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Kolon, Reizdarm, Obstipation, Defäkation, Divertikulose, Divertikulitis, benigne Tumoren, Präkanzerosen 8.11.2011 Andreas Stallmach Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Klinik für Innere Medizin II

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Kolon, Reizdarm, Obstipation, Defäkation, Divertikulose, Divertikulitis, benigne

Tumoren, Präkanzerosen

8.11.2011Andreas Stallmach

Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und InfektiologieKlinik für Innere Medizin II

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DDüünndarmnndarm––

Hoher Zellumsatz (2 Tage)Hoher Zellumsatz (2 Tage)––

ChymusChymus/Schleimproduktion/Schleimproduktion––

HormonproduktionHormonproduktion––

EndverdauEndverdau

der Nahrungder Nahrung––

Resorption von SpaltResorption von Spalt--

produktenprodukten, H, H22

0 und 0 und Elektrolyten Elektrolyten

DickdarmDickdarm––

Absorption und Absorption und geringe Sekretiongeringe Sekretion

––

Stuhleindickung Stuhleindickung (1000 ml (1000 ml ChymusChymus

> 1> 1--200 ml200 ml

Stuhl)Stuhl)

Dickdarm

Ernährung und Verdauung

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Stuhl: Stuhl: -- 1/4 Trockensubstanz1/4 Trockensubstanz-- hiervon 1/3 physiologische Bakterien hiervon 1/3 physiologische Bakterien

Dickdarm

Stuhlbestandteile

BakterienNahrungsreste

Wasser

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Dickdarm (Lernzielfolie)

Symptome und klinische Auffälligkeiten

BlutungBlutung––

MelMeläänana

(Teerstuhl)(Teerstuhl)––

HHäämatocheziematochezie

(Blutbeimengungen)(Blutbeimengungen)––

Je dunkler das Je dunkler das peranaleperanale

Blut, desto hBlut, desto hööher die Blutungsquelleher die Blutungsquelle

DiarrhoeDiarrhoe––

Stuhlfrequenz > 3/dieStuhlfrequenz > 3/die––

Stuhlgewicht > 200 g/dlStuhlgewicht > 200 g/dl––

Stuhlkonsistenz vermindert oder flStuhlkonsistenz vermindert oder flüüssig (Wassergehalt > 75%)ssig (Wassergehalt > 75%)––

Dauer: akut < 3 WochenDauer: akut < 3 Wochen

chronisch > 3 Wochenchronisch > 3 Wochen

ObstipationObstipation––

< 3 Stuhlentleerungen / Woche< 3 Stuhlentleerungen / Woche

MeteorismusMeteorismus––

tatstatsäächliche oder subjektiv chliche oder subjektiv empfempf. Vermehrung . Vermehrung intestinalenintestinalen

GasesGases

SchmerzSchmerz––

somatischer und somatischer und viszeralerviszeraler

SchmerzSchmerz

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Reizdarm (Irritables

Darmsyndrom)

Definition: Definition: Funktionelle Darmerkrankung Funktionelle Darmerkrankung ÄÄtiologie: tiologie: Immer Immer multifaktoriellmultifaktoriell::

MotilitMotilitäät abnormal, t abnormal, viszeraleviszeralePerceptionPerception, , luminaleluminaleFaktoren, postinfektiFaktoren, postinfektiööse se NeuromodulationNeuromodulation

PrPräävalenzvalenz:: 1010--20 % der Bev20 % der Bevöölkerung lkerung

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Definition des ReizdarmsDefinition des Reizdarms

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abdominale Schmerzenabdominale Schmerzenabdominalesabdominales DruckgefDruckgefüühl hl VVööllegefllegefüühl, Blhl, Bläähungen, Aufstohungen, AufstoßßenenObstipation u/o DiarrhObstipation u/o Diarrhöö (nicht nachts) (nicht nachts) Stuhl ev. schafskotartig, SchleimbeiStuhl ev. schafskotartig, Schleimbei--mengungenmengungenin der Regel kein Gewichtsverlustin der Regel kein Gewichtsverlustkein Blut im Stuhlkein Blut im Stuhl

Symptomatik

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PrPräävalenzvalenz

des Reizdarmsdes Reizdarms

Abhängigkeit von den zugrunde liegenden Kriterien:

2,5 bis 25% (Manning)5,5 bis 13,6%

(Rom I)2,5 bis 19,1%

(Rom 2)

RDS-M RDS-0

RDS-D

„Die wahre Prä-

valenz

der Reiz-

darmsubgruppen

bleibt unklar“

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PathophysiologiePathophysiologie

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PathophysiologiePathophysiologie

Risiko-GeneNicht-Risiko-Gene

Umwelt-bedingteSchädigungen /

Stimulatoren

Keine Risiko-faktoren

aus der Umwelt

gesund erkrankt

StressorenLernen

Infektionen

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Verlauf des RDSVerlauf des RDS

Kein RDS(91%)

Kein RDS(38%)

RDS(62%)

Kein RDS(83%)

RDS(17%)

RDS(9%)

12-

20 Monate später

Talley

et al., 1992

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Prognose beim RDSPrognose beim RDS

JY Cang

et al., Am J Gastroenterol, 2010

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typische Anamnese (typische Anamnese (üüber Monate bis Jahre) ber Monate bis Jahre) Klinische Untersuchung (rektale Untersuchung (Schließmuskeltonus, Pressversuch/sichtbarer oder tastbarer innerer Prolaps?)Sonografie des AbdomensSonografie des AbdomensKoloskopie (zum Ausschluss einer entzKoloskopie (zum Ausschluss einer entzüündnd--lichenlichen oder oder tumortumoröösensen Darmerkrankung)Darmerkrankung)Laktosetoleranztest (Laktosetoleranztest ( LaktasemangelLaktasemangel))eev. erweiterte Diagnostik bei unklaren Fv. erweiterte Diagnostik bei unklaren Fäällenllen(z.B. bei Verdacht anorektale Funktionsstörung)

Diagnostik

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Medikamente:Medikamente:

MebeverinMebeverin

((DuspatalDuspatal) ) BuscopanBuscopan

EspumisanEspumisan

Quellmittel (Flohsamenschalen, Leinsamen)Quellmittel (Flohsamenschalen, Leinsamen)

Therapie

äärztliches Aufklrztliches Aufkläärungsgesprrungsgespräächch

didiäätetische Matetische Maßßnahmen:nahmen:

keine kkeine küünstlichen Snstlichen Süßüßstoffe/Laktoseintoleranz?stoffe/Laktoseintoleranz?

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Funktionelle Obstipation (Rom-III-Kriterien)

zwei oder mehr der folgenden Symptome:

1. 1. Pressen bei > 25% der Defäkationen

Knollige oder harte Stühle bei > 25% der Defäkationen

Gefühl der inkompletten Entleerung nach > 25% der Defäkationen

Gefühl der anorektalen Obstruktion / Blockade bei > 25 % der Defäkationen

Manuelle Manöver zur Entleerung bei > 25 % der Defäkationennötig (z. B. digitale Entleerung, manuelle Unterstützung des Beckenbodens)

< 3 Stuhlentleerungen/Woche

2.

Selten weicher Stuhl ohne Laxantien

3. Keine hinreichenden Kriterien für Reizdarm

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20 20 -- 30 % Menschen > 60 Jahre 30 % Menschen > 60 Jahre

zunehmende Hzunehmende Hääufigkeit im Alterufigkeit im Alter

hohe Dunkelziffer (Laxantienabusus)hohe Dunkelziffer (Laxantienabusus)

habituelle Obstipation und Reizdarmhabituelle Obstipation und Reizdarm--

syndromsyndrom sind die hsind die hääufigste Ursacheufigste Ursache

Epidemiologie

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Funktionelle Obstipation? = Funktionelle Obstipation? = primprimääre re ObstipationObstipation

Obstipation als Teilmanifestation einer Obstipation als Teilmanifestation einer GrundGrund--krankheitkrankheit? (= ? (= sekundsekundääre re Obstipation)Obstipation)

anorektaleanorektale FunktionsstFunktionsstöörung rung

Obstipation als Nebenwirkung von Medikamenten?Obstipation als Nebenwirkung von Medikamenten?

„„normalnormal--transittransit constipationconstipation““

„„slowslow--transittransit constipationconstipation““

Pathogenese

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Oro-anale

Transitzeit stark verlangsamt

Kein Erfolg der Ballaststoffgabe

Abgeschwächter Effekt der Laxantien

Meist ohne erkennbare Ursache

Mehrheitlich junge Frauen

Preston

et al. (1985 und 1986)

Langsamer Kolontransit

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20 röntgendichte

Marker in Gelatinekapsel

Tag 1–6 je eine Kapsel (zur selben Uhrzeit)

Tag 7 (selbe Uhrzeit)Abdomenübersicht

Anzahl Marker x 1,2 = Transitzeit in Stunden

Messung der oro-analen

Transitzeit

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Therapie

Betroffene mit Betroffene mit „„normalnormal-- und und slowslow--transittransitconstipationconstipation““ erherhööhen zunhen zunäächst den chst den Ballaststoffgehalt der Nahrung ( GemBallaststoffgehalt der Nahrung ( Gemüüse, Obst). se, Obst). Falls keine Verbesserung Falls keine Verbesserung

Quellmittel [zur Langzeittherapie geeignet] Quellmittel [zur Langzeittherapie geeignet] (Flohsamenschalen, Leinsamen)(Flohsamenschalen, Leinsamen)

osmotische osmotische LaxantienLaxantien ((LactuloseLactulose, PEG), PEG)

[zur Langzeittherapie zugelassen][zur Langzeittherapie zugelassen]

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Makromoleküle („synthetische Ballaststoffe“)

Macrogol

(Polyethylenglykol, PEG)Methylcellulose

Hohe Wasserbindungsfähigkeit

Keine systemische Absorption

Calcium-Polycarbophil

Nicht bakteriell spaltbarDaher keine GasentstehungAllmählicher WirkungseintrittKein Wirkungsverlust in der DaueranwendungMacrogol

als einzige Substanz gut untersuchtBelegte Wirksamkeit auch bei Stuhlimpaktion

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Medikamente, die oft zur Obstipation führen

Thom

pson

et

al. (

1999

)

Obstipierendes

Medikament alternatives Medikament

Antihypertensiva (Calcium-

Antagonisten, Clonidin)Andere Klassen (z. B. ACE-

Hemmer

oder β-Blocker)

Antidepressiva

(tri-

und tetrazyklische)Wechsel zu selektiven Serototonin-

Rückaufnahme-Inhibitoren

(SSRI)

Antacida

(Calcium-

und Aluminium-haltige)

Refluxkrankheit: Protonen-

pumpenhemmer

(PPI) Hämo-

dialyse: Laxantien

i.m., i.v. oder LaxantienEisen

Antiepileptika

Anti-Parkinson-Medikamente

Laxantien

Laxantien

Neuroleptika

Opiate

Laxantien

Laxantien

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Rektumdehnung

durch Stuhl

RektoanalerInhibitionsreflex

Relaxation

des inneren Sphinkters

Empfindung

Relaxation

des äußeren Sphinkters

Defäkation

Physiologie der Defäkation

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Anamnese bei Anamnese bei anorektaleranorektaler

ObstruktionObstruktion

GefGefüühl der unvollsthl der unvollstäändigen Entleerung des ndigen Entleerung des

RektumsRektums

Heftiges Pressen trotz Stuhldrangs und Heftiges Pressen trotz Stuhldrangs und

weichem Stuhlweichem Stuhl

BlockierungsgefBlockierungsgefüühl beim Pressenhl beim Pressen

Notwendigkeit der digitalen AusrNotwendigkeit der digitalen Ausrääumungumung

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Anorektale Funktionsstörungen

Innerer Innerer RektumprolapsRektumprolaps

RektozeleRektozele

Pathologische BeckenbodensenkungPathologische Beckenbodensenkung

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Beckenbodensenkung und Rektozele

in Ruhe normal Senkung Rektozele

Defäkationsstörungen

I

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Innerer und äußerer Rektumprolaps

in Ruhe Pressen

Defäkationsstörungen

II

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Inspektion

Digitale Untersuchung

Proktoskopie

Manometrie

Defäkographie

Methode Pathologische Befunde

Beckenbodensenkung beim Pressen

Paradoxe Sphinkterkontraktion beim PressenRektozeleInnerer Prolaps

beim Pressen

Innerer Prolaps

beim Pressen

Paradoxe Sphinkterkontraktion beim PressenFehlende Relaxation

bei Ballondehnung des Rektums

Nachweis von funktionell wirksamer Beckenbodensenkung, Rektozele

oder inneren Prolaps

Anorektale Funktionsdiagnostikbei Verdacht auf Defäkationsstörung

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Therapie der anorektalen

Funktionsstörung

Vermeiden der BauchpresseVermeiden der BauchpresseRektale Entleerungshilfen ( Rektale Entleerungshilfen ( suppsupp.).)Operation (Operation (RektozeleRektozele, innerer , innerer ProlapsProlaps))BiofeedbackBiofeedback--Verfahren Verfahren

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Divertikulose

(Lernzielfolie)

Definition: Definition: AusstAusstüülpung der lpung der MukosaMukosa + + SubmukosaSubmukosa durchdurcheine Muskelleine Muskellüücke im Darm (cke im Darm (PseudoPseudo--DivertikelDivertikel) )

ÄÄtiologie: tiologie: Entstehen an Schwachstellen (Entstehen an Schwachstellen (VasaVasa rectarecta), ), ev. mit Obstipation assoziiert ev. mit Obstipation assoziiert

Lokalisation: Lokalisation: 95% im 95% im SigmaSigma, aber auch ganzer Darm, aber auch ganzer DarmKlinik: Klinik: -- zumeist zumeist asymptomatischasymptomatisch

-- selten linksseitige Bauchschmerzen, Obstipationselten linksseitige Bauchschmerzen, ObstipationTherapie: Therapie: -- Bewegung, FlBewegung, Flüüssigkeit, ballaststoffreiche Kostssigkeit, ballaststoffreiche Kost

-- Stuhlregulation Stuhlregulation (Quellmittel, (Quellmittel, LaktuloseLaktulose, , MagrogolMagrogol))

Komplikationen:Komplikationen: -- Divertikulitis, Perforation- Blutung ((mechanmechan. Scherkr. Scherkrääfte amfte am

divertikelbildendendivertikelbildenden GefGefäßäß))-- Stenose

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Vorkommen: hochzivilisierte Länder

Prävalenz: - geschlechtsunspezifisch

- mit dem Alter zunehmend

Pathogenese: Ernährungsgewohnheiten

(ballaststoffarme Kost)

Divertikulose

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ballaststoffarme Kostballaststoffarme Kost

verlverläängerte Passagezeitngerte Passagezeit

+ geringeres Wasserbindungsverm+ geringeres Wasserbindungsvermöögengen

+ vermindertes Stuhlvolumen+ vermindertes Stuhlvolumen

Obstipation Obstipation mit erhmit erhööhtem Druck im htem Druck im distalendistalen

Darm Darm

SchleimhautausstSchleimhautausstüülpungen durch Muskelllpungen durch Muskellüücken an cken an GefGefäßäßdurchtrittspunktendurchtrittspunkten

Divertikelentstehung

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Dickdarm

Divertikulitis

Definition: Definition: spontane spontane DivertikelentzDivertikelentzüündungndungÄÄtiologie: tiologie: Stuhl verursacht Stuhl verursacht LumenokklusionLumenokklusion, Wand, WandöödemdemKlinik:Klinik: -- zumeist linksseitige Bauchschmerzen, zumeist linksseitige Bauchschmerzen, TenesmenTenesmen

-- Fieber, Fieber, LeukozytoseLeukozytose, Abwehrspannung, Peritonitis, Abwehrspannung, PeritonitisKomplikationen:Komplikationen: -- AbszessAbszess(ca. 15%)(ca. 15%) -- Perforation (frei oder gedeckt), FistelnPerforation (frei oder gedeckt), FistelnDiagnostik :Diagnostik : -- Labor (BB, CRP)Labor (BB, CRP)

-- Darmsonographie oder CTDarmsonographie oder CT--Abdomen (Abdomen (KomplikatKomplikat.).)Therapie: Therapie: -- Nahrungskarenz bzw. flNahrungskarenz bzw. flüüssige Ernssige Ernäährunghrung

-- Antibiotika:Antibiotika: 1.) 1.) CiprofloxacinCiprofloxacin popo2.) 2.) CephalosporinCephalosporin + + MetronidazolMetronidazol iviv

-- NotfallNotfall--OP bei Perforation, BlutungOP bei Perforation, Blutung-- elektiveelektive Resektion bei Resektion bei StenoseStenose/Komplikationen/Komplikationen

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Ursache:Ursache:Stuhlretention in den Stuhlretention in den DivertikelnDivertikeln (Kotsteine)(Kotsteine)bakterielle Entzbakterielle Entzüündung mit nachfolgender ndung mit nachfolgender MikroperforationMikroperforationÜÜbergreifen auf die Umgebungbergreifen auf die Umgebung(= (= PeridivertikulitisPeridivertikulitis))

Divertikulitis

EntzEntzüündung von Kolonndung von Kolon--divertikelndivertikeln

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Divertikulose, Divertikulitis

und Komplikationen

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Stadium IStadium I

DivertikuloseDivertikulose

mit funktionellenmit funktionellen

BeschwerdenBeschwerden

Stadium IIStadium II

akute oder rezidivierende akute oder rezidivierende DivertikulitisDivertikulitis

Stadium IIIStadium III

PeridivertikulitisPeridivertikulitis

Stadium IVStadium IV

PerikolitisPerikolitis

IV aIV a

PerikolitisPerikolitis

mit gedeckter Perforationmit gedeckter Perforation

IV bIV b

PerikolitisPerikolitis

mit freier Perforationmit freier Perforation

Klinische und Klinische und pathologisch

anatomischeanatomischeStadieneinteilung der Stadieneinteilung der DivertikulitisDivertikulitis

(nach (nach HotzHotz))

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Leitsymptome:Leitsymptome:

Schmerz im linken UnterbauchSchmerz im linken UnterbauchFieber, Fieber, LeukozytoseLeukozytose(schmerzhafte Resistenz im (schmerzhafte Resistenz im

linken Unterbauch linken Unterbauch ––Stadium II und III)Stadium II und III)

Symptomatik der Divertikulitis

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Ausgangspunkt von AbszessAusgangspunkt von Abszess-- und Fistelbildungund Fistelbildung

rezidivierende Fieberschrezidivierende Fieberschüübe mit zum Teil septischenbe mit zum Teil septischenTemperaturenTemperaturen

massiv erhmassiv erhööhte Entzhte Entzüündungsparameter (ndungsparameter (LeukozytoseLeukozytose,,CrP, BSG)CrP, BSG)

schmerzhafte Resistenz oder Abwehrspannung im schmerzhafte Resistenz oder Abwehrspannung im linken Unterbauchlinken Unterbauch

Perikolitis

mit gedeckter Perforation

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akutes Schmerzereignis (Wechselakutes Schmerzereignis (Wechseldes Schmerzcharakters)des Schmerzcharakters)

starke Beeintrstarke Beeinträächtigung deschtigung desAllgemeinbefindensAllgemeinbefindens

Bild des akuten Abdomens (hohe LetalitBild des akuten Abdomens (hohe Letalitäät)t)

Perikolitis

mit freier Perforation

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AdnexitisAdnexitis

UreterkolikUreterkolik

ischischäämischemische KolitisKolitis

infektiinfektiööse Kolitisse Kolitis

CEDCED

(Appendizitis)(Appendizitis)

pseudomembranpseudomembranöösese KolitisKolitis

KolonkarzinomKolonkarzinom

Differentialdiagnostik der Sigmadivertikulitis

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DivertikulitisDivertikulitis::

pathologische Kokarde im linkenpathologische Kokarde im linken

Unterbauch (echoarme, verbreiterte,Unterbauch (echoarme, verbreiterte,

druckschmerzhafte Wand 5 druckschmerzhafte Wand 5 --

15 mm)15 mm)

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Sonografie

Abszess: Abszess: irregulirreguläär konturierte pathologischer konturierte pathologische

Kokarde mit Kokarde mit perikolischenperikolischen

echoecho--

armen inhomogenen, zum Teilarmen inhomogenen, zum Teillufthaltigen Strukturenlufthaltigen Strukturen

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VorteilVorteil

UntersucherunabhUntersucherunabhäängig!ngig!

--

Mittel der WahlMittel der Wahl

--

Darstellung von Wandstrukturen und Darstellung von Wandstrukturen und UmgebungUmgebung

NachteilNachteil

--

StrahlenbelastungStrahlenbelastung

--

hhööherer apparativer Aufwandherer apparativer Aufwand

Computertomografie

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CaveCave: Bei (hoch) : Bei (hoch) akuterakuter

DivertikulitisDivertikulitis

wegen Perforationsgefahr.wegen Perforationsgefahr.

Endoskopie

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milder Verlaufmilder Verlauf

(geringe Beschwerden, fehlende (geringe Beschwerden, fehlende peritonealeperitoneale

Reizung):Reizung):

--

Nahrungskarenz (Nahrungskarenz ( flflüüssige Kost)ssige Kost)-- orale Florale Flüüssigkeitszufuhrssigkeitszufuhr-- BreitspektrumantibiotikumBreitspektrumantibiotikum (z. B. Ciprofloxacin + (z. B. Ciprofloxacin +

MetronidazolMetronidazol

schwerer Verlaufschwerer Verlauf(st(stäärkere Beschwerden, hohe rkere Beschwerden, hohe LeukozytoseLeukozytose, hohes Fieber), hohes Fieber)

-- parenterale Ernparenterale Ernäährunghrung-- systemische Antibiosesystemische Antibiose

Akute Divertikulitis

(Lernzielfolie)

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bei Verschlechterung unter der konservativen bei Verschlechterung unter der konservativen Therapie an komplizierten Verlauf denken Therapie an komplizierten Verlauf denken (Chirurg vorstellen!) (Chirurg vorstellen!) bei bei perikolischemperikolischem Abszess: initial eine perkutaneAbszess: initial eine perkutaneAbszessdrainage mAbszessdrainage mööglich, spglich, spääter Operationter Operationsofortige Operation sofortige Operation bei akutem Abdomen bei akutem Abdomen (Perforation)(Perforation)

Intensivierte und operative Therapie

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postdivertikulitischepostdivertikulitische Stenose mit entzStenose mit entzüündlichem Pseudondlichem Pseudo--tumor: operative Sanierung, falls keine eindeutige DDtumor: operative Sanierung, falls keine eindeutige DDzum Karzinom oder zum Karzinom oder SubileussymptomatikSubileussymptomatikchronisch rezidivierende chronisch rezidivierende DivertikulitisDivertikulitis bei 30% Rezidivbei 30% Rezidivmeist schwererer Verlauf und schlechteres Ansprechen meist schwererer Verlauf und schlechteres Ansprechen auf konservative Therapieauf konservative Therapie

Empfehlung:Empfehlung:Nach 2. Nach 2. DivertikulitisDivertikulitis elektiveelektivechirurgische Resektion anstreben.chirurgische Resektion anstreben.

Intensivierte und operative Therapie

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Dickdarm (Lernzielfolie)

Polypen und Polyposis

PolypPolyp:: VorwVorwöölbung der lbung der MukosaMukosa in das Darmlumen in das Darmlumen

PolyposisPolyposis:: > 100 Polypen im Kolon> 100 Polypen im Kolon

Neoplastische PolypenNeoplastische Polypen––

EpithelialeEpitheliale

Polypen (Adenome) 80%Polypen (Adenome) 80%

SolitSolitääres Adenom = res Adenom = PrPrääkanzerosekanzerose

--

5% Entartungsrisiko5% Entartungsrisiko

AdenomatAdenomatööse Polyposis = 100 % Entartungsrisikose Polyposis = 100 % Entartungsrisiko––

PolypPolypöösesses

KarzinomKarzinom––

KarzinoidtumorKarzinoidtumor––

NichtNicht--epithelialeepitheliale

TumorenTumoren

((LipomLipom, , HHäämangiommangiom, , LeiomyomLeiomyom, etc.), etc.)

NichtNicht--neoplastische Polypenneoplastische Polypen––

PeutzPeutz--JeghersJeghers--PolypPolyp

((HamartomHamartom))––

Juveniler PolypJuveniler Polyp––

Hyperplastischer Polyp (CED)Hyperplastischer Polyp (CED)––

EntzEntzüündlicher Polypndlicher Polyp

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Dickdarm (Lernzielfolie)

Adenom (solitär oder multipel)

Pathologie: Pathologie: -- EpithelialerEpithelialer Tumor: Tumor: tubultubuläärr 80%80%tubulotubulo--villvillööss 10%10%villvillööss 10%10%

-- Polyp > 2 cm ist zu 40Polyp > 2 cm ist zu 40--50% bereits entartet50% bereits entartetKlinik: Klinik: -- Zufallsbefund bei der EndoskopieZufallsbefund bei der Endoskopie

-- Blut im Stuhl (Blut im Stuhl (HHäämoccultmoccult--TestTest))-- Bauchschmerzen, Bauchschmerzen, DiarrhoeDiarrhoe

Therapie: Therapie: -- Endoskop. Abtragung mit HistologieEndoskop. Abtragung mit Histologie

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Gestielter Polyp Flacher Polyp

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Sporadisches kolorektales Karzinom

Adenom-Karzinom-Sequenz (genetische Tumorentstehung)

Vogelstein, NEJM 1988

Toribara, NEJM 1995

Normales Hyperproliferatives AdenomNormales Hyperproliferatives Adenom

KarzinomKarzinomEpithelEpithel

Epithel Epithel

APChMLH1

hMSH2

gestörteMethy-

lierung

K-ras

MutationDCC

DeletionP53

Deletionweitere

genetischeVeränderungen

APChMLH1

hMSH2

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Kolorektales Karzinom Die Fakten -

Epidemiologie

Neben Lungen- und Brustkrebs häufigster bösartiger Tumor

60.000 Neuerkrankungen in der BRD /Jahr

Lebenszeitrisiko etwa 5-6%*

Häufigkeitsgipfel liegt im 65. Lj.(Männer = Frauen)

Genetisch mit am besten untersuchte Tumorerkrankung–

Einfache Diagnostik und Klassifikation–

Postoperativ reichlich Tumormaterial–

Gute Prognose und leichte Familienanamnese

* Parkin, Global Cancer

Statistics

1999

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GeneAdenomatöse Polyposis

-

Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)

APC

(proximal

5’)-

(Gardner-Syndrom

APC)-

Turcot-Syndrom

Typ I

(Gliome, non-FAP)

MLH1 / PMS2Typ II

(Medulloblastome, FAP)

APC-

attenuierte FAP

APC

(distal 5’)

Hamartomatöse Polyposis-

Peutz-Jeghers-Syndrom

STK11 / LKB1-

Juvenile Polyposis

SMAD4 / DPC4-

Cowden-Syndrom

PTEN / MMAC1-

„hereditary mixed polyposis syndrome“

? (6q21)

Dickdarm

Hereditäre Polyposis-Syndrome

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Autosomal-dominante Vererbung, Penetranz >95%, sporadisches Auftreten (Neumutationen in 22-46%)

> 100 Polypen (Adenome) im gesamten Kolon und Duodenum Manifestation der Polypen bereits im Kindes-/Jugendalter !Kolonkarzinom im Laufe des Lebens obligat (∅ Alter 35 Jahre)Häufigkeit 1 : 10.000 Personen, ~1% aller kolorektalen KarzinomeTherapie: Totale Kolektomie ab dem 17.-20. Lebensjahr

Sigmakarzinom (pT2N0M0), ED 22 Lj. (c.3927-3931delAAAGA)

Polyposis-Syndrome Familiäre adenomatöse

Polyposis (FAP)

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Autosomal-dominante VererbungIntestinale Polyposis

oft im Dünndarm, Kolon–

Histolog. Hamartome (baumartig verzweigte Muscularis mucosae)

Pigmentflecke auf Lippen-und Wangenschleimhaut (95%)Manifestation im frühen Kindes-bis Erwachsenenalter (w = m)

Peutz, Nederl

Maandschr

Geneesk

1921 Jeghers, NEJM 1949 Hutchinson, Arch Surg

1896

Polyposis-Syndrome

Peutz-Jeghers-Syndrom