die geschichte der europäischen integration werte - perspektiven mag. karl-heinz wanker, mba msc...
Post on 05-Apr-2015
108 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Die Geschichte der Europäischen Integration
Werte - Perspektiven
Mag. Karl-Heinz Wanker, MBA MScStabsabteilung EU-Koordination
Europäische IntegrationPioniere eines „United States of Europe“
1923 Graf Coudenhove Kalergi, Gründer Paneuropa-Bewegung (1. Massenbewegung für europäischen Staatenbund)
"Vereinigte Staaten von Europa" nach Vorbild Schweiz als Gegengewicht zu damaligen Weltmachten USA, Russland
und britisches Empire
1929 Aristide Briand (fr. AM) & Gustav Stresemann (dt. AM) :
Friedensnobelpreis für Engagement zur Friendssicherung in Europa
(Verträge von Locarno)
Briand Memorandum über Gestaltung einer europäischen Bundesordnung
im Rahmen des Völkerbundes
Sir Winston Churchill (1874-1965, GB Premier)→ nur vereintes Europa ist Garant für Friede
1946 Berühmte Rede an der Züricher Universität:“Unter- und innerhalb dieser weltumfassenden Konzeption müssen wir die
europäische Völkerfamilie in einer regionalen Organisation neu zusammenfassen, die man vielleicht die Vereinigten Staaten von Europa nennen könnte. Der erste praktische Schritt wird die Bildung eines Europarates sein. Wenn zu Beginn nicht alle Staaten Europas der Union beitreten können oder wollen, so müssen wir trotzdem damit anfangen und diejenigen, die wollen, und diejenigen, die können, sammeln und zusammenführen.
.... Bei all diesen dringenden Aufgaben müssen Frankreich und Deutschland zusammen die Führung übernehmen. Großbritannien, das britische Commonwealth, das mächtige Amerika, und, so hoffe ich wenigstens, Sowjetrussland, sollen die Freunde und Förderer des neuen Europa sein...."!
Europäische IntegrationPioniere für ein „United States of Europe“
1947 Europäisches Wiederaufbauprogramm - ERP (Marshall-Plan)
1948 Gründung der Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC), ab 1961 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung = OECD)
1949 Gründung des Europarates als Staatenbund der demokratischen
Staaten Europas
Gründung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe
Gründung der NATO (USA, Kanada, UK, ISL, NO, DK, F, P, I, Benelux-Länder)
Europäische IntegrationErste konkrete Schritte nach dem 2. Weltkrieg
Robert Schuman (1886-1963) Franz. Außenminister schlägt Zusammenlegung der Kohle und Stahlproduktion von F und D vor
9. Mai 1950 - Schuman Erklärung:
“Gesamtheit der dt.-franz. Produktion von Kohle und Stahl unter gemeinsame oberste Autorität innerhalb einer Organisation stellen, die der Mitwirkung anderer Staaten Europas offensteht.„
Europäische IntegrationGründerväter der Europäischen Union
Jean Monnet (1888-1979) war Urheber des Schuman Plans
heute wird der 9. Mai als Europatag gefeiert
18. April 1951 in ParisEGKS
Vertragsunterzeichnung
Die sechs Gründerstaaten B, D, F, I, Lux, NL unterzeichnen den Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS bzw. Montanunion)
→ Gemeinsames Management dieser Industrie damit kein Land im Alleingang Kriegswaffen produzieren kann
Europäische IntegrationEuropäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
Europäische Integrationweitere Gründerväter
Konrad Adenauer (1876-1967)1. Kanzler der BRD, Aussöhnung mit F, Wiederannäherung BRD an
Europa
Alcide de Gasperi (1881-1954)Italienischer Premier, großer Einsatz für europäische Einheit
Walter Hallstein (1901-1982)1. Präsident der europäischen Kommission, Verankerung der Demokratie in Westeuropa (Hallstein Doktrin)
Paul Henri Spaak (1899-1972)führende Persönlichkeit bei der Ausarbeitung der Verträge von Rom
Altiero Spinelli (1907-1986)maßgeblich beim vom EP ausgearbeiteten Vertragsentwurf zur
Gründung der EU
Europäische IntegrationRückschritte und Fortschritte der 6 Gründerstaaten
1954 Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)französische Nationalversammlung ratifiziert nichtScheitern der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG)
1954 Gründung der WEU (6+UK): kollektiver Beistandspakt
1955 Konferenz von Messina: Ausdehnung der wirtschaftlichen Integration auf alle Sektoren und gemeinsame Atomenergiepolitik
1957 Unterzeichnung der Römer Verträge am 25.3.1957
→ Gründung Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) Gemeinsamer Markt: angestrebt wird Freizügigkeit von
Personen, Waren und Gütern → Gründung Europäische Atomgemeinschaft (EAG)
1958 Inkrafttreten der Römer Verträge am 1. Jänner 1958
Europäische IntegrationGründungsverträge der Gemeinschaften
EWG Vertrag EGKS VertragEuratom Vertrag
1989 Delors-Vorschlag über Europäischen WirtschaftsraumÖsterreichischer BeitrittsantragFall der Berliner Mauer, Zusammenbruch des Kommunismus
1990 Auflösung des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe
1992 Unterzeichnung des Vertrages von Maastricht (1.11. in Kraft): Vorschriften für künftige gemeinsame Währung sowie für Außen-
und Sicherheitspolitik und engere Zusammenarbeit in Justiz und Inneres. „Europäische Gemeinschaft“ heißt offiziell „Europäische Union“
1993 2x Volksabstimmungen in DK, deutsches Bundesverfassungsgericht
EWR-Abkommen zwischen EFTA und EGNegative EWR-Abstimmung in der Schweiz, positive in
Liechtenstein 1993 Inkrafttreten des Europäischen Binnenmarktes: freier Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr ist Wirklichkeit
Europäische IntegrationMeilensteine zu einer „ever deeper Union“
1994 Inkrafttreten des EWR-Vertrages
1995 Wegfall der Grenzkontrollen für Reisende aus B, D, F, LUX, NL, P und SP (Schengen Übereinkommen); Österreich seit 1.12.1997
1995 EU Beitritt von Österreich, Schweden Finnland; N lehnt erneut ab
1997 Unterzeichnung des Vertrages von Amsterdam (1. Mai 1999 in Kraft):
Reform EU-Organe, Stärkung Europas in der Welt, Förderung von Beschäftigung und Bürgerrechten
1999 Inkrafttreten der 3. Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion
Europäische IntegrationMeilensteine zu einer „ever deeper Union“
2000 7./11. Dez: Vertrag von Nizza, (Inkrafttreten 1.2.2003)
2000 7. Juni: 53,87% der Iren lehnen Vertrag von Nizza in Volksabstimmung ab
19. Okt: 2. Referendum: 62,9% der Iren stimmen für Ratifizierung
2002 1. Jänner: Einführung des Euro Bargelds in 12 Ländern
2003 März: EU übernimmt friedens-erhaltende Maßnahmen am Balkan
(Mazedonien, Bosnien- Herzegowina). Interne Vereinbarung über Raum des Friedens, der Sicherheit und des Rechts bis 2010
Europäische IntegrationMeilensteine zu einer „ever deeper Union“
Europäische IntegrationMeilensteine zu einer „ever deeper Union“
2005 22./23. März: Mid-Term Review Lissabon Strategie29. Mai: EU-Verfassung: negatives
Referendum Frankreich (54,8% dagegen)1. Juni EU-Verfassung: negatives Referendum
Niederlande (61,7% dagegen)
2007 1. Jänner: EU Beitritt BG und RO
26./27.Juni: Beschluss über EinsetzungRegierungskonferenz
13. Dez: Unterzeichnung des neuen Vertragsin Lissabon: Anpassung von Institutionen und
Arbeitsverfahren, Stärkung der demokratischen Legitimität, gemeinsame Grundwerte als Fundament: EU wird demokratischer, effizienter und transparenter!
Juni 2005 - Juni 2007 „Reflexionsphase“
Europäische IntegrationMeilensteine zu einer „ever deeper Union“
2008 12. Juni: Irland lehnt in Referendum den Vertrag ab
11./12. Dez: ER legt neuen Fahrplan fest: Lissabon Vertrag soll vor Ende 2009 in Kraft treten
2009 18./19. Juni: Irland bekommt beim ER gewünschten rechtlichen Garantien (Abtreibungsverbot, Neutralität, Steuerhoheit)
2. Okt: 2. irisches Referendum: überwältigende Mehrheit von 67,1% für den Vertrag von Lissabon!
13. Nov: CZ ratifiziert den Vertrag als letztes Mitgliedsland nach Zugeständnissen (opt out bei Grundrechtecharta)
1. Dez: Der Vertrag von Lissabon tritt in Kraft!
EU hat erstmals ständigen Präsidenten und Außenminister (Hoher Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik)
2010 9. Feb: neue Kommission tritt ihr Amt an (Barroso II)
1973 Norderweiterung: EG-BeitrittDänemark, Großbritannien und IrlandNegative Volksabstimmung in Norwegen
1981 1. Süderweiterung - EG-Beitritt Griechenland(nach negativem Kommissionsavis!)
1986 2. SüderweiterungEG-Beitritt Spanien und Portugal
1995 EU-Beitritt Österreich, Schweden, FinnlandErneut negative Volksabstimmung in Norwegen
Europäische Integration„ever larger Union“ von 6 auf 15 MS
die EG hat 12 MS
2003 Beitrittsvertrag mit 10 neuen Mitgliedstaaten in Athen
2004 1. EU-Osterweiterung - größte Erweiterung in der Geschichte von 15 auf 25 Mitgliedstaaten: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei,
Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern treten am 1. Mai bei
2007 2. EU-Osterweiterung - EU Beitritt von Bulgarien und Rumänien
Europäische Integration„ever larger Union“ von 15 auf 27 MS
die EU hat 27 Mitgliedstaaten!
Europäische IntegrationHerausforderungen der kommenden Jahre
Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise: Wiederbelebung des
Wirtschaftswachstums, Bekämpfung der ausufernden
Staatsverschuldung
Bekämpfung von Arbeitslosigkeit
Stärkung der Demokratie: mehr Einbeziehung der Bürger
Klimaschutz und Energiesicherheit
Bürokratieabbau
Bildung, Forschung und Innovation
Mehr Europa im globalen Wettbewerb
Sicherheit der EU Bürger
EU Erweiterung
Europas Positionierung in der Weltpolitik
Danke für ihre Aufmerksamkeit!
Rückfragen: Stabsabteilung EU-Koordination
Leiter: MMag. Christian Mandl mailto:christian.mandl@wko.atTel.Nr.: 0590 900 - 4316
Öffentlichkeitsarbeit: Mag. Karl-Heinz Wanker, MBA MSc
mailto:karlheinz.wanker@wko.atTel.Nr.: 0590 900 - 4202
top related