zitate expressionismus

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 DIE WICHTIGSTEN ZITATEN FÜR UND ÜBER EXPRESSIONISMUS: 1. FRIEDRICH NIETZSCHE, in Zarathustra: Was liegt an meinem Schatten! Mag er mic h nachlaufen! Ich - laufe ihm davon. 2. KASIMIR EDSCHMID: Der Expressionist sieht nicht, er schaut. 3. MAX PECHSTEIN: Arbeiten! Rausch! Gehirn zerschmettern! Kauen, fressen, schlin gen, zerwühlen! Wohnevolle Schmerzen des Gebärens! Krachen des Pinsels, am liebsten Durchstoßen der Leinwände. Zertrampeln der Farbtuben. 4. ERNST JÜNGER: Der Krieg musste es uns ja bringen, das Große, Starke, Feierliche. Er schien uns männliche Tat, ein fröhliches Schützengefecht auf blumigen, blutgetauten Wiesen. Kein schöner Tod ist auf der Welt. 5. KURT PINTHUS, in Theorie des Expressionismus: Man fühlte immer deutlicher die U nmöglichkeit einer Menschheit, die sich ganz und gar abhängig gemacht hatte von ihre r eigenen Schöpfung, von ihrer Wissenschaft, von Technik, Statistik, Handel und In dustrie, von einer erstarrten Gemeinschaftsordnung, bourgeoisen und konventionel len Bräuchen. Diese Erkenntnis bedeutete zugleich de Beginn des Kampfes gegen die Zeit und die Realität. (...) Aus den Ausbrüchen der Verfluchung (der Zeit) brachen d ie Schreie und Aufforderungen zur Empörung, zur Entscheidung, zur Rechenschaft, zu r Erneuerung..., um durch die Empörung das Vernichtende und Vernichtete ganz zu ve rnichten, so dass Heilendes sich entfalten konnte. Aufrufe zum Zusammenschluß der Jugend, zum Aufbruch einer geistigen Phalanx ertönten; (...) Und so gemeinsam und wild aus diesen Dichtern Klage, Verzweiflung, Aufruhr aufgedonnert war, so einig und eindringlich posaunten sie in ihren Gesängen Menschlichkeit, Güte, Gerechtigkei t, Kameradschaft, Menschenliebe aller zu allen. 6. PAUL KLEE: Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. 7. FRANZ MARC: Die Kunst ist metaphysisch, wird es sein (...) Die Kunst wird sic h von Menschenzwecken und Menschenwollen befreien. Wir werden nicht mehr den Wal d oder das Pferd malen, wie sie uns gefallen oder scheinen, sondern wie sie wirk lich sind, wie sich der Wald oder das Pferd selbst fühlen, ihr absolutes Wesen. 8. KURT HILLER: Wir sind Expressionisten. Es kommt uns wieder auf den Gestalt, d as Wollen, das Ethos an. 9. HERMANN BAHR: Darum geht es, dass der Mensch sich wiederfinden will... Die Ma schine hat ihm die Seele weggenommen - und jetzt will ihn die Seele wiederhaben. Darum geht es; alles, was wir erleben, ist nur der ungeheure Kampf um den Mensc hen, Kampf mit der Maschine. 10.WILHELM GRENZMANN, in Deutsche Literatur der Gegenwart: Wir leben ja nicht me hr, wir werden gelebt... Niemals war eine Zeit von solchem Entsetzen geschüttelt, von solchem Todesgrauen. Die ganze Zeit wird ein einziger Notschrei, auch die Ku nst schreit mit. Sie schreit nach dem Geist: das ist der Expressionismus! 11. ERICH LUDWIG KIRCHNER: Immer war mein Ziel: einfache große Formen und klare Fa rben, mit diesen beiden Mitteln das Empfinden geben, das Erlebnis (...) Geben wo llte ich den Reichtum, die Freude des Lebens, wollte die Menschen malen in ihrer Tätigkeit, in ihren Festen, in ihren Empfindungen zueinander und miteinander. Die Liebe gestalten wie den Hass. 12. WASSILY KANDINSKY: Den Namen 'Der Blaue Reiter' erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau, Marc - Pferde, ich - Reiter. So kam der Name von selbst.

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DIE WICHTIGSTEN ZITATEN FÜR UND ÜBER EXPRESSIONISMUS:1. FRIEDRICH NIETZSCHE, in Zarathustra: Was liegt an meinem Schatten! Mag er mich nachlaufen! Ich - laufe ihm davon.

2. KASIMIR EDSCHMID: Der Expressionist sieht nicht, er schaut.

3. MAX PECHSTEIN: Arbeiten! Rausch! Gehirn zerschmettern! Kauen, fressen, schlingen, zerwühlen! Wohnevolle Schmerzen des Gebärens! Krachen des Pinsels, am liebstenDurchstoßen der Leinwände. Zertrampeln der Farbtuben.

4. ERNST JÜNGER: Der Krieg musste es uns ja bringen, das Große, Starke, Feierliche.Er schien uns männliche Tat, ein fröhliches Schützengefecht auf blumigen, blutgetautenWiesen. Kein schöner Tod ist auf der Welt.

5. KURT PINTHUS, in Theorie des Expressionismus: Man fühlte immer deutlicher die Unmöglichkeit einer Menschheit, die sich ganz und gar abhängig gemacht hatte von ihrer eigenen Schöpfung, von ihrer Wissenschaft, von Technik, Statistik, Handel und In

dustrie, von einer erstarrten Gemeinschaftsordnung, bourgeoisen und konventionellen Bräuchen. Diese Erkenntnis bedeutete zugleich de Beginn des Kampfes gegen dieZeit und die Realität. (...) Aus den Ausbrüchen der Verfluchung (der Zeit) brachen die Schreie und Aufforderungen zur Empörung, zur Entscheidung, zur Rechenschaft, zur Erneuerung..., um durch die Empörung das Vernichtende und Vernichtete ganz zu vernichten, so dass Heilendes sich entfalten konnte. Aufrufe zum Zusammenschluß derJugend, zum Aufbruch einer geistigen Phalanx ertönten; (...) Und so gemeinsam undwild aus diesen Dichtern Klage, Verzweiflung, Aufruhr aufgedonnert war, so einigund eindringlich posaunten sie in ihren Gesängen Menschlichkeit, Güte, Gerechtigkeit, Kameradschaft, Menschenliebe aller zu allen.

6. PAUL KLEE: Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.

7. FRANZ MARC: Die Kunst ist metaphysisch, wird es sein (...) Die Kunst wird sich von Menschenzwecken und Menschenwollen befreien. Wir werden nicht mehr den Wald oder das Pferd malen, wie sie uns gefallen oder scheinen, sondern wie sie wirklich sind, wie sich der Wald oder das Pferd selbst fühlen, ihr absolutes Wesen.

8. KURT HILLER: Wir sind Expressionisten. Es kommt uns wieder auf den Gestalt, das Wollen, das Ethos an.

9. HERMANN BAHR: Darum geht es, dass der Mensch sich wiederfinden will... Die Maschine hat ihm die Seele weggenommen - und jetzt will ihn die Seele wiederhaben.Darum geht es; alles, was wir erleben, ist nur der ungeheure Kampf um den Menschen, Kampf mit der Maschine.

10.WILHELM GRENZMANN, in Deutsche Literatur der Gegenwart: Wir leben ja nicht mehr, wir werden gelebt... Niemals war eine Zeit von solchem Entsetzen geschüttelt,von solchem Todesgrauen. Die ganze Zeit wird ein einziger Notschrei, auch die Kunst schreit mit. Sie schreit nach dem Geist: das ist der Expressionismus!

11. ERICH LUDWIG KIRCHNER: Immer war mein Ziel: einfache große Formen und klare Farben, mit diesen beiden Mitteln das Empfinden geben, das Erlebnis (...) Geben wollte ich den Reichtum, die Freude des Lebens, wollte die Menschen malen in ihrerTätigkeit, in ihren Festen, in ihren Empfindungen zueinander und miteinander. DieLiebe gestalten wie den Hass.

12. WASSILY KANDINSKY: Den Namen 'Der Blaue Reiter' erfanden wir am Kaffeetisch

in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau, Marc - Pferde, ich -Reiter. So kam der Name von selbst.

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13. HORST RICHTER: Expressionismus war die Antwort der Künstler auf die bedrohlichgewordene Materialisierung und Reglementierung des Lebens. Mit kreativem Zorn reagierten sie auf die wachsenden Gefährdungen, die sich aus den sozialen Spannungen, kulturellen Konflikten und psychologischen Belastungen ergaben, welche geradein Deutschland festzustellen waren: Folgen des raschen Übergangs vom bäuerlichen zum städtischen Leben, von der handwerklichen zur industriellen Produktion und vom partikular- zum zentralstaatlichen System (...) Expressionismus war die Empörung de

s Gefühls gegen den kalten Mechanismus, der begonnen hatte, den Alltag zu bestimmen. Als erste Kunstrichtung nahm er sich entschieden auch der gesellschaftlich Benachteiligten, der Ausgestoßenen, Rechtlosen, Kranken und Hilfebedürftigen an...

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