was - wann wie? praktisches zur pollenimmuntherapie · • verschiedene applikationsformen...
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Sublinguale und subkutane
Immuntherapie
Was - wann – wie?
Praktisches zur Pollenimmuntherapie
Allergie aktuell 22.03.2012
M. Fricker Allergiepoliklink Inselspital
Praxisgemeinschaft Mörigen
Rekombinante Allergene
• Erste 3 Buchstaben : Genus
• Ein oder zwei Buchstaben: Species name
• Nummer entsprechend Allergenentdeckung / klinischer Bedeutung
Betula verrucosa : Bet v 1; Phleum pratense : Phl p 1, 5; Dermatophagoides pteronyssinus : Der p 1
• genauere Diagnostik
• sinnvoller Einsatz der Serologie
• bessere Reproduzierbarkeit durch quantitative Bestimmung
• genauere Hinweise auf Art, Beständigkeit (pH, Enzyme,…), Kreuzreaktionen
des Allergens
Nachweis einer Allergie
Korrelation Anamnese und Sensibilisierungen!
Allergenspektrum
Verfügbarkeit des Extraktes
Therapieerfolg der Extraktlösung
Compliance des Patienten
Leidensdruck (symptomatische Therapie)
Vermeiden des Etagenwechsel
Vermeiden weiterer Sensibilisierungen v.a. in Kindheit
Indikationsfaktoren SIT
Rekombinante Allergene Patient mit Allergie gegen Birke und/oder GrPatient mit Allergie gegen Birke und/oder Grääser. ser.
Diagnose basiert auf Anamnese und Nachweis einer Diagnose basiert auf Anamnese und Nachweis einer IgEIgE--vermitteltenvermittelten Sensibilisierung.Sensibilisierung.
Ein Fall fEin Fall füür SIT?r SIT?
Hauptallergen: Kreuzreagierende Nebenallergene: Hauptallergene: Kreuzreagierende Nebenallergene:
Bet v 1 Bet v 2, Bet v 4 Phl p 1, Phl p 5b Phl p 7, Phl p 12
ImmunoCAP® t215 ImmunoCAP® t221 ImmunoCAP® g213 ImmunoCAP® g214
KomponentenKomponenten--basierte basierte Eignung des PatientenEignung des Patienten KomponentenKomponenten--basierte basierte Eignung des PatientenEignung des Patienten
Diagnostik mit Diagnostik mit ImmunoCAPImmunoCAP®® ffüür eine r eine BirkenpollenBirkenpollen--SITSIT Diagnostik mit Diagnostik mit ImmunoCAPImmunoCAP®® ffüür eine r eine GrGrääserpollenserpollen--SITSIT
Bet v 1: positiv Phl p 1, 5b: positiv
Bet v 2, 4: negativ Phl p 7, 12: negativ
Bet v 1: positiv Phl p 1, 5b: positiv
Bet v 2, 4: positiv Phl p 7, 12: positiv
Bet v 1: negativ Phl p 1, 5b: negativ
Bet v 2, 4: pos/neg Phl p 7, 12: pos/neg
Eher keine SIT mit GrEher keine SIT mit Grääserpollen.serpollen.
Weitere Untersuchungen, um die Weitere Untersuchungen, um die sensibilisensibili--
sierendesierende Allergenquelle zu identifizierenAllergenquelle zu identifizieren
Eher keine SIT mit Birkenpollen.Eher keine SIT mit Birkenpollen.
Testung auf andere Baumpollen, z.B. Testung auf andere Baumpollen, z.B.
Eschenpollen Eschenpollen nOlenOle e 1 (t224) empfohlene 1 (t224) empfohlen
GUTGUT
MITTELMITTEL
WENIGWENIG
GUTGUT
MITTELMITTEL
WENIGWENIG
Die Profilinproteine Bet v 2 und Phl p 12 weisen eine ebenso starke strukturelle Ähnlichkeit auf wie die Kalzium-bindenden Proteine Bet v 4 und Phl p 7. Aus diesem Grund können bei Patienten mit einer
Allergie gegen Birkenpollen und Gräserpollen die spezifischen IgE-Antikörper gegen diese Allergene jeweils mit einer der beiden Allergenkomponenten gemessen werden, d. h. mit einer Komponente der
Profiline und einer der Kalzium-bindenden Proteine. Erstellt nach einer Vorlage von Prof. Dr. R. Valenta, Wien, modifiziert in Zusammenarbeit mit PD Dr. P. Schmid-Grendelmeier, Allergiestation
Universitätsspital Zürich.
Beschwerden im FrBeschwerden im Früühjahr (Mhjahr (Määrz /April)rz /April) Beschwerden im FrBeschwerden im Früühsommer (Mai hsommer (Mai –– Juli)Juli)
Kontraindikationen absolut / relativ
• Schwere Autoimmunkrankheiten (RA, SLE, Basedow),
• Immunsuppression (Steroide, HIV)
• Infektionskrankheiten (Tbc, Hepatitis, GN)
• Irreversible Schäden (Bronchiektasen, Emphysem)
• Malignome
• (Medikation mit Betablocker)
• (ACE-Hemmer, AT-II Antagonist)
• Schweres atopisches Ekzem
• Schwangerschaft
• Alter unter 5 Jahren
• Hohes Alter
Präsaisonale, subkutane Form
(saisonale Inhalationsallergene; Therapie in Regel 3 Jahre)
Allergovit® (Allergopharma)
ALK 7® (ALK-Albello)
PolVac® (Theomed)
Beginn der Therapie zumindest 2-3 Monate vor zu erwartendem Pollenflug
1 Mal / Woche über 2 Monate jeweils während 3 Jahren
Verabreichungsformen der SIT
2013 2014 2015
Perenniale, subkutane Form (saisonale und perenniale Inhalationsallergene; Therapie in Regel über 3 Jahre)
Alutard® (ALK-Albello)
Novo-Helisen Depot®(Allergopharma)
Phostal®, Alustal® (Stallergenes)
Einleitung: - 1 Mal / Woche über 3 –4 Mt
- in Regel im Herbst
- Möglichkeit des Cluster-Verfahren
Erhaltungstherapie: 1 Mal / Monat über 3 Jahre
Verabreichungsformen der SIT
2013 2014 2015
Sublinguale Form
(Baum-, Gräserpollen u.w.; Therapie in Regel über 3 Jahre)
Staloral Pollen® (Stallergenes)
Einleitung: über 2 Wochen / 50Tage
Erhaltungstherapie: 8 Tropfen alle 2 Tage oder 4 Tropfen täglich / 20 Tropfen
täglich 2-3x/Woche
Möglichkeit des U-Rush
Instruktion des Patienten, Notfallset
Dosisanpassungen bei Unterbruch
Verabreichungsformen der SIT
Orale Form (für Gräserpollen; Therapie in Regel über 3 Jahre)
Grazax® (ALK-Abelló)
Einleitung: mindestens 8 Wochen vor Pollenflugsaison, 1 Tbl täglich
Erhaltungstherapie: 1 Tbl täglich über Pollenflugsaison hinaus
Oralair ® (Stallergenes)
Einleitung: 4 Monate vor Pollenflugsaison (Dosierung beachten)
Erhaltungstherapie: 1 Tbl à 300 IR täglich bis Ende der Pollenflugsaison
Instruktion des Patienten
Verabreichungsformen der SIT
Wunsch des Patienten
Durchführbarkeit / Compliance des Patienten
Verfügbarkeit des Extraktes
Wirksamkeit des Präparates
Guidelines / Empfehlungen Fachgesellschaften
Kleine-Tebbe J, et al. Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) bei IgE-vermittelten allergischen
Erkrankungen. S2-Leitlinie von DGAKI, ÄDA, GPA, ÖGAI und SGAI. Allergo Journal 2009;18:508-37.
Brozek JL et al. Allergic Rhintis and ist impact on asthma (ARIA) guidelines: 2010 Revision. JACI
2010;126:466-76.
U. Müller et al. Good allergy practice. Schweizerische Ärztezeitung 2000;81: Nr 41; 2324-2339.
Studienvergleichbarkeit schwierig
C. Bachert. Wirksamkeit von Präparten mit nicht modifizierten Allergenen zur sublingualen Applikation-
Evidenzbewertung anhand klinischer Studien. Allergologie 2012;35/2:59-74.
Welche Verabreichungsformen der SIT
Perenniale, subkutane Form (Bienen- und / oder Wespengift)
Alutard® (ALK-Albello)
Pharmalgen®(ALK-Albello)
Einleitung: - durch Allergologen 1 Mal / Woche über 3 –4 Mt
- ambulante Einleitung
- U-Rush (nur Pharmalgen® )
Erhaltungstherapie: 1 Mal / Monat im 1.Jahr, dann 1 Mal / 6 Wo 4 Jahre
Venom Immunotherapy (VIT)
2013 2014 2015
Nebenwirkungen SIT
• Allgemeinreaktionen meist innerhalb der ersten 1/2 Stunde Entlassung
des Patienten frühestens nach 1/2 Stunde
• Häufigkeit zwischen 0.02 – 3%
• Fragen nach Verträglichkeit der letzten Injektion
• „Reduktion“ unter Antihistaminika-Prophylaxe ohne Beeinflussung des
Therapieerfolges
• SLIT-NW v.a. lokal, selten Allgemeinreaktion
• Subkutane Knötchen an Injektionsstelle (Aluminium-adsorbierte Lösungen,
Verschwinden << einiger Wochen, Vermeiden intradermaler Injektion)
Systemische Reaktion bei SIT
falsche Dosierung, falsche Lösung?
intravasale Injektion?
symptomatische Rhinokonjunktivitis, Asthma?
florider Infekt?
hohe Allergenexposition / hohe Allergensensitivität?
abhängig von Schweregrad der Reaktion
abhängig von Ursache
Reevaluation der Indikation der SIT
≤ 50% Dosis-Reduktion (letzte Dosis)
Gespräch mit dem Patienten
Absprache mit Allergologen
Vorgehen?
SIT und Schwangerschaft
Stopp SIT?
Fortführung der SIT bei gut tolerierter Erhaltungstherapie (v.a. bei
Bienen- und Wespengiftallergien, VIT)
keine Einleitung einer SIT / VIT
SIT und Extrakte
• je nach Herstellerfirma verschiedene Prozessierung, Allergengehalt
unterschiedlich, eigene Messmethoden und Referenzen
• Wirksamkeit der Extrakte beachten (Pollenextrakte 70-80%;
Hausstaubmilben 70%, Hymenopteren bis 95%)
• individuelle Lösungen
• cave: Mischen von Extrakten
• Immuntherapien mit bis drei „nicht verwandten“ Extrakten
Zusammenfassung
• SIT eine gute Therapieoption bei nachgewiesener relevanter Allergie
(Anamnese passend zur IgE vermittelten Sensibilisierung)
• Verschiedene Applikationsformen (subkutan, oral)
• Logistik und Erfahrung in der Behandlung von allergischen Reaktionen
• in Grundleistung der Krankenkasse
• Komplexizität der Indikationsstellung und Zusammenstellung der
Extraktlösungen -- > Indikationsstellung durch einen Allergologen
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