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4 2014 ...und was dabei entsteht Zur Ruhe kommen...

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014 . . .und was dabei entsteht

Zur Ruhe kommen. . .

I M P R E S S U M

Journal bso Nr. 4/2014Zur Ruhe kommen . . .Erscheinungstermin: 24. November 2014

Nächste AusgabeNr. 1/2015OrganisationsentwicklungRedaktionsschluss: 5. Januar 2015Inserateschluss: 23. Januar 2015Erscheinungstermin: 26. Februar 2015

Auflage 1700 Expl.Erscheint viermal jährlich

HerausgeberBerufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung bso Susanne Fasel-Rappo, Geschäftsleiterin

RedaktionskommissionMichael Neurauter Heike OsengerSilvio SgierFrancesca TommasiAndrea Zuffellato

RedaktionMonika [email protected]

Bilder© Marco Zanoniwww.marcozanoni.ch

Layout und DruckCanisius – Druck & Grafik, Freiburg

Administration/InseratePatricia Gfeller, bsoSchwarztorstrasse 22, CH-3007 BernTel. [+41] 031 382 44 82Fax [+41] 031 382 44 39E-Mail: [email protected]

BezugspreiseJahresabonnement CHF 44.–Einzelnummer CHF 11.–Jahresabonnement Ausland CHF 60.–Einzelnummer Ausland CHF 15.–

InseratePreise auf der Basis einer druckfertigen Vorlage

1/4 Seite CHF 250.–1/2 Seite CHF 500.–1/1 Seite CHF 900.–

Inserate auf Umschlagseiten 3 und 4 im 4-Farben-Druck:3. Umschlagseite 20% Zuschlag 4. Umschlagseite 30% Zuschlag

3 E D I T O R I A L

4 A K T U E L L

T H E M A

6 Haben wir wirklich Zeitnot? Und warum mögen wir keine defekten Uhren? Norman Sieroka

11 Unruhe im Betrieb Die Burnoutgefahr erkennen und sich schützen Toni Brühlmann

16 «Sobald du dir vertraust . . . » Den Versuch wagen, ob das Leben damit leichter wird Hans Schwerzmann

20 Ruhe durch Klarheit Die Focusingmethode von Eugene Gendlin Eveline Moor Züllig

23 Achtsamkeitskompetenz Mit Klarheit und Präsenz Romeo Ruh

27 Zur Ruhe gehen Geleitete Auszeiten in der Natur Reto Bühler

30 L I T E R A T U R

32 V E R B A N D

P R A X I S

37 Lebe dein Ändern Katja Ruff-Breitenmoser im Portrait

39 Ghirmet ischt öi gschafft* Kolumne von Eva-Maria Millius-Imboden

S E R V I C E

40 Weiterbildung 44 Intervision 44 Miete

45 M A R K T

I N H A L T

3 E D I T O R I A L

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort «Ruhe» lesen, wenn Sie sich Zeit nehmen und in einer Innenschau das Wort auf sich wirken lassen? Möglicherweise tauchen Erinnerungen auf im

Sinne von «Ruhe jetzt!» oder das Bild einer beruhigenden Aussicht auf ein ruhiges Gewässer in der Morgenfrische. Oder die Empfindung einer wohltuenden körperlichen Entspannung begleitet von einem tiefen Durchatmen, oder der Wunsch, innezuhalten, in Ruhe über etwas nach-zudenken. Oder Sie spüren eine Sehnsucht nach mehr Ruhe, Gelassenheit, Stille, Präsenz, Achtsamkeit in Ihrem Alltag.

«Zur Ruhe kommen» (können) ist für viele Menschen ein drängendes Thema, verbunden mit dem Wunsch, dem atemlosen (Berufs-)Alltag etwas entgegenzusetzen. Die folgenden Autoren beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

Norman Sieroka deckt das irreführende Denken rund um das Phänomen Zeit auf. Er unterscheidet die physikalische von der subjektiv empfundenen Zeit, um die Not in der Diskrepanz zwischen den beiden Phänomenen zu entdecken. Er macht so verständlich, warum man überhaupt von «Zeitnot» oder ei- nem Bedürfnis nach Ruhe sprechen kann.

Toni Brühlmann erörtert die proble-matische Seite der Wachstums- und Steigerungslogik in unserer Gesellschaft. Eine Korrektur dieser Logik, die Organisatio-nen und Individuen in Schach hält, würde ein Umdenken erfordern, was er gleich selber als utopisch einschätzt. Aber wie kann es trotz allem gelingen, der einseitigen Betonung der Schnelligkeit etwas entgegenzusetzen?

Hans Schwerzmann erkundet die Bedeutung der Entwicklung von Vertrauen als einen inneren Ort der emotionalen Geborgenheit, um Sicherheit zu gewinnen in einer Welt, in der nichts beständig ist. Er betont die Bedeutung von Vertrauen finden in das eigene Erleben – letzt-lich in das Leben, das durch einen hindurch wirkt.

Romeo Ruh, Eveline Moor Züllig und Reto Bühler zeigen Ihnen auf, welche Ansätze sie selber verfolgen, damit sich bei ihnen als Beratende und bei ihren Klientinnen und Klienten Ruhe einstellt. Sie erfahren, welchen Beitrag Achtsamkeit in der Beratung und in Organisationen effektiv leisten kann, erhalten einen Einblick in die Fokusing-Methode und lernen, wie Menschen in Activ retreats «Zur-Ruhe-gehen».

Lesen Sie weiter und lassen Sie sich ruhig inspirieren.

Ruhespuren

Silvio Sgier, Coach/Supervisor und Organisationsberater bso, [email protected] der Redaktionskommission des bso-Journals

4 A K T U E L L

Frisch programmiert steht Ihnen das Journal bso ab dieser Ausgabe als E-Book zur Verfügung. Warum ein E-Book? Digitale Bücher entsprechen einem Bedürfnis der heutigen Informationsgesellschaft. Sie erlauben eine dynamische und fliessende Anpassung des Textes an die jeweilige Bildschirmgrösse des Lesers und eignen sich damit insbesondere für die Ausgabe auf Handheld-Geräten und Tablets. Ohne Frage, die Haptik von Papier und Leinen bleiben unübertroffen, darum werden Sie das Journal auch weiterhin in gedruckter Form erhalten – und mit dem E-Book steht Ihnen eine intelligente Kombination zur Verfügung. Sie möchten das Journal bso als E-Book herunterladen? So wirds gemacht:

Einstieg auf die Seite www.bso.ch: In der linken Spalte finden Sie wie bis anhin die aktuelle Ausgabe des Journals bso. Dahinter verbirgt sich neu eine epub-Datei. Klicken Sie auf das Bild. Je nach Version Ihres Gerätes, bzw. Browsers benötigen Sie einen epub-Reader. Folgende werden empfohlen:

• Für den Browser Firefox: https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/epubreader/

• Für den Windows-Browser: http://www.chip.de/downloads/Calibre-32-Bit_35436003.html

• Chrome – Add-On «Readium» aus dem Chrome Web Store herunterladen (gratis)

• Mac OSX – iBooks seit Version 10.9 (Mavericks) nativ installiert

• Für Smartphones mit Betriebssystem Android: Das E-Book wird mit «Play Books» automatisch geöffnet

• Für Iphone und Ipad: Das E-Magazin wird mit ibooks automatisch geöffnet

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der digitalen Version des Journals bso.

Randgebiete der Supervision – Supervision in Randgebieten

Herzlich willkommen zur 5. Supervisions tagung in Bregenz, 5./6. Juni 2015

Wenn es wahr ist, dass wesentliche Eigenschaften einer Gesellschaft oder Gemeinschaft an deren Rän-dern erkennbar sind und sich

Veränderungen dort besonders deutlich zeigen, dann lohnt eine Erkundungstour von SupervisorIn-nen an Randgebiete ihrer Profes-

sion allemal. Auch, um sich des eigenen Standorts zu vergewissern, vor allem aber um zu entdecken, wie sich aktuelle Probleme, The-men und Entwicklungen der Super-vision in peripheren Re gionen und eher fremden Arbeitswelten zeigen. Ausblicke über die Grenzen unse-rer Beratungsgemeinschaft hinaus können zu analogem Lernen an-regen.

Wir laden Sie herzlich ein, zu 24 Stunden fachlichem Dialog und internationaler kollegialer Begeg-nung in die Landeshauptstadt Bregenz zu kommen.

Weitere Informationen und Anmeldung:

www.supervisionstagung.at

E-Book – das Journal bso im Fluss

Programm• Prof. Dr. Harald Welzer, Berlin (D)

Am Ende der Wachstumsgesellschaft? Gesellschaft im Übergang – Modelle für die Zukunft.

• Lic. phil. nat. Dunja al Jabaji, Bern (CH) Am Rand wirds bunt: Stabilität und Veränderung in pflanzen-soziologischen Gesellschaften

• Peter Paul Kainrath, Bozen (I) I am free. Ausgehend von einer Kunstinstallation am Bozner Walther-platz: Erfahrungen aus Grenzgängen in zeitgenös sischer Kultur.

Die Referate werden ergänzt mit Einblicken in die Praxis der Be ratung. Dazu gibt es zwei Work shoprunden mit spannenden Themen.

Quicklinks – Die Homepage bso geht kurze WegeQuick steht für schnell, Link für Verbindung. Quick-links finden Sie seit ein paar Wochen auf der Home-page www.bso.ch. Diese garantieren Ihnen einen schnellen und direkten Einstieg in die meistbesuch-ten Rubriken. Der neuste Quicklink, «Vorbereitung auf Beratung» bietet unterstützende Instrumente, damit sich Beratungskunden optimal vorbereiten können. Nutzen Sie diesen Link für Ihre Kunden.

5 A K T U E L L

Di, 20. Januar 2015Neumitglieder-ApéroMitglieder bso, die 2014 in den Verband eingetreten sind – Ort: Olten

Fr, 27. März 2015Fachtagung «Vertrauensvoll ins Ungewisse?»Mitglieder bso und Interessierte – Ort: Muri b. Bern

Fr, 27. März 2015Abendanlass Ante-MVMitglieder bso – Ort: Muri b. Bern

Sa, 28. März 2015MitgliederversammlungMitglieder bso – Ort: Muri b. Bern

Do bis Fr, 4. bis 5. Juni 2015Konferenz zu Supervision in AusbildungenMitglieder bso, DGSv ÖVS,BSC und Interessierte – Ort: Bregenz

Fr bis Sa, 5. bis 6. Juni 2015Supervisionstagung BregenzMitglieder bso, DGSv ÖVS,BSC und Interessierte – Ort: Bregenz

Mo bis Fr 18. bis 22. August 2015Summer UniversityInteressierte – Ort: Zadar, Kroatien

27./28. März 2015 – Muri bei Bern

Fachtagung – Abend anlass – Mitgliederversammlung bso

Prozessberatung in Arbeitskontexten, wie bso-Beratende sie verste-hen, verlangt von Kunden wie von Beratenden, sich auf ungewisse, ergebnisoffene Prozesse einzulassen. Dies erfordert von allen Betei-ligten Vertrauen in sich selbst, in den Anderen und in den Prozess. Was lässt dieses Vertrauen wachsen? Was können wir dazu beitragen? Was hilft uns, die Ungewissheit auszuhalten? Worin läge der Gewinn, auf die Suche nach Gewissheiten zu verzichten?Prof. Dr. Martin Hartmann wird in seinem Referat umreissen, was Vertrauen aus philosophischer Sicht sein kann, was es in Beziehun-gen zu leisten vermag und welche sozialen Praktiken es zur Herstel-lung, Pflege und Stabilisierung einer Vertrauenskultur braucht.Der zweite Referent der Fachtagung, Michael Faschingbauer, hat sich angesehen, wie erfolgreiche Entrepreneurs, die unter Ungewissheit Neues hervorbringen, denken und handeln. Die Fachtagung ist öffentlich.

Abendanlass – Vorabend der MV —> Für Mitglieder bsoDie Fachtagung ist gefolgt von einem gemütlichen Abend: Feines Essen, Kabarett (der bso hat das Duo Knuth und Tucek verpflichten können), Musik und Abschiednehmen von langjährigen Mitgliedern des Vorstands.

MitgliederversammlungAm Samstag, 28. März 2015 findet die Mitgliederversammlung des bso statt.

Beachten Sie den Flyer, der diesem Journal beiliegt.

Weitere Informationen zu allen drei Anlässen und Anmeldung www.bso.ch

Journal bso — Themen 2015Die Redaktionskommission hat im Rahmen ihrer Retrai-te die Schwerpunktthemen für die nächsten Ausgaben des Journals bestimmt:1/2015 Organisations-

entwicklung2/2015 Positive Psycho-

logie3/2015 Selbständigkeit4/2015 Ordnung im

System

6 T H E M A

Haben wir wirklichZeitnot?

Und warum mögen wir keine defekten Uhren?

Norman Sieroka

Eine fundamentale Dimension der WeltEine ganze Reihe von akademischen Disziplinen beschäf-tigt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Zeit – unter anderem die Physik und die Psychologie. Und auch die Philosophie reflektiert seit mehr als zwei Jahrtau-senden über die Frage, was Zeit denn eigentlich sei.

Eine einheitliche Antwort wird man auf diese Frage nur schwerlich erhalten. Aber vielleicht genügt es für den Moment, wenn wir Zeit beschreiben als eine fundamentale Dimension der Welt, in der wir leben. Das gilt sowohl im physikalischen Sinne wie auch im

Sinne des psychischen Erlebens (Sieroka 2009, 2014). Im ersten Fall mag man von einer objektiven Zeit spre-chen, wie man sie üblicherweise mit mechanischen Uhren, Atomuhren oder dergleichen bestimmt. Im anderen Fall wäre die Bezeichnung wahrgenommene oder subjektive Zeit treffend – also diejenige Dimen-sion, in denen uns das Vorhandensein und Andauern von Dingen und Abläufen erscheint. Beide Dimen-sionen werden von uns als real erlebt, und es ist tat-sächlich nur aufgrund des Verhältnisses der beiden zueinander verständlich, warum man überhaupt von «Zeitnot» oder einem Bedürfnis nach Ruhe sprechen kann.

Viele Menschen fühlen etwas, das sie als «Zeitnot» bezeichnen, und haben ein Bedürfnis, «zur Ruhe zu kommen». Doch was genau ist damit gemeint? Kann es wirklich so etwas wie «Zeitnot» geben? Wo ist die Schraube, an der man drehen muss, um sich die Sehnsucht nach Ruhe erfüllen zu können?

7 T H E M A

Zeit ist kein GeldDoch bevor ich auf dieses Verhältnis eingehe, möchte ich kurz bei der physikalischen Zeit bleiben und fest-halten, was sie sicherlich nicht ist: eine Substanz oder ein Material, die oder das man anhäufen könnte. Die physikalische Zeit, durch die oder in der wir uns mit unseren Körpern bewegen und die wir mit Uhren mes-sen, ist eine Dimension, in die sich Ereignisse einord-nen lassen, aber sie ist keine Ressource. Dementspre-chend sind auch all die ökonomisch und materialistisch getünchten Redeweisen, wonach Zeit beispielsweise einen «Druck» ausüben könne, es einem an Zeit «man-geln» oder etwas Zeit «koste» könne, irreführend.

Man mag eine bestimmte Tätigkeit schneller be-enden als erwartet. Doch das ist keine «Zeitersparnis» in dem Sinne, wie man Geld sparen kann. Man kann die vermeintlich «ersparte» halbe Stunde eben nicht «auf die hohe Kante legen» und dann übernächste Woche «verzinste» vierzig Minuten abrufen, weil et-was anderes mehr Zeit «kostet». Umgekehrt mag eine gegebene Zeitspanne nicht genügen, um in ihr eine bestimmte Tätigkeit zu vollbringen. Aber das ist kein «Zeitmangel» im strikten Sinne. Die physikalische Zeit, die uns zur Verfügung steht, ist immer gleich bemes-sen: nämlich vierundzwanzig Stunden pro Tag. Man kann also in einem gewissen Sinne sagen, wir haben tatsächlich «alle Zeit der Welt» – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und da hilft es auch nichts, wenn man

sich mehr Termine in seine Agenda stopft. Eine Geld-börse mag sich durch viele Münzen weiten, die Zeit tut nichts Derartiges.

Dementsprechend kann es ein Ziel der philoso-phischen Auseinandersetzung mit Zeit sein, auf solche irreführenden – und oft sogar Leiden verursachenden

– Redeweise hinzuweisen und dazu anzuregen, sie

aufzugeben (Lakoff und Johnson 1980). So manches Mal, wenn man von «Zeitnot» oder «Zeitdruck» spricht, mag es sich also lediglich um eine Art Falle in unserer Sprache handeln, in die man getappt ist.

Nun ist dies aber zugegeben nicht die ganze Ant-wort. Denn andererseits scheinen die gerade genann-ten Ausdrücke, zumindest in einigen Situationen, doch auch auf eine unabhängige Wirklichkeit in un-serem Erleben zu verweisen. Um das etwas genauer zu fassen, muss neben der physikalischen oder objek-tiven Zeit auch die wahrgenommene oder subjektive Zeit etwas genauer betrachtet werden.

Man kann die «ersparte» halbe Stunde nicht «auf die hohe Kante legen» und dann übernächste Woche «verzinste» vierzig Minuten abrufen.

8 T H E M A

Die subjektive ZeitWarum überhaupt von einer subjektiven Zeit spre-chen? Immerhin sind doch wohl Uhren (und also physikalische Zeiten) das Entscheidende, wenn es darum geht, unseren Alltag zu koordinieren, sich mit jemandem zu treffen, zu wissen, wann der Supermarkt geöffnet hat, und dergleichen. All das scheint in zu-verlässiger Weise nur möglich, wenn wir auf objek tive Zeiten und funktionstüchtige Uhren zurückgreifen. Warum sollte es also wichtig sein, wie ich Zeit subjek-tiv wahrnehme, warum mir etwas als gegenwärtig, etwas anderes als vergangen erscheint? – Eine Antwort hierauf lautet, dass wir ohne subjektive Zeit und ohne das Erleben von Gegenwart tatsächlich gar nicht in der Lage wären, unsere Handlungen und unser Mit-einander erfolgreich zu koordinieren. Uhren allein genügen hierzu eben nicht, wie das folgende Beispiel kurz illustrieren mag.

Lewis Carroll, der Autor von Alice im Wunderland, beginnt einen seiner Texte mit der Frage, was man lieber hätte, eine Uhr, die einmal in zwei Jahren die korrekte Zeit anzeigt, oder eine, die dies zweimal am Tag tut (Carroll 1932). Die meisten würden sich wohl für die zweite entscheiden, weil sie sehr viel häufiger die richtige Uhrzeit anzeigt. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der ersten Uhr um eine, die zu langsam läuft und mit jedem Tag eine Minute verliert, und deren Zeiger somit erst nach zwei Jahren wieder einmal die korrekte Uhrzeit anzeigen. Bei der zweiten

Uhr handelt es sich hingegen um eine, die gar nicht mehr funktioniert. Dennoch zeigen die Zeiger dieser stehen gebliebenen Uhr aber zweimal innert vierund-zwanzig Stunden die richtige Zeit an – bei einer Uhr, die auf halb acht stehen geblieben ist, eben jeweils um halb acht morgens und halb acht abends. Doch warum nützt uns diese Uhr trotzdem nicht so recht? – Weil eben genau die Verbindung zur subjektiven Zeit fehlt

– und zwar zur erlebten Gegenwart. Um die Uhr sinn-voll benutzen zu können, müsste man wissen, wann es jetzt halb acht ist, wann sozusagen die Uhrzeit halb acht tatsächlich gegenwärtig ist.

Es ist keinesfalls das Gleiche, ob ein schmerzhafter Zahnarztbesuch bereits hinter mir liegt, ob er mir für morgen bevorsteht, oder ob der Zahnarzt seinen Bohrer gerade jetzt ansetzt.

9 T H E M A

Das Erleben von Zeit erlaubt es uns also überhaupt erst, Handlungen erfolgreich zu koordinieren. Ausser-dem ist dieses Erleben – nicht nur von Gegenwart, sondern auch von einer Bezogenheit auf die Vergan-genheit und Zukunft – selbst ein völlig unstrittiges Phänomen. Kaum jemand wird ernsthaft leugnen oder wegdiskutieren wollen, dass man Dinge und Vorgänge als «in der Zeit» erlebt und es einen erheblichen Un-terschied macht, was gerade gegenwärtig, vergangen oder zukünftig ist. So ist es für mich beispiels weise keinesfalls das Gleiche, ob ein schmerzhafter Zahn-arztbesuch bereits hinter mir liegt, ob er mir für mor-gen bevorsteht, oder ob der Zahnarzt seinen Bohrer gerade jetzt ansetzt.

Leiden an der Differenz zwischen objektiver und subjektiver ZeitKommen wir nach diesem kleinen Exkurs über die subjektive Zeit wieder zurück zu Ausdrücken wie «Zeitnot» und «Zeitersparnis». In ihrer einzig sinn-vollen Form haben sie nämlich mit einer Diskrepanz oder Differenz zwischen objektiver und subjektiver Zeit zu tun – genauer: zwischen der objektiven Zeit unserer intersubjektiven Wirklichkeit und unserer jeweils eigenen Zeitempfindung. Und es ist genau ein solcher Unterschied zwischen einer mich umgebenden «Weltzeit», wie es oft auch genannt wird, und einer individuellen «Lebens-» oder «Eigenzeit», der dann leidvolle Konsequenzen haben kann (Blumenberg 1986).

Ein Vorauseilen meiner Eigenzeit gegenüber der Weltzeit beispielsweise bedeutet zunächst einmal Langeweile. Ich bin mit dem Mittagessen schon fertig, muss aber noch warten, bis die anderen ebenfalls auf-gegessen haben. Ein solches Vorauseilen kann sich im Extremfall bis zum pathologischen Zustand der Manie steigern, in dem ich dann «immer schon weiter» bin, «immer schon meiner Zeit voraus». Umgekehrt, wenn meine Eigenzeit der Weltzeit hinterherhinkt, erlebe ich dies genau als Stress oder «Zeitnot». Um bei dem eher harmlosen Beispiel zu bleiben: Nun bin ich es, auf den die Kollegen in der Mensa warten müssen und der die restliche Pasta deshalb gehetzt verschlingt. Die pathologische Form dieser Diskrepanz wäre dann die Depression, das Gefühl «immer schon zu spät» zu sein und deshalb an den Dingen nie etwas ändern zu können (Theunissen 1991, Fuchs 2001).

Ruhe als Einklang von Eigenzeit und WeltzeitVon hieraus lässt sich nun auch die Sehnsucht nach Ruhe erklären und in zwei Formen unterscheiden. Zum einen kann hier genau das Verhältnis zwischen Eigen-zeit und Weltzeit gemeint sein, das «ruhig» sein soll. Beide Zeiten sollen sozusagen gleichmässig und ohne

10 T H E M A

gegenseitige Verschiebungen oder Unruhen verstrei-chen. Ich möchte mit der Welt um mich herum im Ein-klang sein, möchte genau nicht das Gefühl haben, zu spät oder zu früh zu sein. Ruhe in diesem Sinne bedeu-tet mitnichten, dass sich nichts ereignen darf. Es geht nicht darum, dass die Zeit selbst still stehen soll. Die Wirklichkeit um mich herum soll nicht zu einem un-veränderlichen Stillleben werden, sondern ich möchte lediglich nicht aus dem gemeinsamen Takt geraten.

Der Weltzeit entfliehen?Zum anderen kann die Sehnsucht nach Ruhe aber auch etwas Extremeres meinen; nämlich das Streben da-nach, der Weltzeit komplett zu entfliehen. Dann gibt es – sozusagen per Definition – keine Diskrepanz zwischen Eigen- und Weltzeit mehr, weil eben nur noch die Eigenzeit existiert. Doch das ist, zumindest als Dauerlösung, nur schwer möglich, weil die Abkehr von Weltzeit ja zugleich auch die Abkehr von allen intersubjektiven Aktivitäten bedeutet. Ein zeitweises Anstreben eines solchen Zustands gibt es in der Meditation. Wenn hier manchmal davon gesprochen wird, es werde «der Moment zur Ewigkeit», so kann das genau im Sinne der Abkehr von der Weltzeit ver-standen werden. Es gibt eben nur noch die subjektive

Zeit, die als ein einziges, anhaltendes Jetzt erlebt wird (Koch 2010).

Wohlbefinden in und mit der Zeit setzt also voraus, dass keine Diskrepanz zwischen Eigen- und Weltzeit empfunden wird. Dies ist sozusagen die Schraube, an der man drehen muss – und es ist etwas anderes, als das Streben und Hinterherlaufen nach vollgestopften Agenden, «Zeitersparnissen» und dergleichen.

Norman Sieroka ist Privatdozent für Philosophie an der ETH Zürich. Er wurde in Physik und in Philosophie promoviert. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Philosophie des Geistes, der Natur- und Wissenschafts philosophie.E-Mail: [email protected]

LITERATUR  Blumenberg, H. (1986): Lebenszeit und Weltzeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp  ///  Carroll, L. (1932): Difficulties – No. 2. In: Carroll, L.: The Rectory Umbrella and Mischmasch. London: Cassell S. 78–79  ///  Fuchs, T. (2001): Die Zeitlichkeit des Leidens. In: Phänomenologische Forschungen, Heft 2001, S. 59–77  ///  Koch, A. (2010): Glück und Zeit. In: Neue Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilo-sophie, 52, S. 219–231  ///  Lakoff, G./Johnson, M. (1980): Metaphors We Live By. Chicago: University of Chicago Press  ///  Sieroka, N. (2009): Ist ein Zeithof schon genug? – Neurophänomenologische Überlegungen zum Zeitbewusstsein und zur Rolle des Auditiven. In: Philosophia Naturalis, 46, S. 213–249  ///  Sieroka, N. (2014): Leibniz, Husserl and the Brain. Basingstoke: Palgrave Macmillan  ///  Theunissen, M. (1991): Negative Theologie der Zeit. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

11 T H E M A

Unruhe im BetriebDie Burnoutgefahr erkennen und sich schützen

Toni Brühlmann

Die Gründe dieser Vernunftwidrigkeit liegen in der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung, die einer kaum steuerbaren Eigendynamik unterliegt. Die Wachstumsideologie in der neokapitalistischen Ge-sellschaft ist ein Selbstbeschleuniger. Um noch schneller zu wachsen als der Konkurrent, muss man das Gaspedal auf immer raffiniertere Weise drücken.

Eine Korrektur setzte ein Umdenken voraus, das Werten wie Solidarität oder Umweltverantwortung eine gesellschaftsprägende Kraft verleiht. Eine solche

neue Ethik ist angesichts der heutigen Finanzdomi-nanz mehr utopisch als realistisch.

Diese pessimistisch gehaltene Perspektive soll die Wichtigkeit des «zur Ruhe kommen» hervorheben. Der einzelne, als Mensch, Arbeitnehmer und Arbeit-geberin, ist dazu aufgerufen. Hier liegt die Chance einer subversiven Entschleunigung unserer Gesell-schaft. Und vor allem geht es um die Gesundheit von Mitarbeitenden und Vorgesetzten. Meine Sicht ist denn auch jene eines Mediziners. Meinen Überlegun-gen liegt der aktuelle psychiatrisch-medizinische Wissensstand und meine persönliche Berufserfahrung

Das Thema «zur Ruhe kommen» ist ein dringliches, weil wir in einer ruhelosen Gesellschaft leben. Jeder Mann und jede Frau erfährt täglich die Beschleunigung, die wächst und wächst. Anzeichen einer Verlangsamung sind noch nicht in Sicht, obwohl es inzwischen offensichtlich ist, dass Beschleu-nigung Stress bedeutet und diesem ein ernst zunehmendes gesundheitsschädigendes Potenzial innewohnt.

12 T H E M A

als Psychiater, Psychotherapeut und Burnoutexperte zugrunde.

Körper und Psyche in UnruheStress ist primär etwas sinnvolles, nämlich ein bio-logisch-psychischer Aktivierungszustand, der gute Leistungen ermöglicht. Ungesund wird er als andau-ernder und übermässiger Distress. Es ist notwendig, dass jeder Mitarbeiter und jede Vorgesetzte die Warn-signale des Distresses kennt und rechtzeitig wahr-nimmt. Das ist der erste Schritt einer wirksamen Burnoutprophylaxe. Es gibt das Erschöpfungssyndrom und die Stresssymptome.

Erschöpfung erfasst den gesamten bio-psycho-sozialen Organismus und zeigt folgende Facetten, die sich alle auch am Arbeitsplatz manifestieren:

• Körperliche Erschöpfung: Gang und Haltung wirken eingefallen, die Müdigkeit steht ins Gesicht geschrieben.

• Emotionale Erschöpfung: Lebhaftigkeit und emotionale Expressivität schwinden.

• Motivationale Erschöpfung: Schwung und Initiative nehmen ab. Man schaltet auf «Dienst nach Vorschrift».

• Mentale Erschöpfung: Unkonzentriertheit und Anzeichen von Vergesslichkeit treten auf.

• Soziale Erschöpfung: Es zeigt sich ein unge-wohnter Rückzug, z. B. ein Fernbleiben von den Kaffeepausen. Botschaften im Sinne «Lass mich in Ruhe!» werden wahrnehmbar.

Die direkten Stresssymptome sind vielfältig und individuell. Häufige Klagen sind innere Nervosität, Verlust der Erholungsfähigkeit an den Wochenenden, Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Herzrasen, Verdau-ungsprobleme, Muskelverspannungen und anderes. Ein kurzzeitiges Auftreten ist unbedenklich und ge-hört zum Druck in der heutigen Arbeitswelt. Führen jedoch Stresssymptome und Erschöpfung zu einer schleichend zunehmenden Leistungsminderung, ist die Zeit zum Reagieren gekommen.

Eingeengtes Leben In einer immer enger werdenden Röhre wird das Blickfeld zunehmend eingeschränkter. Ebenso in einer Lebensform, die sich mehr und mehr einengt. Es gibt heutzutage vor allem zwei Lebensformen, die, werden sie zu einseitig gelebt, in eine Sackgasse führen, wo eine sinnspendende Perspektive nicht mehr möglich ist. Mit dem Lebenssinn geht auch die Ruhe im Leben verloren.

In der strategisch-instrumentellen Lebensform dominieren Handlungsstrategien und die Instrumen-talisierung von allem und jedem. Der Tag ist durch-strukturiert und jede Tätigkeit und Begegnung wird zu

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einem Instrument im Dienste der effizienten Ziel-erreichung. Das Joggen soll zur Leistungssteigerung beitragen und ein anderer ist interessant, sofern er neue Geschäftsverbindungen ermöglicht. Der Leitwert ist der Nutzen, nutzlose Zeiten werden als Zeitverschwen-dung erlebt. Ziel ist die Steigerung von Macht, Leistung, Effizienz. Die strategisch-instrumentelle Kompetenz ist an sich eine gute Sache. Sie ist insbesondere in der

Berufswelt hilfreich und notwendig. Heutzutage über-bordet sie aber nicht selten und wird zur alleinigen Lebensgestalterin. Dann liegt eine gesundheitsschäd-liche Einengung vor.

Die soziale Lebensform ist offensichtlich wün-schenswert und wertvoll. Ihr Leitwert ist das sozial Gute, ihre Leitziele Solidarität, Gerechtigkeit, Sorge für andere. Niemand möchte Menschen um sich haben, welche nichts vom sozialen Lebensstil verstehen. Avanciert er aber zum alleinigen und übermächtigen Motivator, wird aus der Verantwortung für andere eine ruhelose Überverantwortlichkeit. Man fühlt sich für das Wohlergehen aller im Team zuständig und hat, wie jedermann weiss, offene Türen für alle Anliegen und Aufgaben. Ein solcher sozialer Aktivismus mün-det in ein Helfersyndrom, wo man vor lauter Anderen sich selbst vergisst.

Von der Opferrolle zur SelbststeuerungBei Burnout-Betroffenen sind Körper und Psyche ge-stresst und das Leben eingeengt. Fragt man nach den Ursachen, werden meistens die Belastungen am Arbeitsplatz genannt, bei vertiefter Reflektion noch die inneren Stressverstärker wie Perfektionismus oder Überverantwortlichkeit, eher seltener die gesell-schaftlichen Leistungs- und Erfolgsimperative. Schrei-tet der Prozess des Ausbrennens weiter, wächst das Gefühl des ohnmächtigen Ausgeliefertseins, sowohl an die inneren Stressverstärker wie auch die äusseren betrieblichen und gesellschaftlichen Stressoren. Es droht eine Opferhaltung, welche nicht weiter hilft. Der entscheidende Punkt in der Burnout-Prophylaxe und -Therapie ist denn auch der Sprung aus der Opfer-rolle in eine neue Eigenverantwortung. Es braucht den entschlossenen Willen, trotz zweifellos misslichen

Es braucht den entschlossenen Willen, trotz zweifellos misslichen Umständen sein Leben wieder selber zu steuern und zu regulieren.

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Umständen sein Leben wieder selber zu steuern und zu regulieren. Vorgesetzte, Betrieb und Gesellschaft kann man zwar nicht verändern, jedoch das eigene

Verhalten und Erleben innerhalb dieser gesetzten Rahmenbedingungen. Die Selbststeuerung lässt sich mit drei Fachbegriffen verknüpfen:

• Ressourcenbildung: Kraftreserven werden ver-grössert, indem das Leben neu ausbalanciert wird.

• Vulnerabilitätssenkung: Die Verletzlichkeit wird gemindert, indem der Umgang mit sich selbst entspannt wird, durch Entschärfung der Stress-verstärker und Korrektur falscher Glaubens sätze.

• Resilienzstärkung: Die Widerstandsfähigkeit wird gefestigt, indem die Bedingungen von Vertrauen in die eigene Bewältigungskompetenz (das Kohärenzgefühl) verbessert und die Lebens-führung ausgeweitet wird.

Im Folgenden wird auf diese drei Themen eingetreten.

Flexible LebensbalanceDas life darf nicht nur work sein. Bekommt man als Vorgesetzter den Eindruck, ein Mitarbeiter lebe nur noch für die Arbeit – die grossen Reports werden je-weils nach dem Wochenende abgeliefert oder abends um 22 Uhr ist immer noch Licht im Büro – kann es opportun sein, in einem Mitarbeitergespräch auch Fragen zur Lebensbalance anzusprechen. Allenfalls gibt dies einen hilfreichen Anstoss, die Selbstsorge ernster zu nehmen und die Lebensqualität anzuheben. Verschiedene Massnahmen verbessern sie: regelmäs-sig Sport treiben, in die Natur gehen, frühere oder auch neue Hobbys pflegen, soziale Kontakte wieder-beleben, vermehrt Zeit für die Familie nehmen, ruhig und gesund Essen, Einschlafrituale aufbauen (z. B. regelmässig einen Tee bei entspannter Musik trinken), körper- und geistberuhigende Kurse besuchen (Yoga, Meditation und anderes).

Innere StresshygieneKein noch so unempathischer Chef kann direkt das vegetative Nervensystem stimulieren oder Stresshor-mone ausschütten. Immer ist das eigene Hirn dazwi-schen geschaltet und erzeugt letztlich den inneren

Um noch schneller zu wachsen als der Konkurrent, muss man das Gaspedal auf immer raffiniertere Weise drücken.

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Druck. Wichtig ist es deshalb die eigenen Stressver-stärker zu kennen. Die wichtigsten sind:

• Perfektionismus: sei perfekt!• Überverantwortlichkeit: sei für alles zuständig!• Harmoniebedürfnis: sei immer lieb!• Bewunderungsbedürfnis: sei immer der Beste!• Kontrollbedürfnis: habe alles im Griff!• Autonomiebedürfnis: sei immer unabhängig.

In der Verhaltenstherapie fokussiert man auf dysfunk-tionale kognitive Abläufe. Dazu gehören wiederkeh-rende automatische Gedanken wie «Der Chef lehnt mich ab» oder «Ich verliere meine Stelle». Oft werden Botschaften aus dem Umfeld falsch verarbeitet. Im Generalisieren wird eine kritische Äusserung, die eine bestimmte Sache betrifft, als Verurteilung der ganzen Person missverstanden und im Personalisieren werden Bemerkungen, die in einer Sitzung ohne Namensnen-nung fallen, zu Unrecht auf die eigene Person bezogen. Es bilden sich wenig hilfreiche Glaubenssätze aus, die ihre Wurzeln meistens schon in Kindheitserfahrungen haben, zum Beispiel «Mich hat sowieso niemand gern» oder «Ich mache sowieso immer Zweiter».

Sowohl Stressverstärker und kognitive Prozesse gilt es zu erkennen und anschliessend durch ein Trai-ning im Alltag zu verändern. Es braucht den Mut und

den Durchhaltewillen, in den kritischen Situationen anders zu denken und sich anders zu verhalten. Wer alles immer allen recht machen will, muss lernen nein zu sagen. Man darf allerdings nicht erwarten, schon als versierter Neinsager beginnen zu können, zuerst ist man der Anfänger, der sich noch ungeschickt ab-grenzt und nachher ungute Gefühle, z. B. Schuldge-fühle, hat. Das gehört zur Umgewöhnung.

LebenserweiterungDie eingeengte Lebensform wurde als Burnout-Risiko-faktor beschrieben. Somit liegt es auf der Hand, dass die Lebenserweiterung die Resilienz stärkt. Aus der Sicht der Lebensformen besteht sie in einer Multi-dimensionalität, d. h. im Aufbau eines Repertoires an verschiedenen Lebensstilen, die situativ eingesetzt werden können. Zwei Lebensformen, die strategisch-instrumentelle und die soziale, haben wir bereits kennen gelernt. Sie sind Ausdrucksformen einer Vita activa. Das zielorientierte Leisten und der Einsatz für

andere bedingen eine aktive Haltung. Was heute zu kurz kommt ist die Vita contemplativa. Sie hat zwei Manifestationsformen: Der Grundwert der ästhetischen Lebensform ist das Schöne. Ziel ist ein zweckfreies Geniessen, sowohl des Sinnlichen wie auch des Schöngeistigen. Dazu gehört die heute in vielen Therapieformen integrierte Acht-samkeit, nämlich die Fertigkeit, voll präsent zu sein und urteilsfrei wahrnehmen zu können.

Die philosophische Lebensform zentriert auf das Wahre. Die heutige Konsum- und Marktmentalität erschwert es authentisch zu sein, so zu sein wie man ist. Der Konkurrenzkampf, auch jener im Büroalltag, animiert zu einem Selfmarketing, wo der Showeffekt wichtiger ist als die Treue zu sich selbst. Ein Stück weit muss man sicherlich mitspielen, das Gefühl sich selbst, in seiner Einmaligkeit, zu bleiben, darf aber nicht verloren gehen. Sonst wird man zur Flatterfah-ne, die allen Windstössen ausgesetzt ist.

Die Verantwortung des BetriebesDas Thema ‹Unruhe im Betrieb› verlangte unbedingt noch die Erörterung der Verantwortung der Betriebe. Dazu fehlt mir der Raum und zudem sind Unterneh-mensberater und Coaches dazu besser befähigt als ein Kliniker. Es gilt aber klar festzuhalten: Mein Auf-ruf zu mehr Verantwortung hat das Ziel eines besseren Selbstschutzes und schiebt keineswegs die Schuld an Burnoutentwicklungen auf die Betroffenen. Der Ap-pell, mehr für die Gesundheit der Mitarbeitenden zu tun, muss in erster Linie in den Chefetagen gehört werden.

Dr. med. Toni Brühlmann ist Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie FMH und Ärztlicher Leiter Ambulantes Zentrum Zürich der Privatklinik Hohenegg. Von 1989 bis 2013 war er Ärztlicher Direktor der Privatklinik Hohenegg Meilen.E-Mail: [email protected]

Mit dem Lebenssinn geht auch die Ruhe im Leben verloren.

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«Sobald du dir ver-traust...»Den Versuch wagen, ob das Leben damit leichter wird

Hans Schwerzmann

Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung. Gehen wir heute nicht aufrechter und unabhängiger durch die Welt als unsere Vorfahren? Der gegenteilige Ein-druck entsteht im persönlichen Gespräch. Erstaunlich viele zweifeln an sich und schämen sich für Miss-erfolge und Ungenügen.

Das Schwanken zwischen Zweifel und Selbst-sicherheit ist eine verbreitete Erfahrung. Das Phäno-men aber nur als persönliches Problem zu verstehen, greift zu kurz, ja, verschärft die Schwierigkeiten ge-radezu. Das wusste bereits Goethe. Als Faust beim Studium der Wissenschaften zunehmend verzweifelt und nicht mehr weiss, woran er sich im Leben orien-

tieren soll, sagt Mephisto: «Sobald du dir vertraust, sobald weisst du zu leben.»

Ein ebenso ermutigender wie fordernder Hinweis. Er erinnert uns daran, wie uns das Vertrauen schon erstaunlich beflügelt hat. Aber wenn wir in Schwierig-

keiten sind und der Satz besonders nützlich wäre, ist er schwer zu befolgen. Was taugt er, wenn wir an der Arbeit gescheitert sind? Oder in anhaltenden Konflik-ten unser eigenes Verhalten nicht mehr verstehen?

Viele erleben ihr Selbstvertrauen als beunruhigendes Jojo. Selbstvermarktung und individueller Lebensstil fordern es heraus. Doch darin liegt auch ein Anstoss, Selbstwert und innere Ruhe zu gewinnen.

Warum kämpfen statt gleich ein wenig entspannen?

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In solchen Momenten wächst unsere Skepsis und wir wünschen uns ein stabiles Selbstvertrauen als kons-tante Grundhaltung, wie es aus der psychologischen Literatur als Urvertrauen bekannt ist (Erikson). Sind wir verunsichert, stellen wir allerdings fest: Unser Selbstvertrauen ist oft wechselhafter und abhängiger vom Kontext, als gedacht und gewünscht.

Selbstvertrauen baut auf Zuwendung und LeistungSelbstvertrauen bildet sich aus unterschiedlichen Quellen. Im frühen Kindesalter wächst es auf der Grundlage des Vertrauens der wichtigen Bezugsper-sonen. Sind sie in der Lage, dem Kind ausreichend Zuwendung und Halt zu geben, wird es dies als Teil seiner selbst begreifen und später als Prägung davon profitieren. Allerdings macht es schnell gegenteilige Erfahrungen, denn auch unter besten Umständen wird nicht alles, was es tut, von der Umgebung gutgeheis-sen. So werden ihm etwa soziale Regeln gegeben, die es als Ablehnung versteht. Es kann zu diesem Zeit-punkt kaum unterscheiden, dass sein Verhalten kri-tisiert wird, nicht aber es als Person. Ihm wird klar, dass Zuwendung an Bedingungen geknüpft sein kann.Es lernt aber auch, selber für Bestätigung zu sorgen.

Sein Lächeln und sein Schreien werden von den Eltern beantwortet. Es merkt, wie es sich, etwa beim Gehen lernen, durch eigenes Handeln positiv beeinflusst. Ausdauernd steckt es das Scheitern weg und probiert begeistert von Neuem. Es erfährt, wie es Härten er-tragen, Ziele erreichen oder originelle Ideen entwi-ckeln kann und wird sich bewusst: Ich bin die Ursache dafür, auf mein Talent, mein Bestreben kommt es an.

Während das Kind also Selbstwirksamkeit erwirbt, stösst es unumgänglich an deren Grenzen. Es wird sie als Anlass nehmen, sich zu steigern. Das ist vorerst

vorteilhaft, denn erprobtes Zutrauen hilft ihm, Pro-bleme des Alltags eigenständig zu meistern. Es wird daraus immer wieder den Mut gewinnen, sein Poten-zial über die bekannten Grenzen hinaus auszuschöp-fen. Es ist daher sinnvoll, dass wir erst viel später klarer erkennen, wie viele Grenzen nicht individuell, sondern allgemein menschlich oder von der Umwelt gegeben sind. Bis dahin leiden wir allerdings auch

Die Freiheit der Wahl hat eine Kehrseite: die Ungewissheit.

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übermässig am Scheitern. Wir lehnen uns auf und reagieren mit Selbstvorwürfen, Scham und Wut. Doch belastende Erfahrungen am Arbeitsplatz, Krankheiten oder schwierige Beziehungen und Verluste können uns veranlassen, die eigene Begrenztheit und die an-derer realistisch einzuschätzen und zu akzeptieren. Das schützt uns vor Überforderung. Zuversicht und Mut aus unserer Kompetenz und aus der Zuwendung anderer zu ziehen, darf uns erst recht freuen, wenn wir sie nicht mehr zwingend erwarten.

Eine neue Qualität: SelbstwertDie innere Instabilität, die sich im Kippen zwischen Zweifel und Selbstsicherheit verstärkt, kann einen Entwicklungsschritt einleiten. Etwa dann, wenn wir erkennen, dass wir selber uns in Frage stellen, dass wir Buchhaltung über unseren Wert führen und unser Urteil weniger auf Tatsachen basiert, als auf unserer Zuschreibung. So kämpfen wir vielleicht vor einem Auftritt um Boden unter den Füssen, nach dem Ap-plaus könnten wir Bäume ausreissen. Wir bemerken, wie zufällig wir aufgrund solcher Ereignisse und Stim-mungen unser Selbstvertrauen einschätzen und es gerade durch stetes Vergleichen ins Wanken bringen. Oder wie wir es auf einen Bereich abstützen, in dem wir oft reüssieren, uns dabei aber abhängig machen von Erfolgen, die wir repetieren müssen.

Solche Beobachtungen können uns den Blick für unseren Selbstwert frei machen. Wir beginnen zu be-greifen, dass wir als Person gar nicht in Frage stehen. Unsere Eigenart ist unsere besondere Qualität. Ver-tieft sich diese Erfahrung, fühlen wir uns dem Leben, in dem die Vielfalt offensichtlich ist, stärker verbunden. Unser Wohlwollen uns selbst gegenüber nimmt zu.

Gesellschaftliche Bedingungen erhöhen die AnforderungenSelbstvertrauen als individuelle Eigenschaft zu ver-stehen, ist tückisch. Denn es wurzelt nicht nur in frühen Erfahrungen, sondern ebenso in gegenwär-tigen Interaktionen. Selbstvertrauen braucht Bestä-tigung. Doch die erhält man heute kaum noch zuver-lässig. Man scheint dafür sorgen zu müssen. Damit droht aber, sich im Jojo-Effekt eigener und fremder Bewertung zu verlieren. Der Gebrauch sozialer Medien zum Beispiel kann auch als Versuch dienen, sich zu bestätigen. Wer Aufmerksamkeit und Anerkennung clever einholt, schafft allerdings ein selbstbewusstes Ich, nicht ein von Selbstwert getragenes.

Arbeitsverhältnisse und Beziehungen sind ebenso offen und verhandelbar geworden wie Lebensent-würfe. Die Freiheit der Wahl hat eine Kehrseite: die Ungewissheit. Darüber haben vor allem Soziologen geschrieben, unter sprechenden Titeln. Bereits U. Beck

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(Risikogesellschaft, 1986) spricht von einer «Privati-sierung der gesundheitlichen und psychischen Risiken der Arbeit » und einer «Generalisierung der Erwerbs-unsicherheiten». Pongratz/Voss (2003) zeigen, wie «Arbeitskraftunternehmer» sich selber kontrollieren, vermarkten und rationalisieren müssen. Die Devise der Betriebe sei: «Wir brauchen Sie voll und ganz und zu jeder Zeit – und dazu müssen Sie Ihr Leben voll im Griff haben!» (Pongratz, 2000). Und Richard Sennet

(Der flexible Mensch, 1998) bezeichnet das Scheitern, das immer öfter alle treffen kann, als das grosse mo-derne Tabu. «Die Tabus, die das Scheitern umgeben, bedeuten, dass es oft eine tief verwirrende, schlecht definierte Erfahrung darstellt.»

Uns in diesen Verhältnissen zu bewegen und zu uns zugleich Sorge tragen, das ist die Aufgabe, die wir alle auch persönlich lösen müssen. Dabei kommt der Verankerung im eigenen Erleben besondere Bedeutung zu. So sagt der Psychiater Daniel Hell (2007, S. 70): «Ich bin vielleicht nur ganz ich selbst, wenn ich emp-finde und fühle, weil ich all das mit dem ganzen Kör-per tue.»

Vertrauen entwickelnUm Instabilität und Unsicherheit zu begegnen, brau-chen wir Vertrauen. Oft jedoch veranlassen sie uns zu mehr Vorsicht und Anstrengung, was in eine be-lastende Spirale führen kann. Um Vertrauen zu ent-wickeln, müssen wir Risiken eingehen. Sie bestehen darin, Kontrolle zu vermindern, auf Unbekanntes zu setzen, mit Entwicklungen mitzugehen. Das sind ge-nau die Forderungen unserer Zeit, aber die Absicht solcher Selbstsorge ist nicht Produktivität, sondern innere Ruhe. Auf Vertrauen setzen heisst, den Versuch wagen, ob das Leben damit leichter wird.

Die zunächst beunruhigende Einsicht, dass nichts zuverlässig ist, kann uns auch entlasten. Denn wenn es keine Garantien gibt, warum sollte man sie erwar-ten? Warum darum kämpfen statt gleich ein wenig

entspannen? Das ist nicht fatalistisch, sondern die Zuwendung zu dem, was genau in diesem Moment konkret geschieht. In Situationen, in denen wir im augenblicklichen Tun aufgehen, stellt sich Unbeküm-mertheit ein: beim Spaziergang im Wald, im konzen-trierten Arbeiten oder in einem lebendigen Gespräch. Sind wir auf diese Weise gegenwärtig, können wir im Nachhinein feststellen, wie wohltuend es ist, sich selbst zu vergessen und einfach das zu tun, was jetzt zu tun ist.

D. Hell (2007, S. 123) plädiert dafür, das eigene Erleben ernst zu nehmen. Es gehe darum, «das un-mittelbare Fühlen und Empfinden aus der Erst-Person-Perspektive zu stärken und das problematisierende Bewerten aus der Drittperson-Perspektive in Frage zu stellen». Manche psychotherapeutischen Verfahren und Meditationsformen pflegen ganz in diesem Sinn eine Übung, die darin besteht, jeden Moment aufmerk-sam zu erleben und dabei auch die körperliche Dimen-sion, Atem und Haltung, zu beachten. Dabei werden wir wach für den Strom des Erlebens. Ebenso bemer-ken wir, wie sprunghaft unsere Gedanken und Gefühle sind; wie uns immer wieder entgeht, dass wir ihnen folgen, uns mit ihnen identifizieren. Doch gerade dadurch realisieren wir, dass wir stets mehr sind, als diese Identifikationen. Im Üben von Präsenz erfahren wir uns selbst und zugleich ein umfassenderes Leben.

«Sobald du dir vertraust, sobald weisst du zu leben.» Warum sagt das Mephisto, der Teufel? Mahnte Goethe: Der Satz ist Schmeichelei, lies ihn ohne «dir»?

Hans Schwerzmann arbeitet als selbstständiger Coach, Supervisor und Lauf bahnberater in Zürich und leitet Weiterbildungen für Führungs- und Fachkräfte sowie Beratende. E-Mail: [email protected]

LITERATUR  Beck, U. (1986), Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 226 f.  ///  Erikson, E. H. (1973): Identität und Lebenszyklus. Frankfurt am Main: Suhrkamp  ///  Goethe, J. W. (2003), Faust. Frankfurt/Leipzig: insel 3000. S. 88.Hell, D. (2007), Seelenhunger. Vom Sinn der Gefühle. Freiburg: Herder.  ///  Pongratz, H. J. , Voss, G. G. (2003): Arbeitskraftunternehmer: Er-werbsorientierungen in entgrenzten Arbeitsformen. Berlin: Sigma  ///  Pongratz, H. J. (2001/1): Arbeitskraftunternehmer als neuer Leittypus? Die Zeitschrift für Erwachsenenbildung. www.diezeitschrift.de/12001/positionen3.htm  ///  Sennet, R. (1998): Der flexible Mensch. Berlin: Berlin Verlag. S. 180.

Selbstvertrauen als individuelle Eigenschaft zu verstehen, ist tückisch.

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Ruhe durch Klarheit Die Focusingmethode von Eugene Gendlin

Eveline Moor Züllig

Vor dem Beratungsgespräch setze ich mich fünf bis zehn Minuten hin. Wer kommt? Was ist das Anliegen? Was denke ich mir dazu? Ich nehme wahr, was mir durch den Kopf geht und lehne mich dann zurück: Für einen Moment löse ich mich von allem, was mit der Beratungssituation zu tun hat. Ich nehme meinen Körper wahr, wie ich dasitze, wie meine Füsse den Boden spüren, wie mein Blick durch das Fenster auf die verregneten Bäume schweift. Wie geht es mir? Fühle ich mich ausgeglichen? Bin ich gebunden an eigene, ungelöste Themen oder Probleme? Ich versu-che wahrzunehmen, was sich mir zeigt, und versuche, bestimmten Gefühlen oder Themen einen guten Platz zuzuteilen. «Später», sage ich zu ihnen, «komme ich dann und kümmere mich». Mein Ziel ist es, eine gute Präsenz einzunehmen für das vor mir liegende Bera-tungsgespräch. Eine, in der ich mich mit dem Teil meines Bewusstseins identifiziere, der fähig ist «alles, was mich umtreibt» als Teil meines ganzen Erlebens zu betrachten. Das gibt Raum, Ruhe und Klarheit. Im Weiteren konzentriere ich mich auf meinen körper-lichen «Felt Sense» (so nennt Gendlin die gefühlte Bedeutung) in Bezug auf das kommende Gespräch.

Vielleicht kann ich eine erste Resonanz erhaschen, da ich die Klientin ja schon einmal gesehen habe. In Ruhe versuche ich eine Ahnung, einen Abdruck zu spüren und das zu benennen, was die vor mir liegende Stunde mit gerade dieser Klientin in mir auslöst. Gefundenes nehme ich mit als reine Prozessinformation. Kein Deuten, keine Analyse, kein «meinen-zu-Wissen» be-gleiten dieses Aufsuchen und In-Kontakt-kommen mit meiner Körperresonanz, mit dem «Mehr» der Situa tion. Zuletzt überprüfe ich nochmals meine «Stimmung»: Ist da Freude vorherrschend, Belastung, Druck, Sorge, Spannung oder ein neutrales Da-Sein? Ich verspüre eine freudige Ruhe.

Während dem BeratungsgesprächIch pendle immer wieder mit meiner Aufmerksamkeit. Hin zur Klientin, ihrem Anliegen und ihrem Prozess. Zu ihrem «Felt Sense» und zu dem, was daraus ent-steht, oder eben zu dem, was (vorerst oftmals) nicht zugänglich scheint. Dann zurück zu meiner eigenen körperlichen Resonanz, zu meinem Denken, zu dem, was sich aus dem Moment heraus mit uns beiden ent-wickelt. Mein Ziel ist es, während der Sitzung innerlich «in Bewegung» zu bleiben. Die ausgeglichene Ruhe, die vorgängig zur Sitzung aufgesuchte Präsenz, die

Es ist naheliegend und doch ungewohnt, die Empfindungen des Körpers in die Beratung einzubeziehen. Focusing nutzt den Dialog zwischen Körpergefühl und dem Beobachten und Verbalisieren.

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ich dazu benötige, verliere ich manchmal. Spätestens wenn ich meine, der Klientin Ratschläge erteilen zu müssen, merke ich, dass ich zu nahe an ihre Inhalte und zu weit weg vom Prozess geraten bin. Gestoppte Prozesse in der Klientin ziehen auch an «Sackgasse-Gefühlen» von mir selbst. Wie gut, Handwerkszeug dabei zu haben, das mir erlaubt, mich immer wieder «in Bewegung» zu setzen, Ungeklärtes auszuhalten und Unsicherheit, auch die eigene, willkommen zu heissen. Beratung und Coaching gehen vom Grund-axiom aus, dass «die Lösung» in der Klientin liegt. Focusingorientierte Beratung geht einen Schritt wei-ter: Sie geht davon aus, dass Menschen immer in Wechselwirkung sind. Mit der Beraterin zusammen erstellt sich eine Art Beziehungskörper: Die Klientin und ich selbst «sind-schon-anders-als-alleine» nur durch das Faktum, dass wir uns gegenübersitzen. Über das Nutzen, das Wahrnehmen und Einbringen dieser Beziehungs-Resonanz (Gendlin sagt: Interaction first), kann sich ein Wirkungsfeld erstellen, aus dem sich der Klientin zeigt, was es braucht, was der nächste Schritt oder die fehlende Bewegung ist. Organismische Lebendigkeit von beiden, der Beratenden wie der Klientin, wird so mit einbezogen. Wenn die Körper-weisheit mitreden darf im Lösungen finden, entstehen oft stimmige, zu der Person passende Entscheidungen. Die Ruhe, die so einkehrt, hat eine ganz eigene Zeit- und Gefühlsqualität.

Die Klientin kommt – Beispiel aus der psycholo gischen BeratungP., Mutter von drei kleinen Kindern und erfolgreiche Kaderfrau, ist seit zwei Monaten krank geschrieben. Sie hat körperliche Symptome, die sie massiv einschrän-ken beim Essen und Schlafen. Sie sagt: «Ich arbeite an mir», doch hat sich nichts an ihrem schlechten Zustand geändert. Sie steht vor beruflichen und privaten Ent-scheidungen, hat Angst und fühlt sich in die Enge ge-trieben. Der Schritt in die Burnout-Klinik steht vor der Tür. Das möchte sie auf jeden Fall um gehen.

Focusing-orientierte Beratung zieht von Beginn weg das Körperwissen mit ein. Ziel ist es, einen inneren Dialog anzuregen zwischen dem Teil einer Person, der beobachten kann und dem Teil, der körperlich wahr-nehmen und spüren kann. Der Körper weiss immer mehr über eine Situation als der Verstand. Aus der Pendel-bewegung von beobachten, verbalisieren und sich hin-wenden zu Gefühltem entsteht ein Prozess, der dieses «Mehr» einer Situation und ihre Bedeutung bewusst macht. Etwas, das schon gefühlt, aber noch nicht ge-wusst ist, kann so ins Bewusstsein kommen. Dieses Geschehen trägt den organismischen Lebensprozess weiter. Es wird meist als wohltuend erlebt und zeigt den nächsten stimmigen Schritt, das, was es braucht.

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HintergrundDer Philosoph und Psychotherapeut Eugene T. Gend-lin in New York, hat Focusing in den sechziger Jahren begründet. Er hat den natürlichen Prozess psychischer Veränderung beforscht, zu Lehr- und Lernzwecken systematisiert und ihm den Kunstnamen Focusing gegeben. Heute wird die Methode weltweit in verschie-densten Kontexten und Berufsfeldern gelehrt. Das methodische Vorgehen besteht aus sechs Schritten: 1. Freiraum schaffen 2. Einen «Felt Sense» (die gefühl-te Bedeutung) kommen lassen zu einem Thema, einer Situation oder einem Problem 3. Den Felt Sense be-schreiben: Einen Griff finden. 4. Vergleichen, überprü-fen von Gefundenem und dem Körpergefühl. 5. Fragen, befragen des Felt Sense (z. B. was ist das Schlimmste daran, oder: Was bräuchte es an dieser Stelle?). 6. An-nehmen, schützen von Gefundenem z. B. vor inneren Kritikerstimmen oder dem eigenen Intellekt.

Für viele Menschen, denen es nicht gut geht, ist es ungewohnt, das Offensichtlichste, Natürlichste und Einfachste zu tun: Nämlich Innezuhalten und den Körper zu befragen, was eigentlich los ist. Es braucht Kenntnisse zur Anleitung, um Körperempfindungen wie Druck, Spannung etc., Symbole, Bilder, Ahnungen,

Metaphern oder eine Art innere Stimme ernst zu nehmen. Wer jedoch einmal erfahren hat, wie durch entspannte, freundliche Zuwendung zum Körper Antworten möglich wurden, die durch langes Nach-denken und Grübeln unerreichbar schienen, weiss, was Focusing ist. Die Klientin P. sagt am Schluss der Sitzung: «Es ist nicht einfacher geworden, aber «Et-was» ist ruhiger geworden.»

Eveline Moor Züllig, MAS Prävention und Gesundheits förderung FHZ/HSA. Ausbildungsleiterin und Koordinatorin Internationales Focusing Institut New York für die Schweiz. Schule für Focusing in Zürich und im Tessin. www.focusingausbildung.ch, [email protected]

LITERATUR  Gendlin, Eugene T. (1978, 2011): Focusing – Selbsthilfe bei der Lösung persönlicher Probleme. Reinbeck bei Hamburg: rororo, Rowolt Taschenbuchverlag  ///  Weiser Cornell, Ann.  (1999): Focusing – Der Stimme des Körpers folgen  ///  Reinbeck bei Hamburg:  rororo, Rowolt Taschenbuchverlag  ///  Kersig, Susanne.(2009): Entspannt und klar, Freiraum finden bei Stress und Belastung, München:   Arkana (Goldmann)  ///  Kersig, Susanne. (2014): Im Dialog mit dem Körper – Wie sie mit Achtsamkeit Krankheitssymptome entschlüsseln und heilen. München: Kösel Verlag.

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Acht- samkeits-kompetenzMit Klarheit und Präsenz

Romeo Ruh

Achtsamkeit gilt in Unternehmen und in Beratungs-kreisen vermehrt als wirksames Mittel, um Situationen aus einer Meta-Ebene zu betrachten, aus angestamm-ten Mustern auszubrechen und an Klarheit zu ge-winnen sowie auf nachhaltige Weise mehr Leis-tungsfähigkeit zu erzeugen. Wie aber genau wirkt Achtsamkeit? Und welchen Beitrag kann sie in Unter-nehmen und der Beratung effektiv leisten?

Richard Davidson hat zusammen mit Jon Kabat-Zinn, dem Begründer des bekannten Achtsamkeits-ansatzes mit den Namen Mindfulness-Based Stress

Reduction (MBSR) untersucht, wie ein achtwöchiges Achtsamkeitstraining auf eine Gruppe von meditie-renden und nicht meditierenden Mitarbeitenden in einem stressintensiven Umfeld einer Biotech-Firma wirkt. Basierend auf den Umfragen verbesserte sich in der Gruppe der Meditierenden die allgemeine Stimmungslage, das Engagement nahm zu und das Stressempfinden ab. (Davidson 2003: S. 564 bis 570).

Doch wie wird Achtsamkeit definiert? Und wie kann ihre «Funktionsweise» auf anschauliche Art und Weise beschrieben werden? Achtsamkeit ist eine be-stimmte Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und

Je anspruchsvoller und komplexer es wird, die Entwicklung von Organisationen, Gruppen und Individuen zu steuern, desto mehr sehnt man sich nach neuen Konzepten, Methoden und Werkzeugen. Eine immer stärker aufkommende «Methode» ist die sogenannte Achtsamkeit (engl. Mindfulness).

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nicht wertend ist. Wenn wir achtsam sind, wissen wir, welche Gedanken, Emotionen und Körperempfindun-gen wir im Moment haben und wie wir darauf reagie-ren. Die meiste Zeit sind wir uns dieser Dinge jedoch

nicht bewusst und handeln basierend auf bestehenden Bewertungsmustern auf ähnliche Weise mit ähnlichen Ergebnissen. Die Achtsamkeitspraxis lehrt uns auch eine entscheidende Lektion: Wenn wir innehalten und unsere Aufmerksamkeit zum Beispiel bewusst auf unseren Atem lenken, erkennen wir, dass die Auf-

merksamkeit meist ruhelos umherwandert und wir uns laufend in unseren eigenen Gedanken, Bewertun-gen, inneren Dialogen und konstruierten Geschichten verlieren, ohne dass wir dies erkennen.

Daniel Goldmann (2013), Bergünder des Konzeptes der Emotionalen Intelligenz bringt in seinem neusten Buch «Focus: The Hidden Driver of Excellence» die Sache auf den Punkt: «Eines der heutzutage grössten Probleme in der Businesswelt ist der fehlende Fokus. Menschen sind sehr häufig abgelenkt und in einem konstanten Zustand von partieller Aufmerksamkeit. Sie sind zwar physisch anwesend, aber mit den Ge-danken meist irgendwo anders. Gefördert wird dieser Umstand durch die dauerende Erreichbarkeit in Form von Textnachrichten, E-Mails und Telefonanrufen. ( . . . ) Wenn dies häufig passiert, trainieren sie gleich-

Die Aufmerksamkeit wandert meist ruhelos umher.

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zeitig ihren Geist dazu, möglichst effizient abzu-schweifen und sich immer wieder den neusten Reizen zuzuwenden.» (S. 1f).

Wenn wir systematisch Achtsamkeit trainieren, werden wir schrittweise in jedem Moment zum Beo bachter der internen und externen «Gescheh-nisse». Diese Meta-Fähigkeit der Selbstreflektion hilft uns, die Welt unvoreingenommener und klarer wahr-zunehmen. Wenn wir die Welt um uns herum klarer sehen, beginnen wir, die richtigen Fragen zu stellen: Handle ich als Berater in Übereinstimmung mit mei-nen persönlichen Werten? Nehme ich mir genügend Zeit für mich und den Kunden? Wie stark kann ich meine eigenen Beratungsmodelle in Frage stellen, loslassen und auch neue Wege zulassen? Welche un-ausgesprochenen Signale erhalte ich von meinen

Klienten? Höre ich wirklich zu oder habe ich als Be-rater die Tendenz v. a. durch mein Wissen überzeugen zu wollen? Achtsame Berater und Coaches übersehen durch solche Fragen weniger häufig wichtige Signale, sei das in der Akquisephase oder auch beim Kunden vor Ort. Sie sind in Berührung mit den eigenen Be-dürfnissen und die der Kunden. Dies nehmen Kunden wahr, was wiederum zu mehr Vertrauen, langfristig besseren Beziehungen, mehr Kundenbindung und folglich zu Wettbewerbsvorteilen im Vergleich zu an-deren Beratern führt.

Achtsamkeit als Haltung und Methode kann sehr gut bei Führungs- oder Selbstmanagementtrainings eingesetzt werden. Schon anhand kurzer Übungen in Führungskräfteworkshops (z. B. durch Atemmedita-tion) kann man die Wirkung von Achtsamkeit am eigenen Leibe erfahrbar machen. Viele Teilnehmende verstehen intuitiv, welche Vorteile eine achtsame Lebensführung mit sich bringt, andere sind wiederum erstaunt darüber, dass es so etwas überhaupt gibt und sie in ihrem langen Leben wissentlich noch nie damit in Berührung gekommen sind. Durch die mittler weile sehr vielen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit von Achtsamkeitsinterventionen stösst die Methode meist rasch auf hohe Akzeptanz auch bei eher kritisch eingestellten Menschen.

Auch in Coachings kann die Methode nützlich ein-gesetzt werden. Wenn ich als Coach meine Achtsam-keit aufrechterhalte und mich während des Gesprächs immer wieder in die Beobachterrolle hineinbringe, kann ich unvoreingenommener zuhören und erkenne besser, welche Gedanken und Impulse von Moment

zu Moment in mir aufkommen und wie ich auf Coa-chees reagiere. In achtsamen Coachings lade ich Coachees bewusst dazu ein, ihre Gedanken und Ein-sichten ebenfalls von einer Meta-Ebene aus zu erfor-schen, um dadurch zu erkennen, wie genau ihre Antworten entstanden sind. Auf diese Art und Weise wird das Bewusstsein über die eigenen inneren Pro-zesse und Fortschritte weiter geschärft.

Abschliessend kann gesagt werden, dass Achtsam-keit eine jedem Menschen innewohnende Qualität ist, welche je nach Person und Situation unterschiedlich stark ausgeprägt ist und geschult werden kann. Für

Wenn wir systematisch Achtsam- keit trainieren, werden wir schrittweise in jedem Moment zum Beobachter der internen und externen «Geschehnisse».

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eine nachhaltige Verankerung der Achtsamkeitskom-petenz im (Berufs-)Leben, d. h. das bewusste Aufrecht-erhalten einer in sich stabilen Präsenz in täglichen Interaktionen mit Auftraggebern, braucht es kontinu-ierliches Training beispielsweise in Form von Medita-tionspraktiken. Dazu gehören Praktiken wie Sitzmedi-tation mit Fokus auf den Atem, Achtsamkeits-Yoga, Geh-Meditation, achtsames Essen, Tai Chi und weitere Formen der bewussten Sammlung. Letztlich kann man alle Dinge achtsam tun und den «Achtsamkeitsmuskel» über den Tag hinweg immer wieder trainieren.

Dank Achtsamkeit habe ich persönlich gelernt, praktisch auf «Knopfdruck» mehr Ruhe, Klarheit und Fokus zu erreichen, habe die Fähigkeit schwierige Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven «objek-tiver» zu betrachten und kann so meine Handlungs-möglichkeiten beim Klienten bewusst erweitern.

LITERATUR  Lutz, A., Greischar, L., Rawlings, N. B., Ricard, M., & Davidson, R. J. (2004). Long-term meditators self-induce high-amplitude synchrony during mental practice. Proceedings of the National Academy of Sciences, 101, 16369–16373. http://www.investigatinghealthy-minds.org/ScientificPublications/2004/LutzLong-termPNAS.pdf  ///  Britta K. Hölzel, James Carmody, [...] , and Sara W. Lazar (2011). Mindful-ness practice leads to increases in regional brain gray matter density. Psychiatry Res. Jan 30, 2011; 191(1): 36–43. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3004979/  ///  Davidson, R. J. , Kabat-Zinn, J. , Schumacher, J. , Rosenkranz, M. A., Muller, D., Santorelli, S. F., Urbanowski, F., Harrington, A., Bonus, K., & Sheridan, J. F. (2003). Alterations in brain and immune function produced by mindfulness meditation. Psycho-somatic Medicine,  65,  564–570.  http://www.investigatinghealthyminds.org/ScientificPublications/2003/DavidsonAlterationsPsychoso-maticMedicine.pdf  ///  Goleman,  D.  (2013).  Mindfulness:  an  antidote  for  workplace  ADD.  1–2.  https://www.linkedin.com/pulse/article/20130206185440-117825785-mindfulness-an-antidote-for-workplace-add.

Romeo Ruh ist Mitglied der Geschäftsleitung an der ZfU Business School und leitet den Bereich für Customized Learning & Coaching. Er berät Organisationen und Führungskräfte zum Thema Achtsamkeit in Form von Workshops und Coachings.E-Mail: [email protected]

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Zur Ruhegehen

Reto Bühler

Die Ruhe will gesucht werden. Sie ist unverfügbar, «unmachbar». Um ihr zu begegnen, können wir aber trotzdem vieles tun. Wir müssen nicht warten bis sie kommt, sondern können «zur Ruhe gehen».

Der Suche nach der inneren Ruhe geht ein bewuss-ter Entscheid voraus. Es braucht eine Bereitschaft, etwas zu investieren, um nicht bei den ersten Regen-tropfen dorthin zurückzukehren, wo man hergekom-men ist. Das Suchen wird etwas kosten. Auch wenn das Erwünschte wenig mit Aktivität zu tun hat, wird der Weg dorthin aktiv zu gehen sein. Und wenn die Ruhe schliesslich einkehrt, oft auch unvermittelt, er-leben wir sie als unverdientes Geschenk. Zwischen Unverfügbarkeit der Ruhe und der Notwendigkeit, sie aktiv zu suchen, scheint ein Widerspruch zu liegen. Gerade im Aushalten dieser Spannung und im Balan-cieren liegt das Geheimnis.

Bei den Aktiv-Retreats, die ich leite, handelt es sich um mehrtägige Auszeiten in der Natur. Das gemein-same Eintauchen in eindrucksstarke Naturräume bietet Kontakt mit Mensch und Natur. Der Fokus dabei ist nicht auf der Leistung. Es geht nicht ums Überleben. Vielmehr geht es um das Leben selbst. Das nomadische Unterwegssein zu Fuss, mit den Schneeschuhen, mit Kanus oder Seakajaks ist ein sanftes ästhetisches Reisen. Wir kochen auf dem Feuer, übernachten unter Planen, in Iglus oder einfach unter dem Sternenhim-mel. Als Trainer begleite ich die persönlichen Prozesse der Teilnehmenden zurückhaltend. Dabei gehe ich davon aus, dass das Setting ihre Wirkung hat. Die Gruppe und die Natur sind in der Interaktion Lehrerin und Begleiterin. Oft werde ich in der Führung dabei sprachlos, weil ich schlichtweg nichts mehr anzufügen habe. Das prozesshafte Unterwegssein fordert auch von der Leitung Offenheit und Präsenz. Jede Reise ist auch für mich ein Abenteuer. Als Orientierung auf

Der Weg zur Ruhe ist ein Balanceakt zwischen Passivität und Aktivität. Das Format des Aktiv-Retreats begleitet Menschen auf dieser abenteuerlichen Gratwanderung.

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diesem Weg dienen die persönlichen Anliegen der Teilnehmenden. Zusätzlich lassen wir uns inspirieren von der Metaphorik des Naturraumes. Berge rufen andere Themen hervor als das Meer.

In Bezug auf Ruhe sehe ich in diesem Format den Abstand zum Alltag und die Fokussierung auf elemen-tare Tätigkeiten als wesentlich. Die Distanz vom All-täglichen bewirkt einen Perspektivenwechsel und lässt uns alles aus einem anderen Blickwinkel betrach-ten. Zudem findet ein Raumwechsel in die Natur statt, welcher uns zivilisierte Westeuropäer irritiert und das Potential hat, Muster zu unterbrechen. Im wahrs-ten Sinne lüften wir unseren Kopf, stehen mit beiden Füssen auf dem Boden und nehmen das Leben in die

Hand. Der Verzicht auf gewohnten Luxus fordert eigenes Tun, welches unmittelbare Auswirkungen hat. Dieses Erleben der eigenen Wirksamkeit stärkt das Vertrauen in sich selbst. Die Fokussierung auf einfache Tätigkeiten wie Holz suchen und Feuer machen, hat eine sammelnde Wirkung und führt in die Gegenwart. Teilnehmende sprechen hier oft von Erdung. Diese Reduktion auf das Wesentliche hat für sie eine ent-schleunigende Wirkung. Trotz dem aktiven Tun kön-nen sie sich entspannen. Die Natur hat einen eigenen Rhythmus. Die Sonne bestimmt die Arbeitszeit und die Nacht ermöglicht natürliche Erholung. Eile stoppt den Regen nicht. Das Erfolgsrezept heisst für mich Hingabe. Diese Hingabe steht unserem geschäftigen

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Tun oft diametral entgegen. Sich Zeit nehmen müssen für grundlegende Bedürfnisse und die Erfahrung, dass man Zeit hat, entspannt. Es ist die Erfahrung, sein zu dürfen und plötzlich auch sein können. An diesem Punkt kann innere Ruhe erlebt werden.

Meine eigene Suche nach Ruhe im Alltag führt mich immer wieder in unseren Garten. Anspruchs lose körperliche Tätigkeiten wie das allmorgendliche Beerenpflücken für das Müesli, jäten oder Holz spalten, sind mir Ablenkung und entspannender Ausgleich. Wenn ich mich ihnen bewusst zuwende, verspüre ich manchmal eine Art bescheidene Zufriedenheit. Sie erinnert mich an ein inneres In-sich-ruhen. Spazier-gänge, Wanderungen und einfache Skitouren haben

für mich kontemplativen Charakter. Das rhythmische Setzen von einem Fuss vor den andern hat eine medi-tative Wirkung.

Eine persönliche Krise gepaart mit einem Unfall haben mich zur Meditation gebracht. Seit einigen Jahren ist der jährliche zehntägige Meditationsrückzug im Schweigen ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Aus diesen eigenen Erfahrungen scheinen mir beglei-tete Auszeiten unumgänglich, um meinen gewohnten Mustern und meinem eigenen Leistungsdenken zu entfliehen. Der geschützte Rahmen durch die Beglei-tung und die gemeinsame Ausrichtung der Gruppe wirken als unterstützende Faktoren, welche dem Suchenden nicht einfach von selbst zur Verfügung stehen.

Sei es auf der Suche nach Ruhe nun Sitzen oder Gehen, achtsames Atmen oder elementares Handeln, beides erfordert eine bewusste Entscheidung und aktive Hinwendung. Die Natur erlebe ich in meinem Begleiten und Beraten als entspannendes Meditations-zentrum und beruhigende Coachingpraxis.

Reto BühlerLehrer, Erlebnispädagoge, Naturtherapeut, Outdoorspezialist.Selbständige Erwerbstätigkeit www.retobuehler.chLehrtrainer und Berater bei planoalto www.planoalto.chKursleiter im Lassalle-Haus www.lassalle-haus.org

Sich Zeit nehmen müssen für grundlegende Bedürfnisse und die Erfahrung, dass man Zeit hat, entspannt.

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Systemtheorie auf dem aktuellen Stand Heike Osenger – Das Werk gibt einen Überblick, was derzeit im systemi-schen Feld praktiziert und gelehrt wird und ist interdisziplinär und multi-professionell angelegt. Nahezu alle deutschen Pioniere des systemischen Feldes haben einen Beitrag verfasst. Die 80 Autoren sind in verschiedenen systemischen Kontexten in Beratung und Therapie unterwegs und vertre-ten ein grosses Spektrum innerhalb der Theorie. Es wird u. a. aufgezeigt, wie die Einflüsse von Konzepten anderer Annahmen unserer Zeit, z. B. die Bindungstheorie, auf die ursprüngliche Theorie einwirken und wie sie sich dadurch weiterentwickelt hat. Daneben finden wir auch Grundlagen, die uns einführen in die Denkweise der Systemtheorie. Das Buch informiert umfassend über die zentralen Themenbereiche im Feld. Alle relevanten Richtungen und Ansätze sind vorhanden und zusammengefasst. Dies er-spart es dem Leser, der sich einen aktuellen Überblick verschaffen will, auch andere Bücher heranziehen zu müssen. Die Literaturhinweise geben aber die Möglichkeit, sich für den einen oder anderen Aspekt weiter zu vertiefen. Primär handelt es sich bei diesem Buch um ein Lehrbuch. Auch Dozie rende können mit diesem Buch gut arbeiten, da es viele kleine Ab-schnitte gibt, die sich gut in Weiterbildungsmodule einfügen lassen. Man muss nicht immer das ganze Buch lesen, sondern kann einzelne Bereiche erfassen. Man kann Dinge nachschlagen und vertiefen. Genauso gut eignet es sich aber auch für den Einstieg in die systemische Theorie. Wer also systemisch «Up to date» sein will, kann das mit diesem Buch erreichen.

Tom Levold (Hrsg.) Michael Wirsching (Hrsg.) Systemische Therapie und Beratung – das grosse Lehrbuch

Carl-Auer Verlag653 Seiten, 14 Abb., Gb, 2014EUR 84.–

ISBN 978-3-89670-577-8

Motivierende LektüreChristina Fehr-Dietsche – Mit Blick auf die bange Frage «Wann sind wir gut genug?» wird in diesem Buch zuerst der Lebensverlauf unter gesell-schaftlicher, neurologischer, entwicklungspsychologischer und Gender-Perspektive diskutiert. Der zweite Teil gibt einen kritischen Einblick in die Forschungsergebnisse zur Selbsterfahrung und deren Effektivität für die Qualität von Beratung (die anscheinend nicht nachgewiesen ist). Im dritten Teil des Buches liegt der Fokus auf der praktischen Umsetzung von Selbstsorge in der psychosozialen Arbeit. Das Buch schliesst ab mit der Reflexion von 45 Jahren Praxis und Lehre der Psychotherapeutin, Supervisorin und Gruppendynamikerin Renate Frühmann.

Die Selbstsorge – übrigens nicht zu finden in deutschen Wörterbü-chern – ist zumindest seit Foucault Thema. Das Bedürfnis danach steht in einem Zusammenhang zur gesellschaftlichen Entwicklung, insbeson-dere der Individualisierung von gesellschaftlichen Risiken. Dazu gehört auch eine wachsende Zahl von (schlecht verdienenden) Freelancern im psychosozialen Bereich, welche – hier als «die Ausgegrenzten der Moder-ne» bezeichnet – an Erschöpfungszuständen leidet. Eine Reflexion im Dienste der Qualität der Arbeit, aber insbesondere auch im Dienste der eigenen Gesundheit kann deshalb nicht falsch sein. Müdigkeit schwächt die Konzentration, und ohne Konzentration machen wir Fehler. Bei den hohen Ansprüchen an uns selber braucht es aber auch eine angemessene Fehlerkultur. Schade, dass davon in keinem Artikel die Rede ist. Dennoch ist die Lektüre äusserst anregend. Foucaults Idee, aus der Selbstsorge eine Lebenskunst zu entwickeln, wird in der Reflexion von Renate Früh-mann in höchst erfrischender Weise dargestellt. Allein schon für diesen Artikel lohnt sich der Kauf des Buches.

Silke Birgitta Gahleitner, René Reichel, Brigitte Schigl, Anton Leitner, (Hrsg.)Wann sind wir gut genug?Selbstreflexion, Selbsterfahrung und Selbstsorge in Psychotherapie, Beratung und Supervision

Beltz Juventa. Weinheim und Basel (2014). 216 Seiten. CHF 35.40

ISBN 978-3-7799-2925-3

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Umfassende DarstellungHeike Osenger – Das Buch vermittelt Projektmanagementwissen und ist als autodidaktisches Lehrbuch konzipiert. Mit Hilfe von Checklisten, Aufgabenstellungen, Musterlösungen, Fallbeispiel und eingangs formu-lierten Lernzielen zu jedem Kapitel, können Leser und Leserinnen im Selbststudium das Basiswissen im Projektmanagement erwerben. Dazu braucht es aber Disziplin, will man hier dran bleiben. Zum einen ist das Buch mit über 400 Seiten für das Selbststudium sehr umfangreich. Der verwendete Sprachstil – viele Fachtermini reihen sich aneinander – ist stellenweise nicht einfach zu lesen, und fordert die volle Konzentration, will man hier nachhaltig lernen. Auch die in Kästen befindlichen Erklä-rungen zu einzelnen Begriffen lenken von vorherigen Erkenntnissen eher ab. Wer sich aber schon ein wenig auskennt mit der Materie, findet eine vollumfängliche Darstellung des modernen Projektmanagements. Er-wähnenswert ist hier, dass neben dem eigentlichen Projektaufbau und der Durchführung auch wichtige Themen wie u. a. Teammanagement, Qualitäts- und Risikomanagement in eigenen Kapiteln behandelt werden. Wer einen vertiefenden Kontakt mit dem Thema sucht, der dürfte mit diesem Buch auf gutem Kurs sein.

Bruno JennyProjektmanagement –Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere

4., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2014408 Seiten, Format 20 x 24 cm, gebunden, zahlreiche Abbildungen, Tabellen und Grafiken, durch-gehend farbigCHF 78.–, EUR 69.– (D)

ISBN 978-3-7281-3621-3

Führung im KontextSilvio Sgier – Andrea Zuffellato rollt das Führungsthema von seiner Er-fahrung als Coach, Outdoortrainer, Bildungsfachmann und wacher Zeit-genosse her auf: Kompetenzerwerb durch die Bewährung in und mit den Elementen der äusseren Natur, in und mit den Elementen der menschli-chen Natur.

Der Autor räumt mit der Illusion auf, dass jemand alleine eine Expe-dition, ein Unternehmen, einen Konzern führen kann und überzeugt mit seiner differenzierten Sicht auf Führung. Er verschont die Leser/-innen vor vereinfachenden Management-Tools und baut vier Szenarien auf, um sein Führungsverständnis in seiner ganzen Breite darzustellen: das Selbstmanagement, die Kooperation als die Führung anderer durch ge-zielte Interventionen, die Führung von Teams und Gruppen und die Führung von Unternehmen und Projekten.

Mit der Zahl vier fährt der Autor in «Die vier Wege systemischer Füh-rung» fort. Die Lemniskate dient ihm als Sinnbild einer sich prozesshaft entwickelnden Bewegung zwischen jeweils zwei Polen, in dessen Span-nungsfeld sich Führung kontextuell ereignet: (1) Dem Entscheiden zwischen Innen (das Wesentliche fokussieren) und Aussen (das Ganze denken), (2) Dem Leiten zwischen Vergangenheit (Stärken nutzen) und Zukunft (für Ziele sorgen), (3) Dem Begleiten zwischen Funktionen (Vertrauen schaffen) und Freiheiten (Potenzial nutzen) und (4) Dem Umsetzen zwischen Präsenz (Differenziert wahrnehmen) und Praxis (proaktiv handeln).

Das Buch gibt wertvolle Anregungen, wie Führung sinnstiftend gestaltet werden kann, so dass alle Beteiligten Kompetenzen erwerben können, sei das in der Selbstführung, in der Führung von Projekten, in der Führung von anderen und sozialen Systemen – ein Buch, das nicht nur Führungskräfte und Berater anzusprechen und zu inspirieren ver-mag.

Zuffellato, Andrea (2014)Führung lernt man draussenBewährungssituationen als Kompetenzerwerb

Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung180 Seiten, CHF 34.–

ISBN 978-3-03823-916-1

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An der diesjährigen ANSE Generalversammlung vom 3. bis 5. Oktober 2014 in Wien wurde Beatrice Conrad, unsere langjährige Delegierte im Vorstand der ANSE, verabschiedet. Mit der Wahl von Rolf Brüderlin in den ANSE Vorstand wurde wiederum eine Vertretung des bso gewählt. Vorgängig zur GV, an der Guido Baum-gartner als Delegierter teilnahm, findet jeweils das Treffen der Präsidien der nationalen Verbände statt, an der auch der Präsident des bso, Franz Käser, ver-treten war.

Nachfolgend schildern die vier Wien-Reisenden ihre Eindrücke aus der Perspektive ihrer jeweiligen Rollen. Ihnen allen herzlichen Dank für ihr Engage-ment.

ANSE – lebendige Vielfalt und eine ständige GratwanderungErst mit der Einladung zum ersten «Presidents mee-ting» in Wien vor einigen Jahren bin ich direkt mit der ANSE und den Kolleginnen und Kollegen aus den un-terschiedlichsten Ländern in Kontakt gekommen. Zu-erst war es einfach Neugier und die Anstrengung, mein holperiges Englisch anzuwenden. Es folgten Staunen und Betroffenheit: Zum Beispiel zu hören, dass etliche Verbände kaum fünfzig Mitglieder haben und mit einem Mitgliederbeitrag von zehn Euro haushalten müssen. Oder zu realisieren, dass für viele Verbände die Mitgliedschaft bei der ANSE ein entscheidendes

Argument für deren Legitimation und Glaubwürdigkeit im eigenen Land ist – während sich der bso auch schon die Frage nach einem Austritt mangels Nutzen für die Mitglieder gestellt hat . . . Dann erlebe ich Sinnhaftigkeit und Freude im Zusammenhang mit den Projekten und ihren konkreten Ergebnissen (Grundtvig und EC- Vision), die auch für die Schweiz von Nutzen sind. Schliesslich erwachsen mir freundschaftliche Beziehungen durch intensive Gespräche anlässlich der Sommeruniversität in Kaunas, Litauen, und ich freue mich bereits auf die Veranstaltung in Zadar im August 2015.

Die ANSE ist eine einmalige Organisation auf stän-diger Gratwanderung zwischen grossen Visionen und kleinem Budget, zwischen den Befindlichkeiten und Bedürfnissen der neuen meist kleinen Verbände und den Ansprüchen und Selbstverständlichkeiten der etablierten «Grossen», zu denen der bso zweifelsfrei gehört. Sie ermöglicht jedem Mitglied mit Neugier und Lust auf Weltoffenheit vielfältige Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen. Gut, dass sich der bso nicht zurückgezogen hat, sein Beitrag zur europäischen professional community ist sinnvoll und notwendig.

Franz Käser, Präsident bso

ANSE – ein europäischer Verband mit viel PotenzialAls ich vor acht Jahren als neu ernannter Delegierter des bso nach meiner ersten ANSE General Assembly in Vilnius nach Hause reiste, hatte ich vielfältigste Bilder im Kopf, die es vorerst zu ordnen galt. Da die grossen Gründerverbände aus Deutschland, Öster-reich, Niederlanden und der Schweiz mit beträchtli-cher Vergangenheit und Know-how und dort die sehr jungen Verbände vorwiegend aus dem Osten (Ungarn war bei der Gründung 1997 mit dabei), die sich mit viel Elan anschickten, eine professionelle Community zu sein. Die Geldmittel dazu waren äusserst knapp, so-dass kreative Formen für das erfolgreiche Funktionie-ren gefunden werden mussten. Bei einer minimalen Infrastruktur und der Vorstandsarbeit im Ehrenamt kristallisierten sich im Laufe der Zeit die drei Kern-

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bereiche Internationale Intervisionsgruppen, Som-meruniversität und europäische Projekte heraus, die unter diesen Umständen erfolgreich schienen und bei denen wir uns vom bso verstärkt engagierten.

So half ich an den Sommeruniversitäten in Tallinn 2007 und Stavanger 2011 durch Workshops und Präsentationen mit, die Internationalen Intervi-sionsgruppen neu aufzubauen und zu organisieren (www.anse.eu, International Intervision Groups).

Im Rahmen des europäischen Grundtvig Projekts «Counselling in a Multicultural Europe – a Key Com-petence within Life Long Learning» waren Beatrice Conrad und ich im Projektteam beim Erarbeiten eines europäischen Weiterbildungsmoduls, das nun zur Verfügung steht.

Im aktuellen Leonardo Projekt ECVision – a Euro-pean System of Comparability and Validation of Super-visory Competences» fungiere ich als Delegierter des bso im Expertenteam, welches das Erarbeitete der Pro-jektgruppe kritisch begleitet (www.anse.eu, ECVision).

Bei all meinen Engagements wurde ich durch die grosse Herzlichkeit aller Beteiligten und die vielfälti-gen (Lebens-) Geschichten reich beschenkt und konnte für mich wie auch für den bso viel profitieren.

Was uns trotz der unterschiedlichen Kontexte verbindet, ist der leidenschaftliche und ernsthafte Versuch, zu definieren, was gute Beratung heisst. Viel-leicht gehört es bei dieser komplexen Anlage zum erfolgreichen Tun, immer wieder den Spagat zwischen Familiarität und Professionalität zu üben. Ein Um-stand, der mich zunehmend fasziniert.

Guido Baumgartner, Vorstandsmitglied und Delegierter bso

Acht Jahre und kein bisschen weise – so könnte ich kurz und bündig meine Erfahrung im Vorstand der ANSE (www.anse.eu) umschreibenAls Vorstandsmitglied im bso wurde ich vor acht Jahren für einen Sitz im Vorstand der ANSE gewählt. Dies hiess nicht nur, die Schweiz zu vertreten, sondern im europäischen Dachverband mit 16 Mitgliedslän-dern (http://www.anse.eu/members.html) einen ak-tiven Beitrag zur Entwicklung von Supervision und Beratung in Europa mitzugestalten.

Anfangs Oktober ist meine zweite Wahlperiode abgelaufen. Mit mir sind noch Barbara Gogala aus Slowenien und Wolfgang Knopf aus Österreich, der das Präsidium hatte, ausgeschieden. Die Feierlichkeit war mit der Generalversammlung, die alle zwei Jahre

stattfindet, verknüpft. Ausser zur Generalversamm-lung treffen sich Mitglieder der nationalen Verbände jeweils zur Sommeruniversität, zu Kongressen und EU-Projekten, sowie in den in dividuell zu gestaltenden internationalen Inter vi sionsgruppen.

Mit meiner Überschrift möchte ich ausdrücken, dass ich während dieser Jahre viel an Achtung und Respekt gegenüber vermeintlich Fremdem gelernt habe und bei dieser länderübergreifenden Arbeit immer wieder das Nichtwissen erfuhr. Wie geprägt Menschen von ihrer Geschichte sind, wie Politik Arbeit und Ar-beitsbedingungen schafft, wie Kultur Vertrauen auf-

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baut, zulässt oder verhindert, wie SupervisorInnen überall an und mit diesen Phänomenen arbeiten und doch so unterschiedliche Möglichkeiten in ihrer Pro-fessionalität geboten bekommen, wie Verstehen doch oft Glücksache ist. Diese Herausforderung hat mich auch demütig gemacht und mir aufgezeigt, dass es nur dann möglich ist, kollegial miteinander einen Europä-ischen Verband voran zu bringen, auf vereinbarte Qua-lität und hohe Professionalität zu setzen, Grundlagen zu verankern, unzählige nicht Anwesende achtungsvoll mit einzubeziehen, wenn man den Blick (und das Herz) öffnet und ein Ziel vor Augen hat: Supervision, Bera-tung, Coaching europaweit im Sinne der Optimierung von Verhalten und Verhältnissen in der Arbeitswelt für Menschen und Organisationen zu nutzen.

Beatrice Conrad, Vorstand ANSE bis Oktober 2014

Think European to be locally successfulAls ich vor knapp neun Jahren im Vorstand bso die Funktion des Finanzverantwortlichen übernahm, war die ANSE als europäische Dachorganisation der Lan-desverbände einfach ein Kostenpunkt, dessen Nutzen ich nicht so richtig verstand.

Über die Jahre wurde mir aber immer deutlicher, dass die Bekanntmachung unserer Beratungsformen und deren permanente qualitativen Entwicklung in einer immer internationaleren Schweizer Arbeitswelt über die Landesgrenzen hinaus zu erfolgen hat. Das Mittel dazu ist ein europäisches Qualitätslabel analog der Bedeutung des Titels bso auf nationaler Ebene.

An diesem Ziel arbeitet die ANSE seit Jahren. Ak-tuell entwickelt sie eine Kompetenzmatrix, um die Minimalanforderungen für die 22 europäischen Mit-gliedländer zu definieren, damit anschliessend eine «europäische Professional Card für Beratung» etabliert und bekannt gemacht werden kann.

Aus diesem Grund liess ich mich für den Vorstand der ANSE nominieren und wurde von deren Delegierten am 5. Okt. 2014 in Wien gewählt.

Auf der Basis meiner eigenen Erfahrung werde ich die Vision verfolgen, dass auf jeder Visitenkarte eines Mitglieds einer nationalen Verbandes «ANSE» hinter dem des Kürzels des Landesverbandes steht. Diese symbolische Vorstellung steht dafür, dass sich alle Beratenden eines Landesverbandes gleichzeitig als Teil einer grossen europäischen Gemeinschaft für exzellente Beratung sehen – und gesehen werden – und sich von Verbänden mit geringerem Qualitätsgrad deutlich zu unterscheiden wissen. Mit dem daraus erwachsenden Selbstvertrauen und Ansehen werden dadurch im internationalisierten lokalen Beratungs-umfeld die Marktchancen erhöht.

Rolf Brüderlin, Vorstand bso und neu Vorstand ANSE

Sommeruniversität 2015Vom 17. bis 21. August 2015 findet in Zadar, Kroatien, die Sommeruniversität in Zusammenarbeit mit der Universität Zadar statt.

Auf www.bso.ch/network europe/summer uni-versity finden Sie einen Rückblick auf die Tagung 2013, die in Kaunas stattfand.

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Kerstin Pichel, Erika Lüthi – Wir – zehn bso-Mitglieder – haben im praxisorientierten Forschungsprojekt der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Moderationsmethoden gesucht, verbessert und neu erfunden, welche die Diversität in einem Team nutzbar macht und gleichzeitig in Strategiepro-zessen anwendbar sind. Über 35 Methoden sowie hilfreiche Vorlagen und Tipps haben wir im Buch «Strategie und Diversität» zusammengetragen. Die wichtigsten Ergebnisse stellen wir Ihnen kurz vor:

1. Wir haben deutlich erlebt, dass Strategieprozesse von einer Verbindung zwischen Fach- und Pro-zessberatung profitieren. In einem Consulting-unternehmen beispielsweise wurde eine Wachs-tumsstrategie diskutiert. Das Thema hat die Geschäftsleitung (GL) einige Wochen blockiert, einige GL-Mitglieder hatten Sorge vor nicht zu be-wältigender Entwicklung, andere hatten Lust auf mehr Marktpräsenz. Die fachliche Beratung ani-mierte die GL Mitglieder, das Marktgeschehen zu reflektieren: Was bedeutet ein florierender Markt mit vermehrter Konkurrenz für die eigene Markt-position? Ohne Wachstum würde das Consulting-unternehmen mittelfristig wahrscheinlich vom Markt verdrängt. Gleichzeitig konnten wir als Be-ratende mit dem Ansatz der Prozessberatung die existierenden Blockaden besprechbar machen.

2. Um das diverse Wissen zu nutzen und Synergien aus dem individuellen Wissen zu schöpfen, sind drei Erfolgsfaktoren hilfreich: die einzelnen Mit-glieder und ihre Standpunkte sollten in der Dis-kussion wertgeschätzt werden – unabhängig vom hierarchischen Grad, der Ausbildung, der Funktion etc. Ausserdem hilft es, wenn ein Team verschie-dene Perspektiven einnehmen kann sowie eine gemeinsame Zielsetzung und Identität hat. Genau darum haben wir unsere Moderationsmethoden den drei Erfolgsfaktoren zugeordnet.

3. Wir haben in Teams vier verschiedene Kommuni-kationsebenen beobachtet: einen Schlagabtausch bekannter Argumente, ein differenziertes Zuhören, einen tiefgreifenden Dialog und das Schöpfen neuer gemeinsamer Entwicklungen. Tragende, strategische Entscheidungen entstehen vor allem beim Dialog und schöpferischem Austausch. Durch unser Modera-tionsverhalten kann kognitives und intuitives Wis-sen aktivierbar und der Dialog über strategische Entscheidungen gefördert werden. Wir benötigen zwar ca. zwanzig Prozent mehr Zeit als für konven-tionelle Workshops, haben aber auch den Vorteil einer verbindlichen Einigung des Teams zur strate-gischen Entscheidung.

Unsere bso-Praxispartnerinnen fanden die Arbeit im Forschungsprojekt inspirierend, klärend, Mehrwert stiftend, was sich etwa in folgendem Zitat wider-spiegelt: «Ich war schon viel in Strategieprozessen unterwegs und habe nun neue Ideen bekommen, die Verbindung von Teamentwicklung und Strategiepro-zessen effektiv zu gestalten.» Wir stellen Ihnen un-sere Erkenntnisse und Workshophinweise gern auch in unseren Buchvernissagen im November und Wei-terbildungen Anfang Februar vor.

www.strategie-und-diversität.ch.

Strategie und Diversität – Moderations methoden, Erfahrungen, Workshopdesigns

Ein Engagement des bsoDas oben beschriebene Projekt wurde vom bso ideell unterstützt.Das Buch «Strategie und Diversität» wird in der Ausgabe 1/2015 eingehend be sprochen.

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U N T E R N E H M E R / I N S E I N

Kooperationsverträge und deren rechtliche Aus gestaltung

Sie entschliessen sich als Unternehmer oder Unter-nehmerin mit anderen Marktteilnehmern zusam-menzuarbeiten, um als Team eine bestimmte Dienstleistung zu erbringen oder ein Produkt an-zubieten. Welche Fragen stellen sich beim Abschluss und Vollzug eines entsprechenden Kooperations-vertrags?

Definition Der Kooperationsvertrag ist als Vertragstyp im Gesetz nicht gesondert geregelt. In der Praxis wird der Begriff für die unterschiedlichsten Formen der Zusammenarbeit ver wendet.

Formen des KooperationsvertragsGrundsätzlich kann der Kooperationsvertrag im Kleide sämtlicher von der Rechtsordnung zur Ver-fügung gestellten Formen erscheinen. Im Schwei-zerischen Recht kommen dafür einfache schuld-rechtliche Austauschverträge (beispielsweise Werkvertrag, Auftragsverhältnis, Kaufvertrag etc.) aber auch sämtliche vom Gesellschaftsrecht zur Verfügung gestellten Rechtsformen (einfache Ge-sellschaft, Genossenschaft, Aktiengesellschaft etc.) als vertraglicher Rahmen in Frage.

Leistungsaustausch oder gemeinsamer ZweckKernfrage ist, was mit dem Vertrag erreicht werden soll und welche Ziele mit der Zusammenarbeit an-gestrebt werden.

Wird die Kooperation mit dem Ziel eines Leis-tungsaustausches eingegangen, eignen sich als rechtlicher Rahmen vor allem schuldrechtliche, zweiseitige Austauschverträge wie beispielsweise der Auftrag und der Werkvertrag. Ein Ziel in der Form eines Leistungsaustauschs liegt dann vor, wenn sich beide Parteien von der Kooperation Vor-teile versprechen, indem sie von der jeweiligen Ver-tragspartei exklusiv oder zumindest privilegiert Leistungen beziehen können. In der Regel handelt es sich um gesetzlich nicht geregelte Verträge, so-genannte Innominatverträge, welche jedoch meist aus Elementen gesetzlich geregelter Typen bestehen.

Die schuldrechtlichen Austauschverträge eignen sich vor allem für Zweierbeziehungen. Sobald mehr als zwei Vertragspartner zusammenarbeiten wollen,

wird die Ausgestaltung eines solchen Vertrags kom-pliziert und unübersichtlich.

Als Beispiel können Informationsaustauschver-träge genannt werden, bei welchen in der Regel beide Parteien aufgrund der gegenseitigen Leistungs-pflicht von Informationen profitieren. Das Aus-tauschverhältnis eignet sich auch für vertikale Kooperationen, bei welchen der eine Vertragspartner dem anderen hierarchisch unterstellt ist, was namentlich bei Verträgen mit Subunternehmern denkbar ist.

Soll mit der Zusammenarbeit dahingegen ein gemeinsamer Zweck verfolgt werden und steht nicht wie beim vorgenannten Beispiel der Leistungsaus-tausch zwischen den Vertragsparteien im Zentrum, eignet sich eine gesellschaftsrechtliche Regelung der Kooperation (Genossenschaft, Aktiengesell-schaft, einfache Gesellschaft etc.).

Hier ist zum Beispiel an Arbeitsgemeinschaften (ARGE) zur Durchführung eines Bauauftrags oder an Beschaffungsgemeinschaften zu denken, bei welchen sich Handwerker, Händler oder andere Ver-tragspartner zusammenschliessen, um günstigere Preise und Konditionen zu erlangen.

FazitWelche der verschiedenen Rechtsformen sich für eine bestimmte Zusammenarbeit am besten eignet, beurteilt sich nach den im Einzelfall vorliegenden Umständen. Wesentlich ist, dass die vereinbarten Ziele und Zwecke der Zusammenarbeit mit der ge-wählten Rechtsform überhaupt erreichbar sind.

Eine generelle Aussage, welche Rechtsform sich für die Ausgestaltung des Kooperationsvertrags am besten eignet, ist kaum möglich. Bei der Wahl der richtigen Gefässe sind die konkreten Umstände wie der verfolgte Zweck der Zusammenarbeit, Anzahl der am Kooperationsvertrag beteiligten Parteien, Haftungsfragen und ähnliche einzelfallbezogene Aspekte zu berücksichtigen. Für die Wahl der geeig-neten Rechtsform und für die Ausgestaltung des Vertrages kann es sich auszahlen, eine Juristin oder einen Juristen beizuziehen.

Olivier Glättli, Rechtsanwalt bei Advokatur Notariat Lemann, Walz & Partner, www.lw-p.ch,

unter Mitarbeit von Melanie Bütschi, MLaw

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Lebe dein

ÄndernKatja Ruff-Breitenmoser im Portrait

Andrea Zuffellato

Katja Ruff-Breitenmoser unterstützt kreative Köpfe, potenzielle Jungunternehmerinnen und innovative Tüftler dabei, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Mit ihrem eigenen Start-up Change-Makers spannt sie ein tragfähiges Netzwerk. Ein zentrales Angebot von Ruff-Breitenmoser ist dabei das «Change-Makers-Curriculum», eine Mischung aus Projektcoaching und Lehrgang. Dabei bringt sie einerseits ihr eigenes Knowhow als Juristin, Bildungsfachfrau und Prozess-beraterin, als Lektorin und Spezialistin für Gemein-wesenentwicklung selber ein und setzt andererseits auf moderne Organisationsformen wie Wissensnetz-werke oder«the art of hosting». Beim letzteren leistet Ruff-Breitenmoser ihren Beitrag, indem sie als Gast-geberin sozialer Think-Tanks Menschen mit unter-schiedlichen Hintergründen vernetzt. Expertinnen und Experten, vom Grafiker bis zur Webdesignerin,

vom Finanzexperten bis zum Marketingprofi arbeiten bei Change-Makers zusammen und geben neuen Ideen Rückendeckung und Auftrieb. In interdisziplinären Gruppen und mittels Netzwerken von gleichgesinnten Zukunftsmacherinnen will Ruff-Breitenmoser die Anschlussfähigkeit sowie die Umsetzungschancen der Projekte ihrer Kundinnen und Kunden erhöhen und es allen Beteiligten ermöglichen, Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln und zu teilen.

Neben vielen Anglizismen stechen aus der Web site und dem Informationsmaterial besonders die vielen freundlichen Gesichter sowie sehr hehre Ziele hervor. Doch das Projekt Change-Makers scheint den Nerv der Zeit zu treffen. Es wurde bereits vor der ersten Durchführung für den Nachhaltigkeitspreis der in-ternationalen Bodenseekonferenz nominiert.

Inspiriert vom «positive journalism» sammelt Ruff-Breitenmoser Episoden des Gelingens und mit einem Funkeln in den Augen schildert sie die Ge-

Sich mit Gleichgesinnten zusammentun, etwas anpacken und zum Erfolg führen – so lässt sich die Vision der tatkräftigen Pionierin zusammen- fassen.

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schichte eines Freundes, der sich beim Joggen über die vielen Äpfel gewundert hat, die jeden Herbst un-gepflückt an den Bäumen hängen bleiben oder auf den Wiesen verrotten und dem andererseits die Arbeits-losigkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen zu denken gab. Dieser Freund produziert mittlerweile einen eigenen Apfelsaft und bietet Menschen mit Handicaps eine sinnvolle Arbeit. Genau solche Ideen möchte Ruff-Breitenmoser unterstützen. Es sind nicht unbedingt die grossen Gewinne, welche die HSG-Absolventin interessieren. Geld scheint nicht ihre zentrale Währung zu sein.

Ruff-Breitenmoser ist es ein Anliegen, mit Change-Makers auch «kleinen Leuten und ihren Ideen» eine Chance zu geben: «Viele Menschen verweilen im Träu-men und ihre Ideen, Talente und Potenziale dümpeln vor sich hin. Dabei braucht es oft nur so wenig, um Projekte in die Tat zu bringen. Nichts freut mich mehr, als wenn Menschen ihre Leidenschaften leben können, wenn sie damit einen aktiven Beitrag in der Gesell-schaft leisten können und sich selber als erfolgreich erleben», so Ruff-Breitenmoser.

Als «Social Entrepreneur» unterstellt Ruff-Brei-tenmoser ihr Arbeiten und Wirken dem Prinzip

Enkeltauglichkeit und so werden auch die Partner und Kunden bei Change-Makers nach den Massstäben der Nachhaltigkeit ausgewählt. Sie frage sich auch selbst deshalb immer wieder, ob sie mit ihrem Tun die Welt gestaltet, in der sie leben möchte und die sie auch ihren Kindern und Enkelkindern hinterlassen möchte. Sie betrachtet diesen Standpunkt als grosse Heraus-forderung aber auch als kreativen Ausgangspunkt. Ihre Vorbilder sind Phänomene wie sharing economies, open source oder Mikrokredite.

Anstatt einem Copyright findet man auf der Homepage den Vermerk «please copy, share, enjoy» – das Teilen scheint ein ganz wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit zu sein. Und so versteht Ruff-Breitenmoser ihr «Change-Makers-Curriculum» denn auch als gemein-sames Labor, wo Ideen getestet und kreativ erkundet werden sollen, wo Prototypen entwickelt werden, wo Fehler gemacht werden, aber auch erste Erfolge gefei-ert werden können.

Engagement, innovative Ideen und guten Willen zeigt die junge Unternehmerin zweifellos, dennoch könnte ihr letzten Endes doch das liebe Geld einen Strich durch die Rechnung ziehen. Denn gerade auch für die «kleinen Leute und ihre Ideen» ist das Change-

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Makers-Curriculum ein grosser Brocken. Doch auch hierfür hält Ruff-Breitenmoser Ideen bereit.

Selber arbeitet sie gleich in verschiedenen Pro-jekten mit, die versuchen, traditionelle Finanzie-rungsmodelle neu zu denken, das Ändern zu leben und die Anliegen von Nachhaltigkeit in der Gesell-schaft zu etablieren. Sie engagiert sich für die Im-plementierung von Co-working Spaces in verschie-denen Städten. Diese Gemeinschaftsbüros und Arbeitsplätze bieten ganz unterschiedlichen Men-schen zentrale Räumlichkeiten, Sitzungszimmer und moderne Arbeitsplätze. Die Co-working Spaces sind aber auch soziale Zentren und Ideen-fabriken. Hier kommen Netzwerke ganz natürlich zustande und Menschen können ihre Ideen und Projekte in einer frühen Phase mit anderen teilen und reflektieren. Nebenbei koordiniert Ruff-Brei-tenmoser das überregionale Projekt «Zwischen-nischen», welches leer stehende Räumlichkeiten und raumsuchende Kreative miteinander verbin-det und so temporäre Nutzungen ermöglicht.

Lebe dein Ändern – und unterstütze andere, dasselbe zu tun. So könnte wohl ein Leitmotiv von Katja Ruff-Breitenmoser heissen, jedenfalls bleibt es die Inspiration nach dem gemeinsamen Gespräch.

P R A X I S

K O L U M N E

Ghirmet ischt öi gschafft*

Bevor Sie lesen, was das Sprichwort bedeutet, ver-weilen Sie einfach einen Moment beim Wort «ghir-met». Sprechen Sie es leise vor sich hin. Ändern Sie dann die Lautstärke. Hören Sie auf den Klang dieses Wortes. Was macht es mit Ihnen? Welche Erinne-rungen tauchen auf, welche Stimmung?

Für mich ist am Auffälligsten die Luft, die ich zu Beginn des Wortes ausstosse. «GHIRMET». Als würde ich mit der Atemluft Ballast von mir abgeben. Mit jedem neuen «ghirmet». So dass mir leichter wird. Und je länger ich das Wort in meinem Mund kaue, ihm nachspüre, umso ruhiger werde ich.

Ähnliches geschieht mir, wenn ich im Lexikon der schönen Wörter blättere. «Lauschen», «lind», «wunderlich», «zeitvergessen» lassen mich in Au-genblicke eintauchen, jenseits von Betriebsamkeit.

Ich hab zusätzlich im Variantenwörterbuch des Deutschen recherchiert, nach einem Synonym von «ghirmet» und bin auf den Ausdruck «sich ausras-ten» gestossen. Wird «ausrasten» reflexiv ge-braucht, bedeutet es «sich ausruhen», «entspan-nen», «rasten». Wird «ausrasten» jedoch nicht reflexiv verwendet, bedeutet es, wie wir alle wissen, «die Nerven verlieren». So ein kleiner Unterschied. Und so einfach. Wenn ich mich auf mich besinne. Dann kehrt beim mich Ausrasten Ruhe ein. Und bewahrt mich vor dem Ausrasten.

Vielleicht hat «ghirmet» die oben beschriebene Wirkung nur bei mir, weil es aus meinem Dialekt stammt? Und Sie spüren gar nichts dabei? Haben aber Lust eine kleine lange Weile im eigenen Sprach-schatz nach wohltuenden Wörtern zu forschen. Wie zum Beispiel «leujä», «plegärä», «ruäbä».

Wie gern tät ich wissen, wie Ihre Fundstücke klingen.

* Übersetzungshilfe: «Geruht ist auch gearbeitet». Kurze Rast machen, Atem schöpfen, unterwegs, besonders mit einer Bürde, die man abstellt, ausruhen. Bedeutung: Um eine Arbeit gut ausführen zu können, muss man von Zeit zu Zeit rasten. Das Rasten gehört zur Arbeit.

Aus: Schmid, Volmar. Das Sprichwort im Walliserdeutschen. Lizentiatsarbeit. Freiburg, 1978

Eva-Maria Millius-Imboden ist Beraterin und Supervisorin bso

[email protected]

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Dezember 2014Gewaltfreie Kommunikationnach Marshal B. Rosenberg8. bis 9. Dezember 2014Dieses Seminar bietet eine praktische Einführung in die Sprache der gewalt-freien Kommunikation. Der Schwerpunkt liegt darauf, unsere Ausdrucks und Wahrnehmungsgewohnheiten im priva-ten und beruflichen Alltag in Richtung der gewaltfreien Kommunikation zu ver-ändern. Wir lernen, uns so auszudrü-cken, dass wir mit uns und unserem Ge-genüber echt und einfühlsam verbunden sind. Dadurch steigern wir die Chancen, dass unser Gegenüber das hört, was wir wirklich von ihm möchten, ohne dass er oder sie Vorwürfe wahrnimmt. Und wir lernen, darauf zu hören, was unser Gegenüber wirklich von uns möchte.Dr. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Luhmann visuell umgesetzt9. Dezember 2014Franz Kasperski Luhmann und seine systemtheoretischen Konzepte durch «andere» Zugänge ver-stehen und konkret anwendbar machen.isi – institut für systemische impulse, Zürich, www.systemische-impulse.ch

Führungsfragen verfilmt – Ein szenisches Labor15. bis 17. Dezember 2014In diesem Fachseminar können Sie Szenen Ihres Führungsalltags erarbeiten, proben, drehen, auswerten und neu inszenieren. Erweitern Sie in einem ge-schützten Rahmen Ihre Perspektiven, probieren Sie Neues aus und entdecken Sie Ihre kreativen Ressourcen. Theaterregisseur Franz Kasperski; Prof. Dr. Olaf GeramanisFHNW, Baselwww.organisationsdynamik.ch/aktuelles

Stressmanagement und Burnout-präventionin der Beratung: Die 3-Typen-Strategie im Umgang mit Stress15./16. Dezember 2014Ruth EnzlerAnhand der 3-Typen-Strategie im Um-gang mit Stress beschäftigen sich die Teilnehmenden mit relevanten Konzep-ten zu beruflichem Stress, zu persönli-chen Mustern der Stressbewältigung und erfahren konkrete Anregungen für ihre beraterische Tätigkeit.isi – institut für systemische impulse, Zürich, www.systemische-impulse.ch

Januar 2015Eingliederungsmanagement – Wege zur Innovation in der ArbeitsintegrationJanuar 2015In der sozialen Sicherung und in Unter-nehmen werden vermehrt Anstren-gungen zum Arbeitsplatzerhalt und zur Re-Integration unternommen. Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW bietet Ihnen dazu ein breitgefächertes Weiterbildungsangebot an. Prof. Dr. Thomas GeisenHochschule für Soziale Arbeit FHNWRiggenbachstrasse 16, 4600 Olten+41 62 957 20 [email protected] www.das-eingliederungsmanagement.ch

Duale Strategieprozesse moderieren9., 10., 16., 17. Januar 2015 Erika Lüthi (i-conet) und Kerstin Pichel (ZHAW)Vielseitigkeit für strategische Entschei-dungen nutzbar machen – im laufenden Strategieworkshop. Kognitives und intuitives Wissen erschliessen – für tragende Strategien. Prozess- und Expertenberatung verbinden. Sie lernen Moderationsmethoden und Workshop-designs kennen und anwenden. Mehr Informationen unter www.strategie-und-diversität.ch.

Basics für Berater/innen und Coachs: Burnout erkennen, abklären und lösungsorientiert begleiten14. bis 15. Januar 2015So wird es möglich, an ganzheitlichen Lösungen zu arbeiten, statt punktuelle Symptombekämpfung zu betreiben. Sie lernen in diesem Seminar, kompetent mit der Burnout-Thematik und deren Schwerpunkten umzugehen: Prävention, Abklärung und Begleitung. Adrienne LégeretFachhochschule NordwestschweizRiggenbachstr. 16, 4600 Olten062 957 21 [email protected]

best practice: Die Wirkung kollektiver Emotionen19. Januar 2015Luc CiompiDer Begründer des Affektlogik hat seine Konzepte erweitert und wirft einen pra-xisorientierten Blick auf seine gesammel-ten Erfahrungen und Entwicklungen, mit Bezug zu aktuellen Themen und Heraus-forderungen.isi – institut für systemische impulse, Zürichwww.systemische-impulse.ch

Lösungsfokussierte Gesprächsführung19. bis 20. Januar 2015In diesem Workshop bekommen Sie ein klares Bild davon, was Lösungsfokus-sierung im Sinne der Begründer von Mil-waukee (Steve de Shazer und Insoo Kim Berg) bedeutet. Sie erleben, welchen Unterschied es macht, wenn ein Gespräch lösungsfokussiert geführt wird. Sie lernen die Struktur eines lösungs-fokussierten Gesprächs kennen und setzen diese in die praktische Gesprächs-führung um.Dr. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Gewaltfreie lösungsfokussierte Kommunikation22. Januar bis 23. September 2015Diese 14-tägige Weiterbildung ist für Personen, die an Veränderungen eigener Einstellungen hin zu einer nicht-gewalt-samen und lösungsfokussierten Grund-haltung interessiert sind. Einstellungen und Haltungen definieren wie wir die Welt wahrnehmen, verstehen und in ihr handeln. Wer davon ausgeht, dass der Mensch immer nur seinen Eigen nutz verfolgt, lebt in einer Welt von Egoismus und gegenseitiger Ausbeutung. Anders ist die Welt derjenigen, die spontan davon ausgehen, dass der Mensch immer an Verbindung und Austausch zum Wohle aller interessiert ist. Hier treffen sich Lösungsfokussierung und gewalt-freie Kommunikation: Lösungs-fokussierung hilft, uns auf das zu kon-zentrieren, was für uns und die anderen funktioniert und uns allen Freude bereitet, gewaltfreie Kommunikation hilft wohlwollend zu verstehen, wenn etwas nicht funktioniert und Leid zur Folge hat und beides zusammen hilft, Veränderungen zu bahnen, damit es in Zukunft besser funktioniert und Freude bereitet.Dr. Marco RonzaniAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Infoabend zum Lehrgang Körper-psychotherapie IBP & IntegrativesCoaching/Integrative Beratung IBP22. Januar 2015, 19.30 bis 21.30 UhrWartstrasse 3, 8400 Winterthurbso-anerkannter, 3-jähriger berufs-begleitender Lehrgang.Informationen und Anmeldung: www.ibp-institut.ch, 052 212 34 30

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W E I T E R B I L D U N G

LOM (lösungsorientiertes Malen)meets NLP, eine Synergie zweier lösungsorientierter Coaching- Methoden24. bis 25. Januar 2015 in Basel CHF 440.– und 31. Mai bis 5. Juni 2015 im Tessin CHF 1390.–Anfragen unter Sylvia Bandini [email protected]

«Allem Anfang wohnt ein Zauber inne»24. Januar 2015Kreative, erfolgreiche Einstiege in Bera-tungssitzungen – eine Werkstatt voller Ideen und Anregungen. blablart Biel, Katharina Gerberwww.blablart.ch/werkstatt/themen-werkstatt

Erfolgswerkstatt26. Januar 2015Ein Projekt umsetzen und Ziele verwirklichen? In der Erfolgswerkstatt finden Sie hilfreiche Sparringpartner/-innen und andere Ressourcen. Die Gruppe trifft sich jeden 4. Montag im Monat, 18.30 bis 21.00 Uhr. blablart Biel, Katharina Gerberwww.blablart.ch/werkstatt/ erfolgswerkstatt

Professionalisierung in Systemischer Transaktionsanalyse29. bis 30. Januar 2015 in WinterthurStart der Weiterbildung für Beraterinnen und Berater sowie Führungskräfte, die in unterschiedlichen Kontexten mit Menschen in ihrer Arbeitswelt arbeiten. An sechsmal zwei Tagen erhalten Sie die Gelegenheit Ihre persönliche und bera-terische Kompetenz zu erweitern sowie die professionellen Rollen zu reflek-tieren. Systemische Konzepte, Konzepte aus der Organisationsentwicklung, Führungstheorien und Konzepte aus der Transaktionsanalyse werden vertieft und praktisch umgesetzt. Diese Weiter-bildung ist gleichzeitig auch Vorberei-tung für das Examen als Transaktions-analytiker/in sowie Supervisorin bso.Maya Bentele, dipl. Psychologin FH/SBAP, lehrende Transaktionsanalytikerin (TSTA) im Bereich Organisation und Beratung www.b-weg.ch, [email protected]

Seminar IBP erleben29. bis 31. Januar 2015Seminarzentrum Chlotisberg, Gelfingen (LU)3-tägiger Einführungskurs für alle, die sich für den Lehrgang «Integratives Coaching/Integrative Beratung IBP» interessieren. Zum lebens- und praxis-nahen Kennenlernen der IBP Konzepte.Informationen und Anmeldung:www.ibp-institut.ch

Authentisch sein im öffentlichen Auftritt30. Januar bis 31.März.2015In diesem Seminar haben Sie die Möglichkeit, spielerisch an Ihre unter-schiedlichen Auftrittssituationen heranzu gehen. Es bietet Ihnen Gelegen-heit, sicherer, weil authentischer in öffent lichen Situationen zu werden. Sie machen sich auf, Ihre persönliche Ausdrucksform zu entdecken und haben die Möglichkeit, Ihr Self Marketing in einem geschützten, spielerisch-experi-mentellen Umfeld auszuprobieren und zu verbessern.Franziska von BlarerAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Februar 2015Persönliche Bilanz – als visionäres Experiment2. bis 4. Februar 2015In diesem Fachseminar können Sie in einem mehrstufigen Prozess Ihren Weg als Führungskraft beleuchten. Sie ent wickeln Ihre persönliche Ausrichtung sowie Ihr Führungsleitbild und werden sich Blockaden und Barrieren bewusst, um diese verabschieden zu können. Stefanie Husi-Giessmann;Kristina HermannFHNW, Baselwww.organisationsdynamik.ch/aktuelles

Lösungsfokussierte Kompetenz9. Februar bis 3. Juni 2015In dieser 10-tägigen Weiterbildung er-leben Sie eine Vielzahl von Möglichkeiten der Anwendungen des lösungsfokus-sierten Ansatzes: Einzelcoaching, Team-coaching, Mediation, Systemische Strukturaufstellung. Sie gewinnen einen Überblick über den Ablauf lösungsfokus-sierter Gespräche in unterschiedlichen Kontexten und die Vielfalt der lösungs-fokussierten Fragen und Interventions-techniken. Sie erleben sich selbst, wenn Sie lösungsfokussierte Gespräche führen und erfahren, welche Wirkungen es hat, wenn jemand mit Ihnen ein solches Gespräch führt. Dabei integrieren Sie den lösungsfokussierten Ansatz in Ihre eigenen beruflichen Kontexte und können eine lösungsfokussierte Haltung für alle Lebenslagen entwickeln.Dr. Marco Ronzani u. a.Ausbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Weiterbildung in Lösungsfokussierter Mediation 12. Februar bis 20. Mai 20156-tägige Weiterbildung Februar bis Mai 2015Lösungsfokussierte Mediation ist anders als alles, was Sie bisher über Mediation gehört, gelernt und erlebt haben: Über den Inhalt des Konflikts und die Probleme, die von den Beteiligten damit in Verbindung gebracht werden, wird in einer lösungsfokussierten Mediation meist gar nicht geredet – und wenn, dann erst, wenn sie als Ressourcen ge-nutzt werden können. Gesprochen und nach gedacht wird in einer lösungs-fokus sierten Mediation über die Hoff-nungen der Beteiligten, über den von allen erwünschten Zustand und über das, was noch oder schon gut funktioniert. Und sofort wird begonnen, nach Art der erwünschten Zukunft zu handeln. Dr. Marco Ronzani Ausbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Fortbildung Integrative Paarberatung IBPStart: 26. Februar 2015Swedenborg Zentrum, Zürich10 Fortbildungstage verteilt auf ein Jahr, für BeraterInnen und Psychothera-peutInnen.Die Teilnehmenden lernen auf der Grundlage der Integrativen Körper-psychotherapie IBP und anderer Ansätze, namentlich der systemischen und integrativen Paarberatung, Paare in ihrem Beziehungsprozess kompetent zu begleiten.Informationen und Anmeldung: www.ibp-institut.ch, 052 212 34 30

FocusingEinführungsabende in Zürich 27. Februar und 27. März 2015Nähe HB, 19.00 bis 21.30 Uhr. Eveline Moor Züllig, [email protected]. Neue Basisausbildung 13. bis 17. Mai (Auffahrt).

Preise In der Rubrik Weiterbildung können Sie Tagungen, Seminare, Veranstaltungen aufnehmen lassen. Grundtarif pro Eintrag: CHF 30.–, darin enthalten sind 250 Zeichen inklusive Zwischen räume. Je weitere angefangene 10 Zeichen erhöht sich der Preis um CHF 1.–.Das Journal 4/2014 erscheint am 24. November 2014. Texte bitte bis 27. Oktober 2014 an [email protected], Vermerk «Rubrik Weiterbildung».

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W E I T E R B I L D U N G

März 2015Systemisch-lösungsorientierte Aus- und Weiterbildung: Anwendungen aus der SystemischenStrukturaufstellungsarbeitAb März 2015 in Mörschwil – St. Gallenmit Barbara Schmidt, Systemische Beraterin SySt®/SYSTEMIS, Supervisorin/ Coach bso www.beratungen-gallusberg.ch

CAS Changeprozesse begleiten – Organisationen verstehenund aktiv gestalten 2. März bis 24. November 2015Organisatorische Veränderungen in Unternehmen sind notwendig und oft ge-wollt. Der tatsächliche Verlauf ist jedoch meist ungewiss und niemals vollständig kontrollierbar. Je kompetenter Sie sich diesen Unsicherheiten mithilfe prozess-orientierter Verfahren stellen, desto erfolgreicher können Sie Veränderungs-prozesse begleiten.Dieser CAS ist zugleich Bestandteil des MAS-Programms: Change und Organi-sationsdynamik (bso-anerkannt als Coaching und Organisationsberatungs-ausbildung)Kristina Hermann, Prof. Dr. Olaf Geramanis et.al.FHNW, [email protected] www.organisationsdynamik.ch/aktuelles

Wer fragt, der führt5. März 2015 Die Teilnehmenden:– erkennen frühzeitig mögliche Konflikt-

situationen am Arbeitsplatz – können im Führungsalltag wichtige

mediative Fragetechniken und Gesprächsmethoden gezielt einsetzen.

– können in Konfliktsituationen adäquat reagieren und vermittelnd wirken

Raymund Solèr, lic. iur., Mediator SDM, Coach, IEF Bereichsleiter Mediation und KonfliktkulturIEF, Institut für systemische Entwicklung und FortbildungVoltastrasse 27, 044 362 84 [email protected], www.ief-zh.ch

Freie Werkstatt für BeraterInnen7. März 2015Gezielter und effizienter als eine Weiter-bildung: mit eigenen Fragen und An-liegen in die Werkstatt kommen und diese mit Hilfe der vorhandenen Ressour-cen bearbeiten und lösen. blablart Biel, Katharina Gerberwww.blablart.ch/werkstatt/ freie-Beratungswerkstatt

Change Management – zwischen Kunst und Handwerk9. und 10. März 2015Roger RomanoRoger Romano berichtet aus seinem reich-haltigen Erfahrungsschatz und stellt konzeptuelle Überlegungen zu Erfolgs-faktoren des Changemanagement vor: Methoden und Instrumente, Handwerk und/oder Kunst, konkrete Praxisfälle, was zählt?isi – institut für systemische impulse, Zürich, www.systemische-impulse.ch

Transaktionsanalyse und Macht – was macht Macht?14. bis 15. März 2015Kongress der «Deutschweizer Gesell-schaft für Transaktionsanalyse»26 Workshops mit Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie den bekannten «Musterbrecher»DSGTAwww.dsgta-kongress.ch

Systemische Strukturaufstellungen Besser aufgestellt im Alltag16. bis 17. März 2015In diesem Einführungskurs werden Sie vertraut mit den Grundlagen der Systematischen Strukturaufstellungen. Wir entwickeln gemeinsam praktische Anwendungen für den Selbstgebrauch im Alltag. Der Besuch dieses Einfüh-rungskurses ist die Voraussetzung für die Teilnahme an der Weiterbildung in Systematischen Strukturaufstellungen, die im Mai 2015 beginnt.Dr. Marco Ronzani und Franziska von BlarerAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Zürcher Ressourcen Modell ZRM I: Basics17. und 18. März 2015Andrea SzekeresEinführung in Hintergründe, Methoden und Anwendung des Ansatzes, mit Ver-tiefungsmöglichkeit im Juni ZRM II: Tools für Coaching und Teamentwicklung)isi – institut für systemische impulse, Zürich, www.systemische-impulse.ch

Achtsamkeit – eine hochwirksameRessource in der Hypnotherapie20. bis 21. März 2015Die Seminarteilnehmer/-innen können unter Anleitung praxiserprobte, effektive Achtsamkeits- und Meditationsübungen selbst ausprobieren. Die Anwendungen werden demonstriert und eingeübt.Karl-Josef Sittig, Dipl.-Psych., Münster/BerlinIEF, Institut für systemische Entwicklung und FortbildungVoltastrasse 27, 044 362 84 [email protected], www.ief-zh.ch

Coaching heute: Zwischen Ver-traulichkeit und Firmeninteressen26. bis 27. März 2015 Kongress der Hochschule für angewand-tes Management in Erding bei MünchenMit Vorträgen, Workshops, Live- Coachings u.v.m. von insgesamt 34 Refe-renten. Organisatorin ist Prof. Jutta Heller zusammen mit der Fakultät Wirtschaftspsychologie. Frühbucher bis 17. Dezember 2014 statt € 490.– für € 392.–.www.coaching-kongress.com

Mit dem Bauch denken . . .Intuitive Pfade in Mediation, Coaching und Beratungskontext27. bis 28. März 2015Dieses Seminar wendet sich an BeraterInnen, Coaches, MediatorInnen und an alle die ihren Umgang mit Konflikten, mit Menschen in schwierigen Situationen verbessern und aufheitern wollen.Dr. Ed Watzke, WienAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Weiterbildungsrecycling für BeraterInnen28. März 2015Eine Werkstatt für den Austausch von Erkenntnissen aus besuchten Weiter-bildungen, die Orientierung über Lohnendes und die Auffrischung von Gelerntem. blablart Biel, Katharina Gerberwww.blablart.ch/werkstatt/ weiterbildungsrecycling

best practice in changemanagement31. März und 1. April 2015Klaus DopplerKlaus Doppler führt ein und erzählt über Changeprozesse, seine Erfahrung mit gelungenen und eher schwierigen Prozes-sen. über Gestaltungsspielräume und Verantwortung, über Interventionen, do’s and don’ts.isi – institut für systemische impulse, Zürich, www.systemische-impulse.ch

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W E I T E R B I L D U N G

April 2015Organisationstraining: Teamdynamik in Organisationen – ein Organisationslabor13. bis 17. April 2015Am meisten lernt man über Organisa-tionen, indem man sich organisiert! Entwickeln, beobachten und verändern Sie eine Organisation und erleben Sie unmittelbar die Organisationsdynamik in der Life-Simulation. Frühzeitig an-melden – es hat bereits über 40 Teilneh-mende!Prof. Dr. Olaf Geramanis, Susanne Möller-Stürmer.FHNW, [email protected]/aktuelles

Eine Einführung in die Transaktions -analyse: Theorie und Praxis für den Umgang mit sich und anderen15. bis 17. April 2015 in WinterthurDie wichtigsten – sehr klar und verständ-lich gestalteten – Grundkonzepte der Transaktionsanalyse werden im Seminar «Professionalisierung der Kommunika-tionskompetenz» auf anschauliche Art vermittelt. Nach der Weiterbildung kennen Sie ausgewählte Basiskonzepte der Transaktionsanalyse sowie die wich-tigsten Stärken und Schwächen Ihres eigenen Kommunikationsstils. Ausserdem wissen Sie wie Sie in schwierigen Situa-tionen die Kommunikation positiv beein-flussen können. Sie haben Ihre wichtigs-ten Stressoren identifiziert und kennen Strategien, um diese zu entschärfen. Bei dieser Weiterbildung handelt es sich um den offiziellen Einführungskurs (101) in die Transaktionsanalyse.Maya Bentele, dipl. Psychologin FH/SBAP, lehrende Transaktionsanalytikerin (TSTA) im Bereich Organisation und Beratung www.b-weg.ch, [email protected]

System.-lösungsorientiertes Coachingbso anerkannt ab 21. April 2015 Hankovszky, Fuchs CHF 3850.–www.wilob.ch

Mai 2015Empowerment für Organisationenbso anerkannt 4. Mai 2015 Dr. Gunther SchmidtCHF 5500.–www.wilob.ch

Umgang mit Emotionen im professionellen Kontext4. bis 5. Mai 2015In der Beratung und Mediation gehören Emotionen unter den Konfliktparteien zur alltäglichen Erfahrung von professionel-len Helfern. An Beispielfällen werden zum einen Methoden und Techniken für die indirekte Arbeit mit Emotionen gelehrt und erprobt. Zum anderen wird die direkte Ar-beit mit Emotionen an Praxisfällen vertieft.Heiner Krabbe, dipl. Psych., psych. Psychotherapeut, Mediator (BAFM), Mediations-SupervisorIEF, Institut für systemische Entwicklung und FortbildungVoltastrasse 27, 044 362 84 [email protected], www.ief-zh.ch

Weiterbildung in SystemischeStrukturaufstellungen 13. Mai bis 4. November 201511-tägige Weiterbildung von Mai bis November 2015.Sie sind TherapeutIn, Coach, Organisations- und/oder UnternehmensberaterIn, Media-torIn, Sie sind in einem sozialen Beruf tätig oder haben eine Führungs position und Sie wollen Ihr professio nelles Interventionsre-pertoire mit Syste mischen Strukturaufstel-lungen erweitern und bei Ihrer Arbeit wirk-samer werden. Wir haben das sehr reiche wie differenzierte Interventionssystem in einer vier Jahre dauernden Ausbildung bei den Entwicklern Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer gelernt und seither in der Praxis weiterentwickelt. Wir glau-ben, dass es uns gelungen ist, diese Methode auf möglichst einfache und leicht erlern-bare Formen zu reduzieren und in einen effektiven Lernprozess einzubetten. Sie soll in der alltäglichen Praxis funktionieren und einfach anwendbar sein, ohne auf Wesentliches und für die Wirksamkeit Ent-scheidendes zu verzichten. Die zukünftig Leitenden sollen das Interventionssystem verstehen und wissen, warum sie das tun, was sie tun. Gleichzeitig sollen sie lernen, systemischer zu denken und zu handeln, was zu einem sorgfältigen Umgang mit Sys-temischen Strukturaufstellungen gehört.Dr. Marco Ronzani und Franziska von BlarerAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Zusatzqualifikation SupervisionStart: 27. bis 30. Mai 2015,Swedenborg Zentrum, Zürich1-jährige Fortbildung für Coaches und PsychotherapeutInnen. Mitglieder des bso können aufgrund der Zusatzquali-fikation Supervision die Berechtigung er-langen, den bso-Titel «SupervisorIn bso» zu führen. Informationen und Anmeldung:www.ibp-institut.ch, 052 212 34 30

Provokative SystemArbeit29. bis 30. Mai 2015Schwerpunkt des Seminars ist das eigen-ständige Üben des provokativen Stils. Zu Übungszwecken hat Höfner Frank Farrelly’s Provokative Therapie in ihre Bestandteile «zerlegt» und die Elemente des Provokativen Stils und der Provoka-tiven SystemArbeit herausgearbeitet. Im Seminar werden dazu zahlreiche pro-vokative Übungen in kleinen Gruppen durchgeführt.Eigene Anliegen werden in Life-Sitzun-gen mit Noni Höfner bearbeitet.Dr. phil. Noni E. HöfnerAusbildungsinstitut perspectivaAuberg 9, 4051 Basel, 061 641 64 [email protected], www.perspectiva.ch

Juni 2015Konstruktive Kommunikation im Konflikt3. Juni 2015 Die Teilnehmenden– erkennen frühzeitig mögliche Konflikt-

situationen– verfügen über Verhaltensmöglichkeiten

zur Konfliktprävention – vermeiden destruktive Konflikteska-

lationen– können in heiklen Gesprächssitua-

tionen adäquat reagieren und vermit-telnd wirken

– sind entspannter im Umgang mit zwischenmenschlichen Spannungen

Raymund Solèr, lic. iur., Mediator SDM, Coach, IEF Bereichsleiter MediatonIEF, Institut für systemische Entwicklung und FortbildungVoltastrasse 27, 044 362 84 [email protected], www.ief-zh.ch

CAS Organisationsentwicklung8. Juni 2015 bis 17. März 2016Basiskonzepte sowie Methoden und Instrumente der Organisationsentwick-lung erlernen und anwenden; Grund-haltungen und Interventionsprinzipien der OE entwickeln sowie Veränderung der Organisationskultur und Strategie strukturiert und ganzheitlich einleiten. Zugleich als CAS-Kurs Teil des MAS-Programms: Change und Organi-sationsdynamik (bso-anerkannt)Trigon Entwicklungsberatung, GrazFHNW, [email protected]/aktuelles

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I N T E R V I S I O N / M I E T E

Intervisionsgruppe sucht Mitglied/er

Zürich: Unsere Gruppe besteht aus fünf Männern und einer Frau und kommt sechsmal jährlich zusammen. Wir behan-deln Fälle aus einem breiten berateri-schen Spektrum (Coaching, Supervision und Organisationsentwickung in unter-schiedlichen Bereichen wie Pädagogik, Sozialwesen, IT, Laufbahnberatung, u.v.m.). Um gendergerechter arbeiten zu können, würden wir uns sehr freuen, wenn sich eine Frau unserer Gruppe an-schliesst. Wir freuen uns auf deine Anfrage unter [email protected] oder 079 208 09 47.

Bern: Zum Neustart unserer Inter-visionsgruppe im Raum Bern suchen wir zwei Frauen und/oder zwei Männer. Wir treffen uns 6-mal im Jahr à drei Stunden zum Austausch von unseren Erfahrun-gen, Methoden, zur Reflexion und Erfül-lung der qualitativen Bedingungen (bso). Gerne würden wir jemand aus den Berei-chen Wirtschaft, Pflege oder Pädagogik begrüssen. Kontaktpersonen: Harry Frischknecht und Ursula Schellenberger [email protected], Tel. 031 852 13 52

Bern/Baden/Luzern: Intervisions-gruppe sucht ab Herbst 2014 ein bis zwei Neumitglieder. Wir freuen uns darüber, wenn mindestens eine der beiden Perso-nen mit einem grösseren Pensum als Supervisor/in unterwegs ist. Aufgrund der Gruppenzusammensetzung würden wir uns über einen Mann freuen. Unsere Gruppe setzt sich zusammen aus vier Frauen und zwei Männern. Wir arbeiten im Profit- und Nonprofit Bereich und sind als SupervisorInnen bis zu 100% selbständig.Wir treffen uns tagsüber 5- bis 6-mal pro Jahr abwechslungsweise in Bern, Baden und Luzern und sind interessiert an methodisch vielfältigem Arbeiten. Kontakt: Renie Lauper, Reusssteg 10, 6003 Luzern. Tel. 041 240 60 55. Mail: [email protected].

Räume zu vermieten/zu mieten gesucht

Vermietung Büro oder Praxisraum Zentrum St. Gallen. In unserer stilvollen, ruhigen und hellen Praxis im Zentrum von St. Gallen vermieten wir einen Raum zur alleinigen Nutzung (als Büro oder Praxis nutzbar). Die Praxis ist zu Fuss in drei Minuten vom Hauptbahnhof aus erreichbar. Eine gute Infrastruktur (Internetzugang, Pausenraum, WC, Kopierer, Reinigung) steht Ihnen zur Mit-benützung zur Verfügung. Der Raum ist geeignet für eine achtsame Person, die eine ansprechende Umgebung und einen kollegialen Umgang ebenso schätzt wie wir. Die Kosten betragen inklusive Nebenkosten und Mitbenützung der Infrastruktur Fr. 850.–/Monat. Wenn Sie interessiert sind, nehmen Sie mit uns Kontakt auf: www.concentria.ch, [email protected], 071 222 22 07.

In Bern suchen vier systemische Bera-terInnen, die in der ganzen Schweiz tätig sind, jemanden zur Mitmiete des zentral gelegenen Coachingraumes (22 m2). 3 Minuten zu Fuss vom HB Bern. Preis Fr. 250.– monatlich. Kontakt: [email protected] oder 079 287 38 88.

Zürich: Wunderschöner grosser Be ratungsraum mit Sonnenterrasse und Nebenräumen (total 88 m2 Räume) Beratungsraum (33 m2 voll nutzbar [total 56 m2]), Küchenraum (10 m2), Eingangs-raum (10 m2), Terrasse 30 m2 (total 40 m2) Mietzins Fr. 1466.65/Monat (+ Neben-kosten Fr. 268.35/Monat) Übernahme des Mietvertrages ab 1. Januar 2015. Zur Mitbenützung: Waren- und Personen-lift und Rampe.Übernahme eines Teils der Investitionen für Licht, Küche, Elek trisch, Parkett (VB Fr. 8000.–). Der Vermieter wird möglicherweise einen Teil davon übernehmen. Die Räum-lichkeiten eignen sich für Einzel- und Gruppencoachings/-supervisionen sowie Workshops/Seminaren bis max. 12 Perso-nen (ideal bis 8 bis 9 Personen). Ort: Zürich, Flurstrasse 93 (oberste Etage) Weitere Informationen und Bilder: http://bit.ly/1DA7JHZ. Bei Interesse freue ich mich auf die Kon-taktaufnahme per Telefon 044 240 40 38 oder per Mail [email protected]

In Basel Nachfolgemieter/-in für Beratungsbüro gesuchtBüro 40 m2: Arbeitsraum und Sitzungs-zimmer, Keller/Archiv, Hinterhofgarten zur Mitbenutzung Übernahme der Einrichtung erwünscht. Montl. Miete inkl. Fr. 800.–. Weitere Infos unter 079 667 46 73 oder www.shogai.ch /178/ Download

UntermieterIn gesucht für Praxis-räume in der Stadt Luzern (siehe www.beratungmurer.ch/index.php?id=25). Ich vermiete ein Tag pro Woche einen möblierten Praxisraum mit kleinem integriertem Büroarbeitsplatz (Raum 2). Zusätzlich vermiete ich stunden weise möblierte Praxisräume (Räume 1 bis 3). Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme unter 041 310 95 02 oder [email protected].

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Berufung willkommen!23. Januar 2015 in Rikon/Winterthur

Erfolg, Geld und Reichtum... 27. März 2015 in Rikon/Winterthur

Balance statt Burnout – Umgang mit Zeit und Stress 12. Juni 2015 in Rikon/Winterthur

Führungs-Kraft 30. September 2015 in Rikon/Winterthur

Verabschieden und Neubeginn 11. Dezember 2015 in Rikon/Winterthur

Weitere Seminare siehe www.wissenswert.ch

Weitere Informationen und Anmeldung WissensWert GmbH Dr. Elisabeth Vogel Spiegelacker 19, CH-8486 Rikon Mobil +41 79 620 30 30 [email protected] www.wissenswert.ch

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Machen Sie mehr aus sich. Und aus unserer Gesellschaft.

Zürcher Fachhochschule

NEU: CAS Case Management in der Kinder- und JugendhilfeCase Management verbindet einzelfallorientiertes Vor-gehen mit Systemmanagement. Erwerben Sie in diesem CAS Fachkenntnisse zur Case-Management-Methodik, zu effektiver und beziehungsbasierter Fallführung sowie zu interdisziplinärer Zusammenarbeit. CAS-Start im Januar 2015 und im Januar 2016.

Soziale ArbeitWeiterbildung

DAS Supervision, Coaching und MediationEignen Sie sich prozessorientierte Beratungskompetenzen für Gruppen, Teams und Einzelne an. Lernen Sie, in unter-schiedlichen Formaten experimentierfreudig Entwicklung und Veränderung zu initiieren. DAS-Start im August 2015.

Anmeldung für den nächsten Infoabend am 15. April 2015 und Detailprospekte unter www.sozialearbeit.zhaw.ch

ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Departement Soziale Arbeit, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich

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Weitere Informationen und Anmeldung: Email: [email protected] Tel. 071 224 75 04 www.lam.unisg.ch

Lernen Sie die Dynamik von Gruppen erkennen und wie Sie Strategien entwickeln können, um das Potenzial von Gruppen produktiv nutzen zu können.

Seminar: Systemische Gruppendynamik 13.-17. April 2015

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WORKSHOPSKursdaten Titel DozentIn Investition

24.01.2015 Tagung www.tagung-verhaltensaenderung.ch Schmidt, Kuhl, Radatz, u.v.m 320

28./29.05.15 Bis hierhin und nicht weiter! Umgang mit Grenzen NEU! Gudrun Sickinger 580

28.-30.05.1528.-30.05.1528.-30.05.15 Wie werden Organisationen kon� iktfest?Wie werden Organisationen kon� iktfest?Wie werden Organisationen kon� iktfest? Dr. Friedrich Glasl 1080

11.-13.06.1511.-13.06.15 Wenn-Dann-Pläne (& Zusatztag) Wenn-Dann-Pläne (& Zusatztag) Wenn-Dann-Pläne (& Zusatztag) NEU! Dr. Peter Gollwitzer 1450

11./12.09.1511./12.09.15 Musterunterbrechnung durch innere Bilder Musterunterbrechnung durch innere Bilder Musterunterbrechnung durch innere Bilder NEU! Dr. Ilka Hofmann 580

Programm(Auszug) 2015

WEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENWEITERBILDUNGENKursdatenKursdaten TitelTitel DozentIn Investition

ab 30.01.15ab 30.01.15 System.-Lös. Organisationsberatung, System.-Lös. Organisationsberatung, System.-Lös. Organisationsberatung, BSO anerkannt Dr. F. Glasl, , Lempp, u.v.m. 5500

ab 27.02.15ab 27.02.15 Führen und Beraten in komplexen SystemenFühren und Beraten in komplexen SystemenFühren und Beraten in komplexen Systemen Dieter Tappe 1600

ab 21.04.15ab 21.04.15 System.-Lös. Coaching I, System.-Lös. Coaching I, BSO anerkanntBSO anerkannt Fuchs, Be, P� ster, u.v.m. 3850

ab 04.05.15ab 04.05.15 Empowerment für Teams und Organisationen Empowerment für Teams und Organisationen Empowerment für Teams und Organisationen BSO anerkannt Dr. Gunther Schmidt 5500

w i l o b A G Hendschikerstr. 5 CH- 5600 LenburgTel.: 062 892 90 79 Fax: 062 892 90 78 E-Mail: [email protected] Internet: www.wilob.ch

• Modelle, Techniken und Interventionen der Organisations­entwicklung und des Change Managements

• Organisationseigene Kräfte für Lernen und Entwickeln fokus­sieren und den Beratungsprozess dadurch zu den vereinbarten Ergebnissen führen

ZielgruppeAngesprochen sind Personen aus der Beratung (organisations­intern oder extern), die Veränderungsprozesse begleiten und gestalten, über Grundlagenwissen zur Organisationsentwicklung verfügen (Theorien und Basisprozesse, siehe Trigon) und das Beratungsformat Organisationsberatung vertiefen möchten.

Lehr- und LernstrukturDer Werkstattcharakter und die starke Praxisorientierung ermög­lichen es, in einem wechselseitigen Prozess berufliches Erleben und Handeln wahrzunehmen, zu reflektieren, neu zu orientieren und zu professionalisieren.

CURAVIVA Weiterbildung Abendweg 1 6006 Luzern Telefon 041 419 01 72 [email protected]

Praxisnah und persönlich.

Erlangung der bso-AnerkennungDie Werkstatt ist eines der Vertiefungsmodule des Nachdiplom­studiums «Beratung in Veränderungsprozessen». Für Interes sierte an einem Beitritt zum bso besteht die Möglichkeit, das Basis­studium durch einen Äquivalenznachweis zu ersetzen und direkt in das Werkstattmodul Organisationsberatung einzusteigen. Zusammen mit dem 5­tägigen Werkstattmodul Coaching kann das Zertifikat «NDSplus» erlangt werden, welches zur Mitglied­schaft im bso berechtigt.

Daten 20. April bis 3. November 2015 (12 Tage, inkl. 2 Tage Gruppenlehrsupervision)

Ort LuzernLeitung Astrid Hassler

Nähere Informationen und das Detailprogramm erhalten Sie unter www.weiterbildung.curaviva.ch oder Telefon 041 419 01 88 (Susanne Eberle)

Werkstatt OrganisationsberatungGestalten von Veränderungsprozessen in Organisationen

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SYSTEMISCHE UND HYPNOSYSTEMISCHE FORTBILDUNGEN

Weitere Angebote und Informationen: www.ief-zh.ch, IEF, Institut für systemische Entwicklung und Fortbildung, Voltastrasse 27, 8044 Zürich, Tel. 044 362 84 84, [email protected]

Beschränkte

Platzzahl –

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Mo./Di. 13. – 14. April 2015Vom Trauma zu befreitem, erfüllendem LebenHypnosystemische Traumatherapie – effektive hypnosystemische Strategien für die Transformation traumatischer Erfahrungen in Kompetenzen.Tagung mit Gunther Schmidt, Dr. med

Fr./Sa. 26. – 27. Juni 2015Der hypnotherapeutische Werkzeugkasten Vorstellung verschiedener hypno-therapeutischer Techniken für gelungene Induktionen und Interventionen.Seminar mit Christian Schwegler, Dr. med.

Mo./Di. 4. – 5. Mai 2015Umgang mit Emotionen im professionellen Kontext Für Fachpersonen aus den Bereichen Mediation, Beratung und Therapie. Seminar mit Heiner Krabbe, Dipl. Psych. und Mediator

Mo./Di. 7. – 8. September 2015Hypnosystemisches Coaching – mit Leichtigkeit!Perspektiven erweitern, Selbstheilungskräfte freisetzen und wirksam den «mentalen Laser» aktivieren. Seminar mit Ina Hullmann, lic.phil.

« Im Problem steckt die Lösung.»

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