freiburger nachrichten 29.02.12

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Article about hOme in local swiss newspaper Freiburger Nachrichten

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Mittwoch, 29. Februar 2012

Freiburger Nachrichten schwerpunkt 3

Eine Freiburger Uhr am Puls der ZeitLifestyle und Swiss Made zugleich – mit diesen Attributen bringt das «Label Home» eine Uhrenkollektion auf den Markt. Konzeptund Design stammen aus Freiburg, die Technik aus Biel – und die Kundschaft bereits im ersten Jahr aus der ganzen Welt.

URS HAENNI

Wer mit den Brüdern Jacquesund Eddy Dousse Kontakt aufnehmen will, der wird anIngrid verwiesen. ingrid@ -whereishome.com beantwor-tet denn auch schnell die Mail-Anfrage, doch beim Termin imAtelier gleich oberhalb des Ca-fé Populaire an der rue St-Mi-chel ist Ingrid nicht da. Sie seigerade mal weg, sagt EddyDousse. «Alle wollen sie ken-nenlernen», verrät er. Aber hatsie je schon jemand gesehen?Der gelernte Grafiker JacquesDousse klickt auf seinen Lap-top und stellt Ingrid vor: ein T-Shirt-Design, die Silhouette einer Sekretärin an einerSchreibmaschine.Ingrid ist seit den Anfangs-

zeiten beim Label Home da-bei. Sie ist Teil einer Marke,oder wie Eddy Dousse sagt: «Esist ein Universum um eineMarke herum, und Ingrid istTeil dieses Universums.»

Ispo statt BaselworldErst ein Universum mit T-

Shirts und Accessoires, seitknapp einem Jahr stehen aberUhren im Zentrum. HomeWatches. Made in Freiburg.«Wir fahren mit unserer Uhr

nicht an die Baselworld, son-dern an die Ispo nach Mün-chen», so Eddy Dousse. Es ist ei-ne Lifestyle-Messe, die sich umAction-Sportarten dreht. Oderwie es Jacques Dousse aus-drückt: «Die heilige Dreifaltig-keit: Skate, Snowboard undSurf.» Sein Bruder Eddy ergänzt:«Wir decken eine Nische ab, mitwenig Konkurrenz. Die Ziel-gruppe ist sehr klar: eher Junge,so von 25 bis 40 Jahren.» Was ih-re Uhr von der Konkurrenz imgleichen Segment abhebe, seidas Gütesiegel Swiss Made.

Durch Krise ausgebremstDie Idee, mit Uhren und Ac-

cessoires den Markt zu er-obern, entstand vor ein paarJahren. Doch da prallte dasProjekt erst einmal auf die Rea-litäten der Wirtschaftskrise. In-vestoren zu finden war fast un-möglich. Und von der Wirt-schaftsförderung gab es auchkeine Unterstützung. «Wirwurden nicht als innovativ an-gesehen», so Jacques Dousse.

Stattdessen haben die bei-den Brüder ein Netzwerk auf-zubauen begonnen. «UnsereStrategie ist folgende: Wer in-vestiert, der bringt Kompetenzmit ein und wird aktiver Part-ner», so Eddy Dousse. SeinBruder ergänzt: «Sie investie-ren Geld und Herz in unserProjekt.»

Ein ErfolgsrezeptSo haben die beiden Dousse

zur Lancierung ihrer erstenKollektion Home Watches Pe-ter Mager als Partner gewon-nen. Während Jacques Dousseder Grafiker ist, Eddy ein ehe-maliger Profi-Snowboarder,bringt der früher bei Swatchtätige Kommunikationsspezi-alist Mager Kontakte aus der Lifestyle-, Mode- und Kunst -szene mit. Er ist überzeugt:«Das Set-up ist gut, damit soll-ten wir Erfolg haben.»

Dazu machen im Verwal-tungsrat der Firma der Welt-klasse-Snowboarder Gigi Rüfsowie der Gründer der Pro-duktionsfirma für Snowboard-filme, Patrick Armbruster mit.Ganz neu wirbt der Snowboar-der Travis Rice für Home Wat-ches. Auf You Tube habenneun Millionen Leute einenSnowboard-Clip von Rice an-geschaut. «Rice verdient mituns kein Geld», so Eddy Dousse. «Aber es bringt ihmetwas. Es ist für ihn eine Inves-tition, die sich längerfristigauszahlt.»Längerfristig denken auch

die Schöpfer der Home Watch.Letztes Jahr war Home das er-ste Mal an der Messe Ispo, bisEnde März gingen Bestellun-gen von Verteilern ein, undseit Oktober wird für dieseproduziert.Vor einem Monat waren die

Freiburger das zweite Mal beider Münchner Messe, und dieAusstellungsfläche wie dieZahl der Verteiler hat sich ver-doppelt. In sieben Ländernverkauft sich die FreiburgerUhr bereits. Partner habe dieFirma sogar in den USA, Japanund Kanada gefunden, und ei-ne Anfrage gebe es von einemindischen Verteiler. Im KantonFreiburg wird die Uhr in zweiGeschäften verkauft. Die ersteHome Watch ging vor vier Mo-naten über den Ladentisch.

Vorerst nur Quarz«Eigentlich dauert eine Auf-

bauphase drei Jahre», so EddyDousse. «Aber wir konntenschon so viele Märkte öffnen,das Interesse ist schon fast zugross.» Bestell- und Verkaufs-zahlen wollen sie noch nichtverraten. Dazu sei der Zeit-punkt noch zu früh. Derzeitumfasst die FreiburgerUhrenkollektion drei Linienin je vier Ausführungen von300 bis rund 550 Franken. Fürdas kommende Jahr wollendie Jungunternehmer auf 24Modelle vergrössern. Das Sor-timent ist auf Quarz-Uhrenbeschränkt. «Es gibt eineNachfrage für mechanischeUhren», so Jacques Dousse.«Aber das braucht mehr Kun-denservice. Vielleicht wirddas in Zukunft einmal unsershow case.»

Zeitreisende aus Freiburg: Eddy Dousse, Peter Mager und Jacques Dousse (v. l. n. r.). Bild Aldo Ellena

ChronologieDie Idee zweierTeenagerJacques und Eddy Doussekonnten sich schon als Teena-ger nicht an der Auslage einesSnowboard-Geschäfts sattse-hen und sagten sich: «So et-was möchten wir auch ma-chen.» Daraus entstand 1998die T-Shirt-Linie «Home». Bei-de besuchten weiterbildendeSchulen und führten die T-Shirt-Linie nebenbei. 2003wurde die Marke offiziell,2008 war das Label etabliert.Damals entstand die Idee, dieMarke zusammen mit einerUhrenkollektion auf eine pro-fessionelle Basis zu stellen.Peter Mager stiess zum Team,und vor einem Jahr wurde die erste Uhr hergestellt. uh

Jacques und Eddy Doussebekennen, dass sie zu Be-ginn der Entwicklung ih-

rer Geschäftsidee noch nichtviel von Uhren wussten. IhrInput ist vor allem das Design.Das Freiburger Atelier zeich-net die Uhr zweidimensional;zu 3-D wird sie bei den Ge-schäftspartnern. Die Dousse-Brüder suchen Muster ausund fassen in Worte, wie dasDesign aussehen soll; derFreiburger Uhrendesigner Jé-rôme Berbier setzt es dannauf die Uhr um. Das Gehäuseund das Uhrwerk baut dage-gen eine Bieler Uhrenfabrik.Um welche es sich handelt,wird bei Marken wie HomeWatch nicht kommuniziert.Nur so viel sagt Eddy Dousse:

«Es ist ein Hersteller, der be-reits 50 Jahre im Geschäft ist.»Als «schlicht und zeitlos»

bezeichnen die Designer ihreUhr. Tatsächlich kommendie Einzelheiten von HomeWatches erst auf den zweitenBlick zum Ausdruck. So magzum Beispiel ein Zeiger blausein, und dann ist auch einStreifen auf der Rückseite desArmbands im selben Blau.Dazu kommt das eingraviertekleine Chalet – das Marken-zeichen für Home.Oder dann steht oben auf

dem Zifferblatt statt einerZwölf ein R. Jacques Dousseerklärt: «Das ist ein klei-nes Augenzwinkern von uns:R steht für Replica, also Fälschung.» uh

Design: Schlichtheit mit Liebe zum Detail

Nomination fürFreiburgerFREIBURG Zwei Freiburger Pro-fessoren werden in die Euro-päische Akademie der Wissen-schaften und Künste aufge-nommen: der Kirchenhistori-ker Mariano Delgado, Dekander Theologischen Fakultät,und Volker Reinhardt, Pro -fessor für Allgemeine undSchwei zer Geschichte derNeu zeit. Delgado leitet an derUniversität das Institut für dasStudium der Religionen unddes interreligiösen Dialogs.Die Nomination würdigt seineForschungsarbeit zur Kirchen -geschichte, zur europäischenReligions- und Kulturge-schichte sowie zum interreli-giösen Dialog. Reinhardt wirdfür seine Forschung über dieRenaissance ausgezeichnet.Die Aufnahme findet am 3.März in Salzburg statt. DieAkademie vereint über 1200Mitglieder, darunter 25 Nobel-preisträger. fca

Profi-Zuhörkurse an derUniversität FreiburgDie Lebensgeschichtenanderer professionellaufbereiten: das ist dasZiel eines neuen Kurses ander Universität Freiburg.

FREIBURGErstmals wird an einerSchweizer Universität eineWeiterbildung (CAS) für dieAufzeichnung von Lebensge-schichten angeboten. DerLehrgang der Weiterbildungs-stelle in Freiburg wird mit ei-nem Diplom abgeschlossen.Er wird laut einer Mitteilungder Universität allerdings nurauf Französisch angeboten.Die Kernidee ist, dass ein

Aufzeichner die Lebensge-schichten nicht nur mit einemAufnahmegerät registriert, son -dern zugleich auch als Ge-sprächspartner, Biograf undMitautor fungiert. Die Arbeitbeinhaltet auch Recherchen in

Archiven. Erlernt werden In-terviewtechniken, zwischen-menschliche Kompetenzen,Schreibfertigkeiten sowie eineprofessionelle Grundhaltung,welche die ethische Reflexioneinbezieht.Angesprochen werden Pfle-

gefachleute, Lehrer, Psycholo-gen oder Psychotherapeuten,aber auch Schriftsteller undHistoriker. Die zweijährigeAusbildung besteht aus dreiStufen. Auf der ersten geht esum das Erzählen über sich selber, in der zweiten um dasAufzeichnen einer Lebensge-schichte einer anderen Personund in der dritten um Auf-zeichnungen in einem insti -tutionellen Kontext. Mit demLehrgang soll die professio-nelle Aufbereitung von Le -bensgeschichten gefördert wer -den. Dafür bietet er das Rüst-zeug an. fca

David Queloz ist der neueSpitaldirektor im DalerEin 42-jähriger Versicherungsfachmannübernimmt die Leitungdes Freiburger Spitals Daler. Er tritt seine Stelleam 1. Juni an.FREIBURG Die Nachfolge desMuntelierers Hannes Wittwerals Direktor des Freiburger Pri-vatspitals Daler ist geregelt.Der Stiftungsrat und der Vor-stand haben David Queloz aufden Posten berufen, wie dasSpital gestern gemeldet hat.Queloz ist 42 Jahre alt und zur-zeit Mitglied der Direktion beider Walliser Groupe Mutuel,dem drittgrössten Krankenver-sicherer in der Schweiz. Queloz wuchs in Freiburg

auf und ist Doktor der Mathe-matik. Ausserdem bildete ersich zum Versicherungsfach-mann weiter. Er habe profun-

de Kenntnisse sowohl des Ge-sundheitswesens wie auch imManagement, heben die Ver-antwortlichen hervor. Der ver-heiratete Vater von zwei Kin-dern und begeisterte Hobby-Sportler wird seine Arbeit alsDirektor des Daler-Spitals am1. Juni aufnehmen.Der noch amtierende Direk-

tor Wittwer wird dann eineneue Führungsaufgabe alsCEO der Gruppe Senevita AGübernehmen. Senevita führtdie Résidence Beaulieu inMurten und schweizweit elfweitere Betriebe mit 600 Ange-stellten.Der Muntelierer Hannes

Witt wer sagte bei der Ankün-digung seines Wechsels, erübergebe das Daler-Spital ineiner äusserst erfolgreichenPhase. Soeben hat es einenAnbau für die Geburtenabtei-lung eröffnet. fca

FDP See lehntdie Bauspar-Initiative abKERZERS «Der mit der Bauspar-Initiative geplante Steuerab-zug bevorteilt einseitig Gut-verdienende», schreibt dieFDP See in einer Mitteilung zuden vier eidgenössischen Ab-stimmungsvorlagen. Entge-gen der Ja-Parole der kanton-alen FDP empfiehlt die FDPSee deshalb den Stimmbür -gern, die Bauspar-Initiativeabzulehnen. Bei den vier an-deren Vorlagen weicht die Be-zirkspartei nicht von der Kan-tonalpartei ab: Sie sagt Neinzur Ferien-Initiative, Nein zurBuchpreisbindung, Nein zurZweitwohnungsbau-Initiativeund Ja zur Neuregelung derGeldspiele.Für die Ersatzwahl in den

Ständerat rührt die FDP Seedie Werbetrommel für JacquesBourgeois. Er sei «dossiersi-cher und verantwortungsbe-wusst», schreibt die Partei. hs

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