zur klinischen brauchbarkeit neuerer prothrombinbestimmungsmethoden

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978 :FRANKE und H6RENZ, Prothrombinbestimmung. Klinische Wochenschrift vermehrten Prolanausseheidung der I-typophyse, und das Hormon tritt im Urin der betroffenen Patienten zutage. Wenn die Milz, entsprechend der anderen Erkl~trungsm6g liehkeit von SAUERBRUCH und KNAKE, Prolan zerst6rte, so w~ire ein Ansteigen des Hormons im Urin sofort nach der Splenektomie zu erwarten. Es war ursprfinglich meine Absicht, diese Zusammen- h~nge im Experiment weiter auizuk~ren. Dutch den IKriegs- ausbruch wurde die Arbeit vorzeitig unterbrochen. Infolge- dessen ist auch die Zahl der untersuchten Urine yon Gesunden und Splenektomierten verh/iltnism/iBig gering geblieben, die Versuche konnten nicht mehrmals wiederholt und die Hormon- verh~tltnisse der frisch operierten Patienten nicht welter ver- folgt werden. Auch die Literatur wurde aus diesen Grfinden nur bis zum Jahre 1939 berficksichtigt. Die Befunde mugten wahrend eines Fronturlaubs zusammengestellt werden. Zusamme~/a~sung: In Fortsetzung einer frfiheren Arbeit aus unserer Klinik werden Urine yon Gesunden und splen- ektomierten Patienten auf ihren Gehalt an gonadotropem Hypophysenvorderlappenhormon untersucht. Es zeigte sich ein wesentlieher Unterschied in der GrbBe beider Werte. Die in der Literatur zu dieser Frage vorliegenden ]3efunde werden zusammengestellt und mit den eigenen verglichen. Aus allem ergibt sich eme Best/itigung der yon SA~JER- m~ucH und KNAKE mitgeteilten Versuchsergebnisse. Literatur: 1 F. SAUI~RBRUCE 11. E. KNAKE, Arch. khn. Chir. 189, 185 (1937) -- Khn. Wschr. I937, t26~. -- ~ O. THOMSEN U. K, PEDERSEN-]3JERGAARD, Acta path. scand (K0benh) Suppl.- ]3d. 26, 7 (1936) -- Z. Gyn~k. 112, 202 (1935). -- 8 CH. HAMBURGER, C. r. Soc. :Biol. Paris n2, 99 (1933). -- * B. ZONDEI(, Hormone des Ovariums und des Hypophysenvorderlappens. Wien 1935, S. 231. _ s C, L. LAUTENSCHL)%GER, Die adenotropen Hormone der I-lypo- physe; in Medizin und Chemie. Abhandlung der I.G, Farbenindu- strie, Leverkusen 1934, S. 22. -- $ CLAUBERG, tIandbuch ffir GynAkologie 9, 492 (1936). -- 7 ]3. RAREI U. H. GUMMEL, Klin. Wschr. 1938 , 172i. -- s ZOND~K, 1. C. S. 43 o, -- * JEFFCOAT~, Lancet 222, 662 (1932). -- 10 p. DAMM, Acta obstetr, scand. (Stockh) I4, 115 (1934). -- x~ E. H. WINTER, Arch. Gynak 151, 2Ol (1932) _ 1~ H. C. A. LASSEN, Arch. GynAk 156, 336 (1933). -- x~ E BAND- S~RUPP, Acta obstetr, scand. (Stockh.) ~4, 89 (1933). -- ~ HA~*- BURGER. Studies on gonadotropic hormones from the hypophysis and chorionic tissue. Kopenhagen 1933, 45. -- 15 ](AUFMANN U. MOHLBOCK, Klin. Wschr. I933, Nr 38; I934, Nr 13 -- Mfinch. reed. Wschr. I932, I. -- ~ H. O. NEU~AN~, Klin. Wschr. I934, 1278. -- 1~ KRAUS, Arch. GynAk. 15 z, 383 (1933). -- xs M. MONNIER, C. r. Soc. Bml. Paris 123, 1116 (1036). -- x~ ]3OHNSTEDT, Klin. Wschr. 1934 , 1675 . _ ~0 S. bei Bo~szov, Methodik der Hormonforschung. Leipzig 1939,'II, S. 75off -- g~ KURZROK, KIRKMAN and CREEL- MAN, Amer. J. Obstetr. 28, 31o (I934). -- ~z KATZMAN U. ])OISY, Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. 30, 1188 (~933). -- ~a KATZMAN U. DOISY, J. of biol. Chem. io6, 125 (1934). -- 2~ 0STERREICHER, Klin. Wschr. 1933. 538. -- ~ 0STERREICHER, Klin. Wschr. I934, lO19. -- ~s SAETHR~, Klin. Wschr. I935, 376. ZUR KLINISCHEN BRAUCHBARKEIT NEUERER PROTHROMBINBESTIMMUNGSMETHODEN. Yon HANS FRANKE und GERHARD HORENZ. Aus der MedlzinischenUniversitats-Poliklimk Konigsberg i. Pr. [Dlrektor: Prof. Dr. BRUNS). Im Zusammeuhang mit der schnellen Entwicklung des Vitamin K-Begriffes wurde der Diagnostik der h/imorrhagi- schen Diathesen wieder vermehrte ]3eachtung zuteil. Naeh dem bekannten Morawitzschen Blutgerinnungsschema ist die SteIIung des Prothrombin beim Gerinnungsvorgang genau definiert. Neben der Bestimmung der Thrombocytenzahl spielen in der. klinischen Diagnostik die Blutungs- und Ge- rinnungszeiten eine wesentliche Rolle, zuweilen auch die Thrombosezeit (lY][ORAWITZ und JeRGENs) und die Retrak- tionszeit. Wahrend die angeffihrten Methoden allgemeiner Natur sind, so wird durch die Prothrombinbestimmung exakt ein eng definierter Teil der Blutgerinnung erfaBt. Die hierffir angegebenen Methoden yon WARNER, BRINKHOUS und SMITH sowie von THODARSEN sind ftir klinische Zwecke re- lativ kompliziert, obwohl sie den Vorteil haben, zwischen Prothrombin- und Fibrinogenmangel zu differenzieren. Wir haben nun eiugehende vergleichende Untersuchungen mit im nachfolgenden aufgefiihrten neueren Prothrombinbestim- mungsmethoden durchgetiihrt, besonders unter dem Ge- sichtspunkt eines m6glichst schnellen, praktisch einfachen und dennoch exakten Arbeitsganges. Wir gingen zun~chst streng nach der Originalvorschrift vor und untersuchten neben den Einzelfaktoren Verbesserungsm6gliehkeiten. Je nach der vorhandenen Blutmenge ist die Einteilung in Makro- u~d Mikromethoden zweckm~iBig. Von den Makro- methoden l~itlt sich fiber die Prothrombinbestimmungs- methode nach DAM und GLAVlND folgendes sagen: Die Methode ist zeitraubend und umst~ndlich bis zur Ermit- telung der geeigneten Thrombokinasekonzentration, bei der das Blur in 3 Minuten gerinnt (nach entsprechender Formel). Hinzu kommen als Fehlerquellen unterschiedliche Aktivit~it der Heparine, mengenm~13ige Ungenauigkeiten bei der Blut- abnahme und sehr unterschiedliche Thrombokinaseausbeute abh~ingig yon der Tourenzahl beim Zentrifugieren. Wahrend bei 250o Touren (IO Minuten lang) sich nur geringe Thrombo- kinasemengen abseheiden, erhielten wir wesentlich starkere Thrombokinase, wenn wir mit 2 Gewichtsteilen Ringer- losung zentrifugierten, wobei die Thrombokinase etwas milehig aussah und so den Gerinnungspunkt besser erkennen lieB. Als Wasserbad empfiehlt sieh fibrigens bei allen Methoden ein Glas mit parallelen W~inden wegen der ein- Iacheren Lichtbreehung. H/imolytisehe Seren verz6gerten die Gerinnung, GerinnungsstSrungen dutch Calciumver~inde- rungen bleiben unberiicksichtigt. SchlieBlich macht die Be- schaffung von Menschenhirn frisch sezierter Leichen immer wieder aus /tuBeren Grfinden Schwierigkeiten, die natur- gem~tB noch grSBer sind, wenn keine pathologischen Institute am Orte sind. Bei der Quicksehen Methode ist es unbedingt erforderlich, dal~ jede Thrombokinase vor ihrer diagnosdschen Verwen- dung erst an einem gesunden Plasma getestet wird, worauf bereits CAROLI hinwies. Auch bei starkeren Thrombokinase- konzentrationen differierten die Prothrombinzeiten noch deutlich. Fehlerquellen sind gegeben in der Art des Zentri- fugierens, im relativ schnellen Altern der Thrombokinase im trockenen und besonders im gel6sten Zustand, bei ungenauen Wassertemperaturen, dutch Vernachl~ssigung des Fibrinogen- einflusses und in der Aufbewahrungszeit sowie Temperatur des Oxalatplasmas (deutliche Prothrombinverminderung be- sonders bei Zimmertemperatur). l~ber erhebliche Prothrom- binabnahme durch Lagerung des Plasmas berichten aueh REINHOLD, VALENTINE und FERGUSON. Im Gegensatz zu HEPDING und MOLL fanden wir bei Auibewahrung bei o--5 ~ eine deutliche Abnahme der gel6sten Thrombokinase-Aktivi- t~t, die nach 5 Tagen eine etwa doppelt so hohe Prothrombin- zeit ergab. Wesentlieh besser ist das Trockenpulver haltbar. H~tmolytische Seren sind zu verwerfen. KA~:MP und GREEN- WOOD sowie BERGAm, Scoz und GuzzI schlugen geringe Modifikationen der Quiekschen Methode vor. Mit sehr gutem Erfolg haben wir im Gegensatz zur Ori- ginalvorschrift eine Kaninchenlungenthrombokinase benutzt, fiber deren Bereitung v. JENNY und Mitarbeiter kiirzlich be- richteten und wobei die Ausbeute etwa doppelt so groB ist. (Ganz abgesehen davon, dab man von dem einzelnen Kanin- chen auch gleichzeitig neben dem Him noch die Lungen zur Thrombokinaseherstelhng benutzen kann.) Die durch H/imo- globinspuren bedingte etwas r6tliche Farbe der Lungen- thrombokinase begfinstigt infolge des st/irkeren Farbkontrast- tests die Erkennung der Gerinnung. Auch die Koagulation seheint ptotzlicher einzutreten. Ein weiterer Vorteil ist die lange Haltbarkeit. Bei entsprechender Haltbarkeitsprfifung konnten wir z. B. selbst am 15. Tag noch keine Wirkungs- abnahme finden (bei o--5 ~ aufbewahrt). Ffir die quanti- tative Auswertung der Prothrombinwerte in Prozenten zur Norm fertigten wir eine Vergleichskurve an, die etwas flacher verlief als bei der Verwendung yon Kaninchenhirnthrombo- Mnase, Unter diesen Bedingungen ist also die Quicksche

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Page 1: Zur Klinischen Brauchbarkeit Neuerer Prothrombinbestimmungsmethoden

978 :FRANKE und H6RENZ, P r o t h r o m b i n b e s t i m m u n g . Klinische Wochenschrift

v e r m e h r t e n P r o l a n a u s s e h e i d u n g der I - typophyse, u n d das H o r m o n t r i t t im U r i n der b e t r o f f e n e n P a t i e n t e n zutage . W e n n die Milz, e n t s p r e c h e n d der a n d e r e n Erkl~t rungsm6g l i ehke i t v o n SAUERBRUCH u n d KNAKE, P r o l a n zers t6r te , so w~ire ein A n s t e i g e n des H o r m o n s im U r i n sofor t n a c h der S p l e n e k t o m i e zu e rwar t en .

Es w a r urspr f ingl ich me ine Abs ich t , diese Z u s a m m e n - h~nge im E x p e r i m e n t we i t e r au i zuk~ren . D u t c h den IKriegs- a u s b r u c h w u r d e die A r b e i t vo rze i t ig u n t e r b r o c h e n . Infolge- dessen i s t a u c h die Zah l de r u n t e r s u c h t e n U r i n e yon G e s u n d e n u n d S p l e n e k t o m i e r t e n verh/ i l tn ism/iBig ger ing gebl ieben, die Ve r suche k o n n t e n n i c h t m e h r m a l s w i e d e r h o l t u n d die H o r m o n - verh~tl tnisse de r f r i sch o p e r i e r t e n P a t i e n t e n n i c h t wel te r ver- fo lg t werden . A u c h die L i t e r a t u r wurde aus d iesen Gr f inden n u r bis z u m J a h r e 1939 ber f icks ich t ig t . Die Be funde m u g t e n w a h r e n d eines F r o n t u r l a u b s z u s a m m e n g e s t e l l t werden .

Zusamme~/a~sung: I n F o r t s e t z u n g e iner f r f iheren A r b e i t aus unse r e r K l i n i k w e r d e n U r i n e y o n G e s u n d e n u n d splen- e k t o m i e r t e n P a t i e n t e n au f i h r e n G e h a l t a n g o n a d o t r o p e m H y p o p h y s e n v o r d e r l a p p e n h o r m o n u n t e r s u c h t .

E s zeigte s ich ein wesen t l i ehe r U n t e r s c h i e d in der GrbBe be ide r W e r t e .

Die in der L i t e r a t u r zu dieser F r a g e vo r l i egenden ]3efunde w e r d e n z u s a m m e n g e s t e l l t u n d m i t den e igenen verg l ichen .

Aus a l l em e r g i b t s ich eme Bes t / i t i gung der yon SA~JER- m~ucH u n d KNAKE m i t g e t e i l t e n Versuchsergebn isse .

L i t e r a t u r : 1 F. SAUI~RBRUCE 11. E. KNAKE, Arch. khn. Chir. 189, 185 (1937) -- Khn. Wschr. I937, t26~. - - ~ O. THOMSEN U. K, PEDERSEN-]3JERGAARD, A c t a pa th . scand ( K 0 b e n h ) Suppl . - ]3d. 26, 7 (1936) -- Z. Gyn~k. 112, 202 (1935). -- 8 CH. HAMBURGER, C. r. Soc. :Biol. Paris n 2 , 99 (1933). -- * B. ZONDEI(, Hormone des Ovariums und des Hypophysenvorderlappens. Wien 1935, S. 231. _ s C, L. LAUTENSCHL)%GER, Die adenotropen Hormone der I-lypo- physe; in Medizin und Chemie. Abhandlung der I.G, Farbenindu- strie, Leverkusen 1934, S. 22. - - $ CLAUBERG, t I andbuch ffir GynAkologie 9, 492 (1936). -- 7 ]3. RAREI U. H. GUMMEL, Klin. Wschr. 1938 , 172i. - - s ZOND~K, 1. C. S. 43 o, - - * JEFFCOAT~, Lancet 222, 662 (1932). - - 10 p. DAMM, Acta obstetr , scand. (Stockh) I4, 115 (1934). - - x~ E. H. WINTER, Arch. Gynak 151, 2Ol (1932) _ 1~ H. C. A. LASSEN, Arch. GynAk 156, 336 (1933). -- x~ E BAND- S~RUPP, Acta obstetr , scand. (Stockh.) ~4, 89 (1933). -- ~ HA~*- BURGER. Studies on gonadotropic hormones from the hypophysis and chorionic tissue. Kopenhagen 1933, 45. - - 15 ](AUFMANN U. MOHLBOCK, Klin. Wschr. I933, Nr 38; I934, Nr 13 -- Mfinch. reed. Wschr. I932, I. -- ~ H. O. NEU~AN~, Klin. Wschr. I934, 1278. -- 1~ KRAUS, Arch. GynAk. 15 z, 383 (1933). -- xs M. MONNIER, C. r. Soc. Bml. Paris 123, 1116 (1036). - - x~ ]3OHNSTEDT, Klin. Wschr. 1934 , 1675 . _ ~0 S. bei Bo~szov , Methodik der Hormonforschung. Leipzig 1939, 'II , S. 75off -- g~ KURZROK, KIRKMAN and CREEL- MAN, Amer. J. Obstetr. 28, 31o (I934). -- ~z KATZMAN U. ])OISY, Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. 30, 1188 (~933). -- ~a KATZMAN U. DOISY, J. of biol. Chem. io6, 125 (1934). -- 2~ 0STERREICHER, Klin. Wschr. 1933. 538. -- ~ 0STERREICHER, Klin. Wschr. I934, lO19. -- ~s SAETHR~, Klin. Wschr. I935, 376.

ZUR KLINISCHEN BRAUCHBARKEIT NEUERER PROTHROMBINBESTIMMUNGSMETHODEN.

Yon

HANS FRANKE u n d GERHARD HORENZ. Aus der Medlzinischen Universitats-Poliklimk Konigsberg i. Pr.

[Dlrektor: Prof. Dr. BRUNS).

I m Z u s a m m e u h a n g m i t der schne l len E n t w i c k l u n g des V i t a m i n K-Begr i f fes wurde der D i a g n o s t i k der h / imor rhag i - schen D i a t h e s e n wieder v e r m e h r t e ]3each tung zuteil . N a e h d e m b e k a n n t e n M o r a w i t z s c h e n B l u t g e r i n n u n g s s c h e m a i s t die S teI Iung des P r o t h r o m b i n b e i m G e r i n n u n g s v o r g a n g genau def in ier t . N e b e n der B e s t i m m u n g der T h r o m b o c y t e n z a h l spie len in der. k l in i schen D i a g n o s t i k die B l u t u n g s - u n d Ge- r i n n u n g s z e i t e n eine wesen t l i che Rolle, zuwei len a u c h die T h r o m b o s e z e i t (lY][ORAWITZ u n d JeRGENs) u n d die R e t r a k - t ionszei t . W a h r e n d die ange f f i h r t en M e t h o d e n a l lgemeiner N a t u r sind, so wird d u r c h die P r o t h r o m b i n b e s t i m m u n g e x a k t ein eng def in ie r t e r Teil der B l u t g e r i n n u n g erfaBt. Die hierff ir a n g e g e b e n e n M e t h o d e n y o n WARNER, BRINKHOUS u n d

SMITH sowie von THODARSEN s ind ftir k l in ische Zwecke re- l a t i v kompl iz ie r t , obwohl sie den Vor te i l h a b e n , zwischen P r o t h r o m b i n - u n d F i b r i n o g e n m a n g e l zu di f ferenzieren. W i r h a b e n n u n e iugehende ve rg l e i chende U n t e r s u c h u n g e n m i t im nach fo lgenden aufge f i ih r t en n e u e r e n P r o t h r o m b i n b e s t i m - m u n g s m e t h o d e n d u r c h g e t i i h r t , besonde r s u n t e r d e m Ge- s i c h t s p u n k t eines m6g l i chs t schnel len , p r a k t i s c h e in fachen u n d d e n n o c h e x a k t e n Arbe i t sganges . W i r g ingen zun~chs t s t r eng n a c h de r Or ig ina lvo r sch r i f t vo r u n d u n t e r s u c h t e n n e b e n den E i n z e l f a k t o r e n Verbes se rungsm6g l i ehke i t en .

Je n a c h der v o r h a n d e n e n B l u t m e n g e i s t die E i n t e i l u n g in Makro- u~d Mikromethoden zweckm~iBig. Von den Makro- m e t h o d e n l~itlt s ich f iber die P r o t h r o m b i n b e s t i m m u n g s - m e t h o d e n a c h DAM u n d GLAVlND folgendes sagen : Die Me thode i s t z e i t r a u b e n d u n d u m s t ~ n d l i c h bis zur E r m i t - t e lung der gee igne ten T h r o m b o k i n a s e k o n z e n t r a t i o n , bei der das B l u r in 3 M i n u t e n g e r i n n t (nach e n t s p r e c h e n d e r Formel) . H i n z u k o m m e n als Feh le rque l l en un te r sch ied l i che Akt ivi t~i t der Hepar ine , mengenm~13ige U n g e n a u i g k e i t e n bei der B lu t - a b n a h m e u n d sehr un te r sch ied l i che T h r o m b o k i n a s e a u s b e u t e abh~ingig yon de r T o u r e n z a h l be im Zent r i fug ieren . W a h r e n d bei 250o T o u r e n (IO M i n u t e n lang) sich n u r ger inge T h r o m b o - k i n a s e m e n g e n absehe iden , e rh i e l t en wir wesen t l i ch s t a rke re T h r o m b o k i n a s e , wenn wir m i t 2 Gewich t s t e i l en Ringer - losung zen t r i fug ie r ten , wobei die T h r o m b o k i n a s e e twas mi lehig a u s s a h u n d so den G e r i n n u n g s p u n k t besser e r k e n n e n lieB. Als W a s s e r b a d e m p f i e h l t s ieh f ibr igens bei a l len M e t h o d e n ein Glas m i t pa ra l l e l en W~inden wegen der ein- Iacheren L i c h t b r e e h u n g . H/ imoly t i sehe Seren ve rz6ge r t en die Ger innung , G e r i n n u n g s s t S r u n g e n d u t c h Calciumver~inde- r u n g e n b le iben unber i i cks ich t ig t . SchlieBlich m a c h t die Be- scha f fung v o n M e n s c h e n h i r n f r i sch sezier ter Le ichen i m m e r wieder aus /tuBeren Gr f inden Schwier igkei ten , die n a t u r - gem~tB noch grSBer sind, w e n n ke ine p a t h o l o g i s c h e n I n s t i t u t e a m Or t e sind.

Bei de r Quicksehen Methode i s t es u n b e d i n g t erforder l ich, dal~ jede T h r o m b o k i n a s e vo r ih re r d i a g n o s d s c h e n Verwen- d u n g e r s t a n e inem gesunden P l a s m a ge t e s t e t wird, worauf bere i t s CAROLI hinwies. A u c h bei s t a r k e r e n T h r o m b o k i n a s e - k o n z e n t r a t i o n e n d i f fe r ie r ten die P r o t h r o m b i n z e i t e n noch deut l ich . Feh le rque l l en s ind gegeben in der A r t des Zen t r i - fugierens, im r e l a t i v schne l len A l t e r n der T h r o m b o k i n a s e im t r o c k e n e n u n d besonders im gel6s ten Z u s t a n d , bei u n g e n a u e n W a s s e r t e m p e r a t u r e n , d u t c h Vernach l~ss igung des F ib r inogen- einflusses u n d in der A u f b e w a h r u n g s z e i t sowie T e m p e r a t u r des O x a l a t p l a s m a s (deut l iche P r o t h r o m b i n v e r m i n d e r u n g be- sonders bei Z i m m e r t e m p e r a t u r ) . l~ber e rheb l iche P r o t h r o m - b i n a b n a h m e d u r c h L a g e r u n g des P l a s m a s b e r i c h t e n aueh REINHOLD, VALENTINE u n d FERGUSON. I m Gegensa tz zu HEPDING u n d MOLL f a n d e n wir bei A u i b e w a h r u n g bei o - - 5 ~ eine deu t l i che A b n a h m e de r ge l6s ten T h r o m b o k i n a s e - A k t i v i - t~t , die n a c h 5 Tagen eine e twa doppe l t so hohe P r o t h r o m b i n - zei t ergab. W e s e n t l i e h besser i s t das T r o c k e n p u l v e r ha l t ba r . H~tmolyt ische Seren s ind zu verwerfen . KA~:MP u n d GREEN- WOOD sowie BERGAm, Scoz u n d GuzzI sch lugen geringe Mod i f i ka t i onen der Qu iekschen Me thode vor .

Mi t sehr g u t e m Er fo lg h a b e n wir im Gegensa tz zur Ori- g ina lvo r sch r i f t eine Kaninchenlungenthrombokinase b e n u t z t , f iber de ren B e r e i t u n g v. JENNY u n d M i t a r b e i t e r ki i rzl ich be- r i c h t e t e n u n d wobei die A u s b e u t e e twa d o p p e l t so groB ist. (Ganz abgesehen davon , d a b m a n von d e m e inze lnen K a n i n - chen auch gleichzei t ig n e b e n d e m H i m noch die L u n g e n zur T h r o m b o k i n a s e h e r s t e l h n g b e n u t z e n kann . ) Die d u r c h H/ imo- g lob inspu ren bed ing t e e twas r6 t l i che F a r b e der Lungen - t h r o m b o k i n a s e begf ins t ig t infolge des s t / i rkeren F a r b k o n t r a s t - t e s t s die E r k e n n u n g der Ge r innung . A u c h die K o a g u l a t i o n sehe in t p to tz l i cher e inzu t r e t en . E i n wei te re r Vor te i l i s t die lange H a l t b a r k e i t . Bei e n t s p r e c h e n d e r H a l t b a r k e i t s p r f i f u n g k o n n t e n wir z. B. se lbs t a m 15. Tag n o c h ke ine Wi rkungs - a b n a h m e f inden (bei o - - 5 ~ a u f b e w a h r t ) . Ff i r die q u a n t i - t a t i v e A u s w e r t u n g der P r o t h r o m b i n w e r t e in P r o z e n t e n zur N o r m f e r t i g t en wir eine Verg le i chskurve an, die e twas f lacher ver l ief als bei der V e r w e n d u n g yon K a n i n c h e n h i r n t h r o m b o - Mnase, U n t e r diesen B e d i n g u n g e n i s t also die Quicksche

Page 2: Zur Klinischen Brauchbarkeit Neuerer Prothrombinbestimmungsmethoden

Jg. 20, Heft 39 27. September I94I SCHRODER und BRAUN-STApPENBECK, Vitamin C. 979

M a k r o m e t h o d e sehr b r a u c h b a r , e r fo rde r t wenig Zei t u n d i s t r e l a t i v l e ich t auszuf f ih ren m i t d e m Vorte i l p l6 tz l ich e i n t r e t e n - de r u n d g u t s i c h t b a r e r Ger innung . N a c h uns e r en E r f a h r u n g e n i s t jedenfa l l s die V e r w e n d u n g yon K a n i n c h e n l u n g e n t h r o m b o - k inase wegen der sch laga r t ig e i n t r e t e n d e n Ger innung , der ge r ingen Feh le rb re i t e u n d der l a n g e n H a l t b a r k e i t wesen t l i ch zweckmaBiger .

Von den besonde r s ffir die P / id ia t r i e geschaf fenen Mikro- methoden prf i f ten wi t zun/ ichs t die Mikromethode yon QuicK. Diese h a t den Nachte i l , d ab bei M e h r f a c h b e s t i m m u n g e n die P r o t h r o m b i n z e i t u m 3 - - 4 S e k u n d e n d i f fe r ie r t u n d die Er - k e n n u n g de r G e r i n n u n g se lbs t bei d u r c h f a l l e n d e m L i c h t groBe Schwier igke i t en bere i te t . Die Fiechtersehe 2tlikromethode, die a n sich eine Modi f ika t ion der Qu ickschen M a k r o m e t h o d e ist, e rweis t sich als wesen t l i ch geeigneter . Mi t s t / i rkeren T h r o m - b o k i n a s e k o n z e n t r a t i o n e n is t die K o a g u l a t i o n bei ger ingerer S t r e u u n g der E inze lwer t e gu t e r k e n n b a r . Feh le r e n t s t e h e n d u r c h die Y e r w e n d u n g yon G e s a m t b l u t a n Stelle yon P lasma , wobei d u r c h l angsa lnes Aufz iehen des Blu tes d u r c h B i l d u n g eines B lu tge r innse l s die P r o t h r o m b i n z e i t d u t c h V e r w a s c h u n g des K o a g u l a t i o n s e i n t r i t t e s v e r / m d e r t wird. /~OLLER emp~ahl h ie rgegen eine P i p e t t e zur besseren V e r m i s c h u n g des Blu tes m i t d e m Oxala t , die sich bei u n s e r e n A r b e i t e n ebenfa l l s be- w/ ihr te . Schl iegl ich is t auch h ie rbe i wieder die B e a c h t u n g e iner genauen W a s s e r b a d t e m p e r a t u r erforder l ich.

E t w a s nms tXnd l i che r a n d d u t c h die N i c h t b e a c h t u n g des y o n der T e m p e r a t u r u n a b h ~ n g i g e n G e r i n n u n g s o p t i m u m s tm- g e n a u e r e n M e t h o d e is t die M i k r o m e t h o d e yon KATO. I n I e t z t e r Zei t gab auch HAUSER eine M i k r o m e t h o d e an, wobei er die T h r o m b o k i n a s e aus F r a n e n m i l c h hers te l l t , die eben- falls n u r schwer zu e r h a l t e n ist. Schliel31ich t ibe rpr f i f t en wir die Mikromethode yon PLUM u n d DAM. A uf die Schwierig- k e i t e n der Bescha f f ung yon M e n s c h e n h i r n t h r o m b o k i n a s e wurde bere i t s h ingewiesen. Bei i m m e r h i n be t rXcht l i cher S c h w a n k u n g de r E inze lwer t e w a r e n die yon den A u t o r e n a n g e g e b e n e n P r o t h r o m b i n z e i t e n n u r d u r c h A u s t e s t u n g der H e p a r i n k o n z e n t r a t i o n zu erre ichen, d a die H a n d e l s h e p a r i n e sehr un t e r s ch i ed l i chen W i r k u n g s g r a d h a b e n . RERABEK will diese Feh le rque l l en d u t c h N a t r i u m c i t r a t ausgle ichen, was unseres E r a c h t e n s n u r b e d i n g t gel ingt . Bee in t r / i ch t ig t werden die 1Resultate bei PLUM a n d DAM a u c h du rch die Ger innsel - b i l d u n g be im B l u t a u f z i e h e n u n d d u r c h F i b r i n k l f i m p c h e n be im S c h w a n k e n des ReagensglXschens . Dera r t ige Bes t im- m u n g e n mfissen s t e t s ve rwor fen werden .

Ep ik r i t i s ch 1/iBt sich f iber die n e u e r e n P r o t h r o m b i n - b e s t i m m u n g s m e t h o d e n folgendes fes t s te l l en : Alle Makro- u n d M i k r o m e t h o d e n bes i t zen den g le ichen Nach te i l a n d die Feh le rque l len , die s ich aus t ier T h r o m b o k i n a s e b e s c h a f f u n g , -be re i t ung u n d - h a l t b a r k e i t ergeben. Die K a n i n c h e n h i r n - t h r o m b o k i n a s e m u g bei ih re r b e g r e n z t e n H a l t b a r k e i t u n d ih re r d i f f e ren ten A k t i v i t ~ t s te t s a n n o r m a l e n Seren ge t e s t e t werden. Ffir die Mi t t e i l ungen in der L i t e r a t u r i s t es in j e d e m Fal le erforder l ich, ffir jede M e t h o d e u n t e r den jeweil igen A r b e i t s b e d i n g u n g e n s t e t s die n o r m a l e n Zei ten a n z u g e b e n bzw. d u r c h Verg l e i chsku rven den p r o z e n t i s c h e n Teil der N o r m anzuff ihren .

Wesen f l i ch besser als die K a n i n c h e n h i r n t h r o m b o k i n a s e erwies sich uns die K a n i n c h e n l u n g e n t h r o m b o k i n a s e m i t besserer H a l t b a r k e i t u n d besse rem K o a g u l a t i o n s p u n k t . Die u n t e r s c h i e d l i c h e n A n t i t h r o m b i n e i g e n s c h a f t e n hande ls f ib l i cher H e p a r i n e e r fo rde rn gleichfalls e r s t eine A u s t e s t u n g a m ge- s u n d e n Menschen , u m ze i tgerech te G e r i n n u n g s e i n t r i t t e zu erzielen, die a u c h u n t e r e i n a n d e r ve rg l i chen werden k6nnen . Die M a k r o m e t h o d e n h a b e n den Vor te i l gr6Berer Genau igke i t m i t de r M6gl ichke i t yon Doppe l t - u n d M e h r f a c h b e s t i m m u n g e n yore gle ichen Serum, w/ ih rend die F e h l e r m 6 g l i c h k e i t e n u n d S c h w a n k u n g s b r e i t e n bei den M i k r o m e t h o d e n ungle ich gr6Ber sind.

Zusammen]assung: Die n e u e r e n Makro- u n d Mikro- p r o t h r o m b i n b e s t i m m u n g s m e t h o d e n w u r d e n in ve rg l e i chenden U n t e r s u c h u n g e n h in s i ch t l i ch ih re r p r a k t i s c h k l in i schen B r a u c h - b a r k e i t u n t e r s u c h t . U n t e r Hinweis au f die zah l re i chen Fehler - m6g l i chke i t en bei den e inze lnen M e t h o d e n erwies sich yon den M a k r o m e t h o d e n die Prothzombinbestimmung nach QuicK

als die geeignets te , zuma l w e n n a n Stelle der v o m A u t o r b e n u t z t e n K a n i n c h e n h i r n t h r o m b o k i n a s e eine K a n i n c h e n - lungenthrombokinase b e n u t z t wird. Von den M i k r o m e t h o d e n h a l t e n wir die A r b e i t s v o r s c h r i f t e n yon FICHTER fur die zweck- m/il3igste.

L i t e r a t u r : G. BERGAMI, G. SCOZ u. L. GuzzI, Boll. Soc. ital. Biol. sper. I5, 468 (194 ~ ) - - DAM U. GLAVlND, Acta reed. scan& (Stockh.) 96, lO8 (1938) -- Skand. Arch. Physiol. (Berl. u. Lpz.) 79, 121 (1938). - - N. FIECHTER, Schweiz. med. Wsehr. I94 ~ I, 259. -- F. HAUSER, Ann. paediatr. (Basel) I55,325 u. 156, 3 (194o). -- HEPDING U. MOLL, Mercks Jber. 1939. -- A. v. JENEY U. Mltarb., Arch. f. exper. Path. 196, 5o5 (194o). -- K. KATO, Amer ]. Path. xo, 147 (194o). - - D. H. KAUMP u. J. H. GREENWOOn, Amer. J. Path. 19 , 397 (194o). - - F. KOLLER, Das Vi tamin K und seine klinische Bedeutung. Leipzig: Georg Thieme 1941. -- P. PLUM U. H. DAM, Klin. Wschr. 194o, 815 . - - A. J. QUICK, Amer. J. Physiol. 118, 26o (1936) u. a. Lit. bei KOLLER. -- R. REINHOLD, E. H. VALENTINE U. L. K. FERGUSON, Amer. J. med. Sci. 199, 774 (194o). - - J. RERABEK, Klin. Wschr. I94I , 368. -- O. THODARSON, Acta med. scand. (Stockh.) Io 4, 291 (194o). - - YV'ARNER, BRINX- HOUS U. SMITH, Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. 37, 628 (1938).

V I T A M I N C - G E H A L T D E S B L U T E S U N D S E R U M E I S E N S P I E G E L .

Von

HERMANN SCHRSDER u n d MAGDA BRAUN-STAPPENBECK. Aus der I. Medizinisehen Klmik der Umversltat Munchen

(Direktor: Prof. Dr. STEPP).

Die e r s t en g r u n d l e g e n d e n U n t e r s u c h u n g e n f iber die F r a g e der E i s e n r e s o r p t i o n i m O r g a n i s m u s s t a m m e n yon HOCHHAUS u n d QUINCKE aus d e m J a h r e 1896. Sie b e s t i m m t e n den Eisen- g e h a l t y o n S e r i e n s c h n i t t e n aus d e m M a g e n - D a r m t r a c t u s d u r c h eine m i k r o a n a l y t i s c h e M e t h o d e u n d s te l l t en test , d ab das E i sen wahr sche in l i ch im o b e r s t e n A b s c h n i t t des Df inn- d a r m s r e so rb i e r t u n d d u r c h den D i c k d a r m wieder ausgeschie- den wird. Das E i sen wi rd n u r in zweiwer t iger F o r m resorb ie r t , wie HEUBNER bere i t s i m J a h r e 1912 au f G r u n d t h e o r e t i s c h e r l '3ber legungen folgerte. Den endgf i l t igen Beweis hierff i r b r a c h t e HEILMEYER d u r c h fo lgenden V e r s u c h : E r gab e in u n d de r se lben V e r s u c h s p e r s o n a n e inem Tag 220 m g E i sen als F e r r o v e r b i n d u n g u n d v e r a b r e i c h t e a m fo lgenden Tag die gleiche Menge als Ferr ie isen. Die B e s t i m m u n g des Se rum- e i sengeha l t e s e r g a b e n e inen s te i len Ans t i eg d u r c h die Fer ro- eisenzufuhr, w~ihrend sich die Serumeisenkurve nach Ferri- eisen nur wenig tinderte. Da das Nahrungseisen sowohl in Fer ro - wie in F e r r i f o r m vor l iegt , muB eihe vo l l s tgnd ige I )be r - f f ih rung des d re iwer t igen E i sens in die F e r r o f o r m s t a t t f i n d e n ; dies gesch ieh t wah r sche in l i ch m i t Hilfe des r e d u z i e r e n d e n V i t a m i n C im Magen sowie im obe ren Teil des Df innda rms . Die R e d u k t i o n s k r a f t ' d e s V i t a m i n C i s t so groB, dab es sogar in s c h w a c h s a u r e r L 6 s u n g die F e r r o i o n e n vo r o x y d a t i v e n Ver- g n d e r u n g e n zu b e w a h r e n ve rmag . Das V i t a m i n C der N a h r u n g wi rd im Magen yon d e m phys io log i schen Sch le im a b s o r b i e r t u n d vo r O x y d a t i o n gescht l tz t , wie Ver suche yon MAttLO er- geben h a b e n . E r ~ e r s u c h t e den phys io log i schen R e s o r p t i o n s - v o r g a n g d u t c h fo lgenden Ve r such zu erklXren:

Eine Ioproz. Mucingallerte wird mit 1/100-Ferrichloridl6sung fiberschichtet. An der Grenzfl~che en t s t eh t ein Niederschlag einer Eisenmucinverbindung. Dieser verhinder t die Diffusion des Eisens in das Innere der Gallerte. Ersetz t man die Ferrichloridl6sung du tch eine Aquimolekulare Ferrichloridl6sung, so en ts teh t an der GrenzflAehe kein Niedersehlag. Die Ferroehloridl6sung diffundiert langsam in die Gallerte. Eisen ist in den oberen Schichten nachweis- bar. In Gegenwart yon Vitamin C jedoch erfolgt die Diffusion der Ferroehloridl6sung schnell bis in die unters ten Schichten der Gallerte. Dieser Versuch entspricht, zum Tell wenigstens, den Ver- hAltnissen im Magen.

I n de r D f i n n d a r m s c h l e i m h a u t s ind v e r h ~ l t n i s m ~ g i g hohe Mengen r eduz i e r ende r S u b s t a n z e n , vo r a l l em V i t a m i n C, ge- spe icher t , so dab n i c h t alle A c h y l i k e r a n e iner E i s e n m a n g e l - a n g m i e e r k r a n k e n miissen. I m D i c k d a r m f i n d e t ke ine Vi t - a m i n C-Reso rp t ion s t a t t (SCHROEDER u n d LIEBICH). LUCKSCH g l aub t , d a b das V i t a m i n C n u r d u r c h A n r e g u n g der Magen-