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„Neue klassische“ Produktkonzepte
Was gibt es schon und was bringt das eigentlich?
Jochen Ruß
Köln, September 2016
Eine meiner Lieblingsfolien als Vorbemerkung
Was können Versicherer eigentlich besonders gut?
Risikoausgleich schafft großen Nutzen für Kunden! Dieser funktioniert auch bei niedrigen Zinsen.
Probleme für die Versicherer resultierten aus den bisher „dazugegebenen“ Garantien.
Viele Versicherer versuchen, die Vorteile des Risikoausgleichs zu erhalten, diesen
aber mit neuen Garantien zu kombinieren. Das Ergebnis sind neue klassische
Produkte.
2 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Risikoausgleich im Kollektiv und in der Zeit
biometrisch
Kapitalanlage
Agenda
Einführung: Was verstehen wir unter einem klassischen Produkt?
Die „alte Klassik“
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Fazit
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
3 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Einführung: Was verstehen wir unter einem klassischen Produkt?
Klassische Versicherungen bestehen aus 2 Elementen:
Risikoausgleich im Kollektiv und in der Zeit durch kollektive Kapitalanlage
Dieser funktioniert in jedem Zinsumfeld.
eine wie auch immer ausgestaltete Garantie
Diese kann bei niedrigen Zinsen problematisch werden.
Die Garantien mancher „alter“ klassischer Produkte waren (im Nachhinein betrachtet) unangemessen.
Man kann sich streiten, ob sie zu hoch, zu lang oder zu „hochfrequent“ waren.
Neue klassische Versicherungen nutzen nach wie vor die kollektive Kapitalanlage, verbinden diese
jedoch mit niedrigeren und/oder schwächeren Garantien in der Ansparphase, beim Rentenübergang
oder in der Rentenbezugsphase.
Die Reduktion der Garantie wird in der Presse häufig fälschlicherweise als „Abschied von der
Klassik“ bezeichnet.
Fakt ist: Die deutschen Versicherer verabschieden sich nicht von der Klassik. Viele Anbieter
schwächen aber die Garantien klassischer Produkte ab. Klassische Produkte bleiben daneben ein
wichtiger Baustein für chancenreichere Garantieprodukte.
4 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Agenda
Einführung: Was verstehen wir unter einem klassischen Produkt?
Die „alte Klassik“
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Fazit
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
5 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Die alte Klassik
Ausgewählte Eigenschaften
Höhe der Garantien
Bisher sind klassische Produkte meist „maximal“ ausgestaltet, d.h. Garantiezins =
Höchstrechnungszins.
Art und Weise der Garantien
Garantien gelten oft auch für zukünftige Überschüsse.
Langfristigkeit der Garantien
Verrentungswahrscheinlichkeiten steigen Garantien greifen damit für einen sehr (!) langen
Zeitraum.
Garantien gelten auch für „Flexibilitäten“
Erstmalig definierte Rechnungsgrundlagen galten in der Vergangenheit häufig auch für
Zuzahlungen, Beitragserhöhungen, Dynamiken etc. Garantien werden für unbekanntes Volumen
gegeben.
Garantierte Rückkaufswerte
führen auch beim (eigentlich guten) Szenario des Zinsanstiegs ggf. zu Problemen.
6 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Die alte Klassik
Die Rolle des Rechnungszinses bei Klassischen Versicherungen
Der Rechnungszins – einmalig zu Vertragsbeginn festgelegt – spielt bei typischen Klassischen
Versicherungen mehr als eine Rolle:
Reservierungszins
Diskontierung der zukünftig erwarteten Prämien und Leistungen
für die Bewertung der Verpflichtungen (originäre Aufgabe)
Kalkulationszins
Kalkulation der garantierten Ablaufleistung und Ermittlung der
Prämien-Leistungs-Äquivalenz
Garantiezins
jährliche Verzinsung des Deckungskapitals
und insofern Untergrenze für
die jährlich zu deklarierende Gesamtverzinsung
7 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Rech-nungs-
zins
Reser-vierung
Garantie-zins
Kalku-lation
Agenda
Einführung: Was verstehen wir unter einem klassischen Produkt?
Die „alte Klassik“
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Fazit
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
8 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Die drei Phasen einer klassischen Versicherung
Ansparphase Rentenübergang Rentenphase
9 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Die typische klassische Versicherung besteht aus drei „Phasen“.
Eine Modifikation ist grundsätzlich an jeder Stelle möglich.
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen der Ansparphase
10 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Höhe und Art der Garantie
(1) Reduktion des Garantiezinses. Dies bewirkt eine geringere garantierte Ablaufleistung. Hier wird
(im Vergleich zu einer „normalen Klassik“) nur die Höhe der Garantie reduziert.
Evtl. Kombination mit einer Anlage von Überschüssen in Fonds.
Beispiel: INTER GarantIndex, Debeka „Rentenversicherung Chance“
(2) Festlegung einer geringeren garantierten Ablaufleistung und Ausfinanzierung mit einem
„Garantiezinsvektor“. Hier wird die Höhe der Garantie reduziert und die Art der Garantie
abgewandelt (Garantiezinsvektor).
Beispiel: Allianz Perspektive: Die garantierte Ablaufleistung beträgt „nur“ die Bruttobeitragssumme.
Der Garantiezins entspricht dem Höchstrechnungszins, bis das „Garantiekapital“ die bis dahin
bezahlte Beitragssumme erreicht hat. Danach ist der Garantiezins „knapp über Null“, sodass dieser
gerade die Kosten des laufenden Jahres kompensiert.
Grundsätzlich ist diese Idee auch übertragbar auf garantierte Ablaufleistungen unterhalb der
Beitragssumme. Es wird dann vermutlich etwas komplexer zu erklären.
Ansparphase
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen der Ansparphase
11 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Höhe und Art der Garantie:
(3) Die Kapitaleffiziente Klassik (KEK). Stärker endfällige Garantie durch Trennung des jährlichen
Garantiezinses von der garantierten Ablaufleistung. Hier wird vor allem die Art der Garantie verändert
(eine Reduktion der Höhe ist nicht zwingend erforderlich, aber ebenfalls möglich).
Funktionsweise siehe Anhang.
Beispiel: Nach unserer Interpretation öffentlicher Informationen z.B. Gothaer, Postbank, Targo aber
auch die meisten Produkte mit Wahlrecht auf Indexbeteiligung.
(4) Weitere Produktfeatures
Widerrufliche Überschüsse, die erst nach einer gewissen Zeit unwiderruflich werden.
Beispiel: Württembergische PrivatRente Extra.
Vertragsänderungen zu dann gültigen Konditionen, Beispiel: Signal Iduna Flexible Rente
…
Ansparphase
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen der Ansparphase
12 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Abschließende Bemerkungen zur Ansparphase:
Einige Produkte bieten einen Ausgleich für die reduzierte Höhe oder schwächere Art der Garantie.
Möglichkeit, die Überschüsse in geeignete Derivate anzulegen, sodass das gesamte
Vertragsguthaben an einem Aktienindex (o.ä. Bezugswert) partizipiert (Produkte mit Wahlrecht
auf Indexbeteiligung).
höhere Überschüsse in „normalen“ Jahren (Spreizung)
Zur Spreizung bei KEK gibt es noch keine klare Aussage der BaFin.
Grundsätzlich reicht die Modifikation in der Ansparphase alleine nach unseren quantitativen
Analysen nicht aus, um die teilweise anzutreffenden Spreizungen zu rechtfertigen. Vielmehr
scheint auch die Modifikation beim Rentenübergang eine wesentliche Rolle zu spielen.
Ansparphase
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen beim Rentenübergang
Rentenfaktoren beinhalten mehrere Komponenten: Zins, Sterblichkeit und Kosten.
Wenn man das Risiko garantierter Rentenfaktoren „sinnvoll“ misst (also insbesondere auch unter
Berücksichtigung von möglichen zukünftigen Veränderungen von Sterbewahrscheinlichkeiten),
scheinen manche Garantien eher riskant.
Es gibt mehrere Möglichkeiten hierauf zu reagieren:
Manche Anbieter verlangen einen Preis für einen garantierten Rentenfaktor. Beispiel: Continentale
Auch dieser Preis kann u.E. nur dann sinnvoll festgelegt werden, wenn mögliche zukünftige
Veränderungen von Sterbewahrscheinlichkeiten angemessen modelliert werden.
Immer mehr Produkte schwächen die Garantie beim Rentenübergang ab (siehe folgendes, rein
illustratives Beispiel).
13 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Rentenübergang
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen beim Rentenübergang
Wir betrachten verschiedene Arten von garantierten Rentenübergängen, die aus Kundensicht bei
Vertragsabschluss zur selben garantierten Rente in Euro führen. Die Höhe der Garantie ist also
identisch, die Art der Garantie nicht.
Einfaches Beispiel: garantierte Ablaufleistung = 100.000 €
1. Garantierter Rentenfaktor von 50 auf das gesamte Guthaben
Kunde erhält dann das Maximum aus der Rente, die sich mit garantiertem und dann gültigem
Rentenfaktor ergibt.
2. Garantierter Rentenfaktor von 50 auf die garantierte Ablaufleistung
Kunde erhält dann für die garantierte Ablaufleistung das Maximum aus der Rente, die sich mit
garantiertem und dann gültigem Rentenfaktor ergibt. Zusätzlich erhält er für den restlichen Teil
der Ablaufleistung die Rente, die sich mit dann gültigem Rentenfaktor ergibt.
3. Garantierte Rente in Euro, die einer Anwendung eines Rentenfaktors von 50 auf die
garantierte Ablaufleistung entspricht
Kunde erhält dann das Maximum aus der garantierten Rente und einer Rente die sich mit dann
gültigem Rentenfaktor ergibt.
14 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Rentenübergang
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen beim Rentenübergang
Die Tabelle zeigt die ab Rentenbeginn garantierte Monatsrente sowie die bei Rentenbeginn auf Basis
dann vorherrschender Rentenfaktoren „finanzierbaren“ Renten:
Konsequenzen:
bei Vertragsabschluss gleiche garantierte Rente in allen Varianten
Falls der dann gültige Rentenfaktor höher ist: gleiche garantierte Rente in allen Varianten
Falls der dann gültige Rentenfaktor niedriger ist: Jeder Euro Ablaufleistung über der garantierten
Ablaufleistung reduziert das Risiko des Versicherers bei geeigneter Ausgestaltung des
Rentenübergangs.
15 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
finanzierbare Rente Rente Modell 1 Rente Modell 2 Rente Modell 3
Bei Vertragsabschluss garantierte Rente
500 € 500 € 500 € 500 €
finanzierbare Rente Rente Modell 1 Rente Modell 2 Rente Modell 3
Bei Vertragsabschluss garantierte Rente
500 € 500 € 500 € 500 €
Dann gültiger Faktor = 70
Ablaufleistung = 100.000 700 € 700 € 700 € 700 €
Ablaufleistung = 200.000 1.400 € 1.400 € 1.400 € 1.400 €
Dann gültiger Faktor = 50
Ablaufleistung = 100.000 500 € 500 € 500 € 500 €
Ablaufleistung = 200.000 1.000 € 1.000 € 1.000 € 1.000 €
finanzierbare Rente Rente Modell 1 Rente Modell 2 Rente Modell 3
Bei Vertragsabschluss garantierte Rente
500 € 500 € 500 € 500 €
Dann gültiger Faktor = 70
Ablaufleistung = 100.000 700 € 700 € 700 € 700 €
Ablaufleistung = 200.000 1.400 € 1.400 € 1.400 € 1.400 €
Dann gültiger Faktor = 50
Ablaufleistung = 100.000 500 € 500 € 500 € 500 €
Ablaufleistung = 200.000 1.000 € 1.000 € 1.000 € 1.000 €
Dann gültiger Faktor = 30
Ablaufleistung = 100.000 300 € 500 € 500 € 500 €
Ablaufleistung = 200.000 600 € 1.000 € 800 € 600 €
finanzierbare Rente Rente Modell 1 Rente Modell 2 Rente Modell 3
Bei Vertragsabschluss garantierte Rente
500 € 500 € 500 € 500 €
Dann gültiger Faktor = 70
Ablaufleistung = 100.000 700 € 700 € 700 € 700 €
Ablaufleistung = 200.000 1.400 € 1.400 € 1.400 € 1.400 €
Rentenübergang
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Modifikationen in der Rentenphase
Wir erwarten, dass in Zukunft mehr Menschen ihr angespartes Guthaben verrenten werden. Daher
schient es dringend geboten, auch die Risiken, die aus Garantien in der Rentenbezugsphase
resultieren, zu überdenken.
Schon seit langem wurde von vielen Anbietern die Ausgestaltung sogenannter „teildynamischer“
Renten verändert, sodass in der Rentenphase keine weiteren Garantien aufgebaut werden.
Weitere Modifikationen in der Rentenphase scheinen dennoch die Ausnahme zu sein.
Hinweis: Die Kapitaleffiziente Klassik lässt sich (auch wenn es auf den ersten Blick nicht
offensichtlich ist) in die Rentenphase übertragen. Dieses Produkt existiert nach unserem
Kenntnisstand bisher aber ausschließlich in der Schweiz.
16 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Rentenphase
Agenda
Einführung: Was verstehen wir unter einem klassischen Produkt?
Die „alte Klassik“
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Fazit
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
17 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Vorausschauende Sicht von Solvency II / ORSA
18 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Aktiva Passiva
Zustand heute
Aktiva Passiva
Zustand in x Jahren
Bew
ert
ung
Bew
ert
ung
integrierte Projektion von Aktiva und Passiva
z.B. Solvenzkapitalbedarf unter Solvency II
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
z.B. Solvenzkapitalbedarf unter Solvency II
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Vorausschauende Sicht von Solvency II / ORSA
19 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Aktiva Passiva
Zustand heute
Aktiva Passiva
Zustand in x Jahren
Bew
ert
ung
Bew
ert
ung
integrierte Projektion von Aktiva und Passiva
z.B. Solvenzkapitalbedarf unter Solvency II
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
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Y(N)
P Q
z.B. Solvenzkapitalbedarf unter Solvency II
t=0 t=1 … t=T
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Y(i)
Y(N)
P Q
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
integrierte Projektion von Aktiva und Passiva
z.B. Solvenzkapitalbedarf unter Solvency II
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
t=0 t=1 … t=T
Y(1)
Y(i)
Y(N)
P Q
Bew
ert
ung
Innovative Produkte oft nicht abgebildet!
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Vorgehensweise für eine approximative Einschätzung
Schritt 1: Integrierte Projektion und Bewertung von verschiedenen bekannten bzw.
abbildbaren Strategien / Produkten
Analyse der Auswirkung unterschiedlicher bereits abgebildeter Produktklassen („Eckpfeiler“) auf
das Gesamtunternehmen in vorhandenen Modellen
Schritt 2: einzelvertragliche Analyse innovativer Produkte
Verwendung eines stochastischen Profittests zur Approximation der wesentlichen Treiber einer
Solvenzquote
Schritt 3: Einsortierung innovativer Produkte relativ zu den „Eckpfeilern“
basierend auf deren Position relativ zu den Eckpfeilern in Schritt 2
Mit diesem Vorgehen kann man die Auswirkungen unterschiedlicher Produktstrategien analysieren,
selbst wenn die zugehörigen Produkte nicht im Projektionsmodell abgebildet sind.
20 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Vorgehensweise für eine approximative Einschätzung (Veranschaulichung der Idee)
Schritt 1: Integrierte Projektion und Bewertung
von verschiedenen bekannten bzw. abbildbaren
Strategien / Produkten („Eckpfeiler“)
Schritt 2: einzelvertragliche Analyse innovativer
Produkte
Verwendung eines stochastischen
Profittests
Schritt 3: Einsortierung
innovativer Produkte relativ
zu den „Eckpfeilern“
21 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
SCR
Eigenmittel PVFP
SCR
Agenda
Einführung: Was verstehen wir unter einem klassischen Produkt?
Die „alte Klassik“
Wo setzen neue klassische Produkte an?
Und wie kann der Produktentwickler messen, was das alles bringt?
Fazit
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
22 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Fazit
„Alte“ klassische Versicherungen können im aktuellen Marktumfeld oft nicht mehr mit vertretbaren
Risiken angeboten werden.
Es gibt deshalb bereits zahlreiche „neue“ klassische Versicherungen am Markt.
Sinnvolle Modifikationen in der Ansparphase, beim Rentenübergang und in der Rentenphase sind
möglich.
Es gibt Möglichkeiten, bereits im Produktentwicklungsprozess die Auswirkungen unterschiedlicher
innovativer Produkte auf die Solvenzsituation zu approximieren und so eine für die individuelle
Situation eines Unternehmen optimale Vorgehensweise zu ermitteln.
Einige Versicherer denken derzeit auch intensiv über einen Runoff ihres Leben-Geschäftes nach. Für
viele Versicherer scheint hingegen Redesign sinnvoller als Runoff. Mit der dargestellten
Vorgehensweise lassen sich auch diese beiden Strategien vergleichen und quantitativ bewerten.
23 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
80.000
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Überschüsse (Gesamtverzinsung 2,5%)
Deckungskapital mit Garantieverzinsung
prospektives Mindest-Deckungskapital
garantierte Ablaufleistung
Anhang
Eine konkrete Ausgestaltungsmöglichkeit der „kapitaleffizienten Klassik“
Schritt 1
Basisvertrag
normale Klassik mit
0% Rechnungszins
Schritt 2
zusätzliches
Leistungsversprechen
garantierte Mindest-
ablaufleistung und
zugehörige Mindest-
reserve
Konsequenz aus Versicherersicht (beim einfachst möglichen Produkt):
Die „Verzinsungsanforderung“ für das nächste Jahr ist in vielen Szenarien 0%
Wenn bei einer Verzinsung mit 0% das Vertragsguthaben am Ende des Jahres unter das
Mindestdeckungskapital fallen würde, ergibt sich eine entsprechen höhere Verzinsungsanforderung
(maximal 0,9%)
24 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Garantieleistung des „Basisvertrags“ (Basisvertrag = bisherige klassische
Lebensversicherung mit Rechnungszins 0%)
zusätzliches Leistungsversprechen
Überschüsse des „Basisvertrags“ erhöhen die Garantie des Basisvertrags
Basisvertrag
Beis
pie
l: E
inm
alb
eitra
g
Life
Research
Health
Non-Life
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
Beratungsangebot
25 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
Aus- und Weiterbildung
Produktentwicklung
Schnittstelle Bank/VU
Markteintritt
Zweitmarkt
Tarifierung und Produktentwicklung
Schadenreservierung
Risikomodellierung
aktuarielle und finanzmathematische Fragen der privaten
Krankenversicherung
Solvency II ▪ Asset-Liability-Management ▪ Embedded Value
aktuarielle Modellierung ▪ Data-Mining ▪ wert- und risikoorientierte Steuerung
Projektkoordination ▪ strategische Beratung ▪ M&A
aktuarielle Großprojekte ▪ aktuarielle Tests
Überbrückung von Kapazitätsengpässen
… weitere Informationen
unter www.ifa-ulm.de
Handout
Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
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26 © September 2016 „Neue klassische“ Produktkonzepte
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