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Schnelle Liquidität
Nicht oder zu spät bezahlte Rechnungen bedeuten gerade für kleinere und mittel
ständische Unternehmen einen bedroh lichen Mangel an Liquidität. Dies gilt besonders für junge Existenzgründer, die ihr Geschäft erst nach und nach aufbauen. Dadurch fehlt ihnen Geld, um etwa Waren einzukaufen, bei Aufträgen in Vorleistung zu gehen oder neue Projekte anzuschieben. Und wenn die Eigenkapitaldecke dünn ist, hapert es an der Bonität. Hausbanken tun sich schwer, Kreditlimits auszuweiten. Wegen gesetz licher Vorgaben müssen sie schließlich künftig mehr Mittel für mögliche Ausfälle vorhalten.
Vorboten von Basel IIIVor diesem Hintergrund gewinnt Factoring, also der Verkauf von Forderungen, an Bedeutung. „Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen durch die Vorboten von Basel III für das Finanzierungsinstrument aufge schlossener sein werden“, so Joachim Secker, Sprecher des Deutschen FactoringVerbandes.
Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine Geldforderungen aus Lieferungen und Leistungen unmittelbar nach Rechnungsstellung an einen Dienstleister. Dieser übernimmt das Ausfallrisiko und zahlt dem Unternehmen sofort den Rechnungsbetrag abzüglich einer Gebühr. Der Verkäufer bleibt flüssig, wodurch er seine Lieferanten schneller bezahlen und attraktive Skontovorteile nutzen kann.
Zudem besteht die Möglichkeit, das Forderungsmanagement an das FactoringUnternehmen zu übertragen. Im Rahmen eines sogenannten FullServiceFactorings übernimmt der Factor die Bearbeitung der offenen Posten nach Rechnungsstellung einschließlich der Versendung der Mahnungen und der Durchsetzung der Forderung bis zum Zahlungseingang. Dies erhöht die Liquidität und verbesert die Eigenkapitalquote. „Außerdem überprüft der FactoringDienstleister laufend die Bonität der Debitoren“, nennt Chris tina Minnich, Prokuristin der Crefo Factoring
Bei dünner Eigenkapitaldecke können offene Forderungen die Unternehmensentwicklung behindern. Factoring setzt Mittel frei.
Michael Grote, DUB
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer erfolgreich im Wettbewerb agieren will, braucht neben einem tragfähigen Geschäftsmodell vor allem Flexibilität. Um auf die Anforderungen des Marktes schnell reagieren zu können, sei es in Wachstumsphasen oder bei Bedarfsspitzen, ist finanzielle Beweglichkeit gefragt. Damit ist die Sicherung von Liquidität ein wesentlicher Faktor in der Finanzplanung eines Unternehmens. In diesem Zusammenhang gilt es unter anderem, wo immer möglich, gebundenes Kapital freizusetzen und Handlungsspielräume zu erweitern. Ein effektives Forderungsmanagement und Factoring sind dabei wichtige Instrumente.
Viel Spaß bei der Lektüre
Ihr Michael Grote
EDITORIAL
SucceSS 032012
Der Service-newSlet ter Der DeutSchen unternehmerbörSe
DUB
Verfügbares Kapital: Über Factoring können Unternehmen ihre finanzielle Beweglichkeit steigern
ein Partner von
INHALT
08_REcHT & STEuERN
Erbschaftsteuer Spielräume bei der Übertragung von betriebsvermögen nutzen
05_uNTERNEHmEN & mANAgEmENT
unternehmenswert ein betriebliches Gesundheitsmanagement fördert die leistungskraft von mitarbeitern
07_gRüNDuNg & NAcHfOLgE
förderprogramme vor allem junge unternehmen profitieren von den öffentlichen Finanzspritzen
01_fINANZEN
factoring Der Forderungsverkauf setzt liquidität frei und verbessert die eigenkapitalquote
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DUB
Nord, einen weiteren Vorteil des Factorings. Der Service ist gefragter denn je. Mit ein Grund ist sein gewandeltes Image. Minnich: „Factoring wird heute nicht mehr als Indiz für Bonitätsschwäche angesehen. Vielmehr hat sich das Verständnis durchgesetzt, dass Factoring als flexibles Finanzierungsinstrument auch für Mittelständler geeignet ist, insbesondere in Wachstumsphasen.“ Das zeigt die Entwicklung des FactoringUmsatzes der im Deutschen FactoringVerband organisierten Unternehmen. Im Durchschnitt wuchs das FactoringVolumen in den vergangenen zehn Jahren jährlich um fast 20 Prozent. Seit 2005 hat es sich nahezu verdreifacht, wobei sich 2011 für den deutschen FactoringMarkt als ein erneut sehr erfolgreiches Jahr darstellte: Nach einem Umsatzsprung im Vorjahr von mehr als 37 Prozent wurde ein Zuwachs um knapp 19 Prozent auf nunmehr rund 157 Milliarden Euro erzielt (siehe Grafik rechts, oben).
Alternative auf dem VormarschDie Schwerpunktbranchen im Factoring sind dabei die gleichen geblieben: Es dominieren nach wie vor Handel, Dienstleistungen, Metallverarbeitung, Maschi nenbau und das Ernährungsgewerbe. Noch sind es vor allem größere Unternehmen mit mehr als zehn Millionen Euro Umsatz, die Factoring nutzen, wie die von der Universität zu Köln durchgeführte Studie „Wachsen mit Factoring“ belegt. Darin äußerten sich unter anderem rund 600 Unternehmensverteter zu ihren Motiven für den Einsatz von Factoring. Die überwiegende Mehrheit nennt die Liquiditätssicherung und die Schaffung einer stabileren Finanzierungsbasis als zentrales Motiv (siehe Grafik rechts). Weitere wesentliche Gründe sind der Schutz vor Zahlungsausfällen, die Bilanzverkürzung beziehungsweise die Erhöhung der Eigenkapital quote sowie die Möglichkeit, durch den Einsatz von Factoring längere Zahlungs ziele
gewähren zu können. Die Unternehmensgröße wirkt sich nicht nur auf die Gewichtung der genannten Aspekte aus. Kleinere und mittlere Unternehmen haben beim Einsatz der professionellen Forderungsfinanzierung generell noch Aufholpotenzial. Ein Grund: Gerade in regionalen Wirtschaftsräumen, in denen Unternehmer sich persönlich kennen, gibt es mitunter Vorbehalte gegen die
FINANZEN
Finanzie rungsform. „Einige Unternehmer befürchten, dass Geschäftspartner und Wettbewerber den Forderungsverkauf als Zeichen für die finanzielle Schräglage der Firma deuten könnten“, betont Chris tina Fleischmann, Geschäftsführerin der TEBA Kreditbank. Doch auch das Institut mit Sitz im niederbayerischen Landau registriert eine seit Jahren anhaltend starke Nachfrage nach Factoring. Als Spezialist für stilles Factoring hat die TEBA die Anforderungen mittelständischer Unternehmen im Blick. So wickelt sie das Forderungsmanagement unter dem Namen des Auftraggebers ab. Dessen pünktlich zahlende Kunden erfahren nichts von der Zusammen arbeit. Bevor es zur ersten Mahnung kommt, hält die TEBA Rücksprache mit dem Auftraggeber. „In der Regel kennt er die Hintergründe einer Zah lungs verzö gerung und kann im persönlichen Gespräch mit seinem Kunden eine Lösung anregen“, so Fleischmann.
Kennzahlen: Als Finanzierungsinstrument verbessert Factoring die Eigenkapitalquote
kontinuierlicher Zuwachs
was sich unternehmen von factoring erhoffen
entwicklunG Der FactorinG-umSätze Seit 2000 (in mrD. euro)
warum nutzen Sie FactorinG? (mehrFachnennunGen möGlich, in Prozent)
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
23,5
Liquiditätssicherung/stabilere Finanzierungsbasis
Stärkere Unabhängigkeit von Banken
Schutz vor Zahlungsausfällen
Wachstumsfinanzierung
Möglichkeit zur Gewährung längerer Zahlungsziele
Service/Entlastung der Buchhaltung
Flexibilität in der Preisgestaltung
N = 633 (265 mit weniger als 10 Millionen Euro Jahresumsatz, 368 mit 10 Millionen Euro Jahresumsatz oder mehr)
Bilanzverkürzung/Erhöhung der Eigenkapitalquote
29,4 30,3 35,145,3 55,1
72,0
92,795,1
91,057,5
57,057,9
45,753,2
40,243,8
26,856,0
35,737,7
34,224,8
28,722,0
13,724,9
5,71,9
■ alle ■ kleine ■ Große2,61,4
83,5103,8 96,2
132,3157,3
Quelle: Deutscher Factoring-Verband e. V.
Quelle: Universität Köln
mehr informationenwww.factoring.de
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DUBUNTERNEHMEN & MANAGEMENT
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In optimaler Verfassung
F ür potenzielle Unternehmenskäufer gibt es im Vorfeld der Transaktion eine entschei
dende Frage: Was ist das angebotene Unternehmen wert? Eine Antwort bringt in der Regel eine Due Diligence. Diese Analyse der Finanzinformationen liefert Daten, anhand deren sich ein Bild über die historische und zukünftige Entwicklung der Vermögens, Finanz und Ertragslage ergibt, das die Grundlage für die Kauf preis ver hand lungen darstellt. Doch bei der Kennzah len analyse bleibt ein wesentlicher Werttreiber im Unternehmen oft unberück sichtigt: die Gesundheit der Mitarbeiter. Dabei ist dieser Faktor heute wichtiger denn je, gerade vor dem Hintergrund der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
fit für die Zukunft„Unternehmen, die sich in einem schnelllebigen Markt behaupten wollen, brauchen leistungsfähige und gesunde Mitarbeiter“, sagt Thomas Holm, Leiter des Bereichs Gesundheitsmanagement bei der Techniker Krankenkasse. Angesichts der Rente mit 67 sollten sich Unternehmen aktuell die Frage stellen, wie sie die Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaft erhalten können. Zudem müssen sie sich im Hinblick auf den demografischen Wandel zunehmend damit auseinandersetzen, wie sie weiterhin für junge Menschen als Arbeitgeber attraktiv bleiben.
motivation fördernDen Schlüssel dazu liefert ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Es bietet die Möglichkeit, die wesentlichen Einflussgrößen, die auf die physische und psychische Befindlichkeit der Mitarbeiter wirken, systematisch zu steuern. „Dreh und Angelpunkt dabei ist die Motivation der Mitarbeiter. Selbst wenn die Mitarbeiter gesund sind, heißt das noch lange nicht, dass sie ihre Fähigkeiten auch voll einbringen. Deshalb muss das Arbeitsumfeld stimmen“, sagt Holm. Dazu zählt neben ergonomischen Bürostühlen oder gesundem Essen in der Kantine auch, dass Führungskräfte die Qualität der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern im Blick haben. Mit diesem Ansatz unterscheidet sich das BGM von traditionellen Methoden der Gesundheitsförderung, die sich auf die Verringerung der Krankheitstage konzentrieren.
Heute sollten Betriebe anders rechnen: Ein gesundes Arbeitsklima trägt zu einer höheren Arbeitsmotivation und zu mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Und wer sich im Job wohlfühlt, identifiziert sich mit seinem Unternehmen. Das bringt eine Produktivitäts und Qualitätssteigerung mit sich. Sinkende Fehlzeiten und die Imageverbesserung können zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Das Potenzial dafür ist groß. Experten schätzen den durch Fehlzeiten verursachten volkswirtschaftlichen Schaden auf 40 Milliarden Euro im Jahr. Dennoch kümmert sich heute erst ein Drittel der 1 000 umsatzstärksten Konzerne syste ma tisch um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Bei insgesamt 400 Millionen Arbeitsun fähigkeitstagen pro Jahr in Deutschland lohnt es sich, in die Gesundheit im eigenen Betrieb zu investieren. „Es reicht aber nicht, einen Dienstleister mit dem Aufbau eines BGM zu beauftragen. Da es Teil der Unternehmensstrategie ist, sind vor allem
Ausgeglichen und fit: Motivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Werttreiber im Unternehmen
Den Unternehmenswert nur von Kennzahlen abzuleiten greift zu kurz. Moderne Betriebe fördern die Leistungskraft der Mitarbeiter und investieren in ein betriebliches Gesundheitsmanagement.
die Entscheider gefordert. Sie müssen das Projekt vorantreiben und die Unternehmenskultur vorleben“, sagt Holm. Um ein BGM zu installieren, sollte zunächst die Arbeitsplatzsituation analysiert werden. Dazu kann das Management einen Workshop initiieren.
Pläne konkret umsetzenIm kleinen Kreis werden gemeinsame Ziele definiert und das Projekt angeschoben. Im Anschluss empfiehlt sich die Gründung eines sogenannten Gesundheitszirkels, der die Belegschaft repräsentiert. Dieses Gremium begleitet die Umsetzung der Ziele und überprüft den Erfolg der Maß nahmen, etwa durch Mitarbeiterbefragungen. Das sichert die Qualität der Gesundheitsförderung und damit das Wohlbefinden der Mitarbeiter sowie den Unternehmenswert.
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DUBGRÜNDUNG & NACHFOLGE
Kein Geld verschenken
Eine stolze Summe: Rund 145 Milliarden Euro staatliche Fördergelder vergeben
Bunderegierung und Europäische Union jährlich an Unternehmen. Etwa zwei Drittel davon sind sogar Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Es gibt diese Gelder für nahezu alle Betriebsinvestitionen, wenn also neue Geräte angeschafft werden müssen, Mitarbeiter geschult oder Unternehmen auf Energieeffizienz umgerüstet werden sollen. Und das sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, Fördergelder einzusetzen. Auch für Jungunternehmer, von der Existenzgründung über die Liquiditätssicherung, können die öffentlichen Gelder eine Hilfe sein. Allerdings nutzt derzeit nur etwa jedes fünfte mittelständische Unternehmen staatliche Fördergelder. Das geht aus dem Mittelstandsbarometer 2011 hervor, für das die Unternehmensberatung Ernst & Young rund 700 Unternehmen befragt hat.Rund zwei Drittel der Unternehmen gaben an, keinen Bedarf an staatlichen Fördermitteln zu haben. Etwa fünf Prozent halten den bürokratischen Aufwand für zu hoch. „Für eine Bewilligung in der Größenordnung von 200 000 bis 400 000 Euro müssten Unternehmen etwa 160, 170 Arbeitsstunden in den Förderantrag stecken“, sagt Gerd Lütjen, Vorstandsvorsitzender der A.U.B. AG, die Unternehmen bezüglich geeigneter Förderprogramme berät. Diese Zeit ist aber gut inves tiert, so der Unternehmensberater. Denn Förderanträge seien extrem rentabel. Für eine Existenzgründung können bis zu 15 Millionen
Euro beantragt werden. Für das Wachstum eines Unternehmens sind bis zu 50 Millionen Euro drin. Es geht selbstverständlich auch mehrere Nummern kleiner: Fördergelder können ab Beträgen von 3 000 Euro beantragt werden. Dabei sind nicht rückzahlbare Zuschüsse keine milden Gaben, sondern re
Kreditanstalt für Wiederaufbau: Schnell und effizient günstige Darlehen erhalten.
Fördermittel verbessern Kostenstruktur und Betriebsergebnis. Allerdings nutzen viele Unternehmen die Möglichkeiten nicht.
sultieren aus Steuergeldern. Diese sind auch von Seiten der Politik scharf kalkuliert, denn dadurch sollen Unternehmer und Gründer erfolgreicher werden und so die Gesamtwirtschaft ankurbeln. Es gibt nahezu 200 Förderprogramme unterschiedlicher Stellen, da den Überblick zu behalten fällt schwer. Eine erste Orientierung bieten die Internetseiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Europäischen Sozialfonds.
gewusst, wieEine Fördermöglichkeit sind zinsverbilligte Darlehen, die in der Regel die Zinskosten um etwa zwei Prozent jährlich senken können. Bei einem Kredit von 200 000 Euro lassen sich über einen Zeitraum von fünf Jahren so rund 20 000 Euro sparen. Diese Darlehen können Unternehmer für nahezu alle Betriebsfinanzierungen erhalten. Die Arbeit der KfW wird häufig unterschätzt. „Diese arbeiten oft schneller und professioneller als Hausbanken“, sagt Lütjen. In der Regel dauert die Bearbeitung eines Kreditantrags bei der KfW zwölf bis 22 Tage. Bei der Hausbank kann der Zeitraum zwischen drei Tagen und neun Monaten betragen, so Lütjen. Viele Bankberater kennen sich mit den Programmen und der Praxis der Fördergelder für Kredite nicht aus. Manchmal sei es aber auch schlicht weniger rentabel für die Banken, auf Fördergelder hinzuweisen oder den Prozess dahin zu unterstützen. Wem der Aufwand für einen Antrag zu groß ist, der sollte sich externe Helfer suchen, die sich mit der Förderlandschaft auskennen, das passende Konzept für das Unternehmen ausarbeiten und nach dem richtigen Topf greifen. Aber ob mit oder ohne Berater: Unternehmen sollten Fördergelder viel häufiger mit einplanen, so Lütjen. Denn: „Es ist schade um die vielen Millionen Euro, die die Betriebe nicht in Anspruch nehmen.“
mehr informationenwww.kfw.de
„rund 90 Prozent aller betriebskosten und -investitionen sind förderungsfähig“GerD lÜtjen
Vorstandsvorsitzender der A.U.B. AG, Berlin
werden vorteile öffentlicher förderung verkannt?
GrÜnDe, warum mittelStänDiSche unternehmen keine Staatlichen FörDerGelDer in anSPruch nahmen (zeitraum 2008–2011).
anteil der befragten
kein bedarfvorhaben war nicht förderungsfähig
Förderung nicht attraktiv genughoher administrativer aufwand und
mangelnde unterstützungFehlende informationen
Geringe erfolgsaussichtenzu spät davon erfahren
Quelle: Ernst & Young
66 %
13 %6 %
5 %
2 %2 %2 %
beantragung läuft noch 1 %
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DUBRECHT & STEUERN
Kreative Gestaltung
Wollfäden: Im Vorfeld der Nachfolge sollten Unternehmer ihre Vermögensstruktur aufdröseln
Die Steuerverschonung bei der Vererbung von Betriebsvermögen ist an Auflagen gekoppelt. Eine Unternehmensanalyse ist ratsam.
W oran erkennt ein Unternehmer einen engagierten Steuerberater? Ganz ein
fach: Beim Thema Erbschaftsteuer begin nen seine Augen zu leuchten. Der Grund dafür liegt in der Reform des Erbschaft und Schenkungsteuergesetzes zum Jahr 2009. „Die veränderten gesetzlichen Rah men bedingungen bieten einen großen Gestaltungsspielraum bei der steuerlichen Strukturierung der Nachfolge. Für Berater ist das eine spannen de Aufgabe, weil sich hinsichtlich der Steuerersparnis eine Menge bewegen lässt“, sagt Christopher Riedel, Rechtsanwalt und Steuerberater bei der Wirtschafts prü fungsgesellschaft Ernst & Young. Der Gesetzgeber habe mit der Reform zwar eine Reihe von Re
ImPRESSum
Deutsche Unternehmerbörse dub.de GmbH · Schanzenstraße 70 · 20357 Hamburg · Telefon: 040/46 88 32660 · Telefax: 040/46 88 32669 · HRB 115977 Amtsgericht Hamburg · UStIdNr. DE 273386655 · Geschäftsführer: Michael Grote · Verantwortlich für den Inhalt (i.S.d. § 5 TMG i.V.m. § 55 RStV, Michael Grote, Deutsche Unter nehmerbörse · Fotocredit: dpa (1), fotolia (1), iStockphoto (2), PR (2) · Media Solutions: Jörg Zimmermann, Tele fon: 040/46 88 3231, JoannaKatharina Wedl, Telefon: 040/46 88 3213, JDB MEDIA GmbH, Hamburg
striktionen beseitigt, zum Selbstläufer sei die Vererbung von Unternehmervermögen dadurch aber nicht geworden. „Wie immer steckt der Teufel im Detail“, sagt Riedel.
unrealistische unternehmenswerte War vor der Reform bei der Übertragung von Betriebsvermögen der steuerliche Wertansatz entscheidend, schreibt das neue Erb schaftsteuergesetz für alle Unternehmen ein einheit liches Bewertungsverfahren vor, ganz unabhängig von der Rechtsform. Heute sind alle Bewertungen von Vermögensgegenständen am Verkehrswert orientiert. Da dies dazu führen kann, dass Nachfolgen wegen unrealistisch hoher Unternehmens werte
erbschaftsteuer – auswirkungen der reform 2008 offen
Quellen: Destatis, BMWF; Anmerkung: Zugrunde liegen die kassenmäßigen Steuereinnahmen
gerade für den klassischen Mittelstand zu einer existenziellen Bedrohung werden, hat der Gesetzgeber diesen Nachteil durch die erbschaftsteuerliche Verschonungsregel kompensiert. Danach kommen Unternehmen in den Genuss einer Steuerbefreiung in Höhe von 85 Prozent, wenn der Betrieb mindestens fünf Jahre weitergeführt wird. Für eine hundert prozentige Verschonung sind es sieben Jahre. Hinzu kommt bei Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern die Lohnsumme: Diese darf während der entsprechenden Haltefrist nicht unter 400 Prozent beziehungs weise 700 Prozent des ursprüng lichen Niveaus fallen.Doch mit den Auflagen nicht genug: Damit Unternehmer ihr Privatvermögen nicht willkürlich in Betriebsvermögen umwidmen und so der Erb schaft steuer entziehen, hat der Fiskus ein Auge auf das Verwaltungsvermögen. Dazu zählen ver mie tete Immobilien, Beteiligungen an Kapi tal gesellschaften von nicht mehr als 25 Pro zent des Stammkapitals, Wertpapiere sowie Kunst gegenstän de. Der Anteil des Verwaltungsvermögens am begünstig ten Vermögen darf nicht höher als 50 Pro zent sein. Für die 100ProzentVerschonung gilt ein Anteil von maximal zehn Prozent. Gerade in Hinblick auf das Verwaltungs vermögen ist eine genaue Analy se des Unter nehmens im Vorfeld der Nachfolge wichtig. Steuerberater Riedel: „Eine Ver wal tungs vermögensquote von etwas mehr als 50 Prozent lässt sich in der Regel wegge stalten. Wie aufwendig das ist und ob es am Ende günstiger ist, Steuern zu zahlen, muss individuell geprüft werden.“ Doch mit ei nem engagierten Berater an der Seite lohnt sich die steuerliche Nachfolgegestal tung meistens.
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DaS auFkommen Der erbSchaFt- unD SchenkunGSteuer in Prozent DeS brutto-inlanDSProDukteS
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