zum nachweise von cotoin in der cotorinde

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2. Auf Pharmazie beziigliche. 807 Kopaivabalsams ft~r wertlos, wenn man nieht vorher die Abwesenheit yon Kolophonium oder Gurjunbalsam naehgewiesen hat, da es mOglich ist, den Balsam vermittels der erw~hnten FNschungsmittel auf die richtige S~urezahl einzustellen. Zur Prtifung des Balsams auf Kolo- phonium nach Bosetti verf~hrt man naeh den Verfassern in folgender Weise: Man 10st in einem Reagensglase 0,1y Kolophonium in 0,9y des Balsams unter gelindem Erw~rmen, setzt der LOsung 10g Amino- niakfliissigkeit v0n 10°/o hinzu, schattelt kr~ftig durch und stellt ver- sehlossen bei Seite, nach 24 Stunden darf das Reaktionsgemiseh keine Gallerte bilden. Das D. A. B. IV schreibt vor, dass Kopaivabalsam mit Chloroform, Petrolbenzin, Amylalkohol, und absolutem Alkohol Mare, allenfalls leicht opalisierende L(~sungen geben soil, die Verfasser halten diese Priifungen mit L0sungsmitteln fur nieht ganz zuverl~tssig. Eine Identit~tsreaktion fiir F~xtraktum Quebracho fluidum teilt Richard Firbasl) mit; man trocknet 5g des Extraktes mit einer gleichen Menge Kreidepulver auf dem Wasserbade ein, zerreibt den Raekstand und zieht ihn mit Chloroform aus. Die ChloroformlOsung bringt man zur Trockne, nimmt den Raekstand mit 1 bis 2 cc ver- dannter Schwefels~ure auf und versetzt mit 0rig chlorsaurem Kali, bei gelindem Erw/irmen entsteht eine intensive, best/~ndige, fuchsinrote Farbe, die bei weiterem Erhitzen in Gelb abergeht. Der Verfasser hat eine ganze Anzahl anderer bekannter Alkaloide und Glykoside in derselben Weise gepraft, wobei er entweder gar keine oder Gelbf/irhung, bei Strychinin gelbrOtliebe F/irbung beobachtete. Dagegen gibt das Apomorphin eine Reaktion, die tier, welche die Quebrachobasen geben, ganz /ihnlich ist. Da aber das Apomorphin in keinem pharmazeutiseh verwendeten Extrakte vorkommt und ausserdem sich sonst leicht iden- tifizieren 1/~sst, so h~ilt der Verfasser die oben besproehene Reaktion far Quebrachoextrakt als Identit/itsreaktion far brauchbar. Zum Naehweise von Cotoin in tier Cotorinde empfehlen Caesar und Loretz ~) naehstehende 5~ethode: 10g tier gepulverten Droge schattelt man w~hrend einer Stunde in einem passenden Geffisse 6fter mit 10g J~ther durch. Den )[therauszug filtriert man in einen Kolben, ftigt 50g Wasser zu und destilliert den Ather vOllig ab. Den erkalteten Kolbeninhalt scht~ttelt man mit 30g Petrol~ither aus, bringt das 1) Zei~schrift d. allgem. Osterr. Apotheker-Vereins 58. 406. e) C a e s a r und L o r e t z , Geseh~ftsber. 1905; dutch Zeitsehrift d. allgem. 5sterr. Apotheker-Vereins 59, 429.

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2. Auf Pharmazie beziigliche. 807

Kopaivabalsams ft~r wertlos, wenn man nieht vorher die Abwesenheit yon Kolophonium oder Gurjunbalsam naehgewiesen hat, da es mOglich ist, den Balsam vermittels der erw~hnten FNschungsmittel auf die richtige S~urezahl einzustellen. Zur Prtifung des Balsams auf Kolo- phonium nach B o s e t t i verf~hrt man naeh den Verfassern in folgender Weise: Man 10st in einem Reagensglase 0 ,1y Kolophonium in 0,9y des Balsams unter gelindem Erw~rmen, setzt der LOsung 10g Amino- niakfliissigkeit v0n 10°/o hinzu, schattelt kr~ftig durch und stellt ver- sehlossen bei Seite, nach 24 Stunden darf das Reaktionsgemiseh keine Gallerte bilden. Das D. A. B. IV schreibt vor, dass Kopaivabalsam mit Chloroform, Petrolbenzin, Amylalkohol, und absolutem Alkohol Mare, allenfalls leicht opalisierende L(~sungen geben soil, die Verfasser halten diese Priifungen mit L0sungsmitteln fur nieht ganz zuverl~tssig.

Eine Identi t~tsreaktion fiir F~xtraktum Quebracho fluidum teilt R i c h a r d F i r b a s l ) mit; man trocknet 5g des Extraktes mit einer gleichen Menge Kreidepulver auf dem Wasserbade ein, zerreibt den Raekstand und zieht ihn mit Chloroform aus. Die ChloroformlOsung bringt man zur Trockne, nimmt den Raekstand mit 1 bis 2 cc ver- dannter Schwefels~ure auf und versetzt mit 0 r ig chlorsaurem Kali, bei gelindem Erw/irmen entsteht eine intensive, best/~ndige, fuchsinrote Farbe, die bei weiterem Erhitzen in Gelb abergeht. Der Verfasser hat eine ganze Anzahl anderer bekannter Alkaloide und Glykoside in derselben Weise gepraft, wobei er entweder gar keine oder Gelbf/irhung, bei Strychinin gelbrOtliebe F/irbung beobachtete. Dagegen gibt das Apomorphin eine Reaktion, die tier, welche die Quebrachobasen geben, ganz /ihnlich ist. Da aber das Apomorphin in keinem pharmazeutiseh verwendeten Extrakte vorkommt und ausserdem sich sonst leicht iden- tifizieren 1/~sst, so h~ilt der Verfasser die oben besproehene Reaktion far Quebrachoextrakt als Identit/itsreaktion far brauchbar.

Zum Naehweise von Cotoin in tier Cotorinde empfehlen C a e s a r und L o r e t z ~) naehstehende 5~ethode: 10g tier gepulverten Droge schattelt man w~hrend einer Stunde in einem passenden Geffisse 6fter mit 10g J~ther durch. Den )[therauszug filtriert man in einen Kolben, ftigt 50g Wasser zu und destilliert den Ather vOllig ab. Den erkalteten Kolbeninhalt scht~ttelt man mit 30g Petrol~ither aus, bringt das

1) Zei~schrift d. allgem. Osterr. Apotheker-Vereins 58. 406. e) Caesa r und L o r e t z , Geseh~ftsber. 1905; dutch Zeitsehrift d. allgem.

5sterr. Apotheker-Vereins 59, 429.

808 Bericht: Spezielle analytische :~iethoden. 2. Auf Pharmazie bezOgl.

Gemisch in einen Scheidetrichter, filtriert die w~sserige L6sung in eine Porzellanschale und verdampft auf dem Wasserbade zur Trockne, Den Verdampfungsriickstand ]Sst man in etwas Eisessig und fiigt einen Tropfen rauehender Salpeters~ure zu, wodurch eine blutrote Farbe entsteht.

Uber die Einwirkung yon arabischem Gummi auf Morphin berichtet R i c h a r d F i r b a s l ) . M. W e i s s hat filr die neue 5ster- reichische PharmakopSe die Einfilhrung eines zw01fprozentigen Opium- pulvers vorgeschlagen, welches durch Gummipulver auf einen Gehalt

yon 10% Morphin verdannt werden soll . Nach B o u r q u e l o t ent- steht bei der Einwirkung yon arabischem Gummi auf Morphin Oxy-

morphin. F i r b a s stellte eine Reihe yon Versuehen an, bei welchen er arabisehes Gummi tells in LSsung, teils in Pulverform verwendete. Aus den Versuchen yon F i r b as geht folgendes hervor: Eine Umsetzung des Morphins in Oxymorphin durch Einwirkung yon arabischem Gummi in L6sung finder je naeh der Konzentration der LSsung und der Dauer der Einwirkung, wenn auch verhaltnism~issig langsam, statt, das ge- bildete Ox3:morphin kann man mittels Kaliumchromats nachweisel~, wenn es in nicht zu geringer Menge vorhanden ist; bei der Einwirkung ~on gepulvertem Gummi auf 0piumpulver oder Opiumextrakt, selbst in

feuehtem Zustande, konnte innerhalb sechs Wochen eine Abnahme des Morphingehaltes nicht festgestellt werden.

Neue l~eaktionen ft~r Antipyrin and Salophen bespricht G. M. B e t e n g e r ~). Kocht man 1 g Salophen mit ~'erdfinnter Natron]auge und setzt nach dem Abk~ihlen 5 cc NatriumhypochloritlSsung zu, so entsteht zun~chst eine sch0ne, gr~lne Farbe, die sp~ter in Mahagonibraun iibergeht. Man kann diesen Farbenwechse]~ der in der K~lte nur langsam vor sich geht~ durcl-. Kochen besch]eunigen, lJbers~ttigt man diese Reaktionsflassigkeit mit S~ure, so entsteht eine scharlachrote Fhrbung, die in Orange ~bergeht, Schflttelt man AntipyrinlSsung mit Chlorwasser, so verschwindet der Chlorgeruch und es entsteht ein reichlicher, weisser Niederschlag; behandelt man Antipyrin mit einer LSsung -con Natriumhypochlorit, so tritt alsba]d ein Geruch naeh bitteren Mande]n auf.

2) Zeitschrift d. allgem. 0sterr. Apo~heker-Vereins 59, 1315. 'z) Zeitschrif~ d. allgem. 5sterr. Apotheker-Vereins ~8, 253.