megastrukturen des einzelhandels beate dastel manfred haider marianne vitovec
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Megastrukturen desEinzelhandels
Beate DastelManfred Haider
Marianne Vitovec
Zeitungsartikel:
RegioPlanPresseaussendung,
27.9.2002
Zurück zu lebendigenInnenstädten?
Shopping Center am Stadtrand als Gefahr für Innenstädte und traditionelle Einkaufszonen!
Renaissance der Innenstädte ist nur möglich, wenn Politiker, Unternehmer, Planer und private Investoren
an einem Strang ziehen!
Der Standard, 22. Februar 2002
ÖVP: Nahversorger in Gefahr
Milliarden Kaufkraftabfluss durch Einkaufstempel am Stadtrand.Wien - Die Wiener ÖVP macht sich Sorgen um die Nahversorgung
im innerstädtischen Bereich. Der Trend, Einkaufszentren am Stadtrand zu errichten,
habe sich in den vergangenen Monaten erneut verstärkt, sagte Landesobmann Bernhard Görg.
Von den insgesamt 340.000 m² geplanten oder in Bau befindlichen Verkaufsflächen liegen 180.000 m² am Stadtrand,...
Inhalt:
• Einzelhandel in Österreich
• Typologie der Betriebsformen
• Interne Veränderungen im Einzelhandel
• Entwicklung des Einzelhandels
• Raumrelevante Auswirkungen
• Rechtsprobleme
• Zukunftsperspektiven
Einzelhandel in Österreich IVerkaufsfläche im Einzelhandel 1976: 5,5 Mio. m² 2002: 13,0 Mio. m²
Typ Umsatzanteil Trend
EKZ über 5000 m² 14 %
EKZ 3000 – 5000 m² 3 %
Top 100 Fachmarktzentren 14 %
Fachmärkte 10 %
Innenstädte/Einkaufsorte 37 %
Sonstiges/Streulagen 11 %
Quelle: RegioPlan 2002
Einzelhandel in Österreich II
Marktanteil der Einkaufszentren:
• 1987: 3,6 %• 1994: 8,0 %• 2002: 14.0 % Verkaufsfläche gesamt: 1,5 Mio. m²
Beispiel Einkaufsagglomeration Salzburg:
• Verkaufsfläche CBD: 17 %
• Verkaufsfläche 5 Umlandgemeinden: 37 %
• Fläche der 18 wichtigsten FMZ: 0,5 Mio. m²
Typologie der Betriebsformen I „Greißler“ breit, tägl. hoch klein integriert Bedarf
Fachgeschäft branchen- unterschiedl. klein - integriert spezifisch Preislagen mittel
Fachmarkt breit/tief niedrig - mittel groß Warenhaus tief hoch groß CBD/EKZ
SB-Warenhaus umfassend tief groß
(Lebensmittel)
Typus Sortiment Preis Größe StandortTypus Sortiment Preis Größe Standort
Typologie der Betriebsformen II
Discounter breit tief > 400 m² integriert/
nicht integr. Off-Price-Store nicht-reguläre tief mittel - integriert/ Ware groß nicht integr.
FOC 2te. Wahl tief mittel - groß
Supermarkt tägl./kurzfr. tief - hoch > 400 m² integriert/ Bedarf nicht integr.
Verbraucher- breit/tief tief groß markt
Typus Sortiment Preis Größe StandortTypus Sortiment Preis Größe Standort
Typologie der Betriebsformen III
Einkaufszentren:
• gewachsen u. geplant• Einzelhandel u. Dienstleistung• integriert/nicht integriert• breites u. tiefes Sortiment• kurz-, mittel-, langfristig
Shopping Centers:
• Gesellschaft/Unternehmer• geplant u. gebaut• Vermietung an EH u. DL• zentrale Leitung• Parkmöglichkeiten
Allgemein gültige Abgrenzung der Begriffe sehr schwierig und je nach Bundesland unterschiedlich!!!!
Interne Veränderungen im EH I Entwicklung kleinflächiger vs. großflächiger Betriebsformen
Rückgang der LM-Einzelhandelsgeschäfte
23900
20310
13176
9989
6590
0
10000
20000
30000
1960 1970 1980 1990 2000
Jahr
An
za
hl
Interne Veränderungen im EH II1989 - 1996:
• Betriebe < 400 m²: Abnahme um 36,6 %
• Betriebe > 400 m²: Zunahme um 37,1 %
Neue Trends:
• „Je größer, desto besser!“
• Erlebnis und Versorgung
• Forcierung des Supermarkts über 800 m² des kl. Verbrauchermarktes 1.000 - 2.500 m²
Interne Veränderungen im EH IIIKonzentrationsprozesse im Einzelhandel
Branche Zahl derUnternehmen
Anteil amGes.umsatz
Lebensmittel 2 66,8 % (!)
Drogeriemärkte 2 70 %
Schuhe 3 52 %
Möbel 5 58 %
Elektro 3 41 %
Quelle: STROBL, L., 1999
Interne Veränderungen IV Beispiel Lebensmitteleinzelhandel Ö:
• REWE Austria (Billa, Merkur, Mondo, Emma): Marktanteil: 35,5 %
• SPAR AG Marktanteil: 31,3 %
• ADEG AG Marktanteil: 12 %
• ZEV-Markant (Pfeiffer, Wedl, Hornit....) Marktanteil: 8,8 %
• ZIELPUNKT: Marktanteil: 5,9 %
Trend zu Diskontern (Bsp. Hofer, Lidl) steigt!!
Interne Veränderungen VWandel der Standortstruktur im EH 1:
Einkaufszentren: Gewinner der letzten Jahre (Index 1990-2000: 147) Europark Salzburg Plus City, Messepark, SCN, Fischapark
Landeshauptstädte:seit 1998 leichter Aufschwung, jedoch unter Ges.index (96) Bregenz, Innsbruck, Salzburg Graz, Eisenstadt, Klagenfurt, Linz
Interne Veränderungen VIWandel der Standortstruktur im EH 2:
Wiener Hauptgeschäftsbereiche Mariahilferstraße und SCS Wiener City Floridsdorf, Landstraßer Hauptstraße, Zentrum Favoriten
Bezirks- und Viertelshauptstädte Viertelshauptstädte z.B.: Dornbirn, Steyr, Wels, Villach Bezirkshauptstädte Stagnation bzw. leichter Rückgang z.B.: Feldbach, Judenburg u. Hollabrunn
Zusammenfassung:• Ausdifferenzierung der Betriebsformen
• Rückgang der kleinen Betriebe/Zunahme der Großen
• Zunehmende Konzentrationen in allen Branchen
• Periphere Standorte gewinnen gg.über CBD
Welche Gründe sind für diese strukturellen Veränderungenverantwortlich??
Entwicklung des Einzelhandels I1. Generation (Ende 60er - Anfang 70er):• zunehmende Mobilität
2. Generation (bis Ende der 70er):• Verschärfung des Wettbewerbs
3. Generation (bis Anfang der 80er):• SB-Warenhäuser, Verbrauchermärkte
• Verbrauchermärkte, SB-Warenhäuser
• grüne Wiese, Stadt-Randlage
• Boom der Fachmärkte• urbane Zonen
• Erhebliche Konzentrationen• Verkaufsfläche bis zu 30.000 m² • Fachmärkte im Umfeld von SB-Warenhäusern
Entwicklung des Einzelhandels II4. Generation (seit Anfang 80er):• PKW-freundliche, periphere Standorte
5. Generation (seit Mitte der 80er):• periphere Lagen
• Fachmärkte• typische Leitsortimente der Innenstadt
• ergänzende Handwerks- und Servicebetriebe, Gastronomie• Freizeiteinrichtungen• öffentliche Dienste
• überörtliche Straßenanbindungen
• großflächige Fachmärkte kombiniert mit Verbrauchermärkten
• kleine Fachgeschäfte• anspruchsvolle Architektur• Verwaltung durch Center-Management
Faktoren des StrukturwandelsÜberblick:
• Nachfragerelevante (handelsexogene) Faktoren - Demographische Faktoren - Kaufkraftentwickung - Veränderung der Konsum- u. Verbrauchsausgaben - Änderung des Einkaufsverhaltens
• Angebotsrelevante (handelsendogene) Faktoren - Kostensenkungsstrategien - Differenzierungsstrategien
• Gesetzgeberische Faktoren
Nachfragerelevante Faktoren IDemographische Faktoren - Kaufkraftentwicklung
Entstehung neuer Trendgruppen:
• junge Doppelverdiener
• berufstätige Frauen mit hoher Qualifikation
• vermögende Etablierte ohne Kinder im Haushalt
• junge Senioren mit überdurchschnittl. Einkommen
Suburbanisierung:Einkaufszentren der Peripherie profitieren vom Zuzugeinkommensstarker Bevölkerungsgruppen.
Nachfragerelevante Faktoren IIVeränderung der Konsum- und Verbrauchsausgaben:
• 1950 - 1960: „Fresswelle“, Bekleidungswelle (150-330 €/Monat)
• 1960 - 1970: Einrichtungswelle (330-500 €/M.)
• 1970 - 1980: Freizeitwelle, Motorisierungswelle (560-1.300 €/M.)
• 1980 - 1990: Lifestylewelle, Fitnesswelle (1.300-1.800 €/M.)
• 1990 - 2000: Reisewelle, Handywelle, Technikwelle (1.800 - 2.300 €/M.)
Steigende Nachfrage nach Gütern des Zusatznutzens!
Nachfragerelevante Faktoren IIIÄnderungen des Einkaufsverhaltens
• Kunde der Nachkriegszeit hatte klare Bedürfnisprofile.
• Bedürfnisprofil heute: individuell, erlebnisorientiert, vagabundierend
• Kunde heute: hohe Mobilität und Flexibilität
Folgen:
• Anpassung der Sortimente
• Unterteilung in Versorungs- u. Erlebniseinkauf
• neue Absatzformen
• Lebenszyklen von EH-konzepten werden kürzer
Angebotsrelevante FaktorenWettbewerb: • Erhöhung der Marktanteile
• Kostensenkung
Kostenreduzierung durch Rationalisierung:
1. Einkaufskonzentration
2. Reduktion von Serviceleistungen
3. Einführung der Selbstbedienung
4. Dezentralisierung des Standortes5. Filialisierung
Folge: Entstehung von Einzelhandelsgroßprojekten!
Gesetzgeberische FaktorenRäumliche Steuerbarkeit von Konsumentenverhalten:
• Gestaltung der Verkehrsverbindungen
• Flächennutzungsplanung u. Einzelhandelskonzeptionen
• Städtebauliche Maßnahmen (Gehwege,...)
• aktive Ansiedlungspolitik
• gezielte Informationen über Waren- u. Dienstleistungsangebot
2 Spannungsfelder:
• lokal-nationales Spannungsfeld
• politisch-planerisches Spannungsfeld
Entwicklung der Einkaufszentren IEntwicklung in den USA
• Erstes EKZ im heutigen Sinn: Country Club Plaza (Kansas City 1923)
• Landesweite Ausbreitung erst nach dem 2. WK.
• Boom bis Ende der 1980er, seither Stagnation
• derzeit: 21.000 SC in den USA
Entwicklung in Österreich• Vorläufer: Generali Center 1968, Hanssozentrum 1972
• Donauzentrum 1975, SCS 1976
• 1980: 19 EKZ 1993: 71 EKZ 2000: 120 EKZ • derzeitige Besucherfrequenz ~ 275 Mio. (Stand 1999)
Entwicklung der EKZ IIDie Top 10 Zentren in Österreich nach Umsatz in Mrd.ATS
5,6
3,3
2,62,52,4
2,1
1,9
1,81,6 1,6
1. SCS
2. Donauzentrum
3. Shopping Center West Graz
4. Plus City
5. Europapark Salzburg
6. dez-Innsbruck
7. Messepark Dornbirn
8. Uno Shopping
9. Airport Center Salzburg
10. Huma EKZ
Beispiel AirportcenterInvestoren: Anlegerkonsortium aus Versicherungen
Eröffnung: 1993
Verkaufsfäche: ~ 44.000 m² (80 Shops)
Parkplätze: 4.800 (gratis)
Besucherfrequenz: 4,9 Mio. Personen (1997) 4,9 Mio. (1998)
5,7 Mio. (1999)5,9 Mio. (2000)
Umsatzentwicklung: 94,7 Mio. € (1997) 94,7 Mio. € (1998)
116,3 Mio. € (1999)
Beispiel Airportcenter
Einzugsgebiet:
Herkunftder Besucher
in %: 30,4
30,7
15,7
7,9
6
9,3Salzburg Stadt
Salzburg Umgebung
Restliches BundeslandSalzburg
Oberösterreich
BRD
Andere
Beispiel Airportcenter
Branchen-Betriebstypen-Mix:
Bekleidung 35,5 %
Dienstleistungen 2,2 %
Drogerie/Parfümerie 2,9 %
Gastronomie 12,3 %
Lebensmittel 19,7 %
Leder/Schuh 4,6 %
Elektro/Foto/Computer 13,9 %
Papier/Bücher/Tonträger 3 %
Schmuck/Accessoires/Uhren/Optik 0,9 %Sonstiges 5 %
Beispiel RingstrassengalerienEröffnung: 1993 Erweiterung: 1994 (Palais Corso)
Verkaufsfläche: 9.200 m² (70 Shops)
Parkplätze: 2 Parkgaragen - 750 kostenpflichtige Parkplätze
Bekleidung 37,1%
Dienstleistungen 0,0%
Drogerie/Parfümerie 2,7%
Gastronomie 32,2%
Lebensmittel 1,2%
Leder/Schuh 13,9%
Elektro/Foto/Computer0,0%Papier/Bücher/Tonträger3,3%Schmuck/Accessoires/Uhren/Optik 1,9%Sonstiges 7,5%
Branchenmix:
Produktlebenszyklus von SC in Europa
1. Generation: • 60er Jahre (stark an USA orientiert)• grüne Wiese oder Peripherie• offene Bauweise
• Magnetbetriebe: Kauf- od. Warenhäuser
2. Generation: • 70er Jahre
• Innenstadt oder Trabantenstädte
• geschlossene Bauweise
• Magnetbetriebe: Kauf- od. SB-Warenhäuser
Produktlebenszyklus von SC in Europa II3. Generation: • 80er Jahre: gebremstes Wachstum
• 15.000 - 25.000 m²
• anspruchsvolle Architektur
• innerstädtische Standorte
• Magnetbetriebe: SB-Warenhaus, Fachgeschäft
4. Generation: • 90er Jahre
• Groß-, Mittel- u. Kleinstädte
• Revitalisierung v. SC 1. u. 2. Generation
• Magnetbetriebe: Fachmärkte Textilkaufhaus
Neuere Entwicklungstrends IPassagen
• jahrhundertealte Tradition
• Renaissance in den letzten 15 -20 Jahren
• innerstädtische Lage, hohe Standortqualität
Shopping Center in Bahnhöfen
• Umnutzung von Bahnflächen in Handel- u. DL-flächen
• Sanierung, Attraktivitätssteigerung
Neuere Entwicklungstrends IIFactory-Outlet-Center
• verschiedene Markenartikelhersteller• separaten Ladeneinheiten• kein Zwischenhändler• preisaggressiv• i.d.R. über 80 % Bekleidung
Urban Entertainment Center
• Kombination von Unterhaltung, Erlebnis u. Kommunikation
• Einzelhandelsbetriebe, Themengastronomien, Diskotheken, Kinos, Music-Halls, Familiy-Entertainment-Einrichtungen...
• idealer Standort City oder Stadtrandlage
Beispiel FOC ParndorfInvestoren: McArthurGlen 90 %, Dr. Kramar 10 %
Eröffnung: Phase I - August 1998, Phase II - Aug. 2002
Geschäftsfläche: 17.500 m² (75 Shops)
Parkplätze: 1.700 PKW, 7 Bus (jeweils gratis)
Einzugsgebiet: 30 Min.: 667.000 Pers. 60 Min.: 3,5 Mio. Pers. 120 Min: 5,4 Mio. Pers.
Beispiel FOC ParndorfEinzugsgebiet:
Beispiel FOC ParndorfHerkunft der Besucher:
Herkunft der Besucher (Angaben in Prozent)
30,2
25,418,2
6,3
1
0,3
59
2
1,4Wien 30,2
Bgld 25,4
NÖ 18,2
Stmk, OÖ, S 6,3
Kärnten 1
Tirol 0,3
Slowakei 5
Ungarn 9
Deutschland 2
sonstige 1,4
Raumrelevante AuswirkungenÜberblick:
• Auswirkungen auf den konkurrierenden Einzelhandel
• Auswirkungen auf die Versorgung
• Auswirkungen auf den Verkehr
• Auswirkungen auf die Umwelt
• Auswirkungen auf das Orts- u. Landschaftsbild
• Auswirkungen auf Zentrenstruktur u. Stadtentwicklung
Raumrelevante Auswirkungen IAuswirkungen auf den konkurrierenden Einzelhandel
• Rückgang kleinflächiger Betriebe (Tante Emma Laden)
Interne Gründe: • mangelnde Rentabilität• fehlende Investitionsmittel• hohes Alter u./oder Krankheit
• Nachfolgeprobleme
Externe Gründe: • fehlende Stellplätze
• schlechtere Erreichbarkeit • große Konkurrenz: Eröffnung v. EKZ
Raumrelevante Auswirkungen IIAuswirkungen auf die Versorgung
• Gute Nahversorgung sollte zu Fuß in 15 Min. erreichbar sein
• EKZ mit Lebensmittel-Sortiment gefährden Nahversorger
• Betroffene: distanzempfindliche, einkommensschwache Bevölkerungsteile
• Entstehung von Versorgungslücken: z.B.: 320 österreichische Gemeinden ohne Nahversorger
Raumrelevante Auswirkungen IIIAuswirkungen auf den Verkehr
• Verlängerung der Einkaufswege (größere Einzugsgebiete)
• Veränderungen im Modal Split: PKW-Verkehr steigt
• Gegenargument: Kopplung der Einkäufe - Verkehrsverminderung?
• EKZ ziehen mobile Bevölkerungsschichten an
• Untersuchung d. VCÖ: EKZ verursachen mehrer Mio. € Staukosten/JahrSpitzenreiter: SCS mit 9,6 Mio. €Stadtrandlage = höhere Staukosten!!
Raumrelevante Auswirkungen IVAuswirkungen auf die Umwelt
• Lärm- u. Schadstoffemissionen
• Flächenversiegelung: Wirkung auf Grundwasserbildung Verlust v. Flächen
Auswirkungen auf das Orts- u. Landschaftsbild
• Kaum einfallsreiche Gestaltung
• enormer Flächenbedarf f. Parkplätze u. Baukörper
• v.a. EKZ am Stadtrand
Raumrelevante Auswirkungen VAuswirkungen auf Zentrenstruktur u. Stadtentwicklung
• Entstehung von künstlicher Zentralität
• Gewachsene Stadtkerne werden ausgehöhlt
• Städte verlieren Kaufkraft an „Speckgürtel“
• Renaissance der Innenstädte??
Raumrelevante Auswirkungen VIAuswirkungen auf Zentrenstruktur u. Stadtenwicklung
• Filialisierung und Textilisierung des Einzelhandels
• Hochpreisige Spezialgeschäfte/ kaum Lebensmittelhandel
• Soziale Segregation der Bevölkerung
• Falsche Plazierung der Kundenmagneten
• nicht ausreichende Koordinationsprozesse
Raumrelevante Auswirkungen VIIDie Antwort der peripheren EKZ auf die Weiterentwicklung
der Innenstädte
• „Tauziehen“ zwischen peripheren EKZ und Innenstadt
• Integration von Dienstleistungen
• kulturelle Veranstaltungen
• Selbstdarstellung
• Reaktion auf die Revitalisierung der Städte
Rechtsprobleme
Einführung
• Ausreichen der rechtlichen Mittel ?
• Aufhalten des Prozesses
• rechtliche Grundlagen
Rechtsprobleme II
Einführung
• „Letzte Ausnahme für Wien-Mitte - Prüfung der Umweltverträglichkeit soll per Nachtrag entfallen“ *
• Stadtplanung als Erfüllungsgehilfe für Großinvestoren ?
• Salonfähigkeit von Umgehungen
* Der Standard, 2.8.2002
Rechtsprobleme III
Die Einkaufszentren regelnden Bestimmungen derösterreichischen Bundesländer
• rechtliche Situation in Österreich
• Nahversorgung als raumordnerisches Anliegen
• Regelungen für Einkaufszentren
Rechtsprobleme IV
Beispiel Burgenland
• „Einkaufszentren.... für den überörtlichen Bedarf bestimmte Handelsbetriebe...“
• „...Bewilligung der Landesregierung...“
• „...über 4000 m² Verkaufsfläche... RVP...“
Auszug aus dem burgenländischen Raumplaungsgesetz §14d
Rechtsprobleme V
Raumverträglichkeitsprüfung für Einkaufszentren
• Einkaufszentren und Nahversorgung - Sorgenkinder der Raumordnung
• Erfassung der Auswirkungen von EKZ
• Raumwirksamkeit von Projekten
• Entwürfe versus Gesetze
Rechtsprobleme VI
Raumverträglichkeitsprüfung für Einkaufszentren
• Kumulationsprinzip als Konfliktpunkt
• Berücksichtigungsprinzip im Raumordnungsrecht
• Kompetenzwidrigkeiten
Innerstädtische Revitalisierung I
• „Aufholen“ der Städte
• Antworten auf das Problem des Zentrensterbens
• Möglichkeiten der Stadterneuerung
Innerstädtische Revitalisierung II
Interessenkonflikte zwischen innerstädtischerRevitalisierung und Stadtmarketing
• City-Management
• Konsensorientierte Stadtentwicklung
• Interessensabstimmung in der City
• innerstädtische EKZ und Verfall der „Rest-City“
Innerstädtische Revitalisierung III
Lösungsansätze: Welcher Weg ist der Richtige?
• Wie könnte die Innenstadt sein ? (SOLL-Zustand)
• periphere Erscheinungen auch in der Innenstadt (IST-Zustand)
Innerstädtische Revitalisierung IV
Die Instrumente der Abgrenzung und Angleichung
• gleiche Erfolgsrezepte für die City ?
• oder stattdessen Abgrenzung ?
• Wieviel Zeit will man sich lassen, um nachhaltige Stadtenwicklung zu betreiben ?
Innerstädtische Revitalisierung V
Abgrenzung von Zentrum und Peripherie
• Zentrum wieder für alle attraktiv
• „räumliche Durchmischung“ statt „räumlicher Entmischung“
• Integration der Versorgungsfunktionen
Innerstädtische Revitalisierung V
Angleichung von Zentrum und Peripherie
• kurzfristig und punktuell umsetzbar
• Nachahmungsprozesse
• Regionialisierung der Raumordnung
Innerstädtische Revitalisierung VI
Angleichung von Zentrum und Peripherie
• Nachahmung der Erfolgsprinzipien peripherer EKZ:
• Galerien und Passagen
• zentrale Videoüberwachung
• Überdachung von Fußgängerzonen
• Parkleitsysteme, Fahrradwegnetze, etc.
Innerstädtische Revitalisierung VII
Angleichung von Zentrum und Peripherie
• bauliche Aufsplitterung der City (Insellagen)
• Verfall der „Rest-City“ (unterirdische Netze)
• Wer profitiert wirklich von der Revitalisierung der Stadt ?
• Gegenoffensive der Innenstädte
Innerstädtische Revitalisierung VIII
Angleichung von Zentrum und Peripherie
Innerstädtische Einkaufszentren:
• Verlagerung des Problems
• Isolierung vom Umfeld
• Umlenken der Kaufkraftströme
Innerstädtische Revitalisierung IXDas „Unternehmen“ City - Stadtmarketing als
nachhaltiges Entwicklungskonzept
City-Management in der Praxis:
• Steigerung der Attraktivität der Innenstadt
• bessere Positionierung der Stadt gegenüber im Wettbewerb
• Verbesserung des Stadtimages
• Steigerung der Zufriedenheit städtischer Kunden
• erhöhte Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt
• Steigerung der Innenstadtbelebung
Innerstädtische Revitalisierung XDas „Unternehmen“ City - Stadtmarketing als
nachhaltiges Entwicklungskonzept
City-Management in der Praxis:
• Steigerung der Effektivität der Stadtentwicklung
• Erschließung der innerstädtischen Entwicklungspotentiale
• bessere Nutzung und Lenkung städtischer Ressourcen
• Verbesserung der Zusammenarbeit
• Aufbau innerstädtischer Netze
• Einbindung öffentlicher und privater Akteure
Innerstädtische Revitalisierung XIDas „Unternehmen“ City - Stadtmarketing als
nachhaltiges Entwicklungskonzept
Vergleich von City- und Center-Manager:
Center-Manager City-Manager
- Macht durch Mietverträge - Einflussmöglichkeiten durch Kompetenz und Überzeugung
- vertritt isoliert den eigenen Standort - muss Interessen der Gesamtheit berücksichtigen
- kann kurzfristig Veränderungen durchsetzen
- kann nur langfristig Veränderungen durchsetzen
- denkt und handelt einzelhandelsorientiert - alle relevanten Bereiche ( Wirtschaft, Politik, Soziales, etc. ) sind zu berücksichtigen
- bestimmt weitestgehend die Strukturen - gewachsene Strukturen
- vertritt die Interessen einer Immobilie - große Zahl von Immobilienbesitzern mit zum Teil verschiedenartigen Interessen
Zukunftsperspektiven
• hohe Spezialisierung
• bedarfsgerechtes Angebot
• breites Sortiment
• Branchenvielfalt
• Angebotsvielfalt
Zusammenfassung
• Standortpolarisierung
• „Amerikanisierung“
• Benachteiligung der Einkommensschwachen
• Filialisierung und Textilisierung in den Innenstädten
• „Entertainment-Shopping“
• City-Management
„Ob man für oder gegen Shopping-Center ist, ob man sie gern hat
oder man ablehnt, dort zu kaufen –Tatsache ist: Jede Woche begeben
sich ca. 290 Mio. Europäer in ein Einkaufszentrum.“(FALK, B., 1998)
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