physiotherapeutische möglichkeiten bei inkontinenz/ beckenbodendysfunktionen petra roth,...
Post on 06-Apr-2015
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Physiotherapeutische Möglichkeiten bei
Inkontinenz/Beckenbodendysfunktionen
Petra Roth, Physiotherapeutin FHRosengarten Praxis Wetzikon
Spital Männedorf
Informieren Sie sich!
Physiotherapie
Ausgebildete Physiotherapeutin in Beckenbodenrehabilitation
Physiotherapeutische Befundaufnahme mit vaginaler oder analer Untersuchung der Beckenbodenfunktion
Festlegen der Behandlungsstrategie – zusammen mit der Patientin
Speicher – und Entleerungsstörungen
Blasenstörungen werden entsprechend ihres Funktionsdefizites in der Speicher- oder Entleerungsphase unterschieden, wobei Überschneidungen möglich sind.
Belastungs- / Stressinkontinenz Dranginkontinenz / Überaktive
Blase / ReizblaseBlasenentleerungsstörungÜberlaufblaseStuhlinkontinenzKonstipationSchmerzen im Becken-und GenitalbereichSexuelle Dysfunktionen
Beckenbodendysfunktionen
Physiotherpie
Die Physiotherapie ist erfolgreich bei noch genügender Muskelfunktion und Steuerung.
Die Behandlung sollte immer wieder mit der Patientin zusammen evaluiert werden.
Das Zusammenarbeiten mit Inkontinenzpflegefachleuten ist ein wichtiger Bestandteil.
Funktion der Beckenbodenmuskulatur
• die Sicherung der Lage von Bauch und
Beckenorgane durch Verschluss des Bauch- und Beckenraumes nach unten.
• die Kontrolle der Öffnungen von Rectum, Harn- und Genitalwegen. Die mechanische Widerstandsfähigkeit des Beckenbodens wird durch diese Öffnungen vermindert.
Im Alltag
Die Druckerhöhung im Bauchraum (z.B. beim Husten und Niesen) kann durch folgende Komponente positiv beeinflusst werden:
•Beckenstellung•Brustkorbhaltung•Atmung
Digitale PalpationElektrostimulationBiofeedbackAktive Muskelanspannung
und Entspannung
Wahrnehmung der Beckenbodenmuskulatur
Wahrnehmung der Beckenboden-muskulatur / AnalenSphinktermuskulatur
Entspannung des überaktiven Blasenmuskels
Elektrostimulation
Vaginal- oder Analsonde
Gezieltes Training der Beckenboden-muskulatur unter optischer Kontrolle
aktives Anspannen und Entspannen
Biofeedback
Formen der Beckenbodendysfunktionen und
ihre physiotherapeutischen Massnahmen
Blasenentleerungsstörung
Die MS verursacht verschiedene Typen von Blasen- und Sphinkter-Dysfunktionen, welche sich mit der Zeit verändern können. Regelmässige neurologische Untersuchungen durch einen Neurologen sind wichtig um die richtige Diagnose des Typs der Blasenentleerungsstörung festzustellen und eine adäquate Therapie einzuführen.
Blasenentleerungsstörung
Ca. 80% der MS Patienten leiden an einer neurogenen Blasenentleerungsstörung und 10 Jahre nach Anfang der Krankheit erhöht sich die Prävalenz der Blasenentleerungsstörungen auf bis zu 96% (Summers1978;Koldewijn et al. 1995)
Blasentleerungsstörungen
Schmerzhafte BlasenentleerungStotterharnHarnverhaltenNachträufelnWiederholte MiktionVerzögerter MiktionsstartAbgeschwächter HarnstrahlEntleerung mittels BauchpresseRestharnbildungDetrusor-Sphinkter-DyssynergieSchlaffe BlaseÜberaktiver Harnröhrenverschluss
Physiotherapie
BlasentrainingBewusster Einsatz der BB-Aktivität
zur Detrusorrelaxation (BFB)EntspannungstherapieErlernen einer korrekten
Miktionshaltung bei Restharn und Harnverhalt
Katheterisierung
Überlaufblase
Bei dauernder Blasenüberdehnung aufgrund einer Hindernisses (Obstruktion) in der Blase oder in der Harnröhre, einer peripheren Blasendenervierung oder nach Inkontinenzchirurgie kann es zu unwillkürlichem Verlust von Urin kommen. Dabei übersteigt der Blaseninnendruck, den Verschlussdruck der Harnröhre was zu einem kontinuierlichen 'überlaufen' der Blase führt.
Timed Voiding
Dranginkontinenz / Überaktive Blase/ Reizblase
ist gekennzeichnet durch einen häufigen, nicht willentlich unterdrückbaren Harndrang, welcher mit einer Inkontinenz einhergehen kann.d.h. der Drang kann sich vor der Haustüre, wenn der Wasserhahn läuft oder vor der Toilette verstärken. Typisch ist der Urinverlust in Ruhe – ohne körperliche Belastung
Verhalten im Alltag bei Reizblase
Schränken Sie Ihre Trinkmenge nicht ein um weniger Harndrang zu haben
Versuchen Sie Ihre Blase zu trainieren
Entspannen Sie Sich bei starkem Harndrang und aktivieren Sie gezielt Ihren Beckenboden
Toilettenverhalten
Versuchen Sie den Toilettengang bei Drang herauszuzögern
Gehen Sie nicht vorsorglich zur ToiletteToilettengang ca. alle 3 Stunden Urinmenge pro Blasenentleerung ca.
300ml 6-8x / Tag , max. 1x / NachtNehmen Sie sich Zeit und entleeren Sie
Ihre Blase vollständig
Trinkverhalten
Trinkmenge 1,5 - 2 Liter pro TagWasser, Kräutertees, PreiselbeersaftVermeiden Sie reizende Substanzen
wie Tee, Kaffee, Alkohol, Fruchtsäfte Trinken Sie Vormittags und
reduzieren Sie die Trinkmenge Nachmittags
Trinken Sie nach 18uhr nicht mehr
Miktionstagebuch
Blasentraining
1. Schritt: Anhand des Miktionstagebuches wird das inkontinenzfreie Intervall bestimmt.
Blasentraining
2. Schritt: Der Patient entleert seine Blase in diesem Zeitabstand (bevor ein Drang sich bemerkbar macht).
Blasentraining
3. Schritt: Schrittweise sollte danach der Abstand 15 (-30) Min. Pro Woche erhöht werden, bis ein 2-3 Stunden langes Miktionsintervall erreicht ist.
!WICHTIG!
Bleiben Sie ruhig bei starkem Harndrang und versuchen Sie Ihren Beckenboden rhythmisch anzuspannen und zu entspannen – Sie können und wollen Ihre Blase kontrollieren!
Belastungsinkontinenz
ist unfreiwilliger Harnverlust durch Belastung, d.h. eine Erhöhung des Druckes in der Bauchhöhle. Der Verschlussdruck der Harnröhre ist zu schwach.z.b. Beim Niesen, Husten, Pressen oder bei einer körperlichen Anstrengung.Während des Urinverlustes verspürt man typischerweise keinen Harndrang!
Verhalten im Alltag
• Optimieren des Toilettenverhaltens, d.h. ein korrektes Wasser lösen und eine korrekte Darmentleerung werden angestrebt
• Optimieren des Trinkverhaltens• Beckenbodenschonendes Niesen und Husten• Rücken- und Beckenbodenschonendes
Bücken und Heben• Integration der Beckenbodenspannung in den
persönlichen Alltag
Falsches Husten / Niesen
Man senkt den Kopf und krümmt sich mit runder Wirbelsäule nach vorne!
Richtiges Husten / Niesen
Husten oder Niesen über die Schulter nach hinten oben, um den Hustendruck nach unten – auf die Blase und Beckenboden - zu vermindern. Die Brustwirbelsäule bleibt aufgerichtet.
Bücken und Heben
Durch ein korrektes Bücken und Heben schonen Sie Ihre Wirbelsäule, die Bandscheiben und Ihren Beckenboden.
Bücken und HebenDen Beckenboden gut aktivieren bevor Sie den Gegenstand anheben. Wichtig dabei ist gut auszuatmen und gleichzeitig kann mit der Stimme einen Impuls wie "hopp" oder "hau ruck" gegeben werden.
Buchtipp: Bebo® Verlag GmbH Zürich
Stuhlinkontinenz
Unfreiwilliger Abgang rektalen Inhaltes, sei er fest, flüssig oder gasförmig.
Kann aufgrund eines schwachen Schliessmuskel (meistens innerer M.sphinkter ani) sein
- oder vermehrter Drang zur Entleerung bei erhöhter rektaler Sensiblität.
Physiotherapie
Ernährungs- / TrinkgewohnheitenWahrnehmung/Kräftigung der
Beckenbodenmuskulatur und der analen Schliessmuskulatur (Biofeedback, Elektrostimulation)
Korrekte Entleerungstechnik Ballontechniken zur Sensibilisierung oder
Desensibilisierung des RektumsHilfsmittel
Konstipation
Verminderte DarmbeweglichkeitFunktionellen
Entleerungsschwierigkeiten – das heisst -
es kann an einer Dyssynergie der willkürlichen Rektum/Sphinkter-muskulatur und an der Beckenbodenmuskulatur liegen.
Physiotherapie
Ernährungs- / TrinkgewohnheitenWahrnehmung der
Beckenbodenmuskulatur und der analen Schliessmuskulatur (Biofeedback, Elektrostimulation)
Korrekte Entleerungstechnik (Entspannung der Schliessmuskulatur)
BauchmassageBallontechniken zur Sensibilisierung oder
Desensibilisierung des Rektums
Schmerzen im Becken- und Genitalbereich
Schmerzen im Bereich des Beckens können von der Beckenbodenmuskulatur kommen. Insbesondere wenn die Schmerzen in Zusammenhang mit der Miktion, Stuhlgang oder GV sind.
Physiotherapeutische Massnahmen können häufig eine Linderung verschaffen.
Sexuelle Dysfunktionen
Sind die Muskeln des Beckenbodens überaktiv, das heisst verspannt und unfähig genügend zu entspannen, kann es zu Störungen der Sexualfunktion wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) kommen.
Durch die Physiotherapie kann das Entspannen erlernt werden und durch eine Dehnung der Beckenbodenmuskulatur die Schmerzen gelindert werden.
Viel Erfolg!
Herzlichen Dank!
www.pelvisuisse.ch
qualifizierte Physiotherapeutinnenliste nach Region und Spezialisierung
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