standards der therapie der tuberkulose - 1 -...

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Standards der Therapie der Tuberkulose

Prof. Dr. T. BauerDeutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose

Klinik für PneumologieLungenklinik Heckeshorn, Berlin

Forschungsunterstützung: keiner

Vortragstätigkeit: keiner

Beratertätigkeit: keiner

Berufstätigkeit keiner

Interessenkonflikte

Verdacht auf LungentuberkuloseVerdacht auf Lungentuberkulose

Röntgen-Thorax in 2 Ebenen

Röntgen-Thorax in 2 Ebenen

Bild mit

vereinbar ?

Bild mit Tuberkulose vereinbar ?

Mikrobiologische Diagnostik

Repräsentatives Sputum

Positiver Erregernachweis

TherapieTherapie

TherapieTherapie

1/3

2/3

Medikamenteneinteilung• Erstrang-Medikamente sind:

– mikrobiologisch hoch- wirksam

– in der Regel gut verträglich

– Die Effektivität wurde in großen kontrollierten Studien gut belegt

• Zweitrang-Medikamente sind:

– Substanzen auf die eines oder mehrere der oben genannten Kriterien nicht zutreffen.

S2k-Leitlinie: Tuberkulose im Erwachsenenalter

• Behandlung immer mit als Kombination (2HRZE/4HR )

• Initialphase (2 Monate; 2HRZE):– Isoniazid (INH; H)

– Rifampicin (RMP; R)

– Pyrazinamid (PZA; Z)

– Ethambutol (EMB; E)

• Kontinuitätsphase (4 Monate; 4HR): INH und RMP

• Kombinationspräparate empfohlen

Schaberg, T., Bauer, T., Brinkmann, F., Diel, R., Feiterna-Sperling, C., Haas, W., Hartmann, P., Hauer, B., Heyckendorf, J., Lange, C., Nienhaus, A., Otto-Knapp, R., Priwitzer, M., Richter, E., Rumetshofer, R., Schenkel, K., Schoch, O.D., Schönfeld, N., und Stahlmann, R. (2017). Tuberkulose im Erwachsenenalter Leitlinie zur

Diagnostik und Therapie, einschließlich Chemoprävention und -prophylaxe im Erwachsenenalter. Pneumologie, 71(6), 325-397, doi:10.1055/s-0043-105954.

Warum muss die Therapie so lang sein?

Menzies, D., Benedetti, A., Paydar, A., Martin, I., Royce, S., Pai, M., Vernon, A., Lienhardt, C., und Burman, W. (2009). Effect ofduration and intermittency of rifampin on tuberculosis treatment outcomes: a systematic review and meta-analysis. PLoS Med, 6(9).

Warum muss die Therapie so lang sein?

Name Temp. [°C] Generationsdauer [min]

Mycobacterium tuberculosis 37 850

Hefen (z.B. Candida spp.) 37 90- 120

Pseudomonas aeruginosa 37 34

Staphylococcus aureus 37 27

Escherichia coli 37 17

Kompaktlexikon der Biologie

Generationszeiten, Verdopplungszeiten

1 Abweichungen bei MDR-/XDR-Tuberkulose möglich.2 Bei der Dosis richten wir uns nach den NICE-Empfehlungen und der WHO-

Guideline: 15mg/kgKG; in den USA-Empfehlungen Dosisreduktion von 25mg/kgKG auf 15mg/kgKG nach 8 Wochen

Dosierung der Erstrang-Medikamente

Medikamentenplan

http://www.dzk-tuberkulose.de/

Medikamentenplan

http://www.dzk-tuberkulose.de/

Medikamentenplan

http://www.dzk-tuberkulose.de/

Medikamentenplan

Medikamentenplan

http://www.dzk-tuberkulose.de/

Medikamentenplan

Medikamentenplan

Verlaufkontrollen

a zusätzliche Untersuchung abhängig vom Verlauf (siehe auch: Leitlinie Tuberkulose im Erwachsenenalter)b zusätzliche Sputumuntersuchungen vor Entisolierung (3 negative mikroskopische Sputumproben gefordert - Link)c zusätzliche Resistenztestung nach 2 -3 Monaten Therapie bei zu diesem Zeitpunkt noch positiver Sputumkulturd bei unkompliziertem Verlauf kann auf diese Diagnostik verzichtet werden e beim überwiegenden Anteil der Patienten aufgrund fehlender Sputumproduktion nicht möglich

NAT Nukleinsäure amplifizierender Test (z.B. PCR)

Behandlungshilfe

http://www.dzk-tuberkulose.de/

Behandlungshilfe

Behandlungshilfe

Abweichend von der StandardtherapieempfehlungEmpfehlung zur Dauer der Therapie und zu einer adjuvanten Steroidgabe bei

unkomplizierten extrapulmonalen Tuberkulosen des Erwachsenen

Zusammenfassung

• Die Standardtherapie der Tuberkulose beinhaltet 4 Medikamente.– 4 für 2 und 2 für 4 Monate– Längere Therapien bei ZNS & Knochenbeteiligung

• Die Länge der Therapie ist durch die langsame Wachstumsrate der Bakterien und durch die klinisch höheren Rückfallquoten bei kürzerer Therapie gerechtfertigt.

• Das DZK bietet einen Dosisrechner mit praktischer Umsetzung der Dosierung auf der Internetseite an

• Die Dokumentation erfolgt am besten mittels der Therapiekarte

Mitarbeiter des DZK e.V.

Dr. Brit HäckerDr. Ralf Otto-KnappFrau Christine Trost

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