2. deutscher psychoedukations-kongress abstracts · der erkenntniszuwachs auf neurobiologischem...
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Tom M., 31, Patient mit schizophrener Psychose:
Dank Risperdal® CONSTA®
kann er Rückschläge auf Distanz halten.
RISPERDAL® CONSTA® 25 mg/- 37,5 mg/- 50 mg. Wirkstoff: Risperidon. Zusammensetzung: 1 Durchstechflasche enth. 25 mg, 37,5 mg bzw. 50 mg Risperidon. Sonstige Bestandteile: Pulver: Poly(glycolsäure-co-milchsäure) (25:75).Lösungsmittel: Polysorbat 20, Carmellose-Natrium (40 mPas), Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, wasserfr. Citronensäure, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszw.. Anwendungsgebiete: Zur Erhal-tungstherapie u. Rezidivprophylaxe b. schizophrenen Psychosen. Vorherige Einstellung auf RISPERDAL® Tabl./Lsg. Voraussetzung. Gegenanzeigen: Überempfindlichk. gg. Wirkst. od. sonst. Bestandt.; bestehende, nicht durch Arz-neim. bed. Hyperprolaktinämie; Kinder u. Jugendliche. Stillzeit. Vorsichtige Anw.: Leber- u. Niereninsuff., Parkinson-Krankh., Lewy-Body-Demenz, anamn. bek. Epilepsie, Prolaktin-abh. (z.B. Prolaktinom d. Hypophyse) u. möglicher-weise prolaktin-abh. Tumoren (z.B. Mamma-Ca), patholog. Veränd. d. Blutbildes, bek. schwere Herz-Kreislauf-Erkr. (angebor. langes QT-Intervall, Bradykardie, Herzinsuff., Myokardinfarkt, Reizleit.störg., Dehydrierung,Hypovolämie od. zerebrovask. Erkr.), Elektrolytstörg., Kombin. m. QT-Intervall-verlängernden Arzneimitteln. Schwangerschaft. Nebenwirkungen: Häufig: Gewichtszun., Depression u. Erschöpfung, extrapyramidale Sympt..Gelegentlich: Gewichtsverlust, Nervosität, Schlafstörg., Apathie, Konzentrationsstörg., Sehstörg., Hypotension, Synkope, Exantheme, Pruritus, periph. Ödeme, Reakt. am Injekt.ort, Sympt. e. Hyperprolaktinämie wie Galaktorrhö,Menstr.störg., Amenorrhö, gestörte Sexualfunkt., Ejak.störg., vermind. Libido u. Erekt.störg.. Selten: Krampfanfälle, malign. neurolept. Syndr., tard. Dyskinesien. Sehr selten: Blutbildveränd. wie Erhöhg./Vermind. d. Leukozy-tenzahl, Erhöhg. d. Leberenzyme. Zusätzl. bei oral verabr. Risperidon: Insomnie, Agitat., Angstzust., Kopfschm., Somnolenz, Benommenh., Obstipation, Dyspepsie,Übelk./Erbr., Bauchschm., Priapismus, Harninkontin., Rhinitis, Regulationsstörg. d. Körpertemp., Störg. d. Wasserhaushaltes, entw. durch Polydipsie od. d. Syndr.d. inadäquat. Sekretion v. antidiuret. Hormon (SIADH) hervorgerufen; zerebrovask. Ereign. einschl. Insult u. transitor. ischäm. Attacken (TIA). In sehr selt. FällenHyperglykämie u. Exazerbation eines vorbest. Diabetes mell.. Stand der Information: 07/2003. Verschreibungspflichtig. JANSSEN-CILAG GmbH, 41457 Neuss.
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S2. Deutscher Psychoedukations-Kongress
„Psychoedukation zwischen
Neurobiologie und Psychotherapie
bei schizophrenen Psychosen“
vom 11. – 12. März 2005 in München
Veranstalter: mit freundlicher Unterstützung:
Dr. Josef Bäuml, TU MünchenDr. Gabi Pitschel-Walz, TU MünchenProf. Dr. Hans Förstl, TU MünchenProf. Dr. Andreas Heinz, Charité BerlinPD Dr. Georg Juckel, Charité Berlin (FETZ)
[ Zukunftsarbeit]
RISPERDAL® CONSTA® 25 mg/- 37,5 mg/- 50 mg. Wirkstoff: Risperidon. Zusammensetzung: 1 Durchstechflasche enth. 25 mg, 37,5 mg bzw. 50 mg Risperidon. Sonstige Bestandteile: Pulver: Poly(glycolsäure-co-milchsäure) (25:75).Lösungsmittel: Polysorbat 20, Carmellose-Natrium (40 mPas), Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, wasserfr. Citronensäure, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszw.. Anwendungsgebiete: Zur Erhaltungstherapie u. Rezidivprophylaxe b. schizophrenen Psychosen. Gegenanzeigen: Überempfindlichk. gg. Wirkst. od. sonst. Bestandt.; bestehende, nicht durch Arzneim. bed. Hyperprolaktinämie; Kinder u. Jugend-liche. Stillzeit. Vorsichtige Anw.: Leber- u. Niereninsuff., Parkinson-Krankh., Lewy-Body-Demenz, anamn. bek. Epilepsie, Prolaktin-abh. (z.B. Prolaktinom d. Hypophyse) u. möglicherweise prolaktin-abh. Tumoren (z.B. Mamma-Ca), patholog. Veränd. d. Blutbildes, Diab. mell. o. Vorliegen von Risikofakt. dafür, bek. schwere Herz-Kreislauf-Erkr. (angebor. langes QT-Intervall, Bradykardie, Herzinsuff., Myokardinfarkt, Reizleit.störg., Dehydrierung,Hypovolämie od. zerebrovask. Erkr.), Elektrolytstörg., Kombin. m. QT-Intervall-verlängernden Arzneimitteln, Einn. furosemidhaltiger Arzneim., Schwangerschaft. Nebenwirkungen: Häufig: Gewichtszun., Depression u. Erschöpfung,extrapyramidale Sympt.. Gelegentlich: Gewichtsverlust, Nervosität, Schlafstörg., Apathie, Konzentrationsstörg., Sehstörg., Hypotension, Synkope, Exantheme, Pruritus, periph. Ödeme, Reakt. am Injekt.ort, Sympt. e.Hyperprolaktinämie wie Galaktorrhö, Menstr.störg., Amenorrhö, gestörte Sexualfunkt., Ejak.störg., vermind. Libido u. Erekt.störg.. Selten: Krampfanfälle, malign. neurolept. Syndr., tard. Dyskinesien. Sehr selten: Blutbildveränd. wieErhöhg./Vermind. d. Leukozytenzahl, Erhöhg. d. Leberenzyme. Zusätzl. bei oral verabr. Risperidon: Insomnie, Agitat., Angstzust., Kopfschm., Somnolenz, Benommenh.,Obstipation, Dyspepsie, Übelk./Erbr., Bauchschm., Priapismus, Harninkontin., Rhinitis, Regulationsstörg. d. Körpertemp., Störg. d. Wasserhaushaltes, entw. durchPolydipsie od. d. Syndr. d. inadäquat. Sekretion v. antidiuret. Hormon (SIADH) hervorgerufen; zerebrovask. Ereign. einschl. Insult u. transitor. ischäm. Attacken (TIA).In sehr selt. Fällen Hyperglykämie u. Exazerbation eines vorbest. Diabetes mell.. Stand der Information: 12/04. Verschreibungspflichtig.JANSSEN-CILAG GmbH, 41457 Neuss.
in Kooperation mit:
BVDN B e r u f s v e r b a n dD e u t s c h e r N e r v e n ä r z t e e . V .
Berlin-Brandenburg
Abbildung der Titelseite: Marion Rosenschon, “Profilreich”; Kunsttherapie TU München, Leiterin Christine Sattler
Mit freundlicher Unterstützung:
Der Erkenntniszuwachs auf neurobiologischem Gebiet bei psychischen Er-krankungen geht stetig voran. Die sich daraus ergebenden Verbesserungenvon Diagnostik und Behandlung geben Anlaß zu berechtigtem Optimismus.Die optimale Nutzung neuer Behandlungsoptionen wird aber nur dann mög-lich sein, wenn die von einer Erkrankung Betroffenen bereitwillig und koope-rativ mit den professionellen Helfern zusammenarbeiten. Dies wird umsoleichter möglich sein, je eher eine Vollremission mit Restitutio in Aussichtgestellt werden kann. Bei chronischen Krankheitsverläufen wird sich angesichts überhöhter Erwartungen oft eine umso größere Enttäuschungeinstellen, wenn diese Gesundung zumindest kurzfristig nicht garantiert wer-den kann. Diese Kluft zwischen maximalen diagnostischen Möglichkeiten und limitiertenTherapiefortschritten erfordert speziell bei Erkrankungen aus dem schizophre-nen Formenkreis nach wie vor sehr viel Geduld und Frustrationstoleranz beiden Patienten sowie ihren Angehörigen. Die Teilhabe am medizinischenFortschritt wird nur dann möglich sein, wenn sich eine sehr enge Allianz ausBetroffenen, Angehörigen und Behandlern bildet. Die Psychoedukation versteht sich in diesem Kontext als verbindendeKlammer zwischen Betroffenen, Angehörigen und Professionellen, um dasheute Machbare aus Neurobiologie und Psychotherapie optimal auszu-schöpfen. Psychoedukation soll das Know-how bezüglich der Erkrankungstärken und den Autonomiestatus sichern, damit die Patienten denBehandlungsweg einschlagen können, den sie von einer selbstkompetentenund informierten Warte aus einschlagen wollen. Der zweite Psychoedukationskongreß in München versucht im Anschluß andie Auftaktveranstaltung an der Charité in Berlin im Februar 2004 diesemAspekt bei schizophrenen Psychosen seine ganze Aufmerksamkeit zuwidmen. Zusammen mit den auf diesem Gebiet führenden Experten hoffenwir, ein ermutigendes Signal zu setzen, künftig noch gezielter und systemati-scher durch psychoedukative Interventionen den Behandlungsstandard beischizophrenen Psychosen zu verbessern.
Dr. J. Bäuml* Dr. G. Pitschel-Walz* Prof. Dr. H. Förstl
TU München TU München TU München
Prof. Dr. A. Heinz PD Dr. G. Juckel
Charité Berlin Charité Berlin (FETZ)
(* Für die Arbeitsgruppe „Psychoedukative Interventionen bei schizophrenen
Erkrankungen“)
Psychoedukation zwischen Neurobiologie und Psychotherapiebei schizophrenen Psychosen
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ProgrammFreitag, den 11.03.2005 / 10:00 – 17:30 Uhr(Klinikum rechts der Isar der TU München, Hörsaaltrakt + Seminarräume)
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10.00 – 11.00 Registrierung, Begrüßungskaffee
11.00 – 11.15 Eröffnung und Grußworte
Dr. J. Bäuml, Prof. Dr. H. Förstl, Prof. Dr. A. Heinz, Prof. Dr. F. Hohagen (DGPPN), Dr. F. Bergmann (BVDN)
11.15 – 13.00 BLOCK I: NEUROBIOLOGIE, PSYCHOTHERAPIE, PSYCHOEDUKATIONChair: Prof. Dr. H. Förstl
11.15 – 11.50 Neurobiologisch fundierte Therapie bei schizophrenen Psychosen
Prof. Dr. P. Falkai
11.50 – 12.25 Psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten bei schizophrenen Psychosen
PD Dr. S. Klingberg
12.25 – 13.00 Das Spezifische der Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen
Dr. J. Bäuml
13.00 – 14.15 Mittagspause / Imbiss im Foyer
WORKSHOPS 1-4 NEUROBIOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE
Workshop 1 Neurobiologische Krankheitskonzepte vor dem Hintergrund aktuellerForschungsergebnisse und ihre psychoedukative Umsetzung Prof. Dr. P. Falkai
Workshop 2 Neueste medikamentöse Behandlungsstrategien vor dem Hintergrund aktuellerForschungsergebnisse und ihre psychoedukative Umsetzung Prof. Dr. A. Heinz, PD Dr. G. Juckel
Workshop 3 PEFI (Psychoedukative Familienintervention) Prof. Dr. H. Berger, Dipl. Psych. H. Gunia
Workshop 4 Psychoedukation und kognitive Verhaltenstherapie PD Dr. G. Wiedemann, PD Dr. S. Klingberg
ProgrammFreitag, den 11.03.2005 / 10:00 – 17:30 Uhr(Klinikum rechts der Isar der TU München, Hörsaaltrakt + Seminarräume)
WORKSHOPS 5-8 VERSCHIEDENE PSYCHOEDUKATIVE STRATEGIENBEI SCHIZOPHRENEN PSYCHOSEN
Workshop 5 Früherkennungsstrategien bei schizophrenen Psychosen (FETZ) Dr. A. Bechdolf, Dipl. Psych. B. Conradt, PD Dr. G. Juckel
Workshop 6 Psychoedukation bei Doppeldiagnosen (Schizophrenie und Sucht) Dr. H. Schönell, Dipl. Psych. R. D’Amelio
Workshop 7 Psychoedukation bei schizophrenen Patienten mit mangelnder Krankheitseinsicht Dr. T. Froböse, Dr. B. Sibum, Dr. J. Bäuml
Workshop 8 Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen: Peer-to-Peer-Strategien Dr. C. Rummel, Dr. W. Kissling, B. Staglschmidt, A. Helbig, C. Brandstätter, Dr. S. Gross
WORKSHOPS 9-12 PSYCHOEDUKATION BEI ANDEREN PSYCHISCHEN ERKRANKUNGEN
Workshop 9 Psychoedukative Interventionen bei Borderline-PatientenDr. M. Rentrop, Dr. M. Bender, Dipl. Psych. M. Jensen
Workshop 10 Psychoedukation bei depressiven Erkrankungen Dr. G. Pitschel-Walz, Prof. Dr. H. J. Luderer
Workshop 11 Psychoedukation bei bipolaren Erkrankungen Dr. A. Schaub, Prof. Dr. P. Bräunig
Workshop 12 Psychoedukation bei Zwangserkrankungen Dr. K. Stengler-Wenzke, Prof. Dr. P. Hornung
17.30 Ende des Programms
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ProgrammSamstag, den 12.03.2005 / 09:15 – 14:15 Uhr(Klinikum rechts der Isar der TU München, Hörsaaltrakt + Seminarräume)
09:15-09:30 Morgenkaffee
9.30 – 11.00 BLOCK II: PRÄSENTATION DER WORKSHOP-PROTOKOLLE 1-12MIT KURZDISKUSSIONChair: PD Dr. G. Juckel, Dr. B. Behrendt
11.00 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 14.00 BLOCK III: AKTUELLE THERAPIE-STRATEGIENChair: Prof. Dr. F.-M. Sadre Chirazi-Stark, Dr. G. Pitschel-Walz
11.30 – 12.00 Medikamentöse Akuttherapie vor dem Hintergrund der
aktuellen neurobiologischen Forschung
Prof. Dr. A. Heinz
12.00 – 12.30 Medikamentöse Rezidivprophylaxe vor dem Hintergrund
neuester Metaanalysen
PD Dr. S. Leucht
12.30 – 13.00 Psychoedukative Angehörigenarbeit
bei dementiellen Erkrankungen
Prof. Dr. A. Kurz
13.00 – 13.30 Stellungnahme zur Psychoedukation aus Sicht der
Angehörigen und Betroffenen
K-H Möhrmann, W.-P. Hansen
13.30 – 14.00 „Integrierte Versorgung“ bei schizophrenen Patienten:
Aktueller Stand
Dr. W. Kissling
14.00 – 14.15 Schlusswort und Verabschiedung der Teilnehmer
Dr. J. Bäuml
14.15 Abschlussimbiss im Foyer
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Eröffnung und Grussworte
Dr. Josef Bäuml
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinikum rechts der Isar Technische Universität München
Prof. Dr. Hans Förstl
Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinikum rechts der Isar Technische Universität München
Prof. Dr. Fritz Hohagen (DGPPN)
Lübeck, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie,
Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
Dr. Frank Bergmann (BVDN)
Aachen, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN)
Prof. Dr. Andreas Heinz
Berlin, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Charité Campus Mitte
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BLOCK I
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NEUROBIOLOGIE, PSYCHOTHERAPIE,PSYCHOEDUKATIONChair: Prof. Dr. Hans Förstl
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CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. Peter Falkai
KURZLEBENSLAUF PROF. DR. PETER FALKAI
Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieUniversitätsklinikum des SaarlandesD-66421 Homburg/Saar
Medizinstudium in Düsseldorf mit einem abschließenden Jahr bei TJ Crow in London, England.Facharztausbildung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Düsseldorf zuletzt leitender Oberarzt ebenda.Seit 1996 Direktor der Abteilung für Medizinpsychologie und leitender Oberarzt der Psychiatrischen Klinik derUniversität Bonn. Seit August 2002 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität desSaarlandes. Wissenschaftlich bestand schon früh Interesse an pathomorphologischen Aspekten derSchizophrenie. Promotion zum Thema „Zytoarchitektonische Basis der Hippokampusatrophie bei Schizophrenie“am C.u.O.Vogt Institut für Hirnforschung unter Supervision von Prof. Dr. B. Bogerts. Habilitation zum Thema„Gestörte Cerebrale Asymmetrie und Schizophrenie“. Seit 1992 Leitung eines multidisziplinären Forschungsteams,welche Untersuchungen zur Genexpression bei humanen post-mortem Gewebe bis hin zu Studien mit Hilfe derfunktionellen Kernspintomographie durchführen. Ziel ist die Identifikation von Kandidatenmolekülen/-pathways, diekausal an der Pathophysiologie schizophrener Psychosen beteiligt sind. Zahlreiche der laufendenForschungsprojekte sind durch die DFG, das BMBF und die Stanley-Foundation Drittmittel gefördert.
Prof. Dr. Peter Falkai
Vortrag
Neurobiologisch fundierte Therapie bei schizophrenen Psychosen
Prof. Dr. Peter Falkai
Die Schizophrenie ist ihrer Natur nach eine Gehirn-erkrankung, die bei ca. der Hälfte der Betroffenen zu einerdeutlichen Beeinträchtigung ihrer psychosozialenEntwicklungsfähigkeit führt. Obwohl sie eine ganz zentra-le Erkrankung des Fachs Psychiatrie und Psychotherapiedarstellt, sind viele Aspekte in ihrer Entstehung unklar. Was wir aufgrund von Familien- und Zwillingsstudienwissen, ist, dass ca. die Hälfte des Risikos, eineSchizophrenie zu entwickeln, genetische Ursachen hatund die andere Hälfte auf nicht genetische, d. h.Umweltfaktoren, zurückgeführt werden kann. Geradebezüglich der genetischen Faktoren konnten in den letz-ten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt werden, indemman die ersten sogenannten Risikogene beschreibenkonnte, darunter Dysbindin, Neuregulin und COMT. COMTist am Dopaminstoffwechsel beteiligt, und es konnte mitt-lerweile nachgewiesen werden, dass Varianten desGenes, die gehäuft bei der Schizophrenie gefunden wer-den, mit einer erhöhten Aktivität des dopaminergenSystems verbunden sind. Die Funktionen der beidenanderen Risikogene sind komplexer und reichen von derAufrechterhaltung der Myelinscheiden bis hin zurRegulation der Synapsen. Neben den Risikogenen gibt es aber eine Reihe identifi-zierter nicht genetischer Faktoren. Zu diesen zählenSchwangerschafts- und Geburtskomplikationen, Virus-infekte der Mutter, insbesondere im zweiten Trimenon,Drogenmissbrauch in der Jugend sowie Geburtsort undGeburtszeitpunkt. Neueste Studien zeigen, dass aberweder die genetische Disposition für eine Schizophrenienoch die genannten Umweltfaktoren alleine zumAusbruch der Erkrankung führen. Die Interaktionen ausgenetischen und Umweltfaktoren entscheiden, wobeiweder die genaue Mischung noch der damit verbundeneMechanismus bekannt sind. Betrachtet man das Wissen zum Ausbruch derErkrankung, so ist mittlerweile klar, dass einer Schizo-phrenie Prodromi über 4 bis 5 Jahre vorauslaufen. Diesesind charakterisiert durch kognitive und depressiveStörungen sowie die letzten zwei Jahre vor Ausbruch derErkrankung durch spezifische Negativsymptome. Bestehtalso eine positive Familienanamnese für eine psychoti-sche Erkrankung und lassen sich solche Prodromi
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explorieren, so muss differentialdiagnostisch an einebeginnende schizophrene Psychose gedacht werden. Ist die Schizophrenie erst einmal im Vollbild vorhanden,so muss sehr dezidiert darauf geachtet werden, nachAbklingen der Symptomatik ein erneutes Rezidiv zu ver-hindern. Untersuchungen mit bildgebenden Verfahrenkonnten in den letzten Jahren nämlich nachweisen, dassinsbesondere in den ersten Jahren nach Ausbruch derErkrankung ein progredienter, wenn auch nur wenigeVolumenprozent umfassender Volumenverlust nachge-wiesen werden kann. Dieser ist wahrscheinlich nicht nurFolge der Erkrankung, sondern möglicherweise auch teil-weise durch die Medikamente mitbedingt. Relativ klar ist,je ausgeprägter die Veränderungen sind, desto deutlicherdie kognitiven Störungen und desto deutlicher dieNegativsymptomatik. Abschließend sollte darauf hingewiesen werden, dass dieSchizophrenie insbesondere Strukturen des sogenann-ten limbischen Systems umfasst. Zu diesen Hirnregionenim Bereich des Cortex (frontal, cingulär und temporal)und subkortikal (Hippocampus, Mandelkern, Thalamus),die zum einen zentral am Prozess der Informations-verarbeitung/-filterung beteiligt sind, zum anderen aberauch auf das Kurzzeitgedächtnis sowie die Regulierungder Stimmung Einfluss nehmen. Insofern ist es ganz wich-tig, dass nach Abklingen der Positivsymptomatik auf dasVorhandensein von kognitiven Störungen, aber auch aneine depressive Symptomatik geachtet werden muss. Indiesem Zusammenhang kommt das alte Konzept derpostpsychotischen Neurasthenie zum Tragen, die eineunspezifisch reduzierte Belastbarkeit der Betroffenenwiderspiegelt und in der Regel im Kontakt zwischenBetroffenen und Therapeuten nur unzureichend ange-sprochen wird. Gerade hier besteht aber die Möglichkeit,einen Teil des Leides, der im Rahmen der Negativ-symptomatik entsteht, aufzufangen und zu bearbeiten.
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Notizen
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CURRICULUM VITAE:PD Dr. Stefan Klingberg
PERSÖNLICHE DATEN
DIENSTANSCHRIFTUniversitätsklinik für Psychiatrie und PsychotherapieOsianderstr. 2472076 TübingenTel. 07071/2982330 und 2982684, Fax 07071/294141email: [email protected]
GEGENWÄRTIGE BERUFLICHE POSITIONHochschuldozent und Leitender Diplom-Psychologe an derUniversitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tübingen
AKADEMISCHE AUSBILDUNGOktober 1984 – März 1990 Studium der Psychologie
Mai 1993 Promotion am Psychologischen Institut der Universität Münster
Juni 2003 Habilitation an der Fakultät für Informations- und Kognitionswissenschaften,Universität Tübingen.
BERUFLICHE LAUFBAHN1990 - 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der
Universität Münster (Direktor: Prof. Dr. R. Tölle).
1993 – 1996 Wissenschaftlicher Angestellter an der Universitätsklinik für Psychiatrie undPsychotherapie, Tübingen (Direktor: Prof. Dr. G. Buchkremer).
1996 - 2003 Leitender Diplom-Psychologe und Wissenschaftlicher Assistent an derUniversitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tübingen.
seit 2004 Hochschuldozent an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,Tübingen (Direktor: Prof. Dr. G. Buchkremer).
PSYCHOTHERAPEUTISCHE WEITERBILDUNG UND QUALIFIKATIONENWeiterbildungen in Klientenzentrierter Gesprächspsychotherapie und VerhaltenstherapieSupervisor für VerhaltenstherapieApprobation als Psychologischer Psychotherapeut
PD Dr. Stefan Klingberg
Vortrag
Psychotherapie bei schizophrenen Psychosen
PD Dr. Stefan Klingberg
Die Bedeutung psychotherapeutischer Interventionen in derBehandlung schizophrener Psychosen gewinnt zunehmendklare Konturen. Aktuelle Behandlungsleitlinien bringen klarzum Ausdruck, dass eine zeitgemäße, optimale Behandlungvon Patienten mit schizophrenen Psychosen psychothera-peutische Interventionen beinhalten sollte.Die aktuellen Krankheitsmodelle zu schizophrenenStörungen weisen Ansatzpunkte für psychotherapeutischeInterventionen auf. Die überwiegend neurobiologisch ver-standene Vulnerabilität und psychosoziale Faktoren intera-gieren im gesamten Verlauf der Krankheitsgeschichte, vonder Prodromalphase bis zur Chronifizierung oder Re-mission. Neben der Bearbeitung des Krankheitskonzeptsder Patienten sind die Anfälligkeit gegenüber sozialenBelastungen, die Einschränkungen bei der Selbstevalua-tion, dysfunktionale Attributionsstile, soziale und emotionaleKompetenzdefizite sowie neuropsychologische Leistungs-minderungen Zielgrößen von Behandlungsansätzen.Aus dem Spektrum kognitiver Verhaltenstherapie sind ver-schiedene Interventionsstrategien entwickelt und empirischüberprüft worden. Systematische Reviews unterscheidenPsychoedukation, psychoedukative Familieninterventionen,kognitive Verhaltenstherapie, kognitive Remediation,Trainings sozialer Kompetenz. Insbesondere kognitiv-beha-viorale Einzeltherapieverfahren sowie psychoedukativeFamilieninterventionen haben sich als wirksame Verfahrenerwiesen, während die Evidenz für die Wirksamkeit vonTrainingsverfahren zur kognitiven Remediation, aber auchfür Trainings sozialer Kompetenz noch verbessert werdenmuss. Neue Studien weisen auf die Wirksamkeit kognitiverVerhaltenstherapie auch schon im Prodromalstadium derErkrankung hin. Kurze psychoedukative Gruppen-interventionen müssen darüber hinaus als gute klinischePraxis verstanden werden und sollten als ein selbstver-ständlicher Bestandteil einer angemessenen Behandlunggesehen werden. Der Überblick über die verschiedenenVerfahren wird ergänzt durch Ergebnisse eigener Studien.Jenseits der spezifischen Therapieverfahren ist darüber hin-aus zu betonen, dass jede Behandlung von Patienten mitdieser schweren psychischen Störungen nur auf der Basiseiner psychotherapeutischen Grundhaltung langfristiggelingen kann.
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Künftig wird es vor allem darauf ankommen, die Implementierung wirksamer Psychotherapie-verfahren in der Praxis ganz erheblich zu intensivieren. Hier ist ein ganz erheblicher Nachholbedarffestzustellen.
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Notizen
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CURRICULUM VITAE:Dr. med. Josef Bäuml, Ltd. OAArzt für Psychiatrie und Psychotherapie
KURZBIOGRAPHIE:- verheiratet mit Sonderschullehrerin- 3 Kinder
AKADEMISCHER UND KLINISCHER WERDEGANG:1975-76 Universität Regensburg, Germanistik und Theologie1976-78 Universität Regensburg, Klinisches Vorstudium1978-83 Techn. Universität München, klinisches Studium5 / 1983 Approbation als Arzt1983-84 Senioren-Tagesklinik, Klinikum rechts der Isar der TUM1986 Promotion, Techn. Univ. München1984-88 Akutpsychiatrie, Klinikum rechts der Isar der TUM1988-89 Neurologische Klinik, Klinikum rechts der Isar der TUM1989-99 Akutpsychiatrie, Psychiatrischer Konsiliardienst
Konsiliardienst auf der Toxikologischen Abteilung1992 Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie1997 Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TUM 1.2.2000 Leitender Oberarzt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TUM
Oberärztliche Leitung der akutpsychiatrischen Abteilung.
WISSENSCHAFTLICHE SCHWERPUNKTE:Angehörigenarbeit bei schizophrenen Psychosen. Compliance-Verbesserung bei psychiatrischen Patienten.Psychoedukative Interventionen bei schizophrenen Patienten.Empowerment und Trialog bei psychischen Erkrankungen. Psychopharmakotherapeutische Rezidivprophylaxe.Therapieresistenz bei schizophrenen und affektiven Erkrankungen
FACHGESELLSCHAFTENReferent in der Fort- und Weiterbildung der BLÄK , IFT , Akademie im Park in Wiesloch, LV Bayern der Angehörigenpsychisch Kranker e.V. Mitgliedschaft in Fachgesellschaften: DGPPN, AGNP, gfts, BAP und CIP (verhaltens-therapeuti-sche Ausbildungsinstitute), ÄWK (Psychotherapeut. Ausbildungsinst.)
ADRESSE:Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieKlinikum rechts der IsarTechnische Universität MünchenIsmaninger Str. 2281675 MünchenTel. 089/4140-4205/06Fax: 089/[email protected]
Dr. Josef Bäuml
Vortrag
Das Spezifische der Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen
Dr. Josef Bäuml
Psychoedukation soll sicherstellen, dass erkrankteMenschen alle heute zur Verfügung stehenden therapeu-tischen Hilfestellungen in Anspruch nehmen können, ummit ihrer Erkrankung bestmöglich zurechtzukommen. Dasgilt ganz besonders für psychische Erkrankungen, denenheute eine erhebliche Vielfalt an therapeutischenOptionen zur Verfügung steht, die für einen medizinischenLaien weder überschaubar noch bezüglich ihrer Dignitätfür die jeweilige Erkrankung richtig einschätzbar sind.Während es bei vielen nicht schizophren Erkrankten inder Regel mit Zunahme des subjektiven Leidensdrucksletztendlich doch zu einer meist freiwilligen Kontakt-aufnahme mit dem medizinisch-psychotherapeutischenHilfssystem kommt, ist bei Patienten mit einer schizophre-nen Psychose ein geradezu proportional umgekehrterZusammenhang erkennbar; je schwerer und akuter dieErkrankung, umso geringer die Bereitschaft, therapeuti-sche Hilfen aufzusuchen und auch anzunehmen. DiesesPhänomen der „mangelhaften Krankheitseinsicht“ zähltmehr denn je zu den großen therapeutischen Heraus-forderungen bei der psychiatrischen Behandlung schi-zophrener Psychosen. Gerade in einer Zeit, in der diemöglichst umfassende Respektierung des Patienten-willens zu den obersten Behandlungsmaximen zählt undMaßnahmen gegen den Willen der Erkrankten auf einabsolutes Minimum beschränkt bleiben sollen, kommt derPsychoedukation die enorm wichtige Schrittmacher-funktion zu, rechtzeitig die Voraussetzungen für dieEntwicklung einer tragfähigen Behandlungspartnerschaftzu schaffen. Was nützen all die Verbesserungen aufpsychopharmakologischem und psychosozialem Gebiet,wenn die von der Erkrankung Betroffenen die sichdahinter verbergenden Chancen nicht erkennen undumsetzen können?Bei allem Respekt vor der freien Willensentscheidung deseinzelnen muss nämlich stets sichergestellt sein, dass essich bei der Nichtentscheidung für eine Behandlung tat-sächlich um eine abgewogene und auf nüchternemKalkül basierende Überlegung handelt und nicht um denArtefakt eines auf Vorurteilen, Halbwissen und irrationalenÄngsten beruhenden Abwehrverhaltens. Das „Anbieten“einer normierten Informationsmenge alleine genügt in vie-len Fällen nicht. Gerade auf Akutstationen erleben sichdie Therapeuten immer wieder in der eigenartigen Rolle
Das Spezifische der Psychoedukation
bei schizophrenen Psychosen
J. Bäuml
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München
(Direktor der Klinik: Prof. Dr. H. Förstl)
Mitglied der Arbeitsgruppe„Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen“
11.3.2005
2. Deutscher Psychoedukations-KongressTU München
Arbeitsgruppe:
Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen
Konsensuspapier:„Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen“ (2003), Schattauer-Verlag
Mitglieder der Arbeitsgruppe:J. Bäuml (TU München) G. Pitschel-Walz (TU München)A. Barth-Stopik (Berlin) M. Puffe (Leipzig)B. Behrendt (Homburg) C. Rummel (TU Müchen)M. Bender (Herborn) A. Schaub (LMU München) B. Conradt (Düsseldorf) H. Schönell (Neuss)W. P. Hornung (Bonn) B. Sibum (Paderborn)S. Jensen (Hamburg) W. Kissling TU München) F.-M.Sadre Chirazi- Stark (Hamburg)S. Klingberg (Tübingen) K. Stengler-Wenzke (Leipzig) J. Kohler (Ravensburg) G. Wiedemann (Tübingen)R. Lägel (Leipzig) G. Wienberg (Bielefeld)H.-J. Luderer (Weinsberg)
J. Bäuml, 11/2004
Spezifika der PE bei schizophrenen Psychosen:
Erschwernisse für die Patienten
Erschwernisse durch spezifisch morbogene Beeinträchtigungen:
• Eingeschränkte Selbstwahrnehmung der FWZ bei Erstmanifestation
• Kognitive Desorganisation mit reduzierter Aufmerksamkeitsspanne
• Konkretistisches Erleben
• Mangelnde Abstraktionsfähigkeit
Erschwernisse durch spezifisch morbogene Verarbeitungsmechanismen:
• Projektive Kausalattributionen
• Dysfunktionale Kontrollattributionen
• Mangelnder epikritischer Überstieg mit „apriorer Gewissheit“
• Fehlende kopernikanische Wende
• Verleugnung als Copingstrategie
J. Bäuml (3/2005)
Spezifika der PE bei schizophrenen Psychosen :
Erschwernisse für die therapeutische Beziehung
• Erstkontakt häufig mit Zwangsmaßnahmen im Vorfeld verbunden
• Wahnhafte Situationsverkennung bei Kontaktaufnahme
• Instabile Übertragungssituation bei florider Psychose
• „Überführungssituation“ bei Konfrontation mit Dissimulation
• „Indizienbeweis“ durch fremdanamnestische Angaben
• „Sich aufdrängen müssen“ zu Beginn der Krankheit
• „Eine Ware abliefern müssen, die keiner bestellt hat...“
• Kränkung durch Zuschreibung einer schizophrenen Psychose
• Langfristige Medikation ohne klare Terminierung
J. Bäuml (11/2004)
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eines Helfers, der sich „aufdrängen“ muss, der in Gefahrist, die Patienten „zu ihrem Glück nötigen“ zu wollen undder eine Behandlungs-„Ware“ abliefern soll, die „keinerbestellt“ hat. Diese Metaphern können nur annäherndandeuten, welche „Quadratur des Kreises“ sich oftmalshinter den lange Zeit frustranen Behandlungsbemühun-gen engagierter Helfer jeglicher Couleur verbirgt. Darausentwickelt sich immer wieder die angesichts der heutigenBehandlungsfortschritte fast zynisch anmutende laissez-fair-Haltung, dass jeder seines eigenen „GlückesSchmied“ sei und dass manche Patienten eben erst eini-ge „Runden drehen“ müssten, bis sie den Ernst der Lageerkennen würden. Diese Haltung war früher eher vertret-bar, als die Zusammenhänge zwischen den neurotoxi-schen Auswirkungen einer unbehandelten floridenPsychose noch nicht bekannt waren. Es muss deshalbzum Standard jeglicher psychiatrisch-psychotherapeuti-schen Behandlung werden, alle Maßnahmen zu unterneh-men, um dem Gros der Patienten das Abgleiten in eineprognostisch ungünstige Subpopulation aufgrund einerausgebliebenen oder nur halbherzig durchgeführtenBehandlung zu ersparen. In diesem Beitrag sollen einerseits die spezifischenBesonderheiten schizophrener Erkrankungen hinsichtlichKrankheitseinsicht und Compliance aufgeführt undpsychoedukativ-psychosoziale Strategien andererseitsaufgezeigt werden, um diese Kluft zwischen dem thera-peutisch möglichen aber krankheitsbedingt oft nicht ent-sprechend ausgeschöpftem Verbesserungspotentialmöglichst gering zu halten.
Spezifika der PE bei schizophrenen Psychosen:
Krankheitsadaptierte Interventionstechniken
• Weg der kleinsten Schritte
• Kontinuierliche und behutsame Beziehungsarbeit
• Dosierte Diskrepanz (Linden 2003)
• Kleinsten gemeinsamen Nenner finden
• Inokulation mit minimal kompatiblen Informationseinheiten
• Systematische Redundanz
• Professionelle Simplifizierung komplexer Fakten
• Kultivierung der „Doppelten Buchführung“
• Affektneutrale Metaebene einführen bei der Entwicklung des KK
• Instruktion vor Abstinenz
• Probleme funktionalisieren
• Mitpatienten als Vermittler und Moderatoren einbeziehen
• Angehörige zu „Co - Therapeuten“ befähigen
• Ressourcen herausarbeitenJ. Bäuml (3/2005)
Spezifika der PE bei schizophrenen Psychosen:
Ressourcen für das Gelingen der Psychoedukation
• Wahndynamik nimmt durch medikamentöse Behandlung relativ rasch ab
• Realitätskontrolle ein natürliches Bedürfnis vieler Patienten
• Stille Zweifel am Realitätsgehalt des Erlebten rasch einsetzend
• Nachdenklichkeit wegen mangelnder Steuerbarkeit der psychot. Eindrücke
• Kausalitätsbedürfnis bezüglich wahnhafter Symptome sehr stark
• Neugierde nach alternativen Erklärungsmodellen für wahnhaftes Erleben
• Anschauliche Bilder erleichtern das Verstehen trotz formaler Probleme
• Interaktive Informationserarbeitung bedeutet Wertschätzung der eigenen Ideen
• PE in der Gruppe ermöglicht Solidaritätserleben
• Stressfreies Gruppenklima ermöglicht Vertrauen in die Therapeuten
• Identifikationsmöglichkeit mit den Therapeuten durch Gruppenerfahrung
• Aufwertung durch „gleiche Augenhöhe“ mit Gruppentherapeuten
J. Bäuml (3/2005)
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Notizen
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CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. Peter Falkai
KURZLEBENSLAUF PROF. DR. PETER FALKAI
Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieUniversitätsklinikum des SaarlandesD-66421 Homburg/Saar
Medizinstudium in Düsseldorf mit einem abschließenden Jahr bei TJ Crow in London, England.Facharztausbildung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Düsseldorf zuletzt leitender Oberarzt ebenda.Seit 1996 Direktor der Abteilung für Medizinpsychologie und leitender Oberarzt der Psychiatrischen Klinik derUniversität Bonn. Seit August 2002 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität desSaarlandes. Wissenschaftlich bestand schon früh Interesse an pathomorphologischen Aspekten derSchizophrenie. Promotion zum Thema „Zytoarchitektonische Basis der Hippokampusatrophie bei Schizophrenie“am C.u.O.Vogt Institut für Hirnforschung unter Supervision von Prof. Dr. B. Bogerts. Habilitation zum Thema„Gestörte Cerebrale Asymmetrie und Schizophrenie“. Seit 1992 Leitung eines multidisziplinären Forschungsteams,welche Untersuchungen zur Genexpression bei humanen post-mortem Gewebe bis hin zu Studien mit Hilfe derfunktionellen Kernspintomographie durchführen. Ziel ist die Identifikation von Kandidatenmolekülen/-pathways, diekausal an der Pathophysiologie schizophrener Psychosen beteiligt sind. Zahlreiche der laufendenForschungsprojekte sind durch die DFG, das BMBF und die Stanley-Foundation Drittmittel gefördert.
Workshop 1
Prof. Dr. Peter Falkai
Workshop 1
Neurobiologische Krankheitskonzepte vor dem Hintergrund aktuellerForschungsergebnisse und ihre psychoedukative Umsetzung
Prof. Dr. Peter Falkai
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Aufbauend auf den Vortrag aus Block I. mit dem Titel „Neurobiologisch fundierte Therapie beischizophrenen Psychosen“ werden im Rahmen des Workshops folgende Hypothesenbearbeitet:
1. Die kürzlich beschriebenen Risikogene der Schizophrenie (Neuregulin, Dysbindin undCOMT) sind wahrscheinlich am Dopamin und/oder am Glutamatstoffwechsel beteiligt. Hier wird das aktuelle Wissen zur Funktion der Risikogene beschrieben und daraus abgelei-tete Konzepte der Pathogenese dargestellt. Aus dem Blickwinkel der Psychoedukation sollenFragen nach den Wirkprinzipien bekannter, aber auch neuartiger Therapiestrategien gestelltwerden.
2. Es gibt eine Reihe nicht genetisch vermittelter Risikofaktoren (u. a. Schwangerschafts- undGeburtskomplikationen, Geburtsort, Geburtsdatum, Drogenmissbrauch in der Jugend etc.),die zum Ausbruch einer Schizophrenie beitragen.An dieser Stelle wird insbesondere auf das Risiko des Konsums von Haschisch und anderenDrogen eingegangen. Das Problem der Doppeldiagnosen, deren Diagnostik und Therapie wirdangerissen.
3. Der Schizophrenie gehen bei 75 % der Betroffenen Prodromi und hier insbesondere kogniti-ve und affektive Störungen voraus. Das Auftreten von Störungen der Kognition und desAffekts bei jungen Erwachsenen mit positiver Familienanamnese sollte differentialdiagnostischan eine Schizophrenie denken lassen. An dieser Stelle werden die wesentlichen Ergebnisse der Früherkennung schizophrenerPsychosen zusammengetragen, um auch hier einen sinnvollen Erkenntnisstand bei psycho-edukativen Maßnahmen aufzubauen.
4. Nach Erstmanifestation einer Schizophrenie muss das Rezidiv verhindert werden, da im wei-teren Verlauf bei unzureichender Behandlung eine subtile Volumenreduktion insbesonderekortikaler Strukturen nachzuweisen ist. Diese ist assoziiert mit einer deutlicheren Ausprägungder Negativsymptomatik und von kognitiven Defiziten. Hier sollen krankheitsassoziierte Veränderungen über die Zeit als Folge der Erkrankungund/oder Behandlungsmaßnahmen diskutiert werden. Inwiefern die Schizophrenie eine atypi-sche degenerative Erkrankung ist, wird auf dem Hintergrund aktueller Befunde referiert.
5. Die Zuordnung hirnregional spezifischer Dysfunktionsmuster erleichtert das Verständnis derFolgen der Negativsymptomatik. Die Schizophrenie ist ihrer Natur nach eine Erkrankung des limbischen Systems. Neben einerReihe von kortikalen Regionen zählen auch wichtige subkortikale Areale wie derHippocampus oder Thalamus dazu. Das Verständnis der Funktion dieser Hirnareale erlaubteine bessere Aufklärung der Genese der Positiv-, aber auch Negativsymptomatik und hier ins-besondere kognitiver und affektiver Störungen. Diese Zusammenhänge sollen abschließendvertieft werden.
Das Ziel dieses Workshops ist es, neueste Erkenntnisse der Ätiologie und Pathogenese derSchizophrenie so aufzubereiten, dass im Rahmen der Psychoedukation ein ausgewogenesKrankheitskonzept auf der Grundlage neuester Daten weitergegeben werden kann.
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CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. Andreas Heinz
Arbeitsadresse: Prof. Dr. Andreas HeinzDirektor, Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieCharité Campus MitteCharité – Universitätsmedizin BerlinSchumannstr. 20/2110117 Berlin
BERUFLICHER WERDEGANG
1988 Approbation bei der Ärztekammer Berlin
1988 Dissertation “Regression bei Schizophrenen - ein pathogenetischer Begriff im historischen Wandel”, beiProf. Dr. Viefhues, Institut für Soziale Medizin, Ruhr-Universität Bochum, Magna cum laude
1988 – 1994 Studium der Philosophie an der FU Berlin und der Ruhr-Universität Bochum Magister artium,Philosophie, “Das Konzept seelischer Gesundheit”, bei Prof. Dr. Honneth, FU Berlin, Cum laude
1994 – 1997 Studium der Anthropologie an der FU Berlin und der Howard University, Washington DC
1988 – 1991 Facharztausbildung in Neurologie an der Neurologischen Universitätsklinik der Ruhr-UniversitätBochum, Prof. Dr. Przuntek
1993 Arzt für Neurologie, Ärztekammer Berlin
1991 – 1995 Facharztausbildung in Psychiatrie an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der FU Berlin, Prof. Dr. H. Helmchen und Mitarbeiter der Forschungsgruppe “Neurobiologische Mechanismen der Abhängigkeitserkrankungen”, Prof. Dr. Rommelspacher
1994 Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Ärztekammer Berlin
1995 1995 Zusatztitel Psychotherapie, Ärztekammer Berlin
2001 umgewandelt in Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztekammer Baden-Württemberg
1995 – 1997 Forschung im Rahmen eines Habilitationsstipendiums der DFG am National Institute of Mental Health beiProf. Dr. Weinberger und am National Institute for Alcohol Abuse and Addiction bei Prof. Dr. Linnoila
1998 Habilitation im Fach Psychiatrie an der Freien Universität Berlin unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Helmchen mit dem Thema “Das dopaminerge Verstärkungssystem – Funktion, Verbindung zuanderen Neurotransmittersystemen und pathopsychologische Korrelate”
1997 – 1998 Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum (Ärztl. Dir.: Prof. Dr. Przuntek)
1998 – 1999 Freistellung zur Fortbildung in Sozialmedizin und Aufbau der Neurologischen Fachklinik Feldberg/MV inder Position des Chefarztes (Ärztl. Dir.: Prof. Dr. Przuntek)
2000 Zusatztitel Sozialmedizin
1999 - 2002 Leitender Oberarzt der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin (Ärztl. Dir.: Prof. Dr. Mann)9/2000 Berufung auf die C3-Professur für Suchtforschung an der Universität Heidelberg
10/2001 Berufung auf die C4-Professur für Psychiatrie an der Humboldt-Universität zu Berlinseit 4/2002 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité - Universitätsmedizin Berlin,
Charité Campus Mitte
Workshop 2
Prof. Dr. Andreas Heinz
WEITERBILDUNGSERMÄCHTIGUNG
Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztekammer Berlin (2002)Neurologie (1 Jahr), Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern (1999)
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
Forschungsprojekt „Genetics of alcoholism“ im Rahmen des Antrags „Functional genomics and diseases of thebrain“ des Standortes Heidelberg (Sprecher: P. Seeburg & H. Monyer) zum „Nationalen Genforschungsnetz“,Förderung durch das BMBF, Studienleiter A. Heinz & R. SpanagelProjektbezogene Gesamtsumme ca. 550.000 Euro (seit 6/2001)
„Individually adapted therapy of alcoholism“ im Rahmen des „Forschungsverbunds für Suchtforschung Baden-Württemberg“ (Sprecher: K. Mann)Förderung durch das BMBF (01EB0110) und Landesmittel, Studienleiter eines Projekts mit Gesamtsumme ca. 600.000 Euro (seit 12/2001)
Sachbeihilfe der DFG zum Projekt „Serotonintransporter bei Alkoholabhängigkeit, Depression undZwangskrankheiten“ (He 2597/7-1 & 7-2 & Ba 1026/6-1) Gesamtsumme ca. 180.000 Euro (seit 10/2001)
Sachbeihilfe der DFG zum Projekt „Dopaminerge Mechanismen des reizabhängigen Alkoholverlangens“ (He 2597/4-1 & 4-2 Ba 1101/2-1)Gesamtsumme ca. 320.000 Euro (Beginn 4/2000)
Einladung zur Gastprofessur an der Columbia University, Department of Neuroscience 1998(wg. Arbeitsbeginns am ZI Mannheim nicht angetreten)
Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft an den National Institutes of Health, Bethesda,MD (He 2597/1-1)Gesamtsumme ca. 70.000 Euro (1995 – 1997)
Industrieförderung zum Aufbau eines Früherkennungszentrums für Psychosen und zur bildgebenden Darstellung von Neuroleptikawirkungen auf das dopaminerge Verstärkungssystem (Fa. Lilly, Fa. Janssen)Gesamtsumme ca. 360.000 Euro (2002-2003)
Reisekostenbeihilfen der DFG (He 2597/5-1)
FORSCHUNGSPREISE
Wilhelm-Feuerlein-Forschungspreis 2000, Bereich GrundlagenforschungThema: Die Rolle der serotonergen Funktionsstörung in der Entstehung und Aufrechterhaltung derAlkoholabhängigkeit
TÄTIGKEIT IN WISSENSCHAFTLICHEN BEIRÄTEN UND REVIEWBOARDS
• Mitglied im „Advisory Board“ der Zeitschrift „European Psychiatry“ der Association of European Psychiatrists(AEP) seit 2000
• Mitglied im „Advisory Board“ der Zeitschrift „Journal of Studies on Alcoholism“ seit 2002• Mitglied im Herausgeberkreis der Zeitschrift „Der Nervenarzt“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie,
Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) seit 2003• Mitglied im Herausgeberkreis der Zeitschrift „Sucht“ der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren seit
2001• Wissenschaftlicher Beirat der Prof. Dr. Matthias Gottschaldt Stiftung seit 2002
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CURRICULUM VITAE:Priv.-Doz. Dr. med. Georg Juckel
Facharzt für Psychiatrie und PsychotherapieStv. Leitender OberarztKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charite, Humboldt-UniversitätSchumannstr. 20/2110117 [email protected]
Geboren in Hamburg, aufgewachsen in Berlin, 1980 Abitur am Goethe-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf,1981-1986 Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte, Archäologie an der Freien Universität Berlin,1983-1986 Wissenschaftliche Hilfskraft am Philosophischen Institut, 1986-1995 Studium der Humanmedizin an derFreien Universität und Humboldt Universität Berlin, 1989-93 Doktorand und Studentische Hilfskraft derPsychiatrischen Klinik der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. H. Helmchen), Promotion: „Akustisch evoziertePotentiale bei Patienten mit affektiven Störungen unter Fluvoxamin, Lichttherapie und Lithium“ bei Prof. Dr. B. Müller-Oerlinghausen, 1992-93 Forschungsaufenthalt im Department of Psychophysiology, Institute for Psychology,Hungarian Academy of Sciences Budapest, 1995-2002 AIP- und Assistenzarztzeit an der Psychiatrischen Klinik derLudwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. H.J. Möller), Leitung des Labors für Mimik- undBewegungsanalyse psychiatrischer Patienten, 1997-1998 Forschungsaufenthalt im Program in Neuroscience,Princeton University, USA (Prof. B.L. Jacobs), 1998-2002 Stellvertretender Leiter und Funktionsoberarzt derAbteilung für Klinische Neurophysiologie (Prof. Dr. U. Hegerl), regelmäßiger Mitveranstalter der „Münchener EEG-Tage“, 1999-2002 Aufbau und Leitung der Arbeitsgruppe Hirnfunktionsdiagnostik (EEG, fMRT) der PsychiatrischenKlinik, Subprojektleiter im BMBF-geförderten bundesweiten Kompetenznetz „Depression, Suizidalität“,1999-2001 Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapieausbildung in München und Tübingen,2001-2002 Neurologiezeit an der Neurologischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität (Prof. Dr. T. Brandt), seit2002 Stv. Leitender Oberarzt an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charite Berlin (Prof. Dr. A. Heinz),Leitung des Labors für Experimentelle Psychiatrie, der AG Hirnfunktionsdiagnostik, der AG funktionelle und struktu-relle Bildgebung, des Früherkennungs- und Therapiezentrums für beginnende Psychosen Berlin-Brandenburg, desSchwerpunktes Schizophrenie und der Akutstation, 2003 Habilitation („Die Lautstärkeabhängigkeit akustisch evo-zierter Potentiale als Indikator des zentralen serotonergen Systems – Untersuchungen im Tiermodell sowie an psy-chiatrischen Patienten und gesunden Probanden“), Beginn des Aufbaus des lokalen Netzwerks „Früherkennungschizophrener Prodromalzustände“ Berlin-Brandenburg, 2004 Ernennung zum Oberassistenten (C2).
Autor von über 90 Original- und Review-Artikeln in internationalen und nationalen Fachzeitschriften sowie Büchern,Auszeichnung durch mehrere Preise so z. B. mit dem hochdotierten DGPPN-Duphar/Solvay-Forschungspreis,umfangreiche Reviewertätigkeit und Lehrtätigkeit im regulären und Reformstudiengang für Mediziner sowie im inter-nationalen Studiengang Medical Neuroscience, Mitglied mehrerer psychiatrischer und neurowissenschaftlicherFachgesellschaften, gegenwärtige Forschungsschwerpunkte: Tiermodelle psychiatrischer Erkrankungen, fMRI,Neurobiologie des Frühverlaufs schizophrener Erkrankungen.
Workshop 2
PD Dr. Georg Juckel
Workshop 2
Medikamentöse Behandlungsstrategien vor dem Hintergrund aktuellerForschungsergebnisse und ihre Psychoedukative Umsetzung
Prof. Dr. Andreas Heinz, PD Dr. Georg Juckel
Ein wichtiger Erklärungsansatz zur Entstehung schizoph-rener Psychosen geht von einer Interaktion von sozialenStreßsituationen mit einer lebenslangen Vulnerabilität aus.Diese bildet sich wahrscheinlich im Rahmen einer ent-wicklungsspezifischen Störung der Hirnreifung, bei derdie Interaktion zwischen dem dorsolateralen präfrontalenund dem temporolimbischen Kortex betroffen ist. Setztdiese Störung der neuronalen Organisation des temporo-limbischen Kortex entsprechend früh in der individuellenEntwicklung ein, kommt es zu einer temporolimbisch-prä-frontalen Fehlvernetzung und zu einer vermindertenKontrolle des präfrontalen Kortex über die subkortikaleDopaminfreisetzung. Dies kann vor allem in Streß-situationen bei Aktivierung des präfrontalen Kortexzu einer Erhöhung der mesolimbisch-mesokortikalenDopaminfreisetzung führen.
Für diese Theorie sprechen einerseits tierexperimentelleUntersuchungen, andererseits wurden multimodale bild-gebende Untersuchungen auch beim Menschen durch-geführt. Hier zeigte sich, dass das Ausmaß der temporo-limbischen und präfrontalen neuronalen Organisations-störung mit einer verstärkten Dopaminproduktion undDopaminfreisetzung im Bereich des Striatums einhergeht.Dies betrifft vor allem den Zustand der akuten Psychoseund ist dann mit positiven Symptomen wie Wahn-stimmung und Halluzinationen verbunden.
Umgekehrt führt die exzessive Blockade der striärenDopaminfreisetzung nicht nur zu extrapyramidal-motori-schen Nebenwirkungen, sondern auch zu einer Störungdes dopaminergen Belohnungssystems, das dieAufmerksamkeit gegenüber belohnungsanzeigendenReizen steuert. Als Folge können sich einzelne sekundä-re Negativ-Symptome ausbilden, die oft nur schwer vonder primären Negativ-Symptomatik getrennt werden kön-nen. Unter atypischen Neuroleptika zeigt sich nicht nureine verminderte Ausprägung emotionaler Negativ-Symptome, aktuelle Studien weisen auch darauf hin, dasskognitive Funktionsstörungen mit Beteiligung des präfron-talen Kortex unter Gabe atypischer Neuroleptika rückbil-dungsfähig sind. Von besonderem Interesse ist hier derEinfluss bestimmter Genotypen, die den Dopaminumsatz
Psychopharmaka bei Schizophrenien:Grundlagen erklären Anforderungen
Andreas HeinzKlinik für Psychiatrie und PsychotherapieCharité - Universitätsmedizin BerlinCampus Charité Mitte & St. Hedwig Kliniken
VTA/
Substanti
a nigra
(DA)Carlsson et al.,
1999
Heinz et al., 1999
Kegeles et al., 2000
Kortikale Dysfunktion und kognitive Negativsymptomatik
& Enthemmung der subkortikalen Dopaminfreisetzung
Blockade der D2 Rezeptoren durch
typische versus atypische Neuroleptika
endogenes DA stimuliert DRD2
endogenes DA blockiert
atypische Neuroleptka
typische Neuroleptika
via 5-HT2A
Psychomotorische Verlangsamung (dominante Hand) versus Motivationsstörung (SANS)
0
200
400
600
800
1000
1200
0 5 10 15
Avolition/Apathy SANS Score
Reakti
on
sze
it in
ms
Heinz et al., Schiz. Res. 1998
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im präfrontalen Kortex steuern und die Patienten vul-nerabler gegenüber Veränderungen der dopaminergenNeurotransmission in diesem Hirnbereich machen.Zukünftige Studien werden untersuchen müssen, ob sichanhand der genotypischen Untersuchung der PatientenHinweise darauf finden lassen, wie sich die medikamen-töse Therapie schizophrener Patienten optimieren lässt.
Bedeutung der Psycho- und Soziotherapie
Randomisierte Studie bei 82 Patienten über 18 Monate:
Rezidivraten 17% versus 34% bei Standardbehandlung wenn zusätzlich:
1. Psychoedukation
2. Überwachung & Intervention (inclusive erhöhte Medikation) bei Prodromalsymptomen
3. Wöchentliche Gruppentherapie
4. Angehörigengruppen
(Herz et al., Arch Gen Psychiatry 2000)
Zusammenfassung
• Lebenslange Vulnerabilität gegenüber Stress bei schizophrenen Patienten
• Hochgradige Blockade zentraler Dopaminrezeptoren verbunden mit EPMS und Negativsymptomatik
• Intermittierende Prophylaxe bei Ersterkrankten möglich, sonst Erhaltungstherapie, in Depotform gut wirksam
• Medikation bei Atypika senkt allgemeine Gesundheitskosten
• Psychoedukation, Patienten und Angehörigengruppen & frühe Intervention verbessern Behandlungsverlauf
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Notizen
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28
CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. H. Berger
1966 Abitur.
1974 Approbation.
1979 Promotion.
1981 Anerkennung als Arzt für Psychiatrie Neurologie und Psychotherapie.
1981 Leitender Oberarzt der Psychiatrischen Abteilung der Städtischen Kliniken Offenbach
Seit 1991 Ärztlicher Direktor der Walter-Picard-Klinik des Zentrums für Soziale Psychiatrie PhilippshospitalRiedstadt.
Seit 1998 Projektmanager der Task Force on Health Promoting Psychiatric Services und Mitglied imwissenschaftlichen Komitee des Europäischen Netzwerkes gesundheitsfördernder Krankenhäuser.
Seit 2004 Mitglied einer von der EU geförderten Kommission zur Implementation von Strategien zur Präventiondepressiver Störungen.
2004 Ernennung zum Professor an der Technischen Universität Darmstadt.
DERZEITIGE FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE:Entwicklung und wissenschaftliche Evaluation psychoedukativer Therapieangebote, Implementation undEvaluation gesundheitsfördernder Strategien, Untersuchungen zu Verordnungsgewohnheiten undEntwicklung von Leitlinien zur Psychopharmakotherapie.
Workshop 3
Prof. Dr. Hartmut Berger
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CURRICULUM VITAE:Dipl. Psych. Hans Gunia
Am 3.3.56 geboren.
Studium der Psychologie an der TU Darmstadt. Ausgebildet in Verhaltenstherapie, Dialektisch-BehavioralerTherapie und Integriertem Psychologischem Trainingsprogramm. Dozent und Supervisor für Verhaltenstherapieund Dialektisch-Behavioraler Therapie.
Lehraufträge im Bereich Klinische Psychologie an der TU Darmstadt. Seit 1988 beschäftigt im Zentrum für SozialePsychiatrie, Walter-Picard Klinik und seit gleicher Zeit auch in eigener Praxis tätig.
Therapeut im Darmstädter DBT-Netzwerk. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Ambulante Therapie vonBorderline-Patienten und Psychoedukation in der Behandlung von Psychosen.
Workshop 3
Dipl. Psych. Hans Gunia
Workshop 3
Psychoedukative Familienintervention – ein Multifamilienansatz
Prof. Dr. Hartmut Berger / Dipl. Psych. Hans Gunia
Das familiäre Klima bestimmt mit über den Verlaufpsychotischer Störungen. In zahlreichen Studien zeigtensich Zusammenhänge von ungünstiger familiärerAtmosphäre mit erhöhten Rückfallraten. Psychoedukationzur Verbesserung des familiären Milieus konnte imVerbund mit Neuroleptika diese Rückfallraten erheblichsenken. In neueren Metaanalysen zeigte sich, dass insbe-sondere verhaltens-therapeutisch orientierte Familien-Interventionen hierbei sehr effizient waren. Trotzdemwerden Patienten und Angehörige üblicherweise separatmit Psychoedukation behandelt. Der Aufwand einerFamilien-betreuung vor Ort ist für die Regelversorgungviel zu kostenintensiv. Am Zentrum für Soziale Psychiatrie Riedstadt wurde die'Psychoedukative Familienintervention' (PEFI) entwickelt,um in ökonomischer Weise das zusätzliche Präventions-potential vereint behandelter Familien zu erschließen. Damehrere Familien gleichzeitig teilnehmen, kommenTechniken aus der verhaltenstherapeutischen Gruppen-und Familientherapie zum Einsatz (z.B. Rollenspiele mitinterfamiliärer Besetzung). An den zehnwöchigen Grup-pen nahmen bisher 25 Familien teil. Berichtet wird die Implemen-tierung von PEFI, von derManuali-sierung über die Trainerausbildung bis hin zurEvaluation und Qualitätssicherung. Darüber hinaus kannunser experimenteller Ansatz zur Emotionsdekodierungals Element von Expressed Emotions dargestellt werden. Die bisherigen Hauptergebnisse der Begleitforschungunter Standardversorgungsbedingungen: verringerteRückfallraten (von 66% auf 19%), Reduktion derSymptomatik (BPRS von 39 auf 22), Zunahme desWissens über die Erkrankung und Copingstrategien.Auch die Teilnahmequote von 92% und die positivenBeurteilungen der Sitzungen führen zum dem Schluss,dass mit der PEFI ein effizientes Nachsorge-Modul zurVerfügung steht und dass Mehrfamiliengruppen problem-los in der psychiatrischen Standardbehandlung einge-setzt werden könnten.
KORRESPONDENZADRESSEDr. J. Friedrich, Institut f. Psychologie, TU Darmstadt (D) Hochschulstr. 1, D-64289 Darmstadt Tel.: 06151/16-3814F ax: 06151/16-6638E-Mail: [email protected]
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Notizen
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CURRICULUM VITAE:Priv.-Doz. Dr. Georg Wiedemann
Herr Priv.-Doz. Dr. Georg Wiedemann ist sowohl Facharzt für Psychiatrie und Neurologie (Nervenarzt) mit denZusatztiteln Psychotherapie und Psychoanalyse sowie den Fachkunden Suchttherapie und Suchtmedizin und derfakultativen Weiterbildung Klinische Geriatrie, als auch Facharzt für Psychotherapeutische Medizin sowieLehrtherapeut und Supervisor. Nach einer internistischen Tätigkeit arbeitete er sowohl langjährig an einer verhal-tenstherapeutisch orientierten psychosomatischen Fachklinik (Windach), als auch an einer psychoanalytisch orien-tierten psychosomatischen Klinik (München-Bogenhausen). Danach war er am Max-Planck-Institut für Psychiatriein München tätig und führte dort zusammen mit Prof. Hahlweg das Forschungsprojekt „Rezidivprophylaxe bei schi-zophrenen Psychosen durch Kombination von Familienbetreuung und Psychopharmakotherapie“ im Rahmen desBMFT-Schwerpunktprogramms "Therapie und Rückfallprophylaxe chronischer psychischer Erkrankungen imErwachsenenalter" durch. Seine Habilitation befasst sich mit dem Thema "Therapie, Verlauf und Prädiktion derSchizophrenie - Rückfallprophylaxe durch Kombination von Familienbetreuung und unterschiedlicherPsychopharmakotherapie". Die Lehrbefugnis für das Fach "Psychiatrie und Psychotherapie und PsychosomatischeMedizin" erhielt er im Februar 2000.
Herr Priv.-Doz. Dr. Georg Wiedemann ist zurzeit als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Ärztlicher Klinikdirektorder Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Frankfurt am Main tätig. Er ist einerseits fürPsychotherapie- und Interventionsforschung in Kombination mit neurowissenschaftlichen Fragestellungen aus derAffektforschung zuständig. Andererseits stellt die Entwicklung und Implementierung störungsspezifischerBehandlungskonzepte mit der Kombination aus Psychotherapie, Psychopharmakotherapie, Soziotherapie undAngehörigenbetreuung und deren wissenschaftliche Evaluation im Rahmen der Umsetzung in dieVersorgungsrealität einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit dar.
Beispiele für Projekte in Kooperation mit Partnern, gefördert von DFG und weiteren Drittmittelgebern, sind"Prospektive Untersuchungen zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Panikangst an Panikpatienten undPatienten mit einem automatischen implantierten Kardioversions-Defibrillator", "Wirkvariablen einer kognitiv-verhal-tenstherapeutischen Gruppenintervention für schizophrene Patienten unter besonderer Berücksichtigung derTherapeuten- und Patientenmerkmale", "Kognitive Verhaltenstherapie mit schizophrenen Patienten und ihrenAngehörigen im postakuten Stadium" und weitere.
Im Jahre 2004 erhielt er von der "Stiftung für Seelische Gesundheit" der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie,Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) einen Psychotherapie-Preis für hervorragende Leistungen in grund-lagenbezogener und klinischer Psychotherapieforschung.
AKTUELLE ADRESSE:
Priv.-Doz. Dr. med. Georg Wiedemann Ltd. Oberarzt und Stellvertretender Ärztlicher KlinikdirektorKlinikum der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main Zentrum der Psychiatrie und Psychotherapie Heinrich-Hoffmann Str. 10 60528 Frankfurt am Main
Tel. 069/ 6301-5341 Fax 069/ 6301-5936
Workshop 4
PD Dr. Georg Wiedemann
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CURRICULUM VITAE:PD Dr. Stefan Klingberg
PERSÖNLICHE DATEN
DIENSTANSCHRIFTUniversitätsklinik für Psychiatrie und PsychotherapieOsianderstr. 2472076 TübingenTel. 07071/2982330 und 2982684, Fax 07071/294141email: [email protected]
GEGENWÄRTIGE BERUFLICHE POSITIONHochschuldozent und Leitender Diplom-Psychologe an derUniversitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tübingen
AKADEMISCHE AUSBILDUNGOktober 1984 – März 1990 Studium der Psychologie
Mai 1993 Promotion am Psychologischen Institut der Universität Münster
Juni 2003 Habilitation an der Fakultät für Informations- und Kognitionswissenschaften,Universität Tübingen.
BERUFLICHE LAUFBAHN1990 - 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der
Universität Münster (Direktor: Prof. Dr. R. Tölle).
1993 – 1996 Wissenschaftlicher Angestellter an der Universitätsklinik für Psychiatrie undPsychotherapie, Tübingen (Direktor: Prof. Dr. G. Buchkremer).
1996 - 2003 Leitender Diplom-Psychologe und Wissenschaftlicher Assistent an derUniversitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tübingen.
seit 2004 Hochschuldozent an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,Tübingen (Direktor: Prof. Dr. G. Buchkremer).
PSYCHOTHERAPEUTISCHE WEITERBILDUNG UND QUALIFIKATIONENWeiterbildungen in Klientenzentrierter Gesprächspsychotherapie und VerhaltenstherapieSupervisor für VerhaltenstherapieApprobation als Psychologischer Psychotherapeut
Workshop 4
PD Dr. Stefan Klingberg
Workshop 4
Psychoedukation und kognitive Verhaltenstherapie
PD Dr. G. Wiedemann / PD Dr. S. Klingberg
Von manchen wird der Begriff Psychoedukation kritischgesehen Es handelt sich um einen eingedeutschtenBegriff für was eigentlich? Wo hört Psychoedukation aufund wann fängt Psychotherapie, insbesondere Verhal-tenstherapie, an? Was ist und hat Verhaltenstherapie,was Psychoedukation nicht hat? etc. etc.Die Abgrenzungsfragen möchten wir an den bishererfolgreichsten psychotherapeutischen Interventionen zurBehandlung schizophrener Störungen aufzeigen: der ver-haltenstherapeutisch orientierten Einzel-Familientherapieund der kognitiven Verhaltenstherapie mit Patienten: Für Familien wurden eine Reihe von verhaltenstherapeu-tisch orientierten entwickelt, die alle von dem Verletzlich-keits-Streß-Bewältigungs-Konzept ausgehen. Der Ansatzvon Falloon et al. (1990) zur verhaltenstherapeutischorientierten Familientherapie ist am fundiertesten ausge-arbeitet. Dieser teilt sich im Laufe von ca. 25 Sitz-ungen während eines Jahres grob in vier Teile auf:Die Verhaltensanalyse, die Informationsphase, dasKommunikationstraining und das Problemlösetraining.Alle neueren Familientherapieformen bei der Schizo-phrenie haben folgende Gemeinsamkeiten: - eine positive und aufrichtige Arbeitsbeziehung zwischen
Therapeut und Familie, - die Bereitstellung von Familientherapie in einer stabilen,
strukturierten Form - ein Schwerpunkt in der Verbesserung des Umganges
mit Stress und eine Fokussierung auf die aktuellenProbleme
- Ermutigung des Respekts für und der Akzeptanz vonzwischenmenschlichen Grenzen innerhalb der Familie
- Bereitstellung von Information über die biologischeNatur der Erkrankung mit Reduktion von Scham- undSchuldgefühlen in der Familie
- Verwendung verhaltenstherapeutischer Techniken wieschrittweise Bearbeitung von Problemen
- Verbesserung der Kommunikation zwischen denFamilienmitgliedern.
Die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Arbeit mitPatienten verfolgt verschiedene Ziele: die Verbesserungder Rückfallverhütung, die Reduktion von positiven undnegativen Symptomen sowie die Verbesserung der sozia-len Integration der Patienten. Dabei wird zunächst von
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allgemeinverhaltenstherapeutischen Strategien Gebrauch gemacht wie: Therapieplanung auf derBasis einer gemeinsamen Problem-, Motivations- und Zielanalyse; strukturiertes, transparentesund geplantes Vorgehen; Einsatz von Protokollen und Hausaufgaben; Verwendung vonTechniken, die Verhalten, Fühlen und Denken in Zusammenhang bringen.Für die Rückfallverhütung werden dann folgende Strategien eingesetzt: ein systematischesTraining zur Erkennung von Frühwarnzeichen und zur Krisenbewältigung sowie ein systemati-sches Training zur Erkennung und Bewältigung von Belastungen im Alltag.Die Strategien zur Symptomreduktion erfordern zunächst die Beachtung der Besonderheiten derTherapeut-Patient-Beziehung bei dieser schweren Störung. In behutsamer aber konsequenterWeise wird versucht, Positiv-Symptome durch Strategien der Realitätsprüfung zu beeinflussenund die funktionalen Einschränkungen durch die Symptome zu minimieren. Negativ-Symptomewerden einerseits als Kompetenzdefizite, andererseits als Bewältigungsverhalten verstanden undentsprechend differenziert angegangen.Zur Verbesserung der sozialen Situation werden Trainings sozialer und emotionalerKompetenzen durchgeführt.
Die Grundlage aller aktuellen Therapiekonzeptionen stellen die empirischen Befunde zumVulnerabilitäts-Streß-Bewältigungs-Modell dar. Als Triggerfaktoren für eine Symptomauslösungwurden belastende Lebensereignisse, eine überlastende soziale Umgebung und ein emotionalspannungsgeladenes Familienklima erkannt. Schutzfaktoren stellen adäquate neuroleptischeMedikation, Bewältigungskompetenzen auf Seiten des Patienten und der Familie und unterstüt-zende psychosoziale Ressourcen dar.
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36
CURRICULUM VITAE:Dr. med. Andreas Bechdolf
LEBENSLAUF:
Geboren: am 20.07.1967 in KölnFamilienstand: in Partnerschaft, zwei KinderHochschulreife: 6/1986
Abitur am Viktoriagymnasium Aachen
Studium: 10/1987 bis 12/1994 Humanmedizin an der Rheinisch Westfälischen TechnischenHochschule Aachen und an der Freien Universität Berlin
Approbation: 5/1996Promotion: 11/1996 an der RWTH Aachen bei Prof. Dr. Klosterkötter
zum Thema: Selbst wahrnehmbare Vulnerabilität, Prodromalsymptome undBewäligungsreaktionen vor affektiven Psychosen
Facharzt: 12/2001 Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Zusatzbezeichnung: 4/2003 Anerkennung zum Führen der Zusatzbezeichnung„Psychotherapie“
Berufliche Tätigkeiten: 12/1994-5/1996 Arzt im Praktikum, Psychiatrische Klinik und Poliklinikder Freien Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. H. Helmchen)
6/1996-10/1996 Arzt, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin(Direktor: Prof. Dr. H. Helmchen)
1/1997-8/2002 Arzt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Köln(Direktor: Prof. Dr. J. Klosterkötter)
seit 9/2002 Oberarzt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Köln(Direktor: Prof. Dr. J. Klosterkötter)
Psychotherapeutische Tätigkeiten: 12/1997- 2/2002 berufsbegleitende Verhaltenstherapie-Weiterbildung zur Erlangung des Zusatztitels “Psychotherapie” für Ärzte an der Akademie für VerhaltenstherapieKöln (AVT)zusätzliche Seminare und Workshops bei H. D. Brenner, I.Falloon , P. Garety, F. Kanfer,M. Linehan, K. Hahlweg, J. Margraf, P. McFarlane, H. U. Wittchen, V. Roder
seit 2001 Dozent u. a. bei Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapieund Nervenheilkunde (DGPPN), Akademie für Verhaltenstherapie Köln (AVT), International Early Psychosis Association (IEPA) zur Diagnostik und Therapie vonPersonen mit erhöhtem Risiko für schizophrene Erkrankungen und zu kognitiv-verhaltenstherapeutischen Interventionen bei Patienten mit schizophrenen Störungen
Wissenschaftliche Schwerpunkte: Antragsteller und Projektleiter von randomisierten Studien zur Evaluation von kognitiv-verhaltens therapeutischen Strategien bei Patienten mit schizophrenen Störungen, Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht und einer vom BMBF mitca. 500.000 Euro geförderten Studie bei Risikopersonen mir erhöhtem Psychoserisiko
Weitere Interessensgebiete sind Prodromalsymptome bei schizophrenen und affektivenStörungen, Coping- und Lebensqualitätsforschung
Workshop 5
Dr. Andreas Bechdolf
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CURRICULUM VITAE:Dipl.- Psych. Birgit Conradt,Psychologische Psychotherapeutin
LEBENSLAUF:
Geb. 1959 in Düsseldorf, verheiratet, 2 Kinder
SCHUL- UND UNIVERSITÄTSAUSBILDUNG:
1978 Abitur
1980-87 Psychologie-Studium an der Universität Würzburg und derHeinrich-Heine Universität Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie
1987 Abschluß des Studiums als Diplom-Psychologin
WEITERBILDUNG:
1986-1989 Ausbildung am AFS (Köln) in Paar- und Familien-Therapie mit Abschluß als Paar- undFamilientherapeutin
1996-1999 Verhaltenstherapeutische Ausbildung am Institut für KlinischeVerhaltenstherapie an derPsychiatrischen Klinik der Heinrich-Heine Universität
1999 Approbation als Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie)
BERUFLICHE TÄTIGKEIT:
1987-1990 Wissenschaftliche Angestellte am Medizinischen Institut für Umwelthygiene an derHeinrich-Heine Universität Düsseldorf
1990-1992 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt des BMFG „Ausgliederung geistig behinderterMenschen aus Psychiatrischen Kliniken, Heilpädagogischen Heimen in Hessen und im Rheinland“
seit 1993 Diplom-Psychologin an den Rheinische Kliniken Düsseldorf, Kliniken derHeinrich-Heine Universität Düsseldorf
1993 - 99 Diplom-Psychologin in der Psychiatrischen Tagesklinik
2000-2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenznetz Schizophrenieim Projekt „Psychologische Interventionen bei ersterkrankten Schizophrenen“
ARBEITSSCHWERPUNKTE:
Verhaltenstherapeutische Interventionen bei schizophrenen Psychosen, Kognitive Therapie, Psychoedukation,Therapiestudien, Leitung von Weiter- und Fortbildungen für Ärzte und Pflegepersonal, Supervision, seit 2004 Mitglied derArbeitsgruppe Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen
ADRESSE:
Dipl.-Psych. Birgit ConradtRheinische Kliniken DüsseldorfKliniken der Heinrich-Heine Universität DüsseldorfBergische Landstr.240629 DüsseldorfTel.: 0211 / [email protected]
Workshop 5
Dipl. Psych. B. Conradt
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CURRICULUM VITAE:Priv.-Doz. Dr. med. Georg Juckel
Facharzt für Psychiatrie und PsychotherapieStv. Leitender OberarztKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charite, Humboldt-UniversitätSchumannstr. 20/2110117 [email protected]
Geboren in Hamburg, aufgewachsen in Berlin, 1980 Abitur am Goethe-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf,1981-1986 Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte, Archäologie an der Freien Universität Berlin,1983-1986 Wissenschaftliche Hilfskraft am Philosophischen Institut, 1986-1995 Studium der Humanmedizin an derFreien Universität und Humboldt Universität Berlin, 1989-93 Doktorand und Studentische Hilfskraft derPsychiatrischen Klinik der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. H. Helmchen), Promotion: „Akustisch evoziertePotentiale bei Patienten mit affektiven Störungen unter Fluvoxamin, Lichttherapie und Lithium“ bei Prof. Dr. B. Müller-Oerlinghausen, 1992-93 Forschungsaufenthalt im Department of Psychophysiology, Institute for Psychology,Hungarian Academy of Sciences Budapest, 1995-2002 AIP- und Assistenzarztzeit an der Psychiatrischen Klinik derLudwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. H.J. Möller), Leitung des Labors für Mimik- undBewegungsanalyse psychiatrischer Patienten, 1997-1998 Forschungsaufenthalt im Program in Neuroscience,Princeton University, USA (Prof. B.L. Jacobs), 1998-2002 Stellvertretender Leiter und Funktionsoberarzt derAbteilung für Klinische Neurophysiologie (Prof. Dr. U. Hegerl), regelmäßiger Mitveranstalter der „Münchener EEG-Tage“, 1999-2002 Aufbau und Leitung der Arbeitsgruppe Hirnfunktionsdiagnostik (EEG, fMRT) der PsychiatrischenKlinik, Subprojektleiter im BMBF-geförderten bundesweiten Kompetenznetz „Depression, Suizidalität“,1999-2001 Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapieausbildung in München und Tübingen,2001-2002 Neurologiezeit an der Neurologischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität (Prof. Dr. T. Brandt), seit2002 Stv. Leitender Oberarzt an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charite Berlin (Prof. Dr. A. Heinz),Leitung des Labors für Experimentelle Psychiatrie, der AG Hirnfunktionsdiagnostik, der AG funktionelle und struktu-relle Bildgebung, des Früherkennungs- und Therapiezentrums für beginnende Psychosen Berlin-Brandenburg, desSchwerpunktes Schizophrenie und der Akutstation, 2003 Habilitation („Die Lautstärkeabhängigkeit akustisch evo-zierter Potentiale als Indikator des zentralen serotonergen Systems – Untersuchungen im Tiermodell sowie an psy-chiatrischen Patienten und gesunden Probanden“), Beginn des Aufbaus des lokalen Netzwerks „Früherkennungschizophrener Prodromalzustände“ Berlin-Brandenburg, 2004 Ernennung zum Oberassistenten (C2).
Autor von über 90 Original- und Review-Artikeln in internationalen und nationalen Fachzeitschriften sowie Büchern,Auszeichnung durch mehrere Preise so z. B. mit dem hochdotierten DGPPN-Duphar/Solvay-Forschungspreis,umfangreiche Reviewertätigkeit und Lehrtätigkeit im regulären und Reformstudiengang für Mediziner sowie im inter-nationalen Studiengang Medical Neuroscience, Mitglied mehrerer psychiatrischer und neurowissenschaftlicherFachgesellschaften, gegenwärtige Forschungsschwerpunkte: Tiermodelle psychiatrischer Erkrankungen, fMRI,Neurobiologie des Frühverlaufs schizophrener Erkrankungen.
Workshop 5
PD Dr. Georg Juckel
Workshop 5
Psychologisch-psychoedukative Frühinterventionen bei Personen miterhöhtem Psychoserisiko
Dr. Andreas Bechdolf
Frühverlauf schizophrener Erstepisoden
- Mannheimer ABC-Studie - (n = 267)
Frühverlauf schizophrener ErstepisodenFrühverlauf schizophrener Erstepisoden
-- Mannheimer ABCMannheimer ABC--Studie Studie -- (n = 267)(n = 267)
ProdromalphaseProdromalphase
PsychoPsycho--tischetische
VorphaseVorphase
5,0 Jahre5,0 Jahre 1,1 Jahre1,1 Jahre
2 Monate2 Monate
ZeitdauerZeitdauer
AlterAlter 24,224,2 29,029,0 30,130,1 30,330,3
erstes Anzeichen einererstes Anzeichen einerpsychischen Störungpsychischen Störung
(unspezifisches / negatives Symptom)(unspezifisches / negatives Symptom)
erstes erstes positivespositivesSymptomSymptom
MaximumMaximumderder
PositivPositiv--symptomatiksymptomatik
ErsthospitalisierungErsthospitalisierung
positivepositiveSymptomeSymptome
negative undnegative undunspezifischeunspezifischeSymptomeSymptome
(mod. nach Häfner et al., 1995)(mod. nach Häfner et al., 1995)
AuftretenAuftretensozialer Defizitesozialer Defizite
12 Monate12 Monate--PsychoseratenPsychoseraten
bei Personen mit erhöhtem bei Personen mit erhöhtem
PsychoserisikoPsychoserisiko
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Interventionen bei Personen Interventionen bei Personen
mit erhöhtem Psychoserisikomit erhöhtem Psychoserisiko
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Verschiedene Untersuchungen zeigen, daß kognitive Denk-und Wahrnehmungsstörungen, Negativsymptomatik, Ängste,depressive Symptome sowie soziale Stagnation oder sozia-ler Abstieg in der Regel der schizophrenen Erstmanifestationum Jahre vorausgehen. Vor dem Hintergrund dieser Befundewurden mittlerweile Kriterien entwickelt, welche den Über-gang in eine Psychose prospektiv in 35-54 % der Fälle inner-halb von 12 Monaten oder 70 % der Fälle innerhalb von5.4 Jahren vorhersagen können. Erste randomisiertePräventionsstudien zeigen Hinweise für eine Verzögerung/Verhinderung der Psychosemanifestation unter derBehandlung mit Low-Dose-Risperidon and kognitiverVerhaltenstherapie (KVT) kombiniert (SI, McGorry et al.,2002), KVT alleine (Morrison et al., 2004) und Olanzapin-Medikation alleine (McGlashan et al., 2004). Erstmals wird jetzt im Rahmen des KompetenznetzesSchizophrenie eine differentielle Frühintervention beiPersonen mit erhöhtem Psychoserisiko evaluiert. Im psycho-sefernen Stadium (Risiko: 70 % / 5.4 Jahre) wird eine umfas-sende KVT-Intervention evaluiert, im psychosenahemStadium (Risiko: 35 - 54 % / 1 Jahr) eine Behandlung mitAmisulprid.Die therapeutischen Techniken, die bei der KVT-Interventionim psychosefernen Stadium zur Anwendung kommen, sindkognitiv-behavioural ausgerichtet und orientieren sich anden empirisch gesicherten wirksamen Interventionen beierst- oder rezidivierend erkrankten Schizophrenen und beiKlienten mit Angst- oder Depressionssymptomatik. DasBehandlungsangebot umfaßt Einzel-, Gruppentherapie,Angehörigenberatung und Kognitives Training. Die Ziele die-ses etwa über 12 Monate angebotenen Programms liegen inder Besserung der aktuellen Beschwerden und Symptomeder Klienten, der Vermeidung von sozialem Abstieg undBehinderung sowie der Verzögerung, wenn möglich derVerhinderung des Auftretens psychotischer Symptome.Die ersten Erfahrungen zeigen, daß das entwickelte psycho-logische Frühinterventionsprogramm von den Klienten ange-nommen wird und sie motiviert an der Behandlung teil-neh-men. Gemäß der Programmziele, konnte bei den meistenKlienten eine Besserung der aktuellen Beschwerden undSymptome, die Vermeidung von sozialem Abstieg oderBehinderung erreicht werden. Erste Zwischenergebnissezeigen geringere Übergangsraten in die Psychose im KVT-Programm als in einer unspezifischen Kontrollbedingung.
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PsychosefernPsychosefern:: Psychosenah Psychosenah ::
-- prädiktiveprädiktive BasissymptomeBasissymptome -- Kurzzeitige intermittierendeKurzzeitige intermittierendepsychotische Symptome (BLIPS)psychotische Symptome (BLIPS)
oderoder oderoder
-- Leistungsabfall bei Leistungsabfall bei -- attenuierteattenuierte PositivsymptomePositivsymptomevorhandenem Risikovorhandenem Risiko(familiär oder (familiär oder obstetrischobstetrisch) )
Differentielle FrühinterventionDifferentielle Frühintervention
bei Risikopersonen bei Risikopersonen
KognitiveKognitiveVerhaltenstherapieVerhaltenstherapie
Stützende InterventionenStützende Interventionen++
AmilsulpridAmilsulprid
0
50
100
150
200
250
300
G A FS P A I
Prä- and post-Scores für KVT bei
Risikopersonen im psychosefernen
Prodrom (n = 10)
PräPrä-- and postand post--Scores Scores fürfür KVT KVT beibei
RisikopersonenRisikopersonen imim psychosefernenpsychosefernen
ProdromProdrom (n = 10)(n = 10)
PANSS total= General PANSS total= General PsychopathologyPsychopathology, BSS = Basic Symptom Score, MADRS = Depression, SPAI = , BSS = Basic Symptom Score, MADRS = Depression, SPAI = SocialSocial AnxietyAnxiety, GAF = Global , GAF = Global AssessmentAssessment of of FunctioningFunctioning
BechdolfBechdolf et al., et al., PsychiatryPsychiatry Res (in press)Res (in press)
GA
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SP
AI
GA
F a
nd
SP
AI
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PA
NS
S, B
SS
an
d M
AD
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50
60
P A N S S to tal B S S M A D R S
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****
****
* * ****
**p < 0.05,p < 0.05, ** ** p < 0.01p < 0.01
Workshop 5
Früherkennungsstrategien bei schizophrenen Psychosen / Psychoedukationbei ersterkrankten schizophrenen Patienten / Rezidivprohylaxe
Dipl.-Psych. Birgit Conradt
Während die Psychoedukation von Patienten in derProdromalphase noch auf einer nicht gesichertenDiagnose basiert und eher unspezifische Symptome imVordergrund stehen, wird der Patient bei der Manifestationeiner ersten psychotischen Episode mit der Diagnose, denSymptomen, dem Krankheitsmodell und den Behand-lungsmöglichkeiten deutlich konfrontiert. Das Auftreteneines Rezidivs muss berücksichtigt werden und beiWiederauftreten möglicher Frühsymptome kann eine pro-dromgestützte Frühintervention entsprechend demVSC-Modell erfolgen. Krisensituationen, Belastungs-situationen und deren Bewältigung müssen in dasBehandlungskonzept eingebunden werden und gemein-sam mit dem Patienten bearbeitet werden. Bei der Behandlung ersterkrankten Patienten, das sindetwa 15% der stationär aufgenommenen Patienten, isthäufig mangelnde Krankheits- und Behandlungssicht undwenig compliance anzutreffen. Zudem erholen sich etwa20% der Patienten trotz Behandlung gemäß heutigerStandards nicht von der ersten Episode. Damit gewinnt dieAuseinandersetzung mit der Erkrankung besondereBedeutung. Hier ist besonders auf ein selbstwertschonen-des therapeutisches Vorgehen zu achten, in dem nebenSchwierigkeiten und Defiziten der Patienten seineBewältigungsstrategien und Ressourcen herausgearbeitetwerden. Mögliche Informationsverarbeitungsstörungen,vorherrschende Negativsymptomatik und paranoidesMisstrauen müssen dabei berücksichtigt werden.Bei Ersterkrankten ist Psychoedukation für Patienten undAngehörige Pflicht. Angehörige Ersterkrankter haben oftein besonders hohes Informationsbedürfnis und hohenLeidensdruck. Vorgestellt wird ein im Rahmen des KompetenznetzesSchizophrenie entwickeltes kognitiv - verhaltenstherapeu-tischen Therapiekonzept, in das ein 8 std. psychoedukati-ves Programm für Patienten und Angehörige integriertist (Klingberg, Schaub, Conradt: Rezidivprophylaxebei schizophrenen Störungen, 2003, Beltz-Verlag). Es istein ambulantes Therapieangebot im Einzelkontakt, das fürniedergelassene Therapeuten und Ambulanzen entwickeltwurde.
StabilesStadium
Stressor
Vulnerableindividuelle
Stress-verarbeitung
Prodrom-ähnliche
Symptome
Effektive Regulation von
Affekten u/oCoping Skills
Rückkehr zum stabilen Stadium
Ineffektive Regulation von
Affekten u/oCoping Skills
ProdromalePhase
Effektive Regulation von Affekten u/o Coping SkillsEffektive familiäre u/o sozialeUnterstützung u/o Therapeutische Interventionen
Ineffektive Regulation von Affekten u/o Coping SkillsIneffektive familiäre u/o soziale Unterstützung u/o Therapeutische Interventionen
Rück-fall
Prodromale Symptome im VSC-Modell
PRODROMGESTÜTZTE FRÜHINTERVENTION BEI ERSTERKRANKTEN SCHIZOPHRENEN
Rückkehr zum stabilen Stadium
Herz & Lamberti (1995)
Baseline
ProdromartigeSymptome
Prodromal-Phase
PsychotischeExazerbation
Rückfall
Stressor
IndividuellesCoping
Früh-intervention
Notfallbehandlung
Krisen-intervention Hospitalisierung
Zeit
Symptomatik und Störungder Rollen-
funktion
RÜCKFALLPHASEN UND INTERVENTIONEN BEI SCHIZOPHRENEN STÖRUNGEN
Herz & Lamberti (1995)
Grundlagen zur Psychoedukation bei ersterkrankten schizophrenen Patienten
- 15% aller stationär aufgenommenen schizophrenen Patienten sind Ersterkrankte
- 20 – 30 % der ersterkrankten Patienten bedürfen aufgrund monoepisodischer Verläufe, Placeboresponse bzw. Scheinresponse eigentlich keinerLangzeitmedikation, sind aber bislang prospektiv nicht identifizierbar
- Ersterkrankte haben ein erhöhtes Risiko unerwünschter Neuroleptikawirkungen
- die Krankheits- und Behandlungseinsicht Ersterkrankter ist besonders gering
- die Compliance Ersterkrankter ist besonders gering
- 20% der Patienten erholen sich trotz Behandlung gemäß heutigerStandards nicht von der ersten Episode
Ersterkrankte Schizophrene sind eine spezielle Patientengruppe mitspezifischen Behandlungsbedürfnissen
Behandlungstrategien:
• Bearbeitung des Krankheits-und Behandlungskonzepts
• Frühsymptom-Erkennung und Krisenmanagement
• Erkennung und Bewältigung von Belastungen
• Bewältigung andauernder Symptome
• Einbeziehung von Angehörigen
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Wesentliche Elemente sind: Bearbeitung des Krankheits- und Behandlungskonzepts, Einführungin das Frühsymptom- und Krisenmanagement, Einführung in Erkennung und Bewältigung vonBelastungen. Im weiteren Therapieverlauf erfolgt eine Vertiefung auf der Basis einer individuellenFallkonzeption und Therapieplanung. Je nach Problemlage werden unterschiedliche Bereichebearbeitet: Intervention bei auftretenden Frühsymptomen, bei relevanten Belastungsfaktoren oderbei persistierenden Symptomen. In einem 8-stündigen Angehörigen-Programm werden nebenden o.g. psychoedukativen Inhalten in 2 gemeinsamen Sitzungen mit dem Patienten dieKrankheitsmodelle von Patienten, Angehörige und Therapeuten, Frühsymptomen und dieEntwicklung eines (gemeinsamen) Krisenplans bearbeitet, ebenso wie Alltagsprobleme imUmgang mit den Patienten.
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43
Workshop 5
Berliner Erfahrungen mit Psychoedukation bei schizophrenenProdromalzuständen
PD Dr. Georg Juckel, M. Hauser (Berlin)
Die Psychoedukation von Patienten und ihren Bezugs-personen hat sich als ein wichtiges Therapieelement inder Behandlung der Schizophrenie erwiesen. Sie findetdaher auch in der frühen Behandlung von Prodromal-zuständen vor der ersten manifesten schizophrenenEpisode Anwendung, wobei jedoch einige Besonder-heiten der Behandlung in diesem frühen Erkrankungs-stadium beachtet werden müssen, da die Patienten undihre Angehörigen das Vollbild der Erkrankung noch nichtkennengelernt haben. In dem Beitrag sollen ersteErfahrungen im Früherkennungs- und Therapiezentrumfür beginnende Psychosen Berlin-Brandenburg miteinem an das Kölner Manual (Bechdolf et al. 2002,Kompetenznetz Schizophrenie) angelehnten Psycho-edukationsprogramm für Betroffene im Prodromalzustandund deren Angehörige vorgestellt werden. Es basiert aufder Vorstellung, dass es für den weiteren Verlauf vonProdromalpatienten insgesamt günstiger ist, derenKrankheitseinsicht, Compliance und Copingstrategien zufördern. Eventuelle Nachteile wie Förderung von Ängstenund Stigmatisierung dürften dies nicht aufwiegen, solltenaber im Rahmen des Psychoedukationsprogramm oder ineiner begleitenden Psychotherapie thematisiert undaufgefangen werden. Die Programm für Betroffene wirdeinzeln in 7 Sitzungen durchgeführt, das für Angehörigein 6 Sitzungen in der Gruppe angeboten. Themen sind dieindividuellen gegenwärtigen Symptome, Erklärungs-modelle wie neurobiologische Hypothesen und dasVulnerabilitäts-Streß-Modell, Copingstrategien undStressreduktion, Rolle von Drogen, Krankheitskonzepteund allgemeine Informationen zur möglichen Krank-heit.(Risiko, Häufigkeit, Verlauf, Therapie, etc.). DiesesProgramm wird evaluiert mit Fragebögen zum Wissen,Krankheitseinstellung, Lebensqualität, psychopathologi-schen Veränderungen und zum Nutzen des Programmsselber. Erste Ergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.
Programm für Betroffene (7 Einzelsitzungen á 60 Minuten; wöchentlicher Rhythmus, Papier/Bleistift und vielé Arbeitsblätter)
1. Sitzung:
× Vorstellen des Programms× Besprechen von Zielen und Fragen
2. Sitzung:
× Klärung des Begriffs Psychose / Abgrenzung zur eigenen S Symptomatik× Besprechen individueller Symptome im Zusammenhang zu
bestimmten Situationen× Einordnung der Symptome in Kategorien
3. Sitzung:
Ursachen für die SymptomeVerletzlichkeits-Stress-Modell zur veranschaulichenden Erklärung der Entstehung von Symptomen
4. Sitzung:
× Belastungen und Bewältigung I: Erkennen eigener Belastungen und Bewältigungsfähigkeiten; Behandlungs-
möglichkeiten durch sozialpsycho-therapeutische Maßnahmen
5. Sitzung:
× Belastungen und Bewältigung II:Umgang mit Belastungen und Problemen Erkennen einer Verringerung der eigenen BelastbarkeitWas mache ich bei einer Krise?
6. Sitzung:
× Ursachen für Symptome aus biologischer Sicht× Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
7. Sitzung:
× Abschließende Besprechung× Offene Fragen× Wie geht’s weiter?
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CURRICULUM VITAE:Dr. med. Helmut Schönell
1958 Geboren in Düsseldorf
1977 - 1985 Studium der Medizin an der Universität Düsseldorf
1980 - 1985 Studium der Soziologie, Philosophie und Linguistik an derUniversität Düsseldorf
1985 - 1992 Assistenzarzt an den Rheinischen Kliniken Düsseldorf
1992 - 2001 Oberarzt in der Allgemeinen Psychiatrie der Rheinischen Kliniken Düsseldorf
2001 - 2003 Leitender Oberarzt der Abteilung Suchtkrankheit anden Rheinischen Kliniken Düsseldorf
seit Juli 2003 Chefarzt am St. Josef Krankenhaus in Neuss
WISSENSCHAFTLICHE ARBEITSSCHWERPUNKTE: • Diagnostik in der Psychiatrie• Psychopathologie, Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP)• Psychoedukation bei schizophrenen Störungen• Psychiatrische Begutachtung
Workshop 6
Dr. med. Helmut Schönell
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CURRICULUM VITAE:Dipl. Psych. Roberto D’Amelio
LEBENSLAUF:
Dipl. Psych. Roberto D’Amelio, Studium in Heidelberg, Psychologischer Psychotherapeut und verhaltens-therapeutischer Supervisor, Weiterbildung in Verhaltenstherapie und Hypnotherapie, seit 1996 Mitarbeiter an derKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes mit SchwerpunktKrankheitsverarbeitung und psychotherapeutischer Interventionsforschung, Dozent in den FachbereichenMedizinische und Klinische Psychologie und in der Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten.
Dipl. Psych./ Psych. Psychotherapeut Roberto D'Amelio
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des SaarlandesD-66421 Homburg/ Saar
Tel.: 06841-1624211, -10Fax: 06841-1624147E-Mail: [email protected]: [email protected]
Workshop 6
Dipl. Psych. Roberto D’Amelio
Workshop 6
Psychoedukation bei Doppeldiagnosen
Dr. med. Helmut Schönell
Die Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen der ICD-10 Gruppen F2-F4 undgleichzeitigem Substanzkonsum stellt seit Jahren eine Herausforderung für psychiatrischeVersorgungseinrichtungen dar. Die Behandlung dieser comorbiden Patientengruppe ist amehesten durch ein zielgruppenspezifisches – die suchtspezifischen und sonstigen psychiatri-schen Krankheitsanteile gleichermassen berücksichtigendes – stationäres/teilstationäresAngebot zur Diagnostik und Behandlung zu realisieren. In dem Workshop werden dieEntwicklung und die Therapieprinzipien einer solchen Schwerpunktstation unter besondererBerücksichtigung einer psychoedukativen Grundhaltung dargestellt. Die Ergebnisse weisen dar-auf hin, dass sich unter diesem Therapieregime die Verweildauern und die Wiederaufnahme-latenzen nicht von einer Vergleichsgruppe chronisch psychisch Kranker ohne Substanzkonsumunterscheiden.
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Workshop 6
GOAL- Gesund Ohne Abhängigkeit Leben. Ein Behandlungsprogramm für Patientenmit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis und Drogenabusus
Dipl. Psych. Roberto D’Amelio
• Autoren: Dipl. Psych. R. D’Amelio, Prof. Dr. med. P. Falkai,Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapiedes Universitätsklinikums des Saarlandes, D-66421Homburg/Saar
Schizophren Erkrankte stellen unter den Benutzern vonillegalen Drogen einen bedeutende und in den letztenJahren in der Zahl anwachsende Gruppe dar. DiesePatientengruppe lässt sich durch Polytoxikomanie, einfrühes Auftreten der schizophrenen Symptomatik undunzureichender sozialer Integration charakterisieren. DieBehandlung gestaltet sich wegen der unzureichendenMedikamenten- und Therapie-Compliance als schwierig.Das hieraus resultierende erhöhte Rückfallrisiko in Bezugauf die schizophrene Erkrankung und der fortgesetzteMissbrauch von psychoaktiven Substanzen führt imVergleich zu Patienten ohne Drogenproblematik zu einerdeutlich häufigeren Wiederaufnahme in die Klinik und zueinem malignem Verlauf der Erkrankung. In der Klinik fürPsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikumsdes Saarlandes wurde für diese Patienten mitDoppeldiagnose das „Gesund Ohne Abhängigkeit Leben"(„GOAL“) Behandlungsprogramm entwickelt. WesentlicherBaustein dieses spezifischen Interventionsprogramms istdie kognitiv-behaviorale GOAL“-Therapiegruppe“, mitFokus auf Krankheitsinformation, Rückfallprophylaxe undRückfallmanagement. Das bedeutet zum einen, dass dieVermittlung von doppeldiagnosespezifischem Wissen unddie Thematisierung der kurz- und langfristigen negativenZusammenhänge zwischen Substanzkonsum und Verlaufder schizophrenen Psychose stattfinden soll. Darüberhinaus sollen Fertigkeiten zur Vermeidung, Prävention undBegrenzung eines Rückfalls (sog. konsumbezogene„skills“) verbessert werden. Der Patient soll in der „GOAL-Therapiegruppe“ erfahren, wie er einen möglichenSubstanzkonsum begrenzen (Management von „Aus-rutschern“) und wie er weiteren Rückfällen vorbeugenkann (Management von „Hochrisikosituationen“; adäqua-tes Verhalten bei „Alarmsignalen“). Darüber hinaus sollengesundheitsdienliche Alternativen („Gesunde Gewohn-heiten“) zum Drogenkonsum erarbeitet und umgesetztwerden.
GOAL - Gesund und ohne Abhängigkeit leben - Ein Integratives Konzept zur Behandlung von Patienten mit schizophrener Psychose und komorbiden Substanzmissbrauch an der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes:
Übersicht über die Ziele des GOAL-Behandlungsprogramm
• Information: Der Patient soll über die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Drogenkonsums, unter besonderer Berücksichtigung der schizophrenen Grunderkrankung, informiert werden.
• Abstinenz: Beim Patienten soll die Entscheidung zur Abstinenz gefestigt werden.
• Rückfall: Der Patient soll lernen, rückfallgefährdende Situationen zu identifizieren, diese nach Möglichkeit zu vermeiden oder sie mittels geeigneter Strategien zu bewältigen.
• Alternativen: Beim Patienten soll Verhalten angestoßen werden, das alternativzum Drogenkonsum ist und dazu dient, Gesundheit und Lebenszufriedenheit herzustellen bzw. zu erhöhen.
• Behandlung: Der Patient soll zu einer weiterführenden und kontinuierlichen Behandlung der Psychose und der Drogenproblematik motiviert werden.
Einzel-Psychotherapie
PsychiatrischeBehandlung
Sportgruppe imFitness-Studio
Freizeit-Aktivitäten
Arbeitstraining
AußerklininischeAktivitäten
Warnsignalgruppeals
psychoedukatives Behandlungsmodulder schizophrenen Symptomatik
Kunst- undGestaltungs-
Therapie
KognitivesTraining
AlltagpraktischesTraining
Ergotherapie SozialeKompetenzgruppe
GOAL-Gruppeals
psychoedukatives Behandlungsmodulder Doppeldiagnose-Symptomatik
GOAL - Gesund und ohne Abhängigkeit leben - Ein Integratives Konzept zur Behandlung von Patienten mit schizophrener Psychose und komorbiden Substanzmissbrauch an der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes:
Behandlungsmodule
GOAL - Gesund und ohne Abhängigkeit leben - Ein Integratives Konzept zur Behandlung von Patienten mit schizophrener Psychose und komorbiden Substanzmissbrauch an der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes:
Übersicht über die GOAL-Gruppe
• Block I:• Stunde 1: Fakten zu Drogenkonsum und Verlauf der Psychose• Stunde 2: Drogenkonsum als „ungesunde Gewohnheit“• Stunde 3: Schadensbegrenzung bei erneutem Drogenkonsum• Stunde 4: Besprechung von Hochrisiko-Situationen• Stunde 5: Besprechung von Alarmsignalen• Stunde 6: Erstellung einer persönlichen Notfallkarte
• Block II: • Stunde 7: Gesundheitsförderliche Aktivitäten• Stunde 8: Abstinenz lohnt sich• Stunde 9: Benennung einer Vertrauensperson• Stunde 10 bis 12: Praktische Übung in Rückfall-Prävention und
Rückfall-Management
47
Die „GOAL-Therapiegruppe“ stellt eine Adaption des Konzeptes von Roberts et al. (1999) dar undist als halboffene Gruppe mit 6-8 Teilnehmern konzipiert, die unter der Anleitung von2 Therapeuten über 12 Sitzungen und mit der Frequenz von 2x pro Woche stattfindet.
• Literatur:- Behrendt B (2001) Meine persönlichen Warnsignale. Ein Therapieprogramm zur
Rezidivprophylaxe bei schizophrener und schizoaffektiver Erkrankung. Manual fürGruppenleiter. Tübingen: DGVT Verlag
- D’Amelio R, Klein T, Behrendt B, Falkai P, Oest M (2005) GOAL- Gesund Ohne AbhängigkeitLeben. Ein Therapieprogramm für Patienten mit einer Psychose aus dem schizophrenenFormenkreis und Drogenabusus. In: Behrendt B & Schaub A. (Hrsg.) Psychoedukation undSelbstmanagement. Verhaltenstherapeutische Ansätze zur Krankheitsbewältigung für dieklinische Praxis. Tübingen: DGVT Verlag, 79-110
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Notizen
49
50
CURRICULUM VITAE:Teresa Froböse
LEBENSLAUF
PERSÖNLICHE DATENName: Teresa FroböseGeburtsdatum: 05.08.1977Geburtsort: HannoverStaatsangehörigkeit: deutschReligionsbekenntnis: röm.katholischFamilienstand: ledigEltern: Dr. med. H.-J. Froböse, Facharzt für Innere Medizin - Gastroenterologie
Christiane Froböse, ÄrztinGeschwister: Engmann-Froböse, Anja, geb. Froböse, Diplom-Soziologin
SCHULBILDUNG06/1996 Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife, Reuchlin Gymnasium Ingolstadt
(Leistungskurse Latein, Mathematik)
STUDIUMWS 1996/97 – SS1998 Humanmedizin an der LMU München WS 1998/99 – 05/2003 Humanmedizin an der TU München
FAMULATURENInnere Medizin: Kreiskrankenhaus KöschingChirurgie: Klinikum IngolstadtStrahlentherapie und Radioonkologie: Universitätsklinikum Großhadern, MünchenGynäkologie und Geburtshilfe: Frauenklinik Dr.Geisenhofer, MünchenNeurologie: Prof.Dr.Angstwurm, Ludwig-Maximilians-Universität MünchenArbeitsmedizin: Arbeitsmedizinischer Dienst AUDI AG Ingolstadt
PRAKTISCHES JAHR04/2002 – 03/2003 1. Tertial: Innere Medizin - Prof. Helmke
4. Medizinische Abteilung des KH München - Bogenhausen 2. Tertial: Neurologie – Prof. Hess
Neurologische Klinik und Poliklinik Universitätsspital ZürichHospitation in Praxis Prof. Mumenthaler in Zürich
3. Tertial: Chirurgie - Dr. ReuterChirurgische Abteilung des KH der Barmherzigen Brüder München
Ärztin im Praktikum 01.08.2003 – 30.09.2004 Akutpsychiatrie, Klinikum r.d.Isar der TU München
Approbation 10/04
Dissertationsthema Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität MünchenDirektor: Prof. Förstl/ OA Dr. BäumlThema: Modifizierte Psychoedukation bei schizophrenen Patienten
mit kognitiven Störungen
Workshop 7
Dr. Teresa Froböse
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CURRICULUM VITAE:Dr. Bernhard Sibum
BIOGRAPHIE:
Dr. med. Bernhard Sibum *1954
Approbation 1981
Ausbildung in den Bereichen Innere Medizin, Psychosomatik und Psychotherapie undPsychiatrie.
Mitglied der Bielefelder Arbeitsgruppe „PEGASUS“ seit 1989 und Mitglied der Arbeitsgruppe „Psychoedukation“seit 1996.
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychotherapeutische Medizin, Klinische Geriatrie.Stv. Ärztlicher Direktor des Westfälischen Zentrums Paderborn und Chefarzt der Abt. Gerontopsychiatrie,Soziotherapie.
Workshop 7
Dr. Bernhard Sibum
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CURRICULUM VITAE:Dr. med. Josef Bäuml, Ltd. OAArzt für Psychiatrie und Psychotherapie
KURZBIOGRAPHIE:- verheiratet mit Sonderschullehrerin- 3 Kinder
AKADEMISCHER UND KLINISCHER WERDEGANG:1975-76 Universität Regensburg, Germanistik und Theologie1976-78 Universität Regensburg, Klinisches Vorstudium1978-83 Techn. Universität München, klinisches Studium5 / 1983 Approbation als Arzt1983-84 Senioren-Tagesklinik, Klinikum rechts der Isar der TUM1986 Promotion, Techn. Univ. München1984-88 Akutpsychiatrie, Klinikum rechts der Isar der TUM1988-89 Neurologische Klinik, Klinikum rechts der Isar der TUM1989-99 Akutpsychiatrie, Psychiatrischer Konsiliardienst
Konsiliardienst auf der Toxikologischen Abteilung1992 Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie1997 Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TUM 1.2.2000 Leitender Oberarzt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TUM
Oberärztliche Leitung der akutpsychiatrischen Abteilung.
WISSENSCHAFTLICHE SCHWERPUNKTE:Angehörigenarbeit bei schizophrenen Psychosen. Compliance-Verbesserung bei psychiatrischen Patienten.Psychoedukative Interventionen bei schizophrenen Patienten.Empowerment und Trialog bei psychischen Erkrankungen. Psychopharmakotherapeutische Rezidivprophylaxe.Therapieresistenz bei schizophrenen und affektiven Erkrankungen
FACHGESELLSCHAFTENReferent in der Fort- und Weiterbildung der BLÄK , IFT , Akademie im Park in Wiesloch, LV Bayern derAngehörigen psychisch Kranker e.V. Mitgliedschaft in Fachgesellschaften: DGPPN, AGNP, gfts, BAP und CIP (ver-haltens-therapeutische Ausbildungsinstitute), ÄWK (Psychotherapeut. Ausbildungsinst.)
ADRESSE:Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieKlinikum rechts der IsarTechnische Universität MünchenIsmaninger Str. 2281675 MünchenTel. 089/4140-4205/06Fax: 089/[email protected]
Workshop 7
Dr. Josef Bäuml
Workshop 7
Psychoedukation bei schizophrenen Patienten mit mangelnderKrankheitseinsicht
Dr. Teresa Froböse / Dr. Josef Bäuml
Die Patienten-Kooperation und Compliance haben bei derBehandlung chronischer Erkrankungen eine zentraleRolle. Durch die pharmakologische Weiterentwicklung derneuroleptischen Therapie bei schizophrenen Patientenkonnte die stationäre Behandlungsdauer verkürzt werdenund eine bessere ambulante Behandlung gewährleistetwerden. Die Verkürzung des stationären Aufenthaltes undeine anschließende stufenweise soziale Reintegrationstellen eine Verbesserung der Lebensqualität derPatienten dar. Während früher die Patienten nur stationärbehandelt werden konnten, kann heute ein großer Anteilder Patienten mit entsprechender Krankheitseinsichtauch ambulant behandelt werden. Diese Umverteilung hatzur Folge, dass sich gerade im stationären Bereichvermehrt schwer kranke Patienten häufen mit fehlenderKrankheits- und Behandlungseinsicht. In diesemZusammenhang ist eine enge Kooperation zwischenAngehörigen und professionellen Helfern unbedingterforderlich.
Im Rahmen eines Vortrages für die Aktionsgemeinschaftder Angehörigen psychisch Kranker e.V. am 20.7.04 vonDr. J. Bäuml über „Die Rolle der Angehörigen bei derBehandlung von krankheits- und behandlungsun-einsichtigen schizophrenen Patienten“ wurden mit einemFragebogen Daten von 84 Angehörigen bei ca. 120Teilnehmern erhoben. Mit diesen Fragen sollten möglicheZusammenhänge zwischen der fehlenden Krankheits-einsicht von Patienten und den eventuell dafür verant-wortlichen Faktoren untersucht werden. Die 84Angehörigen waren im Durchschnitt 62 Jahre alt, 75%der Angehörigen waren weiblich, zu 79,5% hatten sieeinen Realschul- bzw. Gymnasialabschluß und zu 59%waren die Söhne der Angehörigen, zu 23,1% die Töchter,zu 11.5% die (Ehe-)Partner betroffen. Die dazu gehörigenPatienten waren im Durchschnitt 35 Jahre alt, 30,5 %waren weiblich, 75% absolvierten die Realschule bzw. dasGymnasium, im Mittel lagen zum Erhebungszeitpunktbereits 3 stationäre Aufenthalte vor und 59,9% waren inmedikamentöser Behandlung, 32,9% hatten keineMedikation und bei 7,3% waren keine weiteren Angabenmöglich.
Beschreibung der Angehörigen und Patienten
59,8%
32,9%
7,3%
ja
nein
keine Angabe
Medikamentöse Behandlung
75%
3 (Median), 0-25
79,5 %
59%
23,1%
11,5%
6,4%
Schulbildung Realsch./Gymn.
Verwandtschaftsverhältnis
Sohn
Tochter
(Ehe-) Partner
Sonstiges
Stationäre Aufenthalte
30,5% 75 %Geschlecht w
35 Jahre (Median)
(19-70 Jahre)
62 Jahre (Median)
(28-81 Jahre)
Alter
Patienten (n=84)Angehörige (n=84)
Gründe für fehlende Krankheitseinsicht aus Sicht der
Angehörigen
• Patient : 58,3%
• Nebenwirkungen: 29,8%
• Schicksal: 13,1%
• Behandler: 9,5%
• Fehlende Wirksamkeit der Medikation: 6%
• Angehörige: 2,4%
Zusammenhang Medikationseinnahme und
Krankheitseinsicht der Patienten
89% (n=24)11% (n=3)Medikation
Nein
61% (n=30)39% (n=19)Medikation
Ja
Etwas/
gar nicht krankheitseinsichtig
(n=54)
Ausgesprochen/
überwiegend krankheitseinsichtig
(n=22)
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59% der Angehörigen berichten, dass ihre erkrankten Familienangehörigen nur „etwas“ oder„gar nicht“ krankheitseinsichtig seien. Die Ursachen für diese fehlende Krankheitseinsicht liegtaus der Sicht von 58,3% der Angehörigen hauptsächlich am Patienten selbst. 29,3% derAngehörigen vertreten die Meinung, dass die Nebenwirkungen der Medikamente verantwortlichfür eine fehlende Krankheitseinsicht seien. Als weitere Gründe werden von 13,1% das Schicksal,von 9,5% die behandelnden Ärzte, und von 6% die fehlende Wirksamkeit der Medikamentegenannt. Es stellte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Medikationseinnahmeund Krankheitseinsicht der Patienten dar. Von den Patienten, die Medikamente einnehmen, zeig-ten 39% eine ausgeprägte Krankheitseinsicht, während 61% von ihnen diese auch akzeptiertentrotz mangelnder Krankheitseinsicht. Patienten ohne medikamentöse Behandlung waren zu 89%krankheitsuneinsichtig.
Fehlendes Wissen über die Erkrankung, Unerfahrenheit der Angehörigen und ein dysfunktionalesKrankheitskonzept der Patienten sind häufig die Ursachen der Non-Compliance. Die bifokalePsychoedukation mit Einbeziehung der Angehörigen versucht in erster Linie, die basalenInformationsdefizite zu beheben. Allerdings reicht dieses Vorgehen offensichtlich bei 40% nichtaus, um ihnen eine ausreichende Krankheitseinsicht zu ermöglichen. 1/3 von ihnen nimmt über-haupt keine Medikation ein. In diesem Workshop soll durch interaktives Vorgehen versucht wer-den innovative Strategien zu entwickeln, um auch krankheitsuneinsichtige Patienten über eine„Kultivierung der doppelten Buchführung“ für eine ausreichende Behandlung zu gewinnen.
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Workshop 7
Psychoedukation bei schizophrenen Patienten mit mangelnderKrankheitseinsicht – Ambulantes Setting
Dr. Bernhard Sibum
Das ambulante Setting unterscheidet sich vom stationären dadurch, dass viele Psychose-Erfahrene sich in einer anderen Phase ihrer Erkrankung befinden. Die Betroffenen haben nachdem Klinikaufenthalt meistens eine mehr oder weniger große Distanz zum psychotischen Erlebenentwickelt. Sie befinden sich häufig in der Auseinandersetzung mit dem Schicksalsschlag„Psychose“ und haben im Rahmen der zu leistenden Trauerarbeit mit Nicht-Wahr-Haben-Wollen,Wut, Ohnmacht und Trauer die erste Kränkung überwunden Psychose-Erfahrene, die sich füreine ambulante psychoedukative Gruppe interessieren, gehen häufig in die Auseinandersetzungmit ihrer Erkrankung, aber auch mit den Professionellen, wollen mehr wissen. Sie sind selbstbe-wusster.
Ausgehend von den „Erlebniswelten“ und eigenen Konzepten der Psychose-Erfahrenen wirdüber die Erarbeitung des kleinsten gemeinsamen Nenners eine Annäherung an die medizini-schen Diagnosen versucht.
Die Akzeptanz der Diagnose einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis kann dabeikeineswegs Voraussetzung für die Teilnahme an einer psychoedukativen Gruppe sein. Allein dasInteresse an der Gruppe ist für uns hinreichend.
In dem Workshop sollen zur Erarbeitung geeigneter Zugangsweisen zu den Psychose-Erfahrenen die Konstrukte „Krankheitseinsicht“ und „compliance“ besprochen werden.
Methodisch besteht über das Rollenspielverfahren für die Teilnehmer die Möglichkeit (aber keinZwang!), exemplarisch an einer psychoedukativen Gruppensequenz teilzunehmen und sichsomit in die Rolle eines Betroffenen zu versetzen und aus dessen Perspektive die professionel-le Seite kennen zu lernen.
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CURRICULUM VITAE:Dr. med. Christine Rummel
Name: Dr. med. Christine Rummel
Anschrift: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU MünchenMöhlstr. 2681675 Mü[email protected]
Schulbesuch: 1980 – 1984 St. Anna-Volksschule, Augsburg1984 – 1993 Gymnasium A. B. von Stettensches Institut, Augsburg
Studium der Humanmedizin: 1993 – 2000 Medizinische Fakultät der Technischen Universität München;mehrmonatige Studienaufenthalte in den USA (u.a. The ZuckerHillside Hospital, New York)
Dissertation: 2003 Die Bestimmung der neuroleptischen Schwellendosis
Arbeitsschwerpunkte: Psychoedukations- und Compliance-Forschung
Preise: Sonderpreis des Klinikförderpreises 2004 der bayerischen Landesbank fürdas Projekt „Patienten informieren Patienten“
Workshop 8
Dr. med. Christine Rummel
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CURRICULUM VITAE:Dr. Werner Kissling
DERZEITIGE POSITIONLeiter des Centrums für Disease Management an der Psychiatrischen Klinik der Technischen Universität MünchenMöhlstr. 26, 81675 MünchenTel. 089 4140 4207, Fax: 089 4140 4894E-mail: [email protected]
BERUFLICHER WERDEGANG1969-1976 Studium der Humanmedizin an der Universität Tübingen und der
Technischen Universität München
1977-1980 Psychiatrische Weiterbildungszeit und Forschungstätigkeit amMax-Planck-Institut für Psychiatrie in München
Seit 1980 Psychiatrische Universitätsklinik der Technischen Universität München Leitender Oberarzt und Leiter des Centrums für Disease Management(seit 2000).
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTERezidivprophylaxe schizophrener Psychosen, Evidenzbasierte Psychiatrie, Qualitätsmanagement, Medical decisionmaking, Compliance, Psychoedukation, Gesundheitsökonomie, Shared Decision Making,
Organisator der Konsensuskonferenz von Brügge und Herausgeber der"Guidelines for neuroleptic relapse prevention in schizophrenia" (1991).
Leiter der vom BMBF geförderten „Münchner PIP Studie“ zur Wirksamkeit psychoedukativer Maßnahmen beischizophrenen Patienten und ihren Angehörigen,
Leiter des vom BMGS geförderten Modellprojekts „SHARED DECISION MAKING, Der Patient als Partner immedizinischen Entscheidungsprozess“ und Leiter einiger Teilprojekte des „Kompetenznetzes Schizophrenie“.
Autor und wissenschaftlicher Berater des internationalen „Alliance“ Programms, einem in Zusammenarbeit mitPatienten und Angehörigen herausgegebenen Psychoedukationsprogramm für schizophrene Patienten undAngehörige.
Leiter des bayerischen Qualitätszirkel Netzwerks für niedergelassene Nervenärzte
Koordinator der Anti-Stigma Aktion BASTA (www.openthedoors.de) und stellvertretender Vorstand des deutschenAnti-Stigma Vereins „open the doors“ e.V.
Projektleiter eines von der EU geförderten Projekts der Cochrane Collaboration zur Erstellung einer Datenbankfür psychiatrische Therapie Leitlinien
Mitglied in zahlreichen psychiatrischen Fachgesellschaften wie der DGPPN, AGNP. ECNP etc.
Workshop 8
Dr. Werner Kissling
Workshop 8
Psychoedukation bei schizophrenen Psychosen: Peer-to-Peer-Strategien
Dr. med. Christine Rummel
Von Schizophrenie Betroffene und Angehörige von schi-zophren Erkrankten werden in jeweils eigenen Gruppenfür die Leitung von Psychoedukationsgruppen für diejeweilige „Peergruppe“ (schizophren Erkrankte bzw.Angehörige) anhand eines 5-Stufenplanes ausgebildet. InStufe 1 nehmen die zukünftigen Gruppenleiter an einerregulären Psychoedukationsgruppe mit acht Sitzungen(Einführung, Symptome und Diagnose, Ursachen,Medikamente, Warnzeichen und Rückfallschutz, psycho-soziale Behandlung, Bedeutung der Angehörigen,Abschlusssitzung) teil. Stufe 1 ermöglicht somit einenEinstieg in die Materie aus Sicht eines Teilnehmers. Stufe2 beinhaltet in mehrtägigen Trainings-Workshops eineEinführung in die Gruppenmoderation, Wissensvertiefungüber Schizophrenie sowie Rollenspiele von Psycho-edukationssitzungen mit Videoaufzeichnung. Stufe 3umfasst die Gruppenleitung in Ko-Moderation mit einemärztlichen/psychologischen Gruppenleiter. Ab Stufe 4führen jeweils zwei ausgebildete Patienten-Gruppenleiter(für Angehörigengruppen zwei ausgebildete Angehörigen-Gruppenleiter) gemeinsam Psychoedukationsgruppendurch und rekrutieren aus diesen Gruppen als 5. Stufeneue, zukünftige Moderatoren für die Gruppenleitung.Ergebnisse aus von Patienten-Moderatoren geleitetenPatienten-Gruppen und von Angehörigen-Moderatorengeleiteten Angehörigengruppen werden im Rahmendieses Workshops dargestellt. In den bisherigen Gruppenkonnte gezeigt werden, dass die Wissenszunahme derTeilnehmer Peer-geleiteter Gruppen vergleichbar ist mitder Wissenszunahme in von Ärzten oder Psychologengeleiteten Gruppen. Die Peer-Moderatoren genießen einehohe Akzeptanz bei den Gruppenteilnehmern. Eine beson-dere Chance des Projektes stellt die hohe Glaubwürdigkeitder Peer-Moderatoren dar, da sie die Schizophrenie auseigener Erfahrung kennen bzw. selbst einen betroffenenAngehörigen haben. Im Rahmen dieses Workshops sollenChancen und Grenzen dieses neuen Ansatzes gemeinsammit Peer-Moderatoren diskutiert werden.
CENTRUM FÜR DISEASE MANAGEMENTan der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München
Stufe 1Teilnahme der zukünftigen Peer-Moderatoren an einer Psychoedukations(PE)gruppeStufe 2Teilnahme an Trainings-Workshops (Gruppenmoderation, Wissensvertiefung, Rollenspiele mit Videoaufzeichnung)Stufe 3Durchführung von PE-Gruppen von Peer-Moderatoren in Co-Moderation mit Ärzten/PsychologenStufe 4Eigenständige Durchführung von PE-Gruppen durch Peer-Moderatoren, Supervision durch Ärzte/PsychologenStufe 5Rekrutierung neuer Peer-Moderatoren aus den laufenden Gruppen
Ausbildung mittels „5-Stufenplan“
CENTRUM FÜR DISEASE MANAGEMENTan der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München
• Der 5-Stufenplan scheint geeignet zur Ausbildung von Peer-
Moderatoren zu Leitern von PE-Gruppen
• Geeignete Patienten/Angehörige können nach Schulung eine PE-
Gruppe in Co-Moderation bzw. selbständig leiten
• Wissensveränderung der Teilnehmer gemeinsam bzw.
selbständig geleiteter Gruppen sind vergleichbar mit rein
professionell geleiteten Gruppen
• Die Peer-Moderatoren und das Programm genießen eine sehr
hohe Akzeptanz
Ergebnisse
CENTRUM FÜR DISEASE MANAGEMENTan der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München
Grenzen
– Naturgemäß begrenztes medizinisches Wissen
– Mögliche Belastung der Peer-Moderatoren
– Rekrutierung geeigneter Peer-Moderatoren
Chancen
– Glaubwürdigkeit der Peer-Moderatoren
– Niedrigere Schwelle, sich bei anderen „Peers“ zu informieren
– Ergänzung des professionellen PE-Angebotes
Peer-to-peer-Programme: Grenzen und Chancen
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Notizen
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CURRICULUM VITAE:Dr. Michael Rentrop
LEBENSLAUF
Dr. Michael Rentrop, geboren am 07.11.63 in Hilden.
1984 - 87 Ausbildung zum Krankenpfleger am BKH Gabersee1988 - 1995 Studium der Humanmedizin an der TU München. 1998 Promotion zur Patientenzufriedenheit mit stationär psychiatrischer Behandlung1995 - 2004 Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der TU München, Klinikum rechts der Isar. 2000-2002 Weiterbildung in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) nach O.F.
Kernberg.2004 Facharztanerkennung für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit 10/2004 Oberarzt und Leiter der Psychiatrischen Poliklinik am Klinikum rechts der Isar
der TU München.
PUBLIKATIONEN: J. Klingelhöfer M. Rentrop : Klinikleitfaden Neurologie Psychiatrie, 3. Auflage,Urban und Fischer Verlag München 2003
Schlagmann C, Rentrop M, Mirisch S: Psychopharmakotherapie. In: A. Sellschopp, M. Fegg, E. Frick et al.Psychoonkologie. Zuckschwerdt Verlag München 2002.
Rentrop M, Theml T, Förstl H. Wahnhafte Mißidentifikationen. Klinik, Vorkommen und neuropsychologischeModelle. Fortschritte Nurologie Psychiatrie 2002; 70: 313-320
Rentrop M., Häussermann P, Wilhelm Th, Heldmann B, Bischoff C, Conrad B. Hirnstamm und Kleinhirnatrophie beiNeurolues. Nervenarzt 2001; 72: 647-651
Rentrop M., Müller R. Kapitel 19. Schizophrene Psychosen, schizoaffektive, schizotype und wahnhafte Störungen.In: J Klingelhöfer, M Sprange (Hrsg) Klinikleitfaden Neurologie Psychiatrie, 2. Auflage,Urban & Fischer Verlag München 2001
Rentrop M, Böhm A, Kissling W. Patientenzufriedenheit mit stationär psychiatrischer Behandlung. FortschritteNeurologie Psychiatrie 1999; 67: 456-465
Rentrop M, Hakk K, Freisleder FJ, Kissling W, Kockott G. Kindstötung und hebephrenes Syndrom beimetachromatischer Leukodystrophie. Nervenarzt 1999; 70 : 276-280
Workshop 9
Dr. Michael Rentrop
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CURRICULUM VITAE:Dr. med. Matthias Bender
Jahrgang 1961, verheiratet, drei Kinder; Stellv. Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Zentrum für Soziale Psychiatrie derRehbergpark g.GmbH in 35745 Herborn, Austraße 40, Tel 02772/504502, [email protected]
HOCHSCHULSTUDIUM 1982-1984 Studium der Allgemeinen Literaturwissenschaft,
Philosophie und Chemie an der Universität-GH-Siegen
1983-1990 Studium der Humanmedizin an der Philipps-Universität Marburg undCochabamba, Bolivien
BERUFLICHER WERDEGANG1990 Forschungsstipendium an der Klinik für Innere Medizin der
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Abteilung Internistische Psychotherapie
1991-2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Nervenheilkunde der Philipps-Universität Marburg, davon:
1992-1998 an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie(Prof W. Blankenburg, Prof J.-C. Krieg)
1998-1999 an der Klinik mit Poliklinik für Neurologie (Prof W. Oertel)
07/1999-03/2000 an der Klinik mit Poliklinik für Psychotherapie und Verhaltensmedizin
1999 Zusatztitel PsychotherapieFacharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
seit 04/2000 stellv. Ärztlicher Direktor an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie amZentrum für Soziale Psychiatrie der Rehbergpark g.GmbH Herborn; leitender Oberarzt für die Behandlungsschwerpunkte „schizophrenePsychosen“ und „Persönlichkeitsstörungen“ mit je einer 20 Betten führendenAufnahmestation mit integrierter tagesklinischer und ambulanter Behandlung;u.a. mit ADHS-Spezialambulanz.
u.a. Dozent an der Psychotherapie-Weiterbildungsstätte Marburg-Gießen-Kassel, Mitglied der Arbeitsgruppe„Psychoedukative Interventionen bei schizophrenen Psychosen“, Lehrbeauftragter am Klinikum derPhilipps-Universität Marburg
Workshop 9
Dr. med. Matthias Bender
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CURRICULUM VITAE:Maren Jensen, Dipl.-Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin, Approbation 1999. medizinisch technischeLaboratoriumsassistentin
Ausbildung zur medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin am Hygiene Institut in Kiel (1979-1981),Berufstätigkeit als MTA/L im Bereich Pharmakologie und Hirnforschung, Arzneimittelfirma Ferring GmbH/Kiel(1982-1983), Studium der Psychologie an der Universität Hamburg (1986-1993), Beratungstätigkeit auf Honorarbasisfür die Kontakt und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen in Hamburg (1993-1998), freiberufliche Tätigkeit alsPsychotherapeutin und Supervisorin seit 1993, Angestelltentätigkeit als Diplom Psychologin im Klinikum NordOchsenzoll/Hamburg-Psychiatrie (1994-1999), seit 1999 Angestelltentätigkeit als Diplom Psychologin im AsklepiosWestklinikum Hamburg zunächst im stationären Setting, seit 2001 in der Psychiatrischen Institutsambulanz.
KLINISCHE SCHWERPUNKTE:Durchführung von Einzel- und Gruppentherapien, psychologische Diagnostik und Evaluation.
ERFAHRUNGEN IN DEN BEREICHEN:niedergelassene Praxis, psychosoziale Trainingsstation, Gerontopsychiatrie, Akutpsychiatrie und PsychiatrischeInstitutsambulanz, Supervision.
ANSCHRIFT:Dipl.-Psych. Maren JensenAsklepios Westklinikum HamburgPsychiatrische InstitutsambulanzSuurheid 2022559 Hamburg.e-mail: [email protected]
Workshop 9
Dipl. Psych. Maren Jensen
Workshop 9
Psychoedukative Interventionen bei Borderline Patienten
Dr. Michael Rentrop, Dr. Matthias Bender, Dipl. Psych. Maren Jensen
Psychoedukative Interventionen bei Patienten mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung gehö-ren noch nicht überall zum standardisierten Repertoire psychiatrischer Versorgung. Trotz derhohen Prävalenz der Borderline Störung mit etwa 1,5% in der Allgemeinbevölkerung und einemAnteil von bis zu 20% bei den stationär psychiatrisch behandelten Patienten steckt dieErarbeitung und Implementierung psychoedukativer Programme für diese Patientengruppe nochin den Anfängen.Die grundsätzlichen Anliegen psychoedukativer Interventionen für Borderline-Patienten entspre-chen den im Konsensuspapier der Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schizophrenenErkrankungen“ getroffenen Aussagen. Sie liegen in einer systematisch didaktisch-psychothera-peutischen Vermittlung von Informationen zum Krankheitsbild, Förderung des Krankheits-verständnisses und der -bewältigung sowie Hilfen zum selbstverantwortlichen Umgang mitdieser Störung.
In drei Impulsreferaten werden verschiedene klinische Ansätze psychoedukativer Interventionenfür Patienten mit Borderlinestörung vorgestellt. Dabei steht, im Sinne einer Einführung, einReferat über ein für 10 Gruppensitzungen konzipiertes Programm aus dem Bereich derAkutpsychiatrie am Anfang (M. Rentrop / München) Im folgenden Referat werden die inhaltlichenBasismodule und das psychosoziale Konfliktmanagement eines multimodalen, DBT orientiertenTherapieprogramms dargestellt (M. Bender / Herborn). Dieses Modell wurde an einer versor-gungspsychiatrischen Klinik mit stationärem Behandlungsschwerpunkt für Patienten mitPersönlichkeitsstörung entwickelt und erprobt. Ergänzend dazu wird eine Anspannungs-regulationmethode vorgestellt, welche in besonderer Weise auf die erhöhte Sensitivität vonBorderline Patienten gegenüber emotionalen Stimuli eingeht und ein psychologischesErklärungsmodell für die zugrundeliegende physiologische und psychologische Anspannung,die emotionale Dysregulation sowie der damit verbundenen Impulsdurchbrüche anbietet(M. Jensen / Hamburg). Der psychoedukative, wissensvermittelnde Teil des Anspannungs-regulationstrainings versteht sich als Teil eines psychoedukativen Ansatzes für Patienten mitBorderline-Störung und ist darüber hinaus für diagnoseübergreifende psychoeduaktive Gruppengut geeignet.
Orientiert an den Fragestellungen, den Interessen und dem Erfahrungshintergrund derTeilnehmer sollen inhaltliche und spezielle psychotherapeutische Fragen der Psychoedukationfür Patienten mit Borderline-Störungen diskutiert werden. Dabei sollen auch Erfahrungen zuFragen der Angehörigenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit berichtet und ausgetauscht werden.
63
Workshop 9
Dr. Matthias Bender
Problembereiche
der BPS-Symptomatik auf klinischer Ebene:
•Affektregulation
•Selbstbild
•Psychosoziale Integration
•Kognitive Funktionsfähigkeit (u.a. dissoziative und pseudopsychotische Symptomatik
•Verhaltensebene (u.a. Selbstverletzungen, Hoch-risikoverhalten, Eßstörungen)
Therapie der BPS in ModulenTherapie der BPS in Modulen
Info über
Ziele für stationäre
–
Überprüfung stationäre BB
Überprüfung
Überprüfung
Loslösung von
Maßnahmen zur
geklärt und
Ambulant:
DBT – Gruppentherapie
Einzeltherapie: Trauma
PsychoedukativerPsychoedukativer Schwerpunkt in Schwerpunkt in
der Basisgruppe I der Basisgruppe I n. H. Dn. H. Döörnerrner
Basismodule:
¸ Einseitig entwickelte persönliche Stile versus psychische Gesundheit
¸ Menschliche Grundbedürfnisse und Persönlichkeitsentwicklung – Das Circumplex- oder Polaritätenmodell
¸ Was ist für mich wichtig, was ist für mich nicht wichtig?
¸ Gesunde Persönlichkeit und funktionaler Persönlichkeitsstil
¸ Gefährdung der psychischen Gesundheit und Persönlichkeit –Persönlichkeitsstörungen
¸ Die „Rolle“ meines Lebens
¸ Therapeutische Ziele formulieren und Problemlösungen erarbeiten
¸ Zuordnung der Therapieangebote zu unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen
PsychoedukativerPsychoedukativer Schwerpunkt in Schwerpunkt in
der Basisgruppe II der Basisgruppe II n. H. Dn. H. Döörnerrner
Psychosoziales Konfliktmanagement
• Strukturierte und zielorientierte Therapieangebote
o Selbstkontrolle und Selbstvertrauen
• Einsichts- und beziehungsorientierte Therapieangebote
o Selbstaktualisierung und Offenheit gegenüber Erfahrungen
• Training sozialer Fertigkeiten
o Prosoziale Autonomie
• Interpersonell orientierte Therapieangebote:
o Vertrauen in soziale Beziehungen
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Notizen
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Workshop 10
Dr. Gabi Pitschel-Walz
CURRICULUM VITAE:Dr. Gabi Pitschel-Walz
LEBENSLAUFDr. rer. biol. hum. Gabi Pitschel-Walz, Diplom-Psychologin, Psychologische PsychotherapeutinGeb. am 20.4.1956 in München
SCHULBESUCH (1962-1975):Allgemeine Hochschulreife 1975, Sophie-Scholl-Gymnasium, München
STUDIUM DER PSYCHOLOGIE AN DER LMU MÜNCHEN:1975-1981 Schwerpunkt: Klinische Psychologie; Diplomprüfungen 1980/81
Thema der Diplomarbeit: Die Gemeinschaftspraxis – Modell der Kooperationhelfender Berufe
1982-1987 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IFT Institut für Therapieforschung,Projektgruppe Herz-Kreislauf-Prävention
ARBEITSSCHWERPUNKTE:Entwicklung und Durchführung von verhaltenstherapeutischen Programmenzur Raucherentwöhnung und Übergewichtsreduktion
1988-1989 freiberufliche Tätigkeit als Schulungs- und Kursleiterin sowie als Supervisorinfür Kursleiter
1990-1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Psychiatrischen Klinik der LMUMünchen, BMFT-geförderte multizentrische, randomisierte PIP-Studie(Psychosen-Informations-Projekt)
ARBEITSSCHWERPUNKTE:Durchführung der psychoedukativen Patienten- und Angehörigengruppen imRahmen der Studie; Datenverwaltung und Auswertung der Studie
Seit 1995 psychologische Psychotherapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik und Poliklinik fürPsychiatrie und Psychotherapie der TU MünchenAktuelle klinische Arbeitsschwerpunkte: Psychoedukation bei Schizophrenie und Depression;Psychoseseminare; Psychotherapie (Kognitive Verhaltenstherapie); Angehörigenarbeit; Durchführung vonWorkshops zur Psychoedukation bei Schizophrenie und Depression für Ärzte, Psychologen und andere in derPsychiatrie tätige Berufsgruppen.Weitere Schwerpunkte: Therapieforschung - Studienplanung, Fragebogenentwicklung, Evaluation, Durchführungvon Metaanalysen
1997 Promotion (Dr. rer. biol. hum.) an der LMU München (Prof. R.R. Engel)Thema der Dissertation: Die Einbeziehung der Angehörigen in die Behandlungschizophrener Patienten und ihr Einfluss auf den Krankheitsverlauf
1999 Approbation zur Psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie)
Dr. Gabi Pitschel-WalzKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU MünchenIsmaninger Str. 2281675 MünchenTel. 089/4140-4239e-mail: [email protected]
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CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. Hans-Jürgen Luderer
LEBENSLAUFProf. Dr. Hans-Jürgen Luderer
18.09.1949 Geboren in Mannheim
11.06.1968 Abitur
1969-1974 Studium der Medizin an der Universität Heidelberg
02.07.1974 Ärztliche Prüfung an der Universität Heidelberg
01.10.1974 - 30.04.1976 Medizinalassistent
04.03.1975 Promotion an der Universität Heidelberg (Thema: Methodologische,psychophysische und neurophysiologische Aspekte des Schmerzproblems)
30.04.1976 Approbation als Arzt
01.07.1976 Beginn der Facharztausbildung am Bezirkskrankenhaus Günzburg
13.05.1981 Anerkennung als Psychiater
17.03.1983 Anerkennung als Nervenarzt
13.08.1983 Anerkennung als Gesprächspsychotherapeut in der GwG (Gesellschaftfür wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie)
01.05.1985 Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik der Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg.
01.07.1987 Habilitation für das Fach Psychiatrie. (Habilitationsschrift: Aufklärung undInformation in der Psychiatrie. Untersuchungen zum Kommunikationsstil vonPsychiatern und zum Kenntnisstand psychisch Kranker)
14.09.1987 Erteilung der Lehrbefugnis an der Universität Erlangen-Nürnberg für das FachPsychiatrie
28.01.1989 Anerkennung als Psychopathologie-Ausbilder der Arbeitsgemeinschaft fürMethodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP)
25.09.1990 Anerkennung als delegierter Ausbilder der Gesellschaft für wissenschaftlicheGesprächspsychotherapie (GwG)
12.09.1991 Ernennung zum Professor für Psychiatrie (C3) an der Universität Erlangen-Nürnberg
10.05.1994 Anerkennung als Psychotherapeut durch die Landesärztekammer Bayern
09.03.1995 Anerkennung als Lehrtherapeut für Gesprächspsychotherapie durch dieLandesärztekammer Bayern
01.07.1996 Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Allgemeine Psychiatrie undPsychotherapie, Zentrum für Psychiatrie (heute: Klinikum am Weissenhof)Weinsberg
15.12.1997 Umhabilitation, Universität Heidelberg
09.02.1999 Außerplanmäßiger Professor, Universität Heidelberg
Workshop 10
Prof. Dr. Hans-Jürgen Luderer
Workshop 10
Psychoedukation bei depressiven Erkrankungen
Dr. Gabi Pitschel-Walz / Prof. Dr. Hans-Jürgen Luderer
Die Psychoedukation hat sich in den letzten Jahren zueinem nicht mehr wegzudenkendem Bestandteil derBehandlung Schizophreniekranker entwickelt. Die über-zeugenden Wirkungsnachweise und die positiven prakti-schen Erfahrungen bei der Behandlung dieserPatientengruppe führten zur Ausweitung des psycho-edukativen Ansatzes auf zahlreiche andere psychischeStörungen. 1998 wurde an der Klinik für Psychiatrie undPsychotherapie der TU München ein psychoedukativesProgramm für Patienten mit episodenhaft verlaufendenDepressionen und deren Angehörige zusammengestellt.In jeweils 8 Gruppentreffen - getrennt für Patienten undAngehörige - werden die wesentlichen Informationenüber die Erkrankung selbst, die Behandlungsformen unddie eigenen Einflussmöglichkeiten vermittelt. Zum ande-ren bieten diese Gruppen die Gelegenheit, persönlicheErfahrungen im Zusammenhang mit der Erkrankung undihrer Bewältigung mit anderen Betroffenen auszutau-schen. Die Ergebnisse der Erprobung in einer Pilotstudiewaren ermutigend. Ein ähnliches Programm wurde zur gleichen Zeit gemein-sam von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie derUniversität Heidelberg und dem Klinikum am WeissenhofWeinsberg entwickelt. Im Workshop werden die Informationsinhalte sowie diedidaktischen Besonderheiten dieser Interventions-programme vorgestellt. In Rollenspielen sollen anschlie-ßend die Grundprinzipien des kognitiv-verhaltensthera-peutisch und des gesprächspsychotherapeutisch orien-tierten Vorgehens in einzel- und gruppentherapeutischenSituationen demonstriert und trainiert werden. Daneben soll Raum sein für Diskussionen über weitereErfahrungen mit psychoedukativen Interventionsansätzenund Implementierungsstrategien bei depressivenErkrankungen.
Lit.: Pitschel-Walz G, Bäuml J, Kissling W (2003).Psychoedukation: Depressionen. Manual zur Leitung vonPatienten- und Angehörigengruppen. München: Urban &Fischer.
Curriculum der psychoedukativen Gruppen bei Depression
1. Wie gerät man in die Depression und wie kommt man wieder raus? - Depressionsspirale
2. Symptome; Dreieck: Fühlen, Denken, Handeln 3. Ursachen (V/S-Modell); Diagnosen4. Behandlung: Medikamente, Nebenwirkungen,
Rezidivprophylaxe (Reizübertragung – Synapsenmodell)5. Behandlung: Psychotherapie, weitere
Behandlungsmöglichkeiten6. Selbsthilfe: Steigerung angenehmer Aktivitäten7. Selbsthilfe: Negative Gedanken erkennen und korrigieren;
Problemlösen statt Grübeln; SuizidpräventionHilfe durch Angehörige, Hilfe für Angehörige
8. Goldene Regeln, Krisenplan, Literaturempfehlungen, Selbsthilfegruppen, wichtige Adressen
Pitschel-Walz, Bäuml & Kissling (2003) Psychoedukation Depressionen. München: Urban & Fischer
DIP-Pilotstudien: Beschreibung der Patienten
9%
76%
49 %
34 %
Medikamentöe Behandlung Klassische Antidepressiva
SSRI und andere neue AD
48%
12%
36%
48%
4%
3 (1-14), Median: 2
48 %
10 %
30 %
56 %
4%
3 (1-18), Median: 2
Schulbildung Realsch./Gymn.
Diagnose Bipolare Störung
Depressive Episode
Rez.depressive Störung
Andere Diagnosen
Stationäre Aufenthalte
71% 75 %Geschlecht w
∅ 51 Jahre (23-84 Jahre)∅ 55 Jahre (24-90 Jahre)
Alter
DIP-Pilotstudie II (n=98)
DIP-Pilotstudie I (n=91)
Pitschel-Walz, Bäuml & Kissling (2003)
Feedback der Teilnehmer (DIP-Pilotstudie I und II)
Patienten DIP-Pilotstudie I DIP-Pilotstudie II
N=39 N=53
Angehörige
N=32
Als wie hilfreich haben Sie die Gruppe erlebt?
Sehr hilfreich/hilfreich
87% 94%
100%
Wie gut fühlen Sie sich informiert?
Sehr gut/gut
95% 94%
100%
Was halten Sie von der Anzahl der Treffen?
Zu wenig Angemessen
Zuviel
5% 13% 92% 85% 3% 2%
13% 84% 3%
Pitschel-Walz, Bäuml & Kissling (2003)
Bedeutung der Psychoedukation für die Compliance
• Ausführliche u. zweiseitige Information über Behandlungsoptionen
• Förderung einer generell positiven Haltung der Behandlung gegenüber
• Hilfe annehmen als kompetentes Verhalten sehen lernen
• Vermittlung des „Prophylaxegedankens“• Motivierung zu Psychotherapie• Motivierung zur Auseinandersetzung mit dem
behandelnden Arzt (Optimierung der Behandlung)Dr. Gabi Pitschel-Walz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München
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Notizen
69
70
CURRICULUM VITAE:Annette Schaub, Dr. phil., Diplom-Psychologin, psychologische Psychotherapeutin,Supervisorin und Lehrtherapeutin für Kognitive Verhaltenstherapie, Promotion 1992, Approbation 1999
Studium der Psychologie an den Universitäten Mainz und Bonn; wissenschaftliche Assistentin an denPsychiatrischen Universitätskliniken Bonn (1984-1991), Bern (1993-1996) und München (LMU) (1995-1992:Teilnahme an Forschungsprojekten in den Arbeitsgruppen von Michael J. Goldstein, R.P. Liberman, Alan S. Bellackund Kim T. Mueser. Seit 1997 leitende Diplom- Psychologin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie derLMU München
KLINISCHE SCHWERPUNKTE:Durchführung von Einzel- und Gruppeninterventionen bei Patienten mit schizophrenen, depressiven und bipolarenErkrankungen im stationären und ambulanten Setting. Lehrtätigkeit in Medizinischer Psychologie, KlinischerPsychologie und Kognitiver Verhaltenstherapie sowie Supervision in kognitiver Verhaltens- und Familientherapie.
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE:Leitung von Projekten zur Entwicklung und Evaluation einer bewältigungsorientierten Gruppentherapie bei Patientenmit schizophrenen Störungen, zur Psychoedukation und Krankheitsbewältigung bei Patienten mit depressiven oderbipolaren Störungen sowie zu neuropsychologischen Funktionen bei Patienten mit depressiven oder schizophrenenStörungen. Das Projekt für die Optimierung der Behandlung affektiver Störungen (1999-2004) wurde vomBundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
ANSCHRIFT:Dr. Annette SchaubKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-UniversitätNußbaumstr. 780336 MünchenE-Mail: [email protected]
Workshop 11
Dr. Annette Schaub
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CURRICULUM VITAE:Peter Bräunig
1974 – 1976: Studies of Medical Sciences, Humboldt-University Berlin, (Charité), Germany
1976 – 1979: Studies of Medical Sciences, University Carl Gustav Carus Dresden, Germany
1979 – 1980: Internships, University Carl Gustav Carus Dresden Neurosurgery,Neuroophthalmology, Internal Medicine
1980: Diploma in Medical Sciences 1981: Medical Thesis
1980 – 1984: Resident in Psychiatry and Neurology, University Carl Gustav Carus Dresden1984 Training in Psychotherapy, Department of Psychotherapy and Psychosomatic
Medicine, Bezirkskrankenhaus Dresden-Neustadt
1984/1985 Dismissal from the citizenship of the German Democratic Republic (GDR) andrelocation to the Federal Republic of Germany (FRG)
1985 – 1989 Resident in Psychiatry/Staff Psychiatrist, Department of Psychiatry, University ofBonn, Germany
1986 Board certification as 'Psychiatrist'
1989 – 1998 Head, Department of Clinical Psychiatry, Westfälisches Zentrum für Psychiatrie,University of Bochum, Germany
1991/92 Assistant Professor of Psychiatry
1993 – 1998 Head, Center for Rehabilitation in Psychiatry, associated with the 'WestfälischeZentrum für Psychiatrie' Bochum, Germany
1996 Certification as Psychotherapist1997 Associate Professor of Psychiatry
since 1998 Chief, Clinic for Psychiatry, Behavioural Medicine and PsychosomaticsChemnitz, Affiliated with the University of Dresden, Germany
Visiting scientist 1993/1994Center for Addiction and Mental Health, Department of Mood and AnxietyDisorders, University of Toronto, Canada
1999/2000Center for Addiction and Mental Health, Department of Mood and AnxietyDisorders, University of Toronto, Canada
Chemnitz, 11.01.2005
Prof. Dr. med. habil. Peter Bräunig
Workshop 11
Prof. Dr. med. habil. Peter Bräunig
Workshop 11
Psychoedukation bei bipolaren Erkrankungen
Dr. Annette Schaub
Annette Schaub
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München
Psychoedukation bei
bipolaren Erkrankungen
• Lebensfreude und ein selbstbestimmtes Leben zurückgewinnen;
Rückfällen, Substanzmißbrauch, Suizidalität vorbeugen
• Aufbau eines funktionalen Krankheits-Gesundheits-Modells
• Mitarbeit mit der Pharmako- und Psychotherapie verbessern
• Allgemeine Belastbarkeit und Stressmanagement erhöhen
(z.B. Überforderungshaltung hinterfragen und loslassen)
• Regelmäßigen Lebensrhythmus stabilisieren
• Frühwarnzeichen erkennen und angemessen reagieren
Ansatzpunkte psychotherapeutischer Interventionen
Genetische und biologische Vulnerabilität
Andere belastende Lebensereignisse
Frühwarnzeichen
Störungen des Lebensrhythmus’
FamiliäreKonflikte
Auftreten affektiverSymptome
PsychologischeBewältigungs-
strategien
PharmakologischeStrategien
Störungsmodell modif. nach Miklowitz und
Goldstein (1997)
Therapieansätze
• Psychoedukative Ansätze
- Fördern eines selbstverantwortlichem Umgangs mit der Erkran-kung über Wissenszuwachs und über Selbsthilfestrategien wie Frühsymptom-und Medikationsmanagement
• Kognitiv-behaviorale Interventionen
- Verändern selbstwerthinderlicher Überzeugungen
- Tagesstruktur und Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechterhalten
Interpersonelle Psychotherapie
- Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen
• Familienbezogene Interventionen
- Psychoedukation, Kommunikations- und Problemlösestrategien
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KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE DER LMUMÜNCHEN
Psychotherapeutische Interventionen bei bipolarenErkrankungen waren lange Zeit umstritten. Erst in den letztenJahren konnten kontrollierte randomisierte Studien belegen,dass sich psychoedukative und kognitiv-verhaltens-therapeutische Behandlungsansätze als hilfreich und empi-risch effizient erweisen. Diese Veränderung hat sich verein-zelt im stationären und ambulanten Setting spezifischerZentren vollzogen, jedoch nur bedingt in allgemeinenKliniken, Praxen und Ausbildungsinstituten. Wenn-gleich diepharmakologischen Interventionen die Rückfallrate senkenkönnen, profitieren die Betroffenen stärker von einerPsychotherapie in bezug auf Selbstwertprobleme, Bewälti-gung des Stigmas, Verbesserung von Kompetenzen imUmgang mit der Erkrankung sowie familiärer Kommunika-tions- und Problemlösestrategien.
Aufbauend auf den positiven Erfahrungen der vom BMBFgeförderten Studie zu unipolaren Störungen wurde 2000an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie derLudwig Maximilians Universität München eine kognitiv-psychoedukative Gruppenintervention für Patienten mitbipolaren Erkrankungen und deren Angehörige entwickeltund etabliert. Das aktuelle Programm (Schaub A,Bernhard B, Gauck L, 2004) erstreckt sich auf 14Sitzungen und deckt folgende Inhalte ab: dasVulnerabilitäts-Streß-Bewältigungsmodell, Informationenzur pharmakologischen Behandlung, Umgang mitDepression und Manie, Stärkung eigener Ressourcenund Kommunikations- und Problemlösestrategien sowieSuizidalität. Die Gruppen werden interaktiv und ressour-cenorientiert durchgeführt.
Die Organisation und Durchführung psychoedukativerGruppen bipolarer Patienten und ihrer Angehörigen wur-den in den letzten Jahren wissenschaftlich begleitet undevaluiert. In Ergänzung zu früheren Konzepten setzt dieseManual auch einen besonderen Schwerpunkt in derEinbindung der Angehörigen. Bisher haben 62 Patientenund 37 Angehörige an diesen Gruppen teilgenommenund sie fast vollzählig als informativ sowie hilfreich einge-stuft. Bei den Patienten zeigte sich ein signifikanter
Workshop 11
Psychoedukation bei bipolaren Erkrankungen
Dr. Annette Schaub
Wissenszuwachs über die Erkrankung. Die Angehörigenfühlten sich nach Abschluss der Gruppen deutlich entla-stet. Diese Ergebnisse zeigen, dass psychoedukativeInterventionen ein wesentlicher Bestandteil in derBehandlung bipolarer Patienten sein sollte.
Psychoedukation hilft somit, ein gemeinsamesVerständnis der Erkrankung zu entwickeln, aber auchProbleme und individuelle Vorstellungen der Betroffenenzu besprechen und den „Kommunikationsknoten“ aufzu-lösen. Das von uns entwickelte Manual kann ambulantund stationär im Einzel- oder Gruppensetting angewandtwerden und erleichtert Klinikern und Therapeuten denpsychotherapeutischen Zugang. Dieser Workshop gibterst einen Überblick über aktuelle kognitiv-verhaltensthe-rapeutische Ansätze und deren Evaluation, aber derSchwerpunkt liegt in der Darstellung unseres Behand-lungskonzeptes und der Einübung spezifischer Fertig-keiten.
Manuale:
- Kognitive Verhaltenstherapie zur Rückfallprophylaxe. Meyer &Hautzinger 2004.
- Kognitiv-psychoedukative Therapie bei bipolaren Erkrankungen.
Schaub, Bernhard und Gauck 2004.
- Psychoedukation bei bipolaren Störungen. Wagner & Bräunig 2004.
Psychologische Ratgeber:
- Achterbahn der Gefühle. Bock 1998.
- Zwischen den Polen von Manie und Depression. Bräunig & Wagner 2004.
- Meine ruhelose Seele. Die Geschichte einer manischen Depression.Jamison 1999.
- Mit gebrochenen Flügeln fliegen. Kingma 2002.
- Bipolar: Leben mit extremen Emotionen. Wormer 2004.
Inhalte der Gruppensitzungen für Patienten
1. Erklärungsmodell der Erkrankung
2. Einführung und Überblick
3. Medikamentöse Behandlung
4. Nebenwirkungen und weitere Behandlungsmöglichkeiten
5. – 8. Depression : Symptome und Bewältigungsmöglichkeiten;
aktiver werden; „schwarze Brille abgeben“; Rückfällen
vorbeugen
9. – 10. Manie: Symptome und Bewältigungsmöglichkeiten;
Rückfällen vorbeugen, Belastbarkeit erhöhen
11. – 13. Gesunde Lebensführung: Lebensrhythmus, Alkohol und
Drogen; Individuelle Ziele, Psychotherapie; Einführung in die
LifeChart Methode
14. Zusammenfassung, Rückblick & Feedback
Zusammenfassung: Fazit der Therapiestudien
Psychoedukation als Ergänzung zur Pharmakotherapie
erleichtert die Krankheitsbewältigung (höhere Akzeptanz der öhere Akzeptanz der
Erkrankung, höhere Mitarbeitsbereitschaft und Selbstwirksamkeit)Erkrankung, höhere Mitarbeitsbereitschaft und Selbstwirksamkeit)
verlängert deutlich die Dauer bis zum Rückfall bei depressiven
(Miklowitz et al. 2003, Colom et al. 2003), gemischten (Colom et al. 2003) sowie bei (hypo-)manischen Episoden (Lam et al. 2003,
Perry et al. 1999)
verhindert nicht den Krankenhausaufenthalt, aber verkürzt
deutlich die Aufenthaltsdauer !
Strukturierte psychologische Interventionen sind daher sehr wichtig!
73
Workshop 11
Psychoedukation bei bipolaren Erkrankungen
Prof. Dr. med. habil. Peter Bräunig
74
Die bipolare bzw. manisch-depressive Erkrankung stelltmit einer Prävalenz von bis zu 1,5% für die Bipolar IStörung und bis zu 11% für das gesamte bipolareSpektrum eine häufige psychische Störung dar. DieRückfallraten sind hoch und betragen trotz deutlicherFortschritte in der pharmakologischen Akuttherapie undRezidivprophylaxe im ersten Jahr nach einer Episode40% und bereits 73% nach 5 Jahren. Diese Limitierungender pharmakologischen Behandlung führten dazu,psychosoziale Faktoren bei der Therapie der Erkrankungstärker zu berücksichtigen. Erste psychotherapeutischeInterventionen beschränkten sich zunächst auf dieVermittlung von Informationen über die Erkrankung imRahmen psychoedukativer Sitzungen. Erst in den letzten10 Jahren etablierten sich zunehmend ausdifferenzierterepsychotherapeutische Verfahren zur Behandlung bipola-rer Erkrankungen. Psychoedukation findet sich heute alsintegrierter Bestandteil mit unterschiedlicher Gewichtungund Elaboriertheit in fast all diesen Therapieformenwieder. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dassbisherige Ergebnisse der Psychotherapieforschung aufdie positive Wirkung von Psychoedukation im Rahmender Rückfallprophylaxe hindeuten.Einen elaborierten psychoedukativen Ansatz stellt das inder Klinik für Psychiatrie, Verhaltensmedizin undPsychosomatik des Klinikums Chemnitz entwickeltemanualisierte Gruppenprogramm zur Behandlung bipola-rer Erkrankungen (Wagner & Bräunig, 2004) dar. Nebender Informationsvermittlung über die Erkrankung, ihreEntstehung und ihre Behandlungsmöglichkeiten wird aufdie Förderung des Selbstmanagements des Betroffenenund den Aufbau von Bewältigungsstrategien im Umgangmit der Erkrankung fokussiert. Zentrale Themenbereichedes Manuals, wie sie auch von anderen Therapieansätzenin unterschiedlicher Schwerpunktsetzung berücksichtigtwerden, sind die Erfassung von Frühwarnsymptomen, dieRegulation biologischer und sozialer Rhythmen, einStress- und Krisenmangement, die Veränderung krank-heitsbegünstigender Denk- und Verhaltensmustern sowieinterpersonelle Problembereiche. Gemeinsam mit denPatienten werden in diesem Zusammenhang deren indivi-duelle Risikofaktoren für eine erneute Erkrankung erar-beitet und Strategien zur Rückfallprophylaxe vorgestellt.
Psychoedukatives
Gruppenprogramm für Patienten
mit bipolaren Störungen
• Schwerpunkt Psychoedukation
• Gruppentherapie
• stationäres, teilstationäres und ambulantes
Setting möglich
• 12 Sitzungen à 60 Minuten
• 8-12 Teilnehmer
Wagner & Bräunig, 2004
Ziele der Psychoedukation
• Aufklärung über die Erkrankung und Behandlung
Informationsvermittlung
• Aufbau von Bewältigungsstrategien im Umgang mit der Erkrankung
Rückfallprophylaxe
• Stärkung der Eigenverantwortlichkeit
Selbstmanagement fördern
• Basisinformationen zur Erkrankung
• Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell
• Medikamentöse Therapie
• Erfassung von Frühwarnsymptomen
• Biologische und soziale Rhythmen
• Stressmanagement und -prophylaxe
• Interpersonelle Einflußfaktoren
• Erarbeitung von Krisenplänen
Themenschwerpunkte
Lit.:Wagner, P. & Bräunig, P. (2004). Psychoedukation bei bipolaren Störungen. Ein Therapiemanualfür Gruppen. Stuttgart: Schattauer.
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CURRICULUM VITAE:Dr. med. Katarina Stengler-Wenzke:
Katarina Stengler-Wenzke; geboren 1968, lebt mit ihrer Familie (Ehemann und Tochter) in Leipzig.Nach Abschluss des Abiturs 1987 und einjährigem Klinikspraktikum Medizinstudium an derUniversität Leipzig von 1988-1994;
1994-2000 Weiterbildung und Abschluss als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Leipzig.
1995 Promotion an der Universität Leipzig - Institut für Klinische Chemie
Seit 2004 als Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie der Universität Leipzig (Professor Dr. med. M. C. Angermeyer) tätig– Leiterin der Ambulanz. Klinischer und Forschungsschwerpunkt: Zwangserkrankungen – psychotherapeutische undneurobiologische Studien. Seit 1996 Mitglied der Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schizophren Erkrankten“.
Workshop 12
Dr. med. Katarina Stengler-Wenzke
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CURRICULUM VITAE:
KURZ-BIOGRAFIE:W. Peter Hornung, Prof. Dr. med., geb. 21.01.1955 in Karlsruhe/Baden. Verheiratet, 2 Kinder. Abitur in Karlsruhe.Studium der Medizin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen sowie an der WestfälischenWilhelms-Universität Münster; fachärztliche Aus- und Weiterbildung in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie derWWU Münster (Leitung: Prof. Dr. Tölle), in der Klinik und Poliklinik für Neurologie der WWU Münster (Leitung: Prof.Dr. Brune), sowie in den Westfälischen Kliniken Lengerich und den Krankenanstalten Sarepta (Bielefeld-Bethel);Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. 1981 Promotion zumDoktor der Medizin, 1995 Habilitation im Fach Psychiatrie, seit 2002 außerplanmäßiger Professor für das FachPsychiatrie an der WWU Münster. Seit 1998 Chefarzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie 1 derRheinischen Kliniken Bonn. Arbeitsschwerpunkte: Psychoedukation, Psychotherapie bei schizophrenen Psychosen,Angst- und Zwangsstörungen, Verhaltenstherapie, Sozialpsychiatrische Methoden. Autor bzw. Ko-Autor mehrererBücher, u.a: „Psychoedukatives Therapieprogramm für schizophrene Patienten“ (dgvt-Verlag, Tübingen),„Psychoedukation und Psychopharmakotherapie“ (Schattauer-Verlag, Stuttgart), Psychoedukation beiZwangsstörungen (Elsevier-Verlag).
Workshop 12
Prof. Dr. med. Peter Hornung
Workshop 12
Psychoedukation bei Zwangserkrankungen
Dr. Katarina Stengler-Wenzke / Prof. Dr. Peter Hornung
Psychoedukation als eine Dimension der Psychotherapiekonnte in den letzten Jahren in der Routineversorgungpsychiatrischer Erkrankungen weitgehend etabliertwerden. Dabei gibt es störungsspezifische Unterschiedehinsichtlich Struktur, Setting und auch Inhalt der psycho-edukativen Interventionen.
In der Behandlung von Zwangserkrankungen gilt dieVerhaltenstherapie als Mittel der der ersten Wahl – esliegen zahlreiche wissenschaftliche Nachweise bezüglichder Effektivität und des Behandlungserfolges vor. LangeZeit standen dabei vor allem (kognitiv-) verhaltensthera-peutische Einzelinterventionen im Vordergrund, erst inden letzten Jahren konnten sich insbesondere psycho-edukative gruppentherapeutische Programme zuneh-mend bewähren. Auch hier finden sich in der LiteraturUnterschiede hinsichtlich Behandlungssetting, strukturel-ler und inhaltlicher Ausrichtung sowie hinsichtlich der Artder Einbeziehung von Angehörigen.
Die aktuellen Konzepte zur psychoedukativen Gruppen-therapie bei Zwangsstörungen werden vorgestellt undhinsichtlich ihrer praxisrelevanten Vor- und Nachteile ver-glichen. Die Autoren stellen eigene Erfahrungen miteinem tagesklinischem und ambulanten, bewältigungs-orientierten Gruppentherapieprogramm für Patienten mitZwangserkrankungen und deren Angehörige vor. Dabeiwerden einerseits settingspezifische Probleme in dertagesklinischen und ambulanten Behandlung erörtert;andererseits soll auf Schwierigkeiten bei derEinbeziehung von Angehörigen in den therapeutischenProzess von Zwangserkrankten hingewiesen werden.
Im Zusammenhang mit ersten Untersuchungsergebnissenwerden Erfahrungen mit Angehörigen von Zwangs-erkrankten im therapeutischen Prozess diskutiert, dieNotwendigkeit der Einbeziehung von Angehörigen in dieBehandlung von Zwangserkrankten hervorgehoben undentsprechende Schlussfolgerungen für die zukünftigeGruppenarbeit gezogen.
Organisatorischer Rahmen:
• Gruppenraum (Ambulanz)
• Wöchentlich - 2 Stunden, Gesamtdauer: 16 Wochen,
• Geschlossene Gruppenform mit jeweils 6-8 Patienten, max. 2 Angehörige/ Patient,
• je ein Therapeut und ein Co-Therapeut (Arzt/ Psychologe/
Sozialarbeiter)
Indikation:
• ICD 10 F42.0 – F42.2; (F63.3)
• basale Gruppenfähigkeit
Kontraindikation:
• Vorliegen einer hirnorganischen Störung (CCT)
• psychotische Episoden, primäre Behandlungsdiagnose Depression
Ambulantes psychoedukatives Gruppenprogramm für Patienten mit
Zwangserkrankungen und deren Angehörige(Stengler-Wenzke et al., 2002)
Gruppeninhalte: (Ambulantes Gruppenprogramm)
Patienten
und Angehörige
Einbeziehung der Angehörigen- Informationsvermittlung u. emotionale Entlastung der
Angehörigen- Funktionale Auseinandersetzung mit dem Zwang im
familiären Umfeld der Betroffenen
14.-16.
Sitzung
Patienten- Verhaltensanalyse und Demonstration der Problemsituationen, Vorbereitung der Expositionsübungen, Versuch der Übertragung in den realen Alltag (Alltagsübungen)- Förderung der sozialen Kompetenz
6.-12.
(13.) Sitzung
Patienten- Beginn Informationsvermittlung über die Erkrankung: Definition, Subtypen, Verlauf, Ursachen und Bedingungen, Erarbeitung des Krankheitsmodells, Therapiemöglichkeiten
3.- 5.
Sitzung
PatientenEinführungsteil- Vorstellung der Gruppenteilnehmer- Erwartungen, Wünsche, Vorerfahrungen der Teilnehmer, Informationssammlung
1./2.
Sitzung
TeilnehmerInhaltliche SchwerpunkteDauer
Schwierigkeiten in der Behandlung von Zwangserkrankungen
ü Komorbidität
ü Dauer der Erkrankung
ü Motivation
ü Verheimlichung von Symptomen
ü Symptomwechsel/ -verschiebung
ü „funktionale Zwänge“ → Einbeziehung der Angehörigen
Organisatorischer Rahmen:
• Tagesklinik der RK Bonn
• Täglich - 8 Stunden, Gesamtdauer: 12 Wochen,
• Geschlossene Gruppenform mit jeweils 4 -6 Patienten, max. 2 Angehörige/ Patient,
• je ein Therapeut und ein Co-Therapeut (Arzt/ Psychologe/
Sozialarbeiter/Krankenschwester)
Therapieinhalte:
• Psychoedukative Gruppe
• VT-Gruppe/Einzelsitzungen
• Ergo-/Bürotherapie, Kognitives Training
• Gruppentraining für Soziale Kompetenzen
• Progressive Muskel-Relaxation
Bifokale psychoedukativ-behaviorale Gruppentherapie für PatientInnen mit
Zwangsstörungen in der Tagesklinik der Rheinischen Kliniken Bonn
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Workshop 12
Psychoedukation bei Zwangserkrankungen
Dr. Katarina Stengler-Wenzke / Prof. Dr. Peter Hornung
Demnach ist es für die psychiatrische Praxis wichtig,zunächst den Stellenwert der psychoedukativenIntervention im Rahmen des Gesamtbehandlungsplanesbei Zwangserkrankungen klar zu definieren. Hier gilt eszunächst institutionsinterne Gewohnheiten insbesonderehinsichtlich der Einbeziehung von Angehörigen zuberücksichtigen – die „Compliance“ der Angehörigen istentscheidend abhängig von der Rolle, die Angehörige vonden Professionellen „zugewiesen“ bekommen.
Warum psychoedukativ?
• Hohes Maß an Strukturierung.
• Ziel ist
• Informationsvermittlung
• Krankheitsaufklärung
• Austausch der Betroffenen untereinander
• bessere Krankheitsbewältigung.
• Sie gewährleisten ein hohes Maß an
Teilnahmebereitschaft.
• Teilnehmende Angehörige sehen sich nicht als Menschen, die
selbst Therapie brauchen.
Bifokale psychoedukativ-behaviorale Gruppentherapie für PatientInnen mit
Zwangsstörungen in der Tagesklinik der Rheinischen Kliniken Bonn
Warum bifokal?
• Oft werden Angehörige massiv in eine Zwangsproblematik
einbezogen.
• Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse im Hinblick
auf Informationen und Austausch untereinander.
• Ermöglichung zeitlich versetzter Teilnahme an
Gruppenangeboten für Patienten und Angehörige möglich.
• Dabei sollen aber psychodynamische Aspekte und die
Beziehungen der Familienmitglieder untereinander
keinesfalls vernachlässigt werden.
Bifokale psychoedukativ-behaviorale Gruppentherapie für PatientInnen mit
Zwangsstörungen in der Tagesklinik der Rheinischen Kliniken Bonn
Warum tagesklinisch?
• Verbleib im gewohnten sozialen Umfeld.
• Erleichterung des Übertrags erzielter Verhaltensänderungen
nach Hause.
• Intensivere (wenn erforderlich, hochfrequente) Behandlung.
• Verbesserte Kooperation und geringere Therapieabbrüche.
• Zusätzliche Möglichkeit, soziale Kompetenz zu erhöhen.
• Zusätzlicher Einsatz kognitiver Therapieprogramme.
• Tagesklinische Behandlung ist gegenüber einer vollstationären
ökonomischer.
Bifokale psychoedukativ-behaviorale Gruppentherapie für PatientInnen mit
Zwangsstörungen in der Tagesklinik der Rheinischen Kliniken Bonn
SCHWERPUNKTE DER GRUPPENSITZUNGEN
Sitzung 1 – 10:
Informationsvermittlung über Zwangssymptomatik, Diagnostik
von Zwangsstörungen, Erklärungsmodelle, Rolle der
Familienangehörigen, Behandlungsmöglichkeiten
(Psychopharmaka, Reiz-Expositions-Management),
Komplikationen der Behandlung, Umgang mit Rezidiven
Sitzung 11 – 20:
Funktionale Bedingungsanalyse, Expositionsübungen in der
Gruppe, Erarbeiten von Hausaufgaben, Bedeutung
interaktioneller Gruppenprozesse
Bifokale psychoedukativ-behaviorale Gruppentherapie für PatientInnen mit
Zwangsstörungen in der Tagesklinik der Rheinischen Kliniken Bonn
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BLOCK II
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PRÄSENTATION DER WORKSHOP-PROTOKOLLE 1-12 MIT KURZDISKUSSIONChair: PD Dr. Georg Juckel, Dr. Bernd Behrendt
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BLOCK III
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AKTUELLE THERAPIE-STRATEGIENChair: Prof. Dr. Michael Sadre Chirazi-Stark, Dr. Gabi Pitschel-Walz
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Prof. Dr. Andreas Heinz
CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. Andreas Heinz
Arbeitsadresse: Prof. Dr. Andreas HeinzDirektor, Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieCharité Campus MitteCharité – Universitätsmedizin BerlinSchumannstr. 20/2110117 Berlin
BERUFLICHER WERDEGANG
1988 Approbation bei der Ärztekammer Berlin
1988 Dissertation “Regression bei Schizophrenen - ein pathogenetischer Begriff im historischen Wandel”, beiProf. Dr. Viefhues, Institut für Soziale Medizin, Ruhr-Universität Bochum, Magna cum laude
1988 – 1994 Studium der Philosophie an der FU Berlin und der Ruhr-Universität Bochum Magister artium,Philosophie, “Das Konzept seelischer Gesundheit”, bei Prof. Dr. Honneth, FU Berlin, Cum laude
1994 – 1997 Studium der Anthropologie an der FU Berlin und der Howard University, Washington DC
1988 – 1991 Facharztausbildung in Neurologie an der Neurologischen Universitätsklinik der Ruhr-UniversitätBochum, Prof. Dr. Przuntek
1993 Arzt für Neurologie, Ärztekammer Berlin
1991 – 1995 Facharztausbildung in Psychiatrie an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der FU Berlin, Prof. Dr. H. Helmchen und Mitarbeiter der Forschungsgruppe “Neurobiologische Mechanismen der Abhängigkeitserkrankungen”, Prof. Dr. Rommelspacher
1994 Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Ärztekammer Berlin
1995 1995 Zusatztitel Psychotherapie, Ärztekammer Berlin
2001 umgewandelt in Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztekammer Baden-Württemberg
1995 – 1997 Forschung im Rahmen eines Habilitationsstipendiums der DFG am National Institute of Mental Health beiProf. Dr. Weinberger und am National Institute for Alcohol Abuse and Addiction bei Prof. Dr. Linnoila
1998 Habilitation im Fach Psychiatrie an der Freien Universität Berlin unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Helmchen mit dem Thema “Das dopaminerge Verstärkungssystem – Funktion, Verbindung zuanderen Neurotransmittersystemen und pathopsychologische Korrelate”
1997 – 1998 Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum (Ärztl. Dir.: Prof. Dr. Przuntek)
1998 – 1999 Freistellung zur Fortbildung in Sozialmedizin und Aufbau der Neurologischen Fachklinik Feldberg/MV inder Position des Chefarztes (Ärztl. Dir.: Prof. Dr. Przuntek)
2000 Zusatztitel Sozialmedizin
1999 - 2002 Leitender Oberarzt der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin (Ärztl. Dir.: Prof. Dr. Mann)9/2000 Berufung auf die C3-Professur für Suchtforschung an der Universität Heidelberg
10/2001 Berufung auf die C4-Professur für Psychiatrie an der Humboldt-Universität zu Berlinseit 4/2002 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité - Universitätsmedizin Berlin,
Charité Campus Mitt
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WEITERBILDUNGSERMÄCHTIGUNG
Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztekammer Berlin (2002)Neurologie (1 Jahr), Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern (1999)
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
Forschungsprojekt „Genetics of alcoholism“ im Rahmen des Antrags „Functional genomics and diseases of thebrain“ des Standortes Heidelberg (Sprecher: P. Seeburg & H. Monyer) zum „Nationalen Genforschungsnetz“,Förderung durch das BMBF, Studienleiter A. Heinz & R. SpanagelProjektbezogene Gesamtsumme ca. 550.000 Euro (seit 6/2001)
„Individually adapted therapy of alcoholism“ im Rahmen des „Forschungsverbunds für Suchtforschung Baden-Württemberg“ (Sprecher: K. Mann)Förderung durch das BMBF (01EB0110) und Landesmittel, Studienleiter eines Projekts mit Gesamtsumme ca. 600.000 Euro (seit 12/2001)
Sachbeihilfe der DFG zum Projekt „Serotonintransporter bei Alkoholabhängigkeit, Depression undZwangskrankheiten“ (He 2597/7-1 & 7-2 & Ba 1026/6-1) Gesamtsumme ca. 180.000 Euro (seit 10/2001)
Sachbeihilfe der DFG zum Projekt „Dopaminerge Mechanismen des reizabhängigen Alkoholverlangens“ (He 2597/4-1 & 4-2 Ba 1101/2-1)Gesamtsumme ca. 320.000 Euro (Beginn 4/2000)
Einladung zur Gastprofessur an der Columbia University, Department of Neuroscience 1998(wg. Arbeitsbeginns am ZI Mannheim nicht angetreten)
Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft an den National Institutes of Health, Bethesda,MD (He 2597/1-1)Gesamtsumme ca. 70.000 Euro (1995 – 1997)
Industrieförderung zum Aufbau eines Früherkennungszentrums für Psychosen und zur bildgebenden Darstellung von Neuroleptikawirkungen auf das dopaminerge Verstärkungssystem (Fa. Lilly, Fa. Janssen)Gesamtsumme ca. 360.000 Euro (2002-2003)
Reisekostenbeihilfen der DFG (He 2597/5-1)
FORSCHUNGSPREISE
Wilhelm-Feuerlein-Forschungspreis 2000, Bereich GrundlagenforschungThema: Die Rolle der serotonergen Funktionsstörung in der Entstehung und Aufrechterhaltung derAlkoholabhängigkeit
TÄTIGKEIT IN WISSENSCHAFTLICHEN BEIRÄTEN UND REVIEWBOARDS
• Mitglied im „Advisory Board“ der Zeitschrift „European Psychiatry“ der Association of European Psychiatrists(AEP) seit 2000
• Mitglied im „Advisory Board“ der Zeitschrift „Journal of Studies on Alcoholism“ seit 2002• Mitglied im Herausgeberkreis der Zeitschrift „Der Nervenarzt“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie,
Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) seit 2003• Mitglied im Herausgeberkreis der Zeitschrift „Sucht“ der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren seit
2001• Wissenschaftlicher Beirat der Prof. Dr. Matthias Gottschaldt Stiftung seit 2002
Vortrag
Medikamentöse Akuttherapie vor dem Hintergrund deraktuellen neurobiologischen Forschung
Prof. Dr. Andreas Heinz
Aktuelle bildgebende Verfahren konnten zeigen, dasswährend akuter psychotischer Episoden ein erhöhterDopaminumsatz im Bereich des Striatums schizophrenerPatienten vorliegt. Dies belegt, dass Neuroleptika nichteinfach im Sinne von „dämpfenden“ Substanzen zu ver-stehen sind, sondern tatsächlich gezielt eine Dysbalanceim Bereich der dopaminergen Neutransmission ausglei-chen. Allerdings ist diese verstärkte Dopaminfreisetzungmit größter Wahrscheinlichkeit ihrerseits wieder Folgeeiner Fehlregulation in der Abstimmung von limbischen(und damit der Emotionsregulation dienenden) Hirn-zentren wie dem Hippocampus und der Amygdala einer-seits und andererseits von Hirnzentren, die der kognitivenKontrolle dienen, wie es beim präfrontalen Kortex der Fallist. In der medikamentösen Akuttherapie ist neben derguten Wirksamkeit gegen die sogenannte Positiv-symptomatik im Sinne der Ich-Störungen, Halluzinationenund Wahnbildung eine Minimierung der Nebenwirkungneuroleptischer Therapie ein wichtiges Therapieziel. Denndie Patienten sollen die Medikation ja als Hilfestellung undnicht als Belastung empfinden. Zu den Zielen der akutenPharmakotherapie gehört damit neben der akutenSymptomreduktion die möglichst geringgradige Ein-schränkung oder sogar Verbesserung der emotionalenund kognitiven Negativsymptomatik. Erste Studienergeben hier Hinweise darauf, dass sich bei Behandlungmit atypischen im Gegensatz zu typischen Neuroleptikaeine tendenzielle Verbesserung jener Hirnfunktionenerzielen lässt, die beispielsweise dem Arbeitsgedächtnisund der Verarbeitung emotional positiver Umweltreizezugrunde liegen. Die entsprechenden Befunde werdenvorgestellt und im Hinblick auf das Verständnis akuterschizophrener Psychosen diskutiert.
Medikamentöse Akuttherapievor dem Hintergrund der
aktuellen neurobiologischen Forschung
Andreas HeinzKlinik für Psychiatrie und PsychotherapieCharité - Universitätsmedizin BerlinCampus Charité Mitte & St. Hedwig Kliniken
Glutamat stimuliertGABA inhibiert
Substantia nigra (DA)
Locus coeruleus (NA)
Raphekerne (5-HT)
Abi-Dargham et al., 2002
Sesack et al., 2002
D1
Dopaminerge Dysfunction bei Schizophrenen
Reith et al., 1994Dao-Castellanaet al., 1997
Laruelle et al., 1996Abi-Darghamet al., 2000
HVA
DATrans-porter
L-Tyrosin
COMT
Vor Konditionierung
Nach Konditionierung
Licht
LichtBeginn der
Armbewegung
Belohnung
Belohnung
Schultz et al., Nature 1996
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Vortrag
Medikamentöse Akuttherapie vor dem Hintergrund deraktuellen neurobiologischen Forschung
Prof. Dr. Andreas Heinz
Gewinn- und Verlusterwartung & Negativsymptomatik
Zusammenfassung
• Akute striäre Dopaminfreisetzung unter Stress
• Fehlattribution von Bedeutung zu Umweltreizen
• Hochgradige Blockade zentraler Dopaminrezeptoren verbunden mit EPMS und Negativsymptomatik
• Medikation mit Atypika kann Negativsymptomatik und assoziierte Hirnfunktionen verbessern
• Psychoedukation, Patienten und Angehörigengruppen & frühe Intervention verbessern Behandlungsverlauf
87
88
CURRICULUM VITAE:Dr. Stefan Leucht
PERSONAL DATA:
Name: Dr. med. Stefan LeuchtDate of birth: March 21, 1967 in MunichFamily status: singleNationality: GermanParents: Dr. med. Klaus Leucht, Internist
Helgi Leucht, language teacher
SCHOOLING:
1973-77: Grade school in Munich1977-86: Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in Munich1986: Abitur
STUDIES:
1986-87: Study of jurisprudence in Munich1987-93: Study of medicine at the Ludwig Maximilian University, Munich
Received scholarship in accordance with the Bavarian Enactment for the Sponsoringof the Highly Talented
PROFESSION:
Since 10/1994 psychiatry resident at the Psychiatric department of the Technische Universität München(Head: Prof. Dr. Hans Förstl)Since September 1999 contributing editor of the Cochrane Schizophrenia Group
RESEARCH AWARDS:
1999 AGNP (Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie) Young Scientist Award2000 ECNP Fellowship Award2002 Young Scientist Award of the Biennal Winter Workshop on Schizophrenia
LIST OF PUBLICATIONS BY DR. STEFAN LEUCHT
PUBLICATIONS IN JOURNALS:Leucht S, Pitschel-Walz G, Engel R, Kissling W (2002). Amisulpride – an unusual atypical antipsychotic. American Journal ofPsychiatry 159 (february).
Leucht S, McGrath J, White P, Kissling W. Carbamazepine augmentation for schizophrenia – how good is the evidence?Journal of Clinical Psychiatry, in press.
Leucht S, Abraham D, Kissling W, 1999. Efficacy and extrapyramidal side-effects of the new antipsychotics olanzapine, quetia-pine, risperidone, and sertindole compared to conventional antipsychotics and placebo. A meta-analysis of randomized con-trolled trials. Schizophrenia research 35:51-68.
Leucht S, Hackl H-J, Steimer W, Angersbach D, Zimmer R, 2000. Effect of adjunctive paroxetine on serum-levels and side-effects of tricyclic antidepressants in depressive inpatients. Psychopharmacology 147: 378-83.
PD Dr. Stefan Leucht
Vortrag
Medikamentöse Rezidivprophylaxe vor demHintergrund neuester Metaanalysen
PD Dr. Stefan Leucht
Hohe Rückfallraten bleiben ein grosses Problem derSchizophreniebehandlung. Sogar erstmals erkranktePatienten erleiden zu etwa 80% innerhalb von 5 Jahrenmindestens einen Rückfall. Nach einer New Yorker Studie(1) sind die wichtigsten Prädiktoren für einen RückfallAbsetzen der Medikation und extrapyramidal-motorischeNebenwirkungen (EPS). Eine der größten Hoffnungen indie neuen („atypischen“) Antipsychotika besteht daherdarin, dass sie aufgrund ihres geringen EPS Risikos dieCompliance verbessern und Rückfallraten senken. Umdies zu untersuchen, haben wir eine Meta-analyse überalle randomisierten Langzeitstudien, die neue und kon-ventionelle Antipsychotika miteinander verglichen, erstellt.In den 11 eingeschlossenen Studien (2032 Patienten)zeigten sich signifikant niedrigere Einjahresrückfallratenunter neuen (15%) im Vergleich zu konventionellen (23%)Antipsychotika (2). Auch allgemeines „Therapieversagen“(vorzeitiges Abbrechen der Studie wegen einesRückfalles, wegen Nebenwirkungen oder wegen einerunzureichenden Wirksamkeit der Behandlung) war unterneuen Antipsychotika signifikant seltener als unter kon-ventionellen Medikamenten (49% versus 66%). In einerweiteren Meta-analyse (11 Studien, 2769 Patienten) fandsich ein Einjahresrisiko für tardive Dyskinesien von etwa1% unter neuen Antipsychotika im Vergleich zu etwa 5%unter Haloperidol (3). Neuere Studien zeigen, dassPsychiater die Compliance ihrer Patienten überschätzenund die Non-Compliance Raten schizophrener Patientenweiterhin hoch sind. Vielversprechende Strategien hier-gegen sind Psychoedukation und neue Antipsychotika,die in Depotform verfügbar sind.
1. Robinson DG et al. Archives of General Psychiatry.1999;56:241-247.
2. Leucht S, Barnes TRE, Kissling W, Engel R, Correll C,Kane J (2003). Relapse prevention in schizophreniawith new generation antipsychotics. A systematicreview and meta-analysis of randomised controlled tri-als. American Journal of Psychiatry 160:1209-1222.
3. Correll CU, Leucht S, Kane JM (2003) Reduced Risk forTardive Dyskinesia Associated with Second GenerationAntipsychotics: A Systematic Review of One-YearStudies. American Journal of Psychiatry, in press.
Effect sizes of ten second generation antipsychotics
-0,30
-0,20
-0,10
0,00
0,10
0,20
0,30
0,40
0,50
0,60
0,70
Cloza
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Amisu
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Risper
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Ola
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Zotep
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Sertin
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Aripip
razo
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Que
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Zipra
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Remox
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Eff
ect
Siz
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P = 2x10-8
P = 4x10-7 P = 2x10-12
P = 2x10-9
P = 0.03
P = NSP = NS
P = NSP = NS
P = 0.08
Favors SGA
Favors FGA
Davis et al. Arch Gen Psychiatry 2003
10/45 22% 2/10 20%
6/48 13% 3/14 21%
Tamminga 1993 - clozapine
Essock 1996 – clozapine
Tran 1998a - olanzapine
Tran 1998b - olanzapine
Total
1/25 4% 0/14 0%
13/76 17% 15/48 31%
Csernansky 2000 - risperidone
5/29 17% 9/31 29%
41/177 23% 65/188 35%
Daniel 1998 - sertindole 2/94 2% 12/109 11%
Speller 1997 - amisulpride
10/35 29% 4/14 29%Rosenheck 1999 - clozapine
71/534 13% 29/156 19%Tran 1998c - olanzapine
Olanzapine pooled
Clozapine pooledd 24/136 18% 19/76 25%
87/627 14% 34/180 19%
Risperidone pooled 43/210 21% 68/218 31%
Marder 2002 - risperidone 2/33 6% 3/30 10%
Risk difference
(95% CI fixed)
161/1096 15% 142/614 23%
SGA n/N % FGA n/N %
p=0.0001 in favour of atypical drugs-0,5 0 0,5
Relapse prevention Relapse prevention ––first vs new generation antipsychoticsfirst vs new generation antipsychotics
Leucht et al. Am J Psychiatry 2003; 160:1209- 1222
Favours NGA Favours CA
0
0,8
6,8
5,4
2,1
5,3
0
1
2
3
4
5
6
7
Total (n=2,769,N=11)
Children (n=77,N=1))
Adults (n=1.964,N=6*)
Adults andElderly (n=207,
N=1)
Elderly (n=521,N=4*)
Haloperidol- Treated Adults
(n=408, N=3)
%
Correll, Leucht and Kane, Am J Psych 2004; 161;3:414-425
One year incidence of tardive dyskinesia with second (n=2769) and
first (n=408) generation antipsychotics
89
90
CURRICULUM VITAE:Prof. Dr. med. Alexander Kurz
WISSENSCHAFTLICHER LEBENLAUF
Prof. Dr. med. Alexander Friedrich Kurz ist Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er leitet das Zentrum für KognitiveStörungen an der Psychiatrischen Klinik der Technischen Universität München. Seine medizinische Ausbildungerhielt er an der Ludwig-Maximilians Universität München. Seit 1985 widmet er sich den psychiatrischen und neu-rologischen Erkrankungen in der zweiten Lebenshälfte.
Seine wissenschaftlichen Hauptinteressen gelten der Früherkennung der Alzheimer-Krankheit und anderer neuro-degenerativer Prozesse mit Hilfe von biochemischen Markern und funktionellen bildgebenen Verfahren, derIdentifikation und Prognose von geringgradigen kognitiven Beeinträchtigungen, der weiteren Aufklärung von gene-tischen Ursachen und Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit, dem Zusammenhang zwischen Ausbildung undBerufsqualifikation mit kognitiven Störungen im Alter, sowie der Diagnose und Behandlung frontotemporalerDegenerationen. Die Arbeitsgruppe von Professor Kurz wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das National Institute of Health (NIH, USA).Sie ist Teil des Nationalen Genomforschungsnetzes und des Kompetenznetzes Demenzen (beide BMBF).
Prof. Kurz setzt sich auch für die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten von Demenzerkrankungen ein.Er hat als Prüfleiter an zahlreichen klinischen Studien von Nootropika, Cholinesterase-Hemmern, Muskarinagonistenund anderen Substanzen teilgenommen. Er ist Autor und Mitautor von mehr als 300 wissenschaftlichenZeitschriften- und Buchbeiträgen, und hat an der Herausgabe von zahlreichen Büchern über die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzursachen mitgewirkt. Prof. Kurz ist regelmäßiger Gutachter für internationaleFachzeitschriften wie Neurology, Journal of Neurology Neurosurgery and Psychiatry, Alzheimer's Disease andRelated Disorders, European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, und Neurogenetics.
Neben seiner akademischen Tätigkeit hat Professor Kurz zur Entwicklung von Alzheimer-Selbsthilfeinitiativen auflokaler, nationaler und internationaler Ebene beigetragen. Er ist Mitglied im Vorstand der Alzheimer GesellschaftMünchen sowie der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat von Alzheimer’sDisease International an.
Vortrag
Prof. Dr. med. Alexander Kurz
Vortrag
Psychoedukative Angehörigenarbeit bei dementiellen Erkrankungen
Prof. Dr. med. Alexander Kurz
Die Beratung der versorgenden Angehörigen ist einunentbehrliches Element der Behandlung Demenz-kranker. Die empirische Forschung auf diesem Gebiet hatgezeigt, dass Selbsthilfegruppen subjektive Erfolgsmaßewie emotionalen Rückhalt, sozialen Kontakt und Kontrolleüber die eigene Lebenssituation positiv beeinflussen kön-nen. Dadurch erleichtern sie die Pflege und führen zueiner psychischen Entlastung. Eine Wirkung auf objektiveZielgrößen wie Zeitaufwand für die Versorgung derPatienten oder Häufigkeit von Pflegeheimeinweisungen istfür Selbsthilfegruppen bisher jedoch nicht nachgewiesenworden. Expertengeleitete Beratungsprogramme haben jenach ihren Schwerpunkten signifikante Effekte aufpsychische und psychosomatische Probleme, pflegeri-sche Kompetenz, Stressmanagement und Bewältigungvon problematischen Verhaltensweisen. ExpertengeleiteteBeratungsprogramme für pflegende Angehörige waren inverschiedenen Ländern auch wirksam im Hinblick auf dieVerzögerung von Pflegeheimeinweisungen der Patienten.Dadurch kommt ihnen möglicherweise eine beträchtlichegesundheitsökonomische Bedeutung zu. Ob eine syste-matische Schulungsreihe für pflegende Angehörige auchunter den Bedingungen des deutschen Gesundheits- undSozialsystems zu einer Entlastung der pflegendenAngehörigen, zu einer Verringerung der Heim-einweisungen und damit zu einer Einsparung direkterdemenzbedingter Kosten führt, untersuchen wir gegen-wärtig in der AENEAS-Studie (A European Network for theEvaluation of Alzheimer Supportgrouups). Im Rahmendieses vom Bundesministerium für Bildung undForschung geförderten randomisierten und kontrolliertenProjekts wird die von der Deutschen AlzheimerGesellschaft entwickelte Schulungsreihe "Hilfe beimHelfen" mit einem sozialpädagogischen Beratungs-gespräch als Kontrollbedingung verglichen. Für dieAngehörigen von Patienten mit seltenen Demenzursachenmüssen spezifische Beratungsprogramme entwickeltwerden. In ersten Pilotprojekten bei Huntington-Krankheitund Frontotemporaler Demenz wurden hierzu ermutigen-de Erfahrungen gesammelt.
*p < 0.05
SMD: standardised mean difference
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•
•
••
Studie SMD (95% CI) Effektstärke
Marriot 1.57*
Hinchcliff 1.42*
Teri (problem solving) 1.10*
Quayhagen 0.92
Brodaty ‘89 0.78*
Teri (pleasant events) 0.53
Zanetti 0.46
McCurry 0.21
Mohide 0.21
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92
Notizen
93
94
CURRICULUM VITAE:Dipl.-Ing. Karl Heinz Möhrmann
KURZBIOGRAPHIE
Dipl.-Ing. Karl Heinz Möhrmann wurde 1940 in Pforzheim geboren. Er war bis April 2002 als leitender Angestellterbei der Siemens AG in München in der nachrichtentechnischen Vorfeldentwicklung tätig.
Herr Möhrmann leitet seit mehr als 12 Jahren eine Selbsthilfegruppe von Angehörigen psychisch Kranker inMünchen. Nach vierjähriger Tätigkeit im Vorstandsteam des Landesverbandes Bayern der Angehörigen psychischKranker e.V. hat er im Oktober 2004 das Amt des ersten Vorsitzenden dieses Verbandes übernommen.
Als Vorsitzender des „Arbeitskreises für psychosoziale Hilfe e.V.“ in München ist er auch in der Arbeit mitPsychiatrie-Erfahrenen engagiert, sowie im Beirat der Deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen(Angehörigenfragen).
Dipl.-Ing. Karl Heinz Möhrmann
95
Wulf-Peter Hansen
Vortrag
Stellungnahme zur Psychoedukation aus Sicht der Angehörigen
Dipl.-Ing. Karl Heinz Möhrmann
Mangelnde Behandlungsbereitschaft psychisch kranker Patienten und Fehlverhalten derAngehörigen beruhen in aller Regel nicht auf Böswilligkeit sondern auf mangelnder Kenntnisüber die Erkrankung, aber auch über Möglichkeiten und Chancen. Der Erwerb dieser Kenntnisseim erforderlichen Umfang ist nicht einfach. Schließlich haben auch die psychiatrischen Fachleuteihr Wissen erst in mühevollem jahrelangem Studium erwerben müssen. Es ist daher abwegig, zuglauben, dass alles notwendige Wissen über die Erkrankung, und für die Angehörigen über den„richtigen“ Umgang mit dem/der Erkrankten, in einem halbstündigen Gespräch vermittelt werdenkann. Hierzu ist ein aufwendiges Programm notwendig. Auch genügt es nicht, nur eine Seite„schlau zu machen“. Wenn die Angehörigen den gleichen Kenntnisstand wie die Patientenbesitzen, gibt es weniger Missverständnisse und Konflikte, was ganz wesentlich zurErleichterung des Zusammenlebens, zur besseren Bewältigung der Erkrankung und zurReduzierung der Rückfallrate beiträgt. Wer nicht informiert ist, wird gesteuert. Nur wer informiertist, kann selbst steuern! Umfassende Psychoedukation für Angehörige und für Patienten mussdaher ein zentrales Anliegen der Angehörigenbewegung sein.
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Vortrag
Stellungnahme zur Psychoedukation aus Sicht eines Betroffenen
Wulf-Peter Hansen
Bei meiner Ersterkrankung 1980 gab es noch keinePsychoedukation. D.H. ich war auf spärliche Infor-mationen angewiesen, die mir meine behandelnden Ärzteauf grund ihres Zeitmangels lediglich geben konnten.Auch bei meinen weiteren Aufenthalten in unterschied-lichen psychiatrischen Kliniken bestand das Angebot derPsychoedukation nicht.Durch die Anti-Stigma Arbeit der BASTA- Bündnis fürpsychisch kranke Menschen war ich in Kontakt mit demKlinikum rechts der Isar gekommen. Eine Ärztin der Kliniksprach mich an, ob ich Interesse hätte, eine Ausbildungzum Peer-to-Peer Psychoedukations Moderator zu absol-vieren. Insofern war mir die Gelegenheit sehr willkommenvor ca. vier Jahren, an einer Psychoedukationsgruppehier im Klinikum im Rahmen meiner Ausbildung zum Peer-to-Peer Moderator teilnehmen zu können.So erfuhr ich zum ersten Mal z.B. von dem Wirk-mechanismus der Antipsychotika. Besonders wichtigerschienen mir die Informationen über die Bedeutung derDiagnose und Symptomatik der Psychosen aus dem schi-zophrenen Formenkreis. Hierbei interessierte mich natür-lich besonders, was unter meiner eigenen Diagnose:schizoaffektive Psychose zu verstehen ist. Wie sich beimeiner letzten akuten Episode herausstellte, ist es fürmich extrem wichtig, meine eigenen Frühwarnsymptomezu erkennen und entsprechend zu handeln. So suchte ichumgehend meinen behandelnden Psychiater auf, redu-zierte Stress und sprach mit meinen Angehörigen überdie entstandene Situation. Im weiteren Verlauf derEpisode verdanke ich es der Psychoedukation, dass ichin akutem Zustand, der leider trotz all dieserVorsichtsmaßnahmen eintrat, meine Medikation weitereinnahm. Dadurch verlief die Psychose leichter und kür-zer und mein Psychiater und ich konnten die Erkrankungambulant abfangen. Auch die sonst aufgetretene post-schizophrene Depression blieb mir erspart.Auch bei anderen Mitpatienten habe ich oft erlebt, einenwie hohen Stellenwert die Psychoedukation hat. Insofernwürde ich mir sehr wünschen, dass möglichst jeder psy-chiatrische Patient, der an einer schizophrenen Psychoseleidet, die Gelegenheit zur Information durch diePsychoedukation erhält.
Stellungnahme zur Psychoedukation
aus Sicht eines Betroffenen
2. Psychoedukationskongress
München, 11./12. März 2005
W.-P. Hansen
• Ersterkrankung 1980 – keine Psychoedukation
• Kontakt mit dem Klinikum rechts der Isar 2001 –erstmals Psychoedukation
• Für mich wichtige Inhalte der Psychoedukation (Diagnostik, Symptomatik, Frühwarnsymptome, Krisenplan, Medikamente und Nebenwirkungen)
• Mein veränderter Umgang mit einer akuten Episode
• Äußerungen von anderen Betroffenen zur Psychoedukation
Meine Begegnung mit Psychoedukation
Fazit
• Psychoedukation verhallt nicht im luftleeren Raum, sondern führt zu Verhaltensänderungen
• Psychoedukation ermöglicht die Korrektur eigener Einstellungen durch die Beiträge der anderen Teilnehmer
• Es erscheint mir wünschenswert, dass Psychoedukation zum Standard in der modernen Schizophreniebehandlung wird
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CURRICULUM VITAE:Dr. Werner Kissling
DERZEITIGE POSITIONLeiter des Centrums für Disease Management an der Psychiatrischen Klinik der Technischen Universität MünchenMöhlstr. 26, 81675 MünchenTel. 089 4140 4207, Fax: 089 4140 4894E-mail: [email protected]
BERUFLICHER WERDEGANG1969-1976 Studium der Humanmedizin an der Universität Tübingen und der
Technischen Universität München
1977-1980 Psychiatrische Weiterbildungszeit und Forschungstätigkeit amMax-Planck-Institut für Psychiatrie in München
Seit 1980 Psychiatrische Universitätsklinik der Technischen Universität München Leitender Oberarzt und Leiter des Centrums für Disease Management(seit 2000).
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTERezidivprophylaxe schizophrener Psychosen, Evidenzbasierte Psychiatrie, Qualitätsmanagement, Medical decisionmaking, Compliance, Psychoedukation, Gesundheitsökonomie, Shared Decision Making,
Organisator der Konsensuskonferenz von Brügge und Herausgeber der"Guidelines for neuroleptic relapse prevention in schizophrenia" (1991).
Leiter der vom BMBF geförderten „Münchner PIP Studie“ zur Wirksamkeit psychoedukativer Maßnahmen beischizophrenen Patienten und ihren Angehörigen,
Leiter des vom BMGS geförderten Modellprojekts „SHARED DECISION MAKING, Der Patient als Partner immedizinischen Entscheidungsprozess“ und Leiter einiger Teilprojekte des „Kompetenznetzes Schizophrenie“.
Autor und wissenschaftlicher Berater des internationalen „Alliance“ Programms, einem in Zusammenarbeit mitPatienten und Angehörigen herausgegebenen Psychoedukationsprogramm für schizophrene Patienten undAngehörige.
Leiter des bayerischen Qualitätszirkel Netzwerks für niedergelassene Nervenärzte
Koordinator der Anti-Stigma Aktion BASTA (www.openthedoors.de) und stellvertretender Vorstand des deutschenAnti-Stigma Vereins „open the doors“ e.V.
Projektleiter eines von der EU geförderten Projekts der Cochrane Collaboration zur Erstellung einer Datenbankfür psychiatrische Therapie Leitlinien
Mitglied in zahlreichen psychiatrischen Fachgesellschaften wie der DGPPN, AGNP. ECNP etc.
Dr. Werner Kissling
Vortrag
Psychoedukation und Integrierte Versorgung
Dr. Werner Kissling
Psychiatrische Klinik der Technischen Universität München
Centrum für Disease Management
Agenda
Was ist Integrierte Versorgung (IV) ?
Für wen ist sie interessant?
Welche Vorraussetzungen müssen erfüllt sein?
Was passiert (Neues) bei der IV?
Antragsvorbereitungen
Antragstellung
Vertragsverhandlungen
Implementierung
IV: Risiko oder Chance?
• Die Integrierte Versorgung (IV) eröffnet erstmals die Möglichkeit, psychoedukative Maßnahmen angemessen finanziert zu bekommen.
• Diese Chance sollte genutzt werden• Das Centrum für Disease Management hilft
bei der Antragstellung, Vertragsverhandlung und Organisation lokaler IV Modelle:
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Obwohl Psychoedukation in allen gängigen Therapie-leitlinien als unverzichtbar für die Behandlung schizophre-ner und depressiver Patienten bezeichnet wird, wird sie nurbei weniger als 30 % dieser Patienten und sogar nur bei6 % (!) der Angehörigen durchgeführt (Rummel et al. 2004).Als Hauptursache für dieses Implementierungsdefizit wirdimmer wieder genannt, dass psychoedukative Maßnahmenweder im ambulanten noch im stationären Bereich an-gemessen honoriert würden. Seit Erlass des GKVModernisierungsgesetzes am 1.1.2004 gilt diese Begrün-dung nicht mehr uneingeschränkt. Denn durchdieses Gesetz wurde erstmals für Kliniken, Instituts-ambulanzen und Niedergelassene die Möglichkeit eröffnet,psychoedukative Programme über ein gesondertes Budgetim Rahmen der Integrierten Versorgung kostendeckendfinanziert zu bekommen. Obwohl diese interessanteFinanzierungsmöglichkeit bereits seit über einem Jahrbesteht, wird sie von psychiatrischen Leistungserbringernbis jetzt noch kaum genutzt. So wurden 2004 zwar schonmehr als 150 Modellfinanzierungen für nicht psychiatrischeIndikationen vertraglich vereinbart, aus der Psychiatriewaren es aber nur ganze 7 und nur eine davon mit demFocus auf psychoedukativen Maßnahmen für schizophreneund depressive Patienten (Kissling et al. 2004). Dass die Psychiatrie hier so deutlich hinter den somati-schen Fächern hinterher hinkt, hat mehrere Gründe: NachAuskunft der Krankenkassen fehlt es zum einen an plausi-blen, innovativen und empirisch begründeten Anträgen ausder Psychiatrie, zum anderen scheinen sich die Kassen mitpsychiatrischen Anträgen auch besonders schwer zu tun.Um beide Seiten bei dieser versorgungspolitisch sehrwichtigen neuen Aufgabe zu unterstützen, berät unserCentrum zum einen die Krankenkassen bei der Bewertungund Erarbeitung von Anträgen zu psychiatrischenIndikationen. Zum anderen unterstützen wir psychiatrischeKliniken und ambulante Netzwerke bei der Planung,Antragstellung und Implementierung von regionalenModellen der Integrierten Versorgung. Im Rahmen dieserBeratungstätigkeit hat sich gezeigt, dass Anträge dannbesonders hohe Erfolgschancen haben, • wenn die darin vorgeschlagenen Maßnahmen innovativ,
qualitätsverbessernd und kostensenkend sind, • wenn diese Effekte in (eigenen) Voruntersuchungen
empirisch belegt werden konnten und • wenn die Niedergelassenen als gleichberechtigte Partner
einbezogen werden.
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Abhängig von der jeweiligen Indikation und Zielsetzung werden natürlich unterschiedlicheEinzelmaßnahmen zum Erreichen der Ziele der Integrierten Versorgung benötigt: Benutzer-freundliche Instrumente zur Verbesserung der Kooperation an der Schnittstelle zwischenambulanter und stationärer Behandlung, (psychoedukative) Compliance Programme,Qualitätsmanagement, Depot Clinics, Vorschaltambulanzen, Reminder- und Bonussysteme etc..Wenn die Modelle zur Integrierten Versorgung sorgfältig geplant, verhandelt und praktischumgesetzt werden, haben sie für alle Beteiligten Vorteile: Patienten und Angehörige bekommen eindeutlich besseres Behandlungsangebot, Kliniken und Niedergelassene werden für ihre Leistungenangemessener honoriert und die Kostenträger sparen 20 bis 50 % ihrer derzeitigen Ausgaben.Es spricht also vieles dafür, rasch solche Anträge zu stellen.
W. Kissling, U. Seemann, J. Fritze (2004) Integrierte Versorgung, Neurotransmitter 10 (31-34)Rummel C, Pitschel-Walz G, Bäuml J, Kissling W. Umfrage zur aktuellen Versorgungssituation imBereich Psychoedukation in deutschsprachigen Ländern. Nervenarzt 2004; 75 Suppl 2: S48
in Kooperation mit:
BVDN B e r u f s v e r b a n dD e u t s c h e r N e r v e n ä r z t e e . V .
Berlin-Brandenburg
Abbildung der Titelseite: Marion Rosenschon, “Profilreich”; Kunsttherapie TU München, Leiterin Christine Sattler
Mit freundlicher Unterstützung: