vater unser mutter€¦ · die verschiedenen beziehungsebenen zu mutter und vater. dabei geben die...
Post on 19-Oct-2020
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Interdisziplinäres Projekt des Masterstudiengangs KTS der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg
Eröffnung am Donnerstag 13.02.2014 um 17.00 Uhr HKS Große Straße 107 - 28870 Ottersberg
Jin Choung Barbara de Lira Rocha Teréz Fóthy Laura Freese Sabine Fudala Daniele Kistner Claudia Kohlhof Alica Levenhagen Sara Schwienbacher Hana Seo Bettina Walther unter der Leitung von Prof. Michael Dörner und Hans-Joachim Reich
Töchter
Die Projekte verstehen sich als künstlerische Annäherung an die verschiedenen Beziehungsebenen zu Mutter und Vater. Dabeigeben die Künstlerinnen durch unterschiedliche Medien wie Tanz, Fotografi e,Performance und Multimedia dem Thema eine persönlicheNote. Während des Prozesses begaben sich die Künstlerinnen aufeine Reise in die Vergangenheit, die sie mit großer Sensibilität und spannender Vielseitigkeit mit der Gegenwart verknüpften.
SCHRIFTZUGh 27 ,5 mm
Vater unser Mutter
gefördert durch:
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Verständigung Akzeptanz Tabu Erkenntnis Reflexion Umgebung Nähe Suche Emotionen Respekt Miteinander Ursprung Toleranz Traum Erinnerung Rückblick
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Die Tanzperformance basiert auf Elementen des zeitgenössischen Tanzes und der Improvisation. Die Künstlerin agiert in der Rolle des Kindes mit zwei Tänzerinnen, welche stellvertretend für seine beiden Mütter stehen
werden. Thematisiert wird das Phänomen, dass ein Kind, das in einer Patchwork-Familie aufwächst, zusätzlich von einem weiteren Elternteil
geprägt wird. In der dargestellten Situation sind es zwei sehr unterschiedliche Mütter, welche verschiedene Anteile in der Künstlerin gefördert haben. Durch die tänzerische Interaktion werden positive, aber
auch negative Beziehungsaspekte gezeigt. In der Performance wird dargestellt, inwiefern die Künstlerin persönlich von der Unterschiedlichkeit ihrer Mütter profitierte, sie aber auch immer wieder
vor neue Herausforderungen stellte. Die beiden Mittänzerinnen tragen die Originalkleidung der Mütter, welche sie jeweils überspitzt charakterisiert. Die einzelnen Stücke stehen
symbolisch für Eigenschaften, Werte und Fähigkeiten, welche sie der Künstlerin im Laufe ihres Lebens vermittelt haben. Anfangs ist die
Künstlerin, ähnlich eines unbeschriebenen Blattes, unbekleidet und gewinnt mit jedem angezogenen Teil an Bewegungsfähigkeit. Durch die Übergabe der Kleidungsstücke tritt sie abwechselnd mit beiden Müttern in
Kontakt, welcher sich als liebevoll und innig, aber zum Teil auch als konfliktreich und distanziert gestaltet. Es geht nicht darum, eine persönliche Geschichte zu erzählen, sondern ein
Phänomen darzustellen. Da die Künstlerin bei ihrer Stiefmutter aufgewachsen ist, trotzdem aber den Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter pflegte, ist sie in der Position,
zwei Mütter zu unterschiedlichen Anteilen zu haben. Während sie die eine erzog und somit ihre Werte und damit Handlungsweisen prägte, „vererbte“ ihr die andere das Temperament. Es treffen zwei scheinbar gegensätzliche
Tendenzen aufeinander, die sich jedoch in ihrem Zusammenspiel zu etwas Ausgewogenem und Vielseitigem vereinen. Die Künstlerin bildet ihren
Charakter aus dem Gradlinigen, Konventionellen, Strukturierten der einen und dem Unbeschwerten, Lebenslustigen und Naiven der anderen Mutter.
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„Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn
vom Himmel herab, da saß eine Königin an einem Fenster, das einen Rahmen
von schwarzem Ebenholz hatte, und nähte. Und wie sie so nähte und nach
dem Schnee aufblickte, stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es
fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Und weil das Rote im weißen
Schnee so schön aussah, dachte sie bei sich 'hätt ich ein Kind so weiß
wie Schnee, so rot wie Blut, und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen.'
Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war so weiß wie Schnee, so rot
wie Blut, und so schwarzhaarig wie Ebenholz, und ward darum
Schneewittchen genannt.“ (Aus: Brüder Grimm - Schneewittchen)
Die Soundinstallation entstand aus Audiosequenzen eigener Filmaufnahmen
der Familie der Künstlerin, die in einem Zeitraum von 1991-1994 vom Vater
aufgenommen wurden.
In dieser Zeitspanne erzählte sie ihrem Großvater immer wieder das Grimm-
Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ bis zu seinem plötzlichen
Tod.
Es wurden gezielt Ausschnitte gewählt, in denen die Künstlerin selbst
z.B. spielend oder singend zu hören ist.
Erinnerungen, ob Fiktion oder Realität, sind zentrales Thema dieser
autobiographischen Arbeit.
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Das gesamte Leben der Andenbewohner ist darauf ausgerichtet, ein ständiges Gleichgewicht zwischen den Gegensätzen zu schaffen. Feste, Riten und Gebete haben zum Ziel, das Gleichgewicht der Kräfte zu erhalten, bzw. es immer wieder herzustellen. Der Kult wird sehr ernst genommen. Nach dem Prinzip der Reziprozität wird den Wesenheiten Respekt gezollt und Opfer dargebracht. Das Prinzip ist ein ungeschriebenes, selbstverständliches und verbindliches Gesetz, der sozialen Beziehungen und gilt auch in Bezug auf die verehrten Gottheiten. Da die Menschen etwas von den Göttern/innen wollen, welche die Macht über das haben, was den Menschen wichtig ist, müssen diese, gemäß dem Wert des Erwünschten etwas zurückgeben. Auf dieser Basis streben die Menschen die Ausgewogenheit ständig an. Wenn einmal etwas anderes als das Erhoffte eintritt, dann gerät der Mensch in Opferschuld. Opferschuld ist der Inbegriff der Nicht-Reziprozität auf Seiten der Menschen und hat nichts mit dem christlichen Konzept des „schuldig seins“ zu tun, es hat keine moralische Funktion, sondern ist auf dem Hintergrund des Wertes der Gegenseitigkeit, ein Defizit im Geben. Ist also ganz wörtlich genommen „Schuld haben“ und verweist auf ein Handlungsdefizit. Opferschuld bezieht sich genau genommen auf das Eins-Sein mit sich selbst, auf das Ausgewogensein mit dem gesamten Kosmos. 2013 hat meine Mutter nach einem dramatischen Selbstmordversuch durch großes Glück ohne große Folgeschäden überlebt. Dafür möchte ich einen Dank ins Universum schicken, die Göttin -PACHAMAMA- soll verehrt werden. Sie steht für die personifizierte Mutter Erde und ist somit die Gottheit, die Leben in vielfacher Hinsicht schenkt. Die Erde hat die Merkmale einer Mutter. Aus ihr kommt alles, sie nährt, schützt und nimmt in sich auf. In den Sprachen Quechua und Aymara beschreibt das Wort „pacha“ sowohl Zeit wie auch Raum, „pacha“ ist damit also die Gesamtheit des Seins. rosa me - wird Mutter Erde sein und ich werde ihr einen gebührenden Altar schmücken. Inmitten von all den bunten Opfergaben (despachos), wird sie sitzen. Die Betrachter können hingehen. Danke sagen. Wünsche auf den Weg schicken. Kerzen anzünden. Ich werde die Opfergaben zu einem späteren Zeitpunkt unter der Erde vergraben.
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In dieser Arbeit geht es um die Verknüpfung von persönlichen Erinnerungen
von der Mutter, die an die Tochter weitergegeben werden. Ausgelöst werden
diese Erinnerungen durch zufällig gewählte Gegenstände. Diese Gegenstände
gehören in den Fundus der Mutter, die alles Mögliche sammelt und Zuhause
aufbewahrt.
Dokumentiert werden die Erinnerungen und die dadurch entstehenden
Emotionen durch Audioaufnahmen, welche als QR-Code verpackt werden.
Der QR-Code als multimediales Medium, der den Konsum und die vielfältige
Konservierungsmöglichkeit zeigt, welche in früheren Generationen nicht
möglich war.
Jedoch ist der Abruf der Erinnerungen und die damit verbundenen Emotionen
nur durch die Benutzung eines Smartphones möglich, wodurch die
Mediengesellschaft in den Vordergrund gerückt wird. Einzig und allein die
Benutzung dieses Gerätes ermöglicht es die konservierte Erinnerung wieder
zu aktivieren und verlangt nicht mehr die Aufbewahrung der Gegenstände.
Dadurch wird die Oberflächlichkeit der heutigen Gesellschaft
verdeutlicht, wie auch die unterschiedlichen Zugänge zu Erinnerungen.
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In ihrer Fotoserie beschäftigt sich Sabine Fudala mit Familienporträts.
Sie arbeitet mit Hochzeitsbildern auf denen ihre Mutter als Braut zu
sehen ist, mit Babyfotos von sich selbst und neuen Bildkompositionen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der Braut und dem Baby. Als die klassischen
Symbole der Familie wirken sie einerseits rein und unschuldig,
anderseits aber auch mysteriös und verborgen. Der enge Familienkreis von
Vater, Mutter, Sohn und Tochter ist in sich ein kleines Universum, mit
eigenen Riten und Intimitäten. Die Künstlerin macht sich auf die Suche
nach den Empfindungsgeheimnissen dieser Konstellation.
Auf den Fotografien ist die Braut meist vollkommen verschleiert.
Trotz der vergrößerten Ausschnitte und der Unschärfe der alten Bilder
wirkt sie selbstsicher und klar. Sie schaut entschlossen in die Zukunft.
Auch ihr Bruder verbirgt sich teils hinter einem schleierähnlichem
Material. Seine Abbildungen sind kontrastreich, scharf und im Gegensatz
zu den hellen Brautbildern dunkel gehalten. Sein Blick wirkt jedoch
melancholisch und nachdenklich. Ihren Vater setzt sie in einen Dialog mit
dem Baby. Sie projiziert ein Babyfoto auf seinen Rücken, auf der anderen
Komposition `hält´ er das Baby mit einer beschützenden Geste. Auf einer
Montage schaut die Künstlerin sich selbst als Baby an. Sie schaut in ihre
eigene Vergangenheit, sinnt ihr nach. Eine andere Projektion des
Babykopfes wirft Fragen auf. Sie kann nicht sofort identifiziert werden.
Beim zweiten Blick wird erkennbar, dass der Kopf auf ein Ei projiziert
wurde, ein Symbol für das Vorgeburtliche.
In den Projektionen und Profilen werden Ähnlichkeiten sichtbar,
Verwandtschaft erkennbar. Die Abbildungen spiegeln eine gewisse Nostalgie
und Sehnsucht wider, die verborgene Familienseele wird sichtbar. Sowohl
die schwarz/weiß Abbildungen als auch Blicke und Gesten der Porträtierten
verdeutlichen Charaktere und Stimmungen.
Fotografien prägen und beeinflussen die Identität, konservieren was
verloren gegangen ist und bewahren Geschichten auf. Dabei verschmilzt die
Vergangenheit mit der Gegenwart, die Vergangenheit wird neu konstruiert,
die Erinnerung wird zu der gegenwärtigen Wahrnehmung. In ihrer Fotoserie
hat Sabine Fudala dem Betrachter einen Einblick in die Empfindungsseele
ihrer engsten Familie verschaffen.
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„Ich denke, dass eine Kommunikationsform zwischen zwei Menschen wie ein klares Fenster sein könnte. Stell dir mal vor, es gibt eine Mauer zwischen zwei Menschen. Ein Backstein aus dieser Mauer ist herausgefallen. So können zwei Menschen durch diese Lücke die andere Person kennenlernen. Aber wenn die Lücke verschlossen ist, dann ist es schwierig, die andere Person kennenzulernen. Wie ist es, wenn alle Seiten einer Person aus klaren Fenstern bestehen? Dann möchte man doch mit dieser Person ins Gespräch kommen. Sich selbst klar darzustellen ist vielleicht die Form einer Kommunikation.“ (Während des Telefongespräches) Die Videoinstallation wurde aus mehreren Aufnahmen von Telefongesprächen durch Skype zusammengestellt. Die Gespräche wurden zwischen der Künstlerin und ihrem Vater geführt. Sie kamen einmal täglich durch die Skype-Telefonie 30 Minuten lang ins Gespräch. Dabei unterhalten sie sich über verschiedene Themen. Zum Beispiel über alltägliche Geschehnisse in ihrem Leben oder Themen, mit denen sie sich gerade in ihrem jeweiligem Lebensfeld beschäftigten, auch aber eigene Träume, Zukunftspläne und Lebensphilosophien, welche von jedem auf seine Art und Weise gedeutet wurden. Der Ausgangspunkt dieser Arbeit liegt darin, dass die Künstlerin oftmals mit ihrem Vater Fremdartiges erlebte, welches nicht mit ihrem neuen kulturellen Verständnis übereinstimmte. Die Künstlerin ist in zwei unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen. Die Hälfte ihres Lebens in Korea und die andere in Deutschland. Ihre Werte und Normen, Kenntnisse, Sprachfähigkeit und ihr persönliches Identitätsprofil entstanden unter zweierlei soziokulturellen Rahmenbedingungen. Ihre gewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung wurde von ihr auf einmal durch ihr neues kulturelles Umfeld eigenartig wahrgenommen. Aus diesem Grund wollte sie durch das Videotelefongespräch das Verhältnis zu ihrem Vater erneut aufgreifen. Damit sollte ebenso eine typische asiatische Vater-Tochter-Beziehung bildlich dargestellt werden. Die Gesprächsinhalte, die Gestik und die Mimik der beiden sollen dem Betrachter Informationen über die einzigartige Beziehung übermitteln.
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In der Videoinstallation „In den Augen unserer Väter - In den Augen
unserer Töchter“ werden verschiedenen Beziehungsebenen zwischen Vater und
Tochter in Relation unterschiedlicher Nationalitäten gezeigt. Die fünf
Künstlerinnen, die aus Argentinien, Brasilien, Korea, Italien und
Deutschland stammen, inszenieren eine Begegnung der jeweiligen Vater-
Tochter Beziehung, indem die Künstlerinnen in die Rolle des eigenen
Vaters schlüpfen um in seinem Sinne und in seinen Worten eine
charakteristische Ich-Erzählung über dessen Person zu verfassen.
Im Umkehrschluss werden die Lebenssituationen der Töchter anhand der
Vorstellungen der Väter beschrieben. In Form von Videoportraits stellen
sich dann die einzelnen Personen -5 Väter im Gegenüber ihrer Töchter-
anhand von Formulierungen aus der Perspektive der jeweils anderen Person
vor. Damit verweisen die Darstellungen auf verschiedene
Empfindungsebenen von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Es kommt zu einer
Auseinandersetzung aus der Perspektive des jeweiligen Gegenübers mit
Fragen nach Rollenbildern, Denkweisen, Beziehungsmustern, Charakterzügen,
Ideologien, Gesellschaftskritik, Lebensentscheidungen und
Zukunftserwartungen. Es öffnet sich ein Erfahrungsraum, in dem sich
Parallelen und Widersprüche innerhalb der Sichtweisen der jeweiligen
Vater - Tochter Beziehung aber auch innerhalb der verschiedenen Kulturen
auftun.
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Vater-Tochter-Beziehung so nah. Entfernte Beziehung.
Wie gut kennen wir uns? Wie viel habe ich von dir? Wie viel hast du von
mir?
Was wissen wir von einander? Was ist die Dimension der Liebe zwischen
Vater und Tochter? Zwischen uns beiden? Dimension? Liebe ist nicht
messbar! Liebe wird gefühlt.
Der unsichtbare ist hier zu sehen. Danke, Papa.
An meinen Vater.
"Ja! Ein glückliches Leben führen, das möchte ich immer!"
Stelle ich mich selbst vor oder stellt sich ein anderes Ich vor?
Es war ein sehr spannender Moment, die Rollen in der Beziehung zwischen
meinem Vater und mir zu tauschen. In den Augen meines Vaters einen
briefförmigen Text zu schreiben, spiegelt meine innere Selbstwahrnehmung
von dem Bild meines Vaters sehr stark. Durch Ehrlichkeit war es mir
möglich, zwischen meinem Vater und mir eine emotional verbindende Brücke
zu bauen und dadurch die leibliche bzw. geistige Distanz zu überwinden.
Das Medium verschafft so dem Betrachter einen indirekt nachvollziehbaren
Raum in der Vater-Tochter-Beziehung.
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Über die vielen Jahre haben wir uns entfernt, da unsere ideologischen
Meinungen und Lebensstile zu unterschiedlich waren. Dank der
individuellen Arbeit, die jeder von uns geleistet hat, wie auch durch
verschiedene Therapien - unter anderem die Systemische
Familienaufstellung - sowie durch Mediation, lernten wir uns zu
akzeptieren und uns anzunehmen so wie jeder von uns beiden ist, innerhalb
unserer Grenzen. Und wir lernten die Beziehung „Vater – Tochter“ langsam
aufzubauen.
Einmal meinen Vater leben. In seine Wortgestaltungen eintauchen, seine
Sprache konstruieren, seine Sätze denken. Der Inhalt ist die Summe des
Erlebten, durch den Filter „Tochter“ neu interpretiert.
Mein Vater sieht mich klar, ich ihn auch.
Und doch gibt es etwas zauberhaftes, eine solche Heimlichkeit die man
nicht aufschreiben kann. Die Beziehungsgestaltung ist es, die uns stets
spannend bleiben lässt.
Ich wollte nicht durchdringen, sondern nur antasten. Wollte nicht
darbieten, sondern nur neu ordnen.
Die Nähe durchdringt die Worte, jeder ist an seinem Platz.
Ich zeige mich, mal ich, mal du, mal ich, mal es.
Die liebende Wechselwirkung ist im Zwischenraum zu spüren
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Veräußerlichte Selbstwahrnehmung - Verinnerlichte Fremdwahrnehmung
Eine Auseinandersetzung mit Denkweiweisen meines Vaters im inszenierten
Perspektivwechsel - als Erfahrung seltener Wahrnehmungen. Verinnerlichte
Fremdwahrnehmung: Wie denkt mein Vater sich? Veräußerlichte
Selbstwahrnehmung: Wie denkt mein Vater mich? Position der eigenen
Präsenz im Denken der vertrauten Person.
„Begegnung deiner Wahrheit mit meiner Wahrheit. Erkenne meine Wahrheit im
Kontext deiner Sichtweisen. Erkenne dich in einer mir entfernten
Wahrheit, der ich mich annähere. Erkennst du mich?“
Eine Konfrontation mit einer Vielfalt an Erinnerungen und Gegebenheiten.
Muster der Vergangenheit treffen auf Muster der Gegenwart,
vergegenwärtigen: Parallelen & Leerstellen zwischen Erwartungen &
Enttäuschungen, Nähe & Distanz, Miteinander & Sehnsucht, Herzlichkeit &
Aufrichtigkeit, Freiheit & Akzeptanz, Fremdsein & Vertrautheit,
Ernsthaftigkeit & Frohsinn, Tiefe & Weite.
Danke für die Authentizität der Begegnungen
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