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Psychiatrisches Grundwissen Heilpraktiker für Psychotherapie Skript zur Aus- und Weiterbildung Joachim Letschert Abhängigkeit und Sucht Einteilung, Diagnose & Behandlung von stoffgebundenen Abhängigkeiten Das Skript zur Aus- und Weiterbildung für Heilpraktiker für Psychotherapie, Coaching und Beratung inklusive Prüfungsfragen zu den Themen Suchterkrankung, Störungen durch Alkohol Störungen durch Drogen, Opioide, Cannabinoide, Kokain, Stimulantien Halluzinogene, Medikamentenmissbrauch und Tabak

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Psychiatrisches GrundwissenHeilpraktiker für PsychotherapieSkript zur Aus- und Weiterbildung

Joachim Letschert

Abhängigkeit und SuchtEinteilung, Diagnose & Behandlungvon stoffgebundenen Abhängigkeiten

Das Skript zur Aus- und Weiterbildungfür Heilpraktiker für Psychotherapie, Coaching und Beratunginklusive Prüfungsfragen zu den Themen

Suchterkrankung, Störungen durch AlkoholStörungen durch Drogen, Opioide, Cannabinoide, Kokain, StimulantienHalluzinogene, Medikamentenmissbrauch und Tabak

Dieses Skript dient der Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker für Psychotherapieund der Weiterbildung für Menschen in therapeutischen und beratenden Berufen.

© PegasusZentrum, Bad Vilbel

Nachdruck und Vervielfältigung jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des PegasusZentrums.

Weitere Informationen finden Sie auf www.PegasusZentrum.de.

Alle Inhalte dieses Skripts wurden sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit oder evtl. aus nicht richtigen Angaben entstandenen Schaden können wir keine Haftung Übernehmen.

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Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 3

Hinweise zum Inhalt des Skriptes

Hinweise zum Aufbau des Skripts

Dieses Skript und die gesamte Skriptreihe stellt die „Krankheitsbilder in der Psychiatrie“ in detaillierter Weise dar. Ein Wissen über diese Krankheitsbilder ist nicht nur für die amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie wichtig, sondern sie dient auch zur Weiterbildung für alle beratende Berufe, in denen es notwendig ist, Störungen frühzeitig zu erkennen, um sie einer entsprechenden Behandlung zuzuführen.

Alle Informationen in diesem Skript wurden sorgfältig recherchiert und werden, wenn nötig, aktualisiert. Trotzdem kann der Autor nicht ausschließen, dass Informationen in anderen Quellen anders dargestellt oder interpretiert werden. Dies betrifft besonders die Darstellung von statistischen Daten oder Behandlungsmöglichkeiten. Besonders der medizinische und psychiatrische Bereich ist Veränderungen und Meinungen unterworfen, die unter Umständen in verschiedenen Quellen anders dargestellt oder vertreten werden.

Zu Beginn finden Sie eine Zusammenfassung des Themas unter „kurz & bündig“. Sie dient dem ersten Überblick. Im weiteren Skript wird das Thema detailliert behandelt.

Die einzelnen Krankheitsbilder sind jeweils mit dem derzeit gültigen Code der ICD versehen. Sie sollten diese Codes kennen und einordnen können. In der späteren Berufspraxis sind sie zum Beispiel zur Kennzeichnung Ihrer Diagnose für die Abrechnung mit privaten Krankenkassen wichtig. Hierfür stehen Ihnen sowohl im Internet, als auch im Buchhandel Listen zur Verfügung, die Sie verwenden können.

In den unterlegten Feldern und den Randnotizen finden Sie Zusammenfassungen und Hinweise im Hinblick auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Auch hier ist es, je nach Prüfungssituation, möglich, dass andere Schwerpunkte von Interesse sind.

Am Ende des Skripts finden Sie Prüfungsfragen mit den jeweiligen Antworten am unteren Rand der Seite.

Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an uns.

Die Erarbeitung und Herstellung eines Skriptes kostet Zeit und Geld. Bitte respektieren Sie deshalb die Urheberschaft an diesem Skript. Sie liegt beim Autor - Joachim Letschert - und dem PegasusZentrum.

Sollten Sie Interesse an der Vervielfältigung oder Veröffentlichung von Teilen des Skripts haben, sprechen Sie uns gerne persönlich an.

Viel Spaß und vor allem Erfolg mit diesem Skript

Ihr

Joachim LetschertPegasusZentrum

rot

Inhaltsverzeichnis Abhängigkeit von psychotropen Substanzen

Seite 5-6 Kurz und bündigHier erfahren Sie in einer Zusammenfassung, welche Inhalte Sie erwarten.

Seite 7-9 Einführung in die SuchterkrankungHier erhalten Sie einen Überblick über dieSuchterkrankung, ihre Ursachen, Diagnose undTherapie.

Seite 10-13 Störungen durch AlkoholHier erfahren Sie über die Alkoholsucht, ihreEntstehung, Erkennung und Behandlung.

Seite 14 Störungen durch Drogen Hier bekommen Sie eine Einführung in dieStörungen durch Drogen.

Seite 15 Störungen durch Opioide

Seite 16 Störungen durch Cannabinoide

Seite 17 Störungen durch Kokain und andere Stimulantien

Seite 18 Störungen durch Halluzinogene

Seite 19 Medikamentenmissbrauch

Seite 20 Störungen durch Tabak

Seite 21-27 PrüfungsfragenHier können Sie Ihr erlangtes Wissen testen.

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Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 4

Kurz & bündig – Abhängigkeit von psychotropen Substanzen

Man spricht heute nicht mehr von Sucht, sondern allgemein von Abhängigkeit. Eine stoffliche Abhängigkeit kann von verschiedensten Genussmitteln, Medikamenten oder auch anderen Stoffen, wie Kleber schnüffeln, etc. bestehen.

Ein Abhängigkeitssyndrom ist durch starkes Verlangen, Kontrollverlust und körperliche Entzugssymptome, Toleranzentwicklung, Einengung auf den Substanzgebrauch und Fortsetzung des Konsums trotz körperlicher oder psychischer Schäden gekennzeichnet.

Alkohol spielt hier bei uns mit 1,5 Mio. Abhängigen die größte Rolle, wobei Cannabis (Haschisch) ebenso auf dem Vormarsch ist, besonders bei Jugendlichen oder sogar schon Kindern. Bei den Medikamenten sind die Benzodiazepine am häufigsten.

Eine Rolle bei Abhängigkeiten spielen genetische Faktoren, Lernfaktoren und natürlich soziale Faktoren wie Gruppenzugehörigkeit eine große Rolle.

Die Therapie erfolgt in vier Phasen. Zunächst muss ein Kontakt von beiden Seiten gewünscht und hergestellt werden. Danach kommt es zur Entgiftung des Körpers und zur Entwöhnung. Schließlich folgt die Nachsorgephase zur Stabilisierung. Allerdings ist eine solche Entziehung oft nicht erfolgreich und die Betroffenen werden rückfällig.

Nicht selten spielen andere psychische Störungen, wie Angst oder Depression, aber auch Belastungssituationen eine Rolle.

Bei Alkohol unterscheidet man (nach Jellinek) vier Phasen, die sich über Jahre ziehen können. Angefangen mit einer leichten Gewöhnung (1), die sich bis zum Anlegen von Vorräten steigert, wobei auch schon Gedächtnislücken auftreten können (2), bis zur Zunahme des Konsums mit Toleranzentwicklung und morgendlichem Trinken (3) steigert sich die Sucht dann bis hin zum Delir und Psychosen (4).

Außerdem unterscheidet man 5 Arten von Trinkern (nach Jellinek), so den Konflikttrinker (Alpha), den Wochenendtrinker (Beta), den süchtigen- (Gamma), den Gewohnheits- (Delta) und Quartalstrinker (Epsilon). Der süchtige- und Quartalstrinker hat dabei einen Kontrollverlust. Der süchtige Trinker ist teilweise, und der Gewohnheitstrinker gar nicht mehr abstinenzfähig.

Bei starkem Alkoholkonsum kann es zu psychischen Beeinträchtigungen kommen, so z.B. zu einem Delir oder auch zu Psychosen (Eifersuchtswahn, Alkoholhalluzinose). Bei 10% tritt die lebensbedrohliche Wernecke-Enzaphalopathie (Vitamin B1-Mangel) auf, die in ein Korsakow-Syndrom übergehen kann.

Die Therapie kann sowohl psychotherapeutisch als auch unterstützend medikamentös erfolgen. Eine Langzeittherapie kann bis zu 6 Monate dauern.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 5

Zu den Opioiden zählen Heroin und Morphium. Sie führen zu einem euphorischen Rausch und machen sehr schnell abhängig. Bei Entzug kommt es zu grippeähnlichen Symptomen. Der Entzug kann kalt (abrupt) oder medikamentös erfolgen.

Cannabis führt in erster Linie zu einer gehobenen Stimmung und macht vermutlich nur psychisch abhängig. Auch hier kann es zu psychischen Langzeitstörungen kommen

Kokain führt zu Wachheit und gesteigerter Leistungsfähigkeit, die allerdings nur für kurze Zeit (Minuten bis Stunden) anhalten. Ecstasy führt zu einem Glücksgefühl. Besonders bei Ecstasy werden immer wieder Organausfälle und neurotoxische Symptome beobachtet. Während Kokain körperlich abhängig macht, geht man bei Amphetaminen von einer psychischen Abhängigkeit aus

Halluzinogene (LSD, Pilze) führen zu optischen und akustischen Halluzinationen verschiedenster Art. Diese können als angenehm empfunden werden, allerdings auch zu einem Horrortrip führen. Auch hier können Langzeitschäden (Psychosen) auftreten und es kann zu Flashbacks kommen (der Rauschzustand tritt erneut ohne Einnahme auf).

Lösungsmittel, die „geschnüffelt“ werden, führen zu einem euphorischen Rausch bis hin zur Bewusstlosigkeit und Organversagen.

Benzodiazepine, Barbiturate und Chlometiazol sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente. Sie werden nicht selten auch zur Selbstmedikation eingesetzt und können zu Versagen der vitalen Funktionen bis hin zum Atemstillstand führen. Sie dürfen NICHT ABRUPT entzogen, sondern müssen langsam abgesetzt (ausgeschlichen) werden.

Schließlich zählt Tabak auch zu den suchterregenden Mitteln. Die Abhängigkeit ergibt sich ebenso aus den Kriterien für andere Suchtmittel (s.o.). Tabaksucht kann sowohl verhaltenstherapeutisch als auch durch Medikamente (bspw. Pflaster) behandelt werden.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 6

Abhängigkeit von psychotropen Substanzen (F10 - F19)

Beschreibung

Weiterhin wird die Art der Störung klassifiziert in

Die folgenden Begriffe werden beim Thema Sucht gebraucht:

Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen.

Man verzichtet heute auf die Unterscheidung zwischen psychischer und körperlicher Sucht und verwendet den Begriff der Abhängigkeit.

In der ICD-10 wird die Sucht in der Kategorie F10-F19 erfasst:

F10 Störungen durch AlkoholF11 Störungen durch OpioideF12 Störungen durch CannabinoideF13 Störungen durch Sedativa oder HypnotikaF14 Störungen durch KokainF15 Störungen durch sonstige Stimulantien einschließlich KoffeinF16 Störungen durch HalluzinogeneF17 Störungen durch TabakF18 Störungen durch flüchtige LösungsmittelF19 Störungen durch multiplen Substanzengebrauch und Konsum anderer

psychotroper Substanzen

IntoxikationMissbrauch/schädlicher GebrauchAbhängigkeitEntzugssyndrom, Entzugssyndrom mit DelirPsychotische Störung, psychische und VerhaltensstörungAmnestisches Syndrom

AbhängigkeitInnerhalb eines Jahres treten bestimmte Suchtkriterien auf, besonders Entzugssymptome, Kontrollverlust und Toleranzentwicklung.

Missbrauch oder schädlicher GebrauchKonsumverhalten, das zu körperlichen oder psychischen Schäden führt.

Psychische AbhängigkeitStarkes Verlangen nach einer Droge.

Körperliche AbhängigkeitToleranzentwicklung und Auftreten von körperlichen Entzugserscheinungen.

ToleranzentwicklungGewöhnung an eine Droge und Steigerung der Dosis bei gleich bleibender Wirkung.

SuchtpotentialBeschreibt die Fähigkeit einer Substanz, Abhängigkeiten zu erzeugen.

DrogenPsychotrope Substanzen, die eine Wirkung auf das Nervensystem haben.

PolytoxikomanieKonsum von mindestens drei Substanzen (ICD-10) innerhalb von 6 Monaten. Für die Diagnose ist von Bedeutung, dass die Substanzen wahllos eingenommen werden.Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie

Abhängigkeit und Sucht

Heute wird nichtmehr zwischenpsychischer undkörperlicherAbhängigkeitunterschieden.

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Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Ausbreitung

Ursachen

Komorbidität

Am stärksten treten innerhalb der Suchterkrankungen die Störungen durch Alkohol auf. Die Alkoholabhängigkeit gehört gleich nach der Depression zu den 10 Erkrankungen, die am stärksten die Lebensqualität einschränken.

Ca. 7,8 Mio. Deutsche haben einen riskanten Alkoholkonsum, 2,4 Mio. einen Alkoholmissbrauch und 1,5 Mio. sind alkoholabhängig.2 Mio. Deutsche konsumieren Cannabis.1,5 Mio. Deutsche sind medikamentenabhängig, 2 Mio. von Benzodiazepinen (Beruhigungsmittel, Tranquilizer).1 Mio. konsumieren Amphetamine (Ecstasy, etc.), Tendenz steigend.ca. 150. tsd. konsumieren Heroin

Bei der Entstehung von Abhängigkeiten spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

Genetische FaktorenZwillingsstudien zeigen eine höhere Übereinstimmung zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen, Adoptionsstudien zeigen ebenso eine genetische Ursache an: Auch wenn ein Kind alkoholkranker Eltern bei nicht-alkoholkranken Eltern aufwächst, ist eine höhere Rate von Alkoholsucht zu beobachten.

Verhaltens- und LernfaktorenMan weiß, dass Konditionierungsprozesse bei der Entstehung und Aufrechter-haltung von Abhängigkeiten von zentraler Bedeutung sind. Durch operante Konditionierung kann ein Kind bspw. lernen, dass die Einnahme von Drogen „angenehme“ Effekte haben kann. Auch eine Steigerung der Anerkennung durch andere spielt eine Rolle.

Soziale FaktorenHier spielen besonders die Verfügbarkeit, die Erreichbarkeit, die Kosten einer Droge und das Verhalten Gleichaltriger eine Rolle.

Bei 50% der Abhängigen finden sich weitere psychische Störungen wie

PersönlichkeitsstörungenDepressive StörungenAngststörungen

Im Vorfeld treten häufig auf:

ÜberforderungssituationenStressbelastung, LeistungsdruckChronische SchlafstörungenSchmerzzustände

Oft beginnt die Sucht mit der Eigentherapie bestehender Symptomatiken, so z.B. mit Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen.

Ein Abhängigkeitssyndrom ist durch (1) starkes Verlangen, (2) Kontrollverlust und (3) körperliche Entzugssymptome, (4) Toleranzentwicklung, (5) Einengung auf den Substanzgebrauch und (6) Fortsetzung des Konsums trotz körperlicher oder psychischer Schäden gekennzeichnet. Auslöser können unter anderem Belastungssituationen, Schlafstörungen oder Schmerzzustände sein

Neben Cannabis undMedikamentenist Alkohol die“Droge Nr. 1”.

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Therapie

Prognose

Die Phasen einer Therapie sind:

1. KontaktphaseHier findet eine Motivation zu einer Therapie statt und ein Therapieplan wird erstellt.

2. Entgiftungs-, EntzugsphaseHier geht es um das Erreichen einer kompletten Abstinenz, am besten stationär. Außer bei Benzodiazepinen und Barbituraten ist ein abrupter Entzug möglich. Entzugssymptome können mit geeigneten Medikamenten behandelt werden, bspw. Clomethiazol bei Alkohol, Doxepin bei Opiaten.

3. EntwöhnungsphaseSie dauert ca. 4-6 Monate

4. NachsorgephaseHier geht es um die Stabilisierung des Zustands durch Ärzte und Psychotherapeuten, evtl. auch in betreutem Wohnen.

Die Prognose ist nicht günstig und die Rückfallquote beträgt bei Alkohol bis zu 80% und bei Heroin bis zu 90%. Langzeitprogramme haben hier den größten Erfolg.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Die entscheidendePhase der Therapieist die Kontaktphase,da hier dieMotivation zurTherapie aufgebautwerden muss.

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Störungen durch Alkohol (F.10)

Diagnostik

Ausbreitung

Prognose

Komorbidität

Entwicklung

Hier gilt: Mindestens drei bis sechs der allgemeinen Kriterien müssen beim Gebrauch von Alkohol auftreten. Am wichtigsten sind:

KontrollverlustEntzugserscheinungenToleranzentwicklung

Ca. 2 Mio. Deutsche leiden an einer behandlungsbedürftigen Alkoholabhängigkeit, ca. 5% der männlichen und 2% der weiblichen Erwachsenen.

Aufgrund zahlreicher Folgeerkrankungen liegt die Mortalität in Deutschland bei ca. 42.000 Menschen pro Jahr. Außerdem besteht eine erhöhte Suizidrate:

25% aller Alkoholkranken unternehmen mindestens einen Suizidversuch5-10% sterben durch Suizid

Zu den häufigsten komorbiden Störungen gehören:

AngststörungenAffektive Störungen (v.a. Depressionen)Persönlichkeitsstörungen (bei Männern v.a. die antisoziale PS)Abhängigkeiten von anderen psychotropen Substanzen

Zum einen kann Alkoholsucht Folge einer fehlenden oder falschen Behandlung sein, jedoch können die Symptome auch erst aufgrund der Alkoholsucht hinzukommen. Bei komorbiden Erkrankungen wird die Prognose in der Regel verschlechtert.

Nach Jellinek werden vier Stadien unterschieden, die sich auch über Jahre ziehen können:

1. Präalkoholische PhaseMäßiges Trinken, um zu entspannen, eine leichte Toleranzerhöhung führt jedoch zu nahezu täglichem Konsum.

2. ProdromalphaseKonsum und Toleranz nehmen zu, Anlegen von Vorräten und heimliches Trinken, Schuldgefühle, Verniedlichung und erste Gedächtnislücken für die Zeit des Konsums.

3. Kritische PhaseEntwicklung einer psychischen Abhängigkeit, Kontrollverlust, morgendliches Trinken, Ablehnen jeglicher Hilfe, zunehmende Schwierigkeiten in Familie und Beruf, Wesensänderung.

4. Chronische PhaseEs treten häufiger Tagesräusche, morgendliche Abstinenzerscheinungen und weitere körperliche Beschwerden auf, Entwicklung bis hin zur Alkoholintoleranz, Prädelirien, Delirien, Alkoholpsychosen, evtl. pathologische Räusche.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Abhängigkeitverursacht eineVielzahl vonkörperlichen, psychischen undsozialenStörungen.

Der Beginn einerAbhängigkeitist schleichendund deshalb so gefährlich.

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Typologien

Symptomatik

Typische neuropsychiatrische Symptome sind

Besonders bekannt ist die Typologie nach Jellinek:

Tab. 1 Typologie nach Jellinek

Typische Körpersymptome bei einer Alkoholabhängigkeit sind:

Reduzierter AllgemeinzustandAppetitlosigkeit und GewichtsverlustGerötete GesichtshautMagen- und DarmbeschwerdenSchwitzenSchlafstörungen, Potenzstörungen

Akute Alkoholintoxikation oder einfacher RauschEs besteht eine gehobene Stimmung, Ängste und Hemmungen sind reduziert, Antrieb und Motorik sind gesteigert, das Gesicht ist gerötet, die Augen können tränen, es bestehen Schwitzen und Übelkeit und unkontrollierte Bewegungen. Aus einem einfachen Rausch kann ein komplizierter Rausch werden. Er unterscheidet sich in der Quantität der Anzeichen, besonders treten Bewusstseinsstörungen und Erregungen in den Vordergrund. Er kommt v.a. bei zerebralen Vorschädigungen (Bsp. Demenzen) vor.

Pathologischer RauschDer pathologische Rausch unterscheidet sich vom einfachen Rausch durch eine Auslösung auch schon durch kleine Alkoholmengen, kurze Dauer (Minuten bis Stunden), komplette Amnesie für die Dauer des Rausches und persönlichkeitsfremde Verhaltensweisen. Dieser Zustand kommt selten vor, im häufigsten Fall bei einer chronischen Alkoholkrankheit oder bei organischen Hirnschäden (Schädel-Hirn-Trauma, Epilepsie)

Alkoholentzugssyndrom (Prädelir)Dieses Symptom tritt in der Regel beim Absetzen von Alkohol ein. Es dauert etwa drei bis sieben Tage. Zu den Symptomen gehören:Magen-Darm-Störungen, Kreislaufstörungen, vegetative Symptome (Schwitzen, Tremor), und ZNS-Symptome (Schlaflosigkeit, Unruhe, Konzentrationsstörungen, evtl. v.a. optische Halluzinationen, illusionäre Verkennung). Außerdem kann es zu Krampfanfällen kommen.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Kontrollverlustbezeichnetsowohl dieFähigkeit, dieTrinkmenge alsauch das prinzipielleTrinkverhaltenzu kontrollieren.

Typ Kontrollverlust Abstinenzfähig

Alpha Konflikttrinker Nein Ja

Beta Wochenendtrinker Nein Ja

Gamma Süchtiger Trinker Ja (teilweise)

Delta Gewohnheitstrinker Nein Nein

Epsilon Quartalstrinker Ja Ja

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Es tritt bei 5-15% der Alkoholabhängigen auf. Man unterscheidet das Kontinuitätsdelir (bei süchtigen Trinkern) und das Alkoholentzugsdelir (etwa 1-3 Tage nach Entzug). Als Auslöser in beiden Fällen kommen bspw. Infekte oder Unfälle in Betracht, die den Organismus schwächen. Bei nicht fachgerechter Behandlung liegt die Letalität bei bis zu 25%. Außerdem kann es zu einer Wernecke-Enzephalopathie oder einem Korsakow-Syndrom führen (siehe weiter unten). Zu den Symptomen des Delirs gehören:

BewusstseinstrübungDesorientiertheitSituations- und PersonenverkennungOptische Halluzinationen und Akoasmen (=akustische Halluzinationen)Paranoides Erleben (Verfolgung, Verschwörung, etc.)Erhöhte Suggestibilität (Einreden von Dingen)Hypermotorik (Nesteln)Ausgeprägte vegetative, psychische und körperliche Symptomatik

Sie kann bei chronischer Alkoholabhängigkeit entstehen. Es treten dann akkustische Halluzinationen in Form von Geräuschen (Akoasmen) auf, die in der Regel auch als solche erkannt werden (Pseudohalluzination). Sie können Tage bis Wochen anhalten und verschwindet bei Abstinenz oder Behandlung mit Neuroleptika oft innerhalb von Tagen. Ihre Symptome sind:

Fehlende Orientierungsstörung und fehlende vegetative Entgleisung (Unterschied zum Delir)Die Patienten wissen, dass sie halluzinieren (Unterschied zur Schizophrenie)Ängstliche Grundstimmung

Die Patienten, meistens Männer, sind von der Untreue ihres Partners überzeugt. Dafür haben Sie vermeintliche Beweise. Der Wahn kann durch alkoholbedingte Impotenz oder Eheprobleme aufgrund der Sucht auftreten, auch durch Projektion eigener Schuldgefühle auf den Partner. Bei Therapie entwickelt sich der Wahn meist langsam zurück

Sie tritt schätzungsweise bei 10% der alkoholabhängigen Patienten auf und muss bei Verdacht sofort behandelt werden. Ihr liegt ursächlich ein Vitamin B1-Mangel zugrunde. Symptome sind:

BewusstseinsstörungDesorientiertheitAugenzittern, Augenmuskellähmung, PupillenstörungAtaxie (gestörte Bewegungen)

Es entwickelt sich oft im Anschluss an eine Wernicke Enzephalopathie, jedoch auch bei Hirnverletzungen. Seine Symptomatik besteht aus der TRIAS:

Desorientierung zu Zeit, Ort und evtl. der eigenen PersonMerkfähigkeitsstörung (Kurzzeitgedächtnis)Konfabulation

Es kann sich zurückbilden (akutes KS), aber auch chronisch verlaufen. Die Letalität liegt bei 15-20%.

Alkoholdelir

Wernecke Enzephalopathie

Korsakow-Syndrom

Alkoholhalluzinose

Alkoholischer Eifersuchtswahn

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Alkoholkonsumkann akute aber auch chronische bisLebensgefährlicheZustände hervorrufen .

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TherapieEine Therapie wird je nach Stadium der Erkrankung durchgeführt. Vorraussetzung ist die Krankheitseinsicht des Patienten. Erst dann kann er zu einer Therapie motiviert werden. Um dies zu erreichen ist es sinnvoll, ihm Informationen über die Krankheit zu vermitteln, negative Folgen (evtl. bereits eingetretene) aufzuzeigen, Ziele zu formulieren und Therapieformen zu erläutern. Folgende Therapiestadien kommen in Betracht:

Frühintervention bei noch nicht bestehender AbhängigkeitHier sind aufklärende und konfrontierende Gespräche angezeigt, Motivationsarbeit und Aufklärung stehen im Vordergrund.

Entzugsbehandlung bei Abhängigkeit (akut)Eine solche Behandlung wird in Deutschland meist stationär durchgeführt. Hierbei wird abrupt abgesetzt. Auch ist eine ambulante stetige Alkoholreduzierung unter ärztlicher Aufsicht möglich. Bei 30-50% der Fälle muss eine medikamentöse Therapie erfolgen.

Clomethiazol: Bei unkomplizierten Entzügen, es wirkt sedierend, hypnotisch, antikonvulsiv (Konvulsion=Schüttelkrampf)Sedierende Pharmaka: Bei prädeliranten oder deliranten ZuständenNeuroleptika: Bei psychotischen Zuständen, Halluzinationen

Psychotherapeutisch steht der Aufbau der Motivation für ein alkoholfreies Leben im Vordergrund. Dies kann in Einzel- und Gruppentherapien stattfinden, die Informationsvermittlung, Entspannungsverfahren und Verhaltensanalysen und -änderungen aufzeigen.

Langzeittherapie (bei chronischer Abhängigkeit oder Rückfall)Sie dauert bis zu 6 Monaten und hat als Schwerpunkt eine psychotherapeutische Behandlung aus unterschiedlichen Richtungen zum Inhalt. Hier werden die besten Langzeiterfolge verzeichnet.

RezidivprophylaxeHier stehen Substanzen im Vordergrund, die das Verlangen nach Alkohol schmälern sollen. Die Substanzen sollten nicht ohne eine begleitende Psychotherapie verabreicht werden.

Ambulante NachbetreuungHier stehen Selbsthilfegruppen, regelmäßige Hausarztbesuche und Einzeltherapie beim Psychotherapeuten im Vordergrund. Die Langzeitprognose ist bei der Inanspruchnahme einer solchen Maßnahme am besten.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Aufklärung beinoch nicht bestehender odergerade beginnenderAbhängigkeit istdie wirksamsteMethode.

Die Rückfallquotenach Entzug istsehr hoch.

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Störungen durch Drogen (außer Alkohol)

Komorbiditäten

nach der ICD-10 werden keine „weichen“ von „harten“ Drogen unterschieden. Unter den Begriff Drogen fallen:

Opioide (F.11)Cannabinoide (F.12)Kokain (F.14)Andere Stimulantien (F.15)Halluzinogene (F.16)

Weltweit am häufigsten wird Cannabis konsumiert. Heroin hingegen verliert an Bedeutung, während Cannabis, Kokain und Amphetamine, besonders Ecstasy in den letzten Jahren anstiegen.

Durch Drogen ausgelöste Störungen lassen sich nur schwer von organischen Störungen, Schizophrenien oder Manien unterscheiden. Zur Differentialdiagnose können Anamnese und Fremdanamnese, Drogenscreening und Haarfollikelanalyse dienen .

Häufig treten die folgenden Begleiterkrankungen auf:

Affektive- und AngststörungenSchizophrenien und andere psychotische StörungenVerhaltensstörungen mit Beginn in der Kindheit oder JugendPersönlichkeitsstörungen

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 14

Störungen durch Opioide (F.11)

Opiatentzugssyndrom

Therapie

Hierzu zählen

HeroinMorphin – in Schmerzmitteln enthalten, und Codein - bspw. in Hustensäften enthalten

Opiate führen bei Missbrauch zu starkem körperlichen und psychischen Entzug. Bei Missbrauch stellt sich schnell eine Toleranz gegenüber der euphorisierenden Wirkung ein, danach werden sie zumeist nur noch zur Vermeidung von Entzugssymptomen genommen.

Besonders Heroin kann bereits nach drei Injektionen zur Abhängigkeit führen. Häufigste Zuführungsart ist intravenös, außerdem

inhalativ (Einatmend, bspw. auf einem Blech erhitzt), intranasal (Schnupfend, sniffen), oral (Schluckend, bspw. Codein, Methadon) oder subkutan (Unter die Haut, bspw. Heroin bei schlechten Venenverhältnissen)

Heroin führt bei Gabe

zunächst zu einem Rauschzustand mit starker Euphorie, dem Gefühl des Losgelöstseins und einem gesteigerten Selbstbewusstsein,danach folgt eine sedierende Wirkung mit Apathie und schließlichpsychomotorische Verlangsamung und kognitive StörungenVerengung der Pupillen

Bei Vergiftung treten schließlich Verwirrtheit, Somnolenz (Schläfrigkeit) und Koma auf. Die gefährlichsten Komplikationen sind Atemdepression und Bewusstlosigkeit. Schwere Intoxikationen können tödlich verlaufen („goldener Schuss“). Die Therapie besteht in der Gabe des Opiatantagonisten Naloxon.

Psychisch: Starkes Verlangen nach der Substanz, Depression, Angst, Unruhe

Physisch: Übelkeit, Erbrechen, Zittern, Schwitzen, Muskelkrämpfe Tachykardie, Fieber

Die Symptome ähneln einer schweren Grippe mit Herabgestimmtheit und Unruhe.

Die Therapie lässt sich einteilen in

KontaktaufnahmeStreetworker, Fixerräume, Selbsthilfegruppen, Kontaktläden Drogentelefon, etc.

Entgiftungs- und EntwöhnungsprogrammeSie werden meist stationär durchgeführt und ähneln der Alkohol-Entzugsbehandlung. Sie können

ohne Medikamente als „kalter Entzug“, mit Medikamenten (Bspw. Doxepin, auch zur Verminderung depressiver Zustände), opioidgestützt (bspw. Methadon als Ersatz) oder forciert (Turboentzug unter Einsatz von Naloxon unter Narkose) erfolgen.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Opioide werdensowohl als Droge(Heroin) als auchin Form vonschmerzstillendenMedikamentenverwendet.

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Störungen durch Cannabinoide (F.12)

Cannabis ist eine der ältesten vom Menschen konsumierten psychotropen Substanzen. Sie wird als Haschisch (Harz der Blüte) oder Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter) konsumiert. Meist werden sie geraucht oder gegessen. Der Rauscheffekt ist individuell unterschiedlich und hängt u.a. von der aktuellen Stimmungslage und der Persönlichkeit ab. Wichtigste Symptome sind

Gehobene, heitere StimmungVeränderung von Raum- und ZeiterlebenIntensitätssteigerung der Wahrnehmung (optisch, akustisch)Denkstörungen (Abstraktionsvermögen, Ideenflucht, Denken in Bruchstücken)MundtrockenheitTachykardieErweiterung der Pupillen

Cannabis führt wahrscheinlich nur zu psychischer Abhängigkeit. Bei häufigem Konsum kommt es zu Verstimmungszuständen, schizophrenieartigen Psychosen paranoid-halluzinatorischer Art und demotiviertem Verhalten. Diese Symptome können auch zum Umsteigen auf härtere Drogen führen. Echopsychosen, bis zu mehreren Wochen nach Einnahme sind möglich, allerdings nicht so häufig wie bei Halluzinogenen.

Beim Absetzen kann es zu Stimmungsänderungen (Reizbarkeit, Ängstlichkeit) und physiologischen Änderungen (Schlafstörung, Schwitzen, Übelkeit) kommen.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Der Gebrauch vonCannabis steigtbesonders beiJugendlichenstetig und führtin dieser Gruppezu einer Vielzahlvon psychischenStörungen.

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Störungen durch Kokain und andere Stimulantien (F.14)

Symptomatik

Kokain wird aus den Blättern des Kokastrauchs gewonnen und meist geschnupft. Ein gebräuchliches Kokainderivat ist Crack, es wird geraucht. Es wirkt schneller und intensiver, die Suchtgefahr ist bei Crack größer. Kokain wird nicht selten mit Heroin gemischt injiziert.

Zu den Amphetaminen gehören

Amphetamin, Metamphetamin (Speed) und Methylen-dioxy-met-Amphetamin (MDMD, Ecstasy).

Diese Substanzen führen zu einer starken psychischen, nicht aber körperlichen Abhängigkeit.

Kokain führt zu hoher Wachheit, Euphorie und einer angenehmen Gefühlslage. Hunger wird unterdrückt, es besteht eine Leistungs- und Antriebssteigerung, außerdem besteht eine Verstärkung des sexuellen Erlebens. Dieser Zustand hält meist nur für Minuten.

Ecstasy führt zu angenehmen, emotionalen Zuständen, Entspannung, Angstfreiheit und Glücksgefühlen. Es führt zu einer „Berührung des eigenen Inneren“, weshalb es früher auch in der Therapie eingesetzt wurde.

Auch wenn viele Jugendliche heutzutage Ecstasy ohne bleibende Schäden konsumieren, wurden neurotoxische Symptome beobachtet (Krampfanfälle, Nierenversagen, Leberversagen, Arrhythmien), die zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können.

Zur Diagnose einer Kokain- oder Amphetaminintoxikation müssen zwei oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt sein:

Tachykardie oder BradykardiePupillenerweiterungErhöhter oder niedriger BlutdruckSchwitzen oder FröstelnÜbelkeit oder ErbrechenGewichtsverlustPsychomotorische Agitiertheit oder VerlangsamungMuskelschwäche, Atemdepression, Brustschmerzen, HerzrhythmusstörungenVerwirrtheit, Krampfanfälle oder Koma

In Verbindung mit Antidepressiva kommt es zu einer Wirksteigerung, Neuroleptika wirken dagegen antagonistisch und werden auch therapeutisch eingesetzt.

Das Entzugssyndrom besteht aus einer dysphorischen Stimmung, sowie

MüdigkeitLebhafte, unangenehme TräumeSchlaflosigkeit oder HypersomnieAppetitsteigerungPsychomotorische Verlangsamung oder Unruhe

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Kokain wird besonders wegen seiner leistungs-steigerndenWirkung konsumiert.Auf Grund derhohen Kosten findet man es häufigin so genannten“Manager-Kreisen”.

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Störungen durch Halluzinogene (F.16)

Symptomatik

Flüchtige Lösungsmittel (F.18)

Wichtigste Vertreter sind das

LSD,Meskalin (aus einem südamerikanischen Pilz) undPsylocybin (auch in heimischen Pilzen zu finden)

Neben vegetativen Symptomen (Schwindel, Tachykardie und Übelkeit) treten in der Rauschphase psychedelische Wirkungen auf, wie Pseudohalluzinationen (v.a. optische), szenenhafte Erlebnisse, Farb- und Formhalluzinationen und Wahrnehmungsintensi-vierungen. Um eine häufig auftretende Depression beim Herunterkommen zu verhindern, wird oft „nachgeworfen“. Außerdem ist eine Erweiterung der Pupillen zu beobachten.

Besonders bei unerfahrenen Benutzern kann es zu sog. Horrortrips kommen. Hier bestehen panische, paranoide Angst, Depersonalisationserlebnisse und extreme Wahrnehmungs-störungen. Sie können der Grund für suizidales und aggressives Verhalten sein.

Flash-Back-Erlebnisse (Auftreten einer Wirkung ohne direkte vorherige Substanznahme) können noch Tage oder Wochen später auftreten.

Halluzinogene führen zu einer psychischen Abhängigkeit, nicht aber zu einer körperlichen. Es wird kein Entzugssyndrom beobachtet.

Hier werden unterschiedliche Mittel wie Reinigungsmittel, Lösungsmittel, Farben, Lacke, etc. eingeatmet. neben der euphorisierenden Wirkung treten Durchgangs-Symptome auf wie Halluzinationen, Tremor und schließlich Bewusstlosigkeit.

Chronischer Missbrauch kann zu Schäden des Nervensystems führen (Wesensänderungen, motorische Ausfälle, Krampfanfälle), sowie zu Leber- und Nieren-Insuffizienz (Unterversorgung, Versagen).

Es kann sich eine Toleranz entwickeln, ebenso eine psychische Abhängigkeit.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Halluzinogeneführen in einen “psychotischen”Zustand mitHalluzinationen,oft auch zuHorrortrips.

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Medikamentenmissbrauch und –abhängigkeit (F.19)

Benzodiazepine, Barbiturate und Chlometiazol

Symptomatik

Analgetika (Schmerzmittel)

Therapeutisch eingesetzte Substanzen besitzen ein unterschiedlich ausgeprägtes Abhängigkeitspotential. Zu ihnen gehören:

OpioideBenzodiazepine, Barbiturate, ChlometiazolAndere Analgetika

Für Patienten mit psychischen Erkrankungen gehören Benzodiazepine, Analgetika und Barbiturate zu den häufigsten Arzneimitteln, die missbräuchlich eingesetzt werden.

Zu den Erkrankungen, die am häufigsten mit einer Medikamentenabhängigkeit einhergehen gehören:

DepressionenAngststörungenPersönlichkeitsstörungenChronische SchmerzsymptomeAndere Suchterkrankungen

Benzodiazepine gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln weltweit.

Hierzu gehören

Somnolenz bis hin zu KomaNiedriger BlutdruckAtemdepression bis Atemstillstand

Bei Barbituraten und Chlometiazol treten diese Symptome schneller ein als bei Benzodiazepinen.

In der Therapie stehen Sicherung der Vitalfunktionen und Entgiftung an erster Stelle.

Bei Entzug kann es zu individuell unterschiedlichen und unterschiedlich ausgeprägten psychischen wie körperlichen Entzugserscheinungen wie Angstzustände, depressiver Verstimmung, Schlaflosigkeit, Blutdruckerhöhung, Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen kommen.Bei schweren Entzugssymptomen kann es bis zu einem Delir und zu epileptischen Anfällen kommen.

Hierzu zählen nicht nur die verschreibungspflichtigen Analgetika, sondern z.T. auch die rezeptfrei erhältlichen. Es können Entzugserscheinungen auftreten, wie z.B.:Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verstimmungszustände, Durchfälle, in seltenen Fällen auch Krampfanfälle und Delirien.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Die Gabe von Beruhigungsmittelnmuss sorgfältigabgewägt undkontrolliert werden,da das Sucht-potential sehrhoch ist.

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Störungen durch Tabak (F.17)

Eine Tabakabhängigkeit ist zu diagnostizieren, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt ist:

Zwanghafter TabakkonsumToleranzentwicklungKörperliche Entzugssymptome bei AbstinenzFortgesetzter Tabakkonsum trotz FolgeschädenVeränderung der Lebensgewohnheiten, um den Tabakkonsum aufrecht zu erhaltenEingeschränkte Kontrolle des Rauchverhaltens

Entzugssymptome können sein:

Ungeduld, Ängstlichkeit, KonzentrationsstörungenErniedrigte HerzfrequenzHungergefühle mit Gewichtszunahme

Außerdem können Schlafstörungen und Depressionen eintreten. Entzugssymptome halten in der Regel ein bis vier Wochen an.

Therapeutisch kommen Einzel- und Gruppentherapieverfahren in Frage, bei denen Bewältigungsstrategien, Problemlösetraining und Vorbereitung auf die Abstinenz thematisiert werden.

Medikamentös werden wird die Nikotinsubstitution (Pflaster, Kaugummis) angeboten. Auch kann Zyban ® verabreicht werden. Dies ist ein Antidepressivum, das nur für die Raucherentwöhnung (nicht zur Behandlung von Depressionen) zugelassen ist.

Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht

Tabak gehört ebenso zu den Drogen, mitdurchaus erheblicherWirkung undSchädigung.

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Prüfungsfragen

1. Unter Depravation versteht man in der Psychiatrie in erster Linie folgendes der genannten Phänomene:

A) einen isolierten angeborenen IntelligenzmangelB) eine Antriebsminderung infolge Therapie mit NeuroleptikaC) die frühkindliche psychogene TraumatisierungD) eine Persönlichkeitsveränderung infolge von SuchtE) ein möglichst vollständiges Ausschalten von Sinneseindrücken

2. Als potentielle Ursachen für ein delirantes Syndrom sind bekannt:1) plötzlicher kompletter Diazepam-Entzug bei Diazepam-Abhängigkeit.2) (antidepressive) Therapie mit Desipramin.3) Therapie mit L-Dopa.

A) nur 1 ist richtigB) nur 1 und 2 sind richtigC) nur 1 und 3 sind richtigD) nur 2 und 3 sind richtigE) 1-3 = alle sind richtig

3. Welche Aussage trifft nicht zu? Charakteristisch beim Delirium tremens sind:

A) ParanoiaB) optische Halluzinationen kleiner bewegter ObjekteC) BeschäftigungsdrangD) profuse SchweißausbrücheE) Diarrhö

4. Welche Aussage trifft nicht zu?Im Delirium tremens finden sich typischerweise:

A) vermehrte SuggestibilitätB) systematisierter WahnC) optische HalluzinationD) vegetative StörungenE) Bewusstseinsstörung

5. Welches der folgenden Kriterien weist bei der differentialdiagnostischen Entscheidung zwischen Alkoholhalluzinose und Alkoholdelir am stärksten auf eine Alkoholhalluzinose hin?

A) (dialogisches) StimmenhörenB) qualitative BewusstseinsstörungC) erhöhte SuggestibilitätD) KonfabulationenE) Beschäftigungsdrang

Lösungen 1D 2E 3A 4B 5AWissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 21

6. Zu den charakteristischen Symptomen bei schwerer akuter Morphinintoxikation zählt/zählen:

1) weite Pupillen 2) Atemdepression 3) Hypertonie

A) Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtigB) Nur die Aussage 2 ist sind richtig.C) Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.D) Keine der Aussagen ist richtig.E) Alle Aussagen sind richtig.

7. Zur Prodromalphase des Alkoholismus gehört/gehören (nach Jellinek): 1) Kontrollverlust 2) verlängerte Räusche 3) heimliches Trinken 4) Kontrollverlust nach Trinkbeginn 5) auffallendes Selbstmitleid

A) Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.B) Alle Aussagen sind richtig.C) Nur die Aussage 3 ist richtig.D) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.E) Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig.

8. Welche Aussage ist richtig: Ein als Alkoholiker bekannter Mann kommt ataktisch und desorientiert zur Aufnahme. Er klagt über Sehstörungen. Es finden sich Augenmuskellähmungen. Dieses Symptombild ist charakteristisch für:

A) AlkoholparanoiaB) AlkoholdelirC) AlkoholhalluzinoseD) Wernicke-EnzephalopathieE) Pathologischer Rausch

9. Welche Aussage über Psychosen bei Suchterkrankungen ist nicht richtigA) Symptomatische reversible Psychosen beobachtet man bei plötzlichem Entzug

von HeroinB) Eine Zuordnung bestimmter akuter organischer Psychosyndrome zu einer

bestimmten mißbräuchlich verwendeten Substanz ist oft auch wegen polytoper Abhängigkeit nicht möglich

C) Echopsychosen (flash back) treten oft bei Benzodiazepineabusus auf.D) Auch beim Halluzinogentyp der Drogenabhängigkeit können irreversible

organische Psychosyndrome vorkommen.E) Symptomatische schizophren aussehende Psychosen werden gelegentlich auch

bei alleinigem Haschischkonsum beobachtet.

Lösungen 6B 7C 8D 9CWissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 22

10. Welche Aussage trifft nicht zu: Als Symptome bei rascher Beendigung von Nikotinabusus werden insbesondere gefunden

A) GereiztB) ParathymieC) SchlaflosigkeitD) gastrointestinale StörungenE) Kopfschmerzen

11. Antriebsenthemmung (unkontrollierte Steigerung des Antriebs) wird beobachtet...

1) bei organischen Wesensveränderungen 2) bei affektivem Durchgangssyndrom, z.B. im Initialstadium von

Hirnerkrankungen 3) bei manischen Psychosen 4) nach Gabe oder bei Abusus von Substanzen des Amphetamintyps 5) typischerweise nach Gabe von Antidepressiva des Amitriptylin-Typs

A) Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.B) Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtigC) Alle Aussagen sind richtig.D) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.E) Nur die Aussagen 1, 3, und 5 sind richtig.

12. Welche der folgenden Aussagen über die Therapie der Medikamenten- u. Drogenabhängigkeit ist richtig

1) Bei der Drogenabhängigkeit vom Morphintyp ist plötzliche, komplette Entziehung kontraindiziert.

2) Bei Drogenabhängigkeit vom Amphetamintyp muss die Entziehung fraktioniert (stufenweise) erfolgen.

3) Bei Drogenabhängigkeit vom Kokaintyp führt abrupter Entzug in der Regel zu einer deliranten Psychose.

A) Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtigB) Nur die Aussage 2 ist richtig.C) Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.D) Keine der Aussagen ist richtig.E) Alle Aussagen sind richtig.

13. Welche der folgenden Erkrankungen kommen bei Vorliegen eines paranoid-halluzinatorischen Syndroms differenzialdiagnostisch als Ursache in Frage

1) Enzephalitis 2) Epileptische Psychose 3) Durchgangssyndrom 4) Drogenkonsum 5) Pareidolie

A) Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.B) Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.C) Nur die Aussagen 1. 2, 4 und 5sind richtig.D) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.E) Alle Aussagen sind richtig.

Lösungen 10B 11D 12D 13DWissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 23

14. Eine 32jährige ledige Angestellte klagt seit mehr als 10 Jahren immer wieder über Kopfschmerzen, die offensichtlich psychisch bedingt sind. Sie wirkt deprimiert und erstarrt. An Kopfschmerztabletten braucht sie "2-3 Packungen pro Woche". Sehr häufig trinkt sie ein paar Schnäpse, "um sich zu beruhigen", vor dem Einschlafen seien es 1-2 Flaschen Bier. Beruflich ist sie gut leistungsfähig. Krankschreibungen sind selten. In ihren privaten Beziehungen hat sie viel Pech und Kummer. Sie ist jetzt fest entschlossen, "alles zu ändern, auf Tabletten und Alkohol zu verzichten", weil sie merkt, dass es so nicht weitergeht. Sie habe dies alles schon mehrfach versucht. Eine ambulante psychotherapeutische Behandlung hat unter folgender Voraussetzung die günstigsten Erfolgsaussichten: Die Patientin...

A) verspricht, von sofort an weder Tabletten noch Alkohol einzunehmenB) willigt ein, vor Beginn der ambulanten Psychotherapie eine stationäre

Kurzzeittherapie, ggf. auch eine Entgiftung, durchzuführenC) ist bereit, die Medikamentendosis und Alkoholmenge im Laufe einiger Wochen

zu reduzieren, bis sie nichts mehr einzunehmen braucht, verspricht, Alkohol u. Medikamente wegzulassen, sobald sie sich aufgrund der Psychotherapie wohler fühlt

D) sagt zu, Tabletten und Alkohol wegzulassen und sich bei Bedarf mit Valium oder Antidepressiva zu behelfen

15. Kennzeichnend für den pathologischen Rausch ist: 1) Rausch durch pathologisch gesteigerte Trinkmenge.2) Rausch durch illegale Drogen mit dem Erscheinungsbild eines üblichen

Alkoholrausches.3) Auftreten psychopathologischer Symptome wie z.B. Situationsverkennung. 4) Der Rausch geht im Regelfall über in ein manifestes Alkoholdelir. 5) Alkoholrausch mit dem üblichen Erscheinungsbild, jedoch verursacht durch eine

unverhältnismäßig geringe Alkohol-Trinkmenge.

A) Keine der Aussagen ist richtigB) Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.C) Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.D) Nur die Aussage 3 ist richtig.E) Nur die Aussagen 2 ist richtig

16. Für die Verbreitung des Alkoholismus in Deutschland gilt: 1) Prävalenz (Erkrankungshäufigkeit) liegt bei ca. 3-5% 2) Bei Männern kommt Alkoholismus häufiger vor als bei Frauen. 3) Bei Männern findet man die größte Prävalenz bei Ungelernten u. angelernten

Arbeitern sowie bei Freiberuflern u. Selbständigen.

A) Nur die Aussage 3 ist richtigB) Nur die Aussagen 2 ist richtigC) Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.D) Alle Aussagen sind richtig.E) Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.

Lösungen 14B 15D 16DWissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 24

17. Welche der folgenden Aussagen treffen zu: Akoasmen (elementare, unausgeformte, nicht verbale akustische Sinnestäuschungen) werden beobachtet bei...

1) Alkoholdelir 2) epileptischer Aura 3) Schizophrenie 4) Depersonalisationssyndromen

A) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtigB) Nur die Aussagen 1, 2, und 3 sind richtig.C) Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.D) Alle Aussagen sind richtig.E) Nur die Aussage 3 ist richtig.

18. Symptome eines Delirs sind: 1) Optische Halluzinationen 2) in der Regel tiefe Bewusstlosigkeit 3) Grobschlägiger Tremor (grobes Zittern) 4) Schwitzen 5) vegetative Symptome

A) Alle Aussagen sind richtigB) Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtigC) Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig.D) Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig.E) Nur die Aussage 5 ist richtig.

19. Welche der folgenden Aussagen über die Therapie der Medikamenten- u. Drogenabhängigkeit trifft/treffen zu

1) Bei Drogenabhängigkeit vom Morphintyp ist plötzlicher kompletter Entzug kontraindiziert.

2) Bei Drogenabhängigkeit vom Amphetamin-Typ muss die Entziehung fraktioniert (stufenweise) erfolgen.

3) Bei Drogenabhängigkeit vom Barbiturat-Typ ist von einer plötzlichen kompletten Entziehung abzuraten.

4) Bei Drogenabhängigkeit vom Kokain-Typ führt abrupter Entzug in der Regel zu einer deliranten Psychose.

A) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtigB) Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtigC) Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.D) Nur die Aussage 3 ist richtig.E) Alle Aussagen sind richtig.

Lösungen 17B 18C 19D

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Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 25

20. Über den Alkoholismus gelten folgende Aussagen: 1) Die Prävalenz (Häufigkeit) in Deutschland liegt bei mehreren Prozent (ca 3-5%). 2) In Deutschland kommt Alkoholismus bei Männern häufiger vor als bei Frauen. 3) Bei Alkoholabhängigkeit vom Epsilon-Typ (nach Jellinek) besteht ein

Kontrollverlust, d.h. der Betroffene ist unfähig zur Abstinenz. 4) Beim Alkoholdelir handelt es sich um eine exogene Psychose im Sinne der

klassischen Psychiatrie.

A) Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.B) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.C) Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig.D) Keine der Aussagen ist richtig.E) Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig

21. Welche der folgenden Aussagen ist nicht richtigA) Der Begriff der Sucht wurde von der WHO durch den Begriff der Abhängigkeit

ersetztB) Die Arbeitssucht ist eine abnorme Gewohnheit bzw. Störung der Impulskontrolle

(nach ICD 10)C) Genussmittel wie Kaffe oder Cola-Getränke werden aufgrund ihrer geringen

psychotropen Wirksamkeit nicht zu den Erzeugern stoffgebundener Abhängigkeit gezählt.

D) Physische Abhängigkeit ist charakterisiert durch ToleranzEntwicklung sowie durch das Auftreten von Entzugserscheinungen.

E) Die Toleranzminderung fällt beim Phasenverlauf der Alkoholkrankheit nach Jellinek in die sog. kritische Phase.

22. Die Gefahr der Entwicklung einer Drogenabhängigkeit ist am geringsten bei:

A) CodeinB) CannabisC) "Weckaminen" (Amphetaminen)D) trizyklischen AntidepressivaE) Chlordiazepoxid

23. Einen fraktionierten (stufenweisen) Entzug wird man - wegen der Gefahr, bei komplettem Entzug, Anfälle hervorzurufen - vor allem durchführen bei Drogenabhängigkeit von...

1) Opiaten 2) Benzodiazepinen 3) Alkohol 4) Barbituraten 5) Cannabis

A) Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig.B) Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtigC) Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig.D) Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.E) Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig

Lösungen 20B 21C 22D 23D

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Wissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 26

24. Welche Aussage ist nicht richtig: Bei der Medikamenten- u. Drogenabhängigkeit lassen sich insbesondere folgende Typen beobachten:

A) AmphetamintypB) MorphintypC) Barbiturat-AlkoholtypD) HalluzinogentypE) Butyrophenontyp (hochpotente Antipsychotika)

25. Welche der folgenden Aussagen trifft/treffen zur Entwöhnungsbehandlung von Suchtkranken zu?

1) Die Entwöhnungsbehandlung beschränkt sich realistischerweise auf die Vorsatzbildung zur Abstinenz.

2) Die stationäre Entwöhnungsbehandlung dauert nach wie vor 9 bis 12 Monate. 3) Der Patient ist mit Abklingen der körperlichen Entzugssymptome praktisch

entwöhnt. 4) Die Entwöhnungsbehandlung muß auf die individuellen Ursachen und

Entstehungsbedingungen der Suchtkrankheit eingehen. 5) Oberstes Prinzip ist die Abschreckung durch Aversionstherapie.

A) Nur die Aussage 4 ist richtig.B) Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtigC) Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.D) Keine der Aussagen ist richtig.

26. Zu den typischen Symptomen der Morphium-Entziehung gehört nicht:A) TränenflussB) Steigerung der AtemfrequenzC) ObstipationD) Übelkeit und ErbrechenE) Ruhelosigkeit und Reizbarkeit

27. Beim Delta-Alkoholismus nach Jellinek liegt/liegen vor: 1) Immer Krampfanfälle 2) Unfähigkeit zur Abstinenz 3) Kontinuierlicher chronischer Alkoholkonsum 4) Kontrollverlust 5) Immer eine Polyneuropathie

A) Nur Aussage 1 ist richtigB) Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtigC) Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.D) Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.E) Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

Lösungen 24E 25A 26C 27CWissen zum Heilpraktiker für PsychotherapieAbhängigkeit und Sucht 27