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Post on 17-Sep-2018
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Fertighaus-Modernisierung
für mehr Wohnkomfort
und Wertsteigerung
FERMACELL2
FERMACELL war die erste Gipsfaser-Platte am
Markt. Seit über 30 Jahren steht die Marke für
qualitativ hochwertigen Trockenbau.
Im starken Verbund
Mehrwert ohne Mehrkosten
Xella Trockenbau-Systeme
steht für mehr als nur
Gipsfaser-Platten.
Wir stehen für:
Innovation
Markenqualität
Komplett-Systemlösungen
Serviceleistungen
Kundennähe
kompetente Partnerschaft
fachkundige Beratung
Innovativer Partner
Seit dem Jahr 2002 gehört
FERMACELL zur Geschäftseinheit
Xella Trockenbau-Systeme GmbH,
die vorrangig Komplettsysteme für
den Trockenbau sowie den Holzbau
produziert und vertreibt.
Im starken Verbund hat Xella
Trockenbau-Systeme es geschafft,
in kürzester Zeit national und
europaweit im Baustoffmarkt eine
führende Stellung einzunehmen.
Um diese Position im Markt nicht
nur zu halten, sondern weiter aus-
zubauen, entwickeln wir permanent
neue anwenderfreundliche Produkte
und innovative Lösungen, die auf
die Bedürfnisse des Marktes zuge-
schnitten sind.
Neues Bauen
Unser Claim „Neues Bauen“
steht für den Anspruch, mit
Innovationen den Markt voranzu-
treiben und das Bauen effi zienter,
kostengünstiger und schneller zu
gestalten. Unsere Ingenieure und
Anwendungstechniker arbeiten un-
entwegt an einer Vielzahl weiterer
Neuerungen und Einsatzmöglich-
keiten, mit denen wir uns den
künftigen Anforderungen des
Marktes stellen werden.
Inhalt 3
Inhaltsverzeichnis
Im starken Verbund..................................................................................... 2
Fertighäuser modernisieren – für die Gegenwart und Zukunft.............. 4-5
FERMACELL – richtungsweisende und sichere Ausbausysteme................ 6
FERMACELL – seit Jahrzehnten erfolgreich im Baubereich zuhause........ 7
Wann und warum modernisieren?.......................................................... 8-9
Wärmeschutz....................................................................................... 10-11
Feuchteschutz, Luftdichtheit und Lüften................................................... 12
Brandschutz und Schallschutz.................................................................. 13
Planung der Modernisierungsmaßnahmen / Heizenergieverbrauch.. 14-15
Eine gute Vorbereitung führt zum Erfolg............................................. 16-17
Änderung in der Raumaufteilung........................................................ 18-19
Außenwände........................................................................................ 20-21
Dachgeschoss...................................................................................... 22-23
Geschossdecken und Estriche............................................................. 24-25
Trennwände......................................................................................... 26-27
Sanitärbereiche......................................................................................... 28
Kellerräume.............................................................................................. 29
Außenwände – Dämmung von außen.................................................. 30-31
Außenwände – Dämmung von innen................................................... 32-33
Außenwände mit Vormauerschale............................................................ 34
Dämmung von innen und außen................................................................ 35
Dachgeschoss – Dämmung von innen................................................. 36-38
Dachgeschoss – Dämmung von außen...................................................... 39
Geschossdecke – zum Dachgeschoss................................................. 40-41
Decken zum bereits ausgebauten Obergeschoss............................... 42-43
Dachgeschossdecken – Decken zum nicht ausgebauten
Dachgeschoss oder Spitzboden........................................................... 44-45
Trennwände......................................................................................... 46-47
Kellerdecke – Dämmung von unten.......................................................... 48
Bodenplatte – Dämmung von oben........................................................... 49
FERMACELL Produkte und Zubehör................................................... 50-51
Der Abdruck der Fotos auf der Titelseite, sowie den Seiten 2, 3, 20 und 21
erfolgt mit freundlicher Genehmigung der ok BAUSERVICE GMBH.
Unser Dank geht auch an FIZ-Karlsruhe, BINE-Informationsdienst, Bonn
für die Nutzung einiger Informationen aus dem Handbuch: Energieeffi ziente Altbauten -
Durch Sanierung zum Niedrigenergiehaus – ISBN-10: 3-934595-55-3
Fertighäuser modernisieren –
für die Gegenwart und Zukunft
Im Laufe der Jahre können durch
veränderte Familiensituationen
an einem bestehenden Wohnhaus
Umbau- oder Modernisierungsmaß-
nahmen erforderlich werden. Oft-
mals stehen Räume oder Geschosse
leer oder sie sollen künftig anders
genutzt werden.
So ergeben sich neue Wohnper-
spektiven und Ansprüche, die im
Zuge einer Fertighaus-Modernisie-
rung einfach zu realisieren sind:
Wohnraum umnutzen
Wohnkomfort erhöhen
gesundes Raumklima schaffen
Behaglichkeit steigern
energetische Verbesserung
In den Jahren von 1965 bis 1985 wurden schätzungs-
weise 465.000 Fertighäuser in Holz- und Tafelbau-
weise errichtet. Viele dieser Häuser werden heute
bereits in der dritten Generation genutzt.
Der Wärmeschutz von Fertighäu-
sern aus den 60er Jahren war für
damalige Verhältnisse sehr gut.
In den meisten Fällen ist diese
Wärmedämmung jedoch, unter an-
derem wegen der explodierenden
Energiekosten, heute nicht mehr
ausreichend.
Aus diesem Grund ist bei einer an-
stehenden Modernisierung die en-
ergetische Verbesserung, auch bei
Fertighäusern, ein besonders wich-
tiges Kriterium.
Machen Sie Ihr Fertighaus
fi t für die Zukunft!
FERMACELL hilft Ihnen
dabei.
Fertighaus–Modernisierung4
Diese Broschüre „FERMACELL
Fertighaus-Modernisierung für
mehr Wohnkomfort und Wertstei-
gerung“ von Xella Trockenbau-
Systeme gibt effi ziente und innova-
tive Informationen über Baustoffe,
Baukonstruktionen und Bauphysik.
FERMACELL stellt praxisnahe
Lösungen zur Energieeinsparung
vor und gibt Tipps für die Verbes-
serung des Wärme-, Brand- und
Schallschutzes.
Modernisierungs-
maßnahmen an
Fertighäusern sollten
mit Spezialisten
geplant und
koordiniert werden.
Weitere praxisnahe Informationen
für Ihr Modernisierungsvorhaben
geben Ihnen:
Architekten
Baustoffhändler
Energieberater
Fertighaushersteller
Sanierungsspezialisten
Schornsteinfeger
Verarbeiter und
Handwerksbetriebe
Xella Trockenbau–Systeme 5
FERMACELL6
Gipsfaser-Programm
FERMACELL ist das Original unter
den Gipsfaser-Platten. Sie beste-
hen aus recycelten Papierfasern,
Gips, Wasser und werden unter
hohem Druck gepresst. Das spezi-
elle Herstellungsverfahren macht
die Platten so stabil, belastbar und
widerstandsfähig gegen mecha-
nische Belastungen. FERMACELL
Platten lassen sich universell als
Bau-, Feuerschutz- und Feucht-
raumplatte einsetzen, sind baubio-
logisch geprüft und sorgen zudem
für ein gutes Raumklima.
FERMACELL – richtungsweisende
und sichere Ausbausysteme
Prüfzeugnisse, Zulassungen und Zertifi kate
Brand- und Schallschutzprüf-
zeugnisse
Zulassungen, z. B. für Wände
in Holztafelbauart mit Gipsfaser-
Platten und Powerpanel HD
europäisch technische
Zulassungen für Gipsfaser-
Platten und Powerpanel H2O
FERMACELL baubiologisch
empfehlenswert; Institut für
Baubiologie Rosenheim (IBR)
gesundheitlich unbedenklich
und emissionsarm zertifi ziert;
Kölner eco-Umweltinstitut
Powerpanel-Familie
Die „Powerpanel“-Familie steht
für zementbasierte, glasfaserbe-
wehrte Platten, die das klassische
FERMACELL Produktprogramm
erweitern.
Mit der Powerpanel HD wird ein
Produkt speziell für Außenwand-
konstruktionen angeboten. Die
Sandwichplatte gewährleistet einen
dauerhaft wirksamen Wetterschutz
und hat auch statisch einiges zu
bieten.
Jede Menge Vorteile für den
Einsatz in Nassräumen, ob im
Bad mit Dusche, in Sanitärräumen
oder im Wellnessbereich, bietet die
Powerpanel H2O für die Wand und
Powerpanel TE für den Boden.
FERMACELL 7
FERMACELL – seit Jahrzehnten
erfolgreich im Baubereich zuhause
FERMACELL
Estrich-Elemente
Das Programm bietet Estrich-
Elemente mit oder ohne Kaschie-
rungen – wahlweise als Holzfaser,
Mineralwolle oder Hartschaum
in unterschiedlichen Dicken.
Für Fußboden-Warmwasser-
heizungen hat FERMACELL
ein speziell entwickeltes Element
in 25 mm Dicke im Programm.
Powerpanel TE
Boden-Elemente für den
barrierefreien Ausbau von
Nassräumen. Die Elemente
eignen sich speziell für Böden
mit starker Feuchtebelastung.
Böden mit bodengleichen
Einläufen sind mit speziell
entwickelten „Duschelementen“
realisierbar.
Die Anforderungen an moderne Baustoffe werden immer höher, Komfortansprüche
steigen, schnelle und qualitativ hochwertige Lösungen sind gefragt. FERMACELL
bietet ideale Trockenbau-Produkte für die Modernisierung von Fertighäusern.
FERMACELL
Gipsfaser-Platten
sind in allen bauüblichen
Formaten und Dicken lieferbar,
um wirtschaftliche Konstruk-
tionen mit hervorragenden
Eigenschaften rationell erstellen
zu können.
Powerpanel H2O
für Wände und Decken in Nass-
räumen mit dauerhafter und
hoher Feuchtigkeit geeignet.
Hierzu zählen Bäder, Wellness-
bereiche, Saunen, Duschen
und Sanitärräume.
Powerpanel HD
Außenwandplatten für den
äußeren Wandabschluss bei der
Holzrahmenbauweise. Sie erfüllen
tragende und aussteifende Funk-
tionen und sind direkt als Putzträ-
gerplatte verwendbar. Sie können
aufgrund der guten Brandschutz-
eigenschaften auch für Grenzbe-
bauungen eingesetzt werden.
Foto links:
Eine schlechte Dämmung führt trotz der hohen Raumtemperatur von 23,5 °C
zu großen Temperaturunterschieden im Raum – von Behaglichkeit kann keine Rede sein.
Foto unten:
Eine gute Wärmedämmung führt auch bei niedrigen Raumtemperaturen von 19,5 °C
zu geringen Temperaturunterschieden im Raum – Behaglichkeit pur.
1. Warum modernisieren?8
Die Gründe für die Moderni-
sierung eines bestehenden
Gebäudes sind vielfältig. In den
meisten Fällen werden Moder-
nisierungsmaßnahmen unter
ästhetischen Gesichtspunkten
durchgeführt.
Ein weiterer Grund für Modernisie-
rungsmaßnahmen, auch bei Fertig-
häusern, kann Verschleiß bzw. der
Funktionalitätsverlust von Bau-
teilen sein.
Die Nutzungsdauer von Bauteilen
beträgt:
Fassaden / Dächer 40-60 Jahre
Fenster / Türen 20-30 Jahre
Elektro- / Heizungs-, Sanitär-
installation ca. 30 Jahre
Heizkessel / Sanitärobjekte
und -armaturen 15-25 Jahre
Und nicht zu vergessen ist die
energetische Verbesserung der
Außenhülle. Zudem kann durch
die Verbesserung der Wärme-
dämmung eine Amortisation der
Investition im Laufe der Jahre
erfolgen, da die anfallenden
Heizkosten langfristig gesenkt
werden. Darüber hinaus verbes-
sern diese Maßnahmen die Wohn-
qualität und erhöhen somit den
Wert von Wohneigentum.
Wann und
warum
modernisieren?
Um zu prüfen, ob es sinnvoll ist
bei einem Fertighaus Maßnahmen
zur energetischen Verbesserung zu
ergreifen, kann der überschlägige
Jahresprimärenergieverbrauch
errechnet werden (siehe Seiten
14-15). Dadurch lassen sich mög-
liche Verbesserungsmaßnahmen
erkennen. Zudem können bei
Bedarf Energieberater hinzuge-
zogen werden. Die Beratung sowie
die Modernisierungsmaßnahme
wird zum Teil vom Staat gefördert.
Mehr Infos: www.foerderdata.dewww.bine.info
Weitere Gründe für eventuelle
Modernisierungsmaßnahmen sind:
Beseitigung von Schallschutz-
problemen
Erfüllung von Brandschutz-
anforderungen
Beseitigung vorhandener
Schadstoffbelastungen
Nutzungsänderung der
Räumlichkeiten
Erhöhung des Gebäudewertes
Verbesserung der Behaglich-
keit und des Raumklimas
Die Behaglichkeit bzw. ein behag-
liches Raumklima fördert das
physische und psychische Wohl-
befi nden des Menschen.
Sie werden beeinfl usst durch:
Raumlufttemperatur
Temperatur der Raumum-
schließungsfl ächen
Raumluftfeuchtigkeit
Luftbewegung im Raum
Luftreinheit
körperliche Aktivität
Heizung ca. 25%
Dach ca. 15%
Wand ca. 25%
Fenster ca. 15%
Boden ca. 5%
Lüftung ca. 15%
1. Warum modernisieren? 9
Unabhängige Fach-
ingenieure erarbeiten
maßgeschneiderte
Modernisierungs-
maßnahmen.
Fachkompetenz gefragt
Damit bei einer geplanten Moder-
nisierungsmaßnahme Fehler ver-
mieden oder keine wichtigen
Details vergessen werden, sollte
eine fachmännische Analyse
des Gebäudes erfolgen.
Bei größeren Eingriffen in die
Bausubstanz ist auf jeden Fall
ein erfahrener Architekt oder
Bauingenieur einzubeziehen.
Statische Berechnungen,
der korrekte Einbau der Dämm-
stoffe und die Beseitigung von
Wärmebrücken setzen ein fach-
männisches Know-how voraus.
Durch eine unsachgemäße Aus-
führung kann es aufgrund
bauphysikalischer Gesetze zu
Feuchteschäden kommen.
Gründe zu Feuchte-
schäden führen.
Nachhaltiges Bauen
Nachhaltiges Bauen strebt für
alle Phasen des Lebenszyklus
von Gebäuden eine Minimierung
des Verbrauchs von Energie und
Ressourcen sowie eine möglichst
geringe Belastung der Umwelt an.
Dies betrifft die Planung, die Er-
stellung, die Nutzung und den
Rückbau.
Besondere Beachtung fi ndet dabei
immer mehr die Entsorgung der
Materialien oder Bauteile am Ende
der Nutzung.
Alte oder neue Heizungsanlage?
Bevor ein kostspieliger Austausch
der vorhandenen Heizungsanlage
erfolgt, sollten alle Möglichkeiten
überprüft werden, die Wärmever-
luste zu reduzieren.
Durch die energetische Ver-
besserung der Gebäudehülle
bzw. einzelner Bauteile kann
durch die Absenkung der Vor-
lauftemperatur die vorhandene
Heizanlage effi zienter betrieben
oder eine neue Anlage kleiner
und damit wirtschaftlicher dimen-
sioniert werden. Um die Energie-
effi zienz dieser modernen Anlage
optimal nutzen zu können, ist eine
Wärmebedarfsberechnung sowie
die Berechnung der neuen Heiz-
körper bzw. Fußbodenheizung
notwendig.
Beispiel eines modernisierungsbedürftigen Fertighauses mit
möglichen Energieverlusten über die verschiedenen Bauteile.
1. Warum modernisieren?10
Wärmeschutz
Fertighäuser aus der Zeit zwi-
schen 1965 bis 1980 übertrafen
die Anforderungen der damals
gültigen Wärmeschutzverordnung.
Sie entsprechen aber sicherlich
nicht mehr dem Stand der jetzt
gültigen Energieeinsparverord-
nung (EnEV). Aus diesem Grund
ist eine energetische Modernisie-
rung der Gebäudehülle sowie ggf.
eine Anpassung der Anlagentech-
nik zur Energie- und Kostenein-
sparung unbedingt ratsam.
Eine derartige Modernisierung
schont nicht nur die Umwelt son-
dern erhöht den Wohnwert der
Immobilie erheblich. Die höheren
Oberfl ächentemperaturen an
Wand, Decke und Fußboden wer-
den als angenehm und behaglich
empfunden und gleichzeitig werden
die Heizkosten deutlich reduziert.
Energieeinspar-verordnung (EnEV)
In der Energieeinsparverordnung
wird die Anlagentechnik und die
energetische Qualität des Gebäu-
des bewertet. Die EnEV trat die
Nachfolge der Wärmeschutzver-
ordnung und der Heizanlagenver-
ordnung an. In der EnEV werden
Höchstwerte des zulässigen
Jahres-Primärenergiebedarfs
für Neubauten vorgegeben.
Der Primärenergiebedarf gibt den
gesamten Prozess von der Gewin-
nung des Brennstoffes bis hin zur
Wärmeabgabe im Raum wieder.
Es wird der Energieträger mit Um-
wandlungsverlusten und Transport
bewertet und ebenfalls die Aus-
wahl der Anlagentechnik inklusive
Standort der Anlage, Energievertei-
lung, Art und Anordnung der Heiz-
fl ächen, Speicherung und Vertei-
lung bei der Warmwasserbereitung
unter Berücksichtigung der Wär-
meverluste und Hilfsenergien.
Entwicklung der Energiestandards.
Auch für bestehende Gebäude
gibt es bestimmte Anforderungen,
wobei diese aber so gestaltet wur-
den, dass Maßnahmen in einem
wirtschaftlich vertretbaren Rahmen
bei Änderung, Umnutzung oder
Nachrüstung umzusetzen sind.
Eigentümer von selbst bewohnten
Ein- und Zweifamilienhäusern
sind von den Nachrüstpfl ichten
nicht betroffen, wenn sie seit dem
01.02.2002 eine Wohnung selbst
bewohnen. Bei Eigentümerwech-
sel gibt es eine zweijährige Über-
gangsfrist.
Änderung bestehender Gebäude
Die Anforderungen an die energe-
tische Modernisierung von Bautei-
len der Gebäude sind dann vorge-
sehen, wenn ohnehin eine Moder-
nisierung oder ein Austausch von
Bauteilen durchgeführt wird.
Dadurch lassen sich die Maßnah-
men wirtschaftlich durchführen.
Die Anforderungen gelten, wenn
mehr als 20 % der Bauteilfl äche
gleicher Orientierung bei Außen-
wänden, außen liegenden Fenstern,
Fenstertüren und Dachfl ächenfen-
stern verändert werden. Bei allen
anderen Außenbauteilen kommen
die Anforderungen bei Verände-
rungen von mehr als 20 % der
Bauteilfl äche zum Tragen.
Die Verbesserung des Wärme-
schutzes muss erfolgen, wenn z. B.:
Dämmschichten eingebaut
werden
eine Außenwand von innen oder
außen verkleidet wird,
der Außenputz einer Wand
erneuert wird, falls der U-Wert
der bestehenden Wand
0,9 W/(m²K) überschreitet
Fenster oder Verglasungen
erneuert werden
das Dach neu gedeckt oder
von innen verkleidet wird
Feuchtigkeitssperren oder
Drainagen im Kellerbereich
eingebaut werden
ein neuer Fußbodenaufbau
über unbeheizten Räumen
bzw. Erdreich eingebaut wird.
Dabei müssen für die Bauteile fol-
gende Wärmedurchgangs-
koeffi zienten (U-Werte) eingehal-
ten werden:
Außenwände außen 0,35 W/(m²K)
Außenwände innen 0,45 W/(m²K)
Fenster 1,7 W/(m²K)
Verglasungen 1,5 W/(m²K)
Dach, Decke 0,30 W/(m²K)
Dachschräge 0,30 W/(m²K)
Flachdach 0,25 W/(m²K)
Kellerdecke unten 0,40 W/(m²K)
Kellerdecke oben 0,50 W/(m²K)
Kellerwand außen 0,40 W/(m²K)
Kellerwand innen 0,50 W/(m²K)
1. Warum modernisieren? 11
Übersichtliche Ausgabe der Ergebnisse als Einzelausdruck
Wärmebrücken
Wärmebrücken sind energetische
Schwachstellen in der Gebäude-
außenhülle und sollten unbedingt
vermieden werden.
Die zusätzlichen Verluste über kon-
struktiv und geometrisch bedingte
Wärmebrücken erhöhen im ungün-
stigen Fall den Heizwärmebedarf
eines Gebäudes durchaus um 25 %
und mehr. Gut durchdachte Detail-
lösungen helfen diesen „Wärme-
klau“ zu stoppen und somit die
Umwelt und den Geldbeutel zu
schonen.
Wärmebrücken lassen stets auch
die raumseitige Oberfl ächentempe-
ratur sinken und es kann Tauwasser
entstehen. Die Behaglichkeit für den
Raumnutzer fällt, nur Schimmel-
pilze fühlen sich an Wärmebrücken
wohl, da diese vor allem Feuchtig-
keit für ihr Wachstum benötigen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten den
Einfl uss der Wärmebrücken zu be-
rücksichtigen. Im Regelfall wird bei
der Modernisierung der Wärme-
durchgangskoeffi zient für die ge-
samte wärmeübertragende Umfas-
sungsfl äche pauschal um ΔUWB
=
0,10 W/(m²K) erhöht. Die Zuschläge
entfallen durch eine exakte Berück-
sichtigung der Wärmebrücken.
Nachrüstpfl icht bei Gebäuden
Die ungedämmte, nicht begeh-
bare, aber zugängliche oberste
Geschossdecke beheizter Räume
muss so gedämmt werden, dass
der Wärmedurchgangskoeffi zient
der Geschossdecke 0,30 W/(m²K)
nicht überschreitet.
Diese geforderte Maßnahme ist
äußerst wirtschaftlich umzusetzen
und ökologisch sinnvoll, auch wenn
kein Zwang zur Nachrüstung be-
steht.
Der neue Xella-Wärmebrücken-
katalog in digitaler Form
Die Berechnung von Wärmebrücken
ist ohne geeignete Berechnungs-
programme nicht möglich. Dies ist
mit einem entsprechenden Zeit-
und Kostenaufwand verbunden.
Der Xella-Wärmebrückenkatalog
korrespondiert mit dem Xella
Berechnungsprogramm EnEV-XP
zur Energiesparverordnung.
Im Xella Wärmebrückenkatalog
sind typische Konstruktions-
details für den Holzbau und die
Modernisierung enthalten.
Die Gleichwertigkeit zu allen
Details im Beiblatt 2 der DIN
4108 wurde nachgewiesen.
Durch dieses genaue Nachweis-
verfahren entfallen pauschale
Zuschläge für Wärmebrücken.
Der Katalog wird kontinuierlich
ergänzt.
Der Xella-Wärmebrückenkatalog
kann mit dem Programm EnEV-XP
kostenlos unter www.xella.de
heruntergeladen werden.
Nachrüstpfl icht bei Anlagen
Der Eigentümer von bestehenden
Gebäuden muss Heizkessel für
fl üssige und gasförmige Brenn-
stoffe bis zum 31.12.2006 bzw.
31.12.2008 außer Betrieb neh-
men, wenn die Anlage vor dem
01.11.1978 eingebaut wurde.
Dies gilt nicht für:
Niedertemperatur-Heizkessel
und Brennwertkessel
für heiztechnische Anlagen,
deren Nennleistung < 4 kW
oder > 400 kW beträgt
Anlagen, die nur zur Warm-
wasserbereitung dienen.
Bei heizungstechnischen Anlagen
müssen ungedämmte, zugängliche
Wärmeverteilungs- und Warmwas-
serleitungen sowie Armaturen, die
sich nicht in beheizten Räumen be-
fi nden, gedämmt werden.
Detaillierte Informationen und
kompetente Beratung erhalten
Sie von Ihrem Heizungsfachmann.
Grundsätzlich gilt,
dass durch Umbau
oder Austausch keine
Verschlechterung der
energetischen Qualität
eintreten darf.
Stoßlüften
Richtige und energiesparende Lüftung
bei ganz geöffnetem Fenster bewirkt
in ca. 5 Minuten einen 0,5 bis 1,0-fachen
Luftwechsel.
Derselbe Luftaustausch dauert bei
gekippten Fenstern 10 mal länger.
Dies kühlt Bauteile aus, was zu erheblichen
Energieverlusten und langfristig sogar zu
Feuchteschäden führt.
Darum sollten dauerhaft gekippte Fenster
vermieden werden.
12
Richtiges Lüften
Raumlufthygiene hat für den Men-
schen einen hohen Stellenwert.
Saubere Luft fördert die Gesundheit
und das Wohlbefi nden der Bewoh-
ner. Durch richtiges Lüften wird ein
hoher Wohnkomfort und eine gute
Raumluftqualität gewährleistet.
Neben der klassischen Fenster-
lüftung, die bei richtiger Durch-
führung energiesparende Ergeb-
nisse erzielt, werden zunehmend
kontrollierte, mechanische Lüf-
tungsanlagen – mit oder ohne
Wärmerückgewinnung – eingesetzt.
Gekippte Fenster oder Stoßlüftung
Um große Energieverluste zu ver-
meiden, sollten Fenster während
der Heizperiode nicht gekippt
werden.
Beim Stoßlüften wird in kürzester
Zeit die verbrauchte Raumluft aus-
getauscht. Die frische Luft erwärmt
sich schneller, da die Bauteile nicht
auskühlen. Beim 3- bis 4-maligen
Stoßlüften von ca. 5 Minuten pro
Tag sollte während des Lüftens
die Heizung abgedreht werden.
Feuchteschutz
Feuchteschäden sind u. a. aus
folgenden Gründen zu verhindern:
Durchfeuchtete Bauteile vermin-
dern den Wärmeschutz.
Niedrige Oberfl ächentemperaturen
an den Innenseiten der Außenbau-
teile führen zu Tauwasser mit
Schimmelbildung. Sie beeinträchti-
gen so die Raumhygiene und bela-
sten den menschlichen Körper.
Feuchte Baustoffe führen zu
physikalischen und biologischen
Prozessen, welche die Haltbarkeit
vermindern und die Standsicherheit
gefährden können.
Luftfeuchtigkeit
Durch die Nutzung eines Gebäudes
wird ständig Feuchtigkeit in Form
von Wasserdampf an den Raum
abgegeben. In einem 4-Personen-
haushalt werden täglich ca. 10-14
Liter Wasser freigesetzt.
Diese Feuchtigkeit muss aus den
Räumen abgeführt werden.
Undichtigkeiten führen in der
betroffenen Gebäudehülle zu
unkontrollierten Ausfällen von
Feuchtigkeit und können so zu
Bauschäden führen. Deshalb
müssen Bauteile und Bauteilan-
schlüsse luft- und winddicht
ausgeführt werden.
Luft- und Winddichtheit
verhindert die Durch-
feuchtung des Dämmstoffs
vermeidet Bauschäden durch
Feuchtigkeitskondensation,
insbesondere im Dachbereich
und bei Fenstern
verringert Wärmeverluste
durch unkontrollierte Lüftung
vermeidet Zugerscheinungen
durch undichte Bauteile
Messung der Luftdichtheit
Für den Nachweis der Luftdichtheit
gibt es ein standardisiertes Verfah-
ren – den Blower-Door-Test.
Er liefert wichtige Informationen
über die Luftdichtheit des Gebäu-
des bei Neubau, Sanierung oder
Umbau, damit Bauschäden oder
erhöhter Energieverbrauch erkannt
und vermieden werden können.
Bei der Messung wird eine Druck-
differenz zwischen der Umgebung
und dem beheizten Teil des Ge-
bäudes mit einem, z. B. in die Ein-
gangstür eingesetzten Ventilator
aufgebaut. Messgeräte erfassen
Unterdruck und Überdruck.
Ein hoher Luftwechsel bedeutet
entsprechend große Undichtigkeit.
Fehlerhafte Stellen lassen sich mit
Hilfe von „Rauchspendern“ oder
Luftgeschwindigkeitsmessern er-
fassen.
Ist eine Lüftungsanlage geplant, so
ist für deren Funktionalität eine ge-
ringe Luftwechselrate unabdingbar.
Die Kosten für die Blower-Door-
Messung betragen für ein übliches
Einfamilienhaus ca. 400 €.
1. Warum modernisieren?
Feuchteschutz, Luftdichtheit und Lüften
13
Brandschutz und Schallschutz
1. Warum modernisieren?
Brandschutz
Alle FERMACELL Plattentypen
sind gemäß EN 13501-1 als
nichtbrennbar eingestuft.
Baurechtliche Vorschriften legen
den geforderten Brandschutz für
Bauteile im Trockenbau, Holzbau
und für die Modernisierung fest.
Für die Bereiche Wand, Decke
und Boden liegen Prüfzeugnisse
von akkreditierten deutschen
und europäischen Prüfi nstituten
vor, die den Brandschutz von
FERMACELL Konstruktionen
belegen.
Beispielhafte Ausführungen:
einlagig bekleidete Wände
erfüllen die Anforderung F 30;
zweilagig bekleidete Konstruk-
tionen erreichen F 90
zweilagig bekleidete Unterde-
cken erfüllen als selbststän-
diges Bauteil F 30
FERMACELL Estrich-Elemente
in 30 mm Dicke klassifi zieren
Holzbalkendecken F 90 von oben.
Für alle typischen Anforderungen,
die aus brandschutztechnischer
Sicht an Modernisierungs- und
Umnutzungsmaßnahmen gestellt
werden, gibt es wirtschaftliche
Lösungen mit FERMACELL.
Schallschutz
Die DIN 4109 legt Mindestanforde-
rungen für den Luft- und Tritt-
schallschutz von Innenbauteilen
für die Schallübertragung zwischen
fremden Bereichen fest (z. B. ver-
schiedene Wohneinheiten). Darüber
hinaus gibt es Empfehlungen für
einen erhöhten Schallschutz.
Innerhalb einer Wohneinheit
sind keine Anforderungen an den
Schallschutz von Bauteilen festge-
legt. Wünscht der Bauherr eine be-
stimmte Schalldämmung, kann er
sich an den empfohlenen Werten
der Norm orientieren. Vergibt er
diese Leistung, ist dies vertraglich
zu vereinbaren.
FERMACELL bietet – durch amtliche
Prüfzeugnisse bestätigt – für alle
Bereiche Schallschutzlösungen an.
Einfachste FERMACELL Wandkon-
struktionen übertreffen die an den
Schallschutz gestellten Mindestan-
forderungen. Zweilagig bekleidete
Doppelständerwände liegen sogar
weit über den erhöhten Anforde-
rungen für Wohnungstrennwände.
Selbst Holzbalkendecken können
mit einfachen Maßnahmen deut-
lich verbessert werden. Mit dem
FERMACELL Estrich-Dämmsystem
oberhalb und einer federnden Ab-
hängung unterhalb der Decke wer-
den die hohen Anforderungen an
Wohnungstrenndecken im Tritt-
und Luftschallschutz übertroffen.
FERMACELL Konstruktionen
sparen aufgrund ihrer schlanken
Bauweise erheblich Raum und
haben wenig Gewicht. Diese Vor-
teile kommen insbesondere im
Rahmen von Modernisierungs-
maßnahmen, wie z. B. bei Grund-
rissveränderungen zum Tragen.
FERMACELL bietet
ganzheitliche Lösungen
für Brandschutz und
Schallschutz.
14
Überschlägige Ermittlung des Jahres-Primärenergie-verbrauchs
Ziel ist es, den Verbrauch des Ge-
bäudes mit Durchschnittswerten
zu vergleichen um individuell abzu-
schätzen, ob eine Modernisierung
des Gebäudes sinnvoll sein kann.
Die Berechnung ist relativ einfach:
Zunächst wird der Heizenergiever-
brauch in Kilowattstunden ermittelt
und der Energiebedarf für Warm-
wasser abgezogen. Den verblei-
benden Heizenergieverbrauch teilt
man dann durch die beheizbare
Wohnfl äche, multipliziert diesen
Wert mit dem zutreffenden Brenn-
stoffprimärenergiefaktor und ver-
gleicht das Ergebnis mit der Farb-
skala (siehe Beispiel).
Berechnungsbeispiel
Bei der hier gezeigten Berechnung
wird die energetische Qualität des
Gebäudes und die individuelle wohn-
typische Nutzung als Gesamtheit
auf Grundlage des Heizenergie-
verbrauchs berücksichtigt.
Zudem ist der Jahres-Primärener-
gieverbrauch wesentlich vom Nut-
zerverhalten abhängig. Der Ener-
gieverbrauch bei identischen Ge-
bäuden kann bis zum Vierfachen
differieren.
Die Gründe dafür sind z. B.:
das persönliche Wärmeempfi nden
die Gebäudenutzung
das Lüftungsverhalten
die Lage und Anzahl der
beheizten Räume
die Haushaltsgröße
die Altersstruktur
die Lage und Ausrichtung
des Gebäudes
der Warmwasserverbrauch
Zur genauen Einschätzung des
energetischen Zustands des Gebäu-
des sollte eine Beurteilung durch
einen Energieberater erfolgen.
Mit der überschlägigen Ermittlung des Jahres-Primärenergieverbrauchs kann auf sinnvolle Sanie-rungsmaßnahmen geschlossen werden.
Jahres-Primärenergieverbrauch
Der Jahres-Primärenergiebedarf
eines Gebäudes ist eine rechne-
rische Größe unter Annahme einer
wohntypischen Nutzung (Lüftung,
Raumtemperatur, Wasserverbrauch
etc.), die alle Energieeinfl ussfak-
toren enthält:
Qualität der Gebäudehülle
(Außenwände, Fenster, Dach, ...)
Energiegewinne durch die Sonne
interne Gewinne durch die
Gebäudenutzung (Kochen, Licht,
Wärme von Personen, ...)
Art, Ausführung und Effi zienz
der Anlagentechnik (Heizungs-
anlage, Warmwasserbereitung
und evtl. Lüftung).
Zudem werden die Energieträger
mit den Umwandlungsverlusten bei
der Stromerzeugung oder der För-
derung und dem Transport bei Öl
und Gas bewertet. Diese beschrei-
benden Werte nennen sich Primär-
energiefaktoren. Die Berechnung
des Jahres-Primärenergiebedarfs
ist ein grundlegendes Bewertungs-
kriterium der Energieeinsparver-
ordnung EnEV.
Planung der Modernisierungsmaßnahmen
Berechnungsbeispiel des Jahres-Primärenergieverbrauchs
Heizung
Heizöl 3.400 Liter x 10 kWh/Liter = 34.000 kWh
Erdgas m³ x 10 kWh/m ³ = kWh
Kohle kg x 8 kWh/kg = kWh
Fernwärme kWh x 1 = kWh
Strom ¹ kWh x 1 = kWh
Hartholz Raummeter x 2100 kWh/rm = kWh
Jährlicher Heizenergieverbrauch = 34.000 kWh
Warmwasser ²
Personen 4 x 1000 kWh/Person = 4.000 kWh
Jährlicher Heizenergieverbrauch 34.000 kWh
Jährlicher Energiebedarf Warmwasser - 4.000 kWh
Jahresheizenergieverbrauch = 30.000 kWh
beheizte Wohnfl äche / 150 m²
Spezifi scher Jahresheizenergieverbrauch = 200 kWh/m²
Primärenergiefaktor (fp) x 1,1
Spezifi scher Jahres-Primärenergieverbrauch = 220 kWh/m²
Primärenergiefaktoren (fp) für verschiedene Brennstoffe
Brennstoffe fp
Brennstoff Heizöl EL 1,1
Erdgas 1,1
Flüssiggas 1,1
Steinkohle 1,1
Braunkohle 1,1
Nah-/Fernwärme fossiler Brennstoff 0,7
aus Kraft-Wärme-Kopplung erneuerbarer Brennstoff 0,0
Nah-/Fernwärme fossiler Brennstoff 1,3
aus Heizwerken erneuerbarer Brennstoff 0,1
Strom Strom-Mix 3,0
Quellen:
DIN V 4701-10, Forschungsstelle für Energiewirtschaft, München
2. Planung
¹ Bei Verwendung einer Elektroheizung.
² Nur Auszufüllen, wenn das Warmwasser vom Wärmeerzeuger der Heizungsanlage bereitet wird.
Falls eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung verwendet wird, kann der Energieverbrauch mit 500 kWh/Person angenommen werden.
15
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Einstufung des ermitteltenJahres-Primärenergie-verbrauchs
Für den jeweiligen Gebäudetyp ist
in der Farbskala abzulesen, ob der
Primärenergieverbrauch niedrig
oder zu hoch ist.
Rot:
Das Gebäude verbraucht zuviel
Heizenergie. Es müssen Energie-
sparmaßnahmen durchgeführt wer-
den, um die Heizkosten mehr als um
die Hälfte zu verringern.
Gelb:
Der Primärenergieverbrauch ent-
spricht etwa dem Durchschnitt des
gesamten Gebäudebestands. Mit
geeigneten Maßnahmen lassen
sich die Heizkosten etwa um die
Hälfte verringern.
Grün:
Sehr gut. Der Primärenergiever-
brauch ist relativ niedrig und ent-
spricht ungefähr dem neuerer
Gebäude. Das Gebäude befi ndet
sich in gut gedämmtem Zustand
und /oder es wird sehr effi zient
bzw. sparsam geheizt.
WSchV = Wärmeschutzverordnung 1995
EnEV = Energieeinsparverordnung 2002
Heizenergieverbrauch
2. Planung
Wann Modernisierungsmaßnahmen sinnvoll sind
sofort
Mieterwechsel
Fassadenrenovierung (Anstrich, Putz usw.)
Wohnungsrenovierung, Heizkörpererneuerung
neue Dacheindeckung
Dachgeschossausbau
Fenstererneuerung
Heizkesselerneuerung
veraltete Einzelöfen (Sanierung der Nachtspeicheröfen)
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Welche Maßnahmen bieten sich an
Bei Schimmelproblemen
und Feuchteschäden
sollte fachliche Beratung
eingeholt werden.
16
Vor einer anstehenden Modernisie-
rung sollten Ideen und Gründe für
die anstehende Maßnahme gesam-
melt und abgewogen werden.
Danach erfolgt die Festlegung,
welche Punkte unbedingt umge-
setzt werden müssen bzw. welche
Maßnahmen wünschenswert, aber
vorerst nicht notwendig sind:
Hilfreich ist u. a. eine gut ausge-
arbeitete und mit den Familien-
mitgliedern abgestimmte Priori-
tätenliste mit Maßnahmen und
Erwartungshaltungen als Basis
für die gesamte Vorgehensweise.
Es ist zu prüfen und abzustim-
men, welche fi nanziellen Mittel
für die Modernisierungsmaß-
nahmen zur Verfügung stehen.
Auch wenn es zunächst nicht in-
teressant erscheint, sollte geprüft
werden, welche Maßnahmen zur
Komforterhöhung sich sinnvoll mit
Maßnahmen zur Energieeinspa-
rung verbinden lassen (z. B. erhö-
hen wärmegedämmte Außenwän-
de innenseitig die Oberfl ächentem-
peraturen. Dies senkt den Energie-
verbrauch und erhöht gleichzeitig
die Behaglichkeit im Raum).
Nutzen Sie Informationen von Be-
ratungshilfen (z. B. Energiesparbe-
ratung / Fördermittel) im Internet.
Eventuell ändert sich durch Förder-
maßnahmen die Sichtweise und
damit Umfang und Ausführung
der Modernisierungsmaßnahme.
Modernisierungsdarlehen
Förderung neuer Energien
Umrüstungsprogramme
regionaler Energieversorger
Förderung von Blockheizkraft-
werken, Photovoltaik, Solar,
Biomassenverfeuerung
Möglichkeit gleichzeitiger För-
derung durch verschiedene
Anbieter bei umfangreicher
Modernisierung
Einfach durchzuführende
Modernisierungsmaßnahmen
Schönheitsreparaturen, Instand-
setzung, Aufarbeitung, Erneuerung,
Erhalt der Bausubstanz
dient dem Werterhalt des
Gebäudes
Durchführung wegen üblicher
Nutzung
erhöht den Wohnkomfort
bei Schönheitsreparaturen
keine Fachberatung erforderlich
(Anstrich, Tapete)
Instandsetzung von Bauteilen,
wegen altersbedingtem Ver-
schleiß (z. B. Beschläge bei Fen-
stern oder Gurte bei Rollläden)
Erneuern von einfach auswech-
selbaren Bodenbelägen (Teppich,
Laminat)
Auswechseln von Armaturen,
Thermostatventilen an Heiz-
körpern
Erneuerung einzelner Sanitär-
objekte
Erweiterungen im Bereich Tele-
kommunikation, Internet oder
Elektroinstallation
Montage von zusätzlichen Steck-
dosen oder Lichtschaltern im
Gebäude
Erweiterung der Elektroinstalla-
tion im Außenbereich (Bewe-
gungsmelder, Lampen, Steck-
dosen)
Dämmung der Heizungs- und
Warmwasserrohre
Heizungsregelung, -einstellung
Die Durchführung kann komplett
in Eigenleistung oder mit Hilfe von
Fachfi rmen erfolgen, die selbst-
ständig und direkt beauftragt
werden können.
2. Planung
Eine gute Vorbereitung führt zum Erfolg.
Aufwendigere
Modernisierungsmaßnahmen
Umnutzung, Umbau, Erneuerung
mit Funktionssteigerung, Erneue-
rung schadstoffbelasteter Bauteile,
einfach und / oder sofort durch-
führbare energetische bzw. an-
lagentechnische Modernisierung
Einbau von Vorsatzschalen,
Unterdecken und Estrich für
Installationen aus Gründen der
Optik, zusätzlicher Wärmedäm-
mung und / oder besseren
Schallschutzes
Einbau, Versetzen bzw. Entfernen
nicht tragender Innenwände zur
Änderung der Raumaufteilung
Umnutzung des vorhandenen
Wohnraums im Dachgeschoss
(Aufteilung eines Studios in
mehrere Zimmer oder Rückbau
einer Zusammenlegung)
Modernisierung des Bades
(Fliesen, Sanitär) u. U. mit
Erneuerung des Untergrundes
(Spanplatte, gerissener Estrich,
Feuchteschäden)
Auswechseln von Fenstern und
Außentüren unter Beachtung
energetischer Vorschriften
Dämmung der obersten
Geschossdecke bzw. Kellerdecke
Montage von Solarkollektoren
oder einer Photovoltaik-Anlage
Für diese Modernisierungsmaß-
nahmen sollten unbedingt Planer
und Fachfi rmen herangezogen
werden. Eigenleistungen sollten
nur unter fachgerechter Anleitung
erfolgen.
Die Checkliste auf
Seite 17 ist in vollem
Umfang nicht für jede
Modernisierungsmaß-
nahme gültig, da deren
Aufwand unterschied-
lich gestuft sein kann!
Checkliste für die Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen
1. Idee und Auseinandersetzung mit Gründen für eine Modernisierung zutreffend erledigt
Werterhalt des Gebäudes (durch altersbedingten Verschleiß von Bauteilen)
Beseitigung möglicherweise vorhandener Bauschäden oder Schadstoffbelastungen
Erhöhung des Wohnkomforts (räumlich, wohnklimatisch)
Nutzungsänderung vorhandener Räumlichkeiten (Umbau)
Erweiterung des Gebäudes (Anbau)
Verbesserung bauphysikalischer Eigenschaften am und / oder im Gebäude
(Wärmedämmung, Feuchteschutz, Brandschutz, Schallschutz)
Veränderung, Ergänzung oder Erneuerung der Anlagentechnik
(Heizung, Solar, Photovoltaik, Sanitär, Lüftung, Elektro, Multimedia)
2. Bestandsaufnahme durch einen unabhängigen Fachmann
Feststellung und Bewertung des Verschleißzustandes von Bauteilen
sowie möglicher Schäden und Schadensquellen durch „Vor-Ort-Begehung“
Vorhandene Planungsunterlagen sichten (Bestandspläne, statische Berechnungen)
Analyse der Machbarkeit bzw. des Aufwandes mit Kostenabschätzung und Festlegung von Prioritäten
3. Detaillierte Planung der Modernisierungsmaßnahmen
Wenn Art und Umfang der Modernisierungsmaßnahme eine Baugenehmigung erfordert:
Bauantrag mit allen hierfür benötigten Unterlagen erarbeiten und stellen
Detaillierte Ausführungsplanung, mit Zeit-, Ablauf- und Kostenplanung
Mögliche Eigenleistungen prüfen und festlegen
Leistungen festlegen, die an Fachfi rmen vergeben werden (mit Einholung von Angeboten)
Finanzierungsplan aufstellen, unter Berücksichtigung staatlicher Fördermaßnahmen
4. Startschuss zur Durchführung der Modernisierung
mit Bewilligung der Förder- und Finanzierungsmaßnahmen
mit allen, für die Modernisierungsmaßnahmen notwendigen Unterlagen
(z. B. Energiebedarfsausweis, Baugenehmigung o. ä.)
172. Planung
Umfangreiche,
baugenehmigungspfl ichtige
Modernisierungsmaßnahmen
Anbau, Aufstockung, erhebliche
energetische und anlagentech-
nische Modernisierung
Veränderung des äußeren
Erscheinungsbildes des Gebäu-
des z. B. Grundrissänderung;
Anbau oder Aufstockung
zur Wohnraumerweiterung;
Wintergarten; tragende Innen-
bzw. Außenwände versetzen
oder entfernen; Fenster, Türen
in Außenwänden versetzen oder
verändern
Dachgeschossausbau (Schaffung
zusätzlichen Wohnraums)
Außen- oder Innendämmung von
Keller, Wand bzw. Dach
Neuaufbau einer effektiven
zentralen Heizungsanlage (mit
dazugehörigem Leitungssystem
und Heizkörpern) sowie Warm-
wasserversorgung
Diese Stufe ist nur unter Hinzuzie-
hung eines Planers durchzufüh-
ren, der aktuelle energetische An-
forderungen (siehe Seite 10) sowie
Anforderungen an Schall-, Brand-
und Wärme- bzw. Feuchteschutz
berücksichtigt. Die meisten Arbei-
ten erfordern Fachfi rmen, deshalb
sind Eigenleistungen nur begrenzt
möglich.
Zusätzlich sind mit umfangreichen
Modernisierungsmaßnahmen ver-
bundene baurechtliche Belange zu
berücksichtigen:
bei Wohnfl ächenvergrößerung
> Geschossigkeit, Bebauungsplan
bei Nutzungsänderung
> evtl. Einliegerwohnung oder
Ferienwohnung
statische Erfordernisse durch
Anbau, Umbau und Zusatzlasten
berücksichtigen
Bei energetischen Modernisie-
rungen sind zusätzlich folgende
Punkte zu beachten:
jährliche Einsparpotenziale und
Fördermöglichkeiten berück-
sichtigen
wie langfristig und nachhaltig
wirkt die Maßnahme
welche Zusatznutzen sind mit
der Maßnahme verbunden
in welche Richtung entwickeln
sich Ausführungen und Bauteile
(Dämmstandard, Schadstoffbe-
lastung, Einbruchschutz,
Komfort usw.)
Auswirkungen in Bezug auf die
aktuellen Energiepreise und
Unterhaltsaufwendungen für die
vorgesehenen Maßnahmen
abhängig von fi nanziellen Ge-
gebenheiten oder derzeitigen
Nutzung (z. B. Vermietung) kann
die Modernisierung komplett
oder etappenweise durchgeführt
werden, wobei Schnittstellen zu
planen sind.
18
Änderung in der Raumaufteilung
3. Modernisierungsmaßnahmen
Mögliche Gründe für eine Änderung der Raum-aufteilung
Die familiäre Situation hat sich
verändert, z. B. Kinder sind
ausgezogen, Familienzuwachs,
Eltern oder andere Familien-
angehörige sollen zur Pfl ege
aufgenommen werden
nach Hauskauf oder Erbe,
Anpassung an eigene
Vorstellungen und Bedürfnisse
wegen Vermietung,
Umbau als Einlieger- oder
Ferienwohnung
Tipps für die Änderung der Raumaufteilung
Mit vorhandenen Planungsun-
terlagen, z. B. Bestandsplänen
oder statische Berechnungen
prüfen, welche Bauteile ohne
größere Eingriffe in die Trag-
struktur des Gebäudes ver-
ändert werden können.
Kosten-Nutzen analysieren,
um den Arbeits- und Kosten-
aufwand der Umbaumaßnahme
im Rahmen zu halten.
Änderungen am Erscheinungs-
bild des Gebäudes können
zur Genehmigungspfl icht führen
(siehe 3. Stufe Checkliste)
Dauer der veränderten Wohn-
situation bei Umbaumaßnahme
berücksichtigen, z. B. Verände-
rung der Wohnanforderungen
im Alter
Möglichkeiten der Nachinstal-
lation von Elektro oder Tele-
kommunikation vorsehen
(Leerrohre etc.)
Wenn der Umbau zu Mietzwecken
oder als Einliegerwohnung vorge-
sehen ist:
veränderte, baurechtliche
Anforderungen prüfen:
z. B. Schall-, Brandschutz,
Zugänglichkeit
getrennte Zuordnung der Haus-
anschlusstechnik beachten
Maßnahme Umsetzung Folgen und Konsequenzen
Vergrößerung des Wohnzimmers Wegfall eines Kinderzimmers durch das gewonnene Wohnfl äche vergrößert
Versetzen einer nichttragenden Trennwand Wohn- und Schlafzimmer;
Schrankreihe gegenüber der Sitzgruppe
kann bis an die Außenwand laufen,
ohne mit der Terassen- bzw. Winter-
gartentür zu kollidieren
Komfortsteigerung im Wohnbereich Nutzung des vorhandenen Schornsteins Romantik, Behaglichkeit,
für den Einbau eines Pellet-Kaminofens; CO2-neutraler Energieträger;
Anbau eines Wintergartens witterungsunabhängige Einbeziehung
der Natur, zusätzlicher Nutz- und
Wohnraum in der Übergangszeit
Küche in den Wohn- und Essbereich Verbindung zur Küche mit teilweisem modernes, offenes, großzügiges
integriert Entfernen einer tragenden Wand und Ambiente durch die Verbindung von
Einbau eines notwendigen Unterzuges Wohn- und Essbereich;
im Durchgangsbereich; Versetzen der besserer und kurzer Zugang zur Küche,
nichttragenden Trennwand in Richtung Flur; fl exible Stellmöglichkeiten von Tisch
Versetzen der Tür zur Küche und Stühlen im Essbereich
Vergrößerung des Schlafzimmers Wegfall eines Kinderzimmers durch das Erweiterung des Stauraums durch
Versetzen einer nichttragenden Trennwand; integrierte Ankleide;
Schließen einer Türöffnung; direkter Zugang in den Garten
Austausch des Fensters durch
ein Schiebetür-Element
Vergrößerung des Bades Verbindung von ehemaligem Bad und Erweiterung der – über die reine
zweitem Kinderzimmer durch teilweises Funktionalität hinausgehenden –
Entfernen der nichttragenden Trennwand; Nutzungsmöglichkeiten;
Schließen einer Türöffnung Schaffung zusätzlicher Ablagefl ächen
Komfortsteigerung im Bad Einbau einer weit öffnenden, altersgerechtes Wohnen;
bodengleichen Dusche; Vitalität, Wellness und Gesundheit
Einbau einer Sauna und neuer Sanitärobjekte in den eigenen „vier Wänden“
Hinweise zum Änderungsvorschlag der Raumaufteilung auf Seite 19
19
Vor der Modernisierung:
Typische Raumaufteilung eines
Fertighaus-Erdgeschosses für
eine Familie mit Kindern.
Die Größe und die Anordnung
der Räume wurden durch ihre
Funktion bestimmt.
Nach der Modernisierung:
Möglichkeit einer komfort-
orientierten Um- und Anbaumaß-
nahme, wenn die Kinder aus dem
Haus sind:
Offenes Wohnen (Küche, Essen,
Wohnen) und Einbeziehung der
Natur (Wintergarten, Kamin),
großzügiges Bad für gehobene
Ansprüche an Vitalität und Ge-
sundheit (Sauna, bodengleiche
Dusche), Schlafzimmer mit er-
weiterten Möglichkeiten für Auf-
bewahrung und Ankleide.
Die Umgestaltung dieser Raumauf-teilung bedarf einer statischen Überprüfung und ist baugenehmi-gungspfl ichtig.
3. Modernisierungsmaßnahmen
Wintergarten
Kamin
Sauna
An
kle
ide
Essen
und
Küche
Dusche
WC
20
Bei früheren Fertighäusern wurde
bei der Fassade Wert auf Rationa-
lität und Funktionalität gelegt.
Die Hausfassade ist das Gesicht
und die Visitenkarte eines Gebäu-
des. Geprägt wird sie dabei vor
allem durch die Proportionen des
Baukörpers, seinen Öffnungen
sowie Farben und Materialien.
Mit dem heutigen Stand der Tech-
nik sind Funktionalität und Ästhetik
leicht vereinbar. Kreativ gestaltete
Fassaden können ohne Einschrän-
kung der bautechnischen Anforde-
rungen einfach umgesetzt werden.
So kann eine zukunftsorientierte
Außenwandkonstruktion in
Kombination mit einer effektiven
Wärmedämmung ein attraktives
Fassadenambiente schaffen.
Individualität
Fertighäuser besaßen früher zu-
meist Vorhangfassaden, die von
der Aufteilung und Anordnung der
Fassadenplatten geprägt waren.
Durch die deutlich ausgebildeten
Vertikalfugen, die nach 125 cm
Breite angeordnet waren, erhiel-
ten diese Häuser ein typisches Er-
scheinungsbild, wodurch sie als
Fertighäuser leicht zu erkennen
sind.
Durch die beliebige Verwendung
von Materialien, Farben und For-
men sind heute der individuellen
Fassadengestaltung keine Grenzen
gesetzt. Dies gilt natürlich auch für
Modernisierungsmaßnahmen.
Verschiedenste außenseitige Ober-
fl ächen und Materialien lassen sich
zu Ein- und Anbauten kombinieren:
Außenputze in vielen Strukturen
Holz- und Klinkerverkleidungen
Metall- und Glas für Glasfronten,
Türen, Fenster, raumhohe Bau-
elemente für Balkone, Erker
oder Wintergärten
AußenwändeFertighaus vor der Modernisierungsmaßnahme
3. Modernisierungsmaßnahmen
Für die raumseitige Ausführung
und Gestaltung bieten sich an:
unterschiedlichste Anstriche
verschiedenste Tapeten
zeitgemäße Spachteltechniken
und Putzbeschichtungen
aktuelle, pfl egeleichte Fliesen
sowie Verkleidungen
Funktionen
Außenwände müssen verschie-
denste Funktionen erfüllen, die
sich mit den individuellen Gestal-
tungsmöglichkeiten der Sichtseiten
durchaus vereinbaren lassen.
Wärmeschutz
Senkung des Energieverbrauchs
Schaffung eines behaglichen
Wohnklimas durch Erhöhung
der inneren Oberfl ächentem-
peraturen
sommerlicher Wärmeschutz,
Temperaturamplitudendämpfung
Schallschutz
Reduzierung des Außenlärms
auf ein gewünschtes Maß
schalldämpfende Innenober-
fl ächen für bessere Raum-
akustik und Nachhallzeiten
Brandschutz
Erfüllung der baurechtlichen
Anforderungen
Feuchteschutz
dauerhaft wirksamer
Wetterschutz
kein schädigender Tauwasser-
ausfall im Bauteil
Ausgleich von kurzfristigen
Schwankungen der Luft-
feuchtigkeit
luft- und winddichte Ausführung
Sicherheit
Nutzungssicherheit
Einbruchschutz
unempfi ndlich gegen
mechanische Belastungen
und Vandalismus
problemlose Lastenbefestigung
an frei wählbaren Stellen
Aufnahme von Technik und
Installationen
21
FERMACELL Gipsfaser-Platten
statisch wirksam
Wetterschutz mit WDVS, Vorhangfassade oder Mauerwerk-Vorsatz- schale
Innenbekleidung
innere Vorsatzschale
FERMACELL Powerpanel HD
Wetterschutz als Putzträger direkt beplankt oder in der Vorhangfassade
3. Modernisierungsmaßnahmen
Empfehlungen und Anforderungen
Maler- und Putzarbeiten stehen
bei einer Modernisierung der
Außenwand ohnehin an. Da die
meiste Heizenergie eines Gebäu-
des durch die Außenwand verloren
geht, lohnt sich zusätzlich eine
energetische Modernisierung
vorzusehen. Die Modernisierung
der Außenwand und eine gleich-
zeitige Erneuerung der Fenster ist
sinnvoll. Durch diese Kombination
verringert sich der Heizenergie-
bedarf um mehr als ein Drittel.
Die Vorgaben der Energieeinspar-
verordnung EnEV sind einzuhalten.
Die Modernisierungsmaßnahme
einer Außenwand hängt von
mehreren Faktoren ab:
Zustand der Fassade
vorhandener Wandaufbau
verwendete Materialien,
ggf. Schadstoffbelastung
Niveau der energetischen
Verbesserung der Maßnahme
vorhandene Gegebenheiten,
von welcher Wandseite aus
modernisiert werden kann
(Klinkerfassade, Grenz-
bebauung etc.)
Kosten der Maßnahme
Sie haben die Wahl
Bei einer energetischen Moderni-
sierung der Außenwand gibt es die
Möglichkeiten von außen, von innen
oder von beiden Seiten zu dämmen.
Hierbei sind bauphysikalische Be-
sonderheiten zu berücksichtigen.
Außendämmung
bauphysikalisch am günstigsten
handwerklich einfach umsetzbar
Umsetzung durch ein
Wärmedämmverbundsystem
preiswerte Realisierung von
zukunftsorientierten Dämm-
standards
Wärmebrücken lassen sich
minimieren
Innendämmung
bei erhaltenswerter Fassade
wenn Installationen erneuert
oder Haustechnik neu ein-
gebaut werden soll
bei moderaten Dämmstoff-
dicken eine preiswerte Aus-
führung
aus bauphysikalischen
Gründen immer mit fachkun-
diger Planung und Beratung
Kombination von Außendäm-
mung und Innendämmung bei
Ausführung umfangreicher
Modernisierungsarbeiten
Erneuerung von Materialien
Vorhandensein zusätzlicher
bauphysikalischer Anforde-
rungen (Brandschutz,
Schallschutz etc.)
Forderung nach optimaler
Wärmedämmung und Wärme-
brückenminimierung
neue Fenster bzw. Türen
oder andere Anordnungen der
Öffnungen in der Fassade
Fertighaus nach der Modernisierungsmaßnahme
Konstruktionsbeispiele und Details ab Seite 30
22 3. Modernisierungsmaßnahmen
Dachgeschoss
Die Funktionen und Anforde-
rungen eines Daches entsprechen
im Wesentlichen denen einer
Außenwand. Es bieten sich viel-
fältige Gestaltungsmöglichkeiten,
z. B. in der Dachform, Dachein-
deckung (Material, Größe und
Ausführung) sowie von Ein- und
Aufbauten.
Die Planung der Modernisierungs-
maßnahme wird durch unter-
schiedliche Ausgangssituationen
beeinfl usst:
Dachgeschoss ist nicht ausgebaut
oberste Geschossdecke
dämmen (weiterhin Nutzraum)
neuen Wohnraum durch den
Ausbau schaffen
Dachgeschoss ist bereits zu
Wohnzwecken ausgebaut
energetische Modernisierung
Umbau oder Umnutzung
Flachdach-Aufstockung
neuen Wohnraum schaffen
Schrägdach statt Flachdach
aus konstruktiven Gründen
(Entwässerung, Dichtheit)
Dachgeschoss wird nicht ausgebaut
Auch wenn der Dachgeschossaus-
bau für Wohnzwecke nicht vorge-
sehen ist, sollte die oberste Ge-
schossdecke wärmegedämmt
werden:
Nachrüstpfl icht nach EnEV
Anforderungen nach EnEV,
U-Wert < 0,30 W/m²K
einfache, unkomplizierte und
preiswerte Maßnahme
effektive Heizkostenreduzierung
durch die Wahl eines entspre-
chenden Dämmstoffs (Trittschall,
Luftschall oder Druckfestigkeit)
ist ein Dachgeschossausbau
zum späteren Zeitpunkt möglich.
Dachgeschoss-Ausbau
Wird ein Dachgeschoss zur Schaf-
fung neuen Wohnraums komplett
ausgebaut, betrifft dies im
Allgemeinen mehrere Bauteile:
Fußboden und Estrich, Abseiten-
wände, Dachschrägen, Giebel-
wände bei bestimmten Dach-
formen, (Kehlbalken-)Decken
sowie die Anordnung von
Heizung, Sanitär, Elektro usw.
Die Maßnahmen können sehr um-
fangreich sein. Somit ist der Auf-
wand für die Planung und Umset-
zung mit hohen Kosten verbunden.
Besonders zu berücksichtigen sind:
baurechtliche Anforderungen,
Wohn- und Nutzfl ächen sowie
Geschossigkeit
bei Vermietung: Schall- und
Brandschutzanforderungen
Anforderungen gemäß EnEV:
Neubauniveau muss einge-
halten werden
Luft- und Trittschallschutzan-
forderungen an die Decke und
Schutz vor Außenlärm je nach
Wohngegend und persönlichem
Empfi nden
statische Veränderung durch
zusätzliche Lasten aus Trenn-
wänden, Decken- und Dachauf-
bauten sowie Verkehrslasten
(Mobiliar, Personen usw.) sowie
Ein- und Aufbauten (Dachfenster,
Gauben usw.).
233. Modernisierungsmaßnahmen
Energetische Modernisierung
Wenn ein Dachgeschoss bereits zu
Wohnzwecken ausgebaut ist und
eine energetische Modernisierung
durchgeführt werden soll, kann
dies unter fachlicher Anleitung ein-
fach und kostengünstig in Eigen-
leistung erfolgen.
Eine Bestandsaufnahme durch
einen Fachmann vor Ort, mit der
Festlegung der durchzuführenden
Maßnahmen, ist unerlässlich:
Anforderungen der EnEV
beachten
Art, Dicke und Verlauf der
Dämmung unter Berücksich-
tigung neuralgischer Punkte
bei Anschlüssen und Über-
gängen (insbesondere
Abseiten, Kniestock, Spitz-
boden, Bodentreppe, Dach-
fenster)
neben der Dämmung ist
an diesen Stellen auch die
Führung der Luftdichtheits-
ebene sowie eine Verlegung
der Heizungs- und Sanitärinstal-
lation innerhalb der beheizten
Gebäudehülle zu beachten.
Bei derartigen Modernisierungs-
maßnahmen bietet es sich an, ge-
wünschte Dachfenster gleich mit
einzubauen, wobei sich die Größe
an der Sparrenteilung orientieren
kann, so dass keine Auswechs-
lungen im Tragwerk notwendig
werden.
Beim Umbau bzw. einer Umnut-
zung des Dachgeschosses durch
die Änderungen der Raumauftei-
lung, sind neben der Anpassung an
energetische Anforderungen insbe-
sondere die veränderten statischen
Bedingungen zu berücksichtigen.
Aufstockung
Eine Aufstockung ist die aufwen-
digste Art einer Modernisierungs-
maßnahme, da vor allen Ausfüh-
rungsschritten des „Dachneubaus“
(Dachstuhl, -eindeckung, Wände,
Decken, Estrich, Ausbau) der Rück-
bau der vorhandenen Dachkon-
struktion erfolgen muss.
Durch die Erhöhung der Lasten bei
der Aufstockung kann eine Verstär-
kung der vorhandenen Tragkon-
struktion des Gebäudes notwendig
werden, wodurch sich der Aufwand
der Modernisierungsmaßnahme
zusätzlich erhöht.
eine Aufstockung ist nach EnEV
wie ein Neubau zu behandeln
Baurecht, Bauantrag, Einhal-
tung von Bauvorschriften
(Brand-, Schallschutz, Grenzab-
stände, Einstellplätze, Entwäs-
serung usw.)
zusätzliche baurechtliche An-
forderungen bei Vermietung
berücksichtigen
statische Beurteilung der
vorhandenen Statik und
komplette Nachweisführung
bis in den Baugrund
FERMACELL Gipsfaser-Platten
Innenbekleidung
Dachschrägen
Decken/Abseiten
Trennwände
MULTIPORMineraldämmplatte
Aufdachdämmung
Konstruktionsbeispiele und Details ab Seite 36
Modernisierung von innen
Üblicherweise erfolgt die energe-
tische Modernisierung des Dach-
geschosses von innen. Dabei wer-
den überwiegend fasrige Dämm-
stoffe als Platten oder lose Einblas-
dämmstoffe verwendet.
Modernisierung von außen
Wenn die Bewohnbarkeit während
der Modernisierung nicht einge-
schränkt werden soll oder kann,
kommt eine Dämmung von außen
zum Einsatz. Bestimmte Dämm-
stoffe können als Aufdachdäm-
mung eingesetzt werden.
Konstruktionsbeispiele und Details ab Seite 40
Federschiene
Protektor TPS -25
Lattung in Federbügel
24 3. Modernisierungsmaßnahmen
An Deckenkonstruktionen
können neben der Funktion als
trennendes Bauteil umfang-
reiche Anforderungen hinsicht-
lich Tragfähigkeit sowie Wärme-,
Brand- und Schallschutz gestellt
werden. Damit bestehende
Decken in Fertighäusern diese
Anforderungen auch erfüllen,
gibt es unterschiedliche Moderni-
sierungsmaßnahmen.
Wärmedämmung
Dämmung der obersten Geschoss-
decke bzw. der Kellerdecke:
zur Verringerung des Heizener-
gieverbrauchs und Erhöhung der
Oberfl ächentemperatur
(Behaglichkeit)
bei Vermietung oder Neu-
erwerb des Gebäudes be-
steht Nachrüstpfl icht gemäß
EnEV U-Wert < 0,30 W/m²K.
Energieverluste über eine unge-
dämmte oberste Geschossdecke
betragen ca. 15 % des gesamten
Heizenergieverbrauchs. Durch fol-
gende Dämmmaßnahmen lassen
sich diese deutlich verringern:
Volldämmung zwischen den
Deckenbalken
zusätzliche Dämmschichten
unter bzw. oberhalb der Decken-
balken
Schalldämmung
Verbesserungen der Luftschall-
und Trittschalldämmung von
Holzbalkendecken lassen sich
durch einen oberseitigen Est-
richaufbau und eine unterseitige
Deckenbekleidung erreichen.
Dies kann, z. B. beim Dach-
geschossausbau, einer anste-
henden Vermietung bzw. beim
Ausbau einer Einliegerwohnung
den notwendigen Erfolg bringen.
Die Schalldämmung einscha-
liger massiver Decken, z. B.
aus Stahlbeton, beruht vor
allem auf der hohen fl ächen-
bezogenen Masse und Biege-
steifi gkeit der Konstruktion.
Um vergleichbare Schalldämm-
werte bei den relativ leichten
und mehrschalig aufgebauten
Holzbalkendecken zu erzielen,
gibt es folgende Möglichkeiten:
Hohlraumdämpfung mit fasrigen
Dämmstoffen:
im Bereich der Abhängung
und / oder zwischen den Holz-
balken
Entkopplung der Unterdecke von
der Rohdecke:
z. B. durch eine federnde
Abhängung (siehe Bild unten)
Geschossdecken und Estriche
Erhöhung der fl ächenbezogenen
Massen der Decke:
z. B. durch das FERMACELL
Estrich-Dämmsystem
eine abgehängte Unterdecke,
z. B. mit mehrlagigem Aufbau
Schwimmend verlegter Trocken-
estrich:
auf geeigneter, fasriger Tritt-
schalldämmplatte mit geringer
Steifi gkeit
Federnd abgehängte Unterdecke mit HohlraumdämpfungVerschiedene Systeme der federnden Abhängung
253. Modernisierungsmaßnahmen
Statik und Tragfähigkeit prüfen
Umbau- bzw. Umnutzungsmaß-
nahmen können für die bestehen-
den Deckenkonstruktionen zu deut-
lich höheren Belastungen führen.
Dabei müssen nicht nur die verän-
derten Verkehrslasten berücksich-
tigt werden, sondern auch die stän-
dig wirkenden Um- und Ausbau-
lasten. Diese zusätzlichen Lasten
ergeben sich durch die Unterde-
cken, den Estrichaufbau und neue
bzw. veränderte Innenwände. Des-
halb müssen diese Maßnahmen
von einem unabhängigen Fachpla-
ner begleitet werden.
Fußbodenaufbau
Eine weitere Modernisierungs-
maßnahme kann der Einbau
eines Trockenestrichs als plane-
bener, tragfähiger und geeigneter
Untergrund für beliebige Boden-
beläge, z. B. Fliesen, Teppich,
Parkett oder Linoleum sein.
Die Gründe für den Austausch
eines Estrichs können sein:
schadhafter Bestand, z. B. ge-
rissener Nassestrich, abge-
nutzte Dielen, Feuchteschäden
schadstoffbelasteter Estrich
oder Trägermaterial
für bestimmte Bodenbeläge
sind nicht alle Untergründe
geeignet, z. B. können Fliesen
nicht direkt auf Spanplatten
verlegt werden.
Unterseitige Deckenbekleidung
Bei anstehenden Modernisierungs-
maßnahmen steht oft der Aus-
tausch oder eine neue Bekleidung
der Unterdecke aus optischen
Gründen an.
Vorhandene Holzbalkendecken in
Fertighäusern hatten aus ferti-
gungstechnischen Gründen oftmals
keine geschlossene Untersicht. Mit
einer neuen Bekleidung lässt sich
dies zeitgemäß ändern. Gleichzei-
tig kann die neue Unterdecke zur
Aufnahme und Integration von In-
stallationen, Gestaltungselementen
oder für die Montage der Beleuch-
tung dienen.
Beim Einbau einer Unterdecke
empfehlen wir bei Holzbalken-
decken grundsätzlich die Beklei-
dung federnd abzuhängen und mit
einer Hohlraumdämpfung zu verse-
hen. Dies führt zu einer erheblichen
Verbesserung der Schalldämmung
(ca. Halbierung des Trittschall-
pegels), erhöht aber den Arbeits-
aufwand kaum.
FERMACELL Gipsfaser-Platten
Deckenbekleidungen
Unterdecken
FERMACELL Estrich-System
für alle Bodenbeläge
für Fußbodenheizung
bei Luft- und Tritt- schallverbesserungs- maßnahmen
FERMACELL Trockenestrich
auf Fußbodenheizung
FERMACELL Estrich-Dämmsystem
26 3. Modernisierungsmaßnahmen
Innere Trennwände haben vielfäl-
tige Funktionen. Sie können tra-
gend und nichttragend ausgebil-
det werden oder sie dienen der
Raumabtrennung bzw. der gestal-
terischen Aufteilung der Gebäu-
defl äche.
Abhängig vom Einsatzbereich
müssen sie weitere Anforderungen
erfüllen:
Schall- und Brandschutz
bei getrennten Wohneinheiten
Lastenbefestigung von Bildern,
Regalen, Konsolen usw.
statisch tragende oder aus-
steifende Funktion bzw. nur
als trennendes Bauteil
Trennwände in Trockenbauweise
aus FERMACELL Gipsfaser-Platten
bieten bei Modernisierungsmaß-
nahmen viele Vorteile:
alle Funktionen können in
einer Wand mit schlankem
Querschnitt umgesetzt werden
kurze Bau- und Montagezeiten
sowie die schnelle Weiterbear-
beitung durch die trockene
Bauweise
leichte Konstruktionen ermög-
lichen die fl exible und variable
Anordnung
Funktionserweiterung durch
einfache Maßnahmen, z. B. die
Verbesserung von Schall- und
Brandschutz durch mehrlagige
Anordnung
einfache Aufnahme von Instal-
lationen, z. B. bei Elektro,
Kommunikation oder Sanitär
gestalterische Freiheiten wie
Rundbögen bei Durchgängen,
Vor- und Rücksprünge oder
gebogene Wände usw.
Die Modernisierung bestehender
Trennwände bedeutet:
vorhandene Wände aus opti-
schen und schalltechnischen
Gründen aufzuwerten, z. B.
durch eine zusätzliche Beplan-
kungslage je Wandseite
zur besseren Aufnahme
von Installationen bietet eine
Vorsatzschale vor einer, z. B.
tragenden Wand eine kosten-
günstige Alternative
Entfernen, Versetzen bzw. Neu-
errichtung von Wänden, z. B. bei
der Änderung der Raumauftei-
lung oder beim Dachgeschoss-
ausbau
Grundsätzlich sind folgende
Punkte bei einer Trennwand-
Modernisierung zu beachten:
Vor dem Entfernen oder dem Ver-
satz einer Trennwand ist zu klären,
ob sie statische (tragende, ausstei-
fende) Funktionen erfüllt. Wenn ja,
kann der Aufwand durch folgende
Maßnahmen erheblich steigen:
Anordnung eines Unterzuges
oder die Lastweiterleitung durch
Stützen oder Verstärkungen u. ä.
Der Einbau von neuen Trennwän-
den sollte nur unter Berücksichti-
gung veränderter Lasten erfolgen.
Leichte Trennwände mit
FERMACELL Gipsfaser-Platten
lassen sich ohne Probleme
einbauen.
Zusätzliche Bekleidungslagen mit
FERMACELL Gipsfaser-Platten auf
vorhandenen Bekleidungen sind in
der Unterkonstruktion zu befesti-
gen. Auf Holzwerkstoffplatten wird
zur Entkopplung die Befestigung
auf einer zusätzlichen Traglattung
empfohlen.
Somit kann unterschiedliches
Quell- und Schwindverhalten der
Materialien ausgeglichen werden.
Für Trennwandbekleidungen wird
die Verwendung raumhoher Platten
empfohlen:
verringerter Fugenanteil
höhere Stabilität
Für beengte Raumverhältnisse
oder bei Transportproblemen
haben sich kleinformatige Platten
bewährt:
auf ausreichenden Fugenversatz
von mind. 20 cm ist zu achten
Kreuzfugen sind zu vermeiden
Seitliche Anschlüsse zur Trenn-
wand sollten nicht starr ausgeführt
werden.
Anschlüsse an begrenzende
Bauteile aus anderem Material
sind, z. B. dauerelastisch mit
Acrylfuge auszuführen.
Den maximalen Achsabstand der
Unterkonstruktion beachten:
bei FERMACELL Gipsfaser-
Platten abhängig von der
Plattendicke
das Standardmaß im Bestand
beträgt 62,5 cm. Dies entspricht
der Verwendung einer 12,5 mm
dicken FERMACELL Gipsfaser-
Platte – auch statisch zulässig.
Trennwände sollten aus Schall-
schutzgründen immer auf der
Rohdecke stehen.
Der Estrich wird durch Rand-
dämmstreifen von der Trenn-
wand entkoppelt.
Bestehen keine Schallschutz-
anforderungen, kann die Trenn-
wand auch auf den Estrich ge-
stellt werden.
Trennwände
Konstruktionsbeispiele ab Seite 46
27
FERMACELL Gipsfaser-Platten
Eine für alles
zur Lastenbefestigung
statisch: zur Lastab-
tragung und Aussteifung
Schall- und Brandschutz
feuchtigkeitsregulierend
FERMACELL H2O-Platten
für Feucht- und
Nassräume
Wellnessbereiche
FERMACELL Platten sind hoch belastbar,
z. B. bei 12,5 mm Gipsfaser-Platte
50 kg je Dübel
30 kg je Schraube
3. Modernisierungsmaßnahmen
Oberfl ächengestaltung
Fliesen
alle Wandplatten / Fliesen
aus keramischem Material
und Kunststoff
im Dünnbettverfahren mit
fl exiblem Fliesenkleber
keine zweilagige Beplankung
zum Verfl iesen notwendig
FERMACELL Gipsfaser-Platten
für den universellen Einsatz als
Bau-, Feuerschutz- und Feucht-
raumplatte für Wände und Decken
Kantenausbildung scharfkantig
für Klebe- oder Spachtelfugen-
technik
Trockenbau-Kante (TB-Kante)
stumpf gestoßen, armiert und
verspachtelt
Powerpanel H2O
für Wände und Decken in Nass-
räumen mit dauerhafter und
hoher Feuchtigkeit
Kantenausbildung scharfkantig
für Klebefugentechnik
FERMACELL Klebefuge
Anstriche
Verwendung von handels-
üblichen Farben
hochwertige Oberfl ächen: glatt
strukturlos oder strukturiert
Tapezieren
alle Tapetenarten können
verarbeitet werden
kein Tapetenwechselgrund
notwendig
Verputzen
für Gipsfaserplatten geeignete
Spachtel und (Struktur-)Dünn-
putze in 1-4 mm Dicke
Ausführliche Hinweise zur Ober-
fl ächengestaltung sind in der
Broschüre „FERMACELL Gips-
faser-Platten – Verarbeitungs-
anleitung“ enthalten.
FERMACELL TB-Kante
28
Ein wichtiger Aspekt bei der Fer-
tighaus-Modernisierung gilt den
sanitären Räumen, wie Bad, Du-
sche und WC. Diese können aus
ästhetischen oder technischen Ge-
sichtspunkten erneuert werden.
Vorwandinstallation
Nicht nur bei Neubauten, sondern
auch bei der Modernisierung von
Fertighäusern hat sich die Vor-
wandinstallation bewährt. Sie bietet
neben der leichten Installation eine
stabile Befestigung von Waschbe-
cken sowie wandhängenden WCs.
Innerhalb der Vorwandkonstrukti-
on lassen sich die Wasser- und Ab-
wasserleitungen einfach verlegen
und sind schalltechnisch optimal
vom Nachbarraum entkoppelt.
Störende Fließgeräusche werden
verhindert.
Kalt- und Warmwasserleitungen
können einfach und schnell mit
Wärmedämmung isoliert werden.
3. Modernisierungsmaßnahmen
Sanitärbereiche
Ziele der Modernisierung
Ansprechende Optik mit pflege-
leichten Oberflächen:
durch die Fliesenwahl für
Wand- und Bodenflächen
wandhängendes WC o. ä.
Komfortsteigerung durch zeit-
gemäße Technik:
wassersparende Spül-
kästen, Armaturen und
Sanitärobjekte
thermostatgesteuerte Misch-
batterie, Vorwandinstallation
Verringerung von Körperschall:
Fließgeräusche durch
Zu- und Abfluss
Austausch verschlissener
Sanitärobjekte und Armaturen
Beseitigung eventuell vorhandener
Feuchteschäden im Untergrund:
gerissene Fliesen oder Fugen
lose bzw. hohlliegende Fliesen
entfernen
Aufwölbungen in der Wand-,
Boden- und / oder Decken-
bekleidung
schadhafter Fliesenübergang
im Boden-Wand-Bereich,
Schimmelpilzbefall
Umbau oder Erweiterung zum
barrierefreien Bad:
alten- bzw. behindertengerecht
Wellnessbereich
Einsatzbereiche der FERMACELL Platten
Wandbereich:
FERMACELL Gipsfaser-Platten
mit FERMACELL Abdichtungs-
system oder FERMACELL
Powerpanel H2O mit
FERMACELL Dichtband im
Eckbereich für den direkt
wasserbeaufschlagten Bereich
Bodenbereich:
FERMACELL Estrich-Elemente
in der Ausführung passend zur
Gipsfaser-Platte im Wand-
bereich
FERMACELL Powerpanel TE mit
Bodeneinlauf für barrierefreien
Ausbau
Weitere Hinweise im FERMACELL Profi -Tipp:Abdichtungen
Verarbeitung der MULTIPOR Mineral-
dämmplatten als Unterdeckendämmung
293. Modernisierungsmaßnahmen
Kellerräume
Bei den hohen Grundstücksprei-
sen kann durch den Ausbau von
Kellerräumen zusätzliche Wohn-
oder Nutzfl äche gewonnen wer-
den. Bei ausreichender Raumhö-
he lassen sich in einem Kellerge-
schoss Hauswirtschafts- oder Par-
tyräume einrichten. Verfügen die
Räume darüber hinaus über eine
erforderliche natürliche Belich-
tung, können diese auch zu Wohn-
zwecken ausgebaut werden.
Die energetischen Verluste sind
in Kellergeschossen zwar gerin-
ger als bei den anderen Bauteilen
der Gebäudehülle, trotzdem sollten
sie nicht vernachlässigt werden.
Ist ein Ausbau des Kellers nicht er-
wünscht oder möglich, so kann als
einfachste und kostengünstigste
Maßnahme eine unterseitige Däm-
mung der Kellerdecke, z. B. mit
MULTIPOR Mineraldämmplatten
erfolgen. Die empfohlene Dicke
der Wärmedämmung beträgt ca.
80-100 mm. Hierdurch steigt die
Oberfl ächentemperatur des Fuß-
bodens im Erdgeschoss erheblich.
Bei einer Nutzung der Kellerräume
zu Wohnzwecken werden diese in
die beheizte Gebäudehülle einbe-
zogen.
Die Kelleraußenwände sind dabei
vorzugsweise mit einer außen-
seitig angeordneten Perimeter-
Dämmung zu versehen. Diese
Ausführung ist wegen den damit
verbundenen Erdarbeiten zwar auf-
wendiger, ermöglicht aber ohne
Raumverluste beliebige Dämm-
stoffdicken zu realisieren. Gleich-
zeitig kann in diesem Zuge die au-
ßenseitige Abdichtung kontrolliert
und ggf. ausgebessert werden.
Auf dem Fußboden der Kellerräu-
me kommt ein schwimmender
FERMACELL Trockenestrich mit
ausreichender Wärmedämmung
zum Einsatz. Hinsichtlich des
Dämmstandards fordert die
Energieeinsparverordnung für
diese Maßnahme Neubauniveau.
Neben der Wärmedämmung sind
Arbeiten an Heizung und Sanitär-
installation erforderlich. Für Letz-
teres sind die Lage der Abwasser-
leitungen sowie die Höhen der Ka-
nalisation und das wasserführende
Straßenniveau zu beachten. Es ist
zu prüfen, ob eine Hebeanlage er-
forderlich wird.
Zudem sollte geprüft werden, ob
bereits unter der Kellerdecke ver-
legte Rohre eine Wohnnutzung
unter schalltechnischer Sicht be-
einträchtigen.
Soll die Nutzung nur zeitweise er-
folgen, z. B. als Partyraum oder
Hauswirtschaftsraum, bieten eine
unterseitige Wärmedämmung der
Erdgeschossdecke oder eine ent-
sprechende Innendämmung der
Außenwände mit FERMACELL Ver-
bundplatten eine wirtschaftliche
Dämmalternative. Mit einer Innen-
dämmung ist innerhalb kurzer Zeit
ein Aufheizen der betreffenden
Räume auf die gewünschte Raum-
temperatur möglich. Die Keller-
wände und die Decke müssen nicht
unnötig aufgeheizt werden.
Konstruktionsbeispiele auf Seite 48
FERMACELL Gipsfaser-Platten
Wand- und Deckenbekleidung
FERMACELL Estrich-Elemente
Wärmedämmung
FERMACELLVerbundplatte
Innendämmung
MULTIPORMineraldämmplatte
Unterdeckendämmung
Innendämmung
30
Außenwände –
Dämmung von außen
Bestand
Teilweise gedämmte Außenwand (hinterlüftet)
Nachher
Gefach voll gedämmt und Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS)
4. Konstruktive Maßnahmen
Gefach voll gedämmt und gedämmte Vorhangschale
Gefach voll gedämmt und hinterlüftete Fassade
Warum von außen?
Das optische Erscheinungs-
bild der Fassade soll ver-
ändert und modernisiert
werden.
Wohnraumverlust soll
verhindert werden.
Die Innenräume werden
durch die Modernisierungs-
maßnahme nicht beeinträch-
tigt und die Bewohnbarkeit
bleibt während der Maß-
nahme erhalten.
Eine Außendämmung ist
bauphysikalisch günstiger
als das Dämmen von innen
(Diffusion, Wärmebrücken,
fl exible Wahl von Art und
Dicke des Dämmstoffs).
Der zusätzliche Aufwand
durch den Eingriff in die
Statik bzw. das Entfernen
der raumseitigen Beplan-
kung soll vermieden werden.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Die schadstoffbelastete
Faserzementtafel oder die
in trister Optik geputzte
Holzwerkstoffplatte als
Vorhangfassade ersetzen.
Mögliche Feuchteschäden
in der Konstruktion beheben.
Das Verbessern der geringen
Dämmstoffdicke bzw. Ersetzen
der unzeitgemäßen Wärme-
leitgruppe.
Das teilgefüllte Gefach zusätz-
lich voll mit Dämmstoff füllen.
Dämmstoffdicken
Der gesetzlich mindestens einzu-
haltende U-Wert gemäß EnEV
beträgt bei einer Dämmung von
außen 0,35 W/m²K.
Mit Berücksichtigung des Holzan-
teils entspricht dies einer Dämm-
stoffdicke von ca. 14 cm. Um bei
der Außenwanddämmung den Neu-
baustandard zu erreichen, sind Di-
cken von 20-26 cm erforderlich.
Dieses Niveau wird bei Modernisie-
rungen zumeist notwendig, um in
den Genuss von Fördermitteln zu
kommen.
31
Auswahlkriterien für den ge-
wünschten Fassadentyp sind vor
allem die Fassadengestaltung, die
Materialien, der Materialmix, die
Empfi ndlichkeit der Oberfl ächen,
die Sicherheit sowie Langlebigkeit
der Ausführung.
Gedämmte Vorhangschale und hinterlüftete Fassade
Oberfl äche
Putzfassade (strukturiert oder
glatt), Holzfassade, kleinforma-
tige Naturmaterialien, z. B. Schie-
fer sowie verschiedenste Platten-
werkstoffe bis hin zu energiespa-
renden Glasfassaden oder Metall-
verkleidungen.
Materialien
Die Unterkonstruktion für das Fas-
sadenmaterial besteht im Allge-
meinen aus Holz mit Volldämmung
aus fasrigen Dämmstoffen (Mine-
ralfaser, Flachs, Hanf usw.).
Alternative Unterkonstruktionen
sind Aluminium oder spezielle
Holzträger. Bei der hinterlüfteten
Fassade ist zwischen Dämmung
und Fassadenmaterial zusätzlich
eine Luftschicht angeordnet.
Den äußeren Abschluss bildet z. B.
die FERMACELL Powerpanel HD
mit dem dazugehörigen Wetter-
schutzsystem.
Vorteile
beliebige Materialwahl
einfache Lastenbefestigung
größere Dämmstoffdicken
sind problemlos und preiswert
realisierbar.
Bei der hinterlüfteten Fassade wird
eventuell von außen eingedrungene
Feuchtigkeit sicher abgeführt. Der
sommerliche Wärmeschutz wird
durch die Lüftungsebene verbes-
sert. Der äußere Abschluss kann
mit beliebig dichtem Material aus-
geführt werden.
Beachtenswert
Unterkonstruktion beim Wärme-
durchgang berücksichtigen.
4. Konstruktive Maßnahmen
Bei der vollgedämmten Vor-
hangschale ist die Diffusion
der Gesamt-Konstruktion zu
beachten.
Zusätzlich muss meist eine dif-
fusionsoffene, wasserableitende
Schicht auf der Dämmung ange-
ordnet werden.
Die gedämmte Vorhangschale
ist verhältnismäßig teuer. Dies
erhöht sich bei hinterlüfteten
Fassaden nochmals.
Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS)
Oberfl äche
Putzfassade (strukturiert oder glatt)
bzw. Riemchen
Materialien
In den meisten Fällen kommt als
Dämmstoff Polystyrol zum Einsatz.
Alternativ stehen Systeme mit
Steinwoll-Lamellen oder Holzfaser-
Dämmplatten zur Verfügung. Diese
werden auf den Untergrund geklebt
und mit mineralischem Putz oder
Kunstharzputz beschichtet.
Vorteile
Wärmebrückenminimierung
mittels durchgehender und
gleichmäßig dicker Dämmstoff-
schicht
kurze Verarbeitungszeit
kostengünstige Ausführung
Beachtenswert
Das WDVS muss eine Zulassung
für den Einsatz auf dem ent-
sprechenden Plattenwerkstoff
besitzen.
Wärmedämm-Verbundsysteme
werden vollfl ächig auf den Un-
tergrund (FERMACELL Gips-
faser-Platte) geklebt.
geringe Stoßfestigkeit
Verwendung spezieller Befesti-
gungsmittel beim Anbringen
von Lasten, z. B. Lampen, Brief-
kästen, Markisen, Vordächern
bei der Verarbeitungstempe-
ratur sind die Vorschriften der
System-Hersteller zu beachten
(meist > 5 ° C).
Folgende Punkte sollten beim
Neuaufbau der Außenwand
beachtet werden.
Zustand der vorhandenen Kon-
struktion, Wärmedämmung,
Dampfbremse/-sperre, Luft-
dichtigkeit und Beplankung
kontrollieren und ggf. erneuern
(Beratung durch Fachplaner).
Möglichkeit des Einbaus even-
tueller Installationen direkt im
entkernten Wandquerschnitt
fasrige, dicht einzupassende
Dämmstoffe im Gefach ver-
wenden
Gefach mit einer FERMACELL
Gipsfaser-Platte schließen:
Verwendung als Trägerplatte
für das Wärmedämm-Verbund-
system
als tragend aussteifende
Beplankung für die Außenwand
als luftdichte Schicht und zur
Fixierung des Dämmstoffs
zur Erhöhung des Schall-
und Brandschutzes
Maßnahmen beim Rückbau
Vorhangfassade, Holzwerkstoff-
platte (Spanplatte oder Hart-
faserplatte) sowie Dämmung
fachgerecht entfernen.
Vorschriftsmäßige Entsorgung
(evtl. durch Spezialfi rmen)
veranlassen.
Wetterschutz während der
Modernisierungsmaßnahme
vorsehen.
Statische Funktion der Holz-
werkstoffplatte beachten!
32
Außenwände –
Dämmung von innen
4. Konstruktive Maßnahmen
Bestand
Teilweise gedämmte Außenwand (hinterlüftet)
Nachher
Installationsebene als Innendämmung
Gefach voll gedämmt und Installationsebene als Innendämmung
Warum von innen?
eine Modernisierung von
außen ist nicht möglich,
z. B. wegen Erhalt der
Fassade oder bei einer
Grenzbebauung
die Modernisierung soll in
Etappen erfolgen; zuerst
von innen dann von außen
für die freie Wahl der Ober-
fl ächengestaltung mit An-
strich, Tapeten, Putz oder
Fliesen
möglicherweise müssen
schadstoffbelastete Materi-
alien entfernt werden
wenn die Schadstoffbe-
lastung durch eine Vor-
satzschale verringert
werden soll
Durch eine wärmegedämmte
Vorsatzschale ist mit geringem
Aufwand eine Verbesserung
des Wärmeschutzes erreichbar.
Gleichzeitig kann die problem-
lose Neuinstallation von
Telekommunikation, Elektro,
Heizung sowie Sanitär erfolgen.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Installationsebene
als Innendämmung
Neu- oder Nachinstallation von
Elektro und Sanitär
Austausch der Fenster und Roll-
läden mit der Innendämmung
durchführen
für optimale Dämmwirkung:
zusätzliche Volldämmung des
Gefachs
Nach Möglichkeit sollte keine Ver-
änderung an der Tragstruktur des
Gebäudes vorgenommen werden,
z. B. das Entfernen aussteifender
innerer Beplankungen, tragender
Bauteile o. ä. Ist dies für eine Voll-
dämmung des Gefachs oder wegen
einer möglichen Schadstoffbelas-
tung aus gesundheitlichen Grün-
den trotzdem nötig, ist die statische
Funktion der Holzwerkstoffplatte zu
beachten.
33
Der Zwischenraum wird mit einem
fasrigen Dämmstoff seitlich dicht
und mit einer Dicke ohne Übermaß
gefüllt und die Neuinstallation
verlegt.
Nach Abschluss der energetischen
Modernisierung der Außenwand
mit der Dämmung der Installati-
onsebene, wird die Dampfbrem-
se/-sperre unmittelbar unter der
Gipsfaser-Platte angeordnet. Ist zu
einem späteren Zeitpunkt eine zu-
sätzliche Dämmung von außen vor-
gesehen, kann sie direkt auf der in-
neren Holzwerkstoffplatte verlegt
werden.
Gefach voll gedämmt
plus Innendämmung
In den meisten Fällen werden die
Außenwände älterer Fertighäuser
ausschließlich über eine raum-
seitige Holzwerkstoffplatte aus-
gesteift. Deshalb kann der Aus-
und Neueinbau nur mit Hilfe eines
Tragwerkplaners erfolgen.
Statisch wirksame Holzwerkstoff-
platten dürfen nur abschnitts- bzw.
raumweise entfernt werden, wobei
evtl. zusätzlich eine Notaussteifung
erforderlich ist.
Für diesen Rückbau gibt es zwei
Möglichkeiten:
weitestgehend komplettes Ent-
fernen der Holzwerkstoffplatte,
inkl. der Verbindungsmittel auf
den Holzrippen.
Entfernung nur im Gefachbe-
reich; auf den Holzrippen bleibt
ein Plattenstreifen erhalten.
Nach dem Ausbau der Dämmung
erfolgt auch der Neuaufbau schritt-
weise:
statisch notwendige, neue Füll-
und Anschlusshölzer montieren
Gefache mit fasrigem, dicht ein-
zupassendem Dämmstoff füllen
anschließend gemäß neuberech-
neter Statik beplanken
Nach der Wiederherstellung der
Tragstruktur kann die gedämmte
Installationsebene in einem Schritt
wie oben beschrieben ausgeführt
werden.
Festlegung des Moder-nisierungsaufwands
Wenn die Außenwand von innen
energetisch verbessert werden
soll, ist mit Raumverlust zu
rechnen. Die beiden wichtigsten
Faktoren hierfür sind:
das angestrebte Wärmedämm-
niveau; gesetzlicher Mindest-
dämmstandard oder mehr
die Art der Umsetzung; wärme-
gedämmte Installationsebene
oder zusätzliche Nutzung des
Gefachs
Außerdem gibt es bestimmte Vor-
gaben an die Einbautiefe der Instal-
lationsebene. So werden z. B. für
die Montage von Standard-Hohl-
raumdosen ca. 7 cm Einbautiefe
benötigt.
Dämmstoffdicken
Vor der Planung der energetischen
Modernisierungsmaßnahme ist
die Dicke und der Zustand der
vorhandenen Dämmung zu prüfen.
Der gesetzlich mindestens einzu-
haltende U-Wert gemäß EnEV be-
trägt bei einer Dämmung von innen
0,45 W/m²K. Mit Berücksichtigung
des Holzanteils entspricht das einer
Dämmstoffdicke von ca. 12 cm.
Um bei der Außenwanddämmung
den Neubaustandard zu erreichen,
sind Dicken von 20-26 cm erforder-
lich. Dieses Niveau wird bei Moder-
nisierungen notwendig, um Förder-
mittel erhalten zu können. Wegen
des Raumverlusts bis zu 16 cm ist
dies mit einer üblichen Dämmung
von innen kaum praxisrelevant.
Installationsebene als
Innendämmung
In den meisten Fällen wird die
zusätzliche Ebene mit 6 cm
Dämmstoff gefüllt. Das Achsmaß
der meist horizontal verlaufenden
Unterkonstruktion ist abhängig
von der vorgesehenen FERMACELL
Gipsfaser-Platte:
10 mm Plattendicke
ca. 50 cm
12,5 mm Plattendicke
ca. 62,5 cm
4. Konstruktive Maßnahmen
Alternative Ausführungen
Einblasdämmstoffe
Neben standardmäßig verwendeten
Faserdämmstoffen gibt es alterna-
tive Materialien. Hierzu zählen
Einblasdämmstoffe wie Zellulose,
Mineral-, Holzfasern usw.
Der Vorteil dieser Dämmstoffe
besteht darin, dass bei der Ver-
arbeitung vorhandene Gefachbe-
plankungen erhalten bleiben kön-
nen. Der Einblasvorgang erfolgt ge-
fachweise durch kleine Öffnungen
in der Holzwerkstoffplatte. Ihre sta-
tischen Eigenschaften werden hier-
durch nicht beeinträchtigt.
MULTIPOR Mineraldämmplatte
Hierbei handelt es sich um einen
nicht brennbaren, mineralischen,
diffusionsoffenen und faserfreien
Dämmstoff. Die druckfeste, nicht
stauchbare MULTIPOR Platte kann
auf zwei Arten verarbeitet werden:
abwechselnde Anordnung
von horizontaler Traglattung
und Dämmplatte; vom Boden
aus beginnend
durchlaufende innenseitige
Dämmplattenlage mit durch-
geschraubter horizontaler
Traglattung
Die Traglattung dient zur Befesti-
gung der raumabschließenden
FERMACELL Gipsfaser-Platte.
Erfolgt die komplette Außenwand-
Dämmung mit MULTIPOR, ist bei
der Verarbeitung im Gefach darauf
zu achten, dass die Dämmplatte
dicht in das Holzrahmenwerk ein-
gepasst wird; Spaltbreite < 3 mm.
Außenseitig lassen sich die
FERMACELL Platten wie bei der
Innendämmung beschrieben mon-
tieren. Die Traglattung dient zur
Aufnahme einer Fassadenplatte,
z. B. FERMACELL Powerpanel HD.
Bauphysikalische Maßnahmen,
z. B. Dampfsperren sind auch
bei alternativen Dämmstoffen
zu beachten.
34 4. Konstruktive Maßnahmen
Außenwände mit
Vormauerschale
Bestand
Außenwand mit Vormauerschale; außenseitig offene Tragkonstruktion
Nachher
Installationsebene als Innendämmung
Außenseitiges Schließen der Tragkonstruktion
mit maximaler Gefachdämmung und Installationsebene als Innendämmung
Außenwand mit Vormauerschale; außenseitig geschlossene Tragkonstruktion
Maßnahmen nur von innen möglich
Mauerwerk-Vorsatzschalen
sind bei minimalem Pfl egeauf-
wand äußerst langlebig. Bei der
energetischen Modernisierung
dieser Außenwände können Maß-
nahmen allerdings nur von innen
erfolgen. Hierbei ist bei der fach-
gerechten Bestandsaufnahme
besonderes Augenmerk auf den
Zustand der Tragkonstruktion zu
richten. Gegenüber einer hinter-
lüfteten Vorsatzschale könnte
wegen möglicher Fehler bei der
Errichtung ein höheres Feuchte-
schadenspotenzial vorhanden
sein, z. B. unzureichende
Hinterlüftung durch herunter-
gefallenen Mörtel in der
Hinterlüftungsebene.
Ist bei einer außenseitig offenen
Tragkonstruktion die Volldäm-
mung des Gefachs gewünscht,
muss als Begrenzung vor dem
Mauerwerk ein Plattenmaterial
angeordnet werden. Dies kann
eine Powerpanel HD oder
FERMACELL Gipsfaser-Platte
mit einer wasserableitenden
Schicht sein.
Bei einer bestehenden Tragkon-
struktion, die außenseitig durch
eine Span- oder Hartfaserplatte
geschlossen ist, wie im unteren
Bestandsdetail, erfolgt die innen-
seitige Dämm-Maßnahme wie
bei einer hinterlüfteten Vorsatz-
schale.
Weitere Hinweise ab Seite 32
Installationsebene als Innendämmung
354. Konstruktive Maßnahmen
Nachher
Installationsebene als Innendämmung
Gefach voll gedämmt und Installationsebene als Innendämmung
Mehr als Dämmen
Wann ist diese Maßnahme sinvoll?
Bei besonders umfangreichen
energetischen Modernisierungs-
maßnahmen.
Bei Änderungen von Öffnungen
in der Außenwand, z. B. durch
das Versetzen, Schließen von
Fenstern und Türen.
Vorteile
statische Eingriffe sehr
einfach möglich
bauphysikalisch
optimale Ausführung
Wärmedämmung bis hin zum
Passivhausniveau möglich
Wärmebrückenminimierung bei
Deckeneinbindung, Rollladen-
kästen und Unterzügen
gezielte Anordnung von Dampf-
bremse/-sperre
geforderter Brandschutz mit
geringem Aufwand realisierbar
freie Wahl der Fassaden-
gestaltung
Aus bauphysikalischer und sta-
tischer Sicht und wegen der starken
Eingriffe in die bestehende Außen-
wandkonstruktion sollte immer ein
Fachplaner eingeschaltet werden.
Nicht zuletzt aufgrund des hohen
Aufwands bei der Ausführung.
Da es sich bei dieser Maßnahme
um die umfangreichste und kos-
tenintensivste handelt, sollte sie
immer in Verbindung mit dem
Fensteraustausch und evtl. Roll-
ladeneinbau o. ä. durchgeführt
werden.
Bestand
Teilweise gedämmte Außenwand (hinterlüftet)
Dämmung von innen
und außen
Allgemeine Hinweise und Erläuterungen zu Außenwänden ab Seite 30
Dachaufbau mit Unterdeckplatte und Dämmung
36
Nachher
Dachaufbau mit Dämmung und Unterspannbahn
Bestand
Dachaufbau ungedämmt; ohne UnterspannbahnDachraum ausbauen
Wenn das Dach ausgebaut
werden soll, erfolgt die Moder-
nisierungsmaßnahme in den
meisten Fällen von der Raum-
seite aus.
Nach EnEV ist ein U-Wert < 0,30
W/m²K gefordert. Dies wird mit
ca. 18 cm Wärmedämmung
unter Berücksichtigung von
ca. 20 % Balkenanteil erreicht.
Wird die Dämmschichtdicke
durch die vorhandene Sparren-
höhe begrenzt und die innen-
seitige Bekleidung kann bzw.
soll nicht zusätzlich gedämmt
werden, gilt die Anforderung
ebenfalls als erfüllt, wenn nach
den Regeln der Technik die
höchstmögliche Dämmschicht-
dicke eingebaut wird.
Dach ohne Unterspannbahn
Bei nicht ausgebauten Dächern
ist die Lattung für die Dachein-
deckung meist direkt auf den
Sparren befestigt. Bei dieser
Konstruktion kann nicht die ge-
samte Sparrenhöhe zum Einbau
der Wärmedämmung genutzt
werden, da eine geschlossene
hinterlüftete Ebene zwischen
Lattung und Dämmung eingebaut
werden sollte. Somit ergeben sich
zwei Möglichkeiten des Ausbaus.
Variante 2
An den Sparren werden Hilfslatten
befestigt, an denen als Unterdeck-
platte eine geeignete, diffusions-
offene, wasserableitende Holz-
faserdämmplatte montiert wird.
Die verbleibende Höhe des Spar-
rens wird komplett zur Dämmung
genutzt. In beiden Fällen wird
unterhalb des Sparrens eine
Dampfbremse/-sperre angeord-
net. Quer zu den Sparren erfolgt
die Lattung mit dazwischen liegen-
dem fasrigen Dämmstoff. Den
Abschluss nach innen bildet eine
10 mm oder 12,5 mm dicke
FERMACELL Gipsfaser-Platte.
Variante 1
Eine diffusionsoffene, wasserab-
leitende Unterspannbahn wird mit
Hilfslatten seitlich an den Sparren
befestigt. Zur Aufrechterhaltung
der Hinterlüftungsebene erfolgt der
Einbau einer weiteren Latte paral-
lel zu den Sparren in Gefachmitte.
Somit bleibt beim Dämmstoffeinbau
die Funktionsfähigkeit der Hinter-
lüftung erhalten.
Dachgeschoss –
Dämmung von innen
4. Konstruktive Maßnahmen
Dachaufbau bei defekter Unterspannbahn
mit Unterdeckplatte und Volldämmung
Nachher
Dachaufbau bei intakter Unterspannbahn mit Volldämmung
37
Dach mit Unterspannbahn
Eine weitere Variante nicht aus-
gebauter Dächer sind hinterlüf-
tete Dachaufbauten mit Unter-
spannbahn.
Werden diese Dächer im Zuge der
Modernisierung gedämmt, sind auf-
grund der vorhandenen Hinterlüf-
tung größere Dämmstoffdicken im
Zwischensparrenbereich realisier-
bar. Bei einer intakten Unterspann-
bahn erfolgt die Zwischensparren-
dämmung mit fasrigem Dämmstoff
vorzugsweise in Plattenform.
Ist die vorhandene Unterspann-
bahn verschlissen, oder sie kann
die bauphysikalischen Anforde-
rungen des modernisierten
Daches nicht erfüllen, kann
alternativ eine diffusionsoffene,
wasserableitende Holzfaser-
dämmplatte als Unterdeckplatte
montiert werden.
Bestand
Dachaufbau ungedämmt; mit Unterspannbahn
Hierzu werden zwei Hilfslatten
direkt neben der Konterlattung
an der Dachlattung befestigt.
Aufgrund der Biegefestigkeit der
Unterdeckplatte sind Faserdämm-
stoffe in allen Lieferformen oder
Einblasdämmstoffe geeignet.
Unterhalb des Sparrens wird eine,
auf die neue Konstruktion abge-
stimmte Dampfbremse/-sperre
befestigt. Quer zu den Sparren er-
folgt die Lattung mit dazwischen-
liegendem fasrigen Dämmstoff.
Den Abschluss nach innen bildet
eine mindestens 10 mm dicke
FERMACELL Gipsfaser-Platte.
Der Achsabstand der Latten beträgt
bei 10 mm dicken FERMACELL
Gipsfaser maximal 40 cm und
bei 12,5 mm Plattendicke maximal
50 cm.
Dächer sind nicht nur gut zu däm-
men, sondern auch sorgfältig
gegen Luftströmungen abzudich-
ten. Eine Dampfbremse/-sperre
übernimmt gleichzeitig die Funkti-
on der Luftdichtigkeit.
Für die Luftdichtigkeit von Dächern gilt besondereAufmerksamkeit bei:
Anschlüssen
Durchdringungen
Einbauleuchten
4. Konstruktive Maßnahmen
38
Bestand
Dachaufbau für Wohnzwecke ausgebaut; teilgedämmt mit Unterdach
Nachher
Volldämmung des Zwischensparrenbereichs mit eingeblasener Zusatzdämmung
Volldämmung des Zwischensparrenbereichs
Volldämmung des Zwischensparrenbereichs und schalltechnische Verbesserung
Dach bereits ausgebaut
Bereits ausgebaute Dachge-
schosse entsprechen meistens
nicht mehr dem Dämmstandard
und den optischen Anforderungen
von heute. Im Rahmen einer an-
stehenden Modernisierung ist
eine Überprüfung der vorhan-
denen Dämmstärken von teilge-
dämmten Dächern notwendig.
Die einfachste Möglichkeit den
Zwischensparrenbereich voll
zu dämmen ohne dabei den Be-
stand zu verändern, ist die Ver-
wendung eines Einblasdämm-
stoffs. Bauphysikalisch ist zu
prüfen, ob die vorhandene
Dampfbremse/-sperre dafür
geeignet ist.
Sind Spitzboden und Abseite
zugänglich und ist die Länge der
Dachschräge nicht zu groß, kann
die Dämmung alternativ mit fas-
rigem Dämmstoff in Platten-
oder Mattenform erfolgen. Auf
die neu anzubringende Dampf-
bremse/-sperre kann zusätzlich
in der Lattungsebene eine Unter-
sparrendämmung mit einem
Faserdämmstoff erfolgen.
Im unten dargestellten Beispiel
wurde besonderer Wert auf
hohen Schallschutz gelegt.
Bei einer zweilagigen Beklei-
dung kann die federnde Ab-
hängung auch zwischen den
beiden Plattenlagen angeordnet
werden. Dabei ist für die schall-
technische Wirksamkeit immer
eine Hohlraumbefüllung mit
fasrigem Dämmstoff notwendig.
Dachgeschoss –
Dämmung von innen
4. Konstruktive Maßnahmen
39
Dachgeschoss –
Dämmung von außen
Bestand
Dachaufbau für Wohnzwecke ausgebaut; teilgedämmt mit Unterspannbahn
Nachher
Volldämmung des Zwischensparrenbereichs
mit zusätzlicher durchtrittsicherer Aufdachdämmung
Volldämmung des Zwischensparrenbereichs
mit Tragschicht und Aufdachdämmung
Wann ist es sinnvoll von außen zu dämmen?
Die Räume sollen während
der Modernisierung bewohnbar
bleiben.
Die Erneuerung der Dachein-
deckung und Unterspannbahn
wird notwendig oder gewünscht.
Ein Zugang des Sparren-
zwischenraums über den
Spitzboden bzw. die Abseite
ist nicht möglich.
Ein hoher Dämmstandard und
sommerlicher Wärmeschutz
soll erreicht werden.
Besonderheit
Während der Umbauphase ist auf
den temporären Wetterschutz des
Daches bzw. der Konstruktion zu
achten.
Bauphysikalisch ist bei einer
Modernisierung des Daches von
außen eine Vollsparrendämmung
ohne Luftschicht notwendig.
Abhängig von der Sparrenhöhe
(= Dämmstoffdicke) kann eine
Aufdachdämmung in verschiedenen
Dicken erfolgen. Für die Wärme-
brückenminimierung ist eine
Dämmstoffdicke von mindestens
40 mm erforderlich. Bei der Art
des Dämmstoffs kann neben Holz-
faser, Mineralfaser und Polysty-
rol auch die MULTIPOR Mineral-
dämmplatte eingesetzt werden.
Abhängig von der Biegefestigkeit
des Dämmstoffs ist eine unter-
stützende Tragschicht (Schalung,
Holzwerkstoffplatte) notwendig.
Hierbei sind die Herstellervor-
schriften zu beachten.
4. Konstruktive Maßnahmen
4. Konstruktive Maßnahmen40
Geschossdecke zumDachgeschoss
Im Dachgeschoss gibt es oft-
mals erhebliche Ausbaureserven,
die entweder zu eigengenutztem
Wohnraum oder – abhängig von
der Zugänglichkeit – zu Miet-
zwecken ausgebaut werden kön-
nen. Da sich diese Geschoss-
decken innerhalb der Gebäude-
hülle befi nden, werden keine
Anforderungen an den Wärme-
schutz gestellt. Bei Modernisie-
rungsmaßnahmen steht die Ver-
besserung des Schallschutzes
im Vordergrund.
Baurechtliche Forderungen wer-
den nur bei Vermietung gestellt,
da aus einer Geschossdecke eine
Wohnungstrenndecke wird.
Bei eigengenutztem Wohnraum
kann in Verbindung mit dem Um-
bau oder einer Umnutzungsmaß-
nahme, z. B. bei einer Verände-
rung der familiären Situation
eine schalldämmtechnische
Aufwertung der Decken wichtig
werden. Dieses kann im Zuge
einer Modernisierung einfach
und kostengünstig umgesetzt
werden.
Hierbei sind vorhandene bauliche
Gegebenheiten unbedingt zu
beachten, z. B. Treppenaustritt,
Geschosshöhe, Tragfähigkeit der
Decke.
Geschossdecke
FERMACELL Estrich-Element auf vorhandene Decke
und federnd abgehängte Unterdeckenbekleidung
Mit dem Verlegen eines
FERMACELL Trockenestrichs,
der werkseitig mit Holzfaser-
oder Mineralfaser-Dämmplatten
kaschiert ist und eine Gesamt-
dicke von 30 mm aufweist, wird bei
einfachen Holzbalkendecken an-
nähernd eine Halbierung der Laut-
stärke erreicht. Die vorhandene
Decke muss dabei nicht verändert
werden.
Ergänzend kann unterseitig eine
federnd abgehängte Unterdecken-
bekleidung erfolgen, die im trag-
fähigen Untergrund befestigt wird.
Soll dabei die vorhandene Decken-
bekleidung erhalten bleiben, ist
der Hohlraum im Bereich dieser
Abhängung mit einem fasrigen
Dämmstoff zu füllen. Die neue
Unterdeckenansicht bildet eine
geschlossene Fläche aus
FERMACELL Gipsfaser-Platten.
Bei dieser Ausführung verringert
sich die Trittschalldämmung ge-
genüber der Bestandsdecke auf
ca. ein Viertel.
Bestand
Holzbalkendecke mit Unterdeckenbekleidung auf Lattung
Nachher
FERMACELL Estrich-Element auf vorhandene Decke
4. Konstruktive Maßnahmen 41
FERMACELL Estrich-Element mit Estrich-Dämmsystem auf vorhandene Decke
und federnd abgehängte Unterdeckenbekleidung
Andere typische Geschossdecken
dieser Zeit besaßen unterseitig eine
Bekleidung aus Holzwerkstoffplat-
ten. Diese Unterdecken mit den aus
fertigungstechnischer Sicht meist
sichtbaren Fugen sind heute nicht
mehr zeitgemäß. Da sie aber oft-
mals in Verbindung mit der ober-
seitig angeordneten Holzwerkstoff-
platte die tragende bzw. ausstei-
fende Deckenscheibe bilden, ist
das Entfernen nicht ohne Weiteres
möglich.
Variante 1
Die erste Variante der Moderni-
sierungsmaßnahmen erfolgt
mit dem FERMACELL Estrich-
Dämmsystem, bestehend aus
30 mm Estrich-Wabe und dem
FERMACELL Estrich-Element
2 E 31 auf einer unveränderten
Bestandsdecke. Die Aufbauhö-
he beträgt insgesamt 60 mm bei
einem Gewicht von ca. 75 kg/m².
Vor dem Einbau ist zu prüfen,
ob die Decke die Verkehrslasten
und die zusätzlichen Ausbaulasten
aufnehmen kann.
Variante 2
Bei der zweiten Variante kann zur
optischen Aufwertung und weiteren
Verbesserung der Schalldämmung
unterseitig eine federnd abge-
hängte Deckenbekleidung mon-
tiert werden. Wenn die Holzwerk-
stoffplatte erhalten bleiben muss,
ist der Hohlraum immer mit einem
fasrigen Dämmstoff zu füllen.
Diese Ausbauvariante erfüllt pro-
blemlos die Schallschutzanforde-
rungen, die an Wohnungstrenn-
decken gestellt werden.
Folgende Maßnahmen führen zu
einer Minderung der Geräusch-
pegelwahrnehmung:
federnde Abhängung
auf die Hälfte
Trockenestrich mit Holzfaser-
bzw. Mineralfaserdämmung
auf die Hälfte
Trockenestrich und
federnde Abhängung
auf ein Viertel
Trockenestrich und Wabe
auf ein Viertel
Trockenestrich und Wabe
sowie federnde Abhängung
auf ein Achtel
Bestand
Holzbalkendecke mit Unterdeckenbekleidung, direkt an den Balken befestigt
Nachher
FERMACELL Estrich-Element mit Estrich-Dämmsystem auf vorhandene Decke
42
Decken zum bereits ausgebauten Ober- und Dachgeschoss
Die Deckenaufbauten haben im
Wesentlichen die gleichen Auf-
bauten wie Decken zu nicht aus-
gebauten Obergeschossen.
Der Unterschied besteht darin,
dass zusätzlich ein schwimmen-
der Estrich als Trocken- oder
Nassestrich vorhanden ist.
Gründe für eine Modernisierung
können sein:
ein schadhafter oder schad-
stoffbelasteter Bestand
für die Umnutzungsmaß-
nahmen ungeeigneter
Untergrund (Fliesenträger)
unzureichender Schallschutz
Energetisch sind bei diesen De-
cken nur die Bereiche zwischen
der darüberliegenden Abseiten-
wand und der Außenwand zu be-
achten.
Wenn der vorhandene Estrich
den Anforderungen entspricht
und eine schalltechnische Ver-
besserung gewünscht wird,
kann eine federnd abgehängte
Unterdeckenbekleidung mit
FERMACELL Gipsfaser-Platten
montiert werden. Mit dieser preis-
werten Maßnahme wird die Ge-
räuschpegelwahrnehmung auf
ca. die Hälfte reduziert.
Soll bzw. muss bei der Moderni-
sierung auch der Estrich erneuert
werden, ist – anders als beim nicht
ausgebauten Dachgeschoss – be-
sonders auf die baulichen Gege-
benheiten zu achten.
Da FERMACELL Estrich-Elemente
ein geringeres Gewicht aufweisen,
spielt die Prüfung der ausrei-
chenden Deckentragfähigkeit eine
untergeordnete Rolle. Vor allem
muss die Höhe des neuen Boden-
aufbaus dem vorhandenen Ausbau
angepasst werden, z. B. Treppen-
austritt, Zimmer- und Terrassen-
türen usw.
Hierfür bietet FERMACELL eine
große Auswahl verschieden hoher
Aufbauten mit geeigneten Faser-
dämmstoffen an.
Geschossdecke
An bestehendes Höhenniveau angepasster Aufbau mit FERMACELL Estrich-Element
variablem Dämmstoff und federnd abgehängter Unterdeckenbekleidung
Bestand
Holzbalkendecke mit schwimmendem Estrich und Unterdeckenbekleidung auf Lattung
Nachher
Neue Unterdeckenbekleidung mit federnder Abhängung
43
Bei einer Deckenkonstruktion mit
unterseitiger Bekleidung aus z. B.
Holzwerkstoffplatten stehen bei
einer Modernisierung meist op-
tische Gründe im Vordergrund.
Variante 1
Bei der ersten Variante bleibt die
gesamte Bestandsdecke erhalten.
Zur optischen Aufwertung und
Verbesserung der Schalldämmung
wird unterseitig eine federnd abge-
hängte Deckenbekleidung montiert.
Der Hohlraum zwischen den beiden
Plattenlagen ist aus schalltech-
nischer Sicht mit einem fasrigen
Dämmstoff zu füllen. Mit dieser
Maßnahme wird der Geräuschpegel
etwa auf die Hälfte abgemindert.
Variante 2
Bei der zweiten Variante wird zu-
sätzlich zur unterseitigen Moder-
nisierung der Bodenaufbau verän-
dert. Hier ist eine Möglichkeit
gezeigt, wie trotz Erhöhung der
Estrichdicke eine Anpassung an
das Höhenniveau des vorhandenen
Ausbaus realisiert werden kann:
obere Tragschicht entfernen
seitlich Traglatten anordnen
höhengleich Holzwerkstoffplatte
zwischen die Deckenbalken ein-
passen
oberseitig FERMACELL Estrich-
Element 2 E 31 auf Estrich-
Dämmsystem verlegen
Durch das unterseitige Anbringen
einer federnd abgehängten Unter-
deckenbekleidung wird die Decke
schalldämmtechnisch auf das
Niveau einer Wohnungstrenndecke
verbessert. Hierbei ist auf ausrei-
chende Tragfähigkeit der Decken-
konstruktion zu achten.
Trockenestrich-Element auf
Fußbodenheizung
Unter den FERMACELL Estrich-
Elementen können Warmwasser-
Fußbodenheizungssysteme ange-
ordnet werden. Hiermit erreicht
man eine niedrige Aufbauhöhe und
– bei entsprechender Dämmstoff-
wahl – eine zusätzliche schalltech-
nische Verbesserung.
Bestand
Holzbalkendecke mit schwimmendem Estrich und
direkt an den Balken befestigter Unterdeckenbekleidung
Nachher
Vollständiger Erhalt der bestehenden Decke,
mit zusätzlicher federnder Unterdeckenbekleidung
An bestehendes Höhenniveau angepasster Aufbau mit FERMACELL Estrich-Element
auf Estrich-Dämmsystem und federnd abgehängter Unterdeckenbekleidung
Trockenestrich-Element mit Fußbodenheizung
44
Decken zum nicht aus-gebauten Dachgeschoss oder Spitzboden
Die Gebäudegröße, die zulässigen
Geschosse laut Bebauungsplan
oder familiäre bzw. gesundheit-
liche Gegebenheiten können
Gründe dafür sein, dass ein
nicht ausgebautes Dachgeschoss
für Wohnzwecke weiterhin unge-
nutzt bleibt. In diesem Fall ist
eine energetische Verbesserung
dieser Decke empfehlenswert,
da sich hiermit der gesamte
Heizenergiebedarf um ca. 10 %
verringert.
Auch bei den meisten Spitzböden
ist ein Ausbau für Wohnzwecke
nicht möglich. So beschränkt sich
die Ausbaumaßnahme auf eine
energetische Verbesserung der
Kehlbalken- und Zangenlage,
wenn die Dämmung der Dach-
schrägen nur bis zu diesem
Übergang geführt werden soll.
Dämmen der Balkenlage
Die Gefache der Balkenlage
werden mit einem fasrigen
Dämmstoff voll gedämmt.
Hierfür ist auf eine funktions-
fähige Dampfbremse/-sperre zu
achten. Je nach Nutzung wird
diese Fläche komplett mit einer
Holzwerkstoffplatte / Rauspund
z. B. für Abstellfl ächen oder nur
in Teilbereichen, z. B. Erreich-
barkeit von Installationen durch
Laufbretter abgedeckt.
Ist die Balkenlage bereits vollfl ä-
chig von oben abgedeckt, kann
darauf das FERMACELL Dachbo-
denelement in gewünschter Dicke
verlegt werden. Auf einen durch-
gehenden Übergang der Dämmung
mit FERMACELL Gipsfaser-Platten
oder eine zusätzliche Plattenlage
erreicht werden. Eine geeignete
Dampfbremse/-sperre ist richtig
anzuordnen und luftdicht anzu-
schließen.
in die seitlich anschließende
Außenwand bzw. Dachschräge ist
zu achten. Wird ein noch höherer
Dämmstandard angestrebt, kann
zusätzlich der Hohlraum im teilge-
dämmten Balkenzwischenraum mit
Einblasdämmstoff verfüllt werden.
Die unterseitige Deckenbekleidung
muss hierfür ausreichend tragfähig
sein. Dies kann durch den Ersatz
4. Konstruktive Maßnahmen
Vollfl ächige Dämmung von oben
Dachgeschossdecken
Bestand
Holzbalkenlage teilweise gedämmt; Balkenlage offen oder abgedeckt
Nachher
Volldämmung im Gefachbereich der Balkenlage
Verarbeitung der FERMACELL Dachboden-Elemente
45
Vollfl ächige Dämmung von oben und zusätzlich im Gefach der Balkenlage
Nachher
Vollfl ächige Dämmung von oben
4. Konstruktive Maßnahmen
Ist ein höherer Dämmstandard ge-
wünscht, kann in die Kehlbalken-
und Zangenlage zusätzlich Dämm-
stoff eingebaut werden. Die beste-
hende Abdeckung kann erhalten
bleiben. Je nach Dämmstoffdicke
ist die Balkenlage nur noch teilwei-
se sichtbar.
Anschlüsse und Übergänge
Im Dachgeschoss sind aufgrund
konstruktiver Gegebenheiten die
Anschlüsse und Übergänge für
eine durchgehende Dämm- und
Luftdichtheitsebene verhältnis-
mäßig aufwendig auszuführen.
Hier muss fachkundig und mit
besonderer Sorgfalt gearbeitet
werden.
Bestand
Kehlbalken / Zangenlage begehbar
Sichtbare Balkenlagen
Die von unten sichtbare Kehlbal-
ken- oder Zangenlage hat ober-
seitig eine Abdeckung aus Rau-
spund, Dielung oder Laufbrettern.
Beim Ausbau des Dachgeschosses
zu Wohnzwecken sind bestimmte
energetische Anforderungen nach
EnEV einzuhalten. Sollen die Bal-
ken nach der Modernisierung
sichtbar bleiben, bieten sich fol-
gende Möglichkeiten an:
Erfolgt die Dämmung oberhalb
der Kehlbalken- und Zangenlage,
muss die eventuell vorhan-
dene Abdeckung unterseitig
durch eine Sichtdielung ausge-
tauscht werden oder es erfolgt
eine Bekleidung mit FERMACELL
Gipsfaser-Platten. Oberhalb wird
eine geeignete Dampfbremse
oder -sperre verlegt und seitlich
dicht angeschlossen. Durch den
Einbau der FERMACELL Dachbo-
den-Elemente in erforderlicher
bzw. gewünschter Dicke bleibt
der Spitzboden begehbar.
46
Innenwände - tragend / nicht tragend
Typischerweise orientierten sich
die Wandquerschnitte der Fertig-
haus-Innenwände stark an deren
statischen Belange. Bei Wand-
dicken über 10 cm handelte es
sich in den meisten Fällen um
tragende Wände, dünne Wände
dienten nur als trennende
Bauteile.
Als Bekleidungsmaterial wurden
überwiegend Spanplatten ver-
wendet, welche zusätzlich mit
dünnen Gipskarton-Platten
bekleidet waren oder direkt mit
unterschiedlichen Oberfl ächen-
beschichtungen versehen
wurden, z. B. Anstrich, Tapeten,
Fliesen o. ä. Gipskartonplatten
fanden überwiegend bei nicht
tragenden Wänden Verwendung.
Eine weitere Variante von Wänden
bestand aus Röhrenspanplatten.
Sollen bei der Modernisierungs-
Maßnahme bestimmte Innen-
wände entfernt oder versetzt
werden, hängen Aufwand und
Möglichkeiten erheblich von
deren statischer Funktion ab.
Für die Aufnahme aktueller Be-
schichtungsmaterialien wird ein
solider und geeigneter Untergrund
benötigt. Die einfachste Maßnahme
dies zu erreichen, besteht in einer
zusätzlichen Bekleidung mit
FERMACELL Gipsfaser-Platten
auf einer dünnen Horizontallattung.
Dies kann mit der Neuinstallation
von Elektro- und Telekommunika-
tionsleitungen kombiniert werden.
Die Bekleidung verbessert zudem
deutlich den Luftschallschutz.
Trennwände
Bestand
Nicht tragende innere Trennwand mit Bekleidung aus Holzwerkstoffplatten
Nachher
Zusätzliche Bekleidung auf dünner Holzlattung
Aufwertung zur Wohnungstrennwand durch eine Zusatzbekleidung und Vorsatzschale
Von der normalen Trennwand
zur Wohnungstrennwand
Soll eine bisherige Innenwand als
Wohnungstrennwand zur Abgren-
zung von zwei getrennten Wohn-
bereichen umgebaut werden, be-
stehen besondere Anforderungen
an den Brand- und Schallschutz.
Dazu werden auf einer Wandseite
zwei 12,5 mm dicke FERMACELL
Gipsfaser-Platten fugenversetzt
montiert. Auf der gegenüberlie-
genden Wandseite wird eine zwei-
lagig bekleidete Vorsatzschale mit
Faserdämmstoff als Hohlraum-
dämpfung errichtet.
4. Konstruktive Maßnahmen
Neue innere Trennwand
Neue innere Trennwand mit erhöhten Anforderungen an Schall- und Brandschutz
Neue innere Trennwand mit Metall-Unterkonstruktion
47
Das erste Beispiel zeigt eine inne-
re Trennwand, die bei einem Quer-
schnitt der Holzkonstruktion von
> 60 / 80 mm sogar tragende, aus-
steifende Funktionen übernimmt.
Die in der Zeichnung angedeutete
Sanitär-Vorwandinstallation lässt
sich im Bedarfsfall auch vor beste-
henden Wänden anordnen.
Schall- und Brandschutz
Sind höhere Anforderungen an den
Schall- und / oder Brandschutz
zu erfüllen oder es bestehen bau-
rechtliche Anforderungen, z. B.
bei Wohnungstrennwänden zu Ein-
liegerwohnungen, sind diese mit
mehrlagigen Konstruktionen zu
erreichen. Die einseitig auf Filz-
streifen angeordnete Horizontallat-
tung erfüllt schalltechnisch Eigen-
schaften, die einer Federschiene
entsprechen.
Als wirtschaftliche und gängige
Alternative zu einer Holzunterkon-
struktion lassen sich bei nicht tra-
genden inneren Trennwänden auch
Standard-Trockenbauprofi le aus
Metall verwenden. Die Befestigung
der FERMACELL Gipsfaser-Plat-
ten erfolgt dann mit geeigneten
Schnellbauschrauben.
Alle einlagig bekleideten Trenn-
wände von FERMACELL erfüllen die
Brandschutzklassifi zierung F 30.
Wände in zweilagigen Ausfüh-
rungen erreichen die Brandschutz-
klassifi zierung F 90.
Trennwände für
neue Raumaufteilung
Mit Änderung der Raumaufteilung
wird es notwendig, Wände ganz
oder teilweise zu entfernen oder
Wände neu zu errichten. Eine neu
errichtete Trennwand sollte direkt
auf der Rohdecke stehen und bis
unter die Deckenbalken bzw. Spar-
ren geführt werden.
Trennwand erstellen:
Die Schwelle wird auf der Roh-
decke und das Rähm an den oberen
Deckenbalken befestigt. Die Rippen
werden mit passendem Achsab-
stand abhängig vom Plattenformat
dicht eingepasst. Nach Einbau der
Dämmung bzw. Installation können
FERMACELL Gipsfaser-Platten mit
geeigneten Klammern, Nägeln oder
Schrauben befestigt werden.
4. Konstruktive Maßnahmen
48
Bestand
Kellerdecke
Kellerdeckendämmungmit MULTIPOR
Vorteile:
ohne Bohren und Dübeln
homogen und faserfrei
handliches Format
leicht zu verarbeiten
Dämmung von unten
Aufgrund der oftmals geringen
Raumhöhen wird der Keller in
den meisten Fällen Abstellfl äche
bleiben oder nur als Hobby-,
Party-, Hauswirtschafts-
oder Fitnessraum genutzt.
Wenn der oberseitige Estrich
und Bodenbelag einer Keller-
decke erhalten bleiben soll,
die Oberfl ächentemperaturen
des bestehenden Bodens aber
gering sind, ist die einfachste
und kostengünstigste Verbes-
serungsmaßnahme eine unter-
seitige Dämmung der Keller-
decke mit ca. 80-100 mm
Dämmstoffdicke.
Je nach gewünschter Ansicht
und Beanspruchung der Unter-
deckenfl ächen gibt es verschie-
dene Ausführungsmöglichkeiten.
4. Konstruktive Maßnahmen
Kellerdecke –
Dämmung von unten
Im ersten Beispiel wird eine Unter-
deckendämmung mit MULTIPOR
Mineraldämmplatten gezeigt, die
mit dem entsprechenden System-
mörtel direkt an die vorhandene
Decke geklebt werden. Abschlie-
ßend ist eine Farb- oder Putzbe-
schichtung möglich.
Ist die Decke zum Verkleben von
Dämmplatten nicht geeignet, liegt
eine höhere Beanspruchung vor
Nachher
Unterdeckenbekleidung mit MULTIPOR Mineraldämmplatten
Nachher
Wärmegedämmte Unterdeckenbekleidung aus Holz-Unterkonstruktion
oder sollen Lasten direkt befestigt
werden, empfi ehlt sich eine Unter-
deckenbekleidung auf Unterkon-
struktion. Hierbei wird ein fasriger
Dämmstoff zwischen einem Lat-
tenrost aus Grund- und Traglat-
tung eingepasst. Der Abstand der
Traglattung ist abhängig von der
gewählten Dicke der FERMACELL
Gipsfaser-Platte. Anstelle der
Grundlattungsebene kann auch
eine geklebte MULTIPOR Mineral-
dämmplatte verwendet werden.
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Dämmung von oben
Beim unteren Gebäudeabschluss
werden zwei Ausgangssituationen
unterschieden:
Bodenplatten nicht unter-
kellerter Gebäude mit schwim-
mendem Estrich auf einer
dünnen Wärmedämmschicht
Bodenplatten unterkellerter
Gebäude aus geglättetem Beton
oder mit einem einfachen
Verbundestrich
4. Konstruktive Maßnahmen
Kellerfußboden
Bodenplatte –
Dämmung von oben
Soll die Bodenplatte im Erdge-
schoss energetisch verbessert
werden, ist bei der neuen Aufbau-
höhe auf die vorhandenen bau-
lichen Gegebenheiten zu achten.
Hier schließt sich der Erhalt
des schwimmenden Bestands-
Estrichs praktisch aus. Im Zuge
dieser Ausbaumaßnahme lassen
sich z. B. unansehnliche oder ver-
schlissene Bodenbeläge erneuern.
Bestand
Nicht unterkellerte Bodenplatte im Erdgeschoss
Nachher
Neuer Fußbodenaufbau mit Wärmedämmung und FERMACELL Estrich-Element
Nach EnEV ist ein U-Wert von < 0,5
W/m²K gefordert. Wird die Aufbau-
höhe durch Gegebenheiten im Be-
stand begrenzt, gilt die Anforde-
rung ebenfalls als erfüllt, wenn die
höchstmögliche Dämmschichtdicke
eingebaut wird.
Bevor der Boden neu aufgebaut
werden kann, ist die Funktion der
Abdichtung zu prüfen und ggf. zu
erneuern. Um einen ebenen Unter-
grund für Dämmung und Trocken-
estrich herzustellen, wird darauf
eine Ausgleichsschicht in Form
einer geeigneten Nivellierspachtel-
masse oder einer Ausgleichsschüt-
tung aufgebracht. Die Dämmung
muss ausreichend druckfest
sein und wegen der begrenzt
zur Verfügung stehenden Aufbau-
höhe eine besonders geringe
Wärmeleitgruppe aufweisen, z. B.
XPS DEO 300, WLG 030. Als Estrich
wird ein 20 mm dickes FERMACELL
Estrich-Element verlegt. Als oberer
Abschluss sind fast alle Bodenbe-
lagsarten geeignet, die direkt auf-
gebracht werden können.
Die Modernisierung des Bodenauf-
baus im Keller kann auf gleiche Art
und Weise erfolgen wie beschrie-
ben. Hinsichtlich der Aufbauhö-
hen bestehen weniger Einschrän-
kungen als bei Wohnräumen,
deren Bodenplatten direkt an
das Erdreich grenzen.
1 Abdichtungssystem
2 Flexkleber
Klebefuge Spachtelfuge TB-Kante
50
FERMACELL Produkte und Zubehör
1 Estrichkleber
2 Ablaufgarnitur waagrecht
3 Ablaufgarnitur senkrecht
4 Powerpanel Schrauben
5 Abdichtungssystem
1 Fugenkleber
2 Powerpanel Schrauben
3 Powerpanel Flächenspachtel
4 Flexkleber
5 Abdichtungssystem
1 Fugenkleber
2 Schrauben
1 Fugenspachtel
2 Schrauben
1 Fugenspachtel
2 Schrauben
3 Armierungsbänder
Gipsfaser-Platten
Mögliche Fugenvarianten
Gipsfaser-Platten & Estrich-Elemente
für normal beanspruchte Feuchtebereiche
Powerpanel H2O
Für hoch beanspruchte Feuchtebereiche (Wand)
Powerpanel TE & Dusch-Elemente
Für hoch beanspruchte Feuchtebereiche (Boden)
Estrich-Elemente
Trockenestrich
1 Estrichkleber
2 Schrauben
3 Randdämmstreifen1 2 3
321
4 5
1 23
4 5
1 2
12 2
1 3
Xella Trockenbau-Systeme bietet für jede Modernisierungsmaßnahme die
richtigen Produkte und passenden Systeme für Wand, Boden und Decke.
Das Original FERMACELL–Zubehörprogramm erleichtert die Verarbeitung.
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Gipsfaser-Platten
Oberfl ächenveredlung
Höhenausgleich 40-2000 mmHöhenausgleich 10-100 mm Schalldämmung WärmedämmungHöhenausgleich 0-20 mm
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Boden–Nivelliermasse Rieselschutzvlies
Ausgleichsschüttung
Gebundene Schüttung Wabenschüttung
Estrichwabe
Rieselschutzvlies
Wärmedämmschüttung
Boden-
Nivelliermasse Schüttungen
1 Armierungsband HD
2 Armierungskleber HD
3 Armierungsgewebe HD
4 Leichtmörtel HD
5 Deckenstoßprofi l HD
6 Sockelprofi l HD
1 Ansetzbinder
2 Fugenspachtel
1 Flächenspachtel
2 Feinspachtel
3 Gewebeband
Verbund-Platten
Wärmedämmung Wand
Powerpanel HD
Außenwandsystem
Dachboden-Element
Wärmedämmung
Geschossdecke
1 Estrichkleber
1 2 3
1 2 3
4
5
6
1 2
Original FERMACELL Werkzeug
Klebstoff-Abstoßer Handpresspistole BreitspachtelPlattenreißer
Abzieh-
lehrenset
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