtisch

Do. 29.11. BW Stammtisch der Stadtteilgruppe Bockenheim/Westend

Fr. 30.11. NW Stammtisch der Stadtteilgruppe Nordwest

BW 19.30 Kneipe „Pielok“, Jordanstraße 3

HW 10.00 - 17.00 Uhr, Hauptwache

NW 19.00 Sandelmühle, Heddernheim

R 19.30 Geschäftsstelle / Infoladen, Fichardstraße 46

T 18.15 „Heck-Meck“, Bockenheim, Diemelstraße / Friesengasse

V 19.30 Geschäftsstelle / Infoladen, Fichardstraße 46

VS 19.30 Geschäftsstelle / Infoladen, Fichardstraße 46

W 19.30 Zum Goldenen Löwen, Unterliederbach, Liederbacher Str. 60 a

TERMINE

TECHNIK-BASTELKURSE

Termine der Ortsbeiräte in Frankfurts Stadtteilen.Sehr informativ und unterhaltsam. Tagungsort undUhrzeit bitte der Presse entnehmen oder unterTel. 212-33870 erfragen:

OBR 1 (Bahnhof/Gallus/Innenstadt)11.09., 23.10.

OBR 2 (Bockenh./Kuhwald/Westend)17.09., 29.10.

OBR 3 (Nordend) 20.09., 25.10.

OBR 4 (Bornheim/Ostend) 18.09., 23.10.

OBR 5 (Niederrad/Oberrad/Sachsenh.)28.09., 26.10.

OBR 6 (Goldstein/Griesheim/Höchst/Nied/Schwanheim/Sindlingen/Sossenheim/Unterliederb./Zeilsheim) 18.09., 23.10.

OBR 7 (Hausen/Industriehof/Praunheim/Rödelheim/Westhausen)18.09., 30.10.

OBR 8 (Heddernheim/Niederursel/Nordwest-stadt) 20.09.

OBR 9 (Dornbusch/Eschersheim/Ginnheim)13.09., 25.10.

OBR 10 (Berkersheim/Bonames/Eckenheim/Preungesheim) 11.09., 23.10.

OBR 11 (Fechenheim/Riederwald/Seckbach)17.09., 29.10.

OBR 12 (Kalbach) 14.09., 26.10.

OBR 13 (Nieder-Erlenbach) 11.09., 23.10.

OBR 14 (Harheim) 24.09., 29.10.

OBR 15 (Nieder-Eschbach) 21.09., 26.10.

OBR 16 (Bergen-Enkheim) 11.09., 23.10.

Motto: Hilfe zur Selbsthilfe. Praktisches Werkstatt-Angebot für Leute, die unter fachlicherAnleitung lernen wollen, ihr Fahrrad selbst zu reparieren und zu warten. Ebenfalls für erfahreneSchrauber/innen, denen das Werkzeug fehlt. Was – am selbst mitgebrachten Fahrrad –gemacht wird, richtet sich nach den Wünschen der Teilnehmer/innen. Schwarze Finger sindgarantiert. Kooperationsveranstaltung des ADFC Kreisverbandes Frankfurt und der ev.-luth.St. Nicolai-Gemeinde. Die Teilnahme ist kostenlos.

Termine jeweils samstags 15.00 Uhr, Ev.-Luth. St. Nicolai-Gemeinde, Waldschmidtstr. 116

Der Werkstatteingang befindet sich an der Ecke Waldschmidtstraße/Rhönstraße rechts

neben dem Schaukasten. Bitte einige Tage vorher telefonisch anmelden!

08.09. Offener Workshop für alle Bastler/innen Anmeldung: Lars Langefeld, ✆ 43 05 62 59

15.09. Anfänger/innen Anmeldung: Ralf Paul, ✆ 494 09 28

29.09. Schaltung und Bremsen Anmeldung: Rainer Mai, ✆ 41 30 85

Spätere Termine sind über die ADFC-Homepage oder bei Ralf Paul (✆ 494 09 28) zu erfahren.

ORTSBEIRÄTE

TREFFPUNKTE

ADFC BAD VILBEL

Keine Bahnunterführung in Bad Vilbel mehr?BUND und ADFC fordern Ersatz für den Wegfall der Bahnunterführung in Höhe der Kläranlage.

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

10

Generell begrüßen es die Ortsver-bände von BUND und ADFC in BadVilbel, dass der längst überfälligeBau des dritten und vierten S-Bahngleises zwischen Bad VilbelNord und Frankfurt West in greifba-re Nähe rückt.

Leider zeigen die jetzt im Rah-men des Planfeststellungsver-

fahrens offen gelegten Bauplänejedoch, dass sich im Detail eineerhebliche Verschlechterung fürRadfahrer/Innen in Bad Vilbel er-geben wird.

Zur Zeit stellt die Bahnunter-führung inHöhederKläranlageeineoptimale Verbindung für Fußgän-ger/Innen und Radfahrer/Innenzwischen dem Heilsberg und demsüdlichen Stadtgebiet von Bad Vil-bel, dem Nidda-Uferweg und Mas-senheim dar.

Diese Unterführung wird auf-grund der örtlichen Gegebenheiten

im Rahmen des S-Bahn-Ausbausgeschlossen und verfüllt werden.Als Ersatz ist eine Fußgänger- undRadwegeunterführung am Bad Vil-beler Südbahnhof angedacht. Auf-grundder zuerwartendenpotenziel-len Konflikte zwischen Fahrradwe-

genutzern und S-Bahn-Fahrgästenund aufgrund des erheblichen Um-weges (widerspricht einer fußgän-ger- und fahrradfreundlichen Stadtder kurzen Wege) ist diese Lösungvöllig unzureichend.

In der Vorplanung war noch nörd-

lich der Kläranlage eine niveauglei-che Ersatzunterführung in Stahlbe-ton-Fertigteilrahmen-Bauweise vor-gesehen.

Es würde für die Weitsicht derVerantwortlichen bei der Deut-schen Bahn AG sprechen, diesefahrrad- und somit umweltfreundli-che Maßnahme wieder in die Pla-nung zu integrieren. Vielleicht ist jaauch die Stadt Bad Vilbel bereit,sichdiesbezüglicheinzubringen, sohoffen BUND und ADFC.

Die Vollendung des Radwegeszwischen Gronau und Bad Vilbel hatja gezeigt, was bei gutem Willenaller Entscheidungsträger möglichsein kann. Wulfhard Bäumlein

Ute Gräber-Seißinger, Tel. 0 61 01/54 22 56

Wulfhard Bäumlein, Tel. 0 61 01/1 26 07

Kontakt Bad Vilbel

Der Reiz der Nähe: Nach rasender Abfahrt vom Berger Hang schmeckendie Getränke im Wiener Hof in Offenbach Fotos: Wulfhard Bäumlein

Rad

spor

t Rennräder · Rahmen RadsportbekleidungWerkstattserviceErsatzteileDamen- und HerrenräderKinderräder

Radsport Graf · An der Herrenwiese 8 60529 Frankfurt (Goldstein)Telefon und Fax 069- 666 76 01

Mo - Fr 9 -13 Uhr und 15 -18 Uhr, Sa 9 -13 Uhr, Do geschlossen

Auf den von unserer Ortsgruppeangebotenen Touren kann man

durchaus auch den Reiz der Näheentdecken. Jedenfalls hat sich bis-her keiner der Teilnehmer an denBad Vilbeler Touren größer geär-gert, mitgefahren zu sein. Selbst-

verständlich bieten wir auch imnächsten Jahr Touren mit sporti-ven, kulturellen, kulinarischen undbadeseemäßigen Komponentenan. Über große Teilnehmerzahlenwürden wir uns sehr freuen.

Wulfhard Bäumlein

Reiz der Nähe

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

11

Jedenfalls dann nicht, wenn ADFCund Naturfreunde ein gemeinsa-mes Familien-Radelwochenendeorganisieren, wie es Mitte Augustzum ersten mal ausprobiert wurde.Um das wichtigste vorwegzuneh-men: die Premiere ist gelungen, eshat allen gefallen: den 17 Teilneh-merInnen (2 Großeltern, 8 Eltern,7 Kinder) und auch den 4 Touren-leiterInnen – Edith und Harald vonden Frankfurter Naturfreundenund Anne und Bertram vom ADFC.

Das Naturfreundehaus in BadKreuznach bot die ideale

Basis:BadKreuznach ist von Frank-furt aus bequem mit der Bahn zuerreichen, im Taktverkehr fährt einumsteigefreier Regionalzug in guteiner Stunde dorthin. Das Haus,geführt von einem sympathischenälteren Paar von den Kreuznacher

Naturfreunden, bietet konkurrenz-los preiswerte Unterkunft, es iststadtnah aber doch idyllisch imWald gelegen, die Kinder könnenherumtoben, für den Grillabend istder Erfolg vorprogrammiert. DerNahetalradweg führt durch wunder-schöne, richtig spektakuläre Land-schaft, ist leicht zu radeln und auchfür Kinder sicher.

Schon die gemeinsame Zugfahrtwar ein erstes Erlebnis. Der wichtig-ste Effekt eines solchen Gruppen-urlaubs stellte sich schon amersten Abend ein: die Kinder hattensich schnell untereinander gefun-den, die Eltern brauchten nur nochaus der Distanz ein bisschen aufzu-passen und konnten sich völligstressfrei den Salaten, Grilladenund Getränken zuwenden.

Der erste Radeltag (33 km)begann mit ein paar leichten Stei-

gungen, aber morgends waren allenoch frisch und fuhren flott über dieHügel. Als wir dann die Naheerreicht hatten, wurde erst einmalgepicknickt und im Fluss gebadet –in der Nahe oberhalb von BadMünster am Stein noch kein Pro-blem. Der Nahetalradweg führtdannauf einer altenBahntrassebisnach Bad Münster am Stein unddann durch mehrere Kurviertel indie Altstadt von Bad Kreuznach.

Der zweite Radeltag (29 km) führ-te von der Nahe in ein schönes Sei-tental, das Alsenztal. Von dort wardann eine sportliche Herausforde-rung zu meistern: der Aufstieg aufeine Waldhöhe. Mit Verschnauf-pausen und ein paar Schiebe-Einla-gen wurde auch dies geschafft; zurBelohnung konnte auf einem riesi-gen Spiel- und Picknickplatz, derfrüher den US-Truppen gehörte und

Vom Kleinkind bis zum Pensionär…gemeinsam radeln ist nicht schwer!

daher ungewöhnliche Spielgerätehat, Mittagsrast gemacht werden.

Am Nachmittag wurden amNaturfreundehaus noch schnellalle Reste verputzt, und dann ginges mit der Bahn wieder nach Frank-furt.

Dieses Wochenende war für unsim ADFC eine Premiere in zweierleiHinsicht:

Erstens wurde erstmalig eineMehrtagestour speziell für Familienmit kleineren Kindern angeboten.Dass nun ausgerechnet das kinder-lose Ehepaar Anne und Bertram dieOrganisation und Leitung übernah-men, war als erster Anschubgedacht – wir hoffen, dass sich imnächsten Jahr eine ADFC-Mitglie-derfamilie findet, die gleichgesinn-te um sich schart. Bei der Planungund Organisation helfen wir gern.

Zweitens wurde erstmalig eineTour gemeinsam mit den Natur-freunden angeboten. Die Natur-freunde, deren Ursprünge aus dersozialdemokratischen Arbeiterbe-wegung kommen, stehenuns in vie-len Dingen inhaltlich nahe. Auch siebefürworten und fördern die Fahr-radnutzung im Alltag und bietenTourenan.DieNaturfreundehäusersind von Lage, Preis und Ambientewunderbar für Gruppenreisengeeignet, auch und gerade mit Kin-dern. Wir sollten die Zusammenar-beit zwischen ADFC und Natur-freunden fortsetzen und intensivie-ren. Bertram Giebeler

Foto: Harald Wolf

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

12

Viel Spaß bei derFahrradralley des ADFC

Am 15. Juli dieses Jahres gab esdas zehnjährige Bestehen desFrankfurter Grüngürtels zu feiern.Der Veranstalter der Geburtstags-feier, das Umweltamt der StadtFrankfurt, hatte in den Naturfreun-den und dem ADFC Frankfurt eineideenreiche Unterstützung. Fürden ADFC war es Ehrensache,sich an der Veranstaltung tatkräf-tig zu beteiligen. War doch derkürzlich verstorbene Harald Brau-newell Vater und treibende Kraftdieser ausgezeichneten grünenIdee.

Als ich mich bei Nieselregen zumStartplatz der Ralley im Brenta-

nopark aufmachte, dachte ich nichtim Traum daran, dass sich so vieleRadler für die Grüngürtelralleysogar nassregnen lassen. Glückli-cherweise wurde es dann nur einbisschen feucht und keinesfallsrichtig nass. Das hätte ich aberleicht habenkönnen,wenn ichmichder Aufgabe der Naturschule Hes-sen gestellt hätte. Dort wurde näm-lich eine reichlich wacklige Floß-fahrt auf der Nidda gefordert.

Ich war mit zwei unternehmungs-lustigen und ralleyerfahrenen Da-men mittleren Alters als Team„Schlappmäuler“ auf die Streckegeschickt worden. Dass die Beiden

erfahren waren, zeigte sich gleichnach dem Start; genau passendkam der Tausendgrammstein zumNeufeld geradelt. Dass er danndoch 30 Gramm zu leicht war, tatmeiner Hochachtung für die promp-te Beschaffung keinen Abbruch.Das Pappelnzählen konnte meineMitstreiterinnen schon gar nichtaus der Fassung bringen. Schoneher kamen wir bei dem Speierling-

ter Wehr. Hier kamen „Schlächt-babbler", „Schoppepetzer“ und„Pedaltreter“ gemeinsam zur richti-gen Antwort. Später half man sich,den richtigenWeg indieSchwanhei-mer Dünen zu finden, und man dis-kutierte heftig darüber, ob dennwirklich der Sand aus der Schmitt'-schen Grube mit der Lorenbahn ab-transportiert worden ist, wenn diedoch schon 1938 den Betrieb ein-gestellt hat und der Sand erst nachdem Krieg zum Wiederaufbau derStadt aus der Grube gefördert wor-den ist. Deutlich war dann die team-übergreifende Zusammenarbeitbei der Station des Forstamtes.Beachtlich auch, was man sich dorthat einfallen lassen. Für die ganzgroßen Naturbeobachter hieß esKolkrabe, Schwarzspecht, Baum-marder und die Stange vom Dam-hirsch finden, fürmichwaresschoneine Leistung, die Bache mit ihremJungen und die Wildschweinspurenzu sehen. Aber die Schlangenhauthabe ichganz leicht voneinemPlas-tikschlauch unterscheiden können.

Bei der Abschlussveranstaltungauf der Schwanheimer Wiese zeig-te es sich dann, wieviele doch beidem zweifelhaften Wetter auf dieTour gegangen sind. Und wie listigman manchmal zu Werke gegangenist. Bei meinem abschließendenSpeckkuchen habe ich erfahren,dass Steine sogar beklopft wordensind, damit sie auf das richtigeGewicht abspecken.

Die Teilnehmerander Fahrradral-ley haben mit großem Vergnügendie Aufgaben gelöst und ganznebenbei eine hübsche Radtourgehabt: Entlang der Nidda, im Sos-senheimer Unterfeld, durch dieSchwanheimerDüneunddurchdenSchwanheimer Wald (viele warennochniemals in denSchwanheimerDünen!). Und ich habe einigesgelernt auf dieser Ralley. Zum Bei-spiel, dass der Steilhang der Kels-terbacher Terrasse nicht auf natür-lichem Wege entstanden ist. Viel-mehr wurde hier im 19. JahrhundertKies abgetragen, um den Unter-grund für den Frankfurter Haupt-bahnhof aufzuschütten. Außerdemweiß ich jetzt, was ein Gewölle ist.

(br)

Blatt ins Trudeln. Aber glücklicher-weise wurden wir von anderen Ral-leyteilnehmern sehr kollegial aufdie richtige Fährte gebracht.

Noch nicht einmal beim Abmalender Baumblätter an der Station derNaturfreunde-Jugend Frankfurthabe ich mich erfolgreich betätigt.Aber Frau Renate hat sich bei derFloßaufgabe locker als Teamchefinerwiesen.Sie schnapptesicheinenmutigen Herrn aus dem Team„Hannebambel“ und gemeinsamsteuerten die beiden mit großerUmsicht die in der Mitte der Niddaverankerten Flaschen an, in die sieihre Visitenkarten versenkten.

Endlich konnte ich jetzt auchmeine bescheidenen Fähigkeitenan der Station des ADFC unterBeweis stellen. Hätte ich auf dieExperten gehört und meine Packta-sche abgehängt, wäre ich vielleichtsogar ganz fehlerlos durch den Par-cours gekommen. Aber in meinemAlter, denke ich, darf ich mir schonmal einen Umwerfer erlauben.

Im Verlauf der Veranstaltungzeigte es sich immer wieder, dassaufeinandertreffende Teams ge-meinsam logische Gedanken ent-wickelten, sobesondersamHöchs-

Rasende Fahrt im Parcours, gespannte Erwartung und volle Konzentrati-on: Eindrücke vom Grüngürtelfest. Fotos: Umweltamt der Stadt Frankfurt

10 Jahre Frankfurter Grüngürtel

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

13

Leipziger Straße 4 · 60487 Frankfurt· Tel. 069/707 69 11-0 · Fax 069/707 69 11-3

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00 – 18.30, Sa. (Okt.– Feb.) 9.30 – 14.00 h

Räder für alle Lebenslagen

Radschlag GmbHHallgartenstraße 5660389 Frankfurt am MainTel. 069 / 45 20 64Fax 069 / 45 32 [email protected]

www.radschlag.de

Di. 10.00 – 18.30Mi. 10.00 – 18.30Do. 12.00 – 20.00Fr. 10.00 – 20.00Sa. 10.00 – 15.00Montag Ruhetag

Bahnerlebnis der besonderen Art10. Juni 2001. Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn (AG nicht ver-gessen!). Interregios werden gestrichen, dafür sollen mehr Regional-Expresse (RE) fahren. Eine Erlebnisbasis der besonderen Art für hart-gesottene Touren-Radler bahnt sich an.

Samstag. Nach einer Radtourvon Frankfurt nach Butzbach

soll’s mit dem RE nach Frankfurt-West zurückgehen. Das Neue: abjetzt verkehrt stündlicheinREdurchdie WetteraunachFrankfurt. Vorherwar’s nur alle zwei Stunden. Derrote geräumige und doppelstöckige„Hessen-Express“ fährt aus demNorden Hessens in die MetropoleunseresBundeslandesmit Platz für15-20Räder. Ein schönesAngebot!

Butzbach. 18.15 Uhr. KeineAnzeigentafeln mehr. Keiner weiß,welcherZug jetzt kommt,wennmanden Fahrplan nicht vorher auswen-dig gelernt hat! Hat ein Zug Verspä-tung,wartetman15Minuten längerauf den RE oder fällt die nächste RBaus? Keine Tafel zur Informations-anzeige; Durchsagen werden auchnicht immer gemacht.

Doch schließlich, der fahrplan-mäßig neue RE kommt! Aber keineDoppelstockwagen, kein Fahrrad-abteil. Jetzt fällt mir ein, dass ichirgendwo gelesen habe, mit demFahrplanwechselwürdeeinREstatteines InterRegios aus Siegen fah-ren. Der hält jetzt in Butzbach! Na,toll, die alten engen Eingänge mitden hohen Haltegriffen in der MittederEingangsplattform.EinGequäleund Gedränge für die Radler. FastPanik, dass der Zug losrollt, bevorwir drinnen sind. Alles schon

gehabt! Dafür kostet die Mitnahmedes Rads ja nichts. Na prima! DieRäder stehen – besser gesagt lie-gen – dann zwischen den Türen derAbteile. Es gibt keine Veranke-rungsmöglichkeit, und die ganzeFahrt stehen, um das Rad festzu-halten, will man auch nicht. DerZugbegleiter nimmt’s mit gequälterMienezurKenntnis. Erwurdeschonvorzeitig auf die missliche Lage hin-gewiesen. „Es soll demnächst einRadabteil dazu kommen ...“, meintder Kollege von der Bahn. Er weißum des Radlers Leid. Nur in wel-chem Jahr, das weiss niemand.

Es ist schon ein übler Trick, dassdie Streichpolitik der DB mit Zugan-geboten auf Landes- bzw. regiona-ler Ebene schmackhaft gemachtwerden soll. Und dann ist das ziem-lich teure Angebot auch nochschlecht.Wozu hat dieBahneigent-lich Planungsstäbe, Techniker, Ser-viceleute, die doch beim Planenwissen müßten, dass ...„Ach, alleswieder Autofahrer“, denke ich mir.

Nun, dem Schaffner wird ange-kündigt, dass nächste Woche einegrößereRadlergruppewohlEingangfür Eingang mit 2,3 Rädern blockie-ren würde. Und das auf 5,6,7 Ein-stiegsplattformen verteilt.

Eine Woche später entscheidenwir uns doch für eine spätere Bahn.

Helge Wagner

In diesem Artikel hat der Fehler-teufel zugeschlagen. So muss

die Nummer der Radlerhotlinerichtig lauten: 0180 15 14 15(gebührenpflichtig: DM 0,24/Min.),erreichbar bis Ende November Mo-Fr 8-18 h und Sa 8-12 h. AbDezember ist die Zeit auf Mo-Fr 8-16 h beschränkt, Sa entfällt derService.

Auch die Tarife für die Radmit-nahme im Fernverkehr sind falschangegeben. So kostet die Mitnah-me pro Rad DM 16,- (mit BahncardDM 12,-). Im internationalen Ver-

kehr kostet die Mitnahme DM 20,-.Die Angaben für den Nahverkehrsind alle korrekt.

Die Abfahrten der Züge sind –ohne Gewähr – korrekt, zum Um-steigen am Frankfurter Flughafen-bahnhof von der S-Bahn zum Fern-zug und umgekehrt sollte manaber 30 Minuten einplanen. DerFußweg ist relativ weit, und die Auf-züge und Rolltreppen sind starkfrequentiert, so dass es hier u.U.zu Wartezeiten kommen kann.

Jürgen Johann, stv. Tourenreferent

Nachtrag zu „Bahn+Rad“ (ffa 4/01)

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

14

Die Anreise erfolgte mit Eisen-bahn nach Freiburg im Breis-

gau. In Mannheim wurde umgestie-gen, dann ging es weiter über Offen-burg nachFreiburg. DankderReser-vierung und der guten Vorbereitungvon Jean hatte jeder einen Sitzplatzund einen Stellplatz für sein Fahr-rad.

In Freiburg wurden die Räderbeladen und los ging die Fahrt beisehr schönen sonnigem Wetter inRichtung Elsass.

Erstes Etappenziel war Breisach.Nach einer Mittagsrast am Rhein-ufer überquerten wir den Rhein undradelten über Neu Breisach undColmar nach Turckheim. Dies er-reichten wir, nicht ohne vorher dieKirschen im Elsass probiert zuhaben, denn am Anfang von Turck-heim stehen einige Kirschbäume.

Nach kurzem Aufenthalt dorterreichten wir unser Hotel. Schnellwaren die Zimmer verteilt und wirkonnten uns frisch machen, dennschon um 19.30 Uhr gab es Abend-essen.

Die Tischordnung wurde schnellfestgelegt: „Bunte Reihe“ mitwechselndenPlätzen,was imLaufeder Woche als recht lustig ankam.

Jean hatte die Anreise wegen derSonnenwendfeuer in diesem Jahrschon auf den Samstag gelegt.Also wollten wir uns nach demEssen ein Sonnenwendfeueranschauen. Bei Münster sollte einsolches Feuer sein. Die Fahrt ging

los – natürlich bergauf. Am ver-meintlichen Ziel um 22.00 Uhrangekommen war alles ruhig undkein Feuer zusehen.

Jean fragte nach, leider war dasFeuer schon am Freitag. Heutegäbe es ein Feuer in Ingersheim.Also wieder kehrt und den Berg hin-unter nach Ingersheim. Hier gab esein großes Fest und wir kamennoch rechtzeitig zum Anzünden desSonnenwendfeuers an.

Trotz der späten Heimkehr, eswar kurz nach Mitternacht, gab esam Sonntag um 8.00 Uhr Früh-stück, wieder neue Tischordnung.Tagestemperatur 30°C +3 - 6°C.

Um 9.00 Uhr, oder wenn Jeandurch ein kurzes „fertig“ dazu auf-rief, wurde die erste Tour gestartet.Das sollte sich täglich wiederholen.Unsere heutige Tour führte in Rich-tung Süden über Eguisheim, wo wirdie romantische Altstadt besuch-ten, und Pfaffenheim nach Rouf-fach. Hier sahen wir uns einen Stor-chenpark an, in dessen Nähe wirauch unsere Mittagsrast machten.

Danach radelten wir weiter inRichtung Guebwiller, bogen jedochvorher von der Straße ab zu einemPlatz mit Kirschbäumen. Nachdemwir reichlich Kirschen probiert hat-ten, suchten wir uns ein schattigesruhiges Plätzchen zur Mittagsruhe.

Dochwir rechnetennichtmit demunruhigen Geist unter uns. Nach-dem wir kaum eine halbe Stunde soda gelegen hatten, scheuchte unsder sonst so stille Roland wiederauf. Er hatte zwischenzeitlich einenkleinen Spaziergang unternom-men, einen Berg erklommen undvon dort eine sehr schöne Aussichtgehabt. An der Freude, die er dabeiempfand, wollte er uns unbedingtteilhaben lassen und meinte wirmüssten unbedingt und sofort mitdorthin gehen. Er quengelte undließ nicht eher locker bis alle end-lich aufgestanden waren.

Obenangekommen,musstenwirihm recht geben. Der Aufstieg hattesich gelohnt. Nach einem kurzenAufenthalt fuhren wir auf der ande-ren Seite wieder hinab und tratenden Rückweg nach Turckheim an.

In Eguisheim stärkten wir unsnoch mit Eiskaffee bzw. „Panache“bevor es in schneller Fahrt zurücknach Turckheim ging.

Nach dem Abendessen wolltenwir uns den Nachtwächter anse-

hen, der an jeden Abend zwischen22.00 und 23.00 Uhr wie vor Urzei-ten seine Runde durch die Stadtzieht. Er wird dabei von einer mehroder weniger großen Zahl vonTouristen begleitet, bleibt unter-wegs an jeder Straßenecke stehenund singt sein Lied in elsässischerMundart. An mancher Ecke be-kommt er dann auch ein Glas Weinzur Stärkung gereicht.

Wir bekamen auch Durst und gin-gen deshalb nur die halbe Streckemit. Doch leider hatten schon alleLokale zu, so dass wir durstig insBett gehen mussten.

Am Montag, Tagestemperatur30°C +3 - 5°C, sehr warm, radeltenwir über Katzental, Ammerschwihr,Bergheim und Kintzheim nachSelestat. Hier führte uns Jeandurch die Altstadt und zum Dom. ImSchatten einer Parkanlage mach-ten wir, der Tradition gemäß, Rast.DerRückweg führteunsüber Ingers-heim, wo wir nach den Resten desSonnenwendfeuers suchten.

Am Dienstag, Tagestemperatur30°C +3 - 6°C, wieder sehr warm,warder „TagderPannen“.Bevorwirüberhaupt starten konnten, gab’sden ersten Platten. Ziel warenheute das Münstertal und MünsterEs gibt dorthin einen sehr schönenRadweg abseits von Straßen.

In Münster konnten wir die StadtbesichtigenundProviant für dieMit-tagsrast einkaufen. Es gibt hierviele Geschäfte, außerdem warMarkt. Anschließend fuhren wir wei-ter in Richtung Metzeral. Doch nachkurzer Fahrt hatten wir den zweitenPlatten. Schlauch mit Autoventil –wer hat eine passende Luftpumpe?Der Schlauch wurde repariert undeine Pumpe auch gefunden.

So konnte die Fahrt zu unsererMittagsrast weiter gehen. Der Rast-platz ist sehr idyllisch an der Fecht,einem Bach, gelegen. Nach ausgie-biger Mittagsrast und Mittagsruheradelten wir das letzte Stück desRadweges bis nach Metzeral.

Leider hatte das von uns ange-strebte Lokal Ruhetag, aber esfand sich Ersatz und wir konntenunserenDurst stillen.DanngingdieFahrt rasant zurück nach Turck-heim.

Im Hotel angekommen, wurdenoch ein defekter Bremszug gemel-det, den Jean am nächsten Morgenfachgerecht reparierte.

ElsässerKirschen Mit Jean Coquelin insSüd-Elsass

Jean Coquelin, unser charmanterFranzose, führte auch in diesemJahr wieder eine Radtourenwochedurchs Süd-Elsass, dort wo diesüßen Kirschen reifen. Von Allen,die schon einmal dabei waren,hörteman,er führeschöneTouren,esgäbedorteinschönesHotel unddie Wirtin koche gut. Zusammenwaren es fünf weibliche und fünfmännliche Radler, die wissen woll-ten ob das stimmt, mit den Kir-schen und so.

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

15

Am Mittwoch, Tagestemperaturwieder 30°C +3 - 5°C, sehr warm,radelten wir wie gehabt in RichtungKatzental und Ammerschwihr. Einebeliebte Route von Jean, es gehthier rasant bergauf. Wenn manjedoch wie wir nach Kaysersbergwill, dann ist das der richtige Weg.Wir radelten also nach Kientzheim,wo gerade Markt war, was von vie-len zum Nachschub bei der Verpfle-gung genutzt wurde. Schnell berg-auf nach Kaysersberg, wo die obli-gatorische Stadtrundfahrt folgte.Anschließend fuhren wir wiederzurück nach Kientzheim. Hier kann-te Jean auch einige Kirschbäume,also kurze Rast.

Dann über den nächsten Bergnach Riquewihr. Hier präsentiertendie Geschäfte anschaulich dieselbst erzeugten Produkte und esgab viele Leckereien zu probieren.

Auf der Höhe oberhalb von Huna-wihr machten wir Mittagspause.Leider störte uns auch hier einUnruhegeist – dieses mal war esein Straßenarbeiter mit seinerMaschine.

Nach der ausgiebigen Mittagsru-he reichte die Zeit leider nicht mehrfür einen Besuch in der Storchen-aufzugstation in Hunawihr. Wirradelten gleich weiter nach Ribeau-ville. Hier fanden wir ein kühles Gar-tenlokal, in dem wir unseren Durstlöschen konnten. Damit war dieheutige Tour noch nicht zu Ende,Colmar stand noch auf dem Pro-gramm.

In der Stadt war es sehr warmund Gewitterstimmung. Das Ganzeentlud sich in einem extrem kurzenHagelschauer. Danach hatten wirgenug Zeit, uns Colmar anzusehen,einen Einkauf zu tätigen und einkühles Getränk, Eiskaffee oder Eiszu uns zu nehmen.

Dann führte Jean die Gruppe indem ihm eigenen Fahrstil schnellund sicher durch den Feierabend-verkehr hinaus aus der Stadtzurück nach Turckheim. Nun hieß esschnell duschen, denn das Abend-essen wurde schon zubereitet. Wie-der neue Tischordnung, wo ist meinPlatz heute?

Am Donnerstag, Tagestempera-tur morgens 25°C, etwas kühler,bedeckt. Unser heutiges Ziel das„Ecomusee“ bei Ungersheim.

Ab ging die Post in RichtungSüden – mit Rückenwind. Jean war

nicht zu bremsen, und düste mit23-25km/h dahin, die Gruppe folg-te ohne zu zögern. Nur auf Rudi, derschon die ganze Woche träumendmit Abstand hinterher fuhr, mussteich als Schlussmann heute beson-ders aufpassen. Er ging auch die-ses mal nicht verloren.

Wir fuhren auf der bewährtenRoute über Eguisheim nach Rouf-fach und weiter über Gundolsheimund Merxheim nach Ungersheim.

Von hier aus den Eingang zumEcomusee zu finden, war nicht soeinfach, der Besuch von Radfah-rern scheint nicht vorgesehen zusein. Fast landeten wir auf der Auto-bahn. Letztlich fand Jean heraus,dass der Eingang über Feldkirch zuerreichen ist.

Das „Ecomusee“ ist ein Freilicht-museum, in dem die verschiede-nen Baustile und HandwerksberufeausdemElsass vorgestelltwerden.Die Erzeugnisse der nach altemHandwerk arbeitenden Bäcker etc.werden in eigenen Läden bzw. inder Gastronomie angeboten.

Die Rückfahrt war einfacher. Wirließen Ungersheim rechts liegenund nahmen den direkten Weg überRaedersheim nach Merxheim. Esging in rasender Fahrt dahin.Eigent-lich unmöglich, aber wir hatten wie-der Rückenwind. Das Wetter hattemittags umgeschlagen, es wurdesonnig und warm, Tagestempera-tur jetzt wieder 30°C +3 - 5°C .

Jean und die Gruppe waren nichtzu halten, wir mussten nur aufunseren Nachzügler achten, aberkein Problem. So erreichten wir dieStelle zwischen Hattstatt undEguisheim, wo Jean, auf seinerAbkürzung, wieder einen Kirsch-baum für uns vorgesehen hatte.

Nach einer kurzen Stärkungradelten wir zurück nach Turckheim.Jean hatte bereits ermittelt, dasswir einen Schnitt von über 20 km/hgefahren sein mussten. Die Com-puter waren genauer, sie zeigteneinen Schnitt 20,80 km/h.

Rückkehr ins Hotel, Duschenund Abendessen, dann einen klei-nen Stadtbummel und letzte Ein-kehr zum Durst löschen.

Am Freitag, Tagestemperatur30°C +3 - 5°C, die schöne Zeit istleider zu Ende, die Heimreise istangesagt. Bis Freiburg mit dem Radund mit der Bahn nach Frankfurt.

Klaus Konrad

Das Flexibelste, was Ihnen mit Farbe passieren kann

• Fassaden-Herbst-Aktion •Preisgünstige Ausführungen sämtlicher

Tapezier-, Anstrich- u. Bodenbelagsarbeiten

Reichelstraße 11 · 60431 FrankfurtTel./Fax 069/53 19 58 · mobil 01 77-3 11 77 02

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

16

3. Mai 2001Es ist ein warmer Frühlingstag, alsich nachmittags mit dem IR vonFrankfurt nach Heidelberg fahre.

DortWechsel in den ICnachMün-chen, wo mich mein Bruder, ausDresden kommend, bereits erwar-tet. Der Nachtzug nach Florenz wirdgegen 23:00 Uhr bereitgestellt, wirverstauen die Räder, möglichst rüt-tel- unddiebstahlsicher, andenSei-tenwänden des Gepäckwagensund beziehen unsere Schlafprit-schen im Liegewagen. Es ist kurznach Mitternacht, der Wunsch nachSchlaf wird heftiger und das mono-tone Rattern des Zuges hilft rechtbald, diesen auch zu finden.

4. Mai 2001Ankunft in Florenz gegen 9:00 Uhr.Kurzen Eindruck von der Stadtgewinnen, dann weiter mit einemRegionalzug nach Livorno. Amfrühen Abend warten wir im Hafenauf das Eintreffen der Fähre. Undwarten... Eine Menge Schiffe tref-fen ein, das unsere scheint nichtdabei zu sein. Es wird langsam dun-kel, als sich mein Bruder auf dieSuche macht. 1 Stunde später wirder fündig: unsereFähre liegt seelen-ruhiganeinemganzanderenOrt alsausgewiesen, aber sie existiertimmerhin. Wir schieben, kurz vorToreschluss, die Räder in den gäh-nend leeren Bauch der Fähre. Wasuns dann nicht mehr auf Anhiebgelingt, ist das professionelle Be-festigen an der Schiffswand. Unse-re Versuche, dieses mittels bereit-liegender Taue zu bewerkstelligen,

scheitern wohl in den Augen einesuns beobachtenden Seemanneskläglich, denn kurzerhand löst erdie von uns den Tauen beigebrach-ten Verknotungen und zurrt dieFahrrädermit einigenkunstvoll aus-sehenden Handgriffen fest. Leiderzu schnell für unsere staunendenAugen... und so werden wir uns fürdie Rückfahrt etwas anderes einfal-len lassen müssen.

Wir schleppen das Gepäck einpaar Decks nach oben in unsere 2-Bettkabine, begeben uns in denSpeisesaal, und versuchen, dierestlichen Lira gegen ein warmesAbendessen einzutauschen. Die-ses wiederum glückt uns dann vor-trefflich und so schlummern wirbald der frühmorgendlichen Abfahrtentgegen.

5. Mai 2001(Bastia – Centuri-Port)Als wir gegen 8:30 Uhr am Früh-stückstisch sitzen, ertönt das Sig-nal zum Ablegen und es beginnt derletzte Abschnitt der fast zweitägi-gen Anreise, deren Dauer haupt-sächlich durch die zu dieser Jahres-zeit nicht ganz optimale Vertaktungzwischen Bahn und Schiff be-stimmt wird.

Je näher wir Korsika kommen,desto mehr zieht sich der Himmelzu. Als wir uns nach knapp 4 Stun-den dem Hafen von Bastia nähern,hängen die Wolken tief über derInsel. Zusammen mit ca. 50 PKWs,einigen LKWs und Motorrädern ver-lassen wir die Fähre und halten ersteinmal eine Lagebesprechung ab.

Der Reiseführer empfiehlt eineUmrundung im Uhrzeigersinn, u.a.kann man zunächst die Konditionaufbauen für die schwierigereWestküste, an derselbigen fährtman an der sicheren Bergseite undder Wind kommt dort eher von hin-ten. Solch einleuchtenden Argu-menten hatten wir eigentlich folgenwollen, werfen diese Überlegungenjedoch angesichts der im Südennoch dichter erscheinenden Wol-kenmassen schnell über den Hau-fen und orientieren uns an der einzi-gen, einigermaßen noch als hell zubezeichnenden Stelle am Himmel:Richtung Norden, um das CapCorse herum, welches eine Aus-gabe von Korsika quasi im Miniatur-format darstellt.

Bevorwir unsaberendlichauf dieSättel schwingen können, gilt es,für eine Nahrungsmittelgrundaus-stattung zu sorgen: Wasser,Baguette, Käse, Schinken, Obst,Gemüse, Kekse, Schokoriegel. Umesgleich vorwegzunehmen:diewei-teren kulinarischen Erlebnisse dernächsten 2 Wochen spiegeln sichin etwa in dieser Komposition wie-der. Wenn möglich, korsische Er-zeugnisse, abgerundet immer miteiner guten Flasche Rotwein, unter-brochen hin und wieder tatsächlichvon einer warmen Mahlzeit.

Jetzt aber los! Bei leichtem Windund 17°C geht es ohne großeHöhenunterschiede an der Küsteentlang bis nach Macinaggio kurzvor der Spitze des Cap Corse, linksimmer die wolkenumhüllten Bergeund rechts das Meer. Da ich mit

meinem Bruder einen in SachenFlora und Fauna bewanderten Be-gleiter bei mir habe, weiß auch ichnun, dass Ginster und Zistrosenblühen, und selbst meine vomFrankfurterSmogmalträtierteNaseist noch in der Lage, die in der Luftliegende würzige Duftmischungwahrzunehmen.

Als wir bei Macinaggio in dieBerge abbiegen, beginnt es danndoch zunieseln, undmit jedemKilo-meter wird der Regen heftiger. Na,das ist ja ein schöner Auftakt, undmit dem Gedanken, ob eine Regen-hose nicht doch die bessere Ent-scheidung gegenüber der Badeho-se gewesen wäre, stoppen wir undsuchen erst einmal Deckung unterdichtem Buschwerk. Die Tempera-tur hat inzwischen nicht mehr ganzso angenehme 10°C erreicht, dochnach etwa einer Stunde werden wirerlöst und setzen den ersten leich-ten Anstieg dieser Tour zum Col deSerra (365 m) fort. Die Passhöheerreichen wir im Nebel, so dass wirauf den wunderbaren Blick, der unsim Reiseführer schmackhaft ge-macht worden ist, leider verzichtenmüssen. Dafür dürfen wir uns übereineerstekleineAbfahrt freuen, dieuns an die Westküste des CapCorse bringt, an die Abzweigung zudem winzigen Ort Centuri Port, der250 m unterhalb der Straße, direktam Meer liegt. Die spannendeFrage ist nun, ob wir das Hinunter-fahren riskieren sollen, um zu ver-suchen, ein Zimmer in einem der

Korsika – Gebirge im MeerAus meinem Tourtagebuch

Traumhafte Panoramafahrt an Kor-sikas Westküste. Foto: (cm)

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

17

beiden angekündigten Hotels zuergattern; wenn’s nicht klappt, dür-fen wir gleich wieder nach obenzurück. Angesichts der fortgeschrit-tenen Zeit und den anscheinendnicht zahlreich vorhandenen Über-nachtungsmöglichkeiten entschei-den wir uns für das Ausprobieren –und haben Glück!

Statistik: 57 km/650 hm.

7. Mai 2001(I’lle-Rousse – Galeria)Auch heute ist die erste Aktion,nach Ertönen des Weckers, demErkunden des aktuellen Wettersgewidmet. Wir öffnen die Vorhänge– und ein trüber, wolkenverhange-ner Himmel lässt nicht gerade Freu-de aufkommen. Nun, irgendetwasmuss diesen teilweise üppigen grü-nen Bewuchs der Insel schließlichja gedeihen lassen, aber warumdenn unbedingt gerade jetzt?

Wieder Beratung, mit dem Ergeb-nis, weiter die Westküste hinunter-zufahren und die Berge im Inselin-neren erst mal außer acht zu las-sen. Das Ziel der heutigen Etappeheißt: schnell durch- und ein biss-chen weiterkommen.

Hinter I’lle Rousse erkennt man,woher sich der Name dieser Stadtableitet: rotfarbene Felsen säumendie Küstenstraße. Der Verkehr wird(trotz – unvermeidbarem – Befah-ren einer Nationalstraße) merklichweniger, das Wetter hat auch seineguten Seiten. Hinter Calvi wird derStraßenbelag immer rauher unddamit schlechter. Der beste Teil istnoch der Bereich der Mittellinie.Nach etwa 3 Stunden hört derRegen tatsächlich mal auf. Sowohldie Schuhe als auch die oberstenHautschichten der Füße befindensich mittlerweile im Stadium dervölligen Durchweichung. Aber wirsind ja nur noch gut 20 km vonunserem Ziel Galeria entfernt. Plötz-lich werden wir in einer Kurve zumersten Mal mit der einheimischenwilden Tierwelt konfrontiert. Auchohne meinen Bruder konsultierenzu müssen, erkenne ich auf Anhieb,dass es sich um eine Gruppe verwil-derter Hausschweine handelt (ichhabe meinen Asterix gelesen!), diedie Straße besetzt halten und sounsere Weiterfahrt erschweren. Wirbremsen sofort mit großem Re-spekt ab und kommen kurz vor derGruppe zum Stillstand. Während

ich noch überlege, ob genug Sicher-heitsabstand vorhanden ist, umden Fotoapparat in Aktion treten zulassen, nähert sich von der Gegen-richtung ein Fahrzeug und rückt dasKräfteverhältnisauf derStraßekurzund bündig wieder zurecht.

5 km vor Galeria werden wir vondem schlechten Straßenbelag er-löst und ein top asphaltierter Wegbeginnt. Was allerdings ebenfallsschlagartig beginnt, ist ein heftigerRegenschauer, der uns veranlasst,unserem Ziel, einer Gite d’etape(Art Jugendherberge), schnellst-möglich entgegenzuradeln. Weitkann es nicht mehr sein. Spannendwird’s erneut, als wir die Gite errei-chen. Jetzt ein „Belegt“ vorzufin-den, würde unserer Stimmung eherabträglich sein. Wir hoffen jedoch,das alles gut wird, und so kommt esauch. Nach dem Herauspellen ausden nassen Klamotten bringt dielangersehnte heiße Dusche dieLebensgeister wieder zurück. Oh,es fühlt sich großartig an!

Eine halbe Stunde nach uns trifftein weiterer Leidensgenosse in derGite ein. Dies wird der einzige direk-te Kontakt zu anderen Radlernsein, weil diese erstens noch nichtso zahlreich über die Insel fahrenund zweitens im Gegensatz zu unseher ein mehr campingorientiertesÜbernachtungskonzept haben. Esschüttet weiterhin wie aus Kübeln,was unsere Wirtin zu der Feststel-lung veranlasst: „wie im Winter“.Dann bietet sie uns den Platz vordem knisternden Feuer zum Trock-nen unserer Kleider an und serviertein wohlschmeckendes Abendes-sen aus korsischem Salat, Rata-touille, Käse, Kuchen und Rotwein.Wie kann die Welt doch schön sein!

Statistik: 77 km/830 hm.

9. Mai 2001(Sagone – Corte)Es steht fast kein Wölkchen amHimmel! Kurzes Abwägen der Rou-tenalternativen, einschließlich desmittlerweile doch merklich vorhan-denen Muskelkaters. Dann die Ent-scheidung: jetzt oder nie, es ist derTag für die Berge, wir können sieförmlich rufen hören! Um auf denhöchsten befahrbaren Pass Korsi-kas (Col de Vergio, 1467 m) zugelangen, ist ein langer Anlauf nötigund so geht es zunächst über10 km auf den Col de St. Antoine

(491 m), ein kleiner Aufgalopp imVergleich zu den sich anschließen-den 8 km hinauf zum Col de Sevi(1101 m). Der erste und besondersdie letzten 1,5 Kilometer mit über10% Steigung sind für mich die bisdahin schweißtreibendsten Erfah-rungen auf einem Fahrrad. In die-sen Momenten, wenn es nur nochdarumgeht,Meter fürMeter zurück-zulegen, wie auch immer, beginneich mich zu fragen, warum ich die-sen Unsinn eigentlich mache undnicht einfach vom Rad steige. Aberdann kommt mir plötzlich jeneslegendäre Zitat von Udo Bölts, ge-äußert zu Jan Ullrich, in den Kopf,das ich nun auch gegen mich selbstverwende: „Quäl Dich, Du S...!“.Und es nützt. Irgendwie komme ichoben an, wo mein Bruder schon aufmich wartet. Ein paar SchluckeWasser, ein kleiner Schokoriegel,das Anlegen der Windjacke (dennwir sind drauf und dran, die ebengewonnenen Höhenmeter gleichwieder teilweise zu verlieren), undschon geht’s hinab nach Cristinac-ce (785 m), wo wir uns niederlas-sen, um weitere Nahrungsmittelaufzunehmen. Den rasch auf derBildfläche erscheinenden Dorfhun-den, die uns neugierig beschnup-pern, können wir außer ein paar An-standsbrotstückchen leider nichtsanbieten. So gestärkt, begeben wiruns nun auf den Anstieg zum Col deVergio. Der Weg führt auf 14 kmdurch Kiefernwald, in vielen Kurvenimmer höher hinauf. Durch dieGleichmäßigkeit der Steigungbraucht man, einmal im Rhythmusdrin, einfach nur zu treten und sichirgendwie die Zeit zu vertreiben.Wie gut, dass ich mir vor der Reiseeinen neuen Tacho mit vielfältigs-ten Funktionen zugelegt habe, mitdem kann ich mich herrlich be-schäftigen, wenn’s mal zu langwei-lig wird.

Oben angekommen, haben wirdas gröbste für heute geschafft. Esist 14:00 Uhr, und nun geht es fastnur noch: abwärts!!! Das beginntgleich mit den nächsten 22 km: ein-fach nur rollen lassen und den herr-lichen Rundumblick genießen.Über Calacuccia (812 m), das aneinem Stausee liegt, geht es immerweiter bergab bis auf etwa 300 m,durch eine grandiose Schlucht, dieScala di Santa Regina, ein weiteresHighlight unserer Tour. Das heutigeZiel heißt Corte (396 m), Standortder einzigen Universität Korsikasund Hochburg des korsischenWiderstandes gegen Frankreichund Genua im 18. Jahrhundert. Wirfinden die angepeilte Gite d’etapeund müssen zum Erreichen dersel-bigen die allerletzten 30 Höhenme-ter desTagessteil nachobenschie-bend erklimmen.

Dann ist die Königsetappe ge-schafft, wir haben einen Fenster-blick auf die Zitadelle von Corte.

Statistik: 105 km/ 2100 hm.(cm)

wird fortgesetzt

3 Esel? 2 Esel, 1 Drahtesel und 1Bruder? Oder gar 4 Esel? „Korsi-sche Impressionen“? Was bietetsich hier an? Foto: (cm)

Rumänien per Rad entdecken

Alle Infos über das Land – spez-iell zum Thema Fahrradfahren –

finden sich auf der Internetseitevon Bike Romania. Die non-profit-Organisation verfügt über entspre-chendes Know-How und bietetnicht nur Länderinfos sondern auchLinks zu themenverwandten Inter-netseiten: Reiseberichte, Fotos,Kartenmaterial, Sprache, Veran-stalter und Veranstaltungen, Über-

nachtung, öffentliche Verkehrsmit-tel und vieles mehr. Zudem wirdjedes Jahr eine Bike Romania-Tourinitiiert, die dieses Jahr im NordenRumäniens stattfinden soll. Motto:Biken und Begegnung. Termin:Ende August. Kosten: DM 1000,-die aber – non-profit – reine Selbst-kosten sind. Informationen dazugibt es allerdings leider nur im Inter-net: www.BikeRomania.de (ms)

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

18

Der im letzten Heft vorgestellteFahrradstadtplan kann jetzt in

der Geschäftsstelle des ADFC-Frankfurt (Adresse und Öffnungs-zeiten siehe S. 2), in Karten-Fach-geschäften und im gut sortiertenBuchhandel erworben werden.Radwegeplan Frankfurt undUmgebung, 1:20.000. GeoMapMedienagentur, 12,90 DM (rha)

Fahrrad-Gepäckträger „Plet-scher Prophete“ für 28"-Rad undGepäckträger-Box „Gerda“ zuverschenken. Tom Orlowski,069/615681Heckgepäckträger für zweiRäder Paulchen System, Com-fort Class Progr. Für VW Golf bisBj. 1983, komplett mit Montage-anleitung, NP DM 380,- zum hal-ben Preis abzugeben. Sehr guterZustand, 3 Jahre benutzt. Tel.:069/761085Ich suche eine(n) Mitfahrer(in)für eine (Mountainbike) Tourdurch den Schwarzwald. Ca. 70 -100 km am Tag bei moderatemTempo auf gut befahrbaren We-gen (3.10. - 7.10.). Tel (069)43056259. Lars Langefeld

Klein ANZEIGEN

„Die Brunnenkenn ich wohl“Ersatztermin

Ich habe es sehr bedauert, dassich aus Krankheitsgründen am

26.05.2001 meine angekündigteInDerStadt-Tour nicht durchführenkonnte.Damir dieVorbereitungdie-ser Tour sehr viel Freude gemachthat,möchte ich ichsie gernnachho-len und biete dafür folgenden Ter-min an:Samstag, den 6. Oktober 2001,Abfahrt: 14.00 Uhr am Römer,Strecke: 15 km Kamilla Nuyken

Wanted: Aktuelle Tourenprogramme

Alle, die noch irgendwo aktuelleTourenprogramme gehortet ha-

ben – man weiß ja nie, ob man sienoch gebrauchen kann – werdengebeten, diese im Infoladen abzu-geben. Die Tourenprogramme wur-den inzwischen komplett verteilt,so dass keine Möglichkeit mehrbesteht, Interessenten mit ent-sprechenden Informationen zu ver-sorgen. Deshalb also die Bitte, ggf.noch privat gelagerte Tourenpro-gramme wieder der Allgemeinheitzur Verfügung zu stellen. (rha)

Jetzt erhältlich: Fahrradstadtplan Frankfurt

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

19

FRANKFURT aktuell erscheint zweimonatlich und wird herausgegeben vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Frankfurt am Main e.V.

Anschrift: ADFC Frankfurt am Main e.V., Fichardstraße 4660322 Frankfurt am Main, ✆ 069 / 94 41 01 96, Fax 069 / 94 41 01 [email protected]

Redaktionsteam: FritzBiel (fb),Ralf Haselhorst (rha), Christine Huwer (ch),Christoph Maier (cm), AndreasKloiber (ak),BrigitteRebna(br),MichaelSamstag (ms), Peter Sauer (ps), Martin Seip (mse)

Jahresabo DM 12,-- (im ADFC-Mitgliedsbeitrag enthalten). Bei Postversandzzgl. Portokosten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immerdie Meinung des ADFC wieder. Wir behalten uns vor, Leserbriefe undBeiträge zu kürzen. Nachdrucke bei Angabe der Quelle erlaubt.

Auflage: 2.500 Druck: Reha-Werkstatt, Frankfurt-Rödelheim

Redaktionsschluss für die November/Dezember-Ausgabe: 23. Okt. 2001

Bitte fragen Sie nach der aktuellen Anzeigenpreisliste

Impressum

Leser BRIEFE

Liebe ADFC’lerInnen, gestern warich mal wieder seit langem in Frank-furt. Auf meinem (Fuß-) Weg vomHauptbahnhof zum Palmengartenhabe ich (als ADFC-Mitglied) auchdie Frankfurter RadfahrerInnenbeobachtet. Ich weiß zwar, dass inFrankfurt offensichtlich andere Ver-kehrsregeln gelten (nicht nur fürRadfahrerInnen), aber was ichbeobachten konnte, ließ mir danndoch das eine oder andere Mal fastdas Herz stehen bleiben.

Ich habe mehrere RadfahrerIn-nen gesehen, die die Radwege (sol-che auf Straßenniveau) entgegender Fahrtrichtung benutzen undwenn mal (sich korrekt verhalten-de) RadfahrerInnen entgegen kom-men, wird kurzer Hand ein Teil der

KFZ-Spur mitgenutzt. Von der Nicht-beachtung der Rot-Phasen an derAmpel will ich gar nicht reden. Ichkenne nicht die Unfallstatistik derStadt Frankfurt, aber RadfahrerIn-nen sind dort sicher zahlreich ver-treten.

Ich bin mir sicher, dass Ihr dies-bezüglich schon Öffentlichkeitsar-beit geleistet habt, aber vielleichtsolltet Ihr sie noch intensivieren.Vielleicht solltet ihr hin und wiederein Bild eines verunglückten Rad-fahrers in die Zeitung setzen (bzw.Eure Homepage damit „schmü-cken“); daneben dann die aktuelleUnfallstatistik.

Radlergrüße sendet EuchMario Schuller (ADFC-Rüssels-

heim) www.adfc-ruesselsheim.de

Bei herrlichem Wetter trafen sichgegen 13:00h ca. 40 – 50 Teil-

nehmerInnen zur Fahrrad-Demo derGewerkschaften VER.DI und HBVauf dem alten Börsenplatz, um sichbald darauf gemächlich auf denWeg quer durch die FrankfurterInnenstadt zu machen. In diesemTross befanden sich neben 7 ADFC-Mitgliedern, 4 davon weithin sicht-bar mit ADFC-Fähnchen bewehrt –eines wühlte Günther wie selbstver-ständlich ständig durchs Haar – ,auch2Fahrrädermit Anhänger. Mitdabei waren auch 3 Inline-Skater,die aber keineswegs als störendempfunden wurden. Zur Absiche-rung wurde der Demonstrationszug

von 2 Streifenwagen und 4 Motor-rad-Cops begleitet.

Auf der gesamten Route muss-ten etliche für Frankfurt typische„Bordsteinabsenkungen auf Null“bewältigt werden – vor einigen hat-ten sogar die auf ihren gut gefeder-ten Motorrädern sitzenden Polizi-sten gehörigen Respekt!

Mussten sie doch auch auserster Hand miterleben:

wie viele helfende Hände für die„Rikschas“ zur Bewältigung die-ser Hürden erforderlich warenwie viele Sperrgitter und zu enggesetzte „Autosperren“ in Formvon Pfosten von den „Rikschas“umfahren werden mussten; ein-

mal mit dem Ergebnis, dasseine 8-köpfige Gruppe denAnschluss verlor und mit polizei-licher Hilfe zur wartenden Grup-pe geführt werden musstewelche Schwierigkeiten Radfah-rer auch auf für sie ausgewiese-nen Wegen habendass ADFC-Tourenleiter auchWege benutzen, die den Motor-rad-Cops unbekannt sind undmit: „Wo führt Ihr uns denn hin?Den Schleichweg kenne ich janoch gar nicht!“ kommentiertwurden.

Fazit:da erst in Bockenheim für einigeAugenblicke das Motto der Fahr-

rad-Demo lautstark verkündetwurde, sah es überwiegend nacheiner polizeilich abgesichertenADFC-Werbe-Stadtrundfahrt ausauch unter Mitwirkung aller beider Tour anwesenden ADFC-Mit-glieder wäre eine Absperrung beider Überquerung von Straßennicht zu gewährleisten gewe-sen!!Daher an dieser Stelle nochmals

ein dickes DANKESCHÖN !!! an dieuns begleitenden Polizisten, die fürjeden erkennbar ebenfalls ihrenSpaß an der Tour hatten und ohnedie diese „In-der-Stadt-Tour“ nichtso erfolgreich verlaufen wäre.

Ulrike Wübbena

VER.DI- und HBV-Fahrraddemo am 24. Mai 2001 unter dem Motto:„…eene meene muh, am Wochenende bleibt die Börse zu!“ aus Sicht einer ADFC-Schlussfrau

Hi, falls ihr mal wieder ein nettes Foto fuer das Magazin sucht. Neu-lich auf dem RadWeg von der Uni am Alleenring nach Osten, nebendem Palmengarten (Miquellallee 4). Eine hochoffizielle Geschwindig-keitskontrolle. Der Beamte: „Aja, wo wollen Sie sich sonst hinstel-len?“ (logisch, frage ich mich auch immer, wenn ich mit meiner Cor-vette abends heimkomme ;-)) Naja, manchmal muss man halt eineOrdnungswidrigkeit in Kauf nehmen, um solche aufzudecken.

Gruss Alex Ruhl

Vergessene VerbindungenEuch sind die Verbindungen IC 717, 5:13 Ffm, 7:21 StgtICE 1593, 5:50 Ffm, 7:32 Stgtverlustig gegangen. Noch früher:IR 2679, 0:12 Ffm, 2:40 StgtQuelle: http://reiseauskunft.bahn.de/bin/query.exe/dn

Die ersten zwei Verbindungen

haben den Vorteil, dass man vor8:00 in Stuttgart ist (Thema „Mitdem Fahrrad zur Arbeit“). Denn zwi-schen 8:00 und 9:00 beginnenschon zahlreiche Besprechungs-termine, die in Stuttgart primanach einer Bahnfahrt mit dem mit-genommenen Fahrrad erreichbarsind. Gruß, Tilman Kluge

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2001

20

Touren, Aktionen, Codierungen in Frankfurt…Codierungen werden auch in den Fahrradläden Böttgen, Per Pedale,Peters Radtreff und Storck durchgeführt.

15.09. Fahrradparcours 14 - 18 Uhr in Frankfurt, Pflugstraße/Ecke Stefan-Zweig-Straße

22.09 Aktionstag „In die Stadt – ohne mein Auto", 10.00 - 17.00 Uhr,Hauptwache

22.09 Codierung 10 - 15 Uhr Fußgängerzone Königsteiner Straße Höchst

23.09. Durch das Ried zum Rhein Start 9 Uhr mit den Naturfreunden, Verkehrsinsel an der Hauptwache. Rückfahrt mit S-Bahn

29.09. Codierung des ADFC Frankfurt 15 - 18 Uhr vor der Nicolaikirche inder Rhönstraße Ecke Waldschmidtstraße

14.10. Herbstlicher Ausklang mit den Naturfreunden. Start 10 Uhr Ver-kehrsinsel (Mobilitätszentrale) an der Hauptwache

27.10. Codierung des ADFC Frankfurt 15 - 18 Uhr vor der Nicolaikirche inder Rhönstraße Ecke Waldschmidtstraße

…und anderswo02.09. Entlang von Kinzig und Main* 80 km, 8.15 h Bahnhof Bad Vilbel Süd

02.09. Kleine Taunus-Rundfahrt*** 10 Uhr, Rathausplatz in Oberursel

02.09. Jüdische Stätten: Langen* 40 km, Start 11.30 Uhr ab S-BahnstationOffenbach Ost

09.09. Drei-Bäder-Tour* 65 km, Start 10 Uhr am Kurhaus in Bad Vilbel

09.09. Ordentliche Fahrradparkplätze - Wozu?** 30 km, Start 10 h am Kur-hausbrunnen in Bad Homburg

09.09. Ins Rosenmuseum*** 90 km, 9.20 Uhr S-Bahn Eschborn-Süd

16.09. Zwischen Nidda und Nidder** 50 km, 10 h am Kurhaus in Bad Vilbel

16.09. Zur Hockenberger Mühle** 60 km, 9.15 h S-Bahnstation Kaiserlei

16.09. Saisonabschluss des ADFC Bad Soden** auf Umwegen nachHöchst 50 km, Start 10 Uhr am Rathaus Bad Soden

23.09. Nach Seligenstadt zum Eis***/**** 50/100 km, Start 9 h amKurhausbrunnen in Bad Homburg

23.09. Durch die Rückersbacher Schlucht*** 90 km, Start 9 Uhr ParkplatzSportzentrum Rosenhöhe

23.09. Durch den Vordertaunus zum Neufville Turm*** 50 km, Start 10Uhr am Wiesenbad in Eschborn

29.09. Apfelmarkt mit Fahrradcodierung ab 10 Uhr Berliner Platz Kronberg

30.09. Hintertaunustour**** 80 km, Start 9.30 h am Kurhausbrunnen/Louisenstr. in Bad Homburg

30.09. Speierling-Studienfahrt** 33 km, 10 Uhr Berliner Platz in Kronberg

Meilenweit führt Bonussystemfür ADFC-Mitglieder ein

Die Vorteile einer ADFC-Mitglied-schaft sind bekannt. ADFC-Mit-

glied zu sein bringt jetzt auch beimEinkaufen Vorteile. Meilenweit, derspezialisierte online-Ausrüster fürRadreisende, hat als einer derersten Anbieter ein attraktivesBonussystem gestartet: Seit dem27. August erhalten Clubmitglie-dern bei Einkäufen im meilenweitonline-Shop einen Rabatt von 9%bei ihrer Bestellung. Und auch fürdie übrige Kundschaft wird aneinem attraktiven Bonussystemgearbeitet, dessen Einführung fürEnde September geplant ist.

Das besondere Engagement derbeiden Firmeninhaber für den ADFCkommt nicht von ungefähr. Beidehaben auf ihren Radreisen und alsADFC Tourenleiter Radreise- undpraktische Erfahrung mit der Aus-rüstung gesammelt und dies inzahlreichenReiseradler-Seminarenan interessierte Radfahrer weiter-gegeben.AusdeneigenenErfahrun-gen und dem Wunsch vieler ADFC-Aktiver nach einem Ausrüster mitumfassendem Waren- und Dienst-leistungsangebot ist das jungeInternet-Unternehmen mit Sitz inBochum entstanden, das unterwww.meilenweit.net zu finden ist.

Neben einem speziell auf Rad-reisen zugeschnittenen Sortiment

sehen die Inhaber Dirk Erlenkäm-per und Karsten Goldack die Prä-sentation von Informationen fürRadreisende als das wesentlicheZusatzangebot ihres Unterneh-mens. Was bisher im Internet ver-streut zu finden war, wird zukünftiggebündelt im meilenweit-Reise-forum für den Radler präsentiertwerden. Dazu gehören neben Rei-seberichten aus aller Welt vorallem ausführliche Informationenüber Radreisen, Reiseregionenund die Möglichkeiten, sein Radzum Urlaubsziel zu transportieren.Bereits im September werden hierdie ersten Radreiseregionen ihrAngebot für Radurlauber darstel-len. Pünktlich vor der neuen Sai-son 2002 wird dann auch die Über-sicht zum Radtransport online zunutzen sein, mit der sich An- undAbreise per Radbus, Zug oderFähre für Europa selber planen las-sen.

Für Rückfragen und zusätzlicheInformationen wenden Sie sich an:meilenweit... Alles für ReiseradlerDirk ErlenkämperFon: 02302 - 78 90 25Fax: 0234 - 58 40 353e-mail: [email protected]

Pressemitteilung der Firma Meilenweit