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Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie - Gero PharmCare mbH
Zwischenbericht
für das Präsidium der Apothekerkammer Nordrhein, Mitglieder des
Evaluationskomitees, sowie beteiligte stationäre Alteneinrichtungen und
beteiligte Apotheken
Evaluation eines Qualitäts – und Risikomanagements in der
Arzneimittelversorgung von stationären Alteneinrichtungen
der
Apothekerkammer Nordrhein
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Ingo Füsgen
Geriatrie der Universität Witten Herdecke
Projektmanagement
und operative Projektleitung
Apotheker, Dipl. pharm. Frank Hanke
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare mbH
Köln, 08.07.2013
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare mbH, Hanke, 08.07.2013 2
Wissenschaftlicher Beirat
(in alphabethischer Reihenfolge)
Prof. Dr. Ingo Füsgen
Geriatrie Universität Witten Herdecke
Dr. Stefan Gronemeyer Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS), Leitender Arzt des MDS und stellv. Geschäftsführer
Dr. Georg Keller
Apothekerkammer Nordrhein
Dr. Silke Lange
freiberufliche Diplom-Statistikerin,
Mitglied der Ethikkomission der Universität Witten Herdecke
Dr. Gabriele Müller-Mundt
Medizinische Hochschule Hannover; Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und
Gesundheitssystemforschung.
Dr. Udo Puteanus
Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des
Landes Nordrhein-Westfalen, Abt. Inspektionen, Sozialpharmazie
Dr. Friedrich Schwegler MDK Nordrhein Med. Fachbereichsleiter Pflegeversicherung
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Inhaltsverzeichnis
1.1 Abbildungsverzeichnis ............................................................................... 4
1.2 Tabellenverzeichnis .................................................................................... 4
2. Zusammenfassung ............................................................................................ 4
3. Aktuelle Situation zu Arzneimittelrisiken in stationären
Altenpflegeeinrichtungen. ....................................................................................... 6
4. Zielstellung ......................................................................................................... 7
5. Methoden ............................................................................................................ 8
5.1 Studiendesign und -population .................................................................. 8
5.2 Praktische Durchführung ........................................................................... 9
5.2.1 Implementierung des Systems ...............................................................10
5.2.2 Klinisch-pharmakologische Methoden ...................................................17
6. Ergebnisse .........................................................................................................17
6.1 Analyse der Medikamentenorganisation ..................................................18
6.2 UAE ..............................................................................................................20
6.2.1 UAE-Häufigkeiten ..................................................................................21
6.2.2 Konsequenzen der UAE ........................................................................23
6.2.3 Interventionsergebnisse UAE.................................................................23
6.2.4 Arzneimittelassoziierte Stürze ................................................................26
6.2.5 Verhältnis der arzneimittelassoziierten Stürze an der Gesamtzahl der
Stürze 28
7. Literaturverzeichnis ..........................................................................................29
8. Anlagen ..............................................................................................................30
8.1 AMTS Merkkarte .........................................................................................30
8.2 Naranjo Kausalitätsassessment................................................................31
8.3 WHO - Kausalitätsassessment ..................................................................32
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1.1 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: „Eisberg“ der Medikationsfehler, .................................................................... 6
Abb. 2: Geografische Lage der Interventionseinrichtungen (rote Kreise) ................... 8
Abb. 3: Qualitätselemente des Risikomanagementsystems ..................................... 10
Abb. 4: Prozesselemente des Risikomanagementsystems ...................................... 11
Abb. 5: Auszug aus einem Stationsbegehungsprotokoll ........................................... 12
Abb. 6: Optimierungszyklus (einrichtungsbezogen) zur kontinuierlichen Verbesserung der Arzneimittelversorgungsqualität ......................................................................... 13
Abb. 7: Risikokommunikation Apotheke-Pflege-Ärzte in der stationären Altenpflege 15
Abb. 8: Auszug aus dem edv-gestützten Qualitätsbericht ........................................ 16
Abb. 9: Implementierung, Adaption und Etablierung des Arzneimittelrisikomanagements ................................................................................ 17
Abb.10: Veränderungen der ABP Raten von neun Einrichtungen nach zwei Optimierungszyklen. ................................................................................................. 19
Abb.11: Veränderungen der absoluten Anzahl der ABP von vier Einrichtungen nach drei Optimierungszyklen. .......................................................................................... 20
Abb.12: Pharmakotherapeutische Inter-ventionen der behandelnden Ärzte von April 2012 – Januar 2013 .................................................................................................. 24
Abb.13: Interventionseffekte und gesundheitliche Änderungen bei betroffenen Heimbewohnern von April 2012 – Januar 2013 ........................................................ 24
Abb.14: UAE-Raten im Zeitverlauf ............................................................................ 25
1.2 Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Anzahl der in den Optimierungszyklen durchgeführten pharmazeutischen Audits (einrichtungsbezogen) ................................................................................... 18
Tab. 2: Gesamtzahl der ABP nach 68 pharmazeutischen Audits ............................. 18
Tab. 3: Bewohner mit Einverständniserklärung ........................................................ 21
Tab. 4: UAW Raten getrennt nach Quartal (Einzelfall mit insgesamt 41 UAE) ......... 21
Tab. 5: Häufigkeiten der UAE- Arten ....................................................................... 22
Tab. 6: UAE Raten getrennt nach Einrichtung .......................................................... 22
Tab. 7: UAE Raten getrennt nach Quartal ................................................................ 25
Tab. 8: Arzneimittelassoziierte Stürze getrennt nach Einrichtung ............................. 26
Tab. 9: Arzneimittelassoziierte Stürze getrennt nach Quartalen (ohne Januar 2013) 28
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2. Zusammenfassung
In NRW erleiden pflegebedürftige Altenheimbewohner durch ein unzureichendes Risikobewusstsein aller Beteiligten, eine fehlende kommunikative und arbeitsorganisatorische Abstimmung der Heilberufe jährlich hochgerechnet ca. 140.000 arzneimittelassoziierte Erkrankungen. Individuelle Arzneimittelrisiken der Heimbewohner und systembedingte Schwachstellen im Medikationsprozess gehen dabei oft Hand in Hand1 Aus diesen Gründen impulsierte die Apothekerkammer Nordrhein die Einführung eines Arzneimittelrisikomanagementsystems in 11 stationären Alteneinrichtungen durch 11 geriatrisch spezialisierte Apotheken. Insgesamt erklärten 723 Heimbewohner dazu ihr Einverständnis. Zielstellung und Methoden Ziel ist die messbare Verbesserung der Erkrankungslage und der Lebensqualität der Heimbewohner, sowie der Versorgungsqualität in stationären Alteneinrichtungen. Grundlagen dazu sind standardisierte Erhebungen der unerwünschten Arzneimittelereignisse (UAE) und arzneimittelbezogener Probleme (ABP) in pharmazeutischen Audits. Die quantifizierbare Erfassung tatsächlicher, klinisch relevanter Ereignisse stärkt das Risikobewusstsein aller Versorger. Durch eine sich anschließende edv-unterstützte Risikokommunikation wird ein Kontinuierlicher Verbesserungsprozess der gesamten Arzneimittelversorgung mittels Erfolgsmessungen hervorgebracht. Parallel dazu beauftragte die Apothekerkammer Nordrhein die unabhängige Evaluation des Qualitäts- und Risikomanagements durch einen wissenschaftlichen Beirat. Ergebnisse Im Beobachtungszeitraum von 10 Monaten wurden bei 101 Bewohnern (14.4 %) insgesamt 179 arzneimittelassoziierte Erkrankungen (UAE) erkannt. Zehn Monate nach Einführung des Systems konnte die Nebenwirkungsrate bei den eingeschriebenen Patienten von anfänglich 3,42 UAE pro 100 Heimbewohnermonate (HBM) um 1,33 UAE pro 100 HBM, also um 39% reduziert werden. Der Anteil arzneimittelassoziierter Stürze nahm im Beobachtungszeitraum um 34% ab. In den stationären Einrichtungen war es Apothekern, Pflegefachkräften und Ärzten dadurch möglich in 100 Fällen (55,9% von 179 UAE) mit/bei 57 Bewohnern (56,4% von 101 Bewohnern) den Gesundheitszustand zu verbessern oder eine Heilung der arzneimittelassoziierten Erkrankungen zu bewirken. Fazit Durch die Einführung des Risikomanagementsystems in nordrheinwestfälische stationäre Alteneinrichtungen mittels geriatrisch spezialisierter Apotheken könnten hochgerechnet jährlich ca. 25.000 - 50.000 arzneimittelassoziierte Erkrankungen bei ca. 20.000 Altenheimbewohnern sowie bis zu 0,5 Mio. ABP messbar und nachhaltig gelindert oder geheilt werden1.
1 Quellen: Thürmann et al 2011; Füsgen, Hanke 2009; Pflegestatistik - Statistisches Bundesamt 2011,
eigene Berechnungen.
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3. Aktuelle Situation zu Arzneimittelrisiken in stationären
Altenpflegeeinrichtungen.
Arzneimittelbezogene Probleme (ABP) zählen auch in Deutschland zu den
häufigsten Erkrankungsursachen pflegebedürftiger Senioren, vor allem in stationären
Alteneinrichtungen.
In einem Altenheim mit 100 Heimbewohnern entstehen jeden Monat durchschnittlich
8 arzneimittelbedingte Neuerkrankungen, wie z.B. Magenbluten, Stürze, Verwirrtheit
oder Inkontinenz. Davon sind 66% potentiell vermeid- oder verminderbar [Thürmann
P. Jaehde U. Hanke F. et al. 2011].
Darüber hinaus entstehen in
Alteneinrichtungen monatlich
mehrere hundert ABP, z. B. im
Bereich der Dokumentation, der
Arzneimittelanwendung, des
Bereitstellens von Medikamenten,
etc. .., die nicht direkt zu einer
Patientenschädigung führen.
Analysen über die komplexen
Zusammenhänge der
Fehlerstrukturen und –ursachen in
den alltäglichen Arbeitsroutinen
stationärer Pflegeeinrichtungen
erhärten jedoch den Verdacht, dass
noch wenig erforschte kausale
Beziehungen zwischen der
einrichtungsbezogenen
Arzneimittelversorgungsqualität, der individuellen ärztlichen Pharmakotherapie und
einer arzneimittelassoziierten Morbidität bestehen [Aspen 2007, Greene et al 2006].
Dabei zeigte sich, dass die Schwerpunkte der patientenschädigenden
Fehlerursachen zwar im Bereich der Verordnung und der Therapiebeobachtung zu
finden sind [Gurwitz et al 2005], diese jedoch vom organisatorischen Geschehen des
gesamten Medikationsprozesses maßgeblich beeinflusst werden.
Reh und Hoffmann [Reh et al 2009] verweisen daher in ihrer Studie darauf, dass
mehr als 80% der ABP und unerwünschte Arzneimittelereignisse (UAE) als system-
oder organisationsbedingt anzusehen sind.
Als Hauptursachen der ABP, die vor allem in us-amerikanischen und australischen
Studien erforscht wurden [Aspen 2007, Bates 1998, Bergkvist et al 2009, Chan et al
2001, Cohen 2007, Ruths et al 2003] konnten in den beschriebenen
Versorgungsforschungsprojekten ebenfalls unzureichende
Abb. 1: „Eisberg“ der Medikationsfehler, übersetzt nach Smith J. Building a Safer NHS for Patients: Improving Medication Safety. Onlineveröffentlichung 2004.
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Kenntnisse über geriatrietypische Problemstellungen im gesamten
Medikationsprozess bei Pflegekräften, Ärzten und Apothekern,
Kenntnisse über strukturelle und prozessuale Zusammenhänge des
Medikationsprozesses im pflegerischen und pharmazeutischen Management,
qualitätssichernde und schnittstellenübergreifende Maßnahmen zur AMTS der
Heimbewohner,
sowie eine nicht ausreichende Risikokommunikation,
identifiziert werden.
4. Zielstellung
Zielstellung des zweijährigen Projektes ist es nachzuweisen, dass durch die
standardisierte Anwendung gezielter, berufsgruppenübergreifender
Qualitätssicherungs- und Risikomanagementmethoden eine kontinuierliche
Verbesserung der Arzneimittelversorgungs- und der Pharmakotherapiequalität
erreicht werden kann.
Um die erfolgreiche Standardisierung in Steuerung und Durchführung des
Arzneimittelversorgungsprozesses wissenschaftlich zu bewerten soll
die Medikationsfehlerrate in den Bereichen der Medikamentenorganisation
(Lagerung, Dispensieren, Dokumentation/Kommunikation, Anwendung)
die UAE – Rate insbesondere der arzneimittelassoziierten Stürze,
die Interrater - Reliabilität der vertieften Stationsbegehungen,
sowie die Akzeptanz der Arzneimitteltherapiesicherheitsstrukturen in der
Pflege (Pflegemanagement) und bei den Pharmazeuten anhand speziell dafür
erstellter Fragbögen
erfasst werden.
Für die stationären Alteneinrichtungen stehen in der praktischen Versorgung
folgende Zielstellungen im Vordergrund:
Die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen indem
die Rate vermeidbarer, arzneimittelassoziierter Stürze um mindestens 50%,
und die Medikationsfehlerrate (Dokumentation, Anwendung, Dispensieren,
Lagerung) um durchschnittlich mindestens 30 - 50% gesenkt wird.
Den Pflegeprozesses hinsichtlich der Arzneimittelversorgung effizienter zu gestalten,
indem
die Pflegekompetenz und Pflegequalität bzgl. ihrer Aufgaben im
Medikationsprozess gestärkt wird
die Pflegeprozesskosten reduziert, bzw. in Pflegequalität und -kompetenz
verwandelt werden,
die Risikokommunikation und damit das Schnittstellenmanagement zwischen
den Berufsgruppen (Pflege-Apotheke- Ärzte) zu stärken.
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare mbH, Hanke, 08.07.2013 8
Um dieses Arzneimittelrisikomanagementsystem zu betreiben bieten die Apotheken
durch geriatrisch fortgebildete Apotheker innovative, Dienstleistungen zum
Medikationsmanagement und zur Arzneimitteltherapiesicherheit im Sinne der
Neufassung der Apothekenbetriebsordnung [ApBetrO, Art. 1 V v. 19.2.2013] an.
5. Methoden
5.1 Studiendesign und -population
In Vorbereitung der Longitudinalstudie wurden ca. 2000 Apotheken durch die
Apothekenkammer Nordrhein angeschrieben.
Einschlusskriterien für Apotheken und stationäre Alteneinrichtungen waren:
Es existiert ein aktueller Heimversorgungsvertrag der Apotheke über die
Versorgung von mindestens 80% aller Heimbewohner,
Die stationäre Alteneinrichtung hat 60 bis 120 Betten und mindestens 2
Stationen (Wohnbereiche)
Während der 24-monatigen Projektphase darf keine weitere
arzneimittelbezogene Studie in der Einrichtung durchgeführt werden.
Es gibt eine ausreichende Anzahl von beschäftigten
Apothekerinnen/Apothekern,
Die Beschäftigung von weitergebildeten Apothekerinnen/Apothekern
(Geriatrische Pharmazie) ist von Vorteil, aber nicht Bedingung.
Es wurden 11 heimversorgende Apotheken und ihre 11 stationären
Alteneinrichtungen mit insgesamt 1125 Heimbewohnern im Kammergebiet Nordrhein
nach den oben genannten Kriterien ausgewählt.
723 Heimbewohner (64,3% von 1125) gaben ihr Einverständnis an der Studie
teilzunehmen.
Abb. 2: Geografische Lage der Interventionseinrichtungen (rote Kreise)
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Durchschnittlich versorgten 15,5 Hausärzte [Range: 6-23] und 12,5 Fachärzte
[Range: 8-37] eine Einrichtung.
Die Benachrichtigung der Haus- und Fachärzte über die Teilnahme an der
Versorgungsstudie erfolgte über die Ansprache der stationären Alteneinrichtung.
5.2 Praktische Durchführung
In vorangegangenen wissenschaftlichen Untersuchungen [Füsgen, Hanke 2009,
Hanke et al. 2007, Thürmann, Jaehde, Hanke et al. 2011] wurde die Detektion der
ABP und UAE in der Hauptsache durch klinisch-pharmazeutische Experten,
Pharmakologen und Geriater durchgeführt.
In der vorliegenden Interventionsstudie, die eine möglichst getreue Abbildung der
Versorgungsrealität darstellen soll, steht eine eigenständige und systematische
Bearbeitung eines Arzneimittelrisikomanagements durch die Versorger selbst im
Vordergrund.
Daher wurden die ABP und die UAE durch die beteiligten Apotheken, Pfleger und
Ärzte nach standardisierten klinisch-pharmakologischen Methoden erfasst und
beurteilt.
Einrichtungs- und patientenbezogene Interventionen wurden ebenfalls durch die
Versorger selbst beschlossen und durchgeführt.
Die notwendige Begleitung durch
Implementierung der Methoden und Verfahren,
Vertiefung des geriatrisch-pharmazeutischen und klinisch-pharmakologischen
Grundwissens,
Formalismen zur Aufrechterhaltung der Datenqualität,
sowie einen pharmazeutischen Support
erhielten die Versorger durch methodisch-didaktische Fortbildungen und EDV-
unterstützte Steuerungsprozesse der Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie im
Auftakt und während der vierteljährlichen Qualitätszirkeltreffen.
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare mbH, Hanke, 08.07.2013 10
5.2.1 Implementierung des Systems
Die Qualitätssicherung des Arzneimittelversorgungs- und
Pharmakotherapieprozesses in den 11 stationären Alteneinrichtungen beinhaltet den
Aufbau von folgenden wesentlichen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualitäten:
5.2.1.1 Strukturen
Die Implementierung von
mindestens einer verantwortlichen, intensivgeschulten Pflegefachkraft auf
jedem Wohnbereich der teilnehmenden Alteneinrichtungen,
verantwortlichen geriatrischen Pharmazeuten / geriatrisch-pharmazeutisch
fortgebildeten Apothekern und PTA ,
interdisziplinären Arzneimittelkomitees (= lokale Qualitätszirkel),
zusammengesetzt aus HL und/oder PDL und QB der Einrichtung, den
verantwortlichen Pflegefachkräften (mind. eine pro Wohnbereich),
geriatrischen Pharmazeuten der heimversorgenden Apotheke und ggf. Ärzten.
von vierteljährlichen überregionalen Qualitätszirkeln mit der Projektleitung,
ca. 5-6 Apotheken und den verantwortlichen Pflegemanagern der
Einrichtungen.
einheitlichen Kommunikations-und Dokumentationsstrukturen (Formblätter)
5.2.1.2 Prozessqualitäten
In der klinisch-geriatrischen Pharmazie spielt die Betrachtung und Durchführung von
sogenannten „Optimierungszyklen“ (=modifizierte PDCA Zyklen), im Sinne einer
kontinuierlichen Verbesserung der Versorgungsqualität (siehe Abb. 6) eine tragende
Rolle zum Aufbau einer Patientensicherheitskultur.
Abb. 3: Qualitätselemente des Risikomanagementsystems
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Ein Optimierungszyklus (OZ) beinhaltet regelmäßig wiederkehrende, standardisierte
Methoden zur Erfassung, Beurteilung und Verbesserung einrichtungsbezogener (eb)
und bewohnerbezogener (bb), pharmakotherapeutischer Problemstellungen (hier:
Instabilität, Stürze, Kognitionsstörungen, Gastrointestinale Störungen, sonstige ). In
den Optimierungszyklen des AM-Risikomanagementsystems werden dabei bereits
vorhandene Dienstleistungen der Apotheke wie „Stationsbegehungen“,
„Schulungselemente“, „Beratung zur Arzneimittelsicherheit“ aufgegriffen und zu
pharmazeutischen Audits, Intensivschulungen/Visitenvorbereitungen und klinisch
pharmakologischen UAE-Detektionen weiterentwickelt.
Die gesamte Prozesssteuerung ist EDV-unterstützt und orientiert sich
ausschließlich an der risikogewichteten Beurteilung von gemessenen
Medikationsfehlerraten in standardisierten Medikationsprozessbereichen
(einrichtungs- oder stationsbezogen) und den gemessenen UAE – Raten
(bewohnerbezogen), d.h. den arzneimittelassoziierten Erkrankungen der Bewohner.
Die Messung der Medikationsfehlerraten erfolgt durch geriatrisch-pharmazeutisch
geschulte Apotheker oder PTA zurzeit vierteljährlich in einem standardisierten
Detektionsverfahren auch „Pharmazeutisches Audit“ oder „Vertiefte
Stationsbegehung“ genannt. Die Messung der UAE Raten erfolgt in den monatlichen
Intensivschulungen/Visitenvorbereitungen durch geriatrisch-pharmazeutisch
geschulte Apotheker.
Zentrale Dokumente dieser Verfahren sind der Qualitätsbericht (siehe Abb. 8) und
die Risikoprofile (= Protokoll: Intensivschulung/Visitenvorbereitung) der Patienten.
Die Prozesssteuerung, die nicht nur einen maßgeblichen Einfluss auf die
Versorgungsqualität, sondern auch auf den Arzneimittelkonsum (Polypharmazie) hat,
erfolgt dabei im Auftrag und unter Verantwortung des Arzneimittelkomitees einer
stationären Einrichtung. In überregionalen Qualitätszirkeln, bestehend aus
Heimleitungen und/oder Pflegedienstleitungen, sowie den Apothekenleitungen findet
ein moderierter Austausch über die Arbeitsergebnisse und Qualitätsimpulse der
einzelnen Einrichtungen statt.
Abb. 4: Prozesselemente des Risikomanagementsystems
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare mbH, Hanke, 08.07.2013 12
5.2.1.3 Der Optimierungszyklus (einrichtungsbezogen)
beginnt mit einer edv-gesteuerten vertieften Stationsbegehung (siehe Abb. 5 und
Abb. 6), dem pharmazeutischen Audit (einrichtungsbezogen).
Dabei werden zurzeit vierteljährlich 159 Items (= Arbeits- und Prozessstrukturen) der
Medikationsprozessbereiche Anwendung, Lagerung, Dokumentation/Kommunikation
und Dispensieren in standardisierten Detektions- und Fragemodi abgeprüft.
Aus den Bereichen Dokumentation/Kommunikation und Dispensieren wurde jeweils
eine Stichprobe von 20% der Bewohner gezogen.
Zielstellung ist es eine genaue und reproduzierbare Beschaffenheit des gesamten
Medikationsprozesses zu erhalten um eine Patientensicherheitskultur zu etablieren
und die gesamte Arzneimittelversorgung nachhaltig zu verbessern (siehe Abb. 6).
Abb. 5: Auszug aus einem Stationsbegehungsprotokoll
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare mbH, Hanke, 08.07.2013 13
Detektion/Fehlerklassifikation Wann? Vierteljährlich, während/nach der Stationsbegehung Wie? In den Assessmentfeldern werden: die Anzahl, Schwere und Risiken(automatisiert) der ABP ausgewertet. Hilfsmittel? Erfassungsbögen, Abb 3. (EDV-Ausdruck)
(Sofort-) Intervention Wann?Wo? nach der Stationsbegehung, im Heim Wie? Stationsbegehungsprotokoll und Besprechung mit der verantwortlichen Pflegefachkraft auf Station Hilfsmittel? Erfassungsbögen „Sofortintervention“
Evaluation Wann? Wo?
Nach VeSta, in der Offizin.
Wie?
GP führt Ursachenanalyse risikogewichteter Fehler durch, bewertet frühere Präventionsmaßnahmen (Messung/Vergleich der ABP nach Zahl und Schwere!) und erarbeitet Präventions- / Interventionsvorschläge / ggf. auch gemeinsam mit PDL/QB der Alteneinrichtungen
Hilfsmittel?
VeSta, Standards, SOPs
Controlling
Wann?
Vierteljährlich, 4 Wochen vor dem nächsten AMK
Wie?
Anhand von Checklisten (Standards!) überprüft die PDL/QB/Medikationsbeauftragte, die vom AMK beschlossenen Optimierungen, d.h. sie befragt die Pflegefachkräfte zur Umsetzung und Machbarkeit der Maßnahmen. Die Ergebnisse werden dem nächsten AMK präsentiert.
Hilfsmittel?
Formularvordruck VeSta (EDV)
Prävention/Intervention
Wann? Wo?
Viertejährlich, im Heim AMK (=Qualitätszirkeltreffen)
Wie?
Besprechung in AMK. PDL/QB/Medikationsbeauftragte erhalten Qualitätsberichte und Maßnahmenempfehlungen für die Pflegefachkräfte .
Hilfsmittel?
Qualitätsbericht (EDV), durch das AMK beschlossene Maßnahmen (Standards, SOPs, etc….
Detektion/Fehlererfassung
Wann?
Vierteljährlich,
Wie?
GPs und/oder PTAs drucken Erfassungsbögen (Stationsbegehungsprotokolle, siehe Abb. 3) und Arbeitsanweisungen zu den einzelnen Assessmentfeldern aus und führen eine vertiefte Stationsbegehung durch.
Hilfsmittel?
Erfassungsbögen
Der Optimierungs-zyklus (OZ)
Abb. 6: Optimierungszyklus (einrichtungsbezogen) zur kontinuierlichen Verbesserung der Arzneimittelversorgungsqualität
Abkürzungen und Erläuterungen VeSta: Vertiefte Stationsbegehung; Assessmentfeld : Bereiche des Medikationsprozesses, hier: Dispensieren, Lagerung, Dokumentation, Anwendung; GP: Geriatrischer Pharmazeut / geriatrisch fortgebildeter Pharmazeut; AMK: Arzneimittelkomitee (= Qualitätszirkel)
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 12.05.2013
5.2.1.4 Der Optimierungszyklus (bewohnerbezogen / pharmakotherapeutisch)
eines einzelnen Heimbewohners verläuft analog der Darstellung in Abb. 6, jedoch in
einem monatlichen Rhythmus:
Detektion / Risikoscreening aller sturzgefährdeten Heimbewohner durch
Geriatrische Pharmazeuten und Pflegefachkräfte,
Sofortintervention
Bei Gefahr im Verzug, Information an Arzt durch Pflegefachkräfte, ggf. auch
geriatrische Pharmazeuten,
Evaluation / Bewertung
der klinischen Relevanz der Ereignisse anhand der Sturzprotokolle und
Aussagen der Pflegefachkräfte,
Durchführung einer Risikoanalyse und UAE-Erfassung nach WHO- oder
Naranjo- Kausalitätsassessment [Naranjo et al 1981]
durch Geriatrische Pharmazeuten.
Prävention/Intervention
Mündliche und schriftliche Weitergabe des Formblattes
„Risikoprofil/Visitenvorbereitung“ durch die verantwortliche Pflegefachkraft
während der ärztlichen Visite.
Prävention
Abstimmung von präventiven Maßnahmen in Vistenvorbereitungen (Pflege –
Pharmazeut), Visiten (Pflege – Arzt) und Teambesprechungen
5.2.1.5 Methodik der interdisziplinären Risikokommunikation
In deutschen Alteneinrichtungen ist die freie Arztwahl fester Bestandteil einer aktiven
Beteiligung und Einwilligung der hochbetagten Senioren und/oder deren Betreuer in
die therapeutische Behandlung.
Die Projekteinrichtungen werden daher durchschnittlich von 28 Ärzten, d.h. 15,5
Hausärzten [Range: 6-23] und 12,5 Fachärzten [Range: 8-37] pro Einrichtung
versorgt.
Eine systematische, durch alle Haus- oder Fachärzte impulsierte
Risikokommunikation stellt jedoch ein hohes, zusätzliches Hindernis in der
Versorgungsrealität dar.
Daher ist der Projektansatz der Risikokommunikation in der Heimversorgung
pragmatisch und pflegezentriert:
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 15
Der geriatrische fortgebildete Apotheker und die verantwortlichen Pflegefachkräfte
erarbeiten in einer monatlichen Visitenvorbereitung das Risikoprofil bzgl. der
arzneimittelassoziierten Erkrankungen aller Heimbewohner.
Die Apotheke erhärtet ggf. noch einmal den UAE-Verdacht mittels einer
Medikationsanalyse und dokumentiert dies im entsprechenden Formular.
In der haus- und fachärztlichen Visite kommuniziert Pflege die erarbeiteten
Verdachtsmomente und Risiken mündlich und schriftlich an den Arzt, der dann am
Punkt der Verordnung gezielt die entsprechenden therapeutischen Entscheidungen
treffen kann.
5.2.1.6 Fortbildungen
Vor und während der Realisierung des Interventionskonzeptes wurden alle
Berufsgruppen inhaltlich und methodisch fortgebildet.
Dabei
erhalten Ärzte über ihre Einrichtungen Schulungsmaterial (AMTS
Merkkarten),
erhielten Apotheker Fortbildungen über die Inhalte und Strukturen eines
einrichtungsbezogenen und pharmakotherapeutischen Risikomanagements von 6 x
8h = 48 h,
erhielten Pflegefachkräfte (mindestens 1 pro Station / Wohnbereich),
Apotheker und PTA berufsgruppenübergreifende Fortbildungen.,
erhielten Pflegefachkräfte (mindestens 1 pro Station / Wohnbereich),
Fortbildungen über die Inhalte und Strukturen eines einrichtungsbezogenen und
pharmakotherapeutischen Risikomanagements von 16 h,
fanden bisher zwei berufsgruppenübergreifende überregionale Qualitätszirkel
statt mit eingebauten Fortbildungselementen statt.
Abb. 7: Risikokommunikation Apotheke-Pflege-Ärzte in der stationären Altenpflege
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 16
5.2.1.7 Ergebnisqualität
Alle ABP wurden standardmäßig nach Art, Zahl und Risikoklasse in einem
vierteljährlichen Qualitätsbericht mit einer sicherheitsaktivierte (HTTPS, 256 Bit-
Verschlüsselung), webbasierte EDV (GMA Expert VeSta®) aufgenommen und
verarbeitet.
Die UAE (hier: arzneimittelassoziierte Gangstörungen/Stürze) wurden in ebenfalls in
den Optimierungszyklen nach Anzahl, Art und Schweregrad von den Apothekern
erfasst.
Abb. 8: Auszug aus dem edv-gestützten Qualitätsbericht
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5.2.2 Klinisch-pharmakologische Methoden
5.2.2.1 UAE Erfassung
Die UAE werden durch Aktenstudium (Pflegedokumentation, Krankenhaus- und
Arztberichten) und in den Vistenvorbereitungen (mündliche Informationen der
Pflegefachkräfte) erhoben und besprochen. Die Klassifikation erfolgt mittels WHO-
ggf. auch mit dem Naranjo Kausalitätsassessment (siehe Anlage 7.2 und 7.3).
6. Ergebnisse
Die Umsetzung des Arzneimittelrisikomanagements verläuft in drei Phasen die
ineinander übergehen (siehe Abb.8):
der Implementierung oder Einführung aller Inhalte und Methoden durch
Apotheken und die Projektleitung,
der Adaption/Anpassung und Etablierung des Systems in den Einrichtungen
und Apotheken, sowie
die reguläre alltägliche Durchführung der Maßnahmen und Prozesse oder
Regelversorgung.
In allen 11 Einrichtungen konnte das System durch die Apotheken mit Hilfe der
Projektleitung implementiert werden. Die Geschwindigkeit mit der Einrichtungen und
Apotheken das System umsetzen steuern diese durch ihre Arzneimittelkomitees
selbst. So gibt es Einrichtungen und Apotheken, die bereits neue Standards und
Assessmentverfahren umsetzen möchten und andere, die noch mit der Adaption der
Methoden beschäftigt sind. Acht Monate nach der Implementierung befinden sich
zwei Apotheken / Einrichtungen in der Adaptionsphase (Beginn der Lernphase), fünf
Apotheken / Einrichtungen befinden sich in der Etablierungsphase (Ende der
Lernphase), vier Apotheken / Einrichtungen befinden sich in der Phase der
Regelversorgung.
Abb. 9: Implementierung, Adaption und Etablierung des Arzneimittelrisikomanagements
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 18
6.1 Analyse der Medikamentenorganisation
Zum 20.4.2013 hatten neun Apotheken insgesamt 68 pharmazeutische Audits, d.h.
Vertiefte Stationsbegehungen auf je einem Wohnbereich, in vier Optimierungszyklen
durchgeführt.
In den nun folgenden Auswertungen konnten nur diese neun Apotheken
berücksichtigt werden, die mindestens zwei Optimierungszyklen in ihren
Einrichtungen durchgeführt und zur Auswertung in die EDV eingegeben haben.
Tab. 1: Anzahl der in den Optimierungszyklen durchgeführten pharmazeutischen
Audits (einrichtungsbezogen)
Pseudonym Heime /
Apotheken
OZ 1 Anzahl Audits [n]
OZ 2 Anzahl Audits [n]
OZ 3 Anzahl Audits [n]
OZ 4 Anzahl Audits [n]
A 4 1 0 0
B 2 2 0 0
C 3 3 3 0
D 3 3 0 0
E 1 1 1 1
F 4 4 0 0
G 4 4 4 0
H 3 3 3 3
I 0 0 0 0
K 4 4 0 0
L 0 0 0 0
Summe Audits pro
QZ 28 25 11 4
Insgesamt wurden in allen Audits eine absolute Anzahl von 5464
arzneimittelbezogenen Problemen (ABP), durchschnittlich also 80,4 ABP pro Audit
erfasst (siehe Tab. 2).
Tab. 2: Gesamtzahl der ABP nach 68 pharmazeutischen Audits
Medikationsprozessbereich Anzahl der ABP
Anwendung 475
Dispensieren 479
Dokumentation 1922
Lagerung 2588
Gesamt 5464
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 19
Insgesamt sank die absolute Zahl der ABP in allen Einrichtungen von 2380 ABP um
17% auf 1975 ABP.
Schwerer wiegende arzneimittelbezogene Probleme in den
Medikationsprozessbereichen der Arzneimittelanwendung und des Dispensierens
wurden vordringlich behandelt. Hier war in allen Einrichtungen eine Reduktion der
ABP von 60,1% in der Arzneimittelanwendung und von 50,0% im Bereich der
Dispensierfehler zu verzeichnen (siehe Abb.10). In einem Prozessbereich stieg die
Anzahl der ABP um 11,5% an.
Vier Einrichtungen/Apotheken (C, E, G, H) hatten zum Zeitpunkt der Auswertungen
drei Optimierungszyklen abgeschlossen. Hier sank die ABP Rate um insgesamt
46,9% (siehe Abb. 11) von 118,2 ABP pro Audit auf 62,9 ABP pro Audit. Das
Schwergewicht ihrer Qualitätsverbesserungen legten diese Einrichtungen/Apotheken
dabei auf die Medikationsprozessbereiche Dispensieren, Lagerung und
Dokumentation/Kommunikation (siehe Abb. 11).
Abb. 10: Veränderungen der ABP Raten von neun Einrichtungen nach zwei
Optimierungszyklen.
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 20
6.2 UAE
Zur statistischen Auswertung lagen am 29. April 2013 die Daten von zehn
Einrichtungen vor. Es wurden arzneimittelassoziierte Erkrankungen (= unerwünschte
Arzneimittelereignisse oder UAE) von insgesamt 703 Heimbewohnern, die zur
Datenerfassung ihr Einverständnis gegeben hatten, im Zeitraum von April 2012 bis
Januar 2013 erfasst (Ereignisdatum).
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der Bewohner mit Einverständnis pro
Einrichtung.
Abb. 11: Veränderungen der absoluten Anzahl der ABP von vier Einrichtungen nach drei Optimierungszyklen.
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Tab. 3: Bewohner mit Einverständniserklärung pro Einrichtung
Darüber hinaus wurden alle Stürze dieser Bewohner im Zeitraum von April 2012 bis
Dezember 2012 erfasst.
6.2.1 UAE-Häufigkeiten
6.2.1.1 Einzelfall
In Einrichtung "G" gab es eine Bewohnerin mit 41 UAE (arzneimittelassoziierte
Stürze), die damit einen extrem starken Einfluss auf die Ergebnisse hat. Im Mittel
wiesen die anderen Bewohner 1.8 UAE auf. Getrennt nach Quartalen (ohne Januar
2013) ergeben sich die folgenden Zahlen für diese Bewohnerin.
Tab. 4: UAW Raten getrennt nach Quartal (Einzelfall mit insgesamt 41 UAE)
95%-Konfidenzintervall
Zeitraum Anzahl
UAE
UAE / 100 Heimbewohner-
monate
untere Grenze
obere Grenze
April - Juni 2012
27 1.28 0.84 1.86
Juli - September
2012 13 0.62 0.33 1.05
Oktober - Dezember
2012 1 0.05 0.00 0.26
Im Verlauf führten bei der Heimbewohnerin zwei Stürze zu leichteren Schädigungen
und zwei weitere Stürze zu einem Besuch des Hausarztes.
Durch die gezielte Risikoanalyse und -kommunikation der Apothekerin und der
Pflegefachkraft, sowie den sich daran anschließenden Interventionen des Arztes,
wurde die UAE-Rate und damit das hohe Verletzungsrisiko der Bewohnerin von
Quartal zu Quartal kleiner.
Von den nachfolgenden Analysen wurde diese Bewohnerin ausgeschlossen.
Einrichtung n
A 96
B 43
C 57
D 43
E 38
F 116
G 52
H 99
I 124
L 35
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6.2.1.2 UAE – Häufigkeiten aller Heimbewohner
Im Beobachtungszeitraum von 10 Monaten litten 101 Bewohner (14.4 % von 702) an
insgesamt 179 arzneimittelassoziierten Erkrankungen (UAE). Das entspricht einer
Rate von 2.5 UAE pro 100 Heimbewohnermonate (95%-Konfidenzintervall [2.2;3.0]).
Tab. 5: Häufigkeiten der UAE- Arten
Art UAE n %*
Sturz 106 59.2
Instabilität 33 18.4
Kognitionsstörung 15 8.4
gastrointestinale Störung
4 2.2
sonstige 21 11.7
*% von 179
Der Fokus der vorliegenden Untersuchung lag auf der Intervention
arzneimittelassoziierter Stürze. Geriatrisch betrachtet werden die Stürze dem
Syndrom der „Instabilität“ zugeordnet. Um die UAE Erfassung nicht durch weitere
ärztlich - diagnostische Maßnahmen zu erschweren wurden unter dem Begriff
Instabilität hier alle Symptome von Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen und
Schwindel zusammengefasst, die nicht zu einem Sturz führten.
Tab. 6: UAE Raten getrennt nach Einrichtung
95%-Konfidenzintervall
Einrichtung Anzahl
UAE
Anzahl Bewohner mit UAE
%* Bewohner
UAE / 100
Heimbewohner-monate
untere Grenze
obere Grenze
A 5 5 5.21 0.52 0.17 1.22
B 16 12 27.91 3.72 2.13 6.04
C 9 8 14.04 1.58 0.72 3.00
D 8 7 16.28 1.86 0.80 3.67
E 1 1 2.63 0.26 0.01 1.47
F 46 19 16.38 3.97 2.90 5.29
G 52 27 52.94 10.20 7.61 13.37
H 42 22 22.22 4.24 3.06 5.73
I 0
L 0
*Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Anzahl der Bewohner pro Einrichtung.
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6.2.2 Konsequenzen der UAE
Betrachtet wurden hier insbesondere die Folgen, die für die hochbetagten Senioren
die pflegerische Versorgung und die Krankenkassen eine erhebliche Rolle spielen.
In 118 Fällen (65,9% von 179 UAE) erforderte die UAE eine verstärkte pflegerische
Intervention oder Beobachtung, sowie eine entsprechende Dokumentation.
In 35 Fällen (19,6% von 179 UAE) erlitten die Bewohner eine leichtere Schädigung.
In 17 Fällen (9,5% von 179 UAE) war ein zusätzlicher haus- oder notärztlicher
Einsatz erforderlich.
In 9 Fällen (5,0% von 179 UAE) wurde ein Krankenhausaufenthalt nötig.
48 Bewohner (47,5 % von 101 Bewohnern) erlitten eine oder mehrere
arzneimittelbedingte Erkrankungen, die durch eine Überversorgung, d.h. zu viele
Arzneimittel oder eine zu hohe Dosis eines oder mehrerer Arzneimittel hervorgerufen
wurde.
6.2.3 Interventionsergebnisse UAE
Die in den Visitenvorbereitungen erarbeiteten Risikoprofile der einzelnen
Heimbewohner wurden während der Visiten durch die verantwortlichen
Pflegefachkräfte an alle betreffenden Haus – und Fachärzte mündlich und schriftlich
weitergegeben.
In 136 Fällen (76,0% von 179 UAE) konnten die Haus- und Fachärzte die
pflegerisch-pharmazeutischen Interventionen bisher berücksichtigen.
6.2.3.1 Art der ärztlichen Interventionen
Zu den Aufgaben des geriatrischen Pharmazeuten zählt nicht nur die klinisch –
pharmakologische UAE – Detektion und der hauptverdächtigen Arzneimittelrisiken,
sondern auch die Erstellung eines differenzierten Interventionsplanes, der während
der Visitenvorbereitungen mit den Pflegefachkräften besprochen wird.
Dadurch ist es der verantwortlichen Pflegefachkraft möglich, denjenigen
behandelnden Arzt, der die stärkste Therapieverantwortung für die betreffende
Risikolage des Patienten hat gezielt und effizient anzusprechen.
Die individuelle Risikolage des Patienten erfordert daher eine Priorisierung des
ärztlichen Fachbereiches an der sich alle anderen ärztlichen Fachkollegen zum
Wohle des Patienten orientieren sollten (Risikokommunikation Hausarzt – Facharzt).
In dieser Studie sind dies zumeist Hausärzte und Neurologen.
106 UAE (59,2% von 179 UAE) therapierten die betreffenden Ärzte durch eine
Reduktion der täglich verordneten Wirkstoffmengen (Polypharmazie).
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73 UAE (40,8 % von 179 UAE) wurden von den Ärzten durch Absetzen der Arzneimittel behandelt. 33 UAE (18,4% von 179 UAE) erforderten eine Dosisreduktion. In 11 UAE (7,8% von 179 UAE) waren ein oder mehrere zusätzliche Arzneimittel notwendig. In 14 UAE (6,7% von 179 UAE) ordneten die behandelnden Ärzte eine verstärkte Beobachtung an. In 5 UAE (2,8% von 179 UAE) wurde eine zusätzliche nicht- pharmakologische Therapie angeordnet.
Bei 29 UAE (16,2% von 179 UAE) lag zu Ende der Erhebung noch kein
Interventionsergebnis vor. Bei 13 UAE (7,3% von 179 UAE) wurde von ärztlicher
Seite eine Therapieänderung abgelehnt.
6.2.3.2 Interventionseffekte und Gesundheitszustand der Heimbewohner
In 100 Fällen (55,9% von 179 UAE) konnte bei 57 Bewohnern (56,4% von 101
Bewohnern) der Gesundheitszustand verbessert oder eine Heilung der
arzneimittelassoziierten Erkrankung bewirkt werden.
In drei Fällen (1,7% von 179 UAE) ergaben sich Zustandsverschlechterungen bei
den Heimbewohnern.
Abb. 13: Interventionseffekte und gesundheitliche Änderungen bei betroffenen Heimbewohnern von
April 2012 – Januar 2013
Abb. 12: Pharmakotherapeutische Inter-ventionen der behandelnden Ärzte von April 2012 – Januar 2013
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6.2.3.3 UAE – Raten in den Verlaufsphasen des Risikomanagementsystems
Tab. 7: UAE Raten getrennt nach Quartal
95%-Konfidenzintervall
Zeitraum Anzahl
UAE Anzahl
Bewohner %*
Bewohner
UAE / 100
Heimbewohner-monate (HBM)
untere
Grenze
obere
Grenze
April - Juni 2012
72 45 6.41 3.42 2.68 4.31
Juli - September
2012 49 35 4.99 2.33 1.72 3.08
Oktober - Dezember
2012 44 32 4.56 2.09 1.52 2.80
*% von 702
Von Quartal zu Quartal wurden die UAE Raten kleiner.
Der Anteil der UAE – Raten nahm dabei von der Implementierung bis zur Etablierung
des Systems von 3,42 UAE pro 100 HBM um 1,33 UAE pro 100 HBM, also um 38,9
% ab. Der Anteil der Heimbewohner die UAE erlitten, sank dabei von 45 Bewohnern
um 28,9 % auf 32 Bewohner.
Abb. 14: UAE-Raten im Zeitverlauf
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 26
6.2.4 Arzneimittelassoziierte Stürze
Stürze und Gangstörungen im hohen Lebensalter stehen häufig im Zusammenhang
mit Risikokonstellationen der Pharmakotherapie. Dabei sind die Sturzursachen fast
immer multifaktoriell, d.h. Arzneimittel und klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen
tragen beim geriatrischen Patienten zur Sturzsymptomatik bei, sind jedoch selten die
alleinige Ursache für Gangstörungen, bzw. den Sturz. Vor allem zwei Faktoren
spielen beim arzneimittelassoziierten Sturz eine Rolle: die kardiovaskulären und
neurologischen Effekte der Antihypertensiva und der Psychopharmaka. Hier können
beide Arzneistoffgruppen für sich oder auch in kumulativen pharmakodynamischen
Interaktionen Einfluss auf die Mobilität des geriatrischen Patienten nehmen.
6.2.4.1 Häufigkeiten der arzneimittelassoziierten Stürze
Im Beobachtungszeitraum von 10 Monaten wurden insgesamt 106
arzneimittelassoziierte Stürze von 61 Bewohnern (8.7 % von 702) in 10 stationären
Alteneinrichtungen von den Apotheken registriert. Das entspricht 1.5
arzneimittelassoziierten Stürzen pro 100 Heimbewohnermonate (95%-
Konfidenzintervall [1.2;1.8]).
Getrennt nach Einrichtung ergeben sich folgende Zahlen: Tab. 8: Arzneimittelassoziierte Stürze getrennt nach Einrichtung
95%-Konfidenzintervall
Einrichtung Anzahl Stürze
Anzahl Bewohner
%* Bewohner
Stürze / 100
Heimbewohner-monate
untere Grenze
obere Grenze
A 1 1 1.04 0.10 0.00 0.58
B 6 5 11.63 1.40 0.51 3.04
C 3 3 5.26 0.53 0.11 1.54
D 2 2 4.65 0.47 0.06 1.68
E
F 20 11 9.48 1.72 1.05 2.66
G 42 22 43.14 8.24 5.94 11.13
H 32 17 17.17 3.23 2.21 4.56
I 0
L 0
*Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Anzahl der Bewohner pro Einrichtung.
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6.2.4.2 Sturzfolgen
In 74 Fällen (69,8% von 106 Stürzen) erforderte das Sturzgeschehen eine verstärkte
pflegerische Intervention oder Beobachtung, sowie eine entsprechende
Dokumentation.
In 23 Fällen (21,7% von 106) erlitten die Heimbewohner kleinere Platzwunden,
Beulen, Hautabschürfungen, Unruhe und Ängste, ohne dass ein ärztliches Eingreifen
notwendig war.
In 6 Fällen (5,7% von 106) musste ärztliche oder notärztliche Hilfe aufgrund von
Riss- und Platzwunden, größeren Blutergüssen und stärkeren Schmerzen
herbeigerufen werden.
In 3 Fällen (2,8% von 106) war eine Krankenhauseinweisung notwendig.
6.2.4.3 Arzneimittelassoziierte Stürze und die Art der ärztlichen Intervention
60 Fälle (56,6 % von 106 Stürzen) therapierten die betreffenden Ärzte durch eine
Reduktion der täglich verordneten Wirkstoffmengen (Polypharmazie).
42 Fälle (39,6% von 106
Stürzen) wurden von den
Ärzten durch Absetzen der
Arzneimittel behandelt.
18 Fälle (17,0% von 106
Stürzen) erforderten eine
Dosisreduktion.
In 4 Fällen (3,8% von 106
Stürzen) waren ein oder
mehrere zusätzliche
Arzneimittel notwendig.
In 9 Fällen (8,5% von 106 Stürzen) ordneten die behandelnden Ärzte eine verstärkte
Beobachtung an.
In 2 Fällen (1,9% von 106 Stürzen) wurde eine zusätzliche nicht- pharmakologische
Therapie angeordnet.
In 20 Fällen (18,9% von 106 Stürzen) lagen zum Zeitpunkt der Erhebung noch keine
Interventionsergebnisse vor.
In 11 Fällen (10,4% von 106 Stürzen) lehnten die Ärzte eine Therapieänderung ab.
Abb.15: Pharmakotherapeutische Interventionen der
behandelnden Ärzte von April 2012 – Januar 2013
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6.2.5 Verhältnis der arzneimittelassoziierten Stürze an der Gesamtzahl der
Stürze
In den ersten neun Monaten des Beobachtungszeitraums wurden 94
arzneimittelassoziierte Stürze von den Apotheken registriert. Im gleichen Zeitraum
wurden insgesamt 517 Stürze von den stationären Alteneinrichtungen registriert. Das
entspricht einem Anteil der arzneimittelassoziierten Stürze an allen Stürzen von 18.2
% (95%-Konfidenzintervall [15.0%, 21.8%].
Getrennt nach Quartalen (von April 2012 - Dezember 2012) ergeben sich die folgenden Zahlen.
Tab. 9: Arzneimittelassoziierte Stürze getrennt nach Quartalen (ohne Januar 2013)
95%-
Konfidenzintervall
Zeitraum
Anzahl
Stürze
arzneimittelbedingt
Anzahl
Stürze
gesamt
Quotient
Arzneimittelbedingt / gesamt
untere Grenze
obere Grenze
April - Juni 2012
34 142 23.9 % 17.2 % 31.8 %
Juli - September
2012 29 177 16.4 % 11.3 % 22.7 %
Oktober - Dezember
2012 31 198 15.7 % 10.9 % 21.5 %
*% von 702
Von Quartal zu Quartal wurde der Anteil der arzneimittelbedingten Stürze an allen
Stürzen kleiner. Der Anteil arzneimittelassoziierter Stürze nahm dabei von der
Implementierungs- zur Etablierungsphase des Systems um 34,3% ab.
Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH, Hanke, 18.06.2013 29
7. Literaturverzeichnis
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8. Anlagen
8.1 AMTS Merkkarte
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8.2 Naranjo Kausalitätsassessment
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8.3 WHO - Kausalitätsassessment