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Scientific Grid-Computing TUWEL – E-Learning für alle Nr. 14 / Juni 2006 ISSN 1605-475X INFORMATIONEN DES ZENTRALEN INFORMATIKDIENSTES DER TU WIEN

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Die Zeitschrift des Zentralen Informatikdienstes der TU Wien.

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Page 1: ZIDline 14

Scientific Grid-Computing

TUWEL – E-Learning für alle

Nr. 14 / Juni 2006

ISSN 1605-475X

INFORMATIONEN DES ZENTRALEN INFORMATIKDIENSTES DER TU WIEN

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Titelbild: A. Klauda, I. Husinsky

Seite 2 – Juni 2006 – ZIDline 14

Inhalt

Scientific Grid-Computingan der TU Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

TUWEL an der TU WienE-Learning für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Exchange Server 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Lastverteilung von TUWIS++mit Zope Enterprise Objects . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Erneuerungdes Applikationsservers fürStrömungsdynamik undFinite Elemente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

IT-Handbücher des RRZN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Einrichtung eines EDV-Laborsfür Bauingenieure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

IT Online-Kurse am ZIDLearning System Support . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Personalnachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Auskünfte, Störungsmeldungen:Service Center . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Telefonliste, E-Mail-Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Editorial

Grid-Computing ist ein Thema dieser ZIDline. ImRahmen der Diplomarbeit von Philipp Kolmann wurdendie Internet-Raum-PCs in den betriebsfreien Zeiten zu ei-nem Grid zusammengefasst und für rechenintensive Pro-bleme erfolgreich genutzt.

Das E-Learning Zentrum hat die Lernplattform TUWELzur E-Learning Unterstützung für die Vorlesungen an derTU Wien in Betrieb genommen.

Auch das Schulungsprogramm des ZID baut ganz aufLernen via Internet. Zu den gängigen EDV- und IT-The-men werden deutsche und englische Online-Kurse zumselbständigen Lernen angeboten.

Tipps zur Installation und Konfiguration des MS Ex-change Servers 2003 finden Sie ab Seite 13.

Der Zuschlag zur Erneuerung des Applikationsserversfür Strömungsdynamik und Finite Elemente wurde be-reits erteilt. Über die Konfiguration des Clusters und dieSoftware werden wir in der nächsten ZIDline detailliertberichten können.

Für Bauingenieure wurde von Fakultät und ZID ge-meinsam ein EDV-Labor eingerichtet.

An dieser Stelle möchte ich mich wieder besondersbei allen Autoren bedanken, die die Beiträge zu diesemHeft geliefert haben. Danke auch allen Kolleginnen undKollegen am ZID, die diesmal mitgeholfen haben, dieseZeitschift zusammenzustellen.

Irmgard Husinsky

Impressum / Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:

Herausgeber, Medieninhaber:Zentraler Informatikdienstder Technischen Universität WienISSN 1605-475X

Grundlegende Richtung: Mitteilungen des ZentralenInformatikdienstes der Technischen Universität Wien

Redaktion: Irmgard Husinsky

Adresse: Technische Universität Wien,Wiedner Hauptstraße 8-10, A-1040 WienTel.: (01) 58801-42014, 42002Fax: (01) 58801-42099E-Mail: [email protected]/zidline/

Erstellt mit Corel VenturaDruck: Grafisches Zentrum an der TU Wien,1040 Wien, Tel.: (01) 5863316

Die ZIDline im Web:

www.zid.tuwien.ac.at/zidline/

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Scientific Grid-Computingan der TU WienPhilipp Kolmann, ZIDChristoph Überhuber, Institut für Analysis und Scientific Computing

An der TU Wien gibt es 250 PCs, die – gekoppelt über ein Netzwerk und mit entsprechenderSoftware ausgestattet – einen „virtuellen Supercomputer“ bilden, dessen theoretischeMaximalleistung im Bereich einiger Tflop/s (Billionen Gleitpunkt-Rechenoperationen pro Sekunde)liegt. Diese beachtliche Rechenleistung wurde bis vor kurzem überhaupt nicht genutzt, ja nichteinmal zur Kenntnis genommen. Dieser Artikel soll potentielle Interessenten – wissenschaftlicheArbeitsgruppen wie auch einzelne Mitarbeiter der TU Wien – auf die Möglichkeit aufmerksammachen, diese bisher ungenutzten Rechenkapazitäten für Applikationen mit geringen Speicher-und Kommunikationsanforderungen in Verwendung zu nehmen.

Scientific Computing

Das Verständnis von Phänomenen und Prozessen ausNatur- und Ingenieurwissenschaften stützt sich heutenicht mehr allein auf theoretische Betrachtungen und Ex-perimente, sondern zunehmend auch auf Berechnungenund Simulationen. Ausgelöst vom exponentiellen Wachs-tum der Rechenleistung und des verfügbaren Speichersder immer preisgünstiger werdenden Computersystemenimmt die Bedeutung des multidisziplinären Wissen-schaftszweigs „Computational Science and Engineering“für die Universitäten wie auch für die Industrie rasant zu.Das kommt nicht zuletzt in der Festschreibung diesesGebiets als fakultätsübergreifendes Kompetenzfeld imaktuellen Entwurf des Entwicklungsplans der TU Wienzum Ausdruck.

„Computational Science and Engineering“ bedarf oftsehr rechenintensiver Simulationen, wobei in manchenFällen der Ressourcen-Bedarf alle Möglichkeiten der ak-tuell verfügbaren Hardware- und Software-Technik über-schreitet. Dementsprechend hängt die Lösbarkeit solcherProblemstellungen sehr oft davon ab, ob man die benö-tigte Rechenzeit in einen noch akzeptablen Bereich brin-gen kann. Jene Faktoren, die dabei eine Rolle spielenund in geeigneter Weise beeinflusst werden müssen,kann man der etwas umgeformten Leistungsformel derPhysik „Leistung = Arbeit / Zeit“, nämlich

ZeitArbeit

Leistung

Arbeit

Leistung Wirkungsgrad� �

�max

,

sofort entnehmen. Die Lösbarkeit schwieriger Problemedes Scientific Computing hängt dementsprechend von der

verfügbaren Hardware, den verwendeten Algorithmenund deren effizienter Implementierung ab.

Einfluss der Algorithmen: Der erste Faktor der obi-gen Formel ist der Arbeitsaufwand, dessen Einheit imScientific Computing eine Gleitpunkt-Rechenoperation –eine floating-point operation [flop] – ist. Die Rechenzeithängt also zunächst einmal von der Komplexität (demAufwand, den Kosten) der verwendeten Algorithmen ab.Moderne Algorithmen mit niedriger Komplexität ermög-lichen signifikante Rechenzeitverkürzungen. Hier wurdenin manchen Bereichen – etwa durch die hoch-effizientenMultigrid-Verfahren zur numerischen Lösung linearerGleichungssysteme – ähnlich spektakuläre Fortschritteerzielt wie in der Hardware-Entwicklung der letzten Jahr-zehnte.

Einfluss der Hardware: Durch eine Steigerung dertheoretischen Maximalleistung eines Computersystems(gemessen in Gflop/s oder Tflop/s, also 109 bzw. 1012

flop/s) können ebenfalls die benötigten Rechenzeiten re-duziert werden. Da die meisten modernen Prozessoren –von PCs bis zu Großrechnern – sehr ähnliche Leistungs-daten aufweisen, kann dies vor allem durch den gezieltenEinsatz von Parallelismus erreicht werden: Ein Rechnermit p Prozessoren weist potentiell die p-fache Leistungeines entsprechenden Rechners mit nur einem dieser Pro-zessoren auf. Die Rechenzeit kann daher im Prinzip umden Faktor 1/p gesenkt werden.

Einfluss der Implementierung: Der Wirkungsgradist ein Hindernis, das sich der sinnvollen Nutzung dertheoretisch verfügbaren Maximalleistung mitunter radikalin den Weg stellt. So kann die potentiell p-fache Leis-

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tung eines Parallelrechners mit p Prozessoren nur dannreal in einem akzeptablen Ausmaß erreicht bzw. genutztwerden, wenn (1) alle Prozessoren möglichst weitgehendausgelastet sind, und zwar über die gesamte Zeit derrechnerischen Problemlösung (also ein zufrieden stellen-der Lastausgleich herbeigeführt wird), (2) der Zeitauf-wand für Kommunikation und Synchronisation geringgehalten wird sowie (3) die benötigte Zeit für Bereitstel-lung und Abtransport der Daten zu und von den Prozes-soren gering ist. Ein Algorithmus eignet sich nur dannzum sinnvollen Einsatz auf Parallelrechnern, wenn er na-türliche (inhärente) Parallelität besitzt oder sich durch ge-eignete Umformungen parallelisieren lässt. In jedem Fallsind die zwischen den Teilabschnitten des Algorithmusbestehenden Abhängigkeiten entscheidend, ob und wiesinnvoll man eine Problemlösung in parallel zu verarbei-tende Teilschritte zerlegen kann oder nicht.

Aktuelle Computersystemefür das Hochleistungsrechnen

Cluster: Weltweit und nicht zuletzt auch bei den Ser-versystemen, die vom Zentralen Informatikdienst (ZID)der TU Wien betrieben werden, geht seit Jahren derTrend immer stärker weg von den klassischen eng ge-koppelten Parallelrechnern hin zu lose gekoppelten Sys-temen – Clustern, die aus einer größeren Anzahl von PCsoder Spezial-Computern (den Knotenrechnern) zusam-mengesetzt sind. Die Verbindung der Knotenrechner ei-nes Clusters erfolgt durch ein möglichst schnelles, demaktuellen Stand der Technik entsprechendes Netzwerk.Für den Benutzer tritt ein Cluster wie ein einzelner Paral-lelrechner mit der entsprechenden Anzahl von Prozesso-ren in Erscheinung.

In der aktuellen Top500-Liste1 der leistungsstärkstenComputer der Welt werden bereits drei Viertel der dortangeführten Computersysteme dem Typus des Clusters zu-geordnet. Das Cluster-Computing hat auch bei den ZID-Servern Einzug gehalten: Der neu installierte „Phoenix“-Server für numerisch intensives Rechnen ist ein Cluster,der aus 65 Knotenrechnern mit je zwei Prozessoren zu-sammengesetzt ist, die über ein schnelles InfiniBand-Netzwerk miteinander kommunizieren.

Verteilte Systeme: Wenn die Koppelung der Knoten-rechner einen noch loseren Charakter annimmt als bei ei-nem Cluster-System, dann spricht man meist von einemverteilten System. Auch jedes verteilte System ist ein Zu-sammenschluss unabhängiger (oft sehr heterogener)Computer, der sich für den Benutzer als ein einzelnesSystem präsentiert. Die interagierenden Prozesse undProzessoren eines solchen Systems verfügen über keinengemeinsamen Speicher und kommunizieren daher überNachrichten (message passing).

Grid-Systeme: Das Grundkonzept eines ComputationalGrids entspricht jenem des power grids, also des Strom-netzes, wo der Stromverbraucher einfach die angeboteneLeistung nutzt und alles was jenseits der Steckdose pas-siert für ihn verborgen bleibt: In einem Computational

Grid stellt – im Idealfall – der Konsument von Rechen-leistung einfach eine Verbindung zum Rechennetz her, sowie der Stromverbraucher eine Verbindung zum Strom-versorgungsnetz herstellt.

Grid-Computing ist eine spezielle Form des verteiltenRechnens, wo die Rechenleistung vieler über das Internetverbundener (oft sehr unterschiedlicher) Computer inner-halb eines virtuellen Netzwerks so zusammengefasstwird, dass über den reinen Datenaustausch hinaus diezeitlich parallele Lösung von rechenintensiven Problemenermöglicht wird. Damit kann – mit deutlich geringerenKosten – die Rechenleistung heutiger Supercomputerübertroffen werden. Die theoretisch verfügbare Maximal-leistung von Grid-Systemen ist in sehr einfacher Weisezu erhöhen: Es genügt das Hinzufügen von Rechnernzum Netz oder ein hierarchisches Zusammenfassen vonGrids zu übergeordneten Grids. Praktisch gesehen benö-tigt man an Grid-Hardware nichts weiter als mehrereComputer mit einer Netzwerkverbindung. Das Verteilenvon Teilaufgaben auf die Computer des so entstandenenGrid-Systems übernimmt eine spezielle Grid-Software,die in der Regel auf einem zentralen Server läuft.

Nach der Struktur eines Grids kann man folgende Ty-pen unterscheiden:

Cluster-Grids: Die einfachsten Grid-Systeme bestehenaus einem lokalen Zusammenschluss von Computern,die durch ein Netzwerk miteinander verbunden sind.Cluster Grids werden hauptsächlich zur Lösung re-chenintensiver Aufgabenstellungen innerhalb einer ad-ministrativen Domäne (z.B. eines Universitätsinstituts)genutzt.

Campus-Grids und Global-Grids bestehen meist ausmehreren Grid-Clustern in mehreren administrativenDomänen, die sich in verschiedenen Instituten, Fakul-täten oder Universitäten befinden können oder über-haupt weltweit verteilt sind.

Nach dem Einsatzgebiet und der Aufgabenstellungsind folgende Typen unterscheidbar:

Distributed Supercomputing: Beim verteilten Hochlei-stungsrechnen werden die Grid-Ressourcen dazu ver-wendet um rechenintensive Probleme zu lösen, die aufeiner einzelnen Maschine nicht lösbar sind. Die dabeizum Einsatz gelangenden Rechner reichen von denSupercomputern eines EDV-Zentrums bis zu einergrößeren Menge von Arbeitsplatzrechnern, die im Mo-ment nicht für andere Aufgaben verwendet werden.

High-Troughput Computing: Dabei werden viele rechen-intensive aber unabhängige Aufgaben auf unbenutztenRessourcen – wie etwa nicht oder nur wenig benutztenArbeitsplatzrechnern – bearbeitet. Große Grid-Anwen-dung dieser Art findet man z. B. in kooperativen Pro-jekten wie SETI@home oder distributed.net.

On-Demand Computing: On-Demand-Applikationen nut-zen eine Grid-Infrastruktur um kurzfristige Engpässein der eigenen Rechenkapazität auszugleichen oder um

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1 www.top500.org

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Ressourcen zu nutzen, die man selbst nicht kosteneffi-zient betreiben kann.

Data-Intensive Computing: Bei Applikationen mit einemsehr großen Datenaufkommen liegt der Schwerpunktbei der Verteilung der Datenmenge über regional ver-teilte Computersysteme, wie dies etwa beim EU-Data-Grid2 der Fall ist.

Wie man dieser Aufstellung entnehmen kann, ist Grid-Computing als Basistechnologie für numerische Simula-tionen sehr gut dafür geeignet, die im Bereich „Computa-tional Science and Engineering“ ständig steigendenRessourcenanforderungen mit Hilfe verteilter Systemum-gebungen zu erfüllen.

Die aktuelle Bedeutung des Grid-Computings kommtauch darin zum Ausdruck, dass sich große EDV-Unter-nehmen wie etwa Sun oder Microsoft intensiv mit demThema Grid-Computing befassen. So verkauft derzeitSun in den USA Rechenkapazität auf den unternehmens-eigenen Grid-Computern und Microsoft wird noch imLaufe des Jahres 2006 eine spezielle, für das Hochleis-tungsrechnen geeignete Windows-Version herausbringen.Mit diesem neuen Betriebssystem wird es möglich sein,Arbeitsplatz-PCs als Rechenknoten in Grid-Umgebungenzusammenzufassen.

Grid-Software

Wie man aus der Vielfalt der Formen und Anwendun-gen von Grid-Systemen leicht schließen kann, ist es fastunmöglich die perfekte Grid-Software zu finden, von deralle Anforderungen optimal abgedeckt werden. Als Aus-gangspunkt der Software-Auswahl ist es daher wichtigfestzustellen, welche Aufgaben von einem speziellenGrid zu übernehmen sind.

Um die brachliegenden Ressourcen an der TU Wien –wie etwa die Studenten-PCs der Internet-Räume des ZIDin den Nachtstunden und an Wochenenden – in Formvon Computational Grids nutzbar zu machen, kommen inerster Linie On-Demand-Applikationen vom High-Through-put-Typ in Betracht. Für ein derartiges Benutzungsprofilkommen folgende Softwarepakete in die engere Wahl:

CONDOR3 ist ein primär für Workstation-Umgebun-gen vorgesehenes Lastverwaltungs-System, das die opti-male Ausnutzung der Knoten eines verteilten Systemsanstrebt, wobei der Versuch gemacht wird, den lokalenBenutzerbetrieb durch das Job-Scheduling möglichst we-nig zu stören. CONDOR wird seit mehr als 15 Jahren voneinem Team von 40 Angehörigen des Computer ScienceDepartments der University of Wisconsin / Madison stän-dig weiterentwickelt.

Das GLOBUS-Toolkit4, das von der Globus Allianceentwickelt wird, stellt Services und Bibliotheken zum Be-

reitstellen, Überwachen und Verwalten von Ressourcensowie Software für das Sicherheits- und Datei-Manage-ment in Grid-Systemen zur Verfügung. Mit diesen Toolskönnen eigene Applikationen „Grid-tauglich“ gemachtwerden.

Das GLOBUS-Toolkit hat sich im Laufe der vergange-nen Jahre als der De-facto-Standard zur Vernetzung loka-ler Grid-Knotenrechner etabliert.

NETSOLVE und GRIDSOLVE: Den Systemen NET-

SOLVE und GRIDSOLVE5 – Software, die von Jack Don-garra und seinen Mitarbeitern am Innovative ComputingLaboratory der University of Tennessee / Knoxville ent-wickelt wird – liegt die Idee zugrunde, durch einfache,standardisierte Programmier-Interfaces eine Verbindungzwischen Applikationen aus dem Scientific Computingund einer Vielzahl verschiedener Rechen-Ressourcen her-zustellen. Mit NETSOLVE und GRIDSOLVE wird es ineinfacher Weise möglich, wissenschaftliche Berechnun-gen lokal am Arbeitsplatz zu starten, aber rechenintensiveTeile auf besser geeignete und aktuell verfügbare, leis-tungsstarke Computer-Systeme mit Hilfe von NETSOLVE

und GRIDSOLVE auslagern zu lassen.

UNICORE6 ist ein Software-Tool, das den sicherenund intuitiven Zugang zu verteilten Grid-Ressourcen er-möglicht. Über ein grafisches Interface werden dem UNI-CORE-System Jobs übergeben, die von diesem an einQueueing-System weitergeleitet werden, von dem dieAusführung der Jobs und die Rücksendung der Ergebnis-daten an den Benutzer veranlasst wird.

Computer-Infrastruktur an der TU Wien

Das Scientific Computing wird durch die Bereitstel-lung einer hochschulweiten Infrastruktur für recheninten-sive Aufgabenstellungen gefördert. Den wissenschaft-lichen Mitarbeitern und auch den Studenten der TU Wiensteht – für das Scientific Computing und auch für sonsti-ge Arbeiten – Computer-Hardware in verschiedenerForm zur Verfügung.

Arbeitsplatzrechner: Am eigenen PC bestehen großeFreiheiten hinsichtlich dessen Nutzung. Will man dortaber rechenintensive Aufgabenstellungen lösen, so stehtman oft vor einem Dilemma: Räumt man der Lösung sol-cher Probleme eine hohe Priorität ein, so steht der PC fürdie Dauer der Berechnung für andere Arbeiten (Schrei-ben von Berichten, E-Mails etc.) nur in eingeschränktemMaß zur Verfügung. Reduziert man aber die Priorität derrechenintensiven Aufgabe soweit, dass für deren Lösungnur mehr die nicht anderweitig genutzte Rechenkapazitätverwendet wird, dann erhöht sich die Wartezeit bis zurvollständigen Problemlösung unter Umständen drama-tisch.

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2 http://eu-datagrid.web.cern.ch/eu-datagrid/3 http://www.cs.wisc.edu/condor/4 http://www.globus.org/toolkit/5 http://icl.cs.utk.edu/netsolve/6 http://www.unicore.org/

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Um dieser Schwierigkeit zu entgehen, haben viele In-stitute und auch ganze Fakultäten zusätzliche Rechnerangeschafft oder Zugriffsrechte auf zentralen Servern er-worben, um rechenintensive Jobs auf spezieller Hardwarebearbeiten zu können ohne die Ressourcen der eigenenArbeitsplatz-PCs zu überlasten.

Zentrale Ressourcen: Über die Institutsebene hinaus-gehende Rechen-Ressourcen stehen an der TU Wien indrei verschiedenen Formen zur Verfügung:

• Applikations-Server am ZID: Der Zentrale Informa-tikdienst (ZID) der TU Wien betreibt seit vielen Jahrenparallele Hochleistungsrechner für spezielle Anwendun-gen wie auch zur freien Programmierung. Diese Compu-tersysteme entsprechen (jedenfalls zum Zeitpunkt ihrerAnschaffung) dem aktuellen Stand der Technik, verfü-gen über eine sehr gute Hardware-Ausstattung (vor allemmit viel Memory) und sind für Anwendungen im Scienti-fic Computing hoch optimiert. Aus diesem Grund verur-sachen sie meist relativ hohe Anschaffungskosten undbesitzen auch nur eine verhältnismäßig kleine Zahl vonRechenknoten (Prozessoren).

• Fakultäts-PCs werden in eigenen Labors – wie etwadem Informatik-Labor oder dem Architekten-Labor –von einzelnen Fakultäten zur Verfügung gestellt. DiesePCs sind auf spezielle Anwendungen zugeschnitten undfür das Scientific Computing nicht so gut geeignet wiedie Applikations-Server des ZID. Allerdings stellt dienicht direkt im Rahmen der widmungsgemäßen Verwen-dung genutzte Rechenleistung ein Potential für Anwen-dungen im Scientific Computing dar.

• Studenten-PCs werden vom ZID für die im Rahmen desStudiums täglich anfallenden Arbeiten der Studenten be-reitgestellt. Diese PCs sind primär für Web-Recherchen,E-Mail-Aktivitäten sowie andere wenig rechenintensiveTätigkeiten gedacht. Die Studenten-PCs der TU Wienentsprechen (jedenfalls zum Zeitpunkt ihrer Anschaf-fung) dem aktuellen Stand der Technik und sind auch inrelativ großer Zahl vorhanden. Wegen ihres speziellenBenutzungsprofils sind diese PCs im Hinblick auf An-wendungen im Scientific Computing nicht optimiert. Esgibt auch noch eine weitere Besonderheit: Die Studen-ten-PCs sind nur an Werktagen und nur unter Tags inVerwendung, viele von ihnen auch da nur zu Spitzenzei-ten. Üblicherweise liegen diese Ressourcen in der Nachtund am Wochenende völlig brach. Die Nutzbarmachungdieses Potentials an Rechenleistung für das ScientificComputing an der TU Wien ist der Inhalt des vorliegen-den Beitrags.

Eine Grid-Lösung für die TU Wien –WINZIG

Wie bereits beschrieben gibt es in den Internet-Räu-men der TU Wien für Studenten verfügbare PCs, die zubestimmten Zeiten völlig unbenutzt sind. Auf Grund derHeterogenität dieser PCs und deren Vernetzung bietetsich bei der Erschließung dieser ungenutzten Rechenka-pazitäten für das Scientific Computing eine Grid-Lösungan. Dafür hat sich CONDOR im Rahmen einer Auswahl-studie als gut geeignete Basis-Software herausgestellt. Es

verfügt über alle notwendigen Schnittstellen, um sowohlbereits verfügbare Software verwendbar zu machen alsauch MPI- und GLOBUS-Jobs in lokalen Grids wie auchin nationalen oder internationalen Grid-Umgebungen aus-führen zu können. Die für die Entwicklung eines Cam-pus-Gridsystems für die TU Wien eingesetzte Versionvon CONDOR unterstützt Version 4 des GLOBUS-Tool-kits. Damit werden einer zukünftigen Nutzung in einemgrößerem Umfeld (z. B. durch Anbindung an andereGrid-Systeme) keine Grenzen gesetzt.

Ausgangssituation: Die PCs der Internet-Räume sindalle ohne Festplatte konfiguriert und werden von zweiRemote-Boot-Servern mit Linux-Images versorgt. AlsBetriebssystem steht Red Hat Linux mit KDE und diver-ser Anwendungs-Software für den täglichen Bedarf zurVerfügung.

Umgestaltung zum Grid-System: In einem erstenSchritt in Richtung auf ein Campus-Grid-System an derTU Wien wurde die vorhandene System-Software für dievom ZID betriebenen Internet-Räume so modifiziert, dasszu den betriebsfreien Zeiten in der Nacht und an Wo-chenenden ein anderes Image gebootet wird und dieRechner dann als Grid-Knoten zur Verfügung stehen. MitHilfe eines eigenen dritten Boot-Servers wurde die Mög-lichkeit geschaffen, zu bestimmten Zeiten ein anderesBoot-Image auf die Studenten-PCs zu laden. Dieses Ima-ge ist für das Scientific Computing spezialisiert und wur-de mit dafür geeigneter Software ausgestattet (Intel CCompiler und Fortran Compiler, Intel MKL).

Mit CONDOR werden die Studenten-PCs zu einemCampus-Grid zusammengefasst, dessen Knotenrechnervon einem eigenen zentralen Grid-Master mit Jobs ver-sorgt werden.

Benutzung: Der Einstieg in WINZIG erfolgt über denGrid-Master, wo die Jobs kompiliert und in eine Queuegestellt werden. Diese Jobs werden dann von CONDORauf einem oder mehreren passenden Rechnern des Cam-pus-Grids zur Ausführung gebracht. Nach Beendigungdes Jobs stehen die dafür verwendeten PCs sofort wiederfür weitere Berechnungen desselben Benutzers oder fürandere Benutzer zur Verfügung. Für Jobs, deren Ausfüh-rung in einer Nacht oder an einem Wochenende zu kei-

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Eigener PC

Institutsrechner

Studenten-PCsZID Applikations-Server

Fakultäts-PCs

Hardware außerhalb der TU Wien

WINZIG

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nem Abschluss gelangt, gibt es unter CONDOR dieMöglichkeit des Unterbrechens und der weiteren Ausfüh-rung zu einem späteren Zeitpunkt.

Anwender des Grid-Systems WINZIG

Es gibt bereits einige Gruppen an der TU Wien, dieScientific Grid-Computing mit Hilfe von WINZIG aufder Infrastruktur der Studenten-PCs betreiben:

Institut für Photonik: Die an diesem Institut entwickel-te Software zur Simulation der Wirkungen ultrakurzerLaserimpulse konnte unter WINZIG kompiliert werdenund läuft ohne weitere Adaptierung auf dem Cam-pus-Grid, das von den Studenten-PCs der TU Wiengebildet wird. Die einzige Einschränkung ist durch dierelativ kleinen Speicher der Knotenrechner gegeben,die das Bearbeiten speicherintensiver Problemstellun-gen auf den Studenten-PCs unmöglich machen.Da das Scheduling der an diesem Institut installiertenComputer-Systeme – so wie beim WINZIG-System –ebenfalls mit Hilfe von CONDOR erfolgt, ist ein Zu-sammenschluss der Instituts-Hardware mit dem Cam-pus-Grid in einfacher Weise realisierbar und wurdeauch als zukünftiges Projekt ins Auge gefasst.

Institut für Mikroelektronik: Das hier entwickelte Soft-ware-Paket MINIMOS-NT zur Simulation von Halblei-terbauelementen läuft auf WINZIG. Da aber für die in-stitutseigene Hardware ein anderer Scheduler verwen-det wird, ist deren Kopplung mit dem Campus-Gridzwar möglich, würde aber zusätzliche Software erfor-dern.Am Institut für Mikroelektronik wird bereits eineGrid-Lösung – ein Cluster-Grid – erfolgreich einge-setzt, bei der Laborrechner in der Nacht als Grid-Kno-ten für Problemstellungen des Scientific Computingeingesetzt werden.

Institut für Materialchemie: Die an diesem Institutentwickelte Software WIEN2k, ein auf der Dich-te-Funktional-Theorie beruhendes Software-Paket zurrechnerischen Ermittlung der Materialeigenschaftenvon Festkörpern, wurde erfolgreich auf WINZIG ge-testet. Derzeit laufen Bemühungen, den Scheduler vonWIEN2k so zu erweitern, dass er auch mit CONDOR-Umgebungen zurecht kommt. Sobald dies der Fallsein wird, können WIEN2k-Berechnungen problemlosam Campus-Grid der TU Wien durchgeführt werden.

Zusammenfassung und Ausblick

Das Grid-System WINZIG erschließt dem ScientificComputing an der TU Wien neue und sehr beachtlicheRessourcen. Die theoretische Maximalleistung des ge-samten Systems entspricht der Leistung eines Supercom-puters. Sie liegt derzeit bei beachtlichen 2,6 Tflop/s (also

2600 Milliarden Gleitpunkt-Rechenoperationen proSekunde) bei Rechnung in einfacher Genauigkeit undNutzung der SIMD-Erweiterungen (SSE, SSE2 etc.) dervorhandenen Prozessoren. Mit den SIMD-(Single Instruc-tion Multiple Data)-Befehlen können einzelne Operatio-nen auf ganze Blöcke von zwei oder vier Gleitpunkt-Daten angewendet werden und ermöglichen damit eineVerdoppelung oder Vervierfachung der potentiellen Ma-ximalleistung. Ohne Verwendung dieser SIMD-Befehlebeträgt die theoretische Maximalleistung des Campus-Grids immerhin noch 668 Gflop/s.

Bisher werden die durch das Grid-System WINZIGnutzbar gemachten Ressourcen nur wenig in Anspruchgenommen, da es derzeit nur einen geringen Bekannt-heitsgrad besitzt. Es gibt zwar einige Einschränkungen(der Hauptspeicher der PCs umfasst meist nur 512 MBRAM und die Vernetzung ist mit einer Übertragungsratevon 100 Mbit/s weit von den derzeit schnellsten Verbin-dungen entfernt), aber für bestimmte Aufgaben – wieetwa Parameterstudien, wo ein und dasselbe Programmmit einer Vielzahl verschiedener Daten gestartet wird –kann das Campus-Grid der TU Wien mit seinen meist umdie 150 verfügbaren Rechnern sehr vorteilhaft eingesetztwerden.

In Zukunft könnten auf der Basis von WINZIG auchInstituts-Grids (Cluster-Grids) in größerer Zahl errichtetwerden. Damit würden Ressourcen, die sich durch die inkürzeren oder längeren Zeitabschnitten brachliegende Leis-tung von Institutsrechnern ergibt, dem Scientific Computingzur Verfügung stehen.

Literatur

A. Abbas: Grid Computing: A Practical Guide to Technologyand Applications, Charles River Media, 2003.

F. Berman, G. Fox, A. Hey (Eds.): Grid Computing: Makingthe Global Infrastructure a Reality, Wiley, 2003.

B. Di Martino, J. Dongarra, A. Hoisie, L. Tianruo Yang, H.Zima (Eds.): Engineering The Grid: Status and Perspec-tive, American Scientific Publishers, 2006.

C. Fellenstein, J. Joseph: Grid Computing, IBM Press, 2004.

I. Foster, C. Kesselman (Eds.): The Grid: Blueprint for a NewComputing Infrastructure, Elsevier, 2. Auflage, 2004.

D. Janakiram (Ed.): Grid Computing: A Research Monograph,Tata McGraw-Hill, 2005.

P. Kolmann: University Campus Grid Computing, Diplomar-beit, TU Wien, 2005.

M. Li, M. Baker: The Grid: Core Technologies, Wiley, 2005.

D. Minoli: A Networking Approach to Grid Computing, Wiley,2004.

P. Plaszczak, R. Wellner: Grid Computing: The SavvyManager’s Guide, Morgan Kaufmann, 2005.

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Falls dieser Artikel Ihr Interesse geweckt hat und Sie über eine Applikation verfügen, die unter dem Grid-System WINZIG

laufen könnte, dann melden Sie sich bitte. Wir können dann gemeinsam besprechen, wie in Ihrem konkreten Fall die best-

mögliche Nutzung des Campus-Grids der TU Wien aussieht.

Kontakt: Philipp Kolmann, [email protected], Klappe 42011.

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TUWEL an der TU WienE-Learning für alle1

Andreas Hruska2, Thomas Seidel2, Ilona Herbst2, Franz Reichl2,Edmund Dvorak3, Johannes Fröhlich4

Das E-Learning Zentrum stellt ab sofort die in die webbasierten Informationssysteme derTU Wien integrierte Lernplattform TUWEL zur elektronischen Unterstützung der Administrationund Durchführung von Lehrveranstaltungen zur Verfügung.

E-Learning Zentrum

Das E-Learning Zentrum ist eine zentrale Einrich-tung der Technischen Universität Wien und unterstehtdem Vizerektor für Lehre. Es bündelt die E-LearningAktivitäten an der Technischen Universität Wien undbietet allen Lehrenden und Studierenden Serviceleistun-gen in Zusammenhang mit E-Learning.

Ziel des E-Learning Zentrums ist es, ein breites Spek-trum an alternativen Lernformen und innovativen Lehr-methoden zu unterstützen und geeignete Services für dieLehre an der Technischen Universität Wien anzubieten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des E-LearningZentrums bieten den Studierenden und Lehrenden vielfäl-tige Unterstützungsaktivitäten, um flexibles Lernen undLehren zu ermöglichen.

Seit Beginn des Sommersemesters 2006 steht denLehrenden und Studierenden der TU Wien die zentraleLernplattform TUWEL zur Verfügung. Diese wird durchdas E-Learning Zentrum betreut und bietet den derzeit inTUWEL aktiven 3000 Studierenden und 100 Lehrendenund TutorInnen der TU Wien in über 50 Lehrveranstal-tungen Service und Support beim ergänzenden Einsatzvon E-Learning. Studierende erhalten so einen zeitlichund örtlich flexiblen Zugang zu multimedialen Lernmate-rialien und webbasierten Lehrinhalten.

TUWEL

Warum TUWEL?

TUWEL steht für TU Wien E-Learning und für dieTools, die das E-Learning Zentrum den Lehrenden undStudierenden der TU Wien zur Verfügung stellt. TUWELergänzt das Informationssystem TUWIS++ (Zentraler In-formatikdienst) mit Funktionalitäten des online Kursma-nagements zur Abwicklung elektronisch unterstützterLehrveranstaltungen: online Aufgaben, Chats, Feedback-zyklen usw. Der Einsatz von TUWEL in der Lehre er-leichtert die Organisation der Lehrveranstaltungen, vorallem bei großen HörerInnenzahlen. Gleichzeitig ermög-lichen die vielfältigen elektronischen Kommunikations-tools eine umfassendere und individuellere Betreuung derStudierenden.

Was ist TUWEL?

Die online Lernumgebung TUWEL basiert auf demLernmanagementsystem (LMS) Moodle (http://www.moodle.org/). MOODLE steht für: Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment und dientdazu, internetbasierte Kurse zu organisieren und elektro-nisch unterstützt durchzuführen.

Moodle ist freie Software unter GNU Public Licenseund ist in über 70 Sprachen verfügbar. Es wird derzeit in156 Ländern eingesetzt; offiziell sind über 11.500 Mood-le Installationen mit bereits über 1,6 Millionen Usern inBetrieb.

1 Das Projekt Delta3 wird unterstützt aus Mitteln des bm:bwk im Rahmen der Ausschreibung e-Learning/e-Teaching-Strategien an Universitäten undFachhochschulen.

2 E-Learning Zentrum der Technischen Universität Wien3 Zentraler Informatikdienst der Technischen Universität Wien4 Beirat des E-Learning Zentrums und Dekan der Fakultät für Technische Chemie

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In Österreich wird Moodle beispielsweise an der Uni-versität für Bodenkultur Wien, Johannes Kepler Univer-sität Linz, Universität Klagenfurt, Donau-UniversitätKrems, FH Wiener Neustadt, FH-Campus Wien, FHSt. Pölten und vielen anderen erfolgreich eingesetzt. 2005wurde nach mehrjähriger Evaluation eine Empfehlung fürden Einsatz von Moodle durch das bm:bwk ausgesprochen.

Integration von Services des ZID in TUWEL

Moodle läuft am E-Learning Zentrum als PHP-An-wendung mit MySQL Datenbank unter Apache 2.0 aufeinem Dualprozessor Server mit 2GB RAM und 250GBRaid 1 Speichersystem und SuSE Linux 10.0 als Be-triebssystem. Der Server ist über eine 100Mbit Leitungan das TUNET angeschlossen. Weiters besteht eine An-bindung an das ZID Authentifizierungsservice und anTUWIS++, aus dem sämtliche personenbezogene Datensowie Anmelde- und Gruppeninformationen der LVAübernommen werden. TUWEL wiederum kann die Lehr-veranstaltungsergebnisse als Noten zurück an TUWIS++übergeben.

Zugangsvoraussetzungen

Die technischen Zugangsvoraussetzungen für TUWELbeschränken sich auf einen Computer mit Internetan-schluss (Modem, Kabel, DSL,…) und einen Web-Browser (unterstützt werden z. B. Internet Explorer 6,Netscape 7, Mozilla 1.4, Firefox 1.0 und höhere Versio-nen). Der Browser muss Pop-ups und Cookies derTUWEL-Adresse zulassen.

Bei technisch anspruchsvollem Kursinhalt werden eineBildschirmauflösung von 1024x768+ bei 65.000+ Farbenund eine schnelle Internetanbindung empfohlen.

Zugangsberechtigung

Alle Personen, die einen Account an der TU Wien be-sitzen, haben automatisch Zugang zu TUWEL. Personen,die keinen solchen Account besitzen, aber trotzdem Zu-gang erhalten sollen (z.B. Gastvortragende), können beimE-Learning Zentrum einen TUWEL Account beantragen([email protected]).

TUWEL Login

TUWEL ist unter https://tuwel.tuwien.ac.at/ erreichbar.Die Anmeldung erfolgt mit dem Login der TU Wien (fürStudierende: Matrikelnummer, für MitarbeiterInnen derTU Wien: nachname vorname/Institutskennzahl) und demTU-Passwort (Informationen zum Passwort siehe unter:http://www.zid.tuwien.ac.at/passwortFAQ.html). Die Authen-tifizierung erfolgt direkt beim ZID Authentifizierungsser-vice über eine mit SSL gesicherte Verbindung.

Beim erstmaligen Login in TUWEL wird automatischein dauerhaftes BenutzerInnen-Konto angelegt. Automa-tisch werden alle erforderlichen Daten der jeweiligen Be-nutzer oder Benutzerinnen wie Vorname, Nachname,E-Mail-Adresse, Matrikelnummer, Studienkennzahlenusw. für das Arbeiten in TUWEL übernommen. Bei Per-sonen, für die die genannten Informationen in TUWIS++verfügbar sind, erfolgt dieser Schritt transparent und voll-

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Lehrende & Studierende

TUWELMoodle

AuthentifizierungLVA Anmeldung & Gruppen

Prüfungsergebnisse

ZID-Auth.TUWIS++

Moodle AktivitätenAufgabe, Selbsttest,

Forum,Chat,…

Content internSkripten, Vorlagen, Beispiele,…html, pdf, ppt, xls, swf, scorm, …

Content externverlinktMediendatenbankiChemlabCMS / Website…TUWEL Services

E-Learning EntwicklungsberatungContent Creation Support

Abbildung 1: TUWEL im TUNET

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automatisch. Alle anderen müssen die nicht verfügbarenDaten manuell in ein nach dem erstmaligen Login er-scheinendes Benutzerprofil-Formular eingeben und da-nach speichern, wobei dies allerdings nur in wenigenFällen erforderlich ist.

Lehrende und Studierende können in ihrem Profil einFoto von sich hochladen. Dieses wird automatisch aufdas quadratische Moodle Format gebracht und verklei-nert. Das Foto wird bei allen Aktivitäten angezeigt undunterstützt die Entwicklung der Online Community.

Sobald die Authentifizierung erfolgt ist, hat der/dieBenutzerIn durch das Single-Sign-On Zugriff auf TU-WEL und auf weitere webbasierte TU Anwendungen, diedie ZID Authentifizierung nutzen, z. B. TUWIS++, Me-diendatenbank arteFact5, iChemLab6, …

Erste Orientierung

Nach dem Einloggen wird die Liste der verfügbarenLehrveranstaltungen auf der Startseite angezeigt, wenndie/der BenutzerIn zu keiner Lehrveranstaltung angemel-det ist. Sobald die Anmeldung zu Lehrveranstaltungenerfolgt ist, erscheint eine Übersicht über die besuchtenLehrveranstaltungen. Die Lehrveranstaltungen sind nachFakultäten und Instituten geordnet und durch die Lehr-veranstaltungsnummer – z.B. 123.456 – sowie Titel, Artund Semesterwochenstundenanzahl gekennzeichnet.

In „Zur Zeit online“ werden die gerade aktiven Benut-zerInnen in TUWEL angezeigt. Über die Forensuche isteine gezielte Recherche in den Diskussionen möglich,und im Kalender sind alle die Lehrveranstaltung betref-fenden Termine verfügbar.

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Abbildung 2: TUWEL Login Seite

Abbildung 3:ÜberblickTUWEL Startseite

5 siehe unter: http://arch.tuwien.ac.at/VirtualCampus/artefact6 siehe unter: http://www.ichemlab.at/

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Wie kommen Lehrende zu ihrer TUWEL-LVA?

Lehrende der TU Wien erhalten vom E-Learning Zen-trum auf Anfrage Kurserstellerrechte. Eine kurze E-Mailan [email protected] mit dem Betreff „AntragKurserstellerrechte“ genügt, und ein/e MitarbeiterIn setztsich umgehend mit dem/der AntragstellerIn in Verbin-dung und unterstützt gegebenenfalls bei der initialenErstellung der TUWEL-LVA.

Wie entsteht eine TUWEL-LVA?

Bei der technischen, organisatorischen und didakti-schen Konzeption des online Teils der Lehrveranstaltungbieten die MitarbeiterInnen des E-Learning Zentrums ihreErfahrung und Expertise an.

Die Erstellung einer TUWEL-LVA ist im Kurs „Ein-führung in TUWEL für Lehrende“ (https://tuwel.tuwien.ac.at//course/view.php?id=7) erklärt. Die Anleitung istauch als Skriptum downloadbar.

Operativ sind nach erfolgreicher Kurskonzeption fol-gende Schritte zur Erstellung einer TUWEL-LVAnotwendig:

• Anlegen einer LVA wie gewohnt in TUWIS++.

• Ergänzung der Beschreibung der LVA in TUWIS++ mitdem Hinweis auf die Unterstützung durch TUWEL ge-mäß der Vorlage in der Dokumentation „TUWEL fürLehrende“.

• Erstellung der Gruppen (mindestens eine) in TUWIS++und Aufforderung an die Studierenden in den Vorlesun-gen/Präsenzveranstaltungen, sich zu den Gruppen in TU-WIS++ anzumelden. Hinweis auf den Starttermin desOnline-Teils der LVA.

• Anlegen der Lehrveranstaltung in TUWEL.

• Importieren der in TUWIS++ erstellten Gruppen in TU-WEL über die in TUWEL integrierte TUWIS++ Tool-box.

• Studierende haben auf die Lehrveranstaltung in TUWELerst Zugriff, nachdem sie die LVA in TUWIS++ abon-niert haben sowie sich zu einer Gruppe angemeldet habenund die LVA-LeiterIn die Anmeldung bestätigt hat.

• Sobald angemeldete und bestätigte Studierende auf dieTUWEL-LVA zugreifen, werden sie automatisch denaus TUWIS++ importierten Gruppen gemäß der Eintei-lung in TUWIS++ zugeteilt.

• Änderungen der Gruppeneinteilungen (z.B. StudentInwechselt von Gruppe A nach B oder es kommt Gruppe Cdazu) werden von der LVA-LeiterIn in TUWIS++ vorge-nommen. Diese Änderungen können in TUWEL mit ei-nem Klick übernommen werden.

• Wenn die Funktionalität der Beurteilung von Aktivitätenin TUWEL genutzt wird, können die in TUWEL vorge-nommenen Beurteilungen zu Noten zusammengefasst,exportiert und in einem weiteren Schritt in TUWIS++ zurZeugniserstellung importieren werden.

Das E-Learning Zentrum unterstützt Lehrende undStudierende gerne bei der Planung, Erstellung undDurchführung der ersten TUWEL-LVA.

Woraus besteht eine TUWEL-LVA?

Eine TUWEL-LVA besteht aus Lernmaterialien undLernaktivitäten, die auf der Zeitachse zu einem Kurs/ei-ner LVA arrangiert werden.

Lernmaterialien basieren auf internen (auf dem TU-WEL Server befindlichen) oder externen Dateien, wiezum Beispiel Dokumenten, externen Websites etc. DasFormat dieser Dokumente ist offen – es können beliebigeDateien zur Verfügung gestellt werden, wobei darauf zuachten ist, dass die Formate von allen Beteiligten geöff-net werden können und die Dateigröße auch für denDownload über Modemanbindungen mit 5min/Megabytezumutbar ist. Derartige Ressourcen erscheinen als Ar-

beitsmaterial in TUWEL.

Lernaktivitäten verlangen nach der aktiven Beteili-gung der Studierenden. Eine Vielzahl an interaktivenElementen steht zur Verfügung. In TUWEL werden der-zeit folgende Aktivitäten angeboten:

Der Lernerfolg der Studierenden bei den online Akti-vitäten aber auch bei Präsenzübungen oder Prüfungenkann mit Punkten bewertet werden. Diese Punkte könnendann nach Vorgaben der LehrveranstaltungsleiterIn ge-wichtet und summiert werden. Über einen ebenfalls freidefinierbaren Notenschlüssel können dann Noten von 1-5generiert und an TUWIS++ exportiert werden. Dadurchist eine lückenlose elektronische Unterstützung der LVAvon der Anmeldung bis zur Notenvergabe gewährleistet.

Das E-Learning Zentrum organisiert Workshops undInformationsveranstaltungen, um die Kenntnisse zur Pro-duktion webtauglicher Kursinhalte weiterzugeben undModelle vorzustellen, wie die Lernaktivitäten effizientund effektiv unterstützt werden können.

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Abbildung 4: TUWIS++ Toolbox

Aufgaben

Übungen

Workshops

Chats

Foren

Dialoge

Journale

Wikis

Glossare

Hot Potatoes Tests

Lektionen

SCORM Objekte

Tests

Abstimmungen

Umfragen

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TUWEL und Services des E-LearningZentrums

Die Integration von TUWEL in die webbasierten In-formationssysteme der TU Wien war ein logischer Schrittzur Weiterentwicklung der Lehrveranstaltungsorganisa-tion. Darüber hinaus ermöglicht TUWEL die Umsetzunginnovativer und zukunftsorientierter Lehr-/Lernszenarien,die dazu beitragen, dass Studierende besser betreut wer-den und Medienkompetenz aufbauen.

Die damit verbundenen Veränderungen für die Leh-renden und Studierenden begleitet das E-Learning Zen-trum mit seinen vielfältigen Services zur Technik,Organisation und Lehre.

Beratung

Die Einführung von E-Learning in die Lehre kann einkomplexes Unterfangen werden. Die lernförderndenMöglichkeiten des E-Learning können dann optimal aus-geschöpft werden, wenn die Lehrveranstaltungskonzepteden technischen, kommunikativen und sozialen Möglich-keiten bzw. Notwendigkeiten entsprechend angepasstwerden. Deshalb bietet das Team des E-Learning Zen-trums spezifisches Know How für alle Prozessschritte beider Einführung von E-Learning an.

Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen des E-LearningZentrums wird ein Veranstaltungskonzept entwickelt: vonder Adressaten-Analyse über die Festlegung der Lern-ziele bis zur Auswahl von Methoden und der Definitioneiner passenden Zeitstruktur.

Auf Wunsch begleitet das Team des E-Learning Zen-trums die Lehrenden bei der Durchführung und der Eva-luierung der TUWEL-LVA.

Workshops

Durch ein zielgerichtetes Workshopangebot werden dieLehrenden der TU Wien bei der Erweiterung ihres KnowHow beim Einsatz von Neuen Medien und bei der Gestal-tung von TUWEL-Lehrveranstaltungen unterstützt. Etwaalle 6 Wochen werden halbtägige Workshops – bestehendaus 90-minütigen themenspezifischen Lernmodulen, dieauch einzeln besucht werden können – angeboten.

Ziel des Workshop-Programms ist die Vorbereitungder TeilnehmerInnen auf die einzelnen Aufgaben bei derEinführung und Durchführung von E-Learning. Das An-gebot ist stufenweise aufgebaut und vermittelt einfacheMethoden des E-Learning bis hin zu komplexen undlangfristigen Projekten.

Informationsveranstaltungen

Neue Entwicklungen im „technologisch angereichertenLernen“ finden beinahe wöchentlich den Weg an die Öf-fentlichkeit. Drei bis vier mal im Semester lädt dasE-Learning Zentrum zu einem Überblick zu ausgewähl-ten Themen ein. In den jeweils 2-stündigen Veranstaltun-gen referieren ExpertInnen und erfahrene Anwen-derInnen über ihre Erfahrungen und diskutieren oftmalsauch kontroversiell die Vor- und Nachteile der neuenMethoden und der vorgestellten Technologien.

Das E-Learning Zentrum bietet darüber hinaus eineVielzahl an Unterstützungsleistungen rund um das ThemaE-Learning an der Technischen Universität Wien.

Für weiterführende Informationen kontaktierenSie uns bitte:

http://elearning.tuwien.ac.at/

[email protected]

Tel. 58801 - 41560

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Exchange Server 2003Gregor Hartweger 1

Exchange Server ist ein Groupware- und Messaging-System der Firma Microsoft. Er lässt sich fürvielfältige Aufgaben in kleinen und großen Netzwerken einsetzen: beispielsweise können E-Mailsverwaltet und gefiltert, Zeitpläne erstellt, Termine vereinbart und Diskussionen geführt werden.Exchange Server 2003 ist in der campusweiten Lizenz für MS Server 2003 enthalten.

Übersicht

Der Exchange Server 2003 ist die aktuelle Version derExchange-Produktlinie für Messaging und Personal In-formation Management. Er bringt neben neuen Leis-tungsmerkmalen wie sicherem Remote-Zugriff auf Ge-schäftsinformationen auch Verbesserungen bei Manage-ment, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die ExchangeDatenbank pflegt einen so genannten „Single InstanceStore“, d. h. eine Mail an mehrere Anwender wird nureinmal physikalisch in der Datenbank abgelegt. Diesspart gehörig Platz.

Hardware-Anforderungen

Die Mindest-Hardware-Empfehlung liegt bei 733 MHz,512 MB Ram, 500 MB Speicher für die Exchange-Instal-lation und 200 MB Speicher im Systemverzeichnis fürPostfächer. Diese Hardware-Anforderungen werden mitt-lerweile von jedem Standard-PC erfüllt, dennoch sollteman sich nicht verleiten lassen, zu sehr an der Hardwarezu sparen, da die benötigten System-Ressourcen ziemlichrasant ansteigen können.

Installation

In der optimalen Konstellation wird Exchange 2003auf einem Windows 2003 Server mit SP1 und allen Up-dates installiert. Sollte man noch einen Windows 2000Server mit Exchange 2000 betreiben, so empfiehlt es sichauf jeden Fall, ein Upgrade durchzuführen. Hier ist zubeachten, dass man zuerst den Exchange und anschlie-ßend das Windows auf 2003 hebt und natürlich mussAktive Directory auch vorher auf beides vorbereitet wer-den. In jedem Fall sollten die zugehörigen KB-Artikel,die man von der Startseite der Installations-CD erreichenkann, gelesen werden.

Während der Installation wird man zum Installierennicht vorhandener Dienste (Messaging, IIS) aufgefordert,die man über Systemsteuerung / Software problemlos nach-installieren kann. Nach der Installation sollte man unbedingtdas letzte Service-Pack installieren, sofern es noch nicht inder Installation enthalten war. Nun noch ein Neustart undman hat einen funktionstüchtigen Mailserver inklusive eineseinsatzbereiten Web-Access (Webmail).

Konfiguration

Als nächstes müssen die Mailboxen eingerichtet wer-den. Einfach unter Active Directory Benutzer und Grup-pen über dem Benutzer die rechte Maustaste drücken undauf Exchange Aufgaben klicken, bestätigen und fertig.

Jetzt können schon die ersten Outlook-Clients, solangesie sich innerhalb der Domäne authentifizieren, angebun-den werden (Extras / Konten / mit Exchangeserver ver-binden). Standardmäßig ist der Zugriff und das Relayingauf die Benutzer und Computer innerhalb der Domänebeschränkt (das war ja nicht immer so!).

Die wichtigsten Einstellungen werden im Systemma-nager von Exchange unter den Globalen Einstellungen /Nachrichtenübermittlung bzw. unter Server / Protokolle /SMTP vorgenommen.

Mail-Clients allgemein

Befindet man sich nicht innerhalb der Domäne oderverwendet man einen anderen Mail-Client, dann muss dieVerbindung zum Exchange über die Protokolle POP3oder IMAP aufgebaut werden. Standardmäßig sind dieDienste zwar installiert, müssen aber händisch aktiviertbzw. gestartet werden (Systemsteuerung / Verwaltung /Dienste). Nicht vergessen, die zugehörigen Ports auf derlokalen bzw. Netzwerkfirewall für den Exchange-Serverfrei zu schalten.

1 Firma digiremote, externer Partner bei der Systempflege der Abteilung Standardsoftware des ZID

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Outlook

Der klassische Standard-User arbeitete bisher diemeiste Zeit auf einem PC innerhalb einer Domäne undhat dort sein Benutzerprofil mit seinem Outlook-Profil,das eine direkte Exchange-Verbindung hat. Doch dieMobilität der Benutzer steigt ständig und da Laptopsmittlerweile fast das Gleiche können wie PCs und immerpreisgünstiger werden, arbeiten viele User zusätzlich oderausschließlich auf diesen mobilen PCs.

Exchange-Cache-Modus

Will man seine Arbeitsstation unabhängiger vom Ser-ver betreiben und auch den Netzwerkverkehr verringern,sollte man den Cache-Modus aktivieren.

In diesem Modus wird eine Kopie des eigenen Post-fachs lokal abgelegt und zur Verfügung gestellt. Dadurchhat man die Möglichkeit, sein Mail-Profil mitzunehmenund damit z. B. zu Hause zu arbeiten, auch wenn der Ser-ver nicht erreichbar ist. Will man nun trotzdem online ar-beiten, so gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine relativneue und trotz sicherheitstechnischer Überlegungen sehreinfache Methode ist der Zugriff über http auf den Ex-change-Server.

RPC-über-HTTP

Einerseits muss am Server der Dienst (Systemsteue-rung / Software / Windows-Komponenten hinzufügen/ent-fernen / Netzwerkdienste / RPC-über-HTTP-Proxy)nachinstalliert werden und andererseits muss der Outlook-Client dafür konfiguriert werden (E-Mail-Konten / Weite-re Einstellungen / Exchange-Proxyeinstellungen).

Zu empfehlen wäre hier natürlich auch, die Verbin-dung über eine Verschlüsselte Leitung (ssl) zu führen.

HTTPS

Im akademischen Bereich kann man jetzt SSL-Zertifi-kate für Server kostenlos bekommen2. Es besteht jedochauch die Möglichkeit, sich selbst ein Zertifikat auszustel-len und zu bestätigen. Zwar kommt dann eine Meldung,dass die Quelle des Zertifikats nicht als vertrauenswürdigbestätigt werden kann, aber die Verschlüsselung bleibtdieselbe. Wichtig im Zusammenhang mit RPC-über-HTTP (HTTPS) ist, dass man vor der Verwendung vonOutlook einmal eine HTTPS-Seite aufruft und das Zerti-fikat einmal in sein System installiert.

Ob es funktioniert und welche Verbindung Outlookverwendet, sieht man, wenn man bei geöffnetem Outlookmit der Maus über das Symbol rechts unten fährt und beigedrückter Strg-Taste die rechte Maustaste drückt unddann auf Verbindungsstatus klickt.

Web-Access

Hat man seinen Laptop nicht dabei und man will voneinem fremden PC aus mit seinem Mailprofil arbeiten,gibt es die Möglichkeit, über das Webmailsystem Web-Access zu arbeiten. Die volle Funktionalität hat man mitdem hauseigenen Internet Explorer von einem Win-dows-PC aus zur Verfügung, aber es funktioniert auch –mit einigen optischen und funktionalen Abstrichen – vonanderen Browsern aus.

Web-Access erlaubt dem Benutzer den Zugriff auf seinPostfach, wobei er nicht nur Zugriff auf alle seine Mailshat, sondern auch auf seine Kontakte, Notizen, Kalender,Aufgaben, Journale und Ordner.

Öffentliche Ordner

Die Groupware-Umgebung der Öffentlichen Ordnererlaubt das Bereitstellen von Informationen für bestimmteBenutzergruppen oder Benutzer in bestimmten Formaten.

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2 Siehe http://nic.tuwien.ac.at/services/zertifikate.

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Je nach Konfiguration der Empfängerrichtlinien werdenautomatisch für jeden Ordner Mailadressen generiert, un-ter denen die Ordner als Empfänger erreichbar sind. Mankann es wie ein funktionsspezifisches News-System be-trachten. Zum Beispiel können Kalender- und Kontakt-gruppen für Benutzer einer Gruppe in einem Ordnerangelegt werden und alle Benutzer, die Lesezugriff besit-zen, können diese Informationen verwenden.

Um diese Funktion nutzen zu können, müssen Sie ei-nem bestimmten Benutzer der Domäne die Eigentums-rechte der Öffentlichen Ordner zuweisen. Danach kanndieser Benutzer weiter Ordner mit den gewünschten In-formationen erstellen (Administratoren sind standardmä-ßig gesperrt). Folgende Ordner werden angeboten:E-Mail, Kontakte, Termine, Besprechung usw.

Mit Outlook 2003 können die Öffentlichen Ordnerproblemlos verwaltet, bearbeitet und benutzt werden.

Die Berechtigungen der Öffentlichen Ordner werdenin Stufen eingeteilt: Stufe 1 bis Stufe 8, wobei Stufe 8alle Berechtigungen bedeutet und Stufe 1 fast keine. DieBerechtigung für einen normalen Benutzer, der selbstElemente erstellen soll, seine eigenen Elemente löschenund sie nachträglich auch noch bearbeiten und lesen darf,ist die Stufe 4.

In Zukunft werden die Öffentlichen Ordner wohl vomSharepoint-Server abgelöst.

Das ist auch der Grund, warum man diese beiden Ser-ver nicht auf derselben Maschine installieren darf.

Abwesenheitsassistent

Weiters ist es möglich, den Abwesenheitsassistentenzu aktivieren. Dieser wird benötigt, damit Exchange füreinen Benutzer eine Abwesenheitsnotiz an einen E-Mail-Absender absetzen kann, wenn dieser nicht erreichbar ist(z.B. im Urlaub). Bei diesen Einstellungen ist es auchmöglich, eine Weiterleitung der E-Mails zu aktivieren.Hierbei ist jedoch höchste Vorsicht geboten, da dadurchauch Spam-Mails an alle Benutzer weitergeleitet werdenund auf diese geantwortet wird. Dies ist in den meistenFällen unerwünscht und kann auch zu einem schnellenAnwachsen des Speicherplatzes führen. Um diesen zuaktivieren, öffnen Sie die MMC, wechseln in die Globa-len Einstellungen, klicken auf Internet Nachrichtenfor-mate und im linken Fenster sollte der von Ihneninstallierte Ordner sein. Öffnen Sie die Eigenschaftenvon den Nachrichtenformaten und wechseln Sie in dieRegisterkarte Erweitert und hier haben Sie die Möglich-keit, den Abwesenheitsassistenten für externe Mail-Ein-gänge zu aktivieren. Wird der Abwesenheitsassistent hiernicht aktiviert, dann wird nur innerhalb der Domäne be-nachrichtigt.

Kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie sich Beschwerdenvon Usern ersparen wollen, die ihre Mails nicht lesenkönnen und im Anhang ein Mail.dat File haben, stellenSie das Exchange-Rich-Text-Format auf Nie verwenden.

Mobile Dienste

Hat man gar keinen PC oder Laptop zur Verfügung,gibt es immer noch die Möglichkeit, sich mit dem Handyauf den Exchange Server zu verbinden.

Will man nur Mails abfragen, so kann man sich überseinen Provider ins Internet verbinden und dann auf denExchange Server per POP3 oder IMAP zugreifen.

Unterstützt mein Handy oder Organizer Pocket-PCund ActiveSync, so können alle Features wie z. B. Kon-takte, Termine, Notizen genützt werden und zwar nichtnur auf pull, sondern auch auf push.

Leider werden Drittanbieter nicht direkt unterstützt. Somuss zum Beispiel für die Verwendung von Sync-ML(z.B.: Symbian) eine eigene Software zur Synchronisie-rung installiert werden.

Intelligenter Nachrichtenfilter

Bei so viel Mobilität muss man natürlich darauf ach-ten, dass man den Datentransfer so gering wie möglichhält, da das ja Geld kostet. Wenn der Inhalt der Mailbo-xen zum größten Teil aus Spam-Mails besteht, so kanndas Mail-Abfragen per Handy schon eine Weile dauernund kostet dementsprechend sinnlos viel Geld, da imNormalfall GPRS-Verbindungen genutzt werden. Der„Intelligente Nachrichtenfilter“ stellt erstmals seit SP1(hier musste der IMF noch nachträglich installiert wer-den) eine integrierte Möglichkeit dar, Spam-Mails zublocken, ohne auf Drittanbieter zurückgreifen zu müs-sen. Mit SP2 wird IMF automatisch mitinstalliert, aller-dings gilt es hier zu beachten, dass, wenn IMF schonzuvor installiert wurde, alle Einstellungen verloren ge-hen. Bei der Konfiguration wird ein Zahlenwert zwischen

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1 und 10 festgelegt, wobei 1 die wenigsten Mails blocktund 10 die meisten. Bei Stufe 10 ist die Gefahr hoch,Mails zu blocken, welche eventuell keine Spam-Mailsdarstellen. Der Nachrichtenfilter bietet die Möglichkeit,Nachrichten, welche als Spam identifiziert wurden, in ei-nen Ordner auf dem Server zu verschieben oder siegleich zu löschen. Sollte man sich entscheiden, die Mailsauf dem Server aufzuheben, so hat der Administrator dieMöglichkeit, Mails, welche fälschlicher Weise geblocktworden sind, dem Empfänger weiterzuleiten und den Ab-sender zu den „sicheren Absendern“ hinzufügen. Jedochbleibt zu beachten, dass jede abgelegte E-Mail Speicher-ressourcen benötigt und dadurch notwendiger Platz auf-gebraucht wird. Auch bei Sicherung des Servers kanndies zu Schwierigkeiten führen, daher ist es empfehlens-wert, von Zeit zu Zeit dieses Verzeichnis zu löschen.

Zum Aktivieren des Nachrichtenfilters müssen Sie zu-erst im Systemmanager von Exchange in den OrdnerGlobale Einstellungen wechseln, danach die Eigenschaf-ten der Nachrichtenübermittlung öffnen. Im Register In-telligenter Nachrichtenfilter können nun die Zahlenwertefestgelegt werden. Sollte das Service Pack 2 schon instal-liert sein, so muss der Nachrichtenfilter explizit aktiviertwerden. Dazu wechselt man in den Ordner Administrati-ve Gruppen, öffnet seine Gruppe, wählt seine Server ausund wechselt in den Ordner Protokolle und zum Schlussin den Ordner SMTP. (z. B.: Administrative Gruppe –Erste administrative Gruppe – Mein Mailserver – Proto-kolle – SMTP). Am Bildschirm sollte nur der virtuelleStandardserver für SMTP erscheinen. Nun mittelsRechts-Klick die Eigenschaften aufrufen, im Register All-gemein auf Erweitert klicken, in dem nun geöffnetenFenster auf Hinzufügen oder – wenn schon etwas konfi-guriert wurde – auf Bearbeiten klicken.

Hier haben Sie nun die Möglichkeit, den Nachrichten-filter durch Setzen des Häkchens auf Intelligent MessageFilter anwenden zu aktivieren. Danach alles mit OK be-stätigen. Problem des Nachrichtenfilters ist, dass es keineMöglichkeit gibt, Ausnahmen darzustellen.

Tipp für FAX

Sollten Sie ein Faxgerät betreiben, welches das Faxautomatisch an den Mailserver weiterleitet, kann es vor-kommen, dass der Nachrichtenfilter diese Mails mit denFaxen als Spam ansieht. Jedoch gibt es hierfür bereitseine Lösung.

• Öffnen Sie die MMC,• klicken Sie auf Eigenschaften der Nachrichtenübermitt-

lung,• danach auf das Register Verbindungsfilterung,• klicken Sie auf den Button Ausnahme.• In dem neuen Fenster klicken Sie auf Hinzufügen und ge-

ben die SMTP-Adresse des Faxservers ein.• Klicken Sie auf OK , bis Sie wieder in den Eigenschaften

sind.• Nun klicken Sie auf Annehmen, danach auf• Hinzufügen und fügen die IP-Adresse des Faxservers und

die des Mailservers hinzu.• Klicken Sie OK , bis die Eigenschaften geschlossen sind.• Nun wechseln Sie in Administrative Gruppen,• Erste Administrative Gruppe,• Server – danach wählen Sie Ihren Server aus,• Protokolle und klicken auf SMTP.• Öffnen Sie die Eigenschaften des virtuellen SMTP-Ser-

vers,• klicken in dem Register Allgemein auf Erweitert.• Im den neuen Fenster wählen Sie die IP-Adresse des

Mailservers aus und klicken• auf das Häkchen für die Verbindungsfilter, damit diese

aktiviert sind.• Bestätigen Sie alles mit OK , bis alle Fenster geschlossen

sind.

Nun sollten alle Faxe wieder ohne Problem ankommen.

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Absenderfilter

Da auch gesendete Mails einen Postfachspeicher über-füllen können, gibt es eine weitere Möglichkeit derSpamverminderung, die Absenderfilterung. Diese Funkti-on erlaubt dem Administrator am Server festzulegen, obein bestimmter Absender ein Spam ist und somit gleichverschoben oder gelöscht wird. Der Absenderfilter kannauch ganze Domänen blocken. Z.B. @hotmail.com.

Größe der Postfächer

Wird eine Maibox dennoch zu groß, dann haben Siedie Möglichkeit am Exchange Server – entweder für allePostfächer oder nur für einzelne – die Größe des Spei-cherplatzes zu definieren und den Benutzer zu warnen,dass es eng wird. Sie können festlegen, ab welcher Post-fachspeichergröße ein Benutzer gewarnt wird, wann keinSenden mehr möglich ist und ab wann er nichts mehrempfangen kann.

Systemanalyse

Best Practices Analyzer Tool

Das ist ein Programm, welches erst ab Service Pack 1funktionstüchtig ist, jedoch wertvolle Informationen überden Zustand Ihres Servers liefert.

Der besondere Vorteil dieses Programms ist es, dasses nicht nur den Fehler liefert sondern auch einen Linkzu einer Problemlösung bei Microsoft. Das erspart denAdministratoren das lange Suchen nach einer Lösung.

Das Programm muss man sich von der Microsoft Ho-mepage herunterladen und installieren. Es ist kein Neu-start nach der Installation notwendig, daher können Siees auch während des Betriebes installieren.

Beim Programmstart wird automatisch auf neue Upda-tes geprüft, danach kann man sich mit dem Active Direc-tory verbinden, falls eines vorhanden ist.

Als nächstes kann man eine neue Prüfung starten oderplanen. Bei dem Health und Performance Check emp-fiehlt sich eine Planung, da diese Prüfung etwas längerdauert ( > 2 h).

Für die Planung einer Überprüfung müssen bei derVerbindung zum Active Directory alle erweiterten An-meldeinformationen eingegeben werden. Wichtig hierbeiist, dass der angegebene Benutzer Administratorenrechteim Active Directory sowie auf dem Exchange Server hat,da sonst eine Planung nicht möglich ist.

Nachdem eine Prüfung abgeschlossen ist, müssen Sienur noch auf Bericht für diese Best Practices-Prüfungklicken und erhalten das Bild auf Seite 18.

Hier sehen Sie ein Problem und nachfolgende dreiLinks mit verschiedenen Optionen. Bei dem ersten Linkhandelt es sich um die Problemlösung. Dieser öffnet dieMicrosoft Homepage mit dem Artikel, welcher die Lö-sung des Problems beschreibt. Sie können diesen Berichtexportieren, der Bericht erhält das Format *.xlm.

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Page 18: ZIDline 14

WartungJe nach Auslastung des Servers und Größe der Daten-

bank empfiehlt es sich, in regelmäßigen Intervallen De-fragmentierungen und Backups mittels der guten altenMethode des Skriptings durchzuführen, sowie das regel-mäßige Löschen der Spam-Mails, falls diese archiviertwerden.

Das Defragmentieren mittels eseutil sollte nur in Ver-bindung mit einer Sicherung der Datenbank durchgeführtwerden, um einen möglichen Datenverlust zu vermeiden.Das Defragmentieren der Datenbank ist notwendig, umSpeicherplatz zu sparen und eine schnelleren Zugriff in-nerhalb der Datenbank zu gewährleisten. Leider sind dieInformationen in der Knowledge Base hierzu teilweiseetwas verwirrend, aber hat man einmal sein Skript er-stellt, kann man es immer und überall verwenden.

Getreu dem Motto „doppelt hält besser“ sollte eine zu-sätzliche tägliche oder wöchentliche Sicherung der Post-fächer und Öffentlichen Ordner über ntbackup durch-geführt werden, da die Defragmentierung mittels eseutilnur offline durchgeführt werden kann und deshalb nichtso häufig zum Einsatz kommt.

Ebenfalls sollten regelmäßig automatische WindowsUpdates durchgeführt werden, um den Server am neues-ten Stand zu halten. Dieses lässt sich ja schon seit gerau-mer Zeit komfortabel über die GPOs für Server undClients bewerkstelligen.

Generell empfiehlt es sich, einen Zeitplan zu erstellen,bei dem die verschiedenen Tasks für Backup, Update,und Defragmentierung von Platten und Datenbanken zeit-

lich aufeinander abgestimmt sind, damit es nicht zuKomplikationen im System (eventuellen Neustarts)kommt.

Zusammenfassung

Der Exchange Server lässt sich im Gegensatz zu sei-nen Vorgängern unkompliziert und ohne großes Vorwis-sen installieren und läuft nach eigener Erfahrung sehrstabil. Der Webzugriff ist voll funktionstüchtig und er-möglicht den Benutzern den Zugriff auf ihre Postfächervon überall aus. Nach der Einrichtung der Wartungs-skripts wird die Sicherung und Defragmentierung auto-matisch durchgeführt und somit wird der administrativeAufwand auf ein Minimum reduziert. Mit dem System-manager und der MMC für Active Directory hat man ei-nen komfortablen Überblick über die Benutzer und derenPostfächer. Negativ ist nur anzumerken, dass, wenn manTools einsetzt, die später in einem Servicepack mitgelie-fert werden, die Konfigurationen nicht übernommen wer-den. Dies hat zur Folge, dass Administratoren, denenman empfohlen hat, diese Tools zu verwenden, dann mitdem Einspielen des Servicepacks oftmals negativeÜberraschungen erleben, da sie dann mit Beschwerdender User bombardiert werden.

Im Großen und Ganzen ist der Microsoft ExchangeServer 2003 SP2 besser als sein Vorgänger und lässt inZukunft Großes erwarten, vor allem in Bezug auf denSharepoint-Server. Vielleicht fällt Microsoft auch nochetwas zum Thema „Schutz vor Viren und Würmern“ein!

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Lastverteilung von TUWIS++mit Zope Enterprise ObjectsFelix Beer, [email protected]

Durch die Ausweitung der angebotenen Dienste, insbesondere durch die Prüfungsanmeldung,ist die Auslastung des TUWIS++-Servers gestiegen. Während des Semesters führtenAnmeldungstermine manchmal zu Performance-Engpässen, jeweils zu Semesterbeginn (und hierjeweils am ersten Tag des Semesters) kam es zu absoluten Spitzenauslastungen mit bis zu knapp1500 offenen Benutzersessions, was zu Beginn des Wintersemesters 2005 zu relativ langenAntwortzeiten des Servers führte. Zope Enterprise Objects (ZEO) ermöglicht es nun, eineZope-Applikation auf mehreren Rechnern, also als Cluster, zu betreiben.

TUWIS++ basiert auf Zope, einem in Python realisier-ten Applikationsserver. Die einzelnen Applikationskom-ponenten (Objekte, Bilder, ...) werden dabei in der Regelin einer Datenbank abgelegt, Standard bei Zope ist dieZODB (Zope Object Database). Eine Speicherung derObjekte in anderen Datenbanken oder auch im Filesys-tem ist über APE (adaptable persistence engine) mög-lich. Der Zugriff auf relationale Daten ist in Zopestandardmäßig über Datenbank-Adaptoren und ZSQLMethoden gelöst und ist von der Verwendung der ZODBoder APE unabhängig.

TUWIS++ lief bis Oktober 2005 auf einem Dual-Xeon/2.4GHz mit 4 GB RAM, der auch die relationaleDatenbank beherbergte. Es war eine Zope-Instanz mitApache als vorgelagertem HTTP-Server konfiguriert.Eine im Oktober vorgenommene Auslagerung der Daten-bank auf einen eigenen Server brachte nicht die erhofftePerformance-Steigerung.

Zope ist multithreaded, aber ein einziger Prozess. Dasführt dazu, dass bei nur einer Zope-Instanz auch immernur ein Prozessor mit Zope ausgelastet werden kann (na-türlich können die anderen Prozesse den zweiten Prozes-sor auslasten, aber das Hinzufügen von Prozessorenwürde zumindest keine Verbesserung derZope-Performace bringen)

Werden mehrere Zope-Instanzen eingesetzt, stehenauch mehr Zope-Prozesse zur Verfügung.

Wenn das Betriebssystem es unterstützt, ist es im Fallvon mehreren Instanzen vernünftig, die einzelnenZope-Prozesse an jeweils einen Prozessor zu „binden“(das nennt man auch „setting processor affinity“).

Sinnvoll ist dabei das Binden an „physische“ Prozes-soren, d. h., an tatsächlich in Hardware vorhandene Pro-zessoren. Intels Xeon unterstützt Hyperthreading, dawerden – vereinfacht gesagt – die gerade unbenutztenProzessorkomponenten zu einem virtuellen zweiten Pro-zessor zusammengeschaltet. Unter Linux wird dieser vir-tuelle Prozessor als zweiter Prozessor gehandhabt.

Die TUWIS2 hat zwei (reale) Xeon-Prozessoren. Diesehen aus Betriebssystemsicht wie vier CPUs aus, mitden Nummern #0 bis #3, wobei #0 und #1 dem erstenphysischen Prozessor entsprechen und #2 und #3 demzweiten.

Performancemessungen haben gezeigt, dass mit jederhinzugefügten Zope-Instanz auf einer physischen CPUdie Leistung gesteigert werden kann, das Hinzufügenweiterer Prozesse auf den virtuellen CPUs jedoch kaumGewinn bringt.

Aus diesem Grund werden auf dieser Hardware nunzwei Zope-Instanzen eingesetzt. Das Pflegen getrennterInstanzen wäre jedoch recht mühselig, gäbe es nichtZEO (Zope Enterprise Objects). ZEO macht im Wesent-lichen nichts anderes, als eine gemeinsame ZODB fürmehrere Zope-Instanzen (ZEO-Clients) zu verwalten undsich dabei um Dinge zu kümmern wie Konfliktauflösungund Informieren der Clients, wenn Objekte in der Daten-bank geändert wurden. Da ZEO seine Dienste per TCPanbietet, können Clients auch leicht auf weiteren Servernaktiviert werden.

TUWIS++ läuft nun mit insgesamt vier Instanzen überzwei Server verteilt. Auf dem Master läuft neben zweiZope-Instanzen auch die Datenbank und der ZEO-Server,

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auf der zweiten Maschine laufen zwei weitere Instanzengrößtenteils ungestört von anderen Prozessen.

Die Verteilung der Anfragen auf die verschiedenenInstanzen übernimmt – in Ermangelung eines geeignetenModules a la mod_backhand für Apache2 – ein eigenerReverse Proxy/Load Balancer, pound (http://www.apsis.ch/pound/).

Pound teilt die Benutzeranfragen leicht konfigurierbarauf mehrere Backends (in unserem Fall Zope-Instanzen)auf, wobei jedem Backend eine Gewichtung zugeordnetwerden kann. Im Hochlastbetrieb hat sich eine Gewich-tung von 1:5 zwischen Master und zweitem Server alsgünstig herausgestellt, damit wird auf beiden Maschinenin etwa dieselbe Last erzeugt und Anfragen werden auchbei Hochlast noch relativ flüssig abgearbeitet.

Pound/ZEO bietet einen weiteren Vorteil für die War-tung – die Sessiondaten werden in einer weiteren, tempo-rären ZODB gehalten, die ebenfalls über ZEO verwaltetwird. Das ist notwendig, damit die Instanzen auch auf

dieselben Sessions zugreifen können, und über diesenMechanismus wird auch ermöglicht, einzelne Instanzenzu Wartungszwecken herunterzufahren, ohne dass dieSessions der Benutzer ungültig werden.

Pound erkennt Instanzen, die gerade nicht aktiv sind,und leitet die Anfragen automatisch auf andere, aktiveInstanzen um. Alle 30 Sekunden prüft Pound, ob eineInstanz wieder aktiv wird, und bindet diese Instanz dannvollautomatisch wieder ein.

Beim Installieren neuer Produkte oder bei Upgradeskann so ein weitgehend ungestörter Betrieb aufrechter-halten werden.

Für die Zukunft ist die Erprobung von „temporärenZEO-Clients“ vorgesehen, d. h., zu Hochlastzeiten könn-ten einfach einige „Reserve-PCs“ von einer CD gebootetund als weitere Instanzen eingebunden werden, womitdie periodischen Spitzen sehr kostengünstig abgedecktwerden könnten.

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Lastverteilung mit ZEO

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Erneuerungdes Applikationsservers fürStrömungsdynamik undFinite ElementePeter Berger

Im Jahr 2002 wurde mit der Installation des Clustersystems sc.zserv (HP/Compaq SC45) derGrundstein zur Lösung großer komplexer Problemstellungen aus dem Bereich Finite Elementeund Strömungsdynamik gelegt. Die Erneuerung dieses Systems wird zu einer deutlichenLeistungssteigerung und zu einer Ausweitung des Software-Angebotes führen.

Im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde mit der Pla-nung einer Ersatzanschaffung für den über drei Jahre altenApplikationsserver für Finite Elemente und Strömungsdy-namik (SC45-Cluster) begonnen. Ausschlaggebend fürdiese Neuplanung war, dass für einen Großteil der instal-lierten kommerziellen FE/CFD-Softwarepakete in naherZukunft keine Updates und neue Versionen für das Be-triebssystem TRU64 zur Verfügung stehen werden.

In einem Projektteam bestehend aus Vertretern derHauptbenutzergruppen und dem ZID wurden die Spezifi-kationen für ein Nachfolgesystem erarbeitet. Nach Vorla-ge dieses Konzeptes im Rektorat wurde der ZID imDezember 2005 mit der Durchführung einer öffentlichenAusschreibung beauftragt (maximaler Finanzrahmen: €380.000,- für die Rechnerhardware, für das Gesamtpro-jekt stehen in Summe € 450.000,- zur Verfügung).

Die Veröffentlichung dieser Ausschreibung erfolgteam 13. Jänner 2006, nach einer intensiven Prüfung derAngebote wurde am 5. April 2006 der Zuschlag der Fir-ma EDV-Design Informationstechnologie Ges.m.b.H. fürein Clustersystem von IBM (POWER5+ Prozessoren) mitfolgenden Komponenten erteilt:

Zugangsknoten:1x IBM p5-550Q/55A mit

8x CPU POWER5+ (1,5 GHz, 2x 36MB L3)p5+ QCM (Quad Core Module)32 GB Hauptspeicher2x 146 GB SCSI-Platten2x 300 GB SCSI-Platten2x Gbit Ethernet onboard2x Gbit Ethernet PCI-X Karte

Compute Nodes:54x IBM p5-520/52A mit je

2x CPU POWER5+ (1,9 GHz, 36MB L3)

p5+ DCM (Dual Core Module)16 GB Hauptspeicher1x 73 GB SCSI-Platte2x Gbit Ethernet onboard

Fileserver:1x IBM p5-520/52A mit

2x CPU POWER5+ (1,9 GHz, 36MB L3)16 GB Hauptspeicher2x 146 GB SCSI-Platten2x Gbit Ethernet onboard2x Gbit Ethernet PCI-X Karte1x FC dual port1x SCSI U320 dual channel PCI-X

Clusterkopplung:InfiniBand TOPSPIN

72 Port TOPSPIN 720 Server Switch55x HCA dual port Karte

Netzwerk:Fileservice und Management: Gbit-Netzwerk

(3x 24 port Gbit Switch)Anschluss an TUNET: Gbit

Betriebssystem: AIX 5L V5.3

Es ist geplant, alle bestehenden FE/CFD-Softwarepa-kete des SC45-Clusters zu übernehmen, zusätzlich wirdSTAR-CD zur Verfügung stehen.

Die Installation ist im Mai 2006 geplant, wir werdenso rasch wie möglich das neue Clustersystem in einemTestbetrieb zur Verfügung stellen.

Eine detaillierte Zusammenstellung aller Hard- undSoftwarekomponenten wird nach der Abnahme onlinezur Verfügung stehen (www.zserv.tuwien.ac.at).

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IT-Handbücher des RRZNPhilipp Kolmann

Nach mehrjähriger Unterbrechung sind nun wieder ausgewählte Handbücher des RegionalenRechenzentrums für Niedersachsen an der TU erhältlich. Sie zeichnen sich durch Qualität undbesonders günstigen Preis aus. Die Handbücher werden im Service Center des ZID verkauft.

Das Regionale Rechenzentrum für Niedersachsen(RRZN) der Universität Hannover begann 1982 eine Zu-sammenarbeit von Universitäten und Fachhochschulen imdeutschsprachigen Raum zur Herausgabe von EDV-Handbüchern, mit dem Ziel, gute, aktuelle und preisgüns-tige IT-Einführungsschriften anzubieten. Die Handbücherwerden – wie Vorlesungsskripten – an den verschiedenenUniversitäten erstellt, das RRZN lässt sie drucken undvertreibt sie. Zurzeit nehmen fast 170 Universitäten undFachhochschulen in Deutschland, Österreich und derSchweiz an der Kooperation teil. Über 2,5 MillionenExemplare von über 100 verschiedenen Titeln wurdenbisher aufgelegt.

Die Handbücher des RRZN haben im deutschsprachi-gen Raum einen ausgezeichneten Ruf. Durch die hohenAuflagen und ein schlichtes Erscheinungsbild ist einekostengünstige Produktion möglich (studentenfreundlichePreise). Ferner werden auch Nachdrucke von Schriftendes Herdt-Verlages angeboten.

Das RRZN beliefert nur eine Institution pro Universi-tät, zumeist das „Rechenzentrum“, das dann die Bücher –nur an Universitätsangehörige zu deren eigenem Ge-brauch – verkauft.

Bereits im Jahr 1984 war in der Programmberatungder Digitalrechenanlage das RRZN-Handbuch „Einfüh-rung in Pascal“ um öS 40.- erhältlich (Quelle: HeißerDraht, Nummer 46, Juni 1984). FORTRAN, C undUnix-Manuals folgten in den nächsten Jahren.

Im Zuge der Reorganisation des Rechenzentrums wur-de in den 90er Jahren der Verkauf der Handbücher ein-gestellt. Da das RRZN heute bessere Abnahmekon-ditionen anbietet und mit dem neuen Service Center amZID wieder eine Einrichtung vorhanden ist, wo der Ver-kauf von Dokumentation durchgeführt werden kann, neh-men wir gerne wieder an der Kooperation teil.

Das Service Center befindet sich im Freihaus, 2.OG,gelber Bereich (1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 8-10)und ist von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr ge-öffnet. Der Verkauf erfolgt nur gegen Barzahlung.

Aus organisatorischen Gründen kann der ZID nichtalle vom RRZN angebotenen Handbücher vertreiben.Folgende Handbücher sind zurzeit erhältlich:

Titel Preis inkl. USt

Windows XP - Grundlagen EUR 5,50

Access 2003 - Grundlagen EUR 5,50

Excel 2003 - Grundlagen EUR 5,50

PowerPoint 2003 - Grundlagen EUR 5,50

Word 2003 - Grundlagen EUR 5,50

StarOffice 8 / OpenOffice 2 mit CD EUR 4,50

Linux, KDE 3.4 EUR 5,50

C EUR 4,00

C++ EUR 4,00

C# EUR 4,50

CSS EUR 6,00

Java 2 EUR 6,00

Perl EUR 4,50

PHP Grundlagen EUR 5,00

PHP5 EUR 6,00

Folgende Titel sind bestellt und werden demnächst er-hältlich sein: Netzwerke, Grundlagen; PhotoShop CS;Latex; SQL, Grundlagen und DB-Design.

Wenn Sie Wünsche zur Beschaffung spezieller Hand-bücher bzw. größeren Bedarf (z.B. für eine Vorlesung)haben, teilen Sie uns dies rechtzeitig mit. Größere Men-gen müssen mehrere Monate im Voraus bestellt werden.

Zu beachten ist, dass der ZID RRZN-Handbücher nur

an Studierende und Mitarbeiter der TU Wien verkau-fen darf. Eine Weitergabe an andere Personenkreise(Schulen, Firmen, Privatpersonen) ist ausdrücklich unter-sagt. TU-fremde Interessenten können sich an denHerdt-Verlag wenden.

Literatur

Aktuelle Liste der verfügbaren RRZN Handbücher am ZID:http://www.zid.tuwien.ac.at/service/handbuecher.html

RRZN Handbücher:http://www.rrzn.uni-hannover.de/buecher.html

Herdt-Verlag: http://www.herdt.at/

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Einrichtung einesEDV-Laborsfür BauingenieureChristian Schranz, Institut für Hochbau und TechnologieKlaus Egler, Paul Torzicky

Die Fakultät für Bauingenieurwesen hat sich entschieden, ein zentrales EDV-Labor einzurichten.Diese Einrichtung gab es bis dato noch nicht. Es soll den Studierenden und Lehrenden im BereichBauingenieurwesen Arbeitsplatzrechner mit fachspezifischer Software anbieten. Das EDV-Laborsoll für Lehrveranstaltungen, Übungen sowie Seminare mit/von Fremdfirmen eingesetzt werden.

Zwei Kriterien waren bei der Planung maßgebend:Einerseits soll sich die Verwaltung aller Arbeitsplätzemöglichst einfach gestalten. Andererseits hat die Hard-warestruktur des EDV-Labors den Anforderungen derBenutzersoftware zu genügen. Zu dieser zählt nebendem üblichen Office-Paket und mathematischen Soft-wareprodukten, wie Wolfram Mathematica und Matlab,vor allem bauingenieurspezifische Software. EinigeBeispiele seien angeführt:

• CAD-Programme:Nemetschek Allplan, Autocad, Archicad

• Statikprogramme:SCIA ESA.PT, Stratos, Dlubal Rstab, Dlubal RFEM,IQ100

• Bauphysikprogramme:Heat 3D, Therm, Wufi, Bastian, CATT

• Grundbauprogramme: DC Software, Plaxis• Baubetriebsprogramme: Auer, ABK, Doka Tipos

Aufgrund der Benutzersoftware ist die Verwendungvon MS Windows XP als Betriebssystem erforderlich.

Struktur des EDV-Labors

Während der Planung des EDV-Labors gab es Gesprä-che mit dem ZID über dessen Erfahrungen zu vorhan-denen Systemen. Die Entscheidung fiel auf eine Ser-ver-Client- Lösung der Firma Ardence, Ardence DesktopEdition (s. http://www.ardence.com/enterprise/products.aspx?ID=83#), mit der einer der Autoren schon positiveErfahrungen in einem der ZID-Internet-Räume hat.

Dabei booten von einem entsprechend leistungsstarkenServer alle Clients. Diese Lösung vereinfacht nicht nur

den Installationsprozess sondern auch den Software-Up-date sowie die Neuinstallation von zusätzlicher Software.Diese Software zeichnet sich durch verschiedene Ima-ge-Modi aus, deren zwei normalerweise zum Einsatzkommen: Shared-Image Mode und Private-Image Mode.

Im Shared-Image Mode, auch als Virtual Disk Modebezeichnet, können alle Arbeitsplatzrechner von diesemImage booten. Ardence Desktop Edition verwendet ein-deutige Merkmale der Arbeitsplatzrechner für die Lizenz-verwaltung (normalerweise mac-Adressen). Dadurchscheint jeder Arbeitsplatzrechner wie ein spezifischerRechner auf, läuft aber nur von einem Image.

Im Private-Image Mode hat ein Arbeitsplatzrechnerdie Schreibberechtigung für das Image. Es kann dann na-türlich nur ein Arbeitsplatzrechner mit diesem Image ge-bootet werden. Dieser Mode dient zur Veränderung desImages, z.B. für Betriebssystemupdates oder Softwarein-stallationen.

Damit auf dem Server nur ein Arbeitsplatz-Image ein-gerichtet werden muss und somit die Verwaltung verein-facht wird, müssen alle Arbeitsplatzrechner komplettgleich ausgestattet sein. Im EDV-Labor kommen daher25 HP DC7600 (2,8 GHz und 1,0 GB RAM) zum Ein-satz. Die eingebaute Festplatte ist deaktiviert, da sie fürden Normalbetrieb eigentlich nicht erforderlich ist. DieUserdaten der Studenten werden auf den Studentenser-vern stud3.tuwien.ac.at und stud4.tuwien.ac.at unter denjeweiligen Studentenaccounts gespeichert. Dazu wird dieVerbindung zu diesen Studentenservern via smb aufge-baut. Somit haben die Studenten alle ihre Daten zentralgespeichert und müssen sich nicht auf zusätzlichen Ser-vern einloggen.

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Damit die Leistungsfähigkeit im Netzwerk gegebenist, wurde ein eigener Gbit-Switch angeschafft. Die Ar-beitsplatzrechner sind mit Gbit-Verbindung an den Ser-ver angeschlossen.

Der eingesetzte Server muss entsprechend leistungsfä-hig sein. Es wird ein HP DL360 mit zwei Xeon-Prozes-soren (3,0 GHz und 2,0 GB RAM) eingesetzt. AufRedundanz wird besonders Wert gelegt. Daher sind zwei72 GB Festplatten als gespiegelte Platten eingesetzt, dasNetzgerät sowie die Kühler sind ebenfalls in doppelterAusführung vorhanden. Als Betriebssystem wird Win-dows 2003 Server eingesetzt.

Der Server ist in diesem System ein single point offailure. Daher müssen „Notfall-Szenarien“ für einen Ser-verausfall geplant werden.

Von besonderer Wichtigkeit ist dabei die gewählteBackup-Strategie unter der Prämisse einer möglichst ho-hen Verfügbarkeit des Systems. Nicht alle beschriebenenBackup-Strategien konnten komplett durchgetestet wer-den, da einerseits die entsprechende Hardware zum gege-

benen Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung stand bzw.die hohe Auslastung des EDV-Labors die notwendigenTestzeiten nicht gestattet. Dies wird in der vorlesungs-freien Zeit nachgeholt.

Im beschriebenen Labor wird in regelmäßigen Inter-vallen eine Sicherung des Gesamtsystems vorgenommen.Dazu wird ein Ghost-Image der Festplatte des Serversauf einem ZID-Server abgelegt. Bei einem Test imEDV-Labor dauerte sowohl das Backup aber vor allemdas Recovery mindestens drei Stunden, weshalb dieseStrategie für absolute Notfallszenarien ungeeignet ist. Siekommt daher nur für Archivzwecke zur Anwendung.

Alternativ bietet sich die Anschaffung von Ersatzplat-ten der gespiegelten Platten an. Auf die Ersatzplattenwird regelmäßig über den Raidmechanismus der aktuelleDatenbestand gespeichert. Im Falle eines Datenverlustesauf den Orginalplatten kann der Betrieb durch einenTausch der Platten sofort wieder aufgenommen werden.

Um für einen Totalausfall des Servers gewappnet zusein, steht einer der Arbeitsplatzrechner als Ersatzserver

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Das EDV-Labor für Bauingenieure

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zur Verfügung, der immer eine aktuelle Version des Da-tenbestandes des Servers enthält. Ein Arbeitsplatzrechnerals Ersatzserver muss wegen der eingeschränkten Leis-tungsfähigkeit als Notlösung betrachtet werden. Die An-schaffung eines gleichwertigen Ersatzservers erscheintsinnvoll.

Eine weitere Möglichkeit bei einem Totalausfall desServers wird durch Ardence Desktop Edition geboten.Dabei kopiert man die Images regelmäßig auf die lokaleFestplatte der Arbeitsplatzrechner. Bei einem Totalausfalldes Servers müssen nur die lokalen Festplatten der Ar-beitsplatzrechner aktiviert werden. Einige Softwarepaketebenötigen jedoch den Server als Lizenzserver. Währenddieses absoluten Notbetriebes stehen diese Softwarepake-te nicht zur Verfügung.

Es muss nicht gesondert darauf hingewiesen werden,dass die verwendeten Images immer auf aktuellem Standgehalten werden müssen.

Aufbau und Installation

Die Aufbau- und Installationsarbeiten erfolgten inmehreren Schritten unter tatkräftiger Unterstützung meh-rerer ZID-Mitarbeiter.

Schritt 1: Installation eines ArbeitsplatzesAls Betriebssystem wurde auf diesem Arbeitsplatz MS

Windows XP installiert. Dies ist notwendig, da bauinge-nieurspezifische Software fast gänzlich dieses Betriebs-system erfordert. Soweit schon bekannt wurde dieBenutzersoftware installiert. Für die Validierung der Stu-dentenaccounts wurde ein eigener Validierungsmodul desZID installiert. Dies wird weiter unten noch genauer be-schrieben. Die Studentenaccounts sind hiebei derzeit nurals Standardaccounts verfügbar. Vereinzelte Software-Pa-kete (wie Nemetschek Allplan) erfordern jedoch Haupt-benutzer-Rechte für die Benutzer. Daher wurden einigegenerelle Accounts eingerichtet, unter anderem einer mitHauptbenutzer-Rechten. Danach wurden auch alle aktuel-len Treiber und Patches sowie die Ardence Client Softwa-re installiert.

Schritt 2: Server einrichtenAls Betriebssystem wurde MS Windows 2003 Server

verwendet. Für einige Softwarepakete waren noch einzel-ne Lizenzserver notwendig. Das Hauptaugenmerk galtaber der Installation der Distributionssoftware ArdenceDesktop Edition.

Die Software Ardence Desktop Edition beinhaltet aucheinen dhcp-Server sowie einen boot-PXE-Server für dieArbeitsplatzrechner. In der entsprechenden Konfigura-tionsdatei des dhcp-Servers wurden die mac-Adressen al-ler Rechner eingetragen und mit fixen IP-Adressenbelegt. Somit kann jeder Rechner mittels seiner IP-Adres-se identifiziert werden.

Schritt 3: Image erzeugenIm dritten Schritt wurde das Image des bereits instal-

lierten Arbeitsplatzrechners am Server erzeugt. Für dieArbeitsplatzrechner musste eine Image-Größe festgelegtwerden; diese beinhaltet das zu installierende Betriebs-system, die Benutzersoftware sowie eventuelle Benutzer-

daten. Danach wurde eine Virtuelle Disk erzeugt; einSchritt, der längere Zeit beanspruchte. Die Virtuelle Diskwurde dann am Server gemountet und formatiert. Auchhier sollte man eine längere Zeitdauer einplanen. Wäh-rend dieses Schrittes durften keine USB-Dongles ange-steckt sein, da diese denselben Laufwerksbuchstaben wiedie Virtuelle Disk beanspruchten. Ein Formatieren hättedann den Dongle beschädigen können. Die Virtuelle Diskmusste dann den zuerst installierten und in der dhcp-Konfigurationsdatei definierten Arbeitsplatzrechnern zu-geordnet werden. Die Virtuelle Disk wurde danach in Ar-dence Desktop Edition auf Harddisk First umgestellt.

Der Arbeitsplatzrechner musste nun auf Remote Bootumgestellt werden. Danach konnte das Image des Ar-beitsplatzrechners mittels Ardence Desktop Edition aufdie Virtuelle Disk geschrieben werden.

Schritt 4: Aktivierung des Images für alle Arbeits-platzrechner

Im vierten Schritt wurde der Arbeitsplatzrechner inArdence Desktop Edition von Harddisk First auf VirtualDisk umgestellt, und danach das Image von Private-Ima-ge Mode auf Shared-Image Mode. Somit war das Imagefür alle Arbeitsplatzrechner verfügbar. Danach konntenalle Rechner gestartet werden.

User-Validierung über TU-Passwort

Das Programm Gina von XPA-Systems (http://pgina.xpasystems.com/) kommt zum Einsatz. Beim Login desBenutzers werden nacheinander die Studentenserverstud3.tuwien.ac.at und stud4.tuwien.ac.at abgefragt. Fallsauf einem der beiden Server ein erfolgreiches Loginmöglich ist, wird die Nutzung des Rechners gestattet. Se-cure Pop oder SFTP können dabei als Validierungsproto-koll verwendet werden. Alle Studierenden mit gültigemStudentenaccount können somit validiert werden, ohneeigene Accounts im EDV-Labor anlegen zu müssen. Die-ser Validierungs- und Authentifizierungsablauf ist derzeitnoch in Diskussion und kann sich noch ändern.

Eine direkte Beschränkung auf eine Studienrichtungist noch nicht möglich. Es wird aber daran gearbeitet,dies zu ändern. Eine diskutierte Möglichkeit beinhaltetden Gruppenmodus im TUWIS++. Bei dieser Möglich-keit muss eine Gruppe eingerichtet werden, deren darinangemeldete Studenten dann bestätigt werden müssen.Nach dieser Bestätigung sollten diese Studentenaccountsvom ZID als zulässige für die Validierung verwendetwerden. Dies böte die Möglichkeit, noch vor Anmel-dungsbeginn diverse Vorbedingungen zu verlangen, diedann automatisch kontrolliert werden sollten. Dies ent-spricht in etwa der TU Wien E-Learning Authentifizie-rung (tuwel.tuwien.ac.at). Diese Möglichkeit ist jedocherst in Diskussion und kann so leider noch nicht einge-setzt werden.

Erfahrungen und Probleme

Ein nunmehr schon dreimonatiger Betrieb verläuft zurvollsten Zufriedenheit. Es sind keine systembedingtenProbleme aufgetreten. Besonders die Wartung stellte sichals besonders einfach dar.

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Während dieser Zeit wurde schon mehrmals zusätzli-che Software installiert. Dabei müssen alle Rechner aus-geschaltet werden. Danach wird das Image aufPrivate-Image Mode umgestellt. Nun kann ein Rechnerwieder im Private-Image Mode gestartet werden. Diesergreift nun schreibberechtigt auf das Image am Server zu.Nachdem die Software installiert, eingerichtet und getes-tet ist, wird der Rechner wieder heruntergefahren. DasImage kann wieder in den Shared-Image Mode umge-stellt werden. Die Software ist nun nach einem Neustartauf allen Rechnern verfügbar. Dieser Vorgang bewegtsich im Minuten-Bereich.

Im Folgenden sind einige Probleme, die während desBetriebes auftraten, aufgelistet. Diese sind jedoch rein lo-gistischer Natur, und hätten schon im Vorhinein verhin-dert werden können. Die Auflistung dient hier daher demErfahrungsaustausch.

• Startreihenfolge dhcp-Server sowie boot-PXE Server:Der dhcp-Server muss vor dem boot-PXE Server gestar-tet werden. Einmal trat der Fall auf, dass der boot-PXEServer vor dem dhcp-Server gestartet wurde; derdhcp-Server konnte nicht gestartet werden. Nachdemalle Rechner ihre IP-Adressen erst über den dhcp-Servererhalten, konnte kein Rechner gebootet werden. Ein ma-nuelles Deaktivieren des boot-PXE Servers sowie manu-elles Starten beider Server in richtiger Reihenfolge löstedas Problem, welches seit damals nicht wieder auftrat.

• IP-Adressenkonflikt:Um eine Software zu installieren, wird das Image auf Pri-vate-Image Mode umgestellt. Danach bootet ein Arbeits-platzrechner mit diesem Image. Dieser Arbeitsplatz-rechner erhält vom dhcp-Server eine – seiner mac-Adres-se zugeordnete – IP-Adresse. Im EDV-Labor beträgt dievoreingestellte dhcp-Lease-time zehn Minuten (dieskann natürlich verändert werden). Wird nun der Rechnerhinuntergefahren, das Image wieder auf Shared-ImageMode umgestellt und ein anderer Rechner zuerst neu ge-startet, erhält dieser zwar während des boot-Prozessesseine – der mac-Adresse zugeordnete – IP-Adresse. Nachdem Starten von MS Windows XP hat das Betriebssys-

tem noch die während der Installation erhaltene IP-Adresse. Bei Neustart aller Arbeitsplatzrechner führtdies zu einem IP-Adressenkonflikt. Dies kann leicht um-gangen werden, indem man die als dhcp-Leasetime ein-gestellte Zeitdauer abwartet und erst danach alleArbeitsplatzrechner startet. Andererseits erhalten die Ar-beitsplatzrechner nach einmaligem Verstreichen derdhcp-Leasetime sowieso ihre entsprechende IP-Adresse.

• Lizenzserver der Firma Nemetschek:Bei diesem Lizenzierungsverfahren wird am Arbeitsplatz-rechner eingestellt, wo sich der Lizenzserver befindet.Leider wird dabei auch der Name des Arbeitsplatzrechnersfestgehalten. Somit ist der im Image gespeicherte Namejener des Arbeitsplatzrechners, an dem das Image modifi-ziert wurde. Da jeder Arbeitsplatzrechner einen anderenRechnernamen hat, muss die Lizenzserverinformation anjedem Rechner nach jedem Neustart nochmals eingestelltwerden. Dies kann jedoch von jedem Benutzer des Pro-gramms, der gleichzeitig Hauptbenutzer-Rechte besitzt,erledigt werden. Derzeit wird noch angedacht, diesen Vor-gang durch Verwendung von scripts zu automatisieren.

Zusammenfassung

Der Betrieb des EDV-Labors läuft zur absoluten Zu-friedenheit. Alle bis jetzt aufgetretenen Probleme warenrein logistischer Natur, welche im Voraus hätten verhin-dert werden können. Da es sich dabei noch dazu nur umKleinigkeiten handelte, konnten diese auch rasch besei-tigt werden. Im laufenden Betrieb traten wie erwartetkeinerlei systembedingte Probleme auf.

Das geplante und hier eingesetzte Konzept hat sich alsabsolut passend für EDV-Labors erwiesen. Die Vorteileseien hier nochmals aufgelistet:

• einfache Wartungsarbeiten,• rasche und einfache Softwareinstallation an den Arbeits-

platzrechnern,• Konzentration rein auf die Serverwartung.

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netidee.at Förderprogramm

Die IPA (Internet Privatstiftung Austria) sucht Ideen, die das Internetin Österreich nachhaltig verbessern. Ausgewählte Projekte werdengefördert.

Weitere Informationen unter � www.netidee.at

Einreichungen noch bis 11. August 2006 möglich

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IT Online-Kurse am ZIDLearning System SupportJadwiga Donatowicz

Das Schulungsprogramm des ZID (LSS – Learning System Support) baut zeitgemäß ganz aufLernen via Internet. Auf dem Gebiet der Informationstechnologie (Betriebssysteme,Programmiersprachen, Office-Anwendungen etc.) werden eine Reihe von Online-Kursenangeboten.

Durch dieses Angebot können sich Studierende undandere Lernbegeisterte zeit- und ortsunabhängig Wissenaneignen. Unser Service steht grundsätzlich folgendenZielgruppen zur Verfügung:

• TU-Mitarbeiter• Studierende• TU-Externe

Bei der Gestaltung des IT Kurs-Portfolios sind bei derAuswahl von Angeboten die wichtigsten Entscheidungs-kriterien: möglichst hohe Qualität geeigneter Lerninhaltesowie günstiger Preis. Jeglicher Produktentscheidunggeht daher eine genaue Analyse der didaktischen Anfor-derungen, der Zielgruppe (Lernstil, Lerntyp, Ausstattung,Zugang, Kompetenzen) und der eigenen Ressourcen(technischer Support, Kompetenzen, sowie finanzielleRessourcen) voraus. Dahingehend sind wir bestrebt, un-seren Zielgruppen ein möglichst großes Spektrum vonOnline-Kursen bester Qualität anzubieten und zu sichern.

Das Service wurde etappenweise innerhalb von rundzwei Jahren aufgebaut. Zunächst wurden die Online-Kur-se der amerikanischen Firma DigitalThink angeboten.Später kam das SAI (SUN Academic Initiative) Projekthinzu, wobei das Softwareunternehmen Sun Microsys-tems (Educational Services) der TU Wien webbasierendeTrainings zum Nulltarif zur Verfügung gestellt hatte. MitAnfang dieses Jahres haben wir, auf bestehende Entwick-lung und Nachfrage reagierend, das Kurs-Portfolio umeinen weiteren Baustein, die deutschsprachigen Lernmo-dule der Firma Thomson NETg, erweitert. In diesem Ar-tikel soll der derzeitige Status erfasst und ein ersterErfahrungsbericht präsentiert werden.

Sämtliche Informationen über das aktuelle Kursportfo-lio, detaillierte Kursinhalte sowie die aktuellen Entwick-lungen sind auf unserer Web-Seite:

http://sts.tuwien.ac.at/lss/

verfügbar. Dort können auch die gewünschten Kurse ge-bucht werden.

IT Online-Kurse von DigitalThink

Durch die seit Herbst 2004 bestehende Partnerschaftmit DigitalThink/Convergys, einem der technologischund didaktisch führenden eLearning-Provider der USA,waren wir in der Lage, eine große Auswahl an IT Online-Kursen – speziell für Unix, Linux und Microsoft – zu-nächst den TU-Mitarbeitern und seit wenigen Monatenauch den TU-Externen anzubieten.

Die aktuell vorhandenen Lernmodule der Firma Digital-Think decken folgende Bereiche ab:

• UNIX:

• UNIX Fundamental Series• UNIX Shell Programming Series• UNIX System and Network Administration Series

• Red Hat Linux:

• Red Hat Linux Desktop Productivity Essentials• Red Hat Linux Essentials Series• Introduction to Red Hat Linux System Administra-

tion Series• Red Hat Linux Networking and Security Series

• Microsoft:

• Microsoft Certification: MCSE• Microsoft Office

Bisher haben 34 Teilnehmer 87 Kurse in Anspruch ge-nommen. Das folgende Diagramm veranschaulicht die Frei-schaltungen (kumulativ) von Dezember 2004 bis Mai 2006:

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Folgende Kurse wurden belegt (Anzahl in Klammer):

UNIX System Administration II (10)

Implementing DNS and Windows 2000 Domains (8)

Administering Accounts, Resources, and Delegation (8)

Microsoft Excel 2002 Fundamentals (8)

UNIX System Administration I (8)

Windows 2000:

Managing Active Dir. and Group Policy (7)

Microsoft Excel 2002 Fundamentals (7)

Microsoft Word 2002 Advanced Topics (3)

UNIX Fundamentals I (3)

Microsoft Windows XP Professional Upgrade (3)

Die im Dezember 2004 erfolgten Freischaltungen wa-ren eine finanziell vollständig von der Abt. Standardsoft-ware getragene Werbeaktion, die einerseits den TU-Mitarbeitern eine Erfahrung mit dem eLearning ermögli-chen, auf der anderen Seite ein wichtiges Feedback lie-fern sollte, das die Grundlage für weitere Planung undzukünftige Überlegungen darstellt.

Sun Academic InitiativeIT Online-Kurse von SUN Microsystems

Die SUN Educational Services stellen allen For-schung- und Lehr-Einrichtungen ein kostenfreies, umfas-sendes webbasiertes Curriculum zur Verfügung underfreuen sich großer Popularität. Für die TU Wien wer-den die Interessenten über den ZID als Lizenznehmer beiSUN Educational Services registriert. Sie bekommen eineZugangsinformation und können die Kurse dann selbstüber ein Web-Interface auswählen und buchen.

Folgende Themenschwerpunkte werden mit SAI abgedeckt:

• Java Technology• Java Enterprise System• Solaris OE• Java Desktop System incl. StarOffice• HTML Programmierung• Perl Programmierung• Apache Webserver• Web Development• XML Development• Directory Services (LDAP)

Bisher haben 335 Studenten und TU-Mitarbeiter die-ses Programm in Anspruch genommen. Das Diagramm

stellt die vorgenommenen Freischaltungen kumulativ in-nerhalb von zwei Jahren dar.

Im Sun Learning Center sind mittlerweile über 230Kurse online verfügbar. Jede einzelne Freischaltung be-deutet praktisch einen uneingeschränkten Zugang zu alldiesen Lernmodulen. Die kostenfreie Nutzung der Kurseist an deren Verfügbarkeit für die TU Wien im Rahmendes SAI-Programmes gebunden. Da wir in diesem Falllediglich den Freischaltungsaufwand übernommen haben,ist es uns weder möglich abzuschätzen, wie viele Kurseinsgesamt in Anspruch genommen worden sind, noch,welche davon die beliebtesten sind.

Deutschsprachige IT Online-Kurse vonThomson NETg

Aufbau des LSS-Servers

Die Tatsache, dass die Kurse nur in englischer Spra-che angeboten wurden, hat sich überraschenderweise ingar nicht so wenigen Fällen als problematisch erwiesenund wurde seitens der Institute sowie einzelner Interes-senten kritisch erörtert.

Dieser Sachverhalt wurde von uns ernsthaft wahrge-nommen und wir haben uns eingesetzt, den besten An-bieter deutschsprachiger Kurse, der gleichzeitig unserenRandbedingungen und Entscheidungskriterien entspricht,zu finden. Im Frühjahr 2005 ist dieses gelungen und ent-sprechende Verhandlungen wurden mit der deutschenNiederlassung der Firma Thomson NETg aufgenommenund zufrieden stellend abgeschlossen.

Parallel zur obigen Entwicklung haben wir entschie-den, einen eigenen Server für das LSS-Service aufzuset-zen. Mit Ende 2005 wurde der Gesamtaufbau der LSS-Plattform abgeschlossen und es erfolgte die Freigabe desLSS-Servers (netg.tuwien.ac.at).

Auf diesem Server bietet gegenwärtig der LearningSystem Support 94 deutschsprachige Online-Kurse ausfolgenden Fachgebieten an:

• PC and Windows User Fundamentals• Microsoft.NET• MS Exchange Server 2003• MS Internet Security (ISA) Server 2000

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• MS Office 2003• MS Windows Server 2003• MS Windows XP• Oracle• Business Application Software

und weitere 37 IT-Lernmodule aus den Fachbereichen:

• CISCO• Communications and Networks• Database Fundamentals• PC Application Software

Seit der Inbetriebnahme des LSS-Servers mit EndeJänner 2006 (vorher war die Aufbauphase) belegen der-zeit insgesamt 27 Kursbenutzer eine Anzahl von 61 Kur-sen. Das Diagramm veranschaulicht die Entwicklung(Teilnehmer, kumulativ):

Folgende Kurse wurden belegt (Anzahl in Klammer):

Microsoft Excel 2003 Grundlagen (5)

MS Windows Server 2003 -

Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur 1 (4)

Securing Your PC (3)

Microsoft PowerPoint 2003 Grundlagen (3)

Microsoft Word 2003 Grundlagen (3)

Microsoft Access 2003 Grundlagen (3)

MS Windows Server 2003,

Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur 2 (3)

Paint Shop Pro 8 Pt 2 - Working with Images (2)

Microsoft PowerPoint 2003 Aufbaukurs (2)

EnjoySAP Eigenschaften u. Funktionen (2)

Microsoft Excel 2003 Aufbaukurs (2)

Paint Shop Pro 8 Pt 1 - Getting Started

Microsoft Excel 2003 für Fortgeschrittene Teil 1 (2)

Microsoft Word 2003 für Fortgeschrittene Teil 1 (2)

Adobe PhotoShop 7.0 Fundamentals (2)

Erfahrungen und Probleme

Das Projekt „IT Online-Kurse“ stellte sich als einrecht komplexes Unterfangen heraus. Überwiegend wares der Aufbau des LSS-Servers, der mit Schwierigkeitenunterschiedlichster Art im Hardware- und Software-Be-reich verbunden war.

Darüber hinaus wurde dem Wunsch unserer Kunden,Zeugnisse ausdrucken zu können, entsprochen. DieseMöglichkeit bestand in der mitgelieferten Software nicht.Es war nicht einmal möglich, in der Administrationssoft-

ware vom Administrator-Account aus den Kursfortschritt(die so genannten. „Scores“) zu sehen, das konnte nurder jeweilige Kursbenutzer für sich selbst. Um diesesProblem zu lösen, wurde eine ODBC-Schnittstelle zurNETg-Datenbank eingerichtet. Über diese Schnittstellewurden mittels Perl- und PHP-Scripts (von einerhtml-Oberfläche aufrufbar), die von NETg nicht imple-mentierten, aber wünschenswerten Funktionen realisiert:

• Informationen über die gespeicherten Kurse:sowohl nach Kursnummer als auch nach Kursnamen ge-ordnet.

• Informationen über die eingerichteten Benutzer-Accounts

• Auflisten der für einen Benutzer freigeschalteten Kurse• Anzeigen des Kursfortschritts („Scores“)• Ausdruck eines Zeugnisses

Aus Sicherheitsgründen sind alle diese Web-Zugriffenur über ein speziell dafür eingerichtetes TCP-Port mög-lich, welches nur vom internen Subnetz erreichbar ist.

Nach der Einstiegsphase und erreichter Vertrautheit mitdem Gesamtsystem hat sich ein klarer Bedarf, die adminis-trativen Werkzeuge zu ergänzen bzw. neue zu entwickelnund zu implementieren, herauskristallisiert. So ist zum Bei-spiel zwecks Administrationsvereinfachung ein Mail-Inter-face geplant. Dies, sowie die geplante, weitere System-entwicklung lassen die Notwendigkeit der Bereitstellungausreichender zusätzlicher Ressourcen erkennen.

Ausblick

E-Learning ist ein viel versprechender Weg, um dieaufgebauten Lerninhalte und Kompetenzen möglichstvielen Studierenden zur Verfügung zu stellen. Die IT On-line-Kurse sind eine vollwertige Alternative zum traditio-nellen Schulungskonzept. Die Lernenden, die in eineminteraktiven Online-Kurs arbeiten, können sich geradeaufgrund dieser Interaktivität das Wissen selbst erschlie-ßen, aneignen und dann für praktische Problemstellungenanwenden. Die schnelle und qualitative Wissensaneig-nung der Mitarbeiter wird zu einem bedeutenden Erfolgs-faktor und schafft Vorteile in vielen Bereichen.

Die bislang gesammelten Erfahrungswerte mit den On-line Kursen auf der neuaufgebauten Learning Plattformsind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch begrenzt. Dervorliegende Beitrag kann demzufolge nur eine Zwischen-bilanz der geleisteten Arbeiten und gewonnenen Ergebnis-se zum Einsatz von der computerunterstützten Vermittlungvon Lerninhalten und relevantem Wissen wiedergeben undbeschränkt sich damit bewusst auf die Beschreibung derKonzeption und den Stand der bisherigen Umsetzung.

Mit dem Aufbau des LSS-Servers haben wir eine er-fahrungsreiche Lernperiode auf uns genommen, die dasMitwirken vieler Mitarbeiter der gesamten Abteilung zu-folge hatte. Mit aktiver und dauerhafter Unterstützungwurde das Projekt von den Kolleginnen und KollegenWalter Selos, Sunil Pilani, Rudolf Sedlaczek, MartinHolzinger, Andreas Klauda, Georg Gollman, BernhardSimon und Nathalie Kamenik tatkräftig begleitet und nurdank diesem synergetisch ausgerichteten Einsatz kam eszustande.

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PersonalnachrichtenHerr Dipl.-Ing. Antonin Sprinzl

hat am 1. 12. 2005 die Freizeitphaseseiner Altersteilzeitkarenz angetreten.Herr Sprinzl war seit 1972 an der da-maligen Prozessrechenanlage der TUWien tätig und arbeitete seit 1990 imZID an der Abteilung Standardsoft-ware, wo er sehr bald mit dem Auf-bau und der alleinigen Betreuung des

Goodie Domain Services begann. Diesem widmete er biszur Übergabe des Services an Rudolf Ladner sein ganzesEngagement.

Wir verdanken Herrn Sprinzl den weltweit guten Rufdes Goodie Domain Services und bedanken uns bei ihmfür seinen diesbezüglichen Einsatz. Herr Sprinzl warauch immer an der aktiven Diskussion rund um neue undwichtige IT-Aspekte bemüht.

Herr Rudolf Ladner betreut seitAnfang 2006 halbtags das GoodieDomain Service.

Frau Manuela Grebhann-Haas arbeitet seit 13. 2.nach ihrer Karenzzeit wieder in der Buchhaltung.

Frau Ursula Faustmann ist zu 100 % für den Be-triebsrat freigestellt worden. Der freiwerdende Stellenan-teil wird von Herrn Robert Vargason übernommen.

Herr Walter Weiss reduziert sein Beschäftigungsaus-maß, den freiwerdenden Stellenteil im Bereich der Tele-fonie übernimmt Herr Michael Weiss (bisherBuchhaltung).

Mit 1. März hat Herr Ing. Andreas

Knarek seine Tätigkeit in der ADV-Abteilung als Software-Entwicklerfür die Projektdatenbank begonnen.

Herr Alexander Straschil arbeitetseit Mitte März halbtags in der Ab-teilung Kommunikation, im Bereichder Serverbetreuung (insbesondereInfo-Server, Telefonbuchserver).

Wir wünschen allen neuen Mitarbeitern viel Erfolgund Freude bei ihrer Tätigkeit am ZID.

Zur Betreuung der Internet-Räume und im ServiceCenter sind am ZID folgende Studienassistenten ange-stellt:

Dipl.-Ing. Ch. Albrecht C. FellingerJ. Greilberger M. HoferM. Jaros H. JudtP. Kotik P. LischkaDipl.-Ing. Ch. Scholz T. WojcikDipl.-Ing. M. Wögerbauer K. Wong

Wir gratulieren Christine Albrecht, Christoph Scholzund Michael Wögerbauer zum Studienabschluss.

Auskünfte, Störungsmeldungen:

Service CenterBitte wenden Sie sich bei allen Fragen und Problemen,die das Service-Angebot des ZID betreffen, zunächst an das Service Center.

Telefon: 58801-

Adresse: 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 8-10, Freihaus, 2.OG, gelber BereichMontag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr

Ticket System: https://service.zid.tuwien.ac.at/support/

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Telefonliste, E-Mail-AdressenZentraler Informatikdienst (ZID)der Technischen Universität WienWiedner Hauptstraße 8-10 / E020, 1040 WienTel.: (01) 58801-42002Fax: (01) 58801-42099Web: www.zid.tuwien.ac.at

Leiter des Zentralen Informatikdienstes:W. Kleinert 42010 [email protected]

Administration:

S. Freisleben 42015 [email protected]

A. Müller 42015 [email protected]

M. Grebhann-Haas 42018 [email protected]

Öffentlichkeitsarbeit

I. Husinsky 42014 [email protected]

I. Macsek 42047 [email protected]

Service Center

Leitung:

Ph. Kolmann 42011 [email protected]

Th. Pitlik 42012 [email protected]

H. Ehrhardt 42066 [email protected]

S. Geringer 42065 [email protected]

M. Markowitsch 42062 [email protected]

S. Bachinger [email protected]

K. Pegac [email protected]

D. Sabounji [email protected]

A. Sorger [email protected]

S. Stigler [email protected]

ADV-Abteilungwww.zid.tuwien.ac.at/adv/

Leitung:

E. Dvorak 41070 [email protected]

M. Beer 41077 [email protected]

B. Borovali 41072 [email protected]

J. Divisch 41079 [email protected]

F. Glaser 41074 [email protected]

S. Gründlinger 41194 [email protected]

A. Knarek 41075 [email protected]

D. Lyzczarz 41076 [email protected]

W. Niedermayer 41195 [email protected]

A. Rajkovats 41073 [email protected]

R. Vargason 41196 [email protected]

M. Wograndl 41078 [email protected]

Abteilung Standardsoftwarests.tuwien.ac.at

Leitung

A. Blauensteiner 42020 [email protected]

Ch. Beisteiner 42021 [email protected]

J. Donatowicz 42028 [email protected]

G. Gollmann 42022 [email protected]

M. Holzinger 42025 [email protected]

I. Jaitner 42037 [email protected]

N. Kamenik 42034 [email protected]

A. Klauda 42024 [email protected]

R. Ladner 42033 [email protected]

H. Mastal 42079 [email protected]

H. Mayer 42027 [email protected]

Th. Mikulka 42023 [email protected]

E. Schörg 42029 [email protected]

R. Sedlaczek 42030 [email protected]

W. Selos 42031 [email protected]

B. Simon 42032 [email protected]

W. Steinmann 42036 [email protected]

P. Torzicky 42035 [email protected]

Abteilung Kommunikationnic.tuwien.ac.at

Leitung

J. Demel 42040 [email protected]

F. Blöser 42041 [email protected]

G. Bruckner 42046 [email protected]

Th. Eigner 42052 [email protected]

Th. Gonschorowski 42056 [email protected]

J. Haider 42043 [email protected]

P. Hasler 42044 [email protected]

G. Kittel 42042 [email protected]

J. Kainrath 42045 [email protected]

J. Klasek 42049 [email protected]

W. Koch 42053 [email protected]

F. Matasovic 42048 [email protected]

W. Meyer 42050 [email protected]

J. Öttl 42057 [email protected]

Ch. Schwarz 42055 [email protected]

A. Straschil 42057 [email protected]

R. Vojta 42054 [email protected]

Michael Weiss 42058 [email protected]

Walter Weiss 42051 [email protected]

Abteilung Zentrale Serviceswww.zserv.tuwien.ac.at

Leitung

P. Berger 42070 [email protected]

W. Altfahrt 42072 [email protected]

J. Beiglböck 42071 [email protected]

P. Deinlein 42074 [email protected]

P. Egler 42094 [email protected]

C. Felber 42083 [email protected]

H. Flamm 42092 [email protected]

W. Haider 42078 [email protected]

E. Haunschmid 42080 [email protected]

M. Hofbauer 42085 [email protected]

F. Mayer 42082 [email protected]

J. Pfennig 42076 [email protected]

M. Rathmayer 42086 [email protected]

M. Roth 42091 [email protected]

J. Sadovsky 42073 [email protected]

D. Sonnleitner 42087 [email protected]

Werner Weiss 42077 [email protected]

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Kurse in englischer – und jetzt auch – in deutscher Sprache

Neugierig?www.webkurse.at

Zum Beispiel:

Mandriva Linux Kurse€ 27,40

Microsoft Office 2003neue Funktionen

€ 28,80

Ein Service der Abt. Standardsoftware des Zentralen Informatikdienstes der TU Wien