4 lebensgemeinschaften alle organismen in einem lebensraum mikroorganismen, pflanzen, tiere auf...
TRANSCRIPT
4 Lebensgemeinschaften
• alle Organismen in einem Lebensraum• Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere• auf kleinen Flächen 1000e Arten
• Welche Arten? Artenarmut, -reichtum?• Interaktionen?• Regeln für die Struktur?• Entwicklung, z.B. nach Störung?• Veränderung in der Zeit?
165
166
166
klare Beziehungen der Artenzahlen - zwischen trophischen Ebenen - weniger zwischen taxonomischen Gruppen
167
Artenreichtum: Diversitätsindex
168
169
4.1 Struktur von Lebensgemeinschaften4.1.1 Erfassung
Pflanzengesellschaften• Vegetationsaufnahme• Rangskala für Häufigkeit
Tiergesellschaften• artenreicher (Bestimmungsspezialist?)• mobiler• kryptischer• Stichprobenumfang?
169
Berechnung des tatsächlichen Arteninventarsrarefaction method
170
gewisse taxonomische Beziehungen vorhandenmeist aber schwer nutzbar
4.1.2 Grundmuster in Artengemeinschaften
• häufige und seltene Arten• → Rang-Abundanz-Kurven• artenreich bei günstigen Umweltbedingungen• artenarm an Extremstandorten (Schnecken-Beispiel)
(Thienemann‘sche „Regeln“)• kleine Arten häufiger, mehr Individuen• in grossen Lebensräumen mehr Arten
(Inseltheorie, siehe unten)
170
172
Artenreichtum hängt (neben Fläche) ab von• für Taxon wichtige abiotische Parameter• Umweltheterogenität (mehr Ressourcen, mehr
Nischen)• Produktivität des Lebensraumes• Artenreichtum umgebender Gebiete
171
173
4.1.3 Klassifizierung Artengemeinschaften
Alpha-Diversität (Standort)
Beta-Diversität (Artenumsatz, species turnover)
Gamma-Diversität (alle Standorte einer Landschaft)
173
• Pflanzengesellschaften– Braun-Blanquet (1961)– Mitteleuropa 700-800 Assoziationen– Lebensformen nach Raunkiaer (1919)
• Tiergesellschaften– begrenzte Möglichkeiten– Leitartenkonzept– Saprobiensystem
174
4.2 Ökologische Prozesse in Lebensgemeinschaften4.2.1 Regionaler Artenpool
179
179
abiotische und biotische Faktoren als Filterin Anlehnung an Festland-Insel-Modell
Artenzahl S eines LebensraumesΣ Wahrscheinlichkeiten p* des Vorkommens jeder Art in der Umgebungaus Artenpool Spool
wenn p* für alle Arten gleich i Immigrationsrate e Extinktionsrate
nicht-interaktive Artengemeinschaft keine Konkurrent / alle Arten gleich → neutrales Modell
181
keine Wechselbeziehungen zwischen den Arten!
183
→ kleine und ferne Inseln weniger Arten
185
Neutrales Modell eines Lebensraumes• alle Arten gleiche pro-Kopf-Sterberate• alle Arten gleich pro-Kopf-Etablierungsrate• → Wahrscheinlichkeit der Neubesiedlung eines
freien Platzes hängt von Häufigkeit der Art ab• → seltene Arten sterben aus, eine bleibt übrig• ökologische Drift• interessante Parallele zu genetischer Drift• in einer geschlossenen Populationen reduziert
sich die Zahl der Allele auf 1 • Zuwanderung neuer Individuen: Genfluss• Zuwanderung neuer Arten: metacommunities
→ Gleichgewicht187
Neutrale Theorie von Hubbels (2001) (für Lebensgemeinschaften)
• Arten müssen neu entstehen (Speziationsrate θ)• proportional zur Individuenzahl x θ pro Geburt• Ersatzrate m eines Individuums durch Individuen
von aussen• Annahme: Interaktionen zwischen Individuen:
= Ausbeutungskonkurrenz• → Übergang zu Gilden• + stochastische lokale Dynamik + Zuwanderung
→ Beschreibung wichtigster Eigenschaften einer Lebensgemeinschaft
187
188
Kommentar zu Hubbel‘s neutraler Theorie• natürlich sind Unterschiede zwischen Arten wichtig• auch biotische Aktionen sind wichtig
Aber auch ohne diese kann man emergente Eigenschaften von Lebensgemeinschaften modellieren bzw. verstehen
189
4.2.2 Bedeutung von Konkurrenz in Artengemeinschaften
189
nichtinteraktive Lebensgemeinschaften begrenzt durch Artenpool / Typ Iinteraktive Lebensgemeinschaften Begrenzung durch Nischenraum / Typ II biotischer Widerstand / gesättigte Gemeinschaft
190
191
biotischer Widerstand
Lokaler Etablierungserfolg aus regionalem Artenpool hängt ab von der Anzahl bereits etablierter Arten. → wenig Arten – wenig Konkurrenz → viele Arten – viel KonkurrenzGrosse Bedeutung für nichteinheimische Arten!
193
4.2.3 Prädation und Störung
194
• Prädation via Konkurrenz und Nischenbreite
• Störung hinterlässt Lücke an Individuen
• Lückendynamik
• Maximum an Arten bei mittlerer Störfrequenz?
• Störungen = Auslenkungen aus Gleichgewicht
• Resilienz (Elastizität) und Resistenz
• Antwort durch r- / K-Strategien
• → dynamische Systeme in Raum und Zeit
• balance of nature? (siehe unten)
193
Sukzession: zeitliche Veränderung der Artenzusammensetzung nach einer Störung
Klimax: gerichtete Sukzession: Endpunkt
4.3 Dynamik von Lebensgemeinschaften
196
- Kuhfladen: Ende der Ressource: Metapopulation- Vegetation: zonales Biom: laubabwerfender Wald- grosse Streuung wegen Zufall, Erstbesiedlungseffekt
4.4. Gleichgewicht oder Ungleichgewicht in Lebensgemeinschaften
• Artengemeinschaften organismengleich, sie ent-stehen, wachsen, reifen, sterben (Clements 1929)
• Arten des Pools leben zusammen, Gemeinschaft durch Umweltbedingungen definiert (Gleason 1917)
• Störungen verhindern Gleichgewicht, zeitlich kontrastierende Sukzessionsstadien räumlich neben-einander, Mosaik-Zyklus-Theorie (Remmert 1991)
• Gleichgewicht, balance of nature? (Pimm 1991)
198
199
Biological diversity means the variability among living organisms from all sources including, inter alia, terrestrial, marine and other aquatic ecosystems and the ecological complexes of which they are part; this includes diversity within species, between species and of ecosystems. (CBD 2003).
Gene, Arten, Habitate, Ökosystemleistungen
oft politischer Begriff: Schutz und Wert
4.5 Biodiversität
200
diversity stability hypothesis
rivet popper hypothesis
Redundanz = Pufferinsurance hypothesis
200
Ehrlich & Ehrlich (1981)
Bolzenlöserhypothese, Nietenhypotheserivet popper hypothesis
Vorsicht: Solange man die spezifische Funktion einer (redundanten) Art nicht kennt, soll man von ihrer Wichtigkeit ausgehen.
Titanic Airlines
201
- oft Sättigung bei wenig Arten- auch Belege für lineare Zusammenhänge - einzelne Arten sind keystone species
4.6 Biogeographie4.6.1 Speziation, Extinktion, Artenvielfalt
Entstehen und
Aussterben von Arten
203
204
206
4.6.2 Grossräumige Muster der Artenvielfalt
207
grösste Artenfülle am Äquator / in den Tropen Abnahme zu den Polen
Gall-Peter-Projektion Mercator-Projektionflächengetreu winkelgetreuFlächen verzerrt nicht flächengetreu
Gleichgewichtshypothesen• Sonneneinstrahlung (Energie) am Äquator
maximal, trophischer Bezug• Flächenbezug (gross = mehr Individuen,
weniger Störungen, höhere Speziationsrate)
207
210
mid domain effect
4.6.3 Biogeographische Gliederung der Erdoberfläche
211
• endemische Taxa• Floren- Faunenreiche• Kontinental-
verschiebung• Disjunktion