wsi/pargema betriebsrätebefragung 2008/09 zu ... · 4. künftige herausforderungen für die...

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WSI/PARGEMA BetriebsrWSI/PARGEMA Betriebsräätebefragung 2008/09tebefragung 2008/09zu Arbeitsbedingungen und Gesundheit im Betriebzu Arbeitsbedingungen und Gesundheit im Betrieb

Zentrale ErgebnisseZentrale ErgebnisseDipl.Soz.wissDipl.Soz.wiss. Elke Ahlers. Elke Ahlers

WSI/PARGEMA-Befragung 2008/09:

1. Zweck und Methodik der Befragung

2. Aktuelle Empirie …• …zu den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten 2008/09 in Betrieben

mit Betriebsräten• …zum Umsetzungsstand des betrieblichen Gesundheitsschutzes

3. Verbreitung neuer Steuerungsformen in den Betrieben und mögliche Auswirkungen auf die Beschäftigten

4. Fazit der Befunde

Verteilung der 1700 befragten Betriebe nach Branchen, ungewichtet

Kredit und Versicherungen;

n=95

Verkehr und Nachrichten;

n=123Handel- und

Reparatur; n=274Baugewerbe; n=89

Verbrauchsgüter; n=198

Investitions- und Gebrauchsgüter;

n=271

Grundstoffe/Produktions-

güter; n=158

Dienstleistungen ; n=417

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung

2008/09

Rahmenbedingungen: wirtschaftliche Situation

mittlere Auftragslage;

45%

sehr gute bis gute

Auftragslage; 49%

schlechte bis sehr schlechte Auftragslage;

5%

k.A.; 1%

WSI/PARGEMA-Befragung 2008/09 zu Arbeitsbedingungen und Gesundheit im Betrieb

Rahmenbedingungen: Dynamik in den Betrieben

Gab es in ihrem Betrieb seit 2006 betriebliche Umstrukturierungen?

- Antworten der 1700 befragten Betriebsräte in % -

ja42%

nein58%

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragu

ng 2008/09

Art der Umstrukturierung?

17

48

18

54

Sta

ndor

tver

lage

rung

Aus

glie

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Abt

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sstru

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,z.

B. M

atrix

orga

nisa

tion

WSI/PARGEMA-Befragung 2008/09:

1. Zweck und Methodik der Befragung

2. Aktuelle Empirie …• …zu den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten 2008/09 in Betrieben

mit Betriebsräten• …zum Umsetzungsstand des betrieblichen Gesundheitsschutzes

3. Verbreitung neuer Steuerungsformen in den Betrieben und mögliche Auswirkungen auf die Beschäftigten

4. Fazit der Befunde

Entwicklung der Arbeitsbelastungen in den letzten 3 Jahren - Angaben der Betriebsräte in % -

26

79

58

20161

körperliche Belastungen psych. Belastungen

zugenommen sich nicht verändert abgenommen

WSI-/PARGEMA-Betriebsrätebefragung

2008/09

Betriebe, in denen auf Dauer unter hohem Zeit- und Leistungsdruck gearbeitet wird - Angaben der Betriebsräte in % -

84

80

83

77

85

80

88

97

88

43

38

42

42

42

38

51

41

47

Gesamt

Grundstoffe/Produktionsgüter

Investitions- und Gebrauchsgüter

Verbrauchsgüter

Baugewerbe

Handel- und Reparatur

Verkehr und Nachrichten

Kredit und Versicherungen

Dienstleistungen (sonstige)

Anteil der Betriebe Anteil der betroffenen Beschäftigten

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung

2008/09

Beschäftigtengruppen mit hohem Zeit- und Leistungsdruck- Angaben der Betriebsräte von Betrieben, deren Mitarbeiter auf Dauer unter hohem Zeit- und

Leistungsdruck stehen (n=1428) in % -

33

53

60

67

76

Un- und Angelernte

sonstige Angestellte mitakademischer Bildung

Facharbeiter

Führungskräfte

mittlere Angestellte mitFachausbildung

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung 2008/09

12

17

27

27

29

34

47

50

60

67

monotones Arbeiten

schlechtes Betriebsklima

mangelnde Planbarkeit der Arbeitszeiten

störende Unterbrechungen

schwieriges Vorgesetztenverhalten

Angst vor Arbeitsplatzverlust

zu hohes Arbeitsvolumen

hoher Verantwortungsdruck

eigenständiges Arbeiten

Termin- und Zeitdruck

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung

2008/09

Die Verbreitung von Arbeitsbelastungen in den Betrieben (folgende Belastungen werden von den befragten BR als „stark bis sehr stark“ wahrgenommen, in % - )

WSI/PARGEMA-Befragung 2008/09:

1. Zweck und Methodik der Befragung

2. Aktuelle Empirie …• …zu den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten 2008/09 in Betrieben

mit Betriebsräten• …zum Umsetzungsstand des betrieblichen Gesundheitsschutzes

3. Verbreitung neuer Steuerungsformen in den Betrieben und mögliche Auswirkungen auf die Beschäftigten

4. Fazit der Befunde

Werden in Ihrem Betrieb Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt? - Angaben der befragten Betriebsräte in % -

ja; 46 %

nein; 26 %

teilweise; 10 %

ist mir nicht bekannt; 18 %

In nur 29% der Betriebe werden auch psychische Belastungen berücksichtigt !(von den 46% und 10% Antworten)

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung 2008/09

32

34

40

40

43

54

64

69

89

Arbeitsüberlastung des Betriebsrats

Das Instrument ist nicht bekannt.

Das Instrument ist zu aufwendig.

Kostenargumente des Arbeitgebers

Der Nutzen wird als fraglich angesehen.

Unklare Verantwortlichkeiten beim Arbeitgeber

Das Thema "Gesundheit" fällt hinter anderen betrieblichenErfordernissen immer wieder zurück

Kaum einer weiß, wie eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführenist.

Das Thema "Psychische Arbeitsbelastungen" ist schwierig zuhandhaben

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung 2008/09

Warum wurde bisher keine (ganzheitliche) Gefährdungsbeurteilung durchgeführt?

WSI/PARGEMA-Befragung 2008/09:

1. Zweck und Methodik der Befragung

2. Aktuelle Empirie …• …zu den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten 2008/09 in Betrieben

mit Betriebsräten• …zum Umsetzungsstand des betrieblichen Gesundheitsschutzes

3. Verbreitung neuer Steuerungsformen in den Betrieben und mögliche Auswirkungen auf die Beschäftigten

4. Künftige Herausforderungen für die Gestaltung von Arbeit

Gibt es im Betrieb folgende Rahmenbedingungen? - Angaben der Betriebsräte in % -

16

29

46

51

53

60

63

73

Profit-Center-Prinzip?

Vertrauensarbeitszeit

Benchmarking

Projektarbeit

Zielvereinbarungen

Betrieb arbeitet mit Kennziffern, um Ziele festzulegen

ausgeprägtes Controlling

starke Kundenorientierung

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung

2008/09

Betriebe, die Zielvereinbarungen für alle Beschäftigte einsetzen - Angaben der Betriebsräte in % -

39

32

31

24

33

45

41

81

40

Gesamt

Grundstoffe/Produktionsgüter

Investitions- undGebrauchsgüter

Verbrauchsgüter

Baugewerbe

Handel- und Reparatur

Verkehr und Nachrichten

Kredit und Versicherungen

Dienstleistungen (sonstige)

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung 2008/09

59

7572 71 70

79

42

60

53 54 5257

26

3430

3329

37

Gesamt Profit-Center Projektarbeit Benchmarking ausgeprägtesControlling

Zielvorgaben

Zeitdruck hohes Arbeitsvolumen mangelnde Planbarkeit der AZ

Arbeitsbelastungen der Beschäftigten bei neuen Arbeits- und Steuerungsformen (Angaben der Betriebsräte in %)

WSI/PARGEMA- Betriebsrätebefragung

2008/09

starker bis sehr starker Zeitdruck bei den Beschäftigten (1= ja, 0=nein; 1674 Betriebe)

hohes bis sehr hohes Arbeitsvolumen

Zielvereinbarungen ++** ++**

Projektarbeit +* +

ausgeprägtes Controlling + +

Profit-Center + ++**

Benchmarking 0 +*

Umstrukturierungen ++** +++***

zunehmende Kundenorientierung

+++*** +++***

Gute Auftragslage 0 0

Branchendummies: 0 0

Betriebsgröße 0 0

Nagelkerkes r² 0,9 0,12

Multivariate Betrachtung der betrieblichen Einflussgrößen auf Zeitdruck und hohes Arbeitsvolumen der Beschäftigten

+++=hoher Anstieg der Wahrschein lichkeit

++=Anstieg der Wahrschein lichkeit

+=geringer Anstieg der Wahrschein lichkeit

0= keine Auswirkung

Quelle: eigene Berechnung en

Gibt es im Betrieb Begriffe, um Beschäftigte anhand ihrer Leistung zu kategorisieren, z.B. Low Performer?

- Angaben der Betriebsräte in % -

nein; 72%

ja; 28%

Erklärende Variablen: Exp (B)

Zielvereinbarungen +++***

Profitcenter ++**

Projektarbeit +++***

Benchmarking ++**

Controlling +++***

Gute Auftragslage 0

Zunehmende Kundenorientierung

+

Umstrukturierung ++***

Betriebsgrößenklasse (dummies)

n.r.

Branchen (-dummies) n.r.Nagelkerkes r² 0,195

WSI/PARGEMA- Betriebsrätebefragung

2008/09

Beobachtungen aus der Betriebsratsarbeit 2008/09… - "trifft voll zu"-Antworten der Betriebsräte in % -

22

34

37

25

47***

47***Beschäftigte arbeiten

überlang

Beschäftigte unterlaufenRegelungen zum Schutz

der Gesundheit

Beschäftigte bleiben beiKrankheit nicht zu Hause

gesamt Betriebe, die mit Zielvereinbarungen arbeiten

...bei 49% kommt es deswegen zu Konflikten zwischen Betriebsrat und Belegschaft!

bei 41% kommt es zu Konflikten!

WSI/PARGEMA-Betriebsrätebefragung 2008/09

Zusammenfassung und Fazit:

• Zunehmende psychische Arbeitsbelastungen der Beschäftigten stellen sich unabhängig der Branche- oder der Betriebsgröße dar

• Psychische Arbeitsbelastungen, wie Zeit- und Leistungsdruck der Beschäftigten, sind kein (!) Phänomen, dass sich durch „volle Auftragsbücher“ erklären lässt

• Der von den Betriebsräten wahrgenommene Leistungsdruck der Beschäftigten ist umso höher, wenn im Betrieb neue Steuerungsformen eingesetzt werden.

• Gefährdungsbeurteilungen stoßen an ihre Grenzen, weil psychische Belastungen der Beschäftigten schwer greifbar sind.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Bei Rückfragen:

Elke AhlersWSI in der Hans-Böckler-StiftungE-mail: Elke-Ahlers@boeckler.de

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