zip 2015

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Über 800 Schüler im Reporter-Einsatz Erlaubt: Kinder dürfen im Lernlabor mit Feuer spielen Seite 14 Kunst: Holzschnitzer aus Tuggen sucht Nachfolger Seite 19 Auf Streife: Mit dem Schutzhund im Einsatz Seite 12 Spezialdruck vom Dienstag, 21. April 2015

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Zeitung in der Primarschule Spezialdruck vom Dienstag, 21. April 2015

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Über 800 Schülerim Reporter-Einsatz

Erlaubt: Kinderdürfen im Lernlabormit Feuer spielen

Seite 14

Kunst: Holzschnitzeraus Tuggen sucht

NachfolgerSeite 19

Auf Streife:Mit dem Schutzhund

im EinsatzSeite 12

Spezialdruck vom Dienstag, 21. April 2015

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Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 3

Willkommen in der Stromwelt CKW!Spannung garantiert! Strom live erleben – dort wo’s passiert.

Espresso machen, Auto tanken, am Computer arbeiten, ein Fussballspiel am TV schauen –haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viel elektrische Energie Sie im Alltag verbrau-chen? Schalter an, Schalter aus. Für uns eine Selbstverständlichkeit, aber wie sähe IhrLeben ohne Strom aus?

Keine andere Energieform ist so vielfältig einsetzbar wie die Schlüsselenergie Strom. DennStrom steuert den gesamten Verkehr, die Abwasser- und Wasserversorgung, die Telekommu-nikation, den Zahlungsverkehr und vieles mehr. Das wird uns erst bei einem Stromunterbruchbewusst. Aber was braucht es, damit wir Strom rund um die Uhr zur Verfügung haben? Und –ist eine sichere Versorgung auch in Zukunft gewährleistet?

Komplexes Thema – einfach, interessant und kompetent vermitteltStrom ist die Kernkompetenz von CKW. Gross und Klein entdecken in unserer multimedia-len Ausstellung, was unsere Gesellschaft beschäftigt – heute und in Zukunft. Und vor allemerfahren Sie, wie Sie persönlich verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen können.Spannende Führungen durch unsere Stromwelt CKW, unterstützt durch Referate und anschau-liche Exponate, lassen Sie das Thema Strom «begreifen» – im wahrsten Sinne des Wortes.

Spannender Energieunterricht: stufengerechte Führungen und SchulprojekteVon der Primar- bis zur Kantonsschule: Der CKW-Schulservice bietet Lehrpersonen ein ausge-klügeltes, stufengerechtes Angebot zu den Themen Elektrizität und Energieeffizienz für einenspannenden Unterricht. Die Exponate, Arbeitsblätter und Broschüren vermitteln sachbezogene

Informationen, sind verständlich und methodisch-didaktisch aufbereitet – und sofort einsetz-bar. Der Unterricht findet in der Stromwelt CKW oder im Schulzimmer statt. Interessante undlehrreiche Stunden sind garantiert!

Führungen für alle AltersgruppenNicht nur Energie, auch Neugierde treibt den Menschen an. Wir freuen uns, dass unser Ange-bot seit Jahren von einem breiten Publikum (über 8'000 Besucher in mehr als 400 Führungenpro Jahr) rege genutzt wird. Ob Unternehmen, Vereine, Vertreter aus Politik und Wirtschaft,private Gruppen oder Familien – alle finden in der Stromwelt CKW Antworten auf ihre Fragenzur unerschöpflichen Themenquelle «Strom». Mit Referaten, Filmen, Exponaten. Zum Zuhören,Zuschauen, Diskutieren und selber Experimentieren.

Melden Sie sich gleich für eine kostenlose Führung an!Telefon 041 249 59 66 oder [email protected]

Weitere Infos zur «Stromwelt CKW» und dem CKW-Schulservice finden Sie unter:www.ckw.ch/schulen und www.ckw.ch/stromwelt

Am Modell und live – gewinnen Sie einen faszinierenden Einblick insInnenleben des Wasserkraftwerks Rathausen.

IMPRESSUMSonderdruck der «Neuen Luzerner Zeitung»und ihrer Regionalausgaben vom 21. April2015. Erstellt von der Neuen Luzerner ZeitungAG, Maihofstrasse 76, Postfach, 6002 Luzern.

Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG;Verleger Erwin Bachmann, Präsident desVerwaltungsrates

Verlag: Jüg Weber, Geschäfts- undVerlagsleiter

Projektleitung: Fiona Steiner

Produktion: Yasmin Kunz (redaktionelleInhalte), Sven Gallinelli (Layout), Oliver Marx(Grafik).

Illustration Zippi: Fruitcake/Pancho Rojas

Frontseite: Bild Nadia Schärli

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EDITORIAL

Nicht nur Zeitunglesen soll Schule machen

Sich jeden Tag über die

Geschehnisse in der

Welt, der Schweiz und

unserer Region zu in-

formieren, war spannend.»

Zu diesem Fazit kamen viele

der rund 800 Schüler, die am

Projekt Zeitung in der Primar-

schule, kurz ZIP, mitgemacht

haben. Und genau darum

geht es: Das Projekt, das

heuer bereits das neunte Mal

durchgeführt wurde, soll

Schüler animieren, Zeitung zu

lesen. Doch das ist bei wei-

tem nicht das einzige Ziel,

das damit verfolgt wird. Das

Projekt will auch die Freude

am Schreiben vermitteln. Und

wer ist da geeigneter als

Journalisten, deren tägliches

Handwerk das Schreiben ist?

31 Journalisten standen den

neugierigen Schülern Rede

und Antwort – und stiessen

bei den Kinderfragen manch-

mal gar an ihre Grenzen.

Letztlich sind 28 Schülertexte

bei unserer Redaktion ein-

gegangen. Die Schüler liessen

sich von ihren eigenen Inte-

ressen inspirieren und be-

richteten darüber. Dabei ha-

ben sie Geschichten geschrie-

ben, auf die wir Journalisten

sogar neidisch waren.

YASMIN [email protected]

Christian Hodel, Reporter der «Neuen Luzerner Zeitung», erzählt den Schülern von seinem Arbeitsalltag.Bild Pius Amrein

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 4

NEUDORF: 5. und 6. Klasse von Selina Erni

TUGGEN: 5. Klasse von Antoinette Auf der Maur

SEELISBERG: 5. und 6. Klasse von Christine Flüeler LUZERN: 6. Klasse von Cornelia Zeier

NEUDORF: 5. und 6. Klasse von Thomas Bitterli TUGGEN: 5. Klasse von Karl Market

LUZERN: 6. Klasse von Robert Klemm

BAAR: 5. Klasse von Daniela Steinmann

Diese 45 Klassen haben mitgemachtZIP Mehr als 800 Primarschüler waren dieses Jahr im

Reporter-Einsatz. 17 Klassen haben für uns in die Tasten gehauen –und mit Hilfe von Profis packende Berichte geschrieben.

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 5

LUZERN: 5. und 6. Klasse von Manuela Ulrich

KRIENS: 6. Klasse von Kurt Brunner

ROTKREUZ: 6. Klasse von Fabienne Egli

NEUENKIRCH: 5. Klasse von Claudia Strack

EMMENBRÜCKE: 5. Klasse von Stephanie Riechsteiner

EMMENBRÜCKE: 5. Klasse von Yvonne Eggenschwilerund Lea Baumgartner

SCHÖTZ: 6. Klasse von Andrea Häfliger

WEGGIS: 4. Klasse von Angela Nuñez

ZUG: 5. Klasse von Thomas BächlerERSTFELD: 6. Klasse von Stefan Arnold

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 6

SCHWARZENBERG: 6. Klasse von Anita Bucher

SCHATTDORF: 6. Klasse von Christoph Locher

EMMENBRÜCKE: 5. Klasse von Sara Gautschi

ROMOOS: 3. bis 6. Klasse vonPeter Schwarzentruber und Heidi Kunz

GREPPEN: 5. und 6. Klasse von Helen Tran

ANDERMATT: 6. Klasse von Beat Perroulaz

SINS: 6. Klasse von Raphael Lohri

BAAR: 5. Klasse Theres Altenberger

NEUHEIM: 5. und 6. Klasse von Monica RothWEGGIS: 4. Klasse von Nadine Portmann

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 7

KRIENS: 4. Klasse von René Bieri

LUZERN: 6. Klasse von Bruno Müller

VITZNAU: 6. Klasse von Annina Ruch

LUZERN: 6. Klasse von Aaron Hausheer

LUZERN: 5. und 6. Klasse von Barbara Gisler

SILENEN: 5. Klasse von Andreas WalkerLUZERN: 5. und 6. Klasse von Daniel Bucher

SINS: 6. Klasse von Pascal Bucher

Mitwirkende Klassen ohne Klassenfoto:EMMENBRÜCKE: 6. Klasse von Tereza AgaticALTDORF: 6. Klasse von Corinne GnosLUNGERN: 2. Mittelstufe von Adrian GrünigKRIENS: 5. Klasse von Erwin ZihlmannEMMENBRÜCKE: 6. Klasse von Dominik LeibundgutLUNGERN: 2. Mittelstufe von Patricia FrankBALLWIL: 5. Klasse von Jenny PfeifferBAAR: 5. Klasse von Cornelia BürliEMMEN: 4. bis 6. Klasse von Regula Baratte

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 8

So haben die Lehrer das Projekt erlebtRÜCKBLICK Das Berichteschreiben war kein Schleck – es gab viel zu organisieren und zuunterstützen. Trotzdem möchten diese Lehrer das Projekt nicht missen. Sie sagen, warum.

«Mit der Zeitung ins Turnen»

W ie ist das möglich, dass einganzes Land bankrott-geht?»; solch durchdachteFragen seitens der Schü-

lerinnen und Schüler tauchen plötzlichim Unterricht auf, wenn täglich dieZeitung gelesen wird. So manche Dis-kussion fand während der morgendli-chen Lektüre der «Neuen Zuger Zeitung»ihren Platz. Die Aktualität hält somitEinzug ins Schulzimmer und kann zumUnterrichtsinhalt werden. Beim täglichenZeitungsritual gingen die Schülerinnenund Schüler ihrer Recherchefrage nachund suchten entsprechende Informatio-nen in der Zeitung. Die untersuchtenThemen waren dabei so vielfältig undkreativ wie die Schüler selber, von Un-fall-Arten oder der Frage, über welcheTiere berichtet wird, bis zu Tageslänge-Berechnungen oder der Häufigkeit vonSportarten in Artikeln war alles dabei.Fein säuberlich führten alle ein Heft dazu,damit sie am Ende des Projekts ihre Er-gebnisse präsentieren konnten.

Nebst der täglichen Recherchearbeitist die Zeitung auch ein tolles, sich

immer veränderndes Unterrichtsmate-rial. So kann man selbst Grammatikdamit üben, beispielsweise Wortartenanstreichen oder Sätze aus einem Arti-kel in andere Zeitformen setzen. Sogarim Sport haben wir die Zeitung einge-setzt und versucht, mit einemmehrfachgefalteten Zeitungsbogen auf der Brustohne Hilfe der Hände herumzurennen,ohne dass der Bogen runterfällt.

Der Höhepunkt des Projekts war dasArtikelschreiben. Beim Besuch des im-posanten Wasserkraftwerks Göschenenstanden wir plötzlich in einem Turbi-nenraum und stellten uns vor, wie hierdas Wasser durchschiesst, wenn dieTurbine nicht gerade ausser Betrieb ist.Wir durchwanderten die Gänge undHallen des Kraftwerks mitten im Bergund sogen die Eindrücke auf. Aus dengewonnenen Informationen einen all-gemein verständlichen, nicht zu tech-nischen Artikel zu schreiben, war einegrosse Herausforderung. Genau in die-sem Moment besuchte uns eine Jour-nalistin. Sie gab den Schülern hilfreicheInputs, wie sie das Schreiben angehen

können. Zudem erzählte sie aus ihremAlltag, und die Schüler stellten interes-siert ihre Fragen.

Schliesslich durfte eine kleine Schü-lergruppe die Zuger Polizei besuchenund eine Einsatzübung mit Polizeihundmiterleben. Obwohl das Artikelschrei-ben für die Schüler durchausmit Mühenverbunden war, bleibt am Ende der Stolzauf das Endresultat. Schliesslich hat mannicht so oft die Möglichkeit, selber fürdie Zeitung zu schreiben!

Fürmich gehören die aktuellen Nach-richten unbedingt in den Unterricht. Dasvertiefte Kennenlernen einer journalis-tischen Tätigkeit hat einen grossen Lern-effekt. Wir haben es geschätzt, diesesMedium als täglichen Begleiter zu haben.Ich bedanke mich bei der Projektleitungder «Neuen Luzerner Zeitung» und denSponsoren für den reibungslosen Ablaufund diese tolleMöglichkeit der Horizont-erweiterung für die Schüler!

FABIENNE EGLI,KLASSE 6R IN ROTKREUZ

«Tipps von Journalistin halfen»

N ach Neujahr bis zu den Fas-nachtsferien stand die Zei-tung täglich während einerLektion im Mittelpunkt der

Romooser Dritt- bis Sechstklässler. DerMedienkunde-Ordner «Lesen machtgross» war für uns Lehrpersonen einegrosse Hilfe, um den Schülern das Zei-tunglesen schmackhaft zu machen. Mitdiesen abwechslungsreichen Arbeitsauf-trägen gelang es uns gut, bei den Kin-dern die Neugier fürs Zeitunglesen zuwecken.

Das Ziel, die Zeitung spezifisch nachInformationen abzusuchen, haben dieSchüler mit ihrer persönlichen Langzeit-beobachtung sehr gut erfüllt. In derzweiten Vormittagslektion (der LZ-Klas-sensatz erreichte um 9 Uhr Romoos)verwandelte sich das Schulzimmer je-weils in eine Zeitungsstube. Es war im-mer sehr eindrücklich, wie konzentriertund ausdauernd die Kinder lasen, ihreBeobachtungen auf Blättern gestaltetenoder die neusten Informationen aus derRegion miteinander austauschten.

Selber einen Bericht zu schreiben,war für alle eine grosse Herausforde-rung. Nach einem interessanten Arbeits-vormittag im CKW-Ausbildungszentrumin Reussbühl musste nun das Recher-chematerial zu einem abwechslungs-reichen Bericht verarbeitet werden. DieJournalistin Flurina Valsecchi gab unsbei ihrem Besuch in der Klasse vielewertvolle Tipps. Als ehemalige Lehrerinverstand sie es prima, den Kindern auf-zuzeigen, dass es für einen guten Berichtviel Zeit und Geduld braucht. Nacheinigen praktischen Übungen verriet sieden Schülern drei wertvolle Tricks, diefür ihre Weiterarbeit an dem eigenenZeitungsbericht sehr hilfreich waren. Sieriet etwa: «Geh zu einem Klassenkolle-gen, zum Lehrer oder zu deiner Mutterund erzähl deine Geschichte. Nachherschreibst du sie so, wie du sie erzählthast.» Weiter empfahl sie: «Schreibe denTitel mit einem Verb. Das macht ihnlebendiger.» Zuletzt sagte die erfahreneJournalistin, dass ein Leadmit zwei oderdrei Sätzen besser ist als einer mit fünf.«Je kürzer, desto besser.»

Für das zweite Recherchethema«Winter in Romoos» waren die Schülereinzeln oder in Gruppen zu Themenwie «Über die Entstehung und den Be-trieb des Kinderskiliftes im Schilt» oder«Unterwegsmit dem Schneeräumer früham Morgen» unterwegs. Die Kinderrecherchierten, formulierten und foto-grafiertenmit grossem Engagement. Fürdie zeitungsreifen Berichte waren jedochdie Hilfeleistungen und guten Ratschlä-ge seitens des Lehrers sehr gefragt.Fazit: Dank dem ZIP-Projekt haben

die Romooser Dritt- bis SechstklässlerLust am Zeitunglesen erhalten, könnengezielt Informationen in der Zeitungfinden und sogar selber einen Berichtverfassen.

Im Namen des Romooser Lehrer-teams danke ich den ZIP-Verantwortli-chen ganz herzlich für das tolle Angebotund die gute Unterstützung.

PETER SCHWARZENTRUBER,3. BIS 6. KLASSE IN ROMOOS

«Erholung in der Redaktion»

A uch bei der zweiten Teilnah-me mit derselben Klasse wardie Begeisterung noch gross!Es war für mich nicht schwie-

rig, meine interessierten und engagier-ten Sechstklässlerinnen und Sechstkläss-ler auch dieses Jahr fürs Projekt ZIP zubegeistern, sind die positiven Erinne-rungen aus demVorjahr doch allen nochsehr präsent. Die Herausforderung be-stand für mich allerdings darin, einaufbauendes und vertiefendes Folge-projekt zu lancieren und dabei Wieder-holungen möglichst zu vermeiden.

In der ersten ZIP-Staffel wählte jedesKind als Einstieg ins Leben als kleineZeitungsreporter in Absprache mit mirein individuelles Zeitungsprojekt. JedenMorgen erhielt jedes Kind seine eigenefrisch gedruckte Zeitung. So haben mei-ne Schülerinnen über Wochen täglichArtikel zu ihrem Thema gesucht, aus-geschnitten, aufgeklebt und protokolliert.

Drei Beispiele: Janic sammelte alle«Ratgeber»-Artikel, analysierte derenInhalte und fasste einige Beispiele, dieihn besonders beeindruckten, zusam-

men. Carmen nahm die publiziertenTodesanzeigen von Frauen unter dieLupe. Sie hat eine repräsentative Statis-tik angefertigt. Um etwas mehr darüberzu erfahren, hat sie sogar noch einenBestatter in Wohlen AG besucht undinterviewt. Silvan, selber ein erfolgrei-cher Nachwuchsskifahrer, schnitt alleArtikel über den alpinen Skisport ausund gestaltete ein kreatives Plakat damit.Im Anschluss galt es für alle, das eigeneProjekt der Klasse in Form einer Prä-sentation näherzubringen.

Parallel zum eigenen Projekt lief dasGemeinschaftsprojekt. Wir besuchtendie Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern(VBL). Anschliessend galt es, eine leichtverständliche, spannende und inhaltlichkorrekte Reportage zu verfassen. Nach-dem wir im Vorfeld, die verschiedenenTextgattungen einer Zeitung untersuchthatten, lernten die Kinder insbesonderedie Kriterien einer Reportage kennen.Zur Unterstützung berichtete uns RobertBossart, damals Redaktor der «NeuenLuzerner Zeitung« (Neue LZ) im RessortPiazza, exklusiv bei uns im Klassen-zimmer von seinem Arbeitsalltag. Diese

theoretischen Vorkenntnisse und dieTipps vom Profi verhalfenmeinen Schü-lerinnen und Schülern schliesslich zueiner gelungenen Reportage.

Die zweite Staffel: Dieses Jahr muss-ten die Kinder nach einem kurzen Re-fresher nun wesentlich selbstständigerarbeiten. Wir entschieden uns, die Cen-tralschweizerischen Kraftwerke (CKW)unter die Lupe zu nehmen. So besuchtenwir nach Internetrecherchen die CKW inRathausen. In Gruppen verfassten dieSchülerinnen und Schüler nachher mitHilfe ihrer Notizen erste Texte zu einzel-nen Inhalten, setzten Untertitel, korri-gierten und redigierten. Während nuracht Schultagen bis zum Redaktions-schluss hiess es, alles zu einer Einheitzusammenzusetzen, einen passendenTitel zu entwickeln, einen packendenLead zu verfassen und die ganze Repor-tage auszufeilen. Unser Klassenzimmermutierte zum Schreibatelier. AuchSchreibmuffel fanden wieder Gefallen andieser anspruchsvollen Arbeit. Zur akti-ven Erholung besuchten wir in diesenTagen nebenbei auch noch die Redaktionder Neuen LZ in Luzern und die Dru-

ckerei Ringier in Adligenswil. Nach die-sem Blick hinter die Kulissen und derKompetenten Führung von Neue-LZ-Mit-arbeiterin Stéphanie Rossi-Michel ver-vollständigte sich für die Sechstklässlerdas Bild der Berufe rund um die Zeitung.Nun darf die Klasse 6a zurücklehnen unddie tollen ZIP-Seiten in den Tageszeitun-gen geniessen und sich auf den heutigenSonderbund freuen.

Das Projekt war auch im zweiten Jahreine grosse Bereicherung für den Schul-alltag. Die Kinder erhielten nochmalsandere Zugänge zu verschiedenen Text-gattungen und dem Medium Zeitung.Wir arbeiteten wiederum fächerüber-greifend, individuell und in Gruppen,womit auch gezielt Sozial- und Selbst-kompetenzen gefördert werden konnten.Das gemeinsame Zeitungsprojekt hatdie Kinder nochmals näher zusammen-gerückt und jedes einzelne Kind indivi-duell weitergebracht. Gerne empfehleich dieses lehrreiche, attraktive undvielseitige ZIP-Projekt weiter!

RAPHAEL LOHRI,KLASSE 6A IN SINS

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 9

So haben die Schüler das Projekt erlebtFAZIT Die Schüler haben Zeitungszeit unterschiedlich erlebt. Einigesind bestätigt im Traumberuf, andere hingegen wissen, dass sie nie

in einer Redaktion arbeiten werden. Sie sagen, warum.

Carmen Rogen-moser, 11 Jahrealt: «Ich fand esspannend, diesesProjekt zumachen,weil man so etwasmehr weiss überein konkretes The-ma wie etwa dieDruckerei Ringier

Print in Adligenswil oder die Central-schweizerischen Kraftwerke. Dasschwierigste beim CKW-Besuch war,aus all den Zahlen einen Zeitungs-artikel zu machen, sodass er span-nend ist und zumWeiterlesen anregt.Der Titel und der Lead waren fürmich die anspruchsvollste Aufgabe,denn diese Teile müssen besondersgut formuliert sein.»

Lisa Stopfer,12 Jahre alt: «Mirhat der Ausflug indie Redaktion der‹Luzerner Zeitung›gut gefallen. In derRedaktion gibt esviele spannendeBerufe. Zum Bei-spiel derjenige des

Journalisten. Diese Personen inter-viewenMenschen und schreiben dieTexte für die Zeitung. Ich glaubenicht, dass ich einmal Journalistinwerde, da ich nicht gerne Texteschreibe. Sehr gut gefallen hat mirdas Korrektorat, dort werden dieTexte der Journalisten korrigiert. Ichkönnte mir vorstellen diesen Jobauch einmal zu machen. Allerdingskönnte es einem bestimmt auchlangweilig werden, wenn man Tagfür Tag immer nur Texte korrigiert.Ich finde, dieser Job bietet wenigAbwechslung.»

Yanik Konrad,12 Jahre alt: «Ichfand das ZIP-Pro-jekt super. Man hatsich wie ein richti-ger Redaktor ge-fühlt. Jedoch wares auch anstren-gend. Am Schlusshat es sich aber

gelohnt. Toll fand ich auch, dassmanjeden Tag die ‹Neue Luzerner Zei-tung› (NLZ) bekamen. Dann warman immer gut über die Gescheh-nisse der Schweiz und der Weltinformiert. Aber als wir dann in derRedaktion der NLZ waren, spürteich die Konzentration der Mitarbei-ter. Im Korrektorat war es am ext-remsten spürbar. Höchste Konzent-ration herrschte auch auf der Netz-leitstelle der CKW, wo wir auch zuBesuch waren. Dort lernten wir sehrviel über die Produktion von Strom.Nachher dann eine Reportage zuverfassen, war spannend. Das Ein-zige, was mich störte, war, dass dasProjekt so schnell fertig war. Ichwürde gerne noch einmal am Projektteilnehmen.»

Manuel Gnä-dinger, 12 Jahrealt: «Ich fand denBesuch bei denCKW sehr speziellund spannend. Eswar etwas Ausser-gewöhnliches,dorthin zu gehenund die riesige An-

lage zu besichtigen. Jedoch war esschwierig, sich all die Zahlen, Num-mern und so weiter zu merken. Denzweiten Besuch in der Redaktion der‹Neuen Luzerner Zeitung› war eben-falls sehr spannend und speziell. Ichselber schreibe auch sehr gerneGeschichten, und darum kann ichmir auch vorstellen, vielleicht späterdort zu arbeiten.»

Tamara Fliri,12 Jahre alt: «Ichfand den Ausflugzu den CKW toll.Ich mache gernesolche Ausflüge.Ich fand es schwie-rig, Notizen zuma-chen und aus denNotizen nachher

einen Text zu schreiben. Doch nunwurde der Artikel doch ganz gut,und ich bin stolz darauf.»

Eva Zwyssig,11 Jahre alt:«Da ich auch

Deutsch mag, wardas ZIP-Projektsehr interessantund lehrreich fürmich. Auch als wirim Kraftwerk Gö-schenen waren,

haben wir jede Menge gelernt, vomBau des Kraftwerks bis zur Strom-speicherung. Nach mehreren Mona-ten Artikel-Ausschneiden kann ichsagen, dass es am Anfang noch nichtspannend war, da wir noch keineErkenntnisse daraus ziehen konnten.Doch am Ende nahm es Gestalt an,und wir hatten ganz unterschiedlicheFeststellungen. Währenddessenschrieb jeder Schüler einen eigenenArtikel zum Kraftwerk Göschenen.Am Schluss wurden die zwei bestenzusammengemixt, und ich freuemich sehr, dass mein Artikel Teil desfertigen Artikels ist.»

Chiara Spichtig,12 Jahre alt:«Das Zeitungs-

projekt hat mirsehr gefallen, undes war spannend.Als wir für unserenZeitungsbericht insKraftwerk Gösche-nen gingen, haben

wir viel über die Stromproduktionmit Wasser gelernt. Einmal ist aucheine Journalistin zu uns gekommenund hat uns erklärt, was sie in ihremBeruf genau macht. Ich glaube, die-ser Beruf wäre nichts für mich, aberich fand es trotzdem spannend,etwas darüber zu erfahren. Sie hatuns auch noch ein wenig geholfenbei unserer Zeitungsarbeit und hatuns Tipps gegeben, wie man einenspannenden Textanfang schreibt.Insgesamt fand ich die Zeitungs-arbeit sehr cool.»

Mika Schwar-zenberger, 12 Jah-re alt:«Mir gefiel be-

sonders, dass wirmit einem Themaarbeiteten, das soviel über den aktu-ellen Stand derWelt und der

Schweiz verrät. Es war eine sehrspannende Arbeit, zum Beispiel derBesuch im Kraftwerk Göschenenoder die Einsatzübung mit der Poli-zei, wobei die Schüler sogar einenVerbrecher überführen konnten mitdem vierbeinigen Helfer. Das tägli-che Ausschneiden aus der Zeitunghat mir viel Spass gemacht. Dassdann auch noch eine echte Journa-listin der ‹Zuger Zeitung› kam, warder absolute Höhepunkt. Es hat michgefreut, Teil dieses Projekts gewesenzu sein.»

ConstantinHartmann, 12 Jah-re alt:«Ich fand den

Einblick in die Ar-beit eines Journa-listen sehr interes-sant und eindrück-lich, da dieserBeruf viele

abwechslungsreiche und spannendeAufgaben mit sich bringt. Einmaleinen Artikel zu schreiben, fand ichspannend, aber es brachte auchSchwierigkeiten mit sich. Zum Bei-spiel, sich an die richtigen Informa-tionen zu erinnern oder den Text sozu gestalten, dass er interessant zumLesen und zugleich informativ ist.Die Exkursion nach Göschenen hatmir nicht sehr gefallen, da der Leiterder Führung die Dinge sehr tech-nisch erklärt hat und es dann schwie-rig war, einen Artikel aus diesenInformationen zu gestalten.»

Laura Röösli,11 Jahre alt:«Das Projekt ge-

fiel mir sehr. Ichwar begeistert, weiles spannend war.Wir besuchten dasAusbildungszent-rum der CKW inReussbühl und

durften dort selber etwas machen.Auch bei unserem zweiten Thema‹Schneeräumung› war ich dabei. Je-den Tag wurde uns die Zeitungzugestellt. Wir suchten uns ein The-ma aus, das uns gefiel und spannendwar. Dazu schnitten wir Dinge ausoder schrieben Texte ab. MeineLangzeitbeobachtung war Sport. Ichkonnte viele gute Erfahrungen sam-meln.»

Giulia Wismer,11 Jahre alt:«Es war span-

nend, einmal wieeine Journalistinzu arbeiten undeine Reportage zuschreiben. Um ei-nen Artikel zuschreiben, braucht

man viele Informationen. Es ist wich-tig, dass auch alle Dinge stimmen.Wir schrieben eine Reportage überdas Kraftwerk Göschenen. Es warschwierig, die Sachen so zu erklären,dass sie verständlich sind. Dass eineJournalistin in unsere Klasse kam,war sehr hilfreich. Sie gab uns Tippsfür den Artikel und erklärte uns, wiees bei der Redaktion abläuft und wieeine Zeitung entsteht. Das Projekthat mir Spass gemacht, und es warsehr spannend.»

Lukas Kammer-mann, 12 Jahrealt: «Ich fand dasZIP-Projekt inter-essant. Wir hattenjeden Tag eine Zei-tung zur Verfügungund konnten da-durch eine Lang-zeitbeoachtung

machen. Ich habe die Themen Wet-ter und Fussball gewählt; wir habenjeden Tag daran gearbeitet und auchandere Sachen in der Zeitung ge-lesen. Wir besuchten auch die Cen-tralschweizerischen Kraftwerke(CKW) in Reussbühl, wo wir vielüber den Strom und den Weg, wel-chen er macht, erfuhren. Dass wirselber an ein Leitungskabel einenKabelschuh befestigen konnten, wartoll. Als wir wieder in der Schulewaren, fingen wir an, Schritt fürSchritt einen Bericht darüber zuschreiben. Manchmal hatte ich nichtso Lust, zu schreiben, aber wenn ichdann angefangen hatte, lief es sehrgut. Von Flurina Valsecchi, einerZeitungsreporterin, lernten wir, wieman den Titel und den Lead einesZeitungsberichtes schreibt.»

LorinSchwarzentruber,12 Jahre alt: «DasProjekt fand ichsehr gut, es warspannend. Ichhabe gelernt, rich-tig Zeitung zu le-sen. Dass wir beiden CKW waren,

fand ich toll; der Arbeitsvormittagin Reussbühl war für mich der Hö-hepunkt. Für meine Langzeitbeob-achtung wählte ich das Thema‹Sport›, das machte mir sehr vielSpass. Es war schön, dass wir beimProjekt mitgemacht haben.»

Dario Aregger,12 Jahre alt:«Mir gefiel es,

mit der Zeitung zuarbeiten. Ich wür-de sonst viel weni-ger Zeitung lesen.Es war auch inter-essant, bei denCentralschweizeri-

schen Kraftwerken reinzuschauenund zu erfahren, wie das alles mitdem Strom geht. Über die erhaltenenInformationen einen Text zu schrei-ben, ging dann einfach, er wurdeetwa drei Seiten lang. Ich hatte abermanchmal auch nicht so Lust, dar-an zu schreiben. Ich habe dabeigelernt, dass es zum Schreiben einesZeitungsartikels viel Zeit und Aus-dauer braucht und dass die Her-stellung einer Zeitung grosse Arbeitist.»

Dustin Häfliger,12 Jahre alt:«Ich fand das

Projekt ‹Zeitung inder Primarschule›(ZIP) gut. Es warabwechslungsreichund machte Spass.Ich lernte viele De-tails kennen, die

für das Schreiben eines Berichteswichtig sind: etwa live vor Ort sein,viele Titel mit Verben machen. DerHöhepunkt für mich war eindeutig,zusammen mit der Journalistin Flu-rina Valsecchi selber einen Artikelzu erstellen, der mir gut gelungenist. Herausfordernd war, gut zu be-schreiben und treffende Verben fürden Titel zu finden. Wir freuten unsjeden Tag auf das ZIP. Zu einerLangzeitbeobachtung machten wirDiagramme, Tabellen oder Aufsätze.Meine mir selbst gestellte Aufgabewar spannend: Ich verfolgte nämlichdie englische Fussballtabelle.»

Isabelle Birrer,12 Jahre alt:«Das Projekt

‹Zeitung in der Pri-marschule› gefielmit sehr gut. Eswar interessant,während fünf Wo-chen jeden Tag dieZeitung zu lesen.

Zu Hause lese ich weniger in derZeitung. Auch den Besuch der Jour-nalistin Flurina Valsecchi fand ichsehr gut. Gespannt hörten wir ihrzu. Sie erklärte und zeigte uns, wieeine Zeitung aufgebaut ist und wieman einen Bericht schreibt. Mit der4. bis 6. Klasse fuhren wir nachReussbühl, ins Ausbildungszentrumder Centralschweizerischen Kraft-werke (CKW). Dort stellte uns RobertMartinez den Beruf des Netzelektri-kers vor. Dabei lernte ich viel Inte-ressantes, das ich dann in einemBericht für die Zeitung festhielt.»

Michael Bucher,11 Jahre alt:«Es war schön,

mal etwas Neueskennen zu lernen.Ich habe gelernt,dass es nicht ein-fach ist, einenZeitungsartikel zuschreiben. Beson-

ders schwierig war es, einen span-nenden Lead und Titel zu finden.Wir habenmit der Zeitung gut arbei-ten können; für meine Langzeitbe-obachtung habe habe ich dasThema‹Tiere› gewählt.»

Jeannine Köpfli,11 Jahre alt:«Für das Projekt

hatten wir einenArbeitsvormittagbei den Central-schweizerischenKraftwerken(CKW). Wir erhiel-ten dort viele In-

formationen und konnten selberauch etwas herstellen; es war sehrinteressant und lehrreich. Den Be-such der NLZ-Journalistin FlurinaValsecchi fand ich super. Sie haterklärt, wie eine Zeitung aufgebautist und welches die wichtigsten Ele-mente eines Zeitungsberichtes sind.Da wir jeden Tag einen Klassensatz‹Neue Luzerner Zeitung› bekamen,machten wir alle eine Langzeitbe-obachtung, ich habe das ThemaSkisport gewählt. Ich habe die Zeit,in der wir mit der Zeitung gearbeitethaben, sehr spannend gefunden.»

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Was tunwenn’s brennt?!1. Feuerwehr alarmieren (Tel. 118)2. Personen retten3. Feuerwehr einweisen

www.gvzg.ch

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 11

Hauswart bringt Licht ins DunkelCKW Fällt der Strom aus,funktioniert fast nichts mehr.Ein Experte erklärt, wie mansich bei einem solchen Szena-rio am besten verhält und wiegefährlich Strom sein kann.

Ungewöhnlich dunkel war das Schul-zimmer der sechsten Klasse in Schwar-zenberg. «Es war kalt, wir hatten keinLicht – und kein einziges, mit Strombetriebenes Gerät lief», sagten dieSchüler, als sie ins Schulzimmer traten.Damit solche Szenarien nicht eintref-fen, dafür sorgen die Centralschweize-rischen Kraftwerke (CKW). Die Ge-meinde Schwarzenberg wird jedochvon der Energie Wasser Luzern (ELW)mit Strom versorgt.

Haben die Nachbarn Licht?Doch was tun, wenn der Strom dann

doch mal ausfällt? Gemeinsam schau-en die Schüler zuerst, umwas für einenStromausfall es sich im Schulzimmerhandeln könnte. Thomas Matter, Fach-spezialist Stromwelt bei den CKW,erklärt, dass zwischen kleineren undgrösseren Stromausfällen unterschie-den werdenmuss. «Kleinere Stromaus-fälle betreffen nur einzelne Räume oderein Haus. Bei einem grossen Stromaus-fall betrifft es oft Quartiere, Dörfer,Städte oder gar Kantone.» Weiter gibtMatter Tipps, wie man wieder zu Stromgelangt. «Zuerst muss man schauen,ob der Stromausfall im Haus ist oderob es eine grössere Umgebung betrifft.»Der Stromausfall tangierte nur das eineSchulzimmer. Dies konnte festgestelltwerden, weil in den umliegenden Häu-sern noch Licht brannte. «Jetzt müssenwir schauen, was genau passiert ist.Haben wir vielleicht zu viele Geräte

miteinander laufen lassen? Das hättedie Leitungen im Haus überlastet unddie Sicherungen ausgelöst», so Matter.

Ein Gang zum SicherungskastenWer kann bei einem Stromausfall im

Schulhaus weiterhelfen? Matter weissdas: «Der Hauswart ist der richtigeMann dafür.» Elmar Wechsler, derHauswart, machte sich gleich mit denSchülern ein paar Stockwerke tiefer andie Arbeit – und zwar beim Sicherungs-kasten im Keller. Wieder zurück imSchulzimmer fährtThomasMatter fort:

«Also, der Hauswart hat die Sicherun-gen kontrolliert und geschaut, wie vie-le und welche ausgefallen sind. Ganzwichtig dabei: Vor dem Auswechselnoder Wiedereinschalten der Sicherun-

gen müssen die Geräte vom Stromgenommenwerden, sonst kann es sein,dass die Sicherung wieder rausfällt.»

Drei Milliarden für neue EnergienUm Strom zu produzieren, gibt es

unterschiedliche Möglichkeiten. DieCKW etwa produzieren ihren Stromhauptsächlich mit Wasser- und Kern-kraftwerken. Doch auch die erneuer-baren Energien wieWind- und Sonnen-kraft sind auf dem Vormarsch. Bis insJahr 2050 beabsichtigen die CKW,3Milliarden Franken in neue Kraft-

werke im In- und Ausland zu investie-ren.

Solarzellen: «Akzeptierte Energie»Wie aus Flusswasser kann auch aus

Wind Energie gewonnen werden. Mat-ter erklärt: «Bei den Windkraftwerken,wie der Name schon sagt, drehen sichdie Flügel im Wind und treiben denGenerator an, der dann Strom produ-ziert.» Besonders spannend sind auchdie Solarzellen, welche Lichtenergiedirekt in elektrische Energie umwan-deln. «Dies ist derzeit die akzeptiertes-te Form von erneuerbarer Energie»,betont Matter. Aber auch die Biogas-anlage muss man aufzählen, denndurch die Verbrennung oder Vergasungvon festen oder flüssigen organischenMaterialien, sogenannter Biomasse,kann Strom erzeugt werden.

Klasse 6SchwarzenbergLehrerin Anita Bucher

NotfalltippsSTROMAUSFALL red. Wie reagiertman richtig, wenn der Strom aus-gefallen ist? Damit man möglichstschnell und sicherwieder Stromhat,sollte man folgende Tipps befolgen:"Wenn Sie keine Ursache finden,sprechen Sie mit Ihrem Nachbarn.Hat er Strom?"Wenn auch die Nachbarn keinenStrom haben, wählen Sie die Gra-tisnummer der Netzleitstelle:0800 55 06 07, welche rund um dieUhr besetzt ist." Ist es bei Ihnen imHaus: TrennenSie elektrische Geräte von derStromversorgung." Prüfen Sie die Sicherungen."Nicht «herumpröbeln»: Strom istlebensgefährlich." Immer eine Taschenlampe griff-bereit haben.

Elmar Wechsler, der Schulhausabwart, erklärt den Kindern den Sicherungskasten.Bild Anita Bucher

VBL setzen sich für Umwelt einÖV 130 000 Personenfahren täglich mit dem Busauf den Strassen Luzerns.Die VBL setzen bei denneuen Trolleybussen auferneuerbare Energien.

Kaum im Busdepot der Verkehrs-betriebe Luzern (VBL), müssen dieBesucher grell leuchtende Schutz-westen anziehen. Doch warum eigent-lich? Es sind doch am Tag alle Busseweg, oder? Nein, falsch gedacht. Vonden insgesamt 160 Bussen sind 97gleichzeitig im Verkehr unterwegs.Damit der Fahrplan reibungslos ein-gehalten werden kann, braucht esErsatzbusse, die während dieser Zeitim Depot sind. Ausserdem werden siein der Werkstatt regelmässig gewartetund repariert. Damit Arbeiter oderBesucher des Busdepots nicht über-sehen werden, müssen Schutzwestenangezogen werden.

360 LiterWasser für BusreinigungIn der Werkstatt werden die Busse

repariert, lackiert und getankt. Rund135 Liter Treibstoff fliessen proMinutedurch den Schlauch. So ist ein Diesel-bustank in zirka drei Minuten voll.Zum Vergleich: Bei einer herkömm-lichen Tanksäule fliesst nur etwa einDrittel dieser Treibstoffmenge durchden Schlauch. Pro 100 Kilometer ver-braucht der Bus ungefähr 30 bis 40Liter Treibstoff. Ein Personenwagenbraucht auf gleicher Strecke unter10 Liter Benzin.Neben dem Füllen des Tanks wird

der Bus täglich gewaschen. Die sechsteKlasse aus Luzern durfte eine solcheFahrt durch dieWaschanlagemachen.Grundsätzlich funktioniert die Anlagegleich wie diejenige für normaleAutos – sie ist aber um einiges grösser.Pro Bus verbraucht die Waschanlageannähernd 360 Liter Wasser. ZumVergleich: Eine gefüllte Badewannefasst rund 140 Liter. Das Wasser wirdjedoch nicht einfach weggespült. Etwa

40 Prozent davon werden in einemgrossen Behälter gesäubert und fürden nächsten Bus wiederverwendet.Nach dem Waschen und dem Tankennimmt der Chauffeur den gröbstenAbfall aus dem Bus und sichert liegengebliebene Gegenstände fürs Fund-büro. Zudem macht er noch einenRundgang um den Bus und kontrolliertihn auf Beschädigungen. Sollte dieserKratzer oder Defekte aufweisen, mussein Formular ausgefüllt werden, damitMitarbeiter derWerkstatt den Schadenbeheben können.

GPS-Sender im BusVerspätungen oder Ausfälle können

durch die Leitstelle frühzeitig erkanntund gemeldet werden. Dies kann ent-weder durch eine direkte Ansage imBus geschehen, oder es wird die An-

zeigetafel an den Haltestellen be-schrieben. Dank der Ausstattung einesGPS-Senders in jedem Bus ist es derLeitstelle möglich, genau zu verfolgen,wo sich der Bus befindet. Die Leit-stelle ist je nach Verkehrsaufkommenvon bis zu vier Personen besetzt.

Strom ausWasserkraft gewonnenZu Gunsten der Umwelt und für

einen höheren Komfort haben sichder Verkehrsverbund Luzern und dieVBL gemeinsam für die Anschaffungvon Trolleybussen entschieden. Dies,obwohl diese teurer sind als Diesel-busse. Grund für den Preis: Trolley-busse brauchen eine Anbindung andie elektrische Fahrleitung. Für dieInstandhaltung der Fahrleitung wirdein Technikerteam benötigt. Ausser-dem braucht es verschiedene Spezial-fahrzeuge, wie etwa einen Turmwagenoder ein Leitungsenteisungsfahrzeug.Ein neuer Trolleybus kostet etwa eineMillion Franken. Heute hat die VBL-Flotte 50 Trolleybusse. Der Strom fürdie Fahrleitung wird zu hundert Pro-zent aus erneuerbarer Wasserkraftgewonnen. Zudem sind auf demDachdes Depots Solarkollektoren installiert.

Klasse 6Luzern

Lehrerin Cornelia Zeier

Gut sichtbar: die Schüler der 6. Klasse im VBL-Depot.Bild Cornelia Zeier

Wie wird ausWasser Strom?RATHAUSEN Mit Wasseraus der Reuss wird Stromfür die Region produziert.Künftig muss wohl nochmehr auf erneuerbareEnergien gesetzt werden.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten aneinem Tag imDezember keinen Stromzur Verfügung. Sie würden verschla-fen, weil der Radiowecker ausfällt,das Frühstück müssten Sie im Dun-keln ohne Kaffee, Tee und getoastetesBrot einnehmen. Hellwach werdenSie sicher unter der eiskalten Dusche.Das Schminken lassen Sie bessersein, wenn Sie das Resultat im Spiegelnicht sehen können. Auf der Strasseherrscht ein Chaos, weil alle Ampelnausgefallen sind, Handy und Compu-ter können Sie nicht verwenden. Kön-nen Sie sich ein Leben ohne Stromnoch vorstellen?

Alle Bedürfnisse abdecken75 Gemeinden im Kanton Luzern

werden von der Centralschweizeri-schen Kraftwerke AG (CKW) mitStrom beliefert. Alle diese Kundenerwarten von der CKW eine sichereund zuverlässige Stromversorgung.Die elektrische Energie muss sekun-dengenau nach den Bedürfnissenjedes einzelnen Kunden bereitgestelltwerden. Schalten wir ein elektrischesGerät neu ein, so muss sofort mehrStrom geliefert werden. Wir als Strom-verbraucher bestimmen die Produk-

tion im Kraftwerk. Doch wie wirdStrom überhaupt produziert?Thomas Knüsel, Fachspezialist

Stromwelt CKW, erklärt, wie aus Was-ser Strom wird. «Ein Teil des Reuss-Wassers wird beim Stauwehr in einenKanal geleitet und zum Kraftwerkgeführt.» Das Wasser wird dann zueiner Turbine geführt. Damit dieseunbeschädigt bleibt, sammelt ein Re-chen vor dem Kraftwerk Äste, Laubund Abfälle ein. Weiter erklärt derFachspezialist: «Damit die Turbine inBetrieb gesetzt wird, muss das WasserDruck haben. Den erreicht man, in-dem das natürliche Gefälle des Flus-ses vom Kanal zur Turbine hin auf-gestaut wird. Somit entsteht eineHöhendifferenz beim Kraftwerk.» DieWassermenge und die Fallhöhe desWassers würden die Leistungsfähig-keit eines Wasserkraftwerkes bestim-men, so Knüsel. Die Drehbewegungender Turbine werden anschliessendüber ein grosses Getriebe an einenGenerator weitergeleitet. Die mecha-nische Energie wird hier in elektrischeEnergie umgewandelt.

Stromverbrauch verdoppeltIn den letzten 25 Jahren hat der

Stromverbrauch um rund 50 Prozentzugenommen. Unsere Bedürfnisse anEnergie könnten also nicht aus-schliesslich mit den bereits vorhan-denen Wasserkraftwerken gedecktwerden. Doch gibt es auch keinenPlatz in der Schweiz, um beliebig neueKraftwerke zu bauen.Wie sieht also die Zukunft der

Stromproduktion aus?Weil Energiequellen wie Kohle, Erd-

öl, Gas und Uran begrenzt sind, musskünftig insbesondere auf erneuerbareEnergien gesetzt werden. ThomasKnüsel erklärt: «Wind, Sonne undWasser sind Energielieferanten, dienicht ausgehen werden.» Sie tragenbereits heute zur Stromgewinnung beiund werden in Zukunft noch an Be-deutung gewinnen.

Klasse 6Luzern

Lehrerin Barbara Gisler

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Spürnase findet jedes VersteckZUG Der Schäferhund Pango ist ein regelrechterPolizist – ohne ihn blieben viele Verbrechen ungelöst.Mit einem Fund wurde er sogar zum Star.

Er bellt laut und zieht heftig an derLeine. Mit seiner Nase schnüffelt erim Schnee. Er hat etwas entdeckt.Pango, der Polizeihund von ManfredSuter (50), dem Dienststellenleiter derZuger Polizei in Rotkreuz, hat imSchnee eine zerrissene Handtaschegefunden. Pango legt sich vor seinenFund und bellt unaufhörlich. SeinHerrchen lobt ihn und gibt ihm einLeckerli. Dieser Fund ist ein weiteresPuzzlestück auf der Suche nach demTäter.

Tag und Nacht ein TeamPolizeihunde wie Pango gehören bei

einem Polizisten zum Alltag. Bei derZuger Polizei sind insgesamt zehn aus-gebildete Hunde im Einsatz, und vierJunghunde absolvieren die Ausbildung.Manfred Suter arbeitet schon rund25 Jahre als Diensthundeführer undPolizist bei der Zuger Polizei. «Pangoist mein vierter Polizeihund», sagt Suter.Die beiden sind Tag und Nachtzusammen. Die Arbeit mit dem Belgi-schen Schäfer bereitet dem Polizistengrosse Freude. Pangos Hauptaufgabeist es, verlorene oder gestohlene Gegen-stände zu finden oder Verbrecher auf-zuspüren. «Pango istein Schutzhund undkein Hund, der nachDrogen sucht», er-klärt Suter weiter.Der Belgische

Schäferhund ist mitt-lerweile siebenjährig,hat eine dreijährigeAusbildung hintersich und viele erfolg-reiche Einsätze ge-meistert. Suter sagt: «Der Fall, alsPango im März 2014 die Kupferdiebeaufgespürt hat, ist wohl der bekann-teste.» Dort stellte der Vierbeiner denFlüchtigen und packte ihn am Bein.Daraufhin wurde Pango in etlichenZeitungen gefeiert.

Verbrecherjagd ist ein SpielAls Pango zwischen acht und zehn

Wochen alt war, hat er mit der Aus-bildung begonnen. Noch heute ist fürihn die Verbrecherjagd wie ein Spiel:Gegenstände suchen, Fährten verfolgenund bestimmte Areale absuchen. Aus-gewählt werden meistens Deutscheoder Belgische Schäferhunde als Poli-zeihunde. Diese Rassen sind am bestenfür die Aufgaben der Polizei geeignet.Bei der Zuger Polizei ist aber auch einRiesenschnauzer als Schutzhund imEinsatz. Die Ausbildung von drei Jahrenreicht nicht. Der Polizeihund wird im-mer wieder trainiert.

Pango riecht FussabdrückeAuch beim Besuch von drei Primar-

schülern ist Pango im Einsatz. Die

Polizei führt eine Übung durch, bei derein inszenierter Einbruch, eine Spuren-suche und eine Arealdurchsuchungstattfinden. Pango ist mit vollem Eiferdabei und deckt jede Spur mit lautemGebell auf. Dank ihm kann die Flucht-spur der Täter schnell nachverfolgtwerden, er erschnüffelt den Duft in denBodenvertiefungen der hinterlassenenFussabdrücke auf derWiese. Nach demFund einiger Gegenstände im nahegelegenen Waldstück kommen weitereHinweise per Funk. Die Polizisten undihre Helfer fahrenmit Pango zumAreal,wo die Verbrecher vermutet werden.Den ersten Verbrecher findet Pangosogar, obwohl er sich in einer Kisteversteckt. Auf den zweiten stürmt erlos, nachdem er ihn gesehen hat. Erbeisst ihm knurrend in den Arm. DerVerbrecher versucht, ihn abzuschütteln,aber Pango lässt nicht locker. Auf Befehlvon Manfred Suter lässt er sein Opferwiderwillig los und bellt es an. Nunkann der Verbrecher festgenommenwerden.

Vater von Pango schon erfolgreichPango hat sich auch bereits in ech-

ten Einsätzen bewährt, wie sein Vor-gänger Pandor, derVater von Pango,auch. Der Dienst-stellenleiter der Zu-ger Polizei in Rot-kreuz erinnert sichan einen besonde-ren Fall mit Pandor.«Eines Nachts

wurde ich aus demSchlaf gerissen. Beieinem Gebäude

wurde mehrmals eingebrochen. Dahaben wir eine Alarmanlage montiert,und diese ist in der Nacht abgegan-gen», so Suter. Mit Pandor an derSeite fuhr Suter sofort zum Tatort. Dieanderen Polizisten hatten das Gebäudeumstellt, um den Verbrecher am Flie-hen zu hindern. «Dann kam Pandorzum Einsatz. Er ging ins Haus undstand laut bellend in der Küche.» DiePolizisten seien dem lauten Gebellgefolgt, konnten aber niemanden fin-den. Als sie schon wieder gehen woll-ten, bellte Pandor nochmals lautstark.Neugierig folgten die Polizisten demGebell und landeten wieder in derKüche. Dort fanden sie dann den Ver-brecher. Er war derart gut versteckt,dass die Polizisten den Täter ohnePandors Hilfe nicht gefunden hätten.

Klasse 6Rotkreuz

Lehrerin Fabienne Egli

12

«2014 wurde Pangobekannt, weil erKupferdiebeschnappte.»

MANFRED SUTER, POLIZISTUND PANGOS HERRCHEN

Pango hat das Objekt gefunden und es Constantin Hartmann (12) übergeben.Bild Fabienne Egli

ANZEIGEWas ist einLernlabor?Das Lernlabor der Pädagogischen

Hochschule Luzern wurde 2011eröffnet. Das Labor bietet fürSchulen und Private Gelegenheit,selber zu experimentieren. DreiMitarbeiter betreuen die Lern-räume für naturwissenschaftlicheExperimente und schauen, dassdie 130 Arbeitsboxen intakt sind.Vom Kindergarten bis zur Ober-

stufe können alle Kinder Versucheim Lernlabor durchführen. DasLabor bietet zu Themen wie etwa«Was gibt mir Energie?» oder «Säu-ren und Laugen – Waschmittel» einbreites Feld an Forschungsmöglich-keiten. Diese Einrichtung wird vomKanton und von privaten Firmenfinanziert. Markus Wilhelm ist seit2011 Leiter des Labors und tüfteltselber gerne.

6.KLASSE, SINS

ERKLÄRS MIR

Parlament: Wie istes aufgebaut?Alle vier Jahre wird das Parlament

neu gewählt, so auch kommendenHerbst wieder. Unser Parlament be-steht aus zwei Kammern: Die GrosseKammer ist der Nationalrat mit ins-gesamt 200 Mitgliedern und die zwei-te, die Kleine Kammer, ist der Stän-derat. Der Nationalrat repräsentiertdie Gesamtbevölkerung. Die AnzahlNationalräte, die ein Kanton stellen

kann, ist von der Einwohnerzahl ab-hängig. So hat der Kanton Zug mit118 000 Einwohnern 3 Nationalrätein Bern. Der Kanton Luzern, der rund400 000 Einwohner zählt, hat 10 Na-tionalräte. Der Ständerat, der dieKantone vertritt, hat 46 Mitglieder.Jeder Kanton kann zwei Politiker fürdieses Amt wählenmit Ausnahme dersechs Halbkantone. Diese können nureinen Ständerat nach Bern schicken.

5./6. KLASSE ELEMENTA, NEUHEIM

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Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Google machte ihn zum BauernWEGGIS Bruno Muff warder Erste, der Landkartendigitalisiert hat. Die waren sogut, dass Google sie gekaufthat. Heute programmiert ernicht mehr, sondern produ-ziert.

Der Weggiser Bruno Muff (49) hat25 Jahre als Kartograf gearbeitet. Er hatLandkarten digitalisiert und das Unter­nehmen dann an Google verkauft. Ausden vielen Ideen werden heute Goog­le Maps und Google Earth weiterent­wickelt. Mit dem Erlös hat er sich denHaldihof in Weggis gekauft. In einemInterview erklärt uns Bruno Muff, wiedas so gekommen ist.

Was war neu an den Karten, die Sieentwickelt haben?

Bruno Muff: Wir waren die Ersten derWelt, die digitale Karten in dieser Formmachten. Früher hat man diese nochvonHand gezeichnet. Mein Bruder undich haben dann angefangen, dieseKarten zu digitalisieren. Eine Software,damit man etwas zeichnen kann, muss­ten wir auch selber entwickeln. DasZweite, was neu war, waren die Kartenmit Luftbildern. Dies haben wir mitunserer Technologie eingeführt.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,Landkarten zu digitalisieren?

Muff: Wie vieles im Leben war dieszufällig. Mein Bruder hat Raumplanungstudiert, ich habe Landschaftsplanungstudiert. Wir hatten die gleichen Inte­ressen und wollten Karten herstellen.In dem Jahr, als wir angefangen haben,kamen die ersten Computer aus Ame­rika zu uns in die Schweiz.

In welchem Jahr haben Sie angefan-gen, solche Landkarten zu entwer-fen?

Muff: Gestartet sind wir 1988. Zuerstmussten wir rund vier Jahre das Pro­gramm dafür herstellen. Erst dannkonnten wir etwas auf dem Computerzeichnen. Unser grösstes Projekt war,die ganze Schweiz als Luftbild zu ma­chen. Dazumal haben wir mit derSwissair zusammengearbeitet. Diesehat für uns die Schweiz von oben foto­grafiert. Wir erhielten dann rund 30000einzelne Bilder und haben diese zueinem einzig riesigen Bild zusammen­gesetzt.

Wie haben Sie reagiert, als Googleplötzlich vor Ihrer Tür stand?

Muff:Man muss sich das so vorstellen:Dies war das Projekt von meinemBruder und mir und einem Team vonSpezialisten. Wir haben Tag und Nachtdaran gearbeitet und es weiterent­wickelt. Und dann ruft plötzlich jemandan und sagt: «Hello, we are fromGoogle.» Dann ging alles ganz schnell.Die Leute von Google hatten eine welt­weite Analyse gemacht und unsere

Karten für die besten erachtet. Natür­lich fühlt man sich da sehr geschmei­chelt. Andererseits erschrickt manauch, da man weiss, wenn Google indas gleiche Geschäft wie wir einsteigt,haben wir als kleines Unternehmen einProblem.

Warum ein Problem?Muff:Wir haben unsere Karten anUnter­nehmen verkauft und für jeden AuftragGeld erhalten. Google macht das ganzanders; Google stellt die Karten gratiszur Verfügung und verdient an der Wer­bung. Wir haben rea­lisiert, dass dies einegrosse Herausforde­rung für uns werdenkönnte. Ein Jahr langhatten wir Anwälteund Mitarbeiter vonGoogle im Haus, diealles genau ange­schaut und auf Eng­lisch übersetzt ha­ben. Nach den Ver­handlungen habenwir verkauft. Auch heute noch, wenn ichmir Google Maps oder Google Earthanschaue,macht esmich stolz, zu sehen,dass wir dies mitentwickelt haben. Den

Schritt, unser Unternehmen zu verkau­fen, habe ich aber nie bereut.

War das Ihr Kindertraum?Muff: Ich wollte Bauer werden, da ichimmer Freude an der Natur hatte. Dieshabe ich während der Arbeit im Büroimmer etwas vermisst.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,einen Hof zu gründen?

Muff: Dies ist aus meiner Freude dar­an, in der Natur zu arbeiten, entstan­den. Meine Frau und ich haben dann

eine Ausbildung ander landwirtschaft­lichen Schule ge­macht. Im Jahr 2007hatten wir die Mög­lichkeit, diesen Hofzu kaufen.

Sie haben den Jobgewechselt. Was ge-fällt Ihnen am BerufBiobauer?Muff: Arbeiten mit

der Natur, den Tieren, den Bäumen,dem Boden. Arbeiten mit Bauch, Kopfund Herz. Alle Sinne zu betätigen undnatürliche Produkte herzustellen. ImMoment kreieren wir 300 Produkte, diewir alle mit Rohstoffen des Hofes her­stellen. Diese Arbeit ist sehr vielfältig– und genau das gefällt mir. Ich kannmich auch hier wieder als Unternehmereinbringen.

Welche Produkte verkaufen Sie, undwelche sind am beliebtesten?

Muff: Produkte, die besser laufen alsandere, haben wir eigentlich nicht.Edelbrände und Balsamico­Essig sindjedoch besonders beliebt. Es kann aberauch sein, dass es Produkte gibt, diebei den Käufern weniger gut ankom­men. Für uns ist es wichtig, dass wiruns mit den Konsumenten weiterent­wickeln.

Wo verkaufen Sie Ihre Produkte?Muff: Inzwischen sind wir in der gan­zen Schweiz vertreten. Vor allem aberin Reformhäusern oder Bioläden in derZentralschweiz. Seit ungefähr einein­halb Jahren beliefern wir auch dengrossen Detailhändler Coop.Wir stellennebst Nahrungsmitteln auch Kosmetik­artikel her. So beispielsweise die Rigi­seife, die wir aus Rohstoffen von unse­rem Hof machen.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie?Muff:Auf einem Landwirtschaftsbetriebist dies sehr speziell. Im Winter sindwir drei bis vier Mitarbeiter, und imSommer kann es vorkommen, dass biszu 20 Personen mithelfen. Dies sindFreunde und Bekannte, die uns gernehelfen, oder Zivildienstleistende, dieuns unter die Arme greifen.

Welche Tiere haben Sie auf demHof?

Muff: Alpakas und Lamas, Hühner,Hunde, Katzen, Hasen, Pfauen undMeerschweine. Also ein buntes Ge­misch. In der Familie haben wir be­schlossen, dass wir keine Tiere schlach­ten.

Sie haben schon viel erreicht imLeben. Was ist Ihr nächstes Ziel?

Muff: Im Moment arbeiten wir anneuen Destillaten. Ich stelle ganz alteSchnäpse her, deren Rezepturen ich inuralten Büchern gefunden habe. Es istwichtig in der Landwirtschaft, dassmanneue Ideen hat und stets an neuenProdukten arbeitet.

Klasse 4Weggis

Lehrerin Nadine Portmann

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«Die Anfrage vonGoogle hat unsgeschmeichelt.»BRUNO MUFF, HEUTE

BIOBAUER AUS WEGGIS

Der UnternehmerBIOBAUER Heute führt BrunoMuff zusammen mit seiner FrauRebeccaMuff und den Kindern (18,14, 10) den Haldihof in Weggis.Seine berufliche Laufbahn begannallerdings ganz anders: Muff, am27. Mai 1965 geboren, absolviertenach der Oberstufe eine Lehre alsTiefbauzeichner. Mit der anschlies­senden Berufsmatura ging er nachRapperswil SG und studierte dortLandschaftsplanung. 1988 beende­te er sein Studium und baute mitseinem Bruder, dem Raumplaner,ein eigenes Unternehmen mit Sitzim Schlössli Schönegg in Luzernauf. Der Bezug zur Natur war ihmschon damals wichtig. Neben demSoftware­Programmieren und demDigitalisieren von Landkarten warer noch bei der Vogelwarte in Sem­pach angestellt. Im Jahr 2007 ver­kauften er und sein Bruder dieFirma an Google.

Bruno Muff mit einem Alpaka auf seinem Haldihof in Weggis (links). Ladina, Vanessaund Michelle (von links nach rechts) haben im Hofladen etwas zum Naschen gekauft.

Bild Nadine Portmann

Stromstecker: Zweioder drei Pole?Bei einem Stecker sollte es immerdrei Stifte haben. Drei Stifte bedeu­ten, dass der Stromstecker über einErdungskabel verfügt. Ein Beispiel:Geht bei einem Bügeleisen im In­neren ein Strom führendes Kabelkaputt, kann man, wenn man dieEisenfläche berührt, einen Strom­schlag bekommen. Das Erdungs­

kabel schützt davor, weil es denStrom ableitet und die Sicherungrauswirft. Zweipolige Stecker genü­gen dann, wenn am Elektrogerät einZeichen in Form zweier ineinander­liegender Vierecke vorhanden ist.Dann ist das Gerät sonderisoliert,bei einem defekten Kabel imGeräte­innern wird der Strom nicht nachaussen geleitet.

6. KLASSE, SCHWARZENBERG

ERKLÄRS MIR

Eule wacht im Lesesaal über die StudentenBILDUNG Eine sechsteKlasse besucht die Pädagogi-sche Hochschule in Luzern.Am meisten beeindruckt hatsie die zwinkernde Eule.

Für einmal nicht im gewohntenSchulhaus etwas lernen, sondern ander Hochschule Luzern. Die Primar­schüler aus Reussbühl reisten mit vie­len Fragen im Gepäck an die Pädago­gische Hochschule (PH) in Luzern.Nathalie Müller, Verantwortliche

Kommunikation und Marketing, be­grüsste die Schüler. Mit Kugelschreiberund Notizblock ausgerüstet, besuchtendie Sechstklässler die Seminarzimmerund machten einen Rundgang durchdas im Jahr 2011 fertiggestellte PH­ undUnigebäude beim Bahnhof Luzern.Auffällig waren die farbigen Wände,

welche verhindern, dass man sich inden unzähligen Gängen verirrt. Inte­ressant: Im Lesesaal hängt an derWandeine Eule, die den Kopf dreht undmanchmal mit den Augen zwinkert.Einmal im Jahr schlägt sie mit denFlügeln. Nicht einmal ihr Erbauerweiss, wann sie das tut. Klar ist, dassdie Eule das Symboltier für Weisheitist. Spannend war auch der Besuch derLernwerkstatt, die im Moment dasThema «digitale Welten» zeigt.

550 Personen arbeiten an der PHRund 1700 Studenten lassen sich

derzeit an der PH zum Lehrer aus­bilden. Und 550 Angestellte beschäftigt

die PH. Vor allem Letzteres eine Zahl,die überrascht. Darunter fallen Dozen­ten, Mitarbeiter der jeweiligen Fach­bereiche und Ange­stellte des Sekreta­riats. Egal, obKindergärtnerin,Primar­ oder Sek­lehrer – alle besu­chen am selben OrtVorlesungen undSeminare. DerUnterschied liegt inder Anzahl Studien­jahre. Während Unterstufenlehrer dreiJahre studieren, absolvieren Seklehrereine viereinhalbjährige Ausbildung.

Schulzimmer statt BackstubeDie Obwaldnerin Sarina Huser (23)

studiert aktuell im zweiten Semesteran der PH in Luzern. Ursprünglich hatsie eine dreijährige Lehre als Bäckerin/Konditorin absolviert. «Bald erkannteich, dass dieser Beruf mir nicht zusagt»,

erklärt sie den Schülerinnen und Schü­lern. Nach einem Jahr in der Bäcker­stube hat sie die Berufsmatura ge­

macht, anschlies­send ein Praktikumin einer Kinderkrip­pe und den Vorkursfür die PH absol­viert. «Im Praktikumhabe ich gemerkt,dass ich sehr gernemit Kindern zusam­menarbeite. Beson­ders mag ich das

Kreative am Lehrerjob.» Auch das Bei­bringen neuer Inhalte bereitet ihr Freu­de. Die Studentin, die noch zweiJahre bis zum Abschluss hat, muss vonMensch und Umwelt über Mathe undDeutsch bis hin zu Sport alle Fächerbelegen. Das Letztere bereitet ihr be­sonders grosse Freude. «Ich spieleselber seit über zehn Jahren Unihockeyund möchte etwas von der Freude ander Bewegung weitergeben.»

Klasse 6Luzern

Lehrer Aaron Hausheer

«Der Lehrerberuf istsehr kreativ. Deshalb

gefällt er mir.»SARINA HUSER, PH-STUDENTIN

IM ZWEITEN SEMESTER

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP 14

Dabei sein, wenn Jugendliche ihre Talente entdecken.

www.phlu.ch

Die Pädagogische Hochschule Luzern ist das Zentrum fürLehrerinnen- und Lehrerbildung, für Pädagogik und Didaktikinmitten des Hochschulplatzes Zentralschweiz.

Feuer und Flamme fürs LaborPH LUZERN AbsichtlichExplosionen verursachen: DasLernlabor macht das möglich.Dabei müssen aber Sicher-heitsvorkehrungen getroffenwerden.

Einmal im weissen Kittel verschie-dene Gegenstände zum Brennen brin-gen und gar noch offiziell Brandbe-schleuniger einsetzen. Die sechsteKlasse aus Sins hat genau das gemacht,und zwar im Lernlabor der Pädagogi-schen Hochschule in Luzern.

Markus Wilhelm, der Leiter und Mit-begründer des Lernlabors, verteiltezuerst gleich Labormäntel und Schutz-brillen. «Sicherheitsvorkehrungen sindim Labor enorm wichtig.» Einige gli-chen in ihrer Montur Albert Einstein,andere wunderten sich über die Viel-zahl geheimnisvoller und gefährlicherStoffe in den Räumen. An den Arbeits-plätzen der Kinder befanden sich füreinmal nicht Bleistift und Radiergum-mi, sondern Rechaudkerzen, flache,kleine Schalen und Polylöffel – ebenalles, was es zum Experimentierenbraucht.

Wilhelm erteilte den Auftrag, miteinem Streichholz ein grosses Holz-scheit zu entzünden. Das hat allerdingsnicht funktioniert, weil das zu ent-zündende Stück zu gross war für dasStreichholz. Wer denkt, nur Holz oderPapier könne brennen, der irrt. AuchWürfelzucker können Feuer fangen,wenn man weiss, wie man das machenmuss. Denn eigentlich brennt ein Wür-felzucker nicht, wenn man ihn an-zündet. Er schmilzt lediglich dahin

und riecht leicht nach Karamell. UmZucker richtig in Brand zu setzen, wirdein Katalysator benötigt. Ein Katalysa-tor ist ein Stoff, der die Geschwindig-keit einer chemischen Reaktion erhöht,ohne dabei selbst verbraucht zu wer-den. In diesem Fall wurde schwarzeAsche als Beschleuniger benutzt. DerWürfelzucker wurde in die Asche ge-taucht und wieder über die Flammegehalten. Und siehe da: Der Zuckersteht in Flammen.

Sorgfältiges Arbeiten ist gefragtFür den nächsten Versuch verlangte

der Laborleiter und Biologe Wilhelmvon den Neulaboranten absolute Kon-zentration und Genauigkeit. Die Neu-laboranten entzündeten eine Kerze,sogen mit der Plastikpipette sorgfältigPuderzucker auf und sprühten diesenmit einem Stoss über die Flamme. Imabgedunkelten Raum gab es erste zag-hafte Feuerexplosionen, die dann im-mer grösser und gewagter wurden. Nunwar der Beweis erbracht: Je kleinerbrennbares Material ist, desto schnellerfängt es Feuer. Man kann allerdingsauch nachhelfen: In einem nächstenSchritt untersuchten die Forscher eineEmser Pastille. Diese war erst mitBrennsprit zu entzünden und wuchsals schwarzer, krummer Krustenturmbis zu einer Höhe von 10 Zentimetern.Alle begriffen sofort, dass eine grösse-re Flamme mit Hilfe des BrennspritsErfolg versprechend war.

Klasse 6Sins

Lehrer Pascal BucherZwei Schüler entzünden eine Pastille mitBrennsprit und beobachten die Flammen.

Bild Pascal Bucher

Sind Experimentegefährlich?

Markus Wilhelm (51) ist Dozentfür Naturwissenschaften an der PHLuzern und leitet das Lernlabor.

Welches Ziel verfolgen Sie mitdem Lernlabor?

Wilhelm: Wir wollen, dass Kinderihr Interesse an Naturwissenschaftaufrechterhalten und Einblick indie professionelle Laborarbeit ge-winnen.

Welcher Stoff wird im Lernlaboram meisten verwendet?

Wilhelm: So genau lässt sich dasnicht sagen, aber ich vermute, dassder Sauerstoff am meisten vertretenist, weil er in einer Vielzahl vonExperimentenmit von der Partie ist.

Befinden sich in Ihrem Laborauch gefährliche Dinge?

Wilhelm: In unseren Schränken gibtes sorgfältig verstaut auch Säurenund Laugen, die nicht in Kinder-hände gehören.

Wie gefährlich ist es hier? Gabes schon Verletzungen?

Wilhelm: Bisher hatten wir nur kleineUnfälle – zum Glück. Ganz zu Beginngab es eine Spitzerexplosion. Folge:eine zersprungene Glasplatte und vielRauch. Einmal wurde gar das Laborüberschwemmt, weil ich vergessenhatte, den Hahn zuzudrehen.

Welche Experimente machenSie mit den Flohkrebsen?

Wilhelm: Ich studiere das Verhaltender Flohkrebse. So etwa untersucheich, wie sich die Flohkrebse verhalten,wenn sie Nahrung aufnehmen, oderbeobachte, wie sie sich verhalten,wenn die Temperatur sinkt.

Fantransporte –das brauchtstarke NervenVBL Busfahrer, die bei Fussballspielen Fanschauffieren, haben eine schwierige Aufgabe.Vor allem, wenn Luzern und St. Gallen auf demRasen stehen.

«Die Transporte von Fans sind fürdie Buschauffeure eine grosse Heraus-forderung», sagt Markus Hermann,Leiter Fantransporte der Verkehrs-betriebe Luzern (VBL). Die grössteSchwierigkeit: «Die Fans verhaltensich ungesittet. Will heissen: Sie rau-chen im Bus, entwenden den Not-hammer, konsumieren Getränke.Nicht alle Busfahrer sind für solcheSituationen gemacht. «Jeder Chauf-feur darf sagen, wenn er keinen Fan-transport fahren will», sagt Hermann.Rund einen Monat vor dem Matchbeginnen bei den VBL die Vorberei-tungen. Von den SBB erhalten die VBLdie Zahlen, wie viele Matchbesuchermit den SBB anreisen. «Anhand die-ser Zahlen wissen wir dann, wie vie-le Busse wir bereitstellen müssen.»

Schutzglas für BuschauffeureBevor die Busse das Depot verlas-

sen, müssen speziell angefertigte Si-cherheitsscheiben hinter dem Platzdes Chauffeurs angebracht werden.«Wir wollen damit den Buschauffeurund seinen Begleiter schützen», sagtHermann. Zudem muss die Polizeidafür sorgen, dass die Strecke vomBahnhof bis zum Stadion für denTransport der Gästefans gesperrt wird,denn die Busse haben die Anweisung,in einer Kolonne zu fahren. Dieser

Konvoi wird von der Polizei begleitet.Die Heimfans und Auswärtsfans wer-den beim Stadion an unterschiedli-chen Stellen abgeladen. Auch amBahnhof müssen die Buschauffeurebeachten, dass die Fahrzeuge nienebeneinander parkiert werden.Grund: Die beiden Fanseiten sollensich nicht begegnen, um so Aus-schreitungen zu verhindern.

1200 FCL-Fans pro SpielJe nach Ausgang des Matches kön-

nen sich die Chauffeure schon aufdie Stimmung und Verfassung derFans einstellen. Hermann sagt dazu:«Wenn der FCL in der Tabelle hintenist, dann kommen weniger Fans, weilder Match weniger interessant ist.»

Spielt Zürich oder St. Gallen gegenLuzern, dann ist immer am meistenlos. Dann werden auch mehr Bussefür Gästefans gebraucht als bei ande-ren Spielen. Durchschnittlich sind beieinem Match drei Busse für die FCL-Fans reserviert und fünf für die Gäs-tefans. Steht hingegen Zürich oderSt. Gallen auf dem Rasen, dann sindbis zu acht Gästebusse im Einsatz. ImSchnitt transportieren die VBL 1200FCL-Fans zu einem Spiel in der Swiss-porarena.

Am Schluss die ReinigungSind alle Fans wieder zum Bahnhof

Luzern zurückgebracht worden, sokehren die Busse in das Depot zurück.Dort werden die Sicherheitsscheibendeinstalliert und die Fahrzeuge ge-reinigt, sodass sie am nächsten Tagwieder einsatzbereit sind.

Klasse 6Luzern

Lehrer Robert Klemm

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Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Jeans reisenmehr als einmal um dieWeltKLEIDUNG Drei Kontinente,zehn Länder, eine Jeans.Der Weg von der Baumwollebis zur Hose ist lang – undbelastet die Umwelt massiv.

Sie sind kurz, lang, verrissen, aus­gefranst: die Jeans. Bis sie bei uns inden Regalen zumKauf vorliegen, habensie eine lange Reise hinter sich. Baum­wollpflanzen sind frostempfindlich undgedeihen deshalb am besten in Län­dern mit feuchtheissem Klima. Siebenötigen viel Sonne und lockere, was­serhaltige Böden. China, Indien oderKasachstan erfüllen genau diese Be­dingungen. Verarbeitet wird der Roh­stoff dort, wo die Arbeitskräfte ambilligsten sind. Und gekauft werden dieKleidungsstücke in den Industrie­ländern.

China ist Top-BaumwollproduzentDie Sechstklässler in Luzern haben

jede Menge Kleider aus Jeans imSchrank. Auf der Suche, woher dieserStoff kommt, sind sie auf interessanteFakten gestossen. In über 70 Ländernwerden pro Jahr über 20 MillionenTonnen Baumwolle angebaut. Führendsind dabei etwa China, Kasachstan,Indien, die USA. Auch europäischeLänder wie die Türkei oder Griechen­land liegen in den Top Ten der Baum­wollproduzenten. Nebst der Produktionist China auch der Spitzenreiter bei derVerarbeitung von Baumwolle. Dort wer­den jährlich weit mehr als 600 Millio­nen Jeans hergestellt und zumTeil auchvor Ort verarbeitet. Grund: der leichte

Zugang zu Rohstoffen und Leuten, diefür wenig Geld arbeiten.

10 Länder, eine JeansDer Weg von der Baumwolle bis hin

zur fertigen Jeans ist lang (siehe Grafik).So beginnt die Reise in Kasachstan, wodie Baumwolle gepflückt wird. Diesefindet sich dann in Bangladesch ineiner Garnspinnerei wieder. In Taiwanwird die Baumwolle gewebt, bevor sieerstmals nach Europa reist: In Polenwerden die Farben hergestellt, welchedann nach Tunesien geschickt werden,

wo die Stoffe gefärbt werden. In Bul­garien wird der Stoff veredelt, und ineinem weiteren Schritt werden in Ita­lien die Knöpfe hergestellt. Zurück inChina werden die Jeans genäht. Wiederauf europäischem Boden entsteht inGriechenland der ausgewaschene Ef­fekt. Schliesslich werden die Jeans dannhier in den Läden verkauft. Am Laden­tisch angekommen, hat die Jeans mehrals 50 000 Kilometer zurückgelegt. ZumVergleich: Der Erdumfang beträgt rund40 000 Kilometer. Diese lange Reise hatnegative Auswirkungen auf unser Öko­

system. Denn auf dem ganzen Wegwird viel Erdöl verbraucht, und eswerden grosse Mengen Kohlendioxidin die Atmosphäre befördert.

Lohn: Weniger als einen FrankenDer Kunde zahlt letztlich den Pro­

duktions­ und Transportpreis. Dochwer verdient wie viel an der Jeans? Aufwww.agendakids.muc.kobis.de hat dieKlasse weitere Fakten entdeckt: DieHälfte des Preises setzt sich aus Mehr­wertsteuern, Geschäftsgewinn und La­denmiete zusammen. Einen Viertelverdienen dieMarkenbesitzer wie etwaLevi’s. 13 Prozent machen dieMaterial­kosten und 11 Prozent die Transport­kosten aus. Schliesslich bleibt 1 Prozentübrig für die Näherinnen oder Baum­wollpflücker. Konkret heisst das: Wenneine Jeanshose 100 Franken kostet,verdienen die Näherinnen einenFranken.

Jetzt gibt es ArbeitsverträgeNach dem Einsturz einer Textilfabrik

2013 in Bangladesch, bei dem über1000Menschen gestorben sind, schlossdie Europäische Union ein Abkommenüber die Sicherheit in den Textilfabri­ken. Dabei soll den Arbeitern auch dasRecht zur Aushandlung von Arbeits­verträgen zugestanden werden. Ausser­dem soll der Mindestlohn angehobenwerden. Aktuell liegt dieser bei rund35 Franken pro Monat.

Klasse 6Luzern

Lehrer Aaron Hausheer

Kasachstan

Bangladesch

Griechenland

Polen

Bulgarien

Tunesien

Italien

Schweiz

Produktionswege einer JeansQuelle: 6. Klasse Schulhaus Ruopigen / Grafik: Oliver Marx

Produktionswege einer Jeans

China

Taiwan

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Flusskraftwerk:Herz der CKWCKW «Klick» und das Licht geht an. 130 000Personen im Kanton Luzern werden täglich mitStrom versorgt. Doch was, wenn die Energie-quellen versiegen?

Einfach den Schalter betätigen, undschon brennt das Licht. Wie ist dasmöglich? Die CentralschweizerischeKraftwerke AG (CKW) ist dafür ver­antwortlich, dass täglich rund 130 000Kunden im Kanton Luzern mit Stromversorgt werden. Angefangen hat aberalles mit einer anderen Idee.

Stromproduktion verdreifacht1894 produzierte Eduard von Moos

Stahlnägel und Theodor Bell Maschi­nen. Für ihre Fabriken brauchten diebeiden Strom. So bauten sie ein Was­serkraftwerk, womit sie die Kraft desWassers in Strom umwandelten. Sieerkannten, dass auch andere LeuteStrom brauchten und beschlossen1896, nur noch Strom zu produzieren.Nach 84 Jahren tauschten die Verant­wortlichen der CKW beimWasserkraft­werk in Rathausen die fünf alten Tur­binen gegen eine zehnmal so starkeTurbine aus und erzeugen heute drei­mal so viel Strom wie damals. WeitereKraftwerke kamen hinzu, so etwa So­lar­ und Windkraftwerke.

Reusswasser erzeugt StromIn Rathausen steht eines von vielen

Kraftwerken, das die CKW betreiben. Eshandelt sich dabei um ein Flusskraft­werk. Will heissen: Kanalisiertes Reuss­wasser treibt dieses Kraftwerk an underzeugt Strom. Zuerst muss aber derMüll mittels Rechen abgefangen wer­den. Danach fliesst das Wasser durchein Rohr, in welchem sich die Turbinebefindet. Diese dreht sich mit Hilfe desWassers 150 Mal pro Minute und hatfast 3000 PS. Zum Vergleich: Ein Autohat rund 140 PS. Für den Generatorwird die Umdrehzahl auf 1000 pro Mi­nute übersetzt, wo dann auch Strommit einer Spannung von rund 3500 Voltentsteht. Nachdem der Strom erzeugtwurde, fliesst er in einen Transformer.

Darin werden aus 3500 etwa 20 000 Volt,bevor der Strom ins Netz fliesst.Die Netzleitstelle ist das Hirn der

CKW, denn dort wird das Stromnetzgesteuert und rund um die Uhr über­wacht. Wenn irgendwo der Strom odergar ein Kraftwerk ausfällt, kümmernzwei Mitarbeiter sich darum, wie manden Strom durch eine andere Leitungherbeischaffen kann. Das gesamteStromleitungsnetz der CKW hat eineLänge von mehr als 7000 Kilometern,das entspricht etwa der Distanz vonLuzern nach Chicago (USA). Am26. Dezember 1999 war einer der an­spruchsvollsten Tage der CKW­Netz­leitstelle. Der Orkan Lothar tobte überdie Schweiz hinweg. Durch umgekipp­te Bäume war ein Grossteil des langenStromnetzes ausgefallen.

Neue Energien im AufmarschDie Kernkraftwerke liefern uns gros­

se Strommengen. Jedoch schadet derradioaktive Abfall dem Menschen undseiner Umwelt. Hinzu kommt, dassniemand den radioaktiven Abfall beisich vergraben will.Nach dem Tsunami in Japan wurde

das Atomkraftwerk von Fukushimastark beschädigt. Für die CKW ist klar,dass sie auf erneuerbare Energie um­steigen werden. So sollen 2017 vierWindkraftwerkanlagen entstehen.Kernkraftwerke lassen sich aber nichtper sofort ausschalten, denn rund60 Prozent des heutigen Strombedarfsim Kanton Luzern wird durch sie ab­gedeckt.

Klasse 6Sins

Lehrer Raphael LohriCKW-Experte Emil Bucher zeigt den Berg an Abfall, der rausgefischt wurde.

Raphael Lohri

Jedes Jahr werdenin China über600 MillionenJeans fabriziert.

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Vom Störenfried zum Profi-FalterLUZERN Der OrigamikünstlerSipho Mabona machte Halt inseinem Ex-Schulhaus. Er er-zählte, wie er faltet – undeinst deswegen fast aus derWohnung geworfen wurde.

«Da musste ich wohl oder übel auf-hören», sagte Sipho Mabona lachend,als er vom Anfang seiner Papierfaltzeitspricht. Gleich mehrere Mahnbriefewaren nötig, um den jungen Mabonazur Vernunft zu bringen. Grund: SeineFlieger lagen früher im ganzen Trib-schenquartier verstreut. Die meistenseiner Versuche landeten auf Dächernoder in Gärten, was die Verwaltungenstörte. Die vielen Warnungen der Ver-waltung ignorierte er so lange, bis seinerFamilie der Rausschmiss aus der Woh-nung drohte. Dabei hatte er nur einenTraum: Die Flieger sollten aus seinemZimmer bis zum Kickers-Platz segeln.

Von der Mutter das Falten gelerntSipho Mabona wuchs im Wartegg-

quartier auf. In seiner Freizeit spielteer mit Sagexfliegern. Diese kostetenallerdings viel Geld und erlitten ständigBruchlandungen. Deshalb brachte sei-ne Mutter ihm bei, wie man aus PapierFlieger falten kann.

Als Jugendlicher faltete er dann biszu vier Stunden täglich. Auch im Leh-rerseminar faltete er während lang-weiliger Lektionen etliche Origami-figuren. Heute ist der Profifalter 35 Jah-re alt. Den Lehrerjob hat er an denNagel gehängt, da er mit Origamifigu-ren genug verdient.Den Durchbruch zum Origamikünst-

ler schaffte er mit einem Werbespot.Bilder seiner Figuren, die er ins Internetgestellt hatte, machten eine japanische

Sportartikelfirma auf ihn aufmerksam.Für sie sollte er dann einen Tiger falten,was er noch nie zuvor gemacht hatte.

Schlaflose NächteEr nahm den Auftrag an, und nach

einer schlaflosen Nacht präsentierte erdas Tigermodell. Die Leute waren be-geistert und wünschten sich nun wei-tere Figuren. Einige schlaflose Nächtespäter waren die Origamikunstwerkefertig. Der Werbespot wurde ein riesi-

ger Erfolg, und Mabona heimste damitviele Preise ein.

Elefant wiegt rund 100 KiloNicht nur in Japan ist Sipho Mabo-

na eine Berühmtheit, auch in derSchweiz ist er mittlerweile der bekann-teste Origamikünstler. Er stellt in ver-schiedenen Galerien, Museen undsogar im Luzerner Kantonsspital seineFaltkunst aus. Der «White Elefant» istwohl sein bekanntestes Objekt. Es steht

derzeit im Kunst und Kultur im Lan-dessender Beromünster (KKLB). DasPapier dafür wiegt über 100 Kilogrammund hat eine Gesamtfläche von 225Quadratmetern. Dieses musste Mabo-na in Amerika bestellen. Kostenpunkt:25 000 Franken. Wer denkt, Mabonahabe den lebensgrossen Elefanten ganzallein gefaltet, der irrt. Etwa zehnHelfer unterstützten ihn bei der Arbeit.

«Falten ist nicht so einfach»Auch die sechste Klasse versuchte

sich im Falten. Aufgabe war jedochkein lebensgrosser Elefant, sondern einkleiner Fuchs. «Das war gar nicht soeinfach», meinten die Schüler, «doches hat unglaublich Spass gemacht, undwir waren stolz, dass man das gefalte-te Papier als Fuchs erkannte.»

Klasse 5 und 6Luzern

Lehrer Daniel Bucher

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Lehrerin, Lehrer werden!Studieren an der PH Zug –auch für QuereinsteigendeInfos unter ausbildung.phzg.ch

Kunst des Faltenskommt aus JapanORIGAMI red. Origami ist die ja-panische Bezeichnung für die Kunstdes Papierfaltens (ori= falten, kami=Papier). Ausgehend von einem BlattPapier entstehen durch Falten zwei-oder dreidimensionale Objekte.Nach einer japanischen Legendebekommt derjenige, der 1000 Ori-gami-Kraniche faltet, von den Göt-tern einen Wunsch erfüllt. Seit demTod des Atombombenopfers SadakoSasaki, die mit dem Falten vonKranichen vergeblich gegen ihredurch die Strahlung verursachteLeukämie ankämpfte, sind Papier-Kraniche auch ein Symbol der inter-nationalen Friedensbewegung.

Berühmter Besuch: Origamikünstler Sipho Mabona (Mitte)faltete mit den Luzerner Schülern Füchse.

Bild Daniel Bucher

60 Klassen forschtenPH LUZERN Die Lernumge-bung «Bewegte Bilder» ziehtviele Schulklassen an. Schülerlernen an der PädagogischenHochschule das Forschen.

Die Lernumgebung der Pädagogi-schenHochschule Luzern (PH Luzern)soll Klassen selbstständiges und for-schendes Lernen ermöglichen. Zwei-mal jährlich wird eine Lernumgebungzu einem bestimmtenThemawie etwaMedienbildung, Fremdsprachen oderMathematik aufgebaut. Andreas Blun-schi, Mitarbeiter der Lernumgebung«Bewegte Bilder», die von Oktober2014 bis Februar 2015 aufgestellt war,erklärt, weshalb solche Angebote fürKinder wichtig sind und wo dieSchwierigkeiten liegen.

Herr Blunschi, wie sind Sie auf dieIdee gekommen, die Lernumge-bung zu machen?

Andreas Blunschi: Für einige Wochendurften wir an der PH Luzern in einemgrossen RaumLernangebote einrichten,die wir nicht jeden Abend wieder ab-bauen mussten. Ich bin unter anderemDozent fürMedienbildung und besucheauch Klassen, die sich mit dem ThemaMedien auseinandersetzen.

Was ist das Ziel der Lernumgebung?Blunschi: Das Ziel unserer Lernumge-bung ist, dass Kinder möglichst vieleVideoarten entdecken, verschiedeneVideotricks erleben und selber aus-probieren können.

Was können die Kinder in der Lern-umgebung lernen?

Blunschi: Das ist unterschiedlich. Beiunserer Lernumgebung geht es haupt-sächlich um das Entdecken, das Aus-

probieren und Erleben. Die Kindersollen realisieren, welche einfachenTricks Videoproduzenten beispiels-weise anwenden.

Was sind die Herausforderungenbeim Erstellen einer solchen Lern-umgebung?

Blunschi: Die Lernumgebungen sindfür Schüler von der dritten Primar-klasse bis zur letzten Oberstufe kon-zipiert. Das heisst, es muss sowohl diekleinen Kinder ansprechen, darf aberfür die Jugendlichen nicht zu kindlichsein.

Was war schwierig beim Zusam-menstellen der Posten?

Blunschi: Viele unterschiedliche Ideenzu haben. Weiter war es schwierig,dass man die Posten so macht, dassauch Kinder sie bedienen können.

Wie viele Besucher hat die Lern-umgebung im Monat?

Blunschi: Seit dem Oktober hatten wirungefähr 60 Klassen. Fast jeden Taghatten wir eine bis zwei Klassen.

Was gefällt Ihnen am besten an derLernumgebung?

Blunschi: Mir gefällt am besten dieFreude der Kinder. Und ich bin froh,dass sieben der acht Videoposten ein-wandfrei funktioniert haben.

Ein nächstes Projekt im BereichMedien ist nicht geplant?

Blunschi: Doch. Wir sind wieder amAusklügeln einer neuen Lernumge-bung – mit Fokus auf Video. Voraus-sichtlich werden die Schüler einenkurzen Film zu einem Thema drehen.

Wie wichtig ist Medienpädagogik?Blunschi: Sehr wichtig. Die Kinder kön-nen den Umgang mit Medien oft nichtvon ihren Eltern lernen, da diese selbernicht auf dem neusten Stand sind. Mitdem Lehrplan 21 erhält der Medien-unterricht einen höheren Stellenwert.

HINWEISE

Andreas Blunschi (49) ist Dozent für Medien­bildung an der Pädagogischen Hochschulein Luzern. Er hat zusammen mit weiterenMitarbeitern die Lernumgebung «BewegteBilder» lanciert.

Klasse 4Weggis

Lehrerin Nadine Portmann

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Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Mit zehn Jahren pensioniertZUG Bis sich sehbehinderteMenschen mit einem Blinden-führhund fortbewegenkönnen, ist es ein langerWeg. Nicht alle Hunde sindgeeignet für diesen Job.

Dallas, der Blindenführhund, be-gleitete Stephan Hüsler (52) aus Kriensviele Jahre lang. Bis zu dem Tag, andem Dallas pensioniert wurde – am17. Oktober 2014. Dallas war zu diesemZeitpunkt gerade zehn Jahre alt – undnun bereits in Pension.Heute lebt er bei einer Patenfamilie

in Wilen bei Sarnen. Der Abschied wartraurig, und es gab Tränen bei Hüsler.Vorläufig darf Hüsler den Hund nichtbesuchen. Er soll sich zuerst gut ein-leben und mit den neuen Besitzerneine Beziehung aufbauen. Wer einenpensionierten Blindenführhund auf-nehmen will, braucht Freude am Um-gang mit starken Hundepersönlich-keiten und ein ruhiges Zuhause.

Neo – der NeueNeo kommt aus dem Griechischen

und bedeutet neu. Der Name passt.Denn seit 2012 ist Neo der neue Blin-denführhund an Hüslers Seite. Nachseiner Ankunft bei seinem neuen Be-sitzer machten die beiden zusammenmit einem Hundetrainer von der Stif-tung Schweizerische Schule für Blin-denführhunde in Allschwil ein 14 Tagedauerndes, intensives Training. Seit-dem werden Neo und Hüsler nocheinmal im Monat von dem Hunde-trainer begleitet. Im Juni werden diebeiden dann die sogenannte Gespann-prüfung absolvieren. Erst dann ist Neoein richtiger Blindenführhund.

Hund deutet HörzeichenFührhunde lernen während der Aus-

bildung etwa 30 Hörzeichen. Die Hör-

zeichen sind aus der italienischenSprache abgeleitet, weil sie diese klarklingenden Hörzeichen gut voneinan-der unterscheiden können. Ausserdemlernt ein Hund, geradeaus zu führen,links und rechts zu unterscheiden undHinweise aller Art am Boden, auf derSeite und auf Kopfhöhe anzuzeigenoder zu umgehen. Am Ende der sechsbis neun Monate dauernden Ausbil-dung wird jeder Hund von einem Ex-perten getestet: Zeigt er beispielsweiseden Fussgängerstreifen richtig an, über-quert er die Strasse in gerader Linie,

übersieht er keine Hindernisse aufKopfhöhe des Instruktors und befolgter die Hörzeichen richtig?Die Kosten für die Ausbildung eines

Führhundes übernimmt teils die In-validenversicherung, teils werden sie

durch die Führhundeschule abgedeckt.Mit der Haltung eines Hundes entste-hen aber noch weitere Kosten wieFutter- und Tierarztkosten.

Labrador besonders geeignetDer Labrador-Retriever hat sich in

den letzten Jahrzehnten weltweit alsdie bevorzugte Rasse für Blindenführ-hunde bewährt. In der Blindenführ-hundeschule Allschwil werden seit 1972eigene Labrador-Retriever gezüchtet.Sie sind besonders geeignet, weil sierobust, sicher, selbstständig und

arbeitsfreudig sind. Die stete Bereit-schaft zu gemeinschaftlichen Aktionenmit dem Menschen macht aus demRetriever einen gelehrigen Gesellen,der neugierig alle ihm gebotenen Ge-legenheiten nutzt und daraus lernt.In den Ahnentafeln stehen Zucht-

hunde aus den besten Blindenführ-hundeschulen der Welt. Die Ausleseder Zuchttiere richtet sich in der Regelnach folgenden Kriterien: die psychi-sche Belastbarkeit, gesunde, kräftigeKonstitution sowie Arbeits- und Zug-freude. Die psychische Belastbarkeit istebenfalls ein wichtiger Faktor in derAusbildung, aber auch im täglichenLeben eines Hundes. Belastungen wieLärm und Luftverschmutzung sowieeine Fülle von optischen Reizen stra-pazieren die Hunde stark.Die Hunde müssen generell über

einen gesunden Körperbau und einestarke Muskulatur verfügen.

Klasse 4Kriens

Lehrer René Bieri

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Richtiges VerhaltenUMGANG red. Dank ihrem Hundsind blinde oder sehbehinderteMenschen in der Lage, sich über-all selbstständig, sicher und inzügigem Tempo zu bewegen. Fol-gende Punkte sind zu beachten,wenn man auf ein Führhunde-gespann trifft:"Dem Führerhund ist überall Zu-tritt zu gewähren, selbst da, wosonst ein Hundeverbot besteht.

" Sehbehinderten in Verkehrsmit-teln einen Sitzplatz anbieten.

"Man sollte nie einen Blinden-hund, der im Dienst ist, streichelnoder mit ihm spielen. Der Hundwird sonst abgelenkt.

" Sehbehinderten die Nummer deseinfahrenden Busses mitteilen.

Stephan Hüsler mit dem Blindenführhund Dallas.Heute ist dieser Hund pensioniert.

Bild René Bieri

Wie kommtman inden Nationalrat?POLITIK Der Zuger Natio-nalrat Gerhard Pfister (CVP)erklärt den Jungpolitikern,wie man einen Sitz imNationalrat erhält.

Obwohl die Primarschüler selbernoch nicht wählen oder abstimmenkönnen, interessieren sie sich für daspolitische Geschehen. Und wer kannihnen da besser Auskunft geben alsein amtierender Nationalrat?

Ist Nationalrat ein Beruf?Der Zuger Nationalrat Gerhard Pfis-

ter (CVP, 52) hat die Kinder getroffen.Seit 2003 sitzt er im Nationalrat undhat viel politische Erfahrung. Was dieSchüler besonders interessiert: IstNationalrat überhaupt ein Beruf? Pfis-ter erklärt: «Parlamentarier ist keinBeruf, den man lernen kann.» Manwerde so nebenbei Politiker und brau-che auch ein Quäntchen Glück, einpolitisches Amt innezuhaben. «MeineFamilie war politisch aktiv, deshalbhabe ich mich früh für Politik inter-essiert.» Zuerst übernahm Pfister inder Gemeinde Kommissionen, dannwar er im Kantonsrat, und jetzt ist erNationalrat. Und: Wie viel verdientman als Nationalrat? «Das ist keinJob, bei dem man seine Brötchenverdient», antwortet er. Man kriegezwar Sitzungsgeld, doch sei National-rat eher eine Berufung als Beruf. Doch

Politiker war nicht immer GerhardPfisters Wunschberuf. Als Junge hatteer utopische Wünsche wie viele an-dere Kinder. «Ich wollte Supermanoder Batman sein – ein Comic-Heldhalt.» Später dann zog er mal in Er-wägung, Pilot oder Feuerwehrmannzu werden. Er hat dann aber nachdem Gymnasium das Studium derGermanistik und Philosophie absol-viert und war eine Zeit lang Schul-leiter. Pfister bewunderte aber schonimmer Vater und Grossvater, diebeide bei der CVP Zug politisierten.Als Pfister von der CVP Zug angefragtwurde, ob er Interesse an einemKantonsratssitz habe, zögerte er nichtund nahm das Angebot an. Er zähltdrei Gründe auf, weshalb er in diePolitik einstieg: Politik interessiert ihnals solches, er will in der Schweizetwas bewegen und mit Menschenin Kontakt sein. Mit 39 Jahren wurdePfister dann wiederum angefragt, ober Interesse an einemNationalratssitzhabe. Das hatte er. Doch zuvor hater mit seiner Frau darüber gespro-chen. Denn als Nationalrat ist manviel in Bern, und das Privatlebenbleibt zuweilen auf der Strecke.

Beim ersten Wahlgang geschafftMeistens muss ein Neuling zwei-

bis dreimal auf eine Liste, bevor ergenug Stimmen in seinem Kantonbekommt. Doch Pfister hat da ebenein Quäntchen Glück gehabt: DerSprung in den Nationalrat gelang ihmbereits im ersten Wahlgang. So ver-tritt Pfister seit zwölf Jahren denKanton Zug im Bundeshaus. Unge-fähr 150 Arbeitstage verbringt Pfisterpro Jahr in Bern.Auch bei den kommenden Wahlen

im Herbst 2015 wird sich Pfisterwieder für den Nationalrat auf dieListe setzen lassen – und hofft aufeine Wiederwahl.

Klasse 5 und 6Neuheim

Lehrerin Monica Roth

«Ich mag die Linie 23 besonders»VBL René Bieri arbeitet seit30 Jahren als Busfahrer. Ererzählt von Nachtschichten,Schwarzfahrern und erklärt,warum er die Linie 23 mag.

René Bieri (52) ist Teamleiter beiden Verkehrsbetrieben Luzern (VBL).Er führt mittlerweile ein Team von 50Fahrdienstmitarbeitern und leitet Wei-terbildungskurse.

René Bieri, war Buschauffeur schonals Kind Ihr Traumberuf?

René Bieri: Nein, eigentlich nicht. Ichabsolvierte eine Lehre als Autolackiererund arbeitete dann vier Jahre auf diesemBeruf. Erst dann wechselte ich zu denVBL.

Wie kam es dazu?Bieri: Das war Zufall. Ein Freund warbei den VBL angestellt und erzählte mirvieles über den Chauffeurberuf. So ab-solvierte ich die Ausbildung zumTrolleybusfahrer, später dann noch jenezum Autobuschauffeur.

Die VBL bieten Ausbildungen fürTrolleybusse und Autobusse. Wasbevorzugen Sie selber?

Bieri: Am liebsten fahre ich mit Auto-bussen, weil man damit weitere Stre-cken fahren kann und somit auch ausder verkehrsreichen Stadt kommt.

Ist demnach auch eine solche LinieIhre Lieblingsroute?

Bieri: Ja, die Linie 23 über Ebikon nachGisikon-Root fahre ich gern. Ebenfallsgefällt mir, dass auf dieser Strecke vielePassagiere mitfahren – so läuft immeretwas.

Was ist allgemein das Schönste anIhrem Beruf?

Bieri: Ich schätze den Umgang mit

Menschen, die Verantwortung und dieSelbstständigkeit. Aber auch die Schicht-arbeit gefällt mir gut.

Was gefällt Ihnen denn an derSchichtarbeit?

Bieri: Wir haben auch mal an Wochen-tagen frei. Zudem können wir Dienstewählen, die uns passen. Wer gerne früham Morgen fährt und dafür am Nach-mittag fertig ist, kann das tun.

Welches ist für Sie die schwierigsteStrecke?

Bieri: Die Linie 1 vom Obernau in denMaihof finde ich anspruchsvoll, weil dieStrecke stark frequentiert ist. Das fordertvom Chauffeur enorme Konzentration.

Gibt es auch anspruchsvolle Halte-stellen?

Bieri: Die Haltestellen Bahnhof undSchwanenplatz sind heikle Stellen. Dasteigen immer viele Gäste aus und ein.Auch Haltestellen, die in einer Kurveliegen, können schwierig sein, weil manda nicht den ganzen Bus überblickenkann.

Welches sind die meisten Vergehen?Bieri: Fahren ohne gültiges Billett unddas Konsumieren von Getränken undEsswaren sind die häufigsten Regelver-stösse.

Dürfen Sie als Chauffeur diese Leutebelangen?

Bieri: Nein. Dafür haben wir speziellausgebildete Mitarbeiter, die das über-nehmen.

Was machen Sie, wenn Sie malganz allein im Bus sind?

Bieri: Dann lese ich an der Endhalte-stelle in einer Tageszeitung und drehedie Musik manchmal etwas lauter.

Klasse 5 und 6Luzern

Lehrerin Barbara Gisler

René Bieri erzählte den Schülern vomAlltag als Teamleiter und Buschauffeur.

Bild Barbara Gisler

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Mit Steigeisen zum ArbeitsplatzCKW Ohne Netzelektrikerkäme der Strom nicht in dieHäuser. Die Arbeit auf 18 Me-ter hohen Masten ist riskant.Schwindelgefühle sind da fehlam Platz.

Strom in der Steckdose ist dochselbstverständlich, könnteman denken.Doch es trügt; derWeg der elektrischenEnergie vom Kraftwerk bis zum Hausist weit, und unterwegs müssen vieleArbeiten ausgeführt werden.In verschiedenen Kraftwerken wer-

den Uran, Sonne, Wasser oder Windzur Stromherstellung gebraucht. Dergewonnene Strom wird über Höchst-und Hochspannungsleitungen weiterin Unterwerke geleitet und von da mitMittelspannung auf Freileitungen oderin Bodenkabeln zu Ortstrafostationen.Von diesen Transformatorenstationenoder Kabelverteilerkästen gelangt derStrom schliesslichmit Niederspannungzum Hausanschluss des Kunden.

Schwindel erregende HöheDie Centralschweizerischen Kraft-

werke (CKW) versorgen den grösstenTeil des Kantons Luzern mit Strom.Damit der Strom in die Steckdosen derHäuser gelangt, braucht es Berufsleute,die dies ermöglichen. Das sind dieNetzelektriker.Robert Martinez, Lehrlingsausbildner

im Ausbildungszentrum Luzern, er-klärt: «Netzelektriker sorgen dafür, dassStrom und Kommunikationssignale vonKraftwerken und Zentralen in unsereHaushalte und Büros kommen.» Die

Berufsleute verlegen Hochspannungs-kabel im Boden, stellen Strommastenauf, montieren Drähte und machenInstallationen in Schwindel erregenderHöhe. Wichtige Voraussetzung: Mandarf nicht farbenblind sein, weil dieverschiedenen farbigen Drähte in denKabeln bestimmte Bedeutungen haben.Ihre Aufträge erledigen die Netzelekt-riker nie allein. Hat ein Lehrling Angst,darf er «Stopp» sagen, denn die Sicher-

heit bei der Arbeit steht an vordersterStelle. Zur Ausrüstung eines Netzelek-trikers gehören immer ein Helm, Hand-schuhe, eine wetterfeste Leuchtjackeund gute Schuhe. Um die Stangenhochzuklettern, braucht es ausserdemnoch spezielle Steigeisen und ein«Klettergstältli» mit einem Sicherungs-gurt. Angst vor einem Stromschlagbraucht man nicht zu haben, weil derStrom vor der Arbeit immer ausgeschal-tet wird.

Kraft und Geschick sind gefragtAls Höhepunkt nutzen einige mutige

Schüler die Möglichkeit, einen Freilei-tungsmast hochzuklettern. Mit den Steig-eisen war es aber nicht einfach, hoch-zukommen. Zudem zogen zwei Schülerein Kabel zu einem Verteilkasten. Zuerstmusste der Anfang des Kabels mit einem

Strumpf überzogen werden. Dort knüpftder eine «Arbeiter» eine Schnur fest, dievorher durch das Kabelschutzrohr ein-gezogen wurde. Nun kann der anderedas Kabel auf der anderen Seite durchden Boden zum Kasten ziehen. DieseArbeit braucht Kraft und Geschick.ZumThema Kabelbau zeigt der Lehr-

lingsausbildner Robert Martinez ver-schiedene Netzkabel und sagt dazu:«Kupfer leitet gut und hat einenSchmelzgrad von 1085 Grad. Silber-oder sogar Golddrähte sind viel zuteuer und würden vorher schmelzen.»Für ganz dicke Kabel werde auch Alu-minium verwendet, so Martinez. Umetwas selber herzustellen, dürfen alleSchüler an einem Kupferkabelstückeinen Kabelschuh befestigen. Damitdieser fest hält, muss man mit einerPresse etwa fünf Ringe drücken.

Klasse 3 bis 6RomoosLehrer

Peter Schwarzentruber

18

Ein künftiger Netzelektriker? DerRomooser Schüler Dustin klettert

den Strommast hoch.Bild Peter Schwarzentruber

18 Meter über dem BodenNETZELEKTRIKER red. Der Romoo-ser Fritz Kammermann war von 1970bis 1995 Freileitungsarbeiter. SeinEnkel Lukas hat ihn befragt.

Fritz Kammermann, gab es damalsschon eine Lehre für diesen Beruf?

Fritz Kammermann: Nein, man lerntees vom Vorarbeiter.

Wie wurden die Leitungen damalsgemacht?

Kammermann: Auf 18 Meter hohenHolzmasten wurden die Kupferdrähtemontiert.

Welche Werkzeuge gab es?Kammermann: Einen Jeep für denStangen- und Werkzeugtransport. Zurpersönlichen Ausrüstung gehörtenSteigbügel, Gurt und Seile.

Was war das schönste Erlebnis?Kammermann:Die gute Gemeinschaft,die netten Arbeitskollegen und dasArbeiten in der freien Natur.

Gab es auch schlechte Erlebnisse?Kammermann: Sturm, schlechtes Wet-ter, Winter mit Kälte und Minustem-peraturen.

AnforderungenAUSBILDUNG Um eine Lehre zum

Netzelektriker zu machen, mussman Freude an der Arbeit imFreien haben, körperlich fit undschwindelfrei sein. Schulischmuss man einen Abschluss derSekundarstufe Niveau C mitbrin-gen und gute Leistungen in Ma-thematik und Physik vorweisenkönnen. Die Berufslehre dauertdrei Jahre. Nach abgeschlossenerAusbildung kann man eine hö-here Fachprüfung zum Netzelek-trikermeister absolvieren. So wirdman Chefmonteur oder Betriebs-leiter.

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Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Busfahrer werden – eine schwierige AufgabeVBL Jeden Tag chauffieren sieTausende von Passagierendurch Luzern. Doch Busfahrermüssen neben dem Fahrennoch viel anderes können.

Wer denkt, ein Buschauffeur muss«nur» einen Bus lenken können undfährt obendrauf noch immer die gleicheStrecke, der irrt. Chauffeure bei denVerkehrsbetrieben Luzern (VBL)müssennoch viele weitere Fähigkeiten besitzen,um als Fahrer tätig zu sein. Denn werhilft dir, wenn du ein Busbillett lösenwillst? Wer erklärt dir, wohin die Bus-linie 23 fährt? Der Busfahrer.

330 Busfahrer bei den VBLDie Aus- und Weiterbildung von

Chauffeuren ist wichtig, um die Fahr-gäste sicher zu ihrem Ziel zu führen.Die VBL betreiben deshalb ein eigenesAus- und Weiterbildungszentrum fürChauffeure. Hannes Ming, Leiter desFachzentrums, erklärt, wie die 330Chauffeure ausgebildet werden. VierFahrlehrer sowie Betriebs- und Praxis-

ausbilder kümmern sich um die an-gehenden Busfahrer. Um die Ausbil-dung zum Trolleybus-Chauffeur inAngriff zu nehmen, müssen die Voraus-setzungen stimmen: Gesetzlich wirdeinMindestalter von21 Jahren verlangt,und man muss be-reits einen Führer-schein für Autos be-sitzen. Bei den VBLstehen aber nichtnur Trolleybusse imEinsatz. Auf den Lu-zerner Strassen ver-kehren auch Diesel-Autobusse undCars. Auch diese werden von den VBLausgebildet. Bevor man selber einenBus steuern darf, muss man fleissigTheorie büffeln. In der Praxis geht esdarum, dass der Chauffeur lernt, denBus korrekt und sicher zu lenken. Nachzirka 60 Lektionen Fahrunterricht er-

folgt die Prüfung. Dabei muss derChauffeur unter anderem sein fahre-risches Können, seinen Verkehrssinn,das Wissen über das Fahrzeug wie dieGrösse und das Gewicht und den Um-

gang mit dem Busunter Beweis stellen.Ausserdemmuss einChauffeur, der beiden VBL arbeitenmöchte, auch dieBuslinien, die Halte-stellen und den Ta-rifzonenplan ken-nen. Denn er soll die

Fahrgäste auch beraten können.

Übungsfahrt: Randstein touchiertDoch selbst nach vielen Fahrlektio-

nen können einem mit dem langenGefährt noch Fehler unterlaufen. Soetwa bei der Übungsfahrt eines ange-henden Chauffeurs: Er ist beim Ein-parkieren des Busses über den Rand-stein gefahren. Wäre ihm das bei einerPrüfung passiert, hätte er sie eventuellnicht bestanden. Die Chauffeure wer-den deshalb laufend geschult. Als Fah-rer eines Busses ist es wichtig, dassman sich sicher fühlt und die grosseVerantwortung tragen kann.

Klasse 5Schötz

Lehrerin Claudia Strack

Aus einfachem Holz geschnitztKUNST Markus Kläger ist mitLeib und Seele Holzschnitzer.Einige Werke werden sogarim Museum ausgestellt.Doch: Wer wird einst seineSchnitzkunst fortführen?

«Wohlhabend wird man in diesemBeruf nicht, aber man wird innerlichreich, denn alles Schaffen geschiehtaus Liebe», sagt der Holzbildhauer undKünstler Markus Kläger (64) aus Pfäf-fikon. Ruhig erklärt er, dass es bei ihmkeinen geregelten Zahltag gebe. Dochdas wiege das gute Gefühl auf, von denBanken unabhängig zu sein. «Arbeitist für mich nie ein Müssen, und manbraucht auch nicht viel Geld, um glück-lich zu sein.» Die Schüler werden vonKläger richtig in den Bann gezogen.

Bäume brauchen gute AuraEin Lieblingsobjekt hat der Schnitzer

nicht. Ihm ist jedes geschnitzte Objektlieb – sozusagen sind alle erschaffenenWerke seine Favoriten. Für die Be-arbeitung seiner Masken bevorzugtKläger Lindenholz. Bei der Auswahldes Baumes legt er grossen Wert dar-auf, dass dessen Aura stimmig ist undder Baum gut behandelt wird. Auchder Standort des Baumes sei wichtig,erklärt er. Bäume eines mystischenOrtes seien besonders geeignet für dieSchnitzkunst, denn jeder Baum habeseine eigene Ausstrahlung. Nach demFällen werden die Stämme in der Säge-rei in zwölf Zentimeter dicke Scheibenzersägt, um sie danach zu lagern. Erstnach einem Jahr sind die Scheibentrocken und bereit zum Bearbeiten.

Nachfolger zu finden, ist schwierigMarkus Kläger ist heute 64-jährig

und könnte seine Arbeit in der Werk-statt bald niederlegen. Doch es seischwierig, einen geeigneten Nachfolgerzu finden, sagt er, der seit 1965Maskenund andere Figuren schnitzt. Er wolle,dass jemand in seine Fussstapfen tritt,der nicht nur den Umgang mit denWerkzeugen beherrsche, sondern einer,der wie er selber, mit Herzblut dabeiist und die Kunden beglückt. Dochselbst wenn er einen Nachfolger fände,würde er noch immer schnitzen wol-len, wegen der Liebe zur Schnitzkunst.Eine andere Arbeit könnte sich Kläger

nicht vorstellen. In der Werkstatt vonMarkus Kläger entdeckt man nicht nurMasken, auch Engel, Tiere, Tafeln,Rahmen und Kerzenständer sind Zeu-gen seiner Schaffenskraft. Den Schü-lern stockt beinahe der Atem ob derunzähligen Kunstwerke. Kläger sagtdazu: «Ich liebe meine Arbeit und das,was sie mir bietet.» So könne er bei-spielsweise die Arbeitszeit selber ein-teilen. Doch einen Tag ohne Werkstattgibt es bei ihm genauso wenig wieLangeweile – er kann schliesslich je-dem Gesicht einen anderen Charakterverleihen. Dies tut er, indem er dieForm des Mundes anders schnitzt,Augenbrauen anders «zeichnet», die

Nase klumpiger oder feinermacht. JedeMaske von Kläger ist ein handgefertig-tes Produkt – also ein Unikat. Dennochgibt es Masken, welche dieselbenEigenheiten haben. So dürfen etwa beiHexenmasken dieWarzen nicht fehlen.Je nachdem, welchen Charakter dieMaske verkörpern soll, sind die Zähneweiss oder eben braun. Übrigens: DieZähne bei den Masken sind nicht nurgeschnitzt. Teils sind sie sogar echt.Kläger nimmt manchmal Zähne vontoten Kühen.

Mehr als 2000 Masken geschnitztDer Künstler arbeitet für verschiede-

ne Gemeinden und Fasnachtsgesell-schaften. Bisher entstanden in seinerWerkstatt weit über 2000 Holzmasken.Auch Bücher hat er schon geschrieben.So zum Beispiel den Bildband «Faszi-nation Maske». Darin werden dieFasnachtsfiguren der Region vorge-stellt. Sein künstlerisches Schaffen be-gann mit Zeichnungen, die er bereitsmit 18 Jahren herstellte.

Klasse 5Tuggen

Lehrerin AntoinetteAuf der Maur

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Eigenes MuseumPFÄFFIKON Markus Kläger (65)wuchs in Mosnang (SG) mit siebenGeschwistern auf. Der Holzbild-hauer und Künstler lebt und arbeitetheute in Pfäffikon (SZ). Währendseiner Schulzeit war er eher einAussenseiter, schaffte die Anforde-rungen der Schule aber problemlos.Bereits in der Primarschule ent-deckte er seine Fähigkeiten zumZeichnen und Malen. Nach derOberstufe begann er eine vierjährigeLehre als Holzbildhauer in Brienz.Dort wurde er im Modellieren, inder Anatomie, im Zeichnen, imMalen und im Schnitzen unterrich-tet. Diese Jahre hat er sehr genossen.Kläger schnitzt nun schon seit 1965,und seit 1980 besitzt er seine eigeneWerkstatt in Pfäffikon. Dort schnitzter Masken, kleine Figuren, Engelund andere Gegenstände aus Holz.Der Pfäffiker Künstler und Holzbild-hauer hat mit grosszügiger Unter-stützung der Gemeinde Freienbachim Jahr 2003 das erste Narren-museum am Dorfplatz in Pfäffikoneröffnet. Über 50 Fasnachtsfigurenwerden dort ausgestellt.

Ein Stück Wald gekauftDer Holzmaskenschnitzer hat

ein Buch mit den verschiedenenMasken der Fasnachtsgesellschaf-ten Höfe und March heraus-gegeben. Mit dessen Erlös hat ersich einen Traum erfüllt: In Freud-wil bei Uster hat er ein Stück Waldgekauft. Dort findet er Ruhe undist im Einklang mit der Natur.

Der Künstler Markus Kläger zeigt denSchülern die handgefertigten Holzmasken.

Bild Antoinette Auf der Maur

«Ich traf talentierteJungreporter»

kuy. Flurina Valsecchi ist eine der31 Journalisten, die in diesem Jahreine Klasse besucht haben. Sie warin der 4.–6. Klasse in Romoos zuGast.

Flurina Valsecchi, wie haben Siedie Romooser Schüler erlebt?

Flurina Valsecchi: Der Besuch machtemir grossen Spass! Die Schüler wareninteressiert und haben tollmitgemacht.Ich erzählte aus meinem Alltag undzeigte ihnen Artikel von mir – dabeiging es um eine Überschwemmung,um die Muotathaler Wetterschmöckerund das Lieblingsessen vom Papst. Sosahen die Schüler, wie abwechslungs-reich meine Arbeit ist.

Was wollten die Schüler wissen?Valsecchi: Sie fragten mich, ob manals Journalist Stress habe. Da erklärteich ihnen, dass wir oft unter grossemZeitdruck arbeiten – damit die Zeitungim Briefkasten möglichst aktuell ist.Ein Knabe wollte wissen, wer denRabenau-Comic auf der letzten Seitezeichnet.

Und wer steckt dahinter?Valsecchi: Dieser Comic wird vonextern eingekauft. Die Frage zeigtemir, was alles unsere jüngsten Leserinteressiert. Aber natürlich haben wirnicht nur geredet, sondern auch rich-tig als Journalisten gearbeitet.

Tatsächlich? Was habt ihr ge-macht?

Valsecchi: Wir haben in unserer Zei-tung geblättert und einen Artikel übereine Nidwaldner Familie gelesen.Diese züchtet Ziegen, und eine Ziegehatte Vierlinge bekommen. Dannmussten die Schüler den Titel des Ar-tikels mit einem Papier überklebenund selber einen passenden Titelerfinden.

Und wie waren die Titelvorschlä-ge der jungen Journalisten?

Valsecchi: Ich war überrascht: Allehaben eifrig nachgedacht, und es sindviele gute Ideen zusammengekom-men. Ein Beispiel: «Glück im Schnee!Die ganze Welt bewundert 4 Gitzi!»Dieser Titel war noch besser als jener,den wir selber gesetzt hatten. Ichmuss sagen: In Romoos gibt es einigetalentierte Jungreporter.

Flurina Valsecchi,Reporterin bei der«Neuen LuzernerZeitung»

NACHGEFRAGT

Schötzer Fünftklässlerinnen erhaltenUnterricht im VBL-Schulungslokal.

Bild Claudia Strack

«Arbeit ist für michnie ein Müssen. Manbraucht auch nicht

viel Geld, umglücklich zu sein.»

MARKUS KLÄGER,HOLZSCHNITZER

Auch denTarifzonenplan mussder Buschauffeur

kennen.

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Auf Umwegen zum LehrerberufAUSBILDUNG Seit mehrals zehn Jahren könnenauch Quereinsteiger Lehrerwerden. An der PH Zugboomt dieser Studiengang.

Es ist doch immer wieder spannend,herauszufinden, warum Menschen,die schon in einem Beruf arbeiten,sich entscheiden, nochmals die Schul-bank zu drücken. Auch an der PH Zugsind einige Studierende älter. Siehaben schon Erfahrungen im Berufs-leben gemacht, die den jungen Stu-dierenden fehlen. Woher kommt die-ser nicht einfache Entscheid?Der Hauptgrund, den alle Befragten

angaben, ist die Lust, Kindern etwasbeizubringen. Sie möchten mit Kin-dern arbeiten, ihnen helfen, auf ihremLebensweg gut voranzukommen. Espassiert leider ab und zu, dass Jugend-liche dem Wunsch und dem Druckder Eltern nachgeben und einen Beruferlernen, der nicht ihr Lieblingsberufist. So erstaunt es nicht, dass die Stu-dierenden betonen, dass sie ihrenzukünftigen Schülern auf den Weggeben möchten, auf ihr Bauchgefühlzu hören und sich für ihre Träumestarkzumachen.

«Quereinsteiger sind motiviert»Interessant ist, von Dozenten der

PH Zug zu hören, ob sie einen Unter-schied zwischen regulären Studentenund Quereinsteigern, also all jenen,die auf dem zweiten Bildungsweg die

Lehrerausbildung machen, feststellenkönnen. Simon Bieli, Dozent für Bil-dungs- und Sozialwissenschaften ander PH Zug und Verantwortlicher fürdie Quereinsteiger, berichtet, dassdiese ihr Ziel oftmals klarer vor Augenhätten als Studenten, die direkt vonder Matura kämen. «Diese Studieren-den sind besonders motiviert, da sieendlich da angelangt sind, wo sieimmer hinwollten: Lehrer werden.»Zudem müssten sich die Quereinstei-ger im Vorfeld gut überlegen, ob sieeine zweite Ausbildung antreten wol-len, so Bieli. Grund: Die meistenmüssen teilweise von ihrem Lebens-standard Abschied nehmen und aufDinge verzichten, wenn sie wieder dieSchulbank drücken. Gewisse Querein-steiger haben teils sogar eigene Firmengehabt und einige Mitarbeiter geführt.

Vom Elvis-Fan zum DozentenAuch der Dozent Simon Bieli ist auf

Umwegen zum Lehrerberuf gekom-men und ist deshalb besonders inte-ressiert an den Quereinsteigern. AlsKind hatte er allerdings einen ganzanderen Berufswunsch: Er wollte ElvisPresley nacheifern und die Showbühneerobern. Mangels Gesangstalent ent-schied er sich dann für eine Elektriker-lehre, ging später ans Lehrerseminar,absolvierte die Schulleiterausbildungin Luzern und hängte letztlich nochein Studium an. Seit 2005 unterrichtetSimon Bieli an der PädagogischenHochschule in Zug und ist für dieQuereinsteiger zuständig.Der Standort Zug hat gemäss Bieli

rund 50 Prozent Quereinsteiger, «undes werden jedes Jahr mehr».

Klasse 5 und 6Neuheim

Lehrerin Monica Roth

Solarzellen sind auf dem VormarschRATHAUSEN Der Strom, wieer heute produziert wird, istendlich. Erneuerbare Energienwerden künftig wichtiger.Doch wie funktionierteigentlich Solarenergie?

Die Centralschweizerische Kraft-werke (CKW) AG ist ein bekanntes undfür unserWohlergehen lebenswichtigesUnternehmen. Sie versorgt unsmit demunentbehrlichen Strom, von der Er-zeugung bis zur Steckdose. Sie liefertüber ein aufwendig gepflegtes Leitungs-system von 7200 Kilometern Längegenau die Stromqualität, die der Kun-de wünscht: konventionell produzier-ten, günstigen Strom, umweltbewusste,preisgünstige Wasserkraftenergie oderin der Region erzeugte nachhaltigeSonnenenergie.Wer sich für Solarenergie interessiert,

ist bei den CKW genau richtig. In einerFührung durch die CKW in Rathausenerfährt man, wie Solarenergie produ-ziert wird. Thomas Matter, Fachspezia-list Stromwelt CKW, erklärt die Zu-sammenhänge zumThema Strom. Werweiss denn schon, dass Ampere dieMenge des fliessenden Stroms bedeu-tet, Volt die Spannung ist und Watt dieerzeugte Leistung? Danach erlebten dieSchüler, wie der Strom verteilt wirdund genau in der richtigen Menge zuuns Konsumenten gelangt.

Sonne bringt Bewegung ins SpielWie funktioniert eigentlich eine So-

larzelle? Eine Solarzelle entsteht ausSilicium, aus sehr sauberem Sand. EinPhoton (Sonnenstrahl) trifft nach seinerlangen Reise von der Sonne her aufein Elektron. Das Elektron bewegt sichin den negativ geladenen Bereich derSolarzelle und hinterlässt einen freienPlatz. Wenn nun viele Photonen aufmehrere Elektronen stossen, bewegensich ganz viele Elektronen.Als Bild kann man sich das so vor-

stellen: Grosse Bälle treffen auf meh-rere kleinere Bälle, lösen sich von ihrenPlätzen und bewegen sich zu einerLeitung. Dort drehen die Bälle etwaeinen Motor und wandern danach inden positiv geladenen Bereich, wo siedie freien Plätze wieder besetzen. So

produziert man Strom – allerdings nur,solange die Sonne scheint.

Sonnenenergie bringt StromDie Sonnenenergie soll zukünftig

nach Aussage von Dominik Müller,Fachverantwortlicher für erneuerbareEnergien der CKW, einen grösserenBeitrag zur Stromversorgung im KantonLuzern leisten. Bis im Jahr 2050 in-vestieren die CKW rund 3 MilliardenFranken in erneuerbare Energien undwollen so die notwendige Energie-wende unterstützen. Sie setzen dabeiunter anderem auf Solarstrom vom

Dach, speziell auch von öffentlichenGebäuden wie Schulhäusern. Wennsich eine Gemeinde für eine solcheSolaranlage entschliesst, übernehmendie CKW bis zu zwei Drittel der Kosten.Dafür gibt es bei den CKW ein speziel-les Förderprogramm «SolarstrommachtSchule».

Anlagen dienen als PraxisobjektSolche Anlagen gibt es derzeit in den

Luzerner Gemeinden Rickenbach, Gisi-kon, Wikon, Hitzkirch, Schüpfheim undRain. Diese Anlagen dienen nebenbeials Praxisobjekte im Schulunterrichtund sensibilisieren die Schüler für dieEnergiewende und ihre Umsetzung. AufBildschirmen an den Gebäudeein-gängen können Schüler, Lehrer undBesucher sehen, wie sich das Wetterauf die Stromproduktion aus Sonnen-kraft auswirkt. Zudem produzieren dieCKW eigene Fotovoltaikanlagen – dassind Solarstromanlagen, die mittelsSolarzellen einen Teil der Sonnenstrah-

lung in elektrische Energie umwandeln.In Emmen sind solche Anlagen bereitsauf den Dächern einiger Turnhallen zufinden. Zusätzlich decken die CKWmittels dieser Anlagen 68 Familien-haushalte mit Strom ein.Bei der interessanten Führung in der

Stromwelt der CKW in Rathausen durf-ten die Fünftklässler aus Emmen selberHand anlegen und ein Solarpanel bau-en. Sorgfältig wurden drei Solarzellenmit einem Metallgerüst zusammenge-baut. Sie verfolgten auch, wie der er-zeugte Strom bis zum Gebrauch inBatterien gespeichert werden kann. Dadie Fünftklässler nun wissen, wie manein Solarpanel zusammenbaut, seineFunktionsweise kennen und erlebt ha-ben, dass auch schonmit wenig Sonnen-licht viel Energie gewonnen werdenkann, ist ihnen die Bedeutung erneuer-barer Energien bewusst. Somit ist fürdie Fünftklässler auch klar, was sie aufeine einsame Insel mitnehmen würden:Sie würden als Erstes ein Solarpanel in

die Koffer packen. Denn damit könnensie auf einer Insel, wo die Sonne scheint,neben dem Handy auch den Computeroder die Musikanlage gebrauchen. Sowürde man es auf einer einsamen Inselgut ein paar Tage aushalten, finden dieSchüler.

Klasse 5Emmenbrücke

LehrerinStephanie Riechsteiner

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15 Lehren bei CKWFAKTEN red. Die Emmer Schülerhaben sich informiert, was die CKWAG ist und was sie bietet – sowohlan Stromwie auch an Ausbildungs-plätzen.

Was macht die CKW AG?Sie versorgt im Kanton Luzern

75 Gemeinden mit Strom, das sindetwa 130 000 Kunden.

Seit wann gibt es die CKW?Seit 1894, das sind 121 Jahre.

Wem gehört die CKW AG?80 Prozent gehören der Axpo,

10 Prozent Privaten und 10 Prozentdem Kanton Luzern.

Wie viele Mitarbeitende hat dieCKW AG?Die CKW beschäftigen rund 600

Angestellte und bilden derzeit 32Lehrlinge in verschiedenen Berufenaus.

Muss man eine Lehre machen,um bei den CKW zu arbeiten?Es kommt drauf an, was man

arbeitenwill. Es hat 15 verschiedeneLehrberufe in der CKW-Gruppe,beispielsweise Logistiker, Netzelek-triker oder kaufmännischer Ange-stellter. Momentan werden in derganzen CKW-Gruppe, die rund1800 Mitarbeiter zählt, über 300Lehrlinge ausgebildet.

Für wie viele Haushalte reichtdie Sonnenenergie in Emmen?Die Luzerner Gemeinde Emmen

hat rund 30 000 Einwohner. DerStrom, der durch Solarzellen pro-duziert wird, reicht aktuell für 325Vier-Personen-Haushalte in Em-men. Das heisst, etwa 4 Prozentder Einwohner beziehen Strom, dermittels Solarzellen gewonnen wird.

Der CKW-Fachspezialist Thomas Matter erklärt den Schülern,wie Solarzellen Strom produzieren.

Bild Melissa Anselmi

So wird man LehrerAUSBILDUNG red. Die Pädago-gische Hochschule Zug (PH Zug)ist neben der PH in Luzern undin Schwyz eine von drei Lehrer-ausbildungsstätten in der Zentral-schweiz. Wer Kindergarten-, Pri-mar- oder Oberstufenlehrer wer-den will, muss die PH absolvieren.Die Dauer des Studiums ist einer-seits abhängig von der Vorbildung,andererseits vom Studiengang.Konkret: Will ein Student Ober-stufenlehrer werden, so dauert dieAusbildung an der PH 4½ Jahre.Kindergarten- und Primarlehrerabsolvieren ein 3-jähriges Stu-dium. Die PH Zug bietet seit demersten Studiengang 2004 auchQuereinsteigern die Möglichkeit,sich zum Lehrer auszubilden. Dasheisst: Personen über 30 Jahrenmit einer abgeschlossenen Berufs-ausbildung und mindestens drei-jähriger Arbeitserfahrung könnenauch Lehrer werden. Die PH Zugist eine moderne, internationaleHochschulemit Angeboten in denLeistungsbereichen Ausbildung,Weiterbildung, Forschung undEntwicklung sowie Dienstleistun-gen.

Angst vorAtomkatastrophe?PHARMA Die 6. Klassehat eine Umfrage zu denJodtabletten gemacht.Interessant: Wenig Bürgerwissen etwas über die Pille.

Da staunte man nicht schlecht, alsvergangenen November eine Schach-tel Tabletten im Briefkasten lag. Allerund 400 000 Luzerner und 118 000Zuger haben die Jodtabletten er-halten. Grund dafür war die AKW-Katastrophe von Fukushima. So hatder Bund beschlossen, dass alle Per-sonen, die im Umkreis von 20 bis 50Kilometern rund um die fünf Atom-kraftwerke leben, solcheMedikamentebenötigen. Die Tabletten dienen derVorsorge und dürfen nur auf Anord-nung der Behörden eingenommenwerden. Zu den betroffenen Gebietengehört auch die Gemeinde Emmen.Die Schüler der 6. Klasse fragten, obsich die Bevölkerung Emmens mitdiesen Pillen sicher fühle und was siedarüber wisse. Die Antworten habenbei ihnen Kopfschütteln ausgelöst.

Haltbarkeit? Keine AhnungAuffällig ist, dass viele schlecht

informiert sind, zumal sie über dieAuswirkungen einer AKW-Katastro-phe wenig wissen. So konnte bei-spielsweise niemand die Frage nachder Haltbarkeit der Tabletten korrekt

beantworten. Wilde Schätzungen vonWochen über Jahre bekamen dieSchüler zu hören.In einem Punkt waren sich die Be-

fragten aber einig: Einfach wegwerfenwürde die Tabletten niemand. Lieberwerden sie im Schrank gehortet – fürden Notfall. Auf die Frage, welcheReaktionen wohl angebracht wärenbei einem atomaren Störfall, hiess es:zu Hause bleiben oder sich im Schutz-raum verbarrikadieren. Die Recher-chen der Klasse haben ergeben, dassdies wohl bei einemmöglichen Alarmtatsächlich geraten würde.

Frauen sind verunsichertEin gewisses Grundvertrauen

gegenüber hiesigen Atomkraftwerkenscheint vorhanden zu sein, habendoch ausnahmslos alle befragten Per-sonen angegeben, die Tabletten imErnstfall einzunehmen. Trotzdemstellten die Schüler bei der weiblichenBevölkerung eine grosse Unsicherheitfest. Gemäss Umfrage würden sie imErnstfall wohl Todesangst empfindenund in Panik ausbrechen.

Klasse 6EmmenbrückeLehrerin Stephanie

Riechsteiner

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Der Strom, der im Berg produziert wirdGÖSCHENEN Ohne Elektri­zität kein Handy, kein Licht,kein Computer. Doch wieentsteht eigentlich Strom?Für Antworten lohnt sichein Gang in den Berg hinein.

Die Luft ist stickig, und die Abdeck-bleche wackeln unter den Füssen. Daslaute Gedröhne der Generatorenschmerzt in den Ohren. Das Herzpocht, und es wird einem mulmig zuMute, wenn man sich bewusst wird,dass hier normalerweise Wasser miteiner Geschwindigkeit von 420 Stun-denkilometern durchrast – mitten imBerg, in einem Turbinenraum des Kraft-werks Göschenen, welches von derCentralschweizerischen Kraftwerke AG(CKW) betrieben wird.

Velos sind wie KraftwerkeDie Turbine im Kraftwerk Göschenen

funktioniert im Prinzip genau gleichwie das Licht beim Velo. Das Turbinen-rad fängt das Wasser, das vom Stollenrunterkommt, ab. So beginnt sich dasRad zu drehen. Diese Drehungen trei-ben den Generator an und wandelndie Kraft in nutzbaren Strom um. Zu-rück zum Velovergleich: Unsere Füssesind wie das Wasser. Wir treten in diePedale (Turbinenrad). Diese wiederumtreiben den Dynamo (Generator) an,der letztlich aus Energie Strom machtund das Velolicht zum Leuchten bringt.Je schneller wir in die Pedale treten,desto heller leuchtet das Licht. So istes auch beim Strom. Je mehr Wassermit höherem Druck durch die Turbinefliesst, desto mehr Strom wird produ-

ziert. Damit wir imWinter warm haben,kochen können und Geräte wie Handysbei Bedarf mit Strom aufladen können,muss dieser zuerst in die Haushaltegelangen.

Wie gelangt Strom in Haushalte?Das Kraftwerk Göschenen versorgte

letztes Jahr rund 85 000 Haushalte mit

Strom, was etwa dem ganzen KantonUri entspricht. Doch wie gelangt erdahin?Nachdem der Generator die Energie

in Strom umgewandelt hat, transfor-miert man den Strom auf Höchstspan-nung und verschickt ihn über die zahl-reichen Leitungen. Bevor er genutztwerden kann, muss der Strom aberschrittweise wieder runtertransformiertwerden, sonst würden unsere Leitun-gen im Haus kaputtgehen.

Staudamm sollte nach AndermattIm Kraftwerk Göschenen werden seit

1961 die Wasser der Reuss aus demGöscheneralp-, dem Voralp- sowie aus

demUrserntal genutzt. Auf der Gösche-neralp liegt ein eigens zur Stromerzeu-gung des Kraftwerks gebauter Stausee.So war das aber nicht vorgehen. Ur-sprünglich war dieser Stausee in Ander-matt geplant, doch die Bewohner daweigerten sich, weil sie ihr Tal nichtüberfluten wollten. Nicht so in derGöscheneralp: Dort haben sich dieBewohner nicht derart gegen das Stau-projekt gewehrt, und die Voraussetzun-gen waren ebenso gut wie in Ander-matt. Doch für den Bau des Sees muss-ten mehrere Familien ihr Zuhauseverlassen und zusehen, wie sich ihrDorf in einen riesigen See verwandelte.Der 155 Meter hohe und über einen

halben Kilometer lange Staudammbeim Göscheneralpsee hält das Wasserauf, welches von den umliegendenGletschern und dem Regen in den Seegelangt. Im Winter ist der Stausee nurschwer erreichbar. RegelmässigmüssensichMitarbeiter bis zum Stausee durch-kämpfen, um zu überprüfen, ob alleseinwandfrei funktioniert. Auch auf Ver-stopfungenmüssen die Leitungen kon-trolliert werden. Das gesammelte Was-ser presst sich unter zwei schwerenPlatten durch. Danach fällt das WasserHunderte von Metern durch denDruckschacht im Berginneren auf dieTurbine – und erzeugt so den Strom,den wir zum Leben brauchen.

Klasse 6Rotkreuz

Lehrerin Fabienne Egli

Schüler auf den Spuren von ColognaEIGENTHAL Langlaufen istetwas für ältere Personen –falsch gedacht. Auch Jungehaben Freude an dem Sport,weil er besonders viel abver­langt.

Idylle pur: Felder und Wälder sindschneebedeckt, es herrscht winterlicheKälte – eine Winterlandschaft wie ausdemMärchen. Doch die sechste Klasseaus Schwarzenberg ist nicht nur zumGeniessen ins Eigenthal gefahren.Auf sie wartete dort nämlich eine

grosse Herausforderung. Erstmals stan-den sie auf Langlaufski. Was beimZuschauen einfach aussehen mag, ent-puppte sich letztlich als herausfor-dernd. Käthi Fähndrich und ThérèseSpöring, beide im Skiklub Horw tätig,empfingen die Schüler und stattetensie gleich mit der nötigen Ausrüstungaus: Langlaufschuhe, -ski, -stöcke.

«Lustig, aber schwierig»Die Schüler haben sich gleich auf

die Spuren eines Weltklassesportlersgewagt. Mit den beiden Leiterinnenabsolvierten sie den Dario-Cologna-Parcours im Eigenthal. Ziel dieses Par-cours ist gemäss Swiss-Ski eine engeZusammenarbeit mit Skischulen undSchulklassen. Damit soll der Langlauf-sport attraktiv gemacht werden. Mitdem Fun-Parcours möchte Swiss-Ski inZusammenarbeit mit den SkiklubsSchulklassen in der ganzen SchweizLanglaufspass pur bieten, was die Schü-ler nun hautnah auf spielerische Weiseerleben konnten (siehe Kasten).«Der Parcours war lustig, aber

schwieriger, als er aussah», meinten dieLangläufer. Nach einer verdientenPause und einem wärmenden Teebrachen sie zur Loipe auf. Die Loipeist eine Bahn, die im Schnee fest an-gelegt ist und in der man beim Ski-langlauf fährt. Die Loipe war lang, unddas Gehen darin forderte viel Kraft undAusdauer, aber alle hatten Spass. «Eswar anstrengend, aber da es schneite,hatten wir zum Glück nicht so heiss»,berichtet eine Schülerin. Am Schlussgaben alle die Langlaufski wieder ab

und bekamen eine Sonnenbrille sowieeinen Reflektor für ihre Leistung. Amnächsten Tag erinnerten sich allegerne – allerdings mit Muskelkater – anden Langlauftag zurück.

Besuch vom LanglaufprofiBesonders interessant war auch der

Besuch von Käthi Fähndrich, Langlauf-leiterin beim Skiklub Horw. Die Schü-ler erfuhren unter anderem, dass eszwei Arten von Langlauftechniken gibt:den klassischen Stil und den Skating-Stil. Beim klassischen Stil fährt man inzwei vorgefertigten Spuren, die parallelnebeneinander verlaufen. Mit einerAbstossbewegung bewegt man sich beidieser Langlauftechnik im Diagonal-schritt vorwärts. Damit man sich gut

abstossen kann, hat der klassische Skiauf der Unterseite eine raue Fläche. EinVorteil dieses Stils ist der etwas leich-tere Einstieg in die Langlauftechnik.Der Skating-Stil ist einiges kraftvoller.

Vor allem Strecken, die steiler sind,lassen sich mit dieser Technik leichterfahren. Der Skating-Ski hat eine glatteFläche, damit man besser gleiten kann.Die Pflege der beiden Ski ist durchdie unterschiedliche Fläche der Unter-seite auch verschieden. Viele Sportlerbevorzugen die Skating-Technik, ob-wohl diese anstrengender ist. KäthyFähndrich betont, dass sie beide Lang-lauftechniken gerne anwende.

Im Sommer muss man trainierenDamit man auch während der Som-

mermonate fit bleibe, würden vieleLangläufer entweder joggen oder biken,so Fähndrich. «Die Sommermonatesind für den Langläufer massgebend.»Der Langlauftag im Eigenthal und auchder Besuch von Käthy Fähndrich in derKlasse mit den interessanten Informa-tionen waren ein tolles Erlebnis.

Klasse 6SchwarzenbergLehrerin Anita Bucher

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Schüler Pascal erzeugt mitMuskelkraft Licht.Bilder Natalie Haldner

Edwin Muther, Sachbearbeiter beim Kraftwerk Göschenen, erklärt den Sechstklässlern den Druckstollen.

45 Fun­Parcours in der SchweizLANGLAUF red. Swiss-Ski hat sichzum Ziel gesetzt, Kinder und Jugend-liche für den Sport im Schnee, ins-besondere für den Langlaufsport, zubegeistern. Zu diesem Zweck tourtwährend der Wintermonate der «Da-rio Cologna Fun Parcours» durch dieSchweiz. Kinder und Jugendlichekriegen bei diesem Angebot zweiGratislektionen Langlaufunterrichtvon Profis. In der Saison 2014/15wurde der Parcours an rund 45 Stand-orten aufgebaut, und über 12 000

Schüler haben daran teilgenommenund damit die Erwartungen vonSwiss-Ski übertroffen. Die SchweizerLanglaufschulen unterstützten Swiss-Ski bei der Umsetzung und garan-tieren mit den örtlichen Skiklubs dieOrganisation und Durchführung vorOrt. Der Parcours ist mittlerweile dasgrösste Breitensportprojekt von Swiss-Ski und wird mittels Sponsorenbei-trägen finanziert. Der Parcours exis-tiert seit 2010 und zählt jedes Jahrmehr Teilnehmer.

Käthy Fähndrich erklärt den Schülern, weshalbLanglaufski eine raue Unterseite haben.

Bild Anita Bucher

Was ist amLanglaufen speziell?

Käthy Fähndrich ist seit 20 JahrenLanglaufleiterin beim Skiklub inHorw. Die Langlaufloipe im Eigenthalführt sozusagen direkt vor ihrer Haus-tür durch. Sowohl ihr Mann als auch

ihre beiden Kinder sind hell begeistertvom Langlaufsport. Ihre Tochter, Na-dine Fähndrich (19), hat bereits meh-rere grosse Erfolge feiern können. Sogewann sie etwa mehrmals die Junio-ren-Schweizer-Meisterschaft.

Käthy Fähndrich, sind Sie auchschon seit Kindstagen auf den schma-

len Latten unterwegs?Käthy Fähndrich: Nein, ich habe erstmit 28 Jahren das Langlaufen für michentdeckt. Damals zogen wir ins Eigen-thal, und da lag es nahe, dass ich dieseSportart mal ausprobiere. Und dannhat es mir den Ärmel reingezogen.

Was ist denn so speziell an dieserSportart?

Fähndrich:Man benötigt zur Ausübungdes Sports den ganzen Körper. Ausser-dem findet der Sport in der Natur statt,was mir sehr zusagt.

Und im Sommer liegen Sie dannauf der faulen Haut?

Fähndrich: ImGegenteil: Die Sommer-zeit ist äusserst wichtig für den Lang-laufsport. Da trainiert man polysportiv.Das heisst, man geht aufs Bike, gehtjoggen oder Rennvelo fahren. Die Pro-fis sind im Sommer auf Rollski anzu-treffen.

Was sagen Sie zum «Dario Colog-na Fun Parcours»?

Fähndrich: Wir kriegen nur positiveRückmeldungen von diesem Angebot.Die Nachfrage bestätigt, dass Interessean dieser Sportart besteht. Es gibtKlassen, die kommen jedes Jahr wieder.Aber sicher darf man sich nicht dieIllusionmachen, dass aus den Schülernzig Dario Colognas hervorgehen.

Käthy Fähndrich(53), Langlauf­leiterin beimSkiklub in Horw.

NACHGEFRAGT

Dienstag, 21. April 2015 / Nr. 91 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung ZIP

Dank ihm sind Strassen imWinter schneefreiROMOOS Im Winter räumtMartin Schwarzentruber mitseinem Traktor den Schneevon den Strassen. Doch diesist nicht der einzige Job, dener ausführt.

Dass die Romooser Strassen auch imWinter mit dem Auto und Velo befahr­bar sind, dafür sorgt unter anderemMartin Schwarzentruber. Mit seinemleistungsstarken, sehr gut ausgerüstetenTraktor New Holland, der rund 3 Ton­nen wiegt, kämpft sich Schwarzen­truber durch die Schneemassen imDorf und in der Umgebung von Ro­moos. Am Traktor ist der Salzstreuerangekuppelt, damit er vorwiegend diegefährlichsten Stellen «schwarzräu­men» kann. Wennmanchmal die Stras­sen von Glatteis bedeckt sind, hatSchwarzentruber zudem noch einen

Splittstreuer, um Steinkiesel auszuwer­fen. Der Schneepflug vorne am Traktorhat eine Breite von 3 Metern. So kön­nen auch schmale Strassenabschnittevom Schnee befreit werden. Damit derPflug auf der Strasse gut standhält, ist

das Gewicht von ungefähr 700 Kilo­gramm ideal für diesen Traktor. BeimPflügen muss man sehr konzentriertund vorsichtig sein, damit nicht un­nötige Schäden verursacht werden.

Vier Stunden fürSchneeräumungSchwarzentruber

fährt mit dem Trak­tor nicht planlosdurch die Gegend.Er hat eine festgeleg­te Schneeräumungs­tour. Diese sieht wiefolgt aus: Lingetli–Holzwegen retour, Dorfareal, Einzelhof­zufahrt Möösli, Neumatt und ein Teilder Strassengenossenschaft RomoosWest. Für eine Tour braucht derSchneeräumer ungefähr drei bis vierStunden. Bei starkem Schneefall ist fürMartin Schwarzentruber am Morgenum fünf Uhr Tagwache. Er muss dieStrassen und Wege rechtzeitig vomSchnee befreit haben, damit die Leute

am Morgen mit ihren Autos ungehin­dert auswärts zur Arbeit fahren können.Je nachdem wie viel Schnee durch denTag fällt, kann es sein, dass Schwar­zentruber die Touren zwei­ bis drei­

mal täglich räumenmuss.

Nebenbei ist ernoch JungbauerSchwarzentruber,

Präsident der Stras­sengenossenschaftRomoos West, istnebenbei nochJungbauer, weil er

vomGeld, das er für das Schneeräumenverdient, nicht leben kann. Pro Stundeverdient er 120 Franken. Den Traktorund die dazugehörenden Geräte musser jedoch selber anschaffen und be­zahlen. Diese Kosten belaufen sichungefähr auf 105 000 Franken. Dahermuss Martin mit den Maschinen sorg­fältig umgehen, damit er finanziell überdie Runden kommt.

Klasse 3 bis 6Romoos

LehrerPeter Schwarzentruber

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Energiesparlampen leuchten einRATHAUSEN Ganz aufStrom zu verzichten, ist heuteundenkbar. Die CKW zeigenauf, wie man im Alltag Stromund damit auch Geld sparenkann.

Schalten Sie Ihr Handy aus, wennSie ins Bett gehen? Ist Ihr ComputerTag und Nacht in Betrieb? WerdenGeräte bei Nichtgebrauch von derSteckdose genommen, hat das einedeutlich geringere Stromrechnung zurFolge. Rund 70 Franken spart manjährlich, wenn beispielsweise nur derComputer ausgeschaltet wird. Tückischsind vor allem Geräte im Ruhezustand,dem sogenannten Stand­by­Modus:Denn obwohl diese nicht aktiv in Be­trieb sind, benötigen sie Strom.Je mehr Strom wir brauchen, desto

mehr Strom muss hergestellt werden.Und je mehr Strom hergestellt werdenmuss, desto mehr Kraftwerke brauchtes.

Voller Kühlschrank spart StromDer Platz für Kraftwerke in der

Schweiz ist jedoch begrenzt. ThomasMatter, Fachspezialist Stromwelt beiden Centralschweizerischen Kraftwer­ken (CKW), sagt: «Die Schweiz ist eng,und optimale Standorte zu finden fürein Kraftwerk – sei es Wind oder Was­ser –, ist hierzulande schwierig.» DieCKW versorgen 75 Gemeinden imKanton Luzern mit Strom. Dass Strom­erzeugungsstätten rar sind, heisst auch,dass sparsam mit Strom umgegangenwerden sollte. Ein paar Fakten könnenhelfen, im Alltag weniger Strom zugebrauchen und so auch Geld zu spa­ren. Haben Sie beispielsweise schongewusst, dass ein leerer Kühlschrankmehr Strom braucht als ein voller?Grund: Beim Öffnen eines leeren Kühl­schranks strömt deutlich mehr kühleLuft heraus als bei einem gefüllten.Dadurch geht viel Energie flöten. Undein Computer verbraucht im Jahr mehrStrom als ein Staubsauger – kostetdarum auch mehr.Warum das? Der Staubsauger hat

2000 Watt Leistung. Durchschnittlichist der Staubsauger zweimal proWochefür 30 Minuten im Einsatz. Das machtpro Jahr 104 Kilowattstunden und kos­tet etwa 20 Franken. Computer undDrucker hingegen haben eine Leistungvon 300 Watt – also rund siebenmalweniger als ein Staubsauger. Aber:Computer und Drucker laufen täglichrund zwei Stunden auf Hochtouren.Damit kämeman auf eine Jahresstrom­rechnung von 44 Franken. Darum:Geräte nur möglichst kurz ans Strom­netz hängen.Die möglichen Sparsummen mögen

klein erscheinen, aber rechnet man dasSparpotenzial über mehrere Jahre aus,kann ein Haushalt mit einfachen Mit­teln eine Menge Geld sparen.

So können Sie im Alltag Strom sparenTIPPS red. Der effizienteste Strom­spartipp ist, gar keinen Strom zubrauchen. Das würde bedeuten: kei­nen Fernseher, keine Smartphones,keine Spielkonsolen; am Feuer ko­chen, kalt duschen und ins Bett, so­bald die Sonne untergegangen ist. Inder heutigen Gesellschaft ist dies abernicht mehr vorstellbar. Die KrienserViertklässler haben drei Stromspar­favoriten, die sie selber im Alltagbefolgen wollen:

Abschalten statt RuhezustandViele Elektro­ und Unterhaltungs­

elektronikgeräte wie Spielkonsolen,Computer oder Musikanlagen verur­sachen im Bereitschaftsmodus Stand­by einen dauerhaften Stromverbrauchund somit überflüssige Stromkosten.Das kann man am kleinen Lämpchenerkennen, das immerzu leuchtet. Dieschlimmsten heimlichen Stromfressersind Computer, Laptops und Drucker.

Mit schaltbaren Mehrfachsteckdosen(Steckdosenleistenmit Schalter) kannman solche Geräte schnell und ein­fach abschalten und dadurch vielEnergie sparen.

Kurz und gründlich lüftenDie Fenster gekippt offen zu halten,

ist reine Energieverschwendung. Einoffenes Fenster während der Heiz­saison verbraucht mehr Energie alsdie ganze Beleuchtung einer Woh­nung während eines ganzen Jahres.Deshalb muss darauf geachtet wer­den, dass im Winter nur stossgelüftetwird. Das heisst, man öffnet das Fens­

ter weit, aber nur für zehn Minuten.Zuvor wird natürlich die Heizungzugedreht. In dieser kurzen Zeitströmt viel frische kühle Luft insZimmer, aber die Wände – ganz wich­tige Wärmespeicher – bleiben warm.

Sparlampen benutzenEnergiesparlampen verbrauchen

nur etwa einen Fünftel des Stromsherkömmlicher Glühbirnen. Zudemhaben sie auch eine viel höhere Le­bensdauer. Während eine Glühbirnewenige hundert Stunden brennt, ha­ben Energiesparlampen eine Lebens­dauer von ungefähr 20 000 Stunden.LED­Lampen sparen etwa gleich vielStrom wie Energiesparlampen undLeuchtstoffröhren (Neonröhren) –halten aber noch länger, nämlich etwa50 000 Stunden. Mit einer Energie­sparlampe lassen sich, über ihre ge­samte Lebensdauer gesehen, ungefähr50 Franken sparen.

Klasse 4Kriens

Lehrer René Bieri

Thomas Matter,Fachspezialist

Stromwelt CKW,erklärt den

Schülern, wieman Strom

sparen kann.Bild René Bieri

Morgens um fünf Uhrmuss der Schnee­

pflüger mit der Arbeitbeginnen.

Mit diesemTraktor räumtMartin Schwar­zentruber imWinter denSchnee weg.Bild Isabelle Birrer

20FRANKEN

im Jahr kostet der Stromverbraucheines Staubsaugers. Dabei ver­

braucht er 104 KilowattstundenStrom.

44FRANKEN

kostet der jährliche Strom­verbrauch eines Computers oder

eines Druckers.

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So baut die Schötzer Firma Renggli HolzhäuserBAU Die Firma Renggli AGgehört zu den Pionieren derMinergie-Bauten. Fünftkläss-ler erhielten Einblick, wie einHaus aus Holz entsteht.

Drei Schüler der Klasse 5b aus Schötzkonnten bei einer Firmenbesichtigunghautnah erleben, wie heute Holzhäusergeplant und gebaut werden. Die FirmaRenggli wurde 1923 als kleiner Holz-bau- und Sägereibetrieb gegründet. Alsder heutige CEOMax Renggli 1991 denBetrieb übernahm, arbeiteten dort 17Leute, heute beschäftigt die Firma inSchötz, Sursee, Granges-Paccot undMuralto rund 200 Mitarbeiter. Obwohldie Häuser nur aus Holz sind, sind siemodern und bequem. Die FirmaRenggli baut Einfamilien-, Mehrfami-lien- und Modulhäuser. Bei einem Mo-dulhaus ist alles schon fertig eingebautund muss nicht jedes Mal neu geplantwerden.Die Planung eines Hauses wird heu-

te am Computer gemacht. Wenn derArchitekt das Haus plant, zeichnet erin den Plan auch jede Steckdose ein.Jedes Bauteil erhält eine Nummer,damit beim Zusammenbau alles ganzgenau passt. Die einzelnen Platten fürdie Wände und das Dach werden vonriesigen, computergesteuertenMaschi-nen zugeschnitten und bearbeitet.Wenn irgendein Bauteil oder nur eineSchraube fehlt, dann bestellt die Ma-schine das selbstständig. Dann werdensie zu Elementen zusammengebautund auf Lastwagen verladen. AuchFenster und Rohre für Elektroleitungensind schon in den Elementen einge-baut. In den Wänden hat es grüneIsolationen, damit die Wärme drinbleibt und die Kälte draussen. Nachdem Transport auf die Baustelle werdendie Elemente mit einem Kran zusam-mengebaut. Die riesengrossen Schrau-ben waren für die Schüler besondersbeeindruckend. So entsteht in kurzerZeit ein Renggli-Haus.

Klasse 5Neuenkirch

Lehrerin Claudia Strack

Einmal zaubern wie Harry PotterMEDIEN Die Lernumgebungder Pädagogischen Hochschu-le Luzern macht Kinder zukleinen Regisseuren. Sie ler-nen sogar, wie sie sich weg-zaubern können.

Sich mal ohne Beine auf einem Bildsehen oder durchWohnzimmer schwe-ben, selber einen Zeichentrickfilm her-stellen, das alles können die WeggiserViertklässler in der Lernumgebung derPädagogischen Hochschule (PH) inLuzern. Am liebsten lassen sich dieKinder allerdings gleich ganz von derBildfläche wegzaubern.

Schüler verschwinden plötzlichDie Lernumgebung «Bewegte Bilder»

an der PH Luzern wurde von AndreasBlunschi, Dozent für Medienbildung,geleitet. Von Oktober 2014 bis Februar2015 konnten Schüler von der 3. Pri-marklasse bis zur Oberstufe die achtPosten der Lernumgebung machen.Eine Kiste voller Kleider. Was hat das

mit Medienkunde zu tun? Die Schülerkönnen sich anfangs nur schwer mo-tivieren für diesen Posten. Einige Kin-der wollten gar gleich den nächstenPosten ansteuern. Doch merkten siedann, dass es Spass macht, verschie-dene Kleidungsstücke zu tragen undaus der Kiste zu steigen. Jede neueVerkleidung wurde wieder aufgenom-men, und letztlich sah der Film so aus,als würden sich die Schüler verwandeln

und ganze Schülergruppen verschwin-den. «Dieser Posten hat uns sehr gutgefallen», meinten die Schüler. AlsNächstes durften sie mit verschiedenenHintergründen, Figuren und Fahrzeu-gen ganz viele Filme drehen. Wichtig:Die Figuren musste man langsam be-wegen. Daraus entstanden dann ihreersten Minifilme – 40 Fotos wurden zueinem 30-sekündigen Film geschnitten.

Genau so entstehen auch die Zeichen-trickfilme.

Am Posten «Live» spielen zwei Kindermiteinander «Vier gewinnt», und einKind hat die Kameras durch einenComputer gesteuert. Die Kamera einskonnteman bewegen, die zwei weiterenwaren fix installiert. Mit allen Kameraskonnte man zoomen, um das laufendeSpiel von nahem aufzunehmen.

Der sogenannte Traumraum, einweiterer Posten, war ausgestattet wieein Wohnzimmer: Sofa, Tisch, Besteck,Lampen. Die Kameras waren allerdingsschräg aufgestellt. So konnte man nor-mal im Raum stehen und es aussehenlassen, als ob man den Handstandmachen würde. Man konnte auch nor-mal gehen, aber im Video sah es dannaus, als würde man die Wand hoch-gehen.

Wegzaubern wird möglichWer wäre nicht mal gerne wie Har-

ry Potter und könnte sich wegzaubern?Die Technik machts möglich: DieSchüler wählten einen Hintergrund.Eine spezielle Software blendet an-stelle der grünen Farbe im Video dasHintergrundbild ein. Auf dieser Kame-ra sind alle grünen Sachen unsichtbar.«Das macht mega Spass», finden dieSchüler. Man kann sich lustige Ge-schichten ausdenken wie beispiels-weiseMenschen, die ohne Beine, ohneArme oder ohne Kopf leben. DieSchüler sind sich einig: «Wir habenuns am liebsten weggezaubert.» Aberauch andere Harry-Potter-ähnlicheTricks wurden ausprobiert: «Wir habeneinen Stuhl mit grünen Streifen be-deckt, und dann hat sich jemanddaraufgesetzt – es sieht aus, als würdeer in der Luft schweben», erzähltensie. Weiter konnten die Kinder miteinem Videotrick Bälle rückwärts auseinem Basketballkorb springen lassen,obwohl sie ihn vorwärts reingeworfenhatten. Die Schüler sagten: «Vor allemdas Rückwärtsrennen sieht sehr lustigaus.»

Klasse 4Weggis

Lehrerin Angela Nuñez

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Die Viertklässler Mike und Maxime probieren inder Lernumgebung verschiedene Videotricks aus.

Bild Angela Nuñez

Was bedeutet Holzfür Sie?

Wie kam man 1923 auf die Idee,nur mit Holz zu bauen?

Max Renggli:Unser Unternehmenwur-de 1923 von Gottfried Renggli als Säge-rei- und Holzbaubetrieb in Schötz ge-

gründet. Das Luzerner Hinterland mitseinem grossen Holzvorkommen botsich an, den Rohstoff aus dem Wald zuverarbeiten. In den Anfängen konzen-trierte man sich vorwiegend auf Land-wirtschaftsbauten.

Was bedeutet Holz für Sie?Renggli: Holz ist ein wunderbarer undwertvoller Rohstoff, den die Natur uns

zur Verfügung stellt. Jedes Holz ist einUnikat und präsentiert sich in verschie-densten Facetten. Holz ist vielseitigeinsetzbar und hat eine angenehme

Wirkung auf den Menschen – nicht nurals Baustoff.

In den letzten Jahren ist Ihr Unter-nehmen stetig gewachsen. Wie er-klären Sie sich das grosse Wachs-tum?

Renggli: Es stimmt, dass wir in denletzten Jahren stark gewachsen sind. Esist mir aber wichtig, dass es nicht nurum Wachstum geht. Vielmehr war undist es das Ziel, für den Markt optimalaufgestellt zu sein, die Weiterentwick-lung der Branche mitgestalten zu kön-nen, Kundenbedürfnisse zu erkennenund proaktiv zu erfüllen. Heute sindwir eine starke Unternehmungmit einertatkräftigen Mannschaft, die sich mitLeidenschaft dafür einsetzt, sinnvolleWohn- und Arbeitsräume zu schaffen.

Welche Ziele will man mit der Firmanoch erreichen?

Renggli:Als Familienunternehmen kön-nen wir rasch auf die Marktbedürfnisseund Veränderungen in der Gesellschaftreagieren. Unser Ziel ist derzeit vorallem die Konzentration auf dasWesent-liche – und natürlich, weiterhin zeit-gemässe Gebäude für Private und In-vestoren zu realisieren.

Sie sind nun die 4. Generation, diediese Firma führt: Ist die 5. Gene-ration bereits am Start?

Renggli: Es ist noch zu früh, um hiereine Aussage zu machen. Die 5. Gene-ration wird selber und ohne Druck überihren künftigen Weg entscheiden, densie einschlagen will. Das Interesse amBauen besteht aber auf jeden Fall.

Max Renggli (54),Verwaltungs­ratspräsidentder Renggli AG

NACHGEFRAGT

Hermon Mulugeta,Elia Bucheli undMichael Kronen-berg (von links)besuchten die

Renggli AGin Schötz.

Bild Claudia Strack

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Volker Köppe(31) istSous-Chef inder Küche desHotelsAlexander inWeggis.

Was machen Sie in der Zimmerstunde?Wie viele Mitarbeiter hat dieKüche?

Volker Köppe: In der Küchearbeiten acht Personen.

Tritt man sich da nicht aufden Füssen herum?

Köppe: Es sind nicht immer alleda. Jeder arbeitet proWoche fünfTage und hat zwei frei, dahersind jeweils nur etwa zwei Drit-tel der Mitarbeiter anwesend.

Wie viel Kilogramm Essenbraucht das Hotel pro Woche?

Köppe: Das kommt natürlichauf die Belegung an. Für eineMahlzeit brauchen wir pro Gastetwa 150 Gramm Fleisch oderFisch, 100 Gramm Sättigungs-beilagen, 100 Gramm Gemüse.Dazu kommen noch Brot undSüsses zum Dessert. Diese Wo-che verbrauchten wir zirka50 Kilogramm Früchte und Ge-müse.

Wer bringt das Essen in dieKüche?

Köppe: Die Lieferanten bringendie Rohstoffe in die Küche, undanschliessend werden sie dortverarbeitet.

Welches Menü bereiten Sieam liebsten zu?

Köppe: Am liebsten mache ichMenüs für Hochzeiten, weil manda am kreativsten sein kann.

Was machen Sie in der Zim-merstunde?

Köppe: Rad fahren, schwimmen,und im Winter schaue ich fern.

Was ist das Schlimmste, wasIhnen beim Kochen passiert ist?

Köppe:Wenn das Rindsentrecôtedurchgebraten ist. Ein gutesRindsentrecôte sollte rosa sein.

Zwei Schüler panierten in der Küche Schnitzel.Bild Angela Nuñez

Ein Besuch im Hotel AlexanderWEGGIS Das Hotel mal aus einem anderen Blickwinkel erleben –genau das taten die Schüler. Sie durften einmal im Hotel arbeiten.

Klasse 4Weggis

Lehrerin Angela Nuñez

Priska Zirn (21)ist Servicefach-angestellteim HotelAlexander.

Was bestellen die Gäste am meisten?Der Speisesaal ist voll, allewollen bestellen. Wie gehenSie damit um?

Priska Zirn: Ruhe bewahrenund vor allem freundlich blei-ben.

Was ist im Service beson-ders?

Zirn: Jeden Tag dürfen wir an-dere Leute bedienen und oftauch kurze Gespräche führen.

Wieso gibt es den Service?Zirn: Die Leute im Hotel wollenbedient werden und sich einbisschen verwöhnen lassen.

Was wird am meisten be-stellt?

Zirn: AmMittag Salat und kleineSnacks wie etwa Fischknusperli.Abends servieren wir vor allemMenüs. Sehr beliebt ist Fonduechinoise. Da trinken die Gästeauch gerne ein Glas Wein.

Ist Ihnen auch schon maletwas Peinliches passiertbeim Servieren?

Zirn: Beim Einschenken von Mi-

neral ist mir die Flasche aus derHand gerutscht. Diese ist dannauf dem Tisch zersprungen, undder Inhalt ist auf der Hose desGastes gelandet.

Was ist das Wichtigste beimServieren?

Zirn: Freundlichkeit und auf dieWünsche des Gastes einzugehen.

Man staunt, was Servicean-gestellte alles auf einmaltragen können. Wie gehtdas?

Zirn: Gelernt ist gelernt.

Sehr professionell: ein Viertklässler beim Abräumen.Bild Angela Nuñez

Bettina Fischer(33) ist für dasHousekeepingzuständigim HotelAlexander inWeggis.

Was vergessen die Gäste im Hotel?Wie viele Zimmer kontrollie-ren Sie pro Tag?

Bettina Fischer: Unter der Wo-che sind es zwischen 10 und30 Zimmer und am Wochen-ende rund 40.

Gäste vergessen sicher auchmal etwas. Was haben Sieschon alles gefunden?

Fischer: Ladekabel, Socken undBadehosen sind die Dinge, dieam meisten vergessen werden.

Was war das schlimmsteZimmer, das Sie je vorgefun-den haben?

Fischer: Eine Familie mit zweiHunden hinterliess ein Zimmermit angeknabberten Sesseln,Hundehaaren überall, sodass wirdas Zimmer richtig renovierenmussten.

Warum haben Sie diesen Jobgewählt?

Fischer: Weil er abwechslungs-reich ist und ich in Kontaktkomme mit anderen Ländernund Kulturen.

Sie räumen täglich viele Zim-

mer auf, die danach top aus-sehen. Sieht es bei Ihnen zuHause auch perfekt aus?

Fischer:Nein, nicht perfekt. Abersehr oft sieht es aus wie beiMöbel Pfister.

Warum arbeiten Sie im HotelAlexander?

Fischer: Ich wollte nach Weggis

wegen der schönen Landschaftund weil das Hotel Alexanderein Familienbetrieb ist.

Was ist der Vorteil einesFamilienbetriebs?

Fischer: In einem Familienbe-trieb gibt es kurze Entschei-dungswege. Ausserdemmag ichdas familiäre Klima hier.

Betten frisch beziehen ist anstrengend: EineSchülerin im Einsatz als Housekeeperin.

Bild Angela Nuñez

Miriam Amrein(36) istKosmetikerinim HotelAlexander inWeggis.

Lassen Sie sich selber auch verwöhnen?Welche Produkte braucht esfür gutes Wellness?

Miriam Amrein: Es braucht Lie-gen, Produkte wie Nagellack undÖl und noch vieles mehr.

Was zum Beispiel?Amrein: Reinigungs- und Pfle-geprodukte für Gesicht undKörper. Rosenblüten und Heuvon den Magerwiesen auf derRigi für Bäder in der Softpack-liege. Kräuter für das Kräuter-dampfbad und Rosenduft fürdie Rosendampfgrotte und soweiter.

Was bringt denn Wellnessim Winter?

Amrein: Wellness ist vor allemimWinter sehr beliebt, weil derGast sich dann weniger imFreien aufhält und daher gernedas Hallenbad und die Saunasbenutzt und sich mit Behand-lungen verwöhnen lässt.

Welche Unterschiede gibt eszwischen Männern undFrauen?

Amrein: Mittlerweile fast keinemehr. Früher haben dieMänner

aber eher Massagen gemacht,heute machen sie auch Ge-sichtsbehandlungen.

Wie lassen Sie sich verwöh-nen?

Amrein: Ich lasse mich eherselten verwöhnen, da ich mit

meinen Kindern nicht viel Zeitfür mich habe. Ab und zu malein schönes Bad tut sehr gut.

Warum arbeiten Sie im Well-nessbereich?

Amrein: Ich bin sehr gerne inKontakt mit anderen Menschen.

«Arbeiten» kann so schön sein: Ein Schülerlässt sich eine Handmassage geben.

Bild Angela Nuñez