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JOHANNES VEHLOW LEHRKURS DER WISSENSCHAFTLICHEN GEBURTS-ASTROLOGIE BAND III Die Analyse der astrologischen Elemente Zweite verbesserte und erweiterte Auflage BERNHARD SPORN, VERLAG, ZEULENRODA i THÜR.

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  • JOHANNES VEHLOW

    LEHRKURS DERWISSENSCHAFTLICHEN GEBURTS-ASTROLOGIE

    BAND III

    Die Analyse der astrologischen

    Elemente

    Zweite verbesserte und erweiterte Auflage

    BERNHARD SPORN, VERLAG, ZEULENRODA i THR.

  • Alle Rechte, auch die der bersetzung infremde Sprachen, ebenso die vollstndigeoder teilweise Verbreitung durchRundfunk, vorbehalten. Copyright 1940by Bernhard Sporn Verlag, Zeulenroda inThringen. Printed in Germany.

    Druck: Bernh. Sporn, Zeulenroda i. Th.

  • Einleitung.

    Hat der Studierende die ersten zwei Bnde dieses astro-logischen Lehrwerkes gut durchgearbeitet, so da er in derLage ist, ein Horoskop in allen Teilen richtig aufzustellen,und kennt er sich in der Struktur des Geburtsbildes gengendaus, so sieht er sich nun vor eine weitere Aufgabe gestellt, diean das L e r n v e r m g e n , das G e d c h t nis, dieA u f f a s s u n g und vor allem an das noch u n g e b t eK o m b i n a t i o n s v e r m g e n groe Anforderungen stellt.

    Der Lernende wird in diesem Bande mit den astrologischenGrundelementen bekannt gemacht, die das A B C desAstrologen sind. Die astrologische Elementenlehre mu dasg r u n d l e g e n d e W i s s e n s g u t eines jeden Astrologie-beflissenen werden, wenn er ein Horoskop nicht nur auf zu-stellen, sondern auch auszudeuten imstande sein wilL

    Es sind die berlieferten astralen Bedeutungen der Pla-neten, T i e r k r e i s z e i c h e n und H o r o s k o p h u ser,die nach den Erfahrungen der berhmtesten alten undneueren Astrologen bersichtlich zusammengestellt und denendie Resultate aus eigenen Forschungen und Erfahrungen inlangjhriger astrologischer Praxis hinzugefgt wurden.

    Man prge sich durch hufiges Lesen und Ueberlegen derGrundbegriffe in ihren verschiedenen Kombinationen nachund nach den S inn der Planeten-, Zeichen- und Huserbe-deutungen ein. Um das Deutungsmaterial vollstndig in sichaufzunehmen, ist ein systematisches Vorgehen sehr ange-bracht. Man berstrze sich nicht beim Lernen, sondernnehme den Inhalt mit Ruhe und der Reihe nach in sich auf.

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  • Hierbei versuche man mglichst hinter den Sinn und dieHerkunft bezw. Ableitung der einzelnen Bedeutungen zukommen, so, wie es an vielen Stellen des Buches gezeigtworden ist. Je m e h r s i c h d e m G e d c h t n i s e i n -p r g t , um so l e i c h t e r f l l t s p t e r d i e I n t e r -p r e t a t i o n ! Deshalb scheue man keine Mhe und werfeauch nicht gleich die Flinte ins Korn, wenn die Menge des zuerlernenden Materials den Mut zur Durchfhrung der Absichtzu nehmen droht, sondern halte zh und beharrlich durch. Esg e l i n g t m i t d e r Z e i t ! Ueberhaupt ist die Zeit derbeste Lehrmeister und was sich dem Unterbewutseineinmal eingeprgt hat, kommt spter bei der Interpretationauch helfend zur Geltung. Man verlasse sich aber nicht aufstndiges Nachschlagen in den Bchern, denn das bleibt stetsnur eine Halbheit. Nichts ist in der Astrologie verwerflicher,als im Galopp ein Astrologe werden zu wollen! Die ganzeMaterie braucht Zeit zum Ausreifen, und dieses Reifen istverbunden mit eigenen Versuchen, Kontrollen, Vergleichen,Ueberprfungen usw., woraus erst wahre Erkenntnis undechte Ueberzeugung gewonnen werden kann. Man wird in derAstrologie und Horoskopie erst dann etwas zu leistenvermgen, wenn man selber eine felsenfeste Ueberzeugunggewonnen hat und gengend eigene Erfahrungen besitzt. Soaber ist es schlielich mit jeder Wissenschaft. Deshalb muauch jedes leichtfertig und oberflchlich gefllte Urteil vonKritikern, die mit dieser Materie nicht vertraut sind, ganzentschieden abgelehnt werden. Erst, wenn der Kritikusnachweisen kann, da er die Elementarkenntnisse besitzt unddie Deutungsgesetze beherrscht, ist er berechtigt, ein U r t e i labzugeben. Alles andere ist Anmaung.

    Wie die Kenntnis ber die Elementarbedeutung der Pla-neten, Tierkreiszeichen und Horoskophuser bei der Inter-pretation a n g e w a n d t wird, zeigt der IV. Band dieses

    Lehrwerkes. Mit dem in diesem III. Bande niedergelegtenMaterial kann man noch kein Horoskop ausdeuten. Hierzugehrt erst die Kenntnis der Deutungsgesetze, der T e c h n i kd e r P rognose , die der folgende IV. Band lehrt. Um dieseaber verstehen und durchfhren zu knnen, mu man zuvorden Inhalt dieses Buches in sich aufgenommen haben.

    Die hier niedergelegten Elementarbedeutungen der Pla-neten und Tierkreiszeichen sind als re ine , durch keineNebeneinflsse gestrte und modifizierte Deutungsfaktorenanzusehen und werden daher nur auf solche Geborene passenknnen, die im astrologischen Sinne einen sog. re in e nT y p u s " darstellen. Da diese reinen Typen aber sehr seltenvorkommen, so wird man bei allen M i s c h t y p e n auchstets die Einflsse und Bedeutungen mehrerer astrologischerFaktoren kombinieren mssen, und das ist Sache desAstrologen, der sein Kombinationsvermgen gengendgeschult hat. Als reiner" Typus wrde astrologisch ange-sprochen werden drfen, der alle wichtigen Punkte seinesHoroskops m e i n e m Zeichen vereinigt htte, also wenn etwaAszendent, Sonne, Mond und Planeten gemeinsam oder zu-mindest in der Mehrzahl nur e i n bestimmtes Zeichen besetzen.Dieses Zeichen wrde dann ziemlich rein zum Ausdruckkommen, whrend in allen ndern Fllen die Einheitlichkeitder Bedeutung gestrt ist. Der Grad der Verschiedenartigkeitder Planetenbesetzung im Horoskop bestimmt den Umfang derKombinationen mit anderen Deutungsfaktoren.

    Man lasse sich also bei Vergleichen der Zeichen- undPlanetenbedeutungen mit dem Charakter und Geschick be-kannter Personen nach deren Horoskopen nicht irritieren,wenn man Abweichungen feststellt. Das ist selbstverstndlichund kann nicht anders sein. Hier mu eben der fachkundigeAstrologe einsetzen und auf Grund der Individualitt desHoroskops die richtigen Kombinationen anbringen.

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  • Um aber kombinieren zu knnen, mu man zuerst dieG r u n d b e d e u t u n g e n der Planeten, Zeichen und Huserkennen und dem Gedchtnis eingeprgt haben.

    Also: Der vorliegende III. Band, die A s t r o l o g i s c h eAnalyse" , gibt die e i n z e l n e n S t c k e in die Hand,der folgende Band IV, d i e a s t r o l o g i s c h e S y n t h e s e ,vereinigt sie durch ein g e i s t i g e s B a n d .

    Weil der vorliegende Band in erster Linie eine groeM a t e r i a l s a m m l u n g darstellt und mglichst viel Wissenauf mglichst geringem Raum zusammengepret werdensollte, so mute an mehreren Stellen zum T e l e g r a m m stilgegriffen werden. Der Lernende soll nicht meinen, da er alldieses Wissen und wie viel es ist, lehrt ein Blick in dieRegis te r ! etwa a u s w e n d i g lernen solle! Ueberhauptsoll man ein astrologisches Lehrbuch nicht e r l e r n e nwollen, sondern sich lieber allmhlich e in l eben . Um daszu erleichtern, habe ich berall, bei den Planeten wie beiden Husern, auf das M y s t e r i e n w i s s e n d e r A l t e nhingewiesen, aus dem unsere Astrologie ihren hehrenUrsprung genommen hat.

    Dadurch glaube ich glcklich vermieden zu haben, daaus diesem Bande ein reines Nachschlagewerk wurde. Na-trlich soll es das a u c h sein, und wer eine Einzelheitschnell finden will, z. B. die Zuordnung einer Pflanze odereines Edelsteines, wird durch die Register sofort an die be-treffende Stelle verwiesen werden. Dadurch ist die ganze,beraus umfassende Materialsammlung gleichsam aktiviert.Aber der Stoff bleibt selbst in bester Darbietung tot, wennder Geist ihn nicht belebt.

    Ich bin durch alle Reiche geschritten und habe die Gttergesehen von Angesicht zu Angesicht", sagt Apulejus, einerder Eingeweihten in die Isismysterien.

    Das ist noch etwas anderes als die Aktivisierung groerStoffmassen, so ntzlich auch diese sein mag, es ist die Akti-visierung der e i g e n e n geistigen und seelischen Krfte!

    Uraltes Weistum wird wieder lebendig und erweckt ein neuesKlingen in uns und eine neue Sehnsucht Wieder spricht Thoth,der Fhrer in geheimnisvolle Reiche:

    Die T r n a c h A m e n t i i s t g e f f n e t . . . .

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  • I. Teil.

    Die PlanetenDie Krfte der Planeten gem dem Horoskop

    der Welt

    Als in Urzeiten unser engeres Planetensystem sich bildeteund whrend langer Zeitrume gewissermaen imSchwangerschaftszustande den e m b r y o n a l e n und f ta l e nEntwicklungsgang durchmachte, entstanden nacheinander diegroen S p a n n u n g s - u n d K r a f t z e n t r e n " imKosmos, die wir P l a n e t e n " nennen. Die Kraft und derEinflu, der von ihnen ausgeht, regelt alles Bestehende undalle Vorgnge auf der Erde, und jeder einzelne sich bildendePlanet lie im Laufe langer Zeitepochen se ine" Welt aufunserer Ebene, Erde , entstehen, die wir wiederum mit H i e r a r c h i e " bezeichnen. So bildet jeder Planet seineHierarchie, hat seine ihm gehorchenden Menschenkinderund lt durch diese eine besondere, ihm eigene Welt auf derErde entstehen. Durch die Anregungen, die seineMenschenkinder von ihm empfangen, durch die besonderenSaiten, die der betr. Planet im Menschen anschlgt,resultieren Handlungen, die in ihrer Gesamtheit eine bestimmteKul tu r , eine bestimmte K a t e g o r i e von Vorgngen,Ttigkeiten, Interessen, Lastern und Leidenschaftenhervorbringen, die organisiert, eine Welt fr sich, eineHierarchie, bilden.

    Abb. 1.

    Die Anblickungen der Hauptlichter im Horoskop der Welt.

    Die Schpfungsgeschichte spricht von s e c h s S c h p -f u n g s t a g e n (= kosmischen Tagen) und von einem s i e -b e n t e n Ruhetag. Diese Zeitperiode, die nicht nach irdischerZeit gemessen werden darf, stellt mit aller Wahrscheinlichkeitden Entwicklungsgang des Werdens unseres Kosmos dar.

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  • Im H o r o s k o p de r W e l t (vgl. Band I) haben wir dieU r s t a n z e , die uns das graueste Altertum berliefert hat, inwelcher graphisch dargestellt wird, wie die Planeten, Sonneund Mond zur Zeit der Geburt der Welt standen. Aus diesemWelthoroskop offenbart sich der groe Entwicklungsgang desMenschengeschlechts. Alle Zeitepochen spiegeln sich hierwieder, die Evolution der Menschheit, das groe Weistumder Magie und Astrologie, der Aufbau des Universums, dieverschiedenen Reiche der theonischen und dmonischen Seitedes Universums kurz alle Weltgeheimnisse scheinendieser Urstanze zugrunde zu liegen.

    Wie nun das groe Hauptlicht, die S o n n e , in ganz be-stimmten Winkeln die Planeten auf der S o n n e n s e i t edieses Horoskops anblickt, so erhielten die letzteren ihrecharakteristischen Eigenschaften, die sie zu Wohl-" oder zuUebelttern" stempelten.

    In den alten Schriften heit es: D i e S t u n d e (der Beginn)f l l t in den 15. Gr a d des Ze ichens Krebs." DiesesZeichen mit dem M o n d e als beherrschendem Planeten istalso das M u t t e r s c h a f t s z e i c h e n . Hier im 15. Gradnahm gewissermaen die Weltwerdung ihren Anfang. DerBeginn des Konzeptionshoroskopes eines Menschen isthiermit vergleichbar. Bei Betrachtung dieses Horoskops flltauf, da die sieben Planeten (Uranus, Neptun und Plutogehren bereits zur nchsten Oktave) krperlich alle u n t e rdem Horizont sich aufhalten, und da die o b e r e Hlftedieser Figur in ihren Zeichen k e i n e Planeten aufzuweisenhat. Wie aber die Verbindungskreise zwischen den einzelnenZeichen von unten nach oben zeigen, werfen die unterenPlaneten ihre S p i e g e l u n g e n in die oberen Zeichen undbernehmen somit zugleich auch die Herrschaft ber diese.

    Krperlich stehen die Wo h l t t e r " in ihren sogenanntenT a g z e i c h e n , i n denen sie h a r m o n i s c h wirken,

    und die U e b e l t t e r " in ihren N a c h t z e i c h e n , wo ihreWirkung d i s h a r m o n i s c h u n d u n r e i n zur Geltungkommt. Schon dadurch wurden sie von Anfang an zu sog.Uebelttern gestempelt.

    Die beiden Hauptlichter Sonne und Mond beherrschen nurj e e i n Zeichen, whrend die Planeten ber je ein Tag- u n dein Nachtzeichen regieren.

    Auf diese Weise entsteht eine Teilung des ganzen Horo-skops in eine S o n n e n - und in eine M o n d s e i t e . Aufder Sonnenseite befinden sich die Planeten krperlich undsenden ihre Spiegelungen oder Gegenschaltungen in dieMondhlfte. Man sieht nun deutlich, da der M e r k u rnicht nur das Zeichen J u n g f r a u , sondern auch das Zei-chen Z w i l l i n g e beherrscht; die V e n u s nicht nur in derW a a g e dominiert, sondern auch im Zeichen S t i e r ; derM a r s seine Herrschaft sowohl ber S k o r p i o n als auchber W i d d e r erstreckt; der J u p i t e r sein Domizil sowohlim Zeichen S c h t z e als auch in den F i s c h e n hat, undschlielich der S a t u r n die beiden den Hauptlichterngegenberliegenden Zeichen S t e i n b o c k undW a s s e r m a n n beherrscht.

    Aus Band II dieses Lehrwerkes wolle sich der Studierendenoch einmal alles, was ber die Aspekte gesagt ist, einpr-gen, besonders die Abteilung c) D i e g n s t i g e u n du n g n s t i g e B e d e u t u n g de r f n f g r o e n As -p e k t e." Hier wurde gezeigt, warum Q u a d r a t u r e n undO p p o s i t i o n e n d i s h a r m o n i s c h e und T r i g o n e undS e x t i l e h a r m o n i s c h e Bedeutungen haben.

    Betrachtet man nun das Horoskop der Welt und achtetdarauf, wie die beiden Hauptlichter S o n n e und M o n ddie Planeten in den verschiedenen W i n k e l n anblicken, sowird es verstndlich, warum der Merkur n e u t r a l und dieanderen Planeten als W o h l - bzw. U e b e l t t e r gedeutetwerden mssen.

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  • Je nachdem Sonne und Mond ihre harmonischen oder dis-harmonischen Strahlen auf die Planeten richteten, erhielten sieihre Grundnaturen und konnten die Sonnenenergien auch nurentsprechend weitergeben als wohlttige, helfende oder als bleund zerstrende Strahlen.

    Die Stellung von Merkur und Venus ist hier natrlichsymbolisch zu verstehen, denn astronomisch knnen sie einvolles Quadrat mit der Sonne nicht bilden, da sie sich nicht weitgenug von der Sonne entfernen.Der M e r k u r wird von der Sonne mit gar k e i n e m Aspektin diesem Horoskop angeblickt, woraus sich seineN e u t r a l i t t erklrt. Die V e n u s aber bekommt von derSonne einen harmonischen S e x t i l a s p e k t ; allerdings istdies der schwchste von den bedeutsamen Strahlen, aber ergengt schon, um der Venus den Charakter des k l e i n e nW o h l t t e r s zu geben. In der Astrologie wird sie das k l e i n e G l c k " (= Fortuna minor) genannt. Der M a r shingegen erhlt von der Sonne den schwchsten der dishar-monischen Strahlen, nmlich das Q u a d r a t , weshalb dieserPlanet als das k l e i n e U n g l c k " (= Infortuna minor) gilt.Der J u p i t e r hingegen wird von der Sonne im krftigsten derharmonisch wirkenden Strahlen, dem T r i g o n, angeblicktund erhlt dadurch seine Eigenschaft als g r o e rW o h l t t e r " . In der Astrologie wird er das g r o eG l c k " (= Fortuna major) genannt. Mit gar keiner An-blickung aber wrdigt die Sonne den Saturn. Dieser Planet istjedoch der groe G e g e n p o l z u m M o n d e , und seinSpiegelbild im Zeichen Wassermann befindet sich auch inOpposition zur Sonne. Wir hrten in Bd. II, da seine Er-hhung" in 19 der Erhhung der Sonne in 19 genaugegenbersteht, er ist also eine d u n k l e G e g e n s o n n e " . Ersteht somit feindlich zu beiden Himmelslichtern, und daher ister auch der groe Widersacher in allen irdischen Angelegenheiten.Man nennt ihn das g r o e U n g l c k " (=

    Infortuna major), weil sein Wirken Kampf und Widerstandbedeutet. Betrachtet man die M o n d s e i t e dieses Horoskopbildes,so ersieht man dieselben Verhltnisse, dieselbenAspektverbindungen dieses negativen Gestirnes zu denSpiegelungender Planeten. Es ndert sich auf der Mondseite also nichts;in allen Teilen haben wir das genaue S p i e g e l b i l d derSonnenseite. Sucht man hingegen die Aspekte auf, die der M o n d zuden Planetenkrpern auf der Sonnenseite sendet, so bestrktans diese Untersuchung noch mehr darin, da hier weisegttliche Voraussicht alles wohlgeordnet schuf, denn nunsehen wir, da der Mond, als Gegenpol der Sonne, im andern Sinne den M e r k u r im S e x t i l, die V e n u s imQ u a d r a t , den M a r s i m T r i g o n anschaut, whrend derJ u p i t e r weder freundliche noch feindliche Strahlen vomMonde erhlt.

    Dasselbe Bild ergibt sich, wenn wir von der S o n n e ausdie Strahlen zu den Planetenspiegelungen auf der Mondseiteverfolgen. Merkur erhlt nur jeweils von der Gegenseite einenSextilaspekt, die schwchste Anblickung berhaupt. Die Venuserhlt auf diese Weise den schwchsten harmonischen undauch den schwchsten disharmonischen Winkel, wobeinatrlich der Sonnenaspekt berwiegt daher das k l e i n eGlck. Der Mars erhlt sowohl einen schwachen Quadrat-,als auch einen starken Trigonalaspekt; da aber das Sonnen-quadrat berwiegt, kann Mars nicht als das groe, sondernnur als das k l e i n e Unglck angesehen werden.

    Der J u p i t e r bleibt hingegen mit einem ungeschmlertenTrigonalaspekt der Sonne bestehen, denn der Mond sendethierhin weder einen harmonischen noch einen dishar-monischen Strahl: Das groe Glck !"

    Ebenso verhlt es sich mit dem S a t u r n ; er bleibt mitseinen Oppositionen zu beiden Hauptlichtern als das groe

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  • Unglck" brig, ohne von einem der Hauptlichter mit einen,harmonischen Strahl bedacht zu sein.

    Da der U r a n u s sich bekanntlich dem Saturn im ZeichenWassermann zugesellt hat, so bleibt auch er von harmonischenStrahlen der Hauptlichter unberhrt und wirkt alsU e b e l t t e r . Dagegen erhlt N e p t u n im Zeichen Fischenur vom Monde einen harmonischen Trigonalaspekt, worausdie Sympathie des M o n d e s zu diesem Mystiker ersichtlichist. Neptun kann also sehr wohl als Wohltter auftreten, wenndie Menschheit seine Schwingungen erst im guten Sinneaufzunehmen in der Lage sein wird. Wrde mandementsprechend dem neuentdeckten Planeten Pluto dasZeichen Widder anweisen, so erklrt sich einerseits dieharmonische Seite, die einige Astrologen an ihm wahrge-nommen haben wollen, durch den Trigonalaspekt: Pluto alsGott des Reichtums erhlt andererseits aus dem Sonnenquadratseine zerstrende Wirkung: Pluto als hhere Oktave des Mars!

    Die Planeten und ihre Symbole

    Die groe Dreiheit Geist, Seele u n d K r p e r macht denMenschen aus. Diese d r e i U r p r i n z i p i e n sind es, diedie Welt in den Angeln halten und aus derenZusammenwirken das Weltgeschehen resultiert. Die ursachlichegeistige Kraft nimmt ihren Weg zur Verstofflichung ber dasMedium der Seele. Die G e i s t w e l t ist symbolisiert durchdie Sonne , die S e e l e n w e l t durch den Mond, und dasK r p e r l i c h - T r i e b h a f t e durch das Symbol derErde.

    Alles Geistige ist p o s i t i v und Energie geb e nd , allesSeelische negativ und Energie n e h m e n d . Das erstere iste l e k t r i s c h und a b s t o e n d in seiner Natur, das letzterem a g n e t i s c h und a n z i e h e n d .

    Die positive Geistkraft ist dargestellt durch den senkrechtenStrich ( | ) die negative Seelenkraft durch den waagerechten(). Die Vereinigung beider gibt uns das Symbol derStofflichkeit, der irdischen Triebhaftigkeit, der Leidenschaftund Begierde, nmlich das Kreuz (+).

    Der alles umfassende K r e i s , der das S y m b o l d e rg e i s t i g e n U r k r a f t , der Que l l e , der G o t t h e i t , desS c h p f e r s ist, jener Kraft, die ohne Anfang and ohneEnde sich selbst speisend, unergrndlich, unaussprechlich, un-aufhrlich, immer schaffend und belebend wirkt, umspanntdas Kreuz (), damit andeutend, da die Urquelle sowohl diepositiven als auch die negativen Krfte in sich birgt. Diesesuralte Symbol wird auch G l c k s r a d" genannt, vgl. Bd.II, S. 202.

    Der K r e i s an sich ist wiederum auch als einheitlichesSymbol des Geistes, der positiven, mnnlichen, elektrischen,

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  • belebenden Kraft aufzufassen. Und das K r e u z ist das ein-heitliche Symbol der Stofflichkeit, der Triebhaftigkeit, derirdischen Leidenschaften und Begierden.Zwischen beiden liegt der H a l b k r e i s . Er symbolisiertdas See l i s che , die Psyche, den Verstand. Sein Symbolerhlt er durch die Gestalt des M o n d e s ( ), der ja derR e p r s e n t a n t a l l e r s e e l i s c h e n V o r g n geund des rein verstandesmigen Denkens ist. Ihm untersteht auch die G e h i r n s u b s t a n z , sowie die menschlicheAura.Der K r e i s hingegen stellt die S o n n e dar ( ), die alsReprsentantin der schpferischen Kraft fr das L e b e nund fr die I n d i v i d u a l i t t gilt.

    Diese drei Grundprinzipien zeigen sich demnachim O Kreis als = Sonne Geist Vaterim ( Halbkreis als = Mond Seele Mutter.im + Kreuz als = Erde Krper Kind.

    Aus diesen drei Grundzeichen sind die Symbole smtlicherPlaneten gebildet, und zwar entsprechend ihrer Natur findenwir bei ihnen entweder den Kreis oder den Halbkreis und dasKreuz vor.Das S y m b o l d e r S o n n e = soll demnach dieschpferische, treibende, unversiegbare Kraftquelleversinnbildlichen.Auch das S y m b o l d e s M o n d e s = ist verstndlich;hierin kommt das seelische Moment zum Ausdruckund das Verstandesdenken.

    Das K r e u z finden wir aber n u r b e i d e n P l a n e t e n .Je nachdem, ob es sich mit dem Kreis oder mit dem Halbkreis verbindet, gibt es uns die Richtung an, ob die irdi-schen Begierden mehr von den impulsiven Sonnenkrftenoder von den verstandesmigen und seelischen Mondkrf-ten geleitet, diktiert und beherrscht werden.

    Man wolle sich merken, da bei allen Planeten, die imSymbol das Kreuz o b e n haben, die t r i e b h a f t e n Krftevorherrschen, und da diese die V e r s t a n d e s k r f t ebeeinflussen, wenn der Ha l b k r e i s " hiermit verbunden ist.Dagegen werden die g e i s t i g e n und s c h p f e r i s c h e nKrfte von den Begierden berwuchert, wenn das Kreuz berdem Kreis" zu finden ist.

    Hierin liegt schon ein S c h l s s e l z u m V e r s t n d n i sd e r B e d e u t u ngen d e r P l a n e t e n s y m b o l e .Derjenige Himmelskrper unter den Planeten, der a l t ed r e i Prinzipien in sich vereinigt und daher weder eine aus-gesprochen positive noch negative Natur besitzt, ist derM e r k u r . Sein Symbol besteht aus Halbkreis, Kreis undKreuz ( ). Er schliet sich der Natur eines jeden Planeten anund wird deshalb auch der B o t e d e r G t t e r genannt.Merkur kann als positiver und negativer, mnnlicher undweiblicher, elektrischer und magnetischer, schpferischaktiverwie verstandesmig-negativer und seelisch-passiver Planetwirken, je nachdem, mit welchen Planeten er sich durchAspekt verbindet.

    Bei der V e n u s verbindet sich das Kreuz mit dem Kreis, undzwar ist hier das Kreuz u n t e r d e n Kreis gesetzt ( ). Wirhaben es also exoterisch gesehen mit einem W o h l t t e r oderB e n e f i z p l a n e t e n zu tun. Die triebhaften Krfte sind vonden geistigen, schpferischen in Schach gehalten. Als Resultatzeigt sich schpferisches, aufbauendes Knstlertum, weiche,schmiegsame Hingebung, Sanftmut, Liebe. Es spricht hier dasHerz, nicht der Verstand, und lt durch innere Begeisterungneue Werte schaffen, nicht durch khle berlegendeBerechnung.

    Dieselben Krfte sind im M a r s ttig; auch hier finden wirden Kreis und das Kreuz ( ), aber beim Mars dominiert dasKreuz b e r dem Kreis. (Damit keine Verwechselung mit demSymbol der Venus vorkommt, setzt man fr

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  • das Kreuz den Pfeil und stellt diesen schief). Auch bei diesemPlaneten wissen wir, da schpferische, aktive and aufbauendeKrfte ttig sind, denn das zeigt der Kreis an. Aber dieBegierden sind noch zu stark, und der Wille ist nicht immerstark genug, um die Begierdennatur niederzuhalten. AlsResultat haben wir bei diesem Planeten die K a m p f n a t u r .Groe Impulsivitt, vorwrtsstrmendes Wesen,Durchschlagskraft; aber auch Zorn, gewaltsame Handlungen,Affekte, Unberlegtheit und zerstrende Tendenzen. M a r sund V e n u s bilden also Gegenpole. Bei Venus finden wirHingebung, bei Mars Forderung; hier Sanftmut undBiegsamkeit, dort Roheit und Brutalitt; hier Friedfertigkeit,dort Kampflust; hier bildende Kunst, dort Kriegskunst. Esfindet also eine Umpolung der Krfte statt, die im Symbolentsprechend ausgedrckt ist.

    Ein weiteres gegenpoliges Verhltnis haben wir in J u p i t e rund S a t u r n . Bei beiden Planeten befindet sich der Halbkreisin Verbindung mit dem Kreuz. Hier also sind nichtschpferische, impulsive und drngende Krfte am Werk,sondern Verstand, Vernunft und Seele geben hier denAusschlag. Beim Jupiter befindet sich das Kreuz u n t e r halb desHalbkreises ( ). Damit ist der Wohltter angedeutet. Dieirdischen Tendenzen, Leidenschaften und Begierden werdenhier von der Vernunft, vom Verstande geleitet, was guteVerwaltung der irdischen Gter und Beherrschung dertriebhaften Krfte im Menschen bedeutet. Daher zeigt sich derJupitertypus als ein generser, gutartiger und sympathischerMensch, der sich zu beherrschen wei und infolge seinerruhigen, berlegenden und alles gut abwgenden Art seinenBesitz glnzend verwalten kann und sich dadurch in Wohl-habenheit zu bringen vermag. Schpferisch ist der Jupiter-beeinflute nicht gerade, wohl aber gehrt er zu den Lebens-knstlern.Ganz anders ist der vom S a t u r n beherrschte Mensch.

    Im Saturnsymbol befindet sich das Kreuz b e r dem Halb-kreis ( ). Hier sind es die rein irdischen Interessen undLockungen, denen der Saturngeborene folgt, und diese ver-blenden und lassen Vernunft und Verstand in die Irre gehen.Der Saturngeborene folgt seinen selbstschtigen Neigungenund ist ein schlechter Verwalter irdischer Gter. Er rafftzusammen, spart und geizt, gnnt sich nichts und schafft sichso ein Leben voller Mhe und Plage. Kein Lebensknstler ist erund bleibt bei allem Besitztum, auch wenn er esheranzuschaffen vermag, doch immer unzufrieden und mimutig.Es fehlt ihm an Grozgigkeit und Optimismus. Seinekleinliche, ngstliche Natur verhindert die Beteiligung an denFreuden des Lebens. So geht sein Dasein freudlos dahin unterselbstgeschaffenen Einschrnkungen und Beschrnkungen. DerSaturniker sieht sich betrogen, hadert und klagt das Schicksalan, obwohl er sich selbst diesen Weg infolge seines engenGesichtskreises geschaffen hat.

    Die Planeten U r a n u s und N e p t u n gehren zur zweitenOktave und korrespondieren mit den beiden ersten Planetender ersten Oktave. So z. B. tendieren M e r k u r und U r a n us in derselben Richtung, und ebenso korrespondieren V e n u sund N e p t u n . Der Unterschied besteht nur darin, da Uranusund Neptun die modernen Richtungen entstehen lassen. Sowird man feststellen knnen, da M e r k u r , als Planet desIntellekts, das einfache nchterne Denken, das unangefochteneSchulwissen und das Zeitungswesen vertritt; alles das, wasanerkannt und nicht bekmpft wird. Der U r a n i k e rhingegen will gegen den Strom schwimmen; er will re-formieren, erneuern, umstoen, Probleme lsen, umwlzenund Klrung herbeifhren. Uranus ist auch der Planet derErfinder, der Okkultisten und Geheimwissenschaftler. Wh-rend also Merkur das oberflchliche Denken und Wissen be-herrscht, fhrt Uranus in die Tiefe und lt .die Geheimnisseder Natur ergrnden. Haben wir weiter bei Merkur das ein-

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  • fache Transport- und Verkehrswesen, so schafft Uranus diemodernsten Fahrzeuge wie Automobile, Flugzeuge, lenkbareLuftschiffe und ist stndig dabei, weitere Erfindungen aufdiesen Gebieten durch seine Menschenkinder zu verwirklichen.

    Ebenso verhalten sich V e n u s und N e p t u n zueinander.Beide Planeten symbolisieren die Gebiete der Kunst,des Liebes- und Sexuallebens und der Vergngungen. Habenwir bei der Venus z. B. die altbekannten Rundtnze,gesellschaftlichen Sitten, Gebruche und Etikette, so brachtenuns Neptuniker die Nackttnze, Schleier-, Phantasie- undexotischen Tnze, (Twostep, Black Bottoni, Blues, Tango usw.!)Dieselbe Wandlung in der Musik, in den Jazzkapellen; diegleichen Tendenzen auch in der Malerei! Vom Impressionistmus ging es ber zum Expressionismus, Futurismus,Kubismus, Dadaismus usw. Man berauscht sich auch nichtmehrallein durch Alkohol, sondern andere Narkotika sindhinzugekommen, die benebelnd wirken, wie Kokain,Morphium,Opium usw. Das Sexual- und Liebesleben nimmt zeitweiligsehr n e p t u n i s c h e Formen an, was durch Homosexualitt,Bisexualitt, Sadismus, Masochismus, Fetischismus u. a. zumAusdruck kommt.

    Das Symbol des U r a n u s besteht aus Kreis und Kreuzmit einem Punkt im Kreis ( ). Auch hier zeichnet man,um Verwechselungen z. B. mit Mars und Venus zuvermeiden, das Symbol mit einem Pfeil statt mit dem Kreuz.DerKreis ist u n t e n und das Kreuz oben, was wiederum besagt,da wir es mit einem Ue b e l t t e r z u tun haben. Erhat als Malefizplanet auch viel hnlichkeit mit dem Mars.Die unbeherrschten drngenden Krfte des Uranus lassensprunghaft, exzentrisch und leicht gereizt erscheinen und seinezerstrenden Wirkungen zeigen sich noch explosiver,einschneidender und gewaltiger als die des Mars.

    Im Symbol des N e p t u n s finden wir die Verbindung

    des Kreuzes mit dem Halbkreis ( ). Das Kreuz ragt aber inden oberen Teil des Symbols hinein und zeigt damit an, dader Neptun auch im Sinne der Alten als beltter wirkenkann. Die seelischen, psychischen Krfte spielen bei diesemPlaneten eine groe Rolle und schaffen so im Zusammenspielvon irdischer Begehrlichkeit und psychischer Beeinflubarkeiteinen verwirrend-chaotischen Zustand. Gefhl, Verstand,Begierde befinden sich in Disharmonie und schaffen allerleiEigentmlichkeiten, phantastische Vorstellungen,Abweichungen vom Alltglichen und Mystifikationen. SelbstPerversionenund Tuschungstendenzen sind oft die Folge.

    Fr P l u t o hat man das Symbol der zweizackigen Gabelgewhlt, welches zunchst als Vereinfachung des Ursymbolsangesehen werden kann, welches im Sinne der Entsprechungenauch aus Kreis, Halbkreis und Kreuz bestehen mte. Da nachdem Pristerwissen der alten Kulturen P l u t o die hhereOktave des M a r s sein soll, so mu sich das auch im Symbolausdrcken, indem zum Kreis und Kreuz des Mars noch derHalbkreis, als Darstellung des Seelischen, hinzukommt. Kreisund Halbkreis sind nun durch das Kreuz verbunden, also:Geist und Seele sind hier an das Triebhafte gebunden.Gleichzeitig kommt hiermit auch das Doppelgesichtige desPluto zum Ausdruck.

    Warum nun aber die zweizinkige Gabel ( Y ). Fr die Altenwar Pluto der Gott der Unterwelt und in den bildlichenDarstellungen lie man ihn eine zweizackige Gabelschwingen, wie man dem Gotte Neptun den Dreizackzueignete. Der zweizinkigen Gabel schrieb man denn auch dieKraft zu, unterirdische Schtze entdecken zu helfen. Sobestimmt schon der alte Rutengnger Z e i d l e r in seinem.Pantomysterium" (1700) fr die Wnschelrute die Gabelform,sie solle sein Wie ein Y oder litera Pythagorae", denn demPluto sei aller Reichtum der Tiefe anvertraut. Auch Goethelt im zweiten Teil des Faust den Un-

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  • terweltgott Pluto als Herrn des Goldes auftreten. Die Gei-sterbeschwrer des Mittelalters hielten eine zweizinkige Gabelmit kabbalistischen Symbolen ins Feuer, dem marsisch-plu-tonischen Element, um die Geister aus der unterirdischenF e u e r h l l e zu rufen, damit sie S c h t z e brchten.

    Die lteste Darstellung des Plutosymbols ist wohl die imGrabe des Pharaonen Sethi I. In der gewaltigen Darstellungder unterirdischen Mysterien erblickt man (auf Tafel 21 beiLefbure: Les Hypogees royales de Thebes") eine d r e i -kpfige Schlange, hinter der eine zweikpfige folgt. (DasPlutosymbol hinter dem Neptunsymbol!) Beide Schlangengehen auf Menschenbeinen, d. h. es sind Priester, welcheSchlangenmasken tragen. Die zweikpfige Schlange heit imhieroglyphischen Text Nechebka der groe Zauberer".

    Eine hnliche Vereinigung der Attribute des Himmels(Blitz), des Meeres (Dreizack) und der Unterwelt (Zweizack)findet sich auf einer tegula mammata aus Urbisaglia (Italien).Der Weltgott (Jove tutor) ist ausgestattet mit dem Blitz undhlt in der linken Hand den Dreizack, in der rechten denZweizack.

    Pluto ist Bewahrer der Schlssel der Unterwelt, er ist derHerr der unterirdischen Schtze, der Totenreiche und derunterirdischen Mysterien. Er beherrscht aber auch die Aus-dnstungen und Strahlen, die aus der Erde dringen. Manopferte ihm an Tieren s c h w a r z e S c h a f e und F e r k e l ,die man ihm lebend in Erdspalten warf.

    Nach dem Glauben der Alten ist Gott Pluto finster underbarmungslos, taub gegen Gebet und Schmeichelei. Er istim Besitz einer unsichtbar machenden Tarnkappe. Bei Ari-stophanes trgt er eine von Gold und Edelsteinenschimmernde M a s k e , um seine Hlichkeit zu verbergen.Inastrologischer Sprache bertragen, wrde das etwa heien,er ist grausam wie Mars und gleichzeitig gleinerisch wieNeptun.

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    Die Erklrung der Planetensymbole aus Kreis, Halbkreisund Kreuz mag zur ersten Uebersicht und schnellen Ein-prgung des Sinnes der Symbole gengen. In Wirklichkeitaber ist die Deutung und Berechnung der Symbole wesentlichschwieriger. Es sind geometrische Figuren, die in ihren kos-mobiologischen Zahlenverhltnissen genau N a t u r und W e -s e n s a r t des betreffenden Planeten angeben. Vgl. darberden Abschnitt: Rekonstruktion der Planetensymbole undTierkreiszeichen auf kosmobiologischer Grundlage" im geplan-ten Ergnzungsbande.

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  • Wohltter und beltter

    In Wirklichkeit gibt es weder W o h l t t e r " nochUe b e l t t e r " , sondern alle Planeten knnen sowohl ihreguten, helfenden und frdernden, als auch ihre hemmenden,niederdrckenden, verhindernden und zerstrendenWirkungen zum Ausdruck bringen. Es kommt immer daraufan, ob man die i r d i s c h - m a t e r i e l l e oder die g e i s t i g -i d e e l l e Seite betrachtet. Das, was ein Planet an Hemmungen,Verlusten, Sorgen und Kmmernissen in mat e r i e l l e rHinsicht andeutet, kann andererseits dem g e i s t i g e nW a c h s t u m sehr frderlich sein. Ebenso kann man dieBeobachtung machen, da ein sogenannter Wohltter mitseinen glcklichen Erfolgen, fr die er bedeutsam ist, auf dengeistigen Fortschritt lhmend einwirkt. Der Mensch, derkampflos und ohne Schwierigkeiten seine Absichten erreicht,was wir G l c k" nennen, wird trge, uninteressiert antieferen geistigen Dingen, oberflchlich und genieerisch. Erhat nicht ntig, sich anzustrengen, was zur Folge hat, daseine Fhigkeiten verkmmern, sein Geist verflacht, seinCharakter hoffrtig wird und seine guten Anlagen sich kaumentfalten knnen. Der innere Mensch, die Individualitt, kannsich nicht vervollkommnen, und der geistige Besitz bleibtgering. Wohl mag ein vergnglicher, uerer Besitz vorhandensein, aber das Innere bleibt leer und hohl.

    Wir Erdenkinder sind nun einmal so eingestellt, da wiruns von diesen ueren weltlichen Dingen tuschen lassen;die meisten Menschen streben danach, mglichst viel ma-terielle, irdische Gter zu besitzen, und die Planeten, die

    dieses rein menschliche Streben frdern und untersttzen anddie Ansammlung irdischer Gter ermglichen, nennt manbegreiflicherweise Wohltter". Dieses Urteil hat man abervom materiellen" Standpunkte aus gefllt. Bedenkt manjedoch, da gerade dadurch der geistige Fortschritt leidet undda ohne Anstrengungen der innere Wert des Menschenzurckbleibt, so kann man diese Beschrnker auf geistigenGebieten auch mit demselben Recht b e l tter" nennen.Man hrt oft den Einwand, da, wenn reichliche Geldmittelund ein sorgenfreies Dasein in materieller Hinsicht vorhandenwren, auch die Mglichkeiten zur geistigen Ausbildung undVertiefung weit bessere seien, als wenn man in materiellerBedrngnis um das tgliche Brot sich sorgen msse, wodurchStudien und Beschftigungen mit geistigen Dingen unmglichgemacht wrden. Das mag bis zu einem gewissen Graderichtig sein; Tatsache aber ist, da die wenigsten Menschen beiihrer Absicht der geistigen Vertiefung und Frderung desinneren Menschen bleiben, wenn sie groe Geldmittel in dieHnde bekommen! Sofort sind ndere Interessen da, und ehesie sich dessen klar geworden sind, stecken sie ber und berin weltlichen Unternehmungen, die ihre bisherigen Absichtenablenken und auf weitere Eroberung und Vergrerung desirdischen Kapitals gerichtet sein lassen. An die beabsichtigteVermehrung des geistigen" Besitzes (wozu ja jetzt dieMglichkeit vorhanden wre) denkt der Geldmann nichtmehr; er ist in die alte Verblendung zurckgetaumelt, die seineSinne vollkommen gefangen nimmt. Hier erscheint nun der sogenannte Ue b e l t t e r " auf demPlan, der erzieherisch wirkt, den Menschenkindern dieErnchterung bringt und sie zwingt, nicht nur den irdischen,sondern auch den geistigen Dingen ihr Interesse zuzuwenden.Die Uebeltter haben symbolisch gesehen die Aufgabe, dieMenschen von allem Glanz und aller Pracht, von

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  • Wohlstand und irdischem. Besitz abzuhalten, ihnen diesen zuentziehen und zu zerstren, dabei verhindernd, durch-kreuzend und einschrnkend zu wirken. Dadurch geben sieimmer wieder Anla zum Nachdenken. Der schwer betroffeneMensch hat sich mit dem Geschick irgendwie abzufinden,macht alle Anstrengungen, zu denen er fhig ist, um diebelstnde zu beseitigen, und bringt dadurch seine Krfte zurEntwickelung und zur Entfaltung, wenn auch ungewollt. Vonselbst htte er diese Erstarkung seines Ichs nicht vorgenommenund wre geistig zurckgeblieben; so aber sorgen die b e 1 t t e r" dafr, da auch die geistige Seite nicht vernachlssigt wird.

    Weil Anstrengungen, Kmpfe, mhevolle Arbeit undEinschrnkungen dem Menschen nicht behagen, und weil erdas von seinem materiellen Standpunkte aus als Migeschick,Uebelstand, Zurcksetzung und Demtigung auffat, nennt erdie Planeten, die diese Erziehungsmethode zu vollziehenhaben, wieder begreiflicherweise U e b e l -t t e r", obwohl siedie grten Frderer des inneren Menschen sind und frbleibenden und unverlierbaren geis t i g e n B e s i t z s t a n dsorgen. Der geistige Besitz aber macht den eigentlichen Wertdes Menschen und seinen wirklichen Reichtum aus.

    Die Uebeltter regen durch die Eigenart ihrer Strahlungendie noch im Menschen vorhandenen Triebe, Leidenschaften,Begierden, also die S c h w c h e n , bestndig an, bilden somitden Kder fr die irdischen Wnsche. Dadurch aber, dadisharmonische Reaktionen bei den Menschenkindern dieErfllung hinausziehen oder gar verhindern und Erreichteswieder zerstren, zwingen sie zur Entfaltung der Krfte einer-seits, und lassen andererseits durch Auslebung der TriebeUebersttigung und spter Abscheu entstehen. Auf diese Weisewerden aus Schwchen C h a r a k t e r s t r k e n , und diese

    sind der w a h r e R e i c h t u m , der demnach nicht von denWohlttern, sondern von den belttern kommt!

    Wir knnen die Begriffe Wohltter und beltter also dahindefinieren, da wir sagen:

    Alle sogenannten W o h 1 t t e r" frdern bei ihren auf siereagierenden Menschenkindern den materiellen Besitzstand undlassen an den Freuden des Lebens teilnehmen; sie deuten aufGlck, Erfolge, Erfllung der Hoffnungen und Wnsche und aufein leichtes, genureiches Leben ohne Anstrengungen.Andererseits aber besteht die Gefahr der Verflachung undVerkmmerung oder Verhinderung der geistigenKraftentfaltung bei wenig entwickelten Menschen!"Alle sogenannten beltter" sind Symbol fr Verhinderung

    oder Zerstrung des materiellen Besitzstandes, wodurch - dieBeteiligung an den Freuden des Lebens versagt bleibt. Sie deutenauf Unglck, Mierfolg, Nichterfllung der Hoffnungen undWnsche, auf Einschrnkungen und Mistnde, die zu groenAnstrengungen und berwindungen zwingen. Andererseits aberentsteht gerade dadurch geistige Erstarkung, die ber die niedereWunschnatur hinauswachsen lt."

    Auf diese Weise werden beltter zu Wohlttern, und um-gekehrt knnen Wohltter beltterische Wirkungen haben.

    Das letztere ist aber nur der Fall bei schwachen, wenig ent-wickelten Naturen, denn bei bereits erstarkten Menschen werdendie Wohltter eine Verhinderung oder Verflachung der geistigenAnlagen nicht mehr herbeifhren knnen, weil die Schwchensich bereits in Strken verwandelt haben und daher keineAngriffsflchen bieten. Hier werden die Wohltter zu einerwahren Quelle der Hilfen, denn in diesem Falle bewahren dieerlangten geistigen Erkenntnisse vor einem Aufgehen inirdischen Freuden, und vorhandene weltliche Gter werdendann im hheren geistigen Sinne verwaltet nicht nur zumWohle seines Besitzers, sondern vieler Menschen! Diese Quellefliet dann meist unaufhrlich; der Erwerb geht seinen Gang,

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  • ohne Aufregungen und Angst vor der Zukunft und ohne ner-vses Hetzen und Jagen nach dem Glck von seihst! Dennsobald der Mensch seine Wunschnatur besiegt hat, beherrscht ersie auch, und sobald er nicht mehr nach den Schtzen der Weltgiert, flieen sie ihm meist von selbst zu, und zwar in demMae, wie er sie im rechten Sinne zu verwalten wei.

    Ebenso sind die Wirkungen harmonischer A s p e k t e zuverstehen. Die Auslsungen b l e r Winkelanblickungen werdenn u r r e l a t i v b e l auftreten, wenn man sie vom materiellenStandpunkte aus betrachtet. Der geistige Mensch aber wirddadurch gefrdert.

    So beurteilt, wissen wir, da eigentlich alles nur dem gutenZwecke dient, und da das ble nur dem egoistischen underkenntnislosen Geiste beltterisch erscheint.

    In weiterer Folge sollen nun d i e P l a n e t e n e i n z e l n undim b e s o n d e r e n nach ihren Bedeutungen, Entsprechungenund Wirkungen auf die M e n s c h e n und auf diei r d i s c h e n Z u s t n d e und V e r h l t n i s s e geschildertwerden.

    Die planetaren Krfte.

    D i e Sonne.

    Unser H a u p t l i c h t u n d T a g e s g e s t i r n hat naturgem injedem Horoskop eine h e r v o r r a g e n d e B e d e u t u n g . DieSonne, als das regierende Gestirn im Makrokosmos, regiertebenso auch das Grundgeschick in jedem Mikrokosmos. Deshalbhat man auf die Stellung, die die Sonne in einem Horoskopeinnimmt, ganz besonders zu achten, was Zeichen und Hausanbetrifft. Die Lebensverhltnisse und Angelegenheiten, die mitdem Zeichen und Hause, in welchem sich die Sonne befindet,zusammenhngen, werden im Leben des Nativen einehervorragende Rolle spielen, sowohl im guten als auch im blenSinne. Gem der Anlage und Aspektierung wird man dieWirkungen erwarten mssen. Ihr Einflu ist so gro, da mandas ganze Horoskop von ihrem Standort in 12S o n n e n h u s e r aufteilen kann, und die Beobachtungenhaben ergeben, da man sich auf diese Sonnenhuser in jederBeziehung verlassen kann! Die Sonne verteilt somit selbstndigdie Lebensverhltnisse jedes Menschen unter die einzelnenZeichen des Zodiakus und verleiht dadurch den menschlichenSchicksalen ihre besondere Note.

    Die Sonne ist der groe Z e i t m e s s e r , und nach ihrem Lauferichten sich die J a h r e s z e i t e n . Sie teilt das J a h r und auchden T a g ein; ebenso hngt der Ablauf des menschlichen Lebensvon ihrer Bewegung im Horoskop ab. In derselben Weise, wiesie die Planeten im System dirigiert, leitet sie auch dasmenschliche Geschick, wie berhaupt alles, was existiert.Wrden wir uns nur einen Moment die Sonne aus

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  • der Reihe der Gestirne hinwegdenken, so mte alles aufhren zuexistieren, denn sie ist die Lebensspenderin, die Kraftquelle, ausder unaufhrlich die Energien flieen, denen wir unser Daseinverdanken. Alles Bestehende wrde sich in ein Nichts auflsen,da weder Anziehung noch Abstoung der Atome vorhandenwre, die alles in ihren Grundfesten, zusammenhlt und belebt.Die Sonne ist somit das sichtbare Symbol der G o t t h e i t , dasH e r z d e r Welt , wie sie auch im Menschen das H e r zvertritt. So, wie die Sonne die hehre Gesetzmigkeit imMakrokosmos schafft, so regelt sie auch den Ablauf derirdischen Geschehnisse. Alle ndern Planetenkrfte sind nurM o d u l a t o r e n der S o n n e n - E m a n a t i on en . Der merkbareEinflu, den die Sonne auf das Pflanzenwachstum, das Wetter,die Stimmung der Menschen, auf das Gedeihen aller Lebewesenausbt, ist offenbar genug und sollte einen jeden zum tieferenNachdenken ber ihre Krfte veranlassen.

    Die Sonne vertritt das m n n l i c h e P r i n z i p , deshalb istihre Bedeutung in Horoskopen von Mnnern besonders gro.Sie stellt das geistige und das Lebensprinzip dar, den Logos, dieIndividualitt. Sie ist ein durchaus wohlttiges Gestirn und vongnstigem Einflu auf den Charakter und das Geschick desMenschen. Alles, was sie gibt, hat Wert sowohl in geistiger wiein materieller Hinsicht. Sie ist ferner das Gestirn der Qualitt imGegensatz zum Monde, der die Q u a n t i t t vertritt. S o n n e ,wie auch Mond, sind als die beiden Hauptlichter" unter denPlaneten in jedem Horoskop von grter Bedeutung.

    Der Sonne untersteht ferner die L e b e n s k r a f t , die sieallen Lebewesen ihres Planetensystems spendet. Sie vertrittMacht, Ehre, Ruhm, Sieg und Autoritt. Alle Menschen, dieunter ihrem besonderen Einflsse stehen, besitzen daher eingroes Verlangen nach diesen Dingen. Sie eignen sich in derHauptsache fr Posten, die mit Reprsentation verbunden

    And und in denen sie anordnen, organisieren, Befehle erteilenund dem Unternehmen vorstehen knnen. Der Sonne gehrenferner zu: Die Regierung, das Beamtentum, die Goldschmiede-kunst und alle Goldarbeiten, das Hotelwesen und der Sport.

    Der harmonische Sonnentyp besitzt ein stark entwickeltes,aber nicht bersteigertes Selbstbewutsein, Stolz und auchStandesbewutsein. Er ist wrdevoll, achtung- und ehrfurcht-gebietend in seinem Auftreten, gemessen und ruhig in seinenBewegungen. Im Verkehr mit anderen Menschen ist er taktvoll,zuvorkommend und hflich, hlt auf Etikette und feineUmgangsformen. Er ist standhaft in der Liebe und bat Gefallenan Festlichkeiten und feineren Vergngungen. Ferner ist er vonedler und anstndiger Gesinnung, grozgig in jeder Beziehung.Ein kleinliches Wesen liegt ihm vollkommen fern. Er besitztWillensstrke, Tatkraft und Mut, dabei ist er ein zuverlssigerFreund und gromtig gegenber seinen Feinden. Der guteSonnentyp ist ein Mensch, auf den man sich durchaus verlassenkann, weil er ein starkes Verantwortungs- und Ehrgefhlbesitzt. Er verachtet alles Niedrige und Gemeine, verabscheutHandlungen, die von niederer Gesinnung zeugen und zeigt sichals offene, aufrichtige Natur, die sehr mitfhlend und hilfsbereitsein kann. Man appelliert mit Erfolg an sein gutes Herz. Gutegeistige Fhigkeiten sind dem hheren Sonnenbeeinflutenebenso wie eine gute Charakterveranlagung und sittlicheGrundlage eigen. Er besitzt eine starke Individualitt und btauf seine Mitmenschen einen groen Einflu aus. Auch verfgter ber eine unverwstliche Vitalitt und ist daher in der Lage,von seiner Lebenskraft ohne Schaden fr die eigene Gesundheitin heilmagnetischer Hinsicht an andere Menschen abzugeben.So mu ein Heilmagnetiseur die Sonne oder auch dieFeuerzeichen Lwe, Schtze und Widder in seinem Horoskopstark gestellt haben, wenn er ohne Schaden seine Ttigkeitausben will.

    Der d i s h a r m o n i s c h e Sonnentyp ist dummstolz, hoch-

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  • mutig und anmaend, er kann sogar grausam, tyrannisch undblutsaugerisch sein. Untergebenen gegenber wird er hoch-mtig, hoffrtig, eingebildet und affektiert auftreten, dieseschinden, seinem Willen gefgig machen und sie von obenherab behandeln, Vorgesetzten gegenber sich aber kriecherischzeigen. Allen Schmeicheleien ist er sehr zugnglich. Er besitzteine ausgesprochene Anlage zur Herrschsucht, durch die er sichviele Feinde schafft. Auch ist er sehr grosprecherisch. Durchsein bombastisch-grotuerisches Benehmen fllt er seinerUmgebung oft auf die Nerven. Starke egoistische Tendenzensind vorhanden, dabei ist er sehr anspruchsvoll und nutzt seineUmgebung gern aus, auch versteht er zu kommandieren,anzuordnen und andere fr sich arbeiten zu lassen. Er selbstscheut die Arbeit, ist sehr bequem, phlegmatisch und trge, siehtaber gern zu, wenn andere arbeiten. Seinen Erzhlungen bereigene groe Leistungen darf man nur wenig Glauben schenken.Untergebenen und sozial tieferstehenden Menschen gegenberist er hartherzig, kalt, mitleidlos, dnkelhaft und selbstschtig.Der schlechte Sonnentyp neigt auch zu Unsittlichkeit,Verschwendung, geht gern noblen Passionen nach und ist sehrleidenschaftlich und vergngungsschtig.

    Die Sonne ist in der Hauptsache bedeutsam fr Herzerkran-kungen, Augen- und Rckenmarksleiden. Sie macht zu Erkran-kungen an den Krperteilen und Organen geneigt, die dembetreffenden Zeichen zustehen, in welchem sie sich zur Zeit derGeburt im Horoskop aufhlt.

    D e r M o n d.

    Das kle ine H a u p t l i c h t u n d N a c h t g e s t i r n hatwiederum eine andere Aufgabe im Kosmos zu erfllen. Durchseinen schnellen Lauf formt und gestaltet der Mond

    alles Irdische in wechselvoller, vielseitiger Art; er ist derS a m m l e r der stofflichen Substanzen und gibt allen g e i -s t i g e n Dingen eine sichtbare und unseren groben Sinnenw a h r n e h m b a r e F o r m. Der Mond ist daher der Planet derF o r t p f l a n z u n g u n d F r u c h t b a r k e i t , infolgedessenregelt er auch die Z e u g u n g , S c h w a n g e r s c h a f t u n dG e b u r t bei der menschlichen Fortpflanzung. Er fhrt demsich verkrpernden Ego die stofflichen Substanzen imM u t t e r l e i b e zu und formt auf diese Weise das Fahrzeug,das K r p e r c h e n des Egos auf dem p h y s i s c h e n Plane.Der Mond vertritt also den physischen Krper, den Organismusdes Menschen, und von seiner Stellung im Horoskop wird manauf die krperliche Beschaffenheit des Geborenen, auf seineGesundheit und auf die gute oder mangelhafte Funktion seinerOrgane schlieen knnen. Ein in schlechter Anlage unddisharmonischer Aspektierung stehender Mond ist stets einZeichen einer schwachen und oft gestrten Gesundheit.

    Der Mond geht infolge seines schnellen Laufes die weitausmeisten Verbindungen mit den ndern Planeten ein; dadurchverndert er auch am meisten die kosmischen Zustnde. DieseVernderlichkeit zeigt sich besonders stark bei allen psychischleicht beeinflubaren Menschen, die erfahrungsgem alle einestarke Mondstellung in ihren Nativitten haben. Diese sensitivenPersonen empfinden mehr als andere die Aspektbildungen, dieder Mond eingeht. Bei guter Anblickung mit Wohlttern" machtsich bei ihnen eine freudige, gehobene Stimmung bemerkbar;geht aber der Mond zwei oder drei Stunden spter eineungnstige Verbindung mit einem der beltter" ein, soreagieren diese Personen prompt darauf, indem ihre Stimmungins Gegenteil umschlgt. Mimut, Trbsinn, gereiztes Wesen,Melancholie, Pessimismus und Nrgelei sind in der Regel dieFolge. Daher sind alle unter starkem Mondeinflu stehendenMenschen launenhaft und Stimmungswechseln unterworfen.

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  • Der Mond ist ferner der Planet, der sowohl die A u r a desM e n s c h e n wie auch die Aura, den Dunstkreis, die I r i sd e r E r d e vertritt. Durch die Aura werden den Krpern diekosmischen astralen Krfte bermittelt. D i e A u r a b i l d e ta l s o d a s M e d i u m , d e n M i t t l e r z w i s c h e n d e nK r f t e n des R a u m e s u n d den s t o f f l i c h e nK r p e r n . Aus diesem Grunde knnen alle astralen Krfteerst durch V e r m i t t l u n g d e s M o n d e s auf der Erde andim Menschen zur Geltung kommen! Der Mond ist demnachder A u s l s er smtlicher sich bildender Planetenstrahlungen;er s a m m e l t die Krfte eines jeden Planeten und zieht sie,wie eine Linse die Sonnenstrahlen, zusammen, um sie der Erdeund ihren Bewohnern in allen Reichen (Mineral-, Pflanzen-,Tier- und Menschenreich) zu bermitteln.

    Personen, die eine empfindliche Aura haben, werden vomMonde sehr stark "beeinflut, was sich oft im sogenanntenSchlafwandeln zeigt. Alle Medien stehen besonders unterMondeinflu. Der Somnambulismus untersteht somit demMonde, wie auch alle magischen Handlungen und Experimentestets von der Stellung und den Phasen des Mondes abhngen.

    Wie der Mond die Gezeiten des Meeres, berhaupt alleFlssigkeiten, beeinflut, so beherrscht er auch die Flssig-keiten des menschlichen Organismus. Auch hier finden wirE b b e u n d F l u t im M e n s c h e n b l u t . Die M e n s e s derFrauen steht im engsten Zusammenhange mit dem 28tgigenMondumlaufe. Um die Zeit der monatlichen Reinigung steigertsich naturgem die Sensibilitt, Reizbarkeit und Lau-nenhaftigkeit aller Frauen, weil der Mond an diesen Tagen dengeringsten Widerstand in der Psyche vorfindet, bzw. diePsyche am empfindlichsten macht. Dasselbe kann man mehroder weniger bei jedem Menschen beobachten, wenn der Or-ganismus erkrankt und in seinen normalen Funktionen gestrt

    ist; sofort ist eine gesteigerte Sensibilitt mit allen Symptomenzu erkennen.

    Bei Krankheiten sollte man stets den Lauf des Mondes imAuge behalten, denn von den Aspekten, die der Mond zuseinem eigenen Platz, den er bei Ausbruch der Krankheiteinnahm, bildet, hngen, wie man immer wieder beobachtenkann, die Krisen und Besserungen ab. Ebenso wird jedeKrankheit in ihrem Verlauf von den bergngen des Mondesber die Aspektgruppen im Geburtshoroskop abhngen. (Eineuerst wichtige Angelegenheit fr jeden Arzt!).

    Der p r o g r e s s i v e M o n d lt durch seinen schnellenLauf die meisten Erfahrungen machen und gibt durch D i -r e k t i o n (vgl. Bd. V!) jeweilig die Richtung an, auf welchenGebieten der Native seine Erkenntnisse und Erfahrungengammeln wird. Es steht also der persnliche wandelbare Cha-rakter des Menschen unter seinem Einflu, der in der Rede, derjeweiligen Stellungnahme zu den irdischen Dingen undVerhltnissen zum Ausdruck gelangt. Die Summe der Er-fahrungen und die daraus resultierenden Erkenntnisse lassendie I n d i v i d u a l i t t wachsen, die wiederum der S o n n ezusteht. Der Stand der Sonne im Horoskop eines Menschengibt daher Aufschlu ber den individuellen Charakter; sie ltdie zeugenden Gedanken entstehen, die dem Wert derIndividualitt entsprechen.

    Nach dieser allgemeinen bersicht ber die Mondeinflsseseien nochmals zusammenfassend seine wichtigsten Beziehun-gen zu den irdischen Verhltnissen und den Menschen im be-sonderen genannt.

    Der Mond vertritt das w e i b l i c h e P r i n z i p und ist des-halb in allen Frauen-Horoskopen das bedeutendste Gestirn.Ihm untersteht die P e r s n l i c h k e i t des Menschen, dieden Vernderungen und Schwankungen wie auch der Ver-gnglichkeit unterworfen ist. Der Mond vertritt die S e e l emit ihren Gefhlen, Empfindungen, Begierden und Leiden-

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  • Schften sowie das n i e d e r e D e n k e n und den n i e d e r e nV e r s t a n d . Dieses Prinzip ist aber auch der Urgrund allesM a t e r i e l l e n , alles Stofflichen und der Geber der physi-schen Formen, der irdischen Krper. Er beeinflut daher denS a m e n , die F r u c h t b a r k e i t , die Z e u g u n g und dieG e b u r t . Auch das W a c h s t u m von Menschen, Tieren undPflanzen unterliegt seinem Einflsse. Ferner die Reife unddarauffolgende F u l n i s und V e r w e s u n g , die Z e r -s t r u n g und A u f l s u n g aller irdischen Formen, wiebesonders die alten Alchemisten immer wieder betonten. So istder Mond der G e s t a l t e r und F o r m g e b e r allesPhysischen; er erhlt aber die Kraft zu seinem Wirken wie alleanderen Planeten von der Sonne. Ohne diese bese er keineWirkungsfhigkeit. Der Mond ist der S a m m l e r undV e r m i t t l e r aller Sterneneinflsse und nimmt den Cha-rakter aller Krfte an, mit denen er jeweils in engere Verbin-dung tritt. Die Zeit des z u n e h m e n d e n und des V o l l -m o n d e s ist besonders gnstig fr. die Verwertung der m a -t e r i e l l e n und p h y s i s c h e n Krfte, wohingegen die Zeitdes a b n e h m e n d e n und des N e u m o n d e s besonderswertvoll und frdernd fr die g e i s t i g e Entwicklung undBettigung ist.

    Der Mond ist aber auch der Planet der Vernderungen undSchwankungen, des fluktuierenden Prinzips, infolgedessen ist erSymbol fr groe Reiselust und Vorliebe fr das Wasser undfr Seefahrten. Er ist bedeutsam fr ein unruhiges wechselvollesGeschick und groe U n b e s t n d i g k e i t in allen Dingen.

    Auch der h a r m o n i s c h e M o n d t y p liebt den W e c h se lund die V e r n d e r u n g . Er befindet sich mit Vorliebe aufdem Wasser und fhlt sich zu diesem seinem Element starkhingezogen. Das Wasser erhht seine S e n s i b i l i t t undM e d i a l i t t , macht ihn unter Umstnden hellsehend undgibt ihm die Anlage zum Zweiten Gesicht",

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    wie man es bei Fischern, Matrosen und Seefahrern immerwieder feststellen kann! Der Mondbeeinflute besitzt einegroe Vorliebe fr alles M y s t i s c h e und b e r s i n n l i c h ewie auch Veranlagung zum S o m n a m b u l i s m u s .Die Liebe zu Okkultismus, Spiritismus, Mediumismus undPsychometrie ist beim Mondtypus sehr gro. Die Fhigkeitenhierzu sind leicht zu entwickeln. Er besitzt eine rege Phantasieund Einbildungskraft, ein reiches, bewegtes T r a u ml e b e n und ist dabei sehr empfindsam und sensitiv. Der unterdem Mondeinflu stehende Mensch ist eine vollkommengefhlsmig eingestellte Natur, sehr empfnglich fr alleueren Eindrcke und leicht beeinflubar durch sie. Erlt sich von den Gefhlen der Sympathie und Antipathiesehr leiten.Der h h e r e M o n d t y p ist gefllig, anmutig, weich, anschmiegsam, hingebungsvoll und aufopferungsfhig; auch ister idealistisch und etwas schwrmerisch veranlagt.Der d i s h a r m o n i s c h e Mondtyp leidet dagegen an innererUnruhe, Unbestndigkeit und Rastlosigkeit. Nirgends hlt eraus und hastet von einer Vernderung zur anderen. Er qult seineUmgebung durch seine Launenhaftigkeit und Inkonsequenz,durch sein Mitrauen, wie auch durch seinen Pessimismus,unter dem er selbst seelisch schwer leidet. Er ist leichtbelnehmend und von mimosenhafter Empfindlichkeit. Ihnqulen falsche Einbildungen und Vorstellungen, die beidisharmonischer Anblickung des Mondes sogar zur Gei-stesgestrtheit fhren knnen. Der unter dieser Mondbedeutungstehende Mensch ist auch sehr genuschtig, hat starke sinnlicheBegierden, ist leidenschaftlich und lasterhaft veranlagt, neigt zurTrunksucht und gert leicht unter den verderblichen Einfluschlechter Elemente. Er ist furchtsam, feige und verlogen,unselbstndig und willensschwach, der Spielball uererEinflsse. Der schlechte Mondtyp neigt zum Kleinmut und zurTraurigkeit, hat auch kein Vertrauen

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  • xu sich selbst. Er ist in der Regel ungeschickt, faul und sehrvertrumt. Auch macht er sich durch sein oft albernes undkindisches Benehmen leicht unbeliebt. Der disharmonischeMond uert sich auch in ngstlichkeit und Mutlosigkeit; erdeutet auf krankhafte. Phantasie, die sich oft ins Uferlosesteigert. Besonders im Kindesalter macht sich groe ngst-lichkeit und auch Krnklichkeit bemerkbar.

    Die K r a n k h e i t e n, die der M o n d anzeigt, sind Gehirn-leiden, Paralyse, Frauenleiden, Magen- und Augenerkrankungen,Sfteverderbnis, Drsenerkrankungen, Gedchtnisschwche undauch Geistesgestrtheit. Die disharmonischen Verbindungenzwischen M o n d u n d S a t u r n z. B. sind Anzeichen einermangelhaften Erneuerung der Gehirnsubstanz, denn SaturnsBedeutung ist hemmend und hindernd. Bei angestrengtergeistiger und krperlicher Bettigung wird Gehirnsubstanz undd verbraucht, beides erneuert sich dann nur sehr langsamwieder. Infolgedessen tritt bald geistige Ermattung undkrperliche Erschlaffung ein, der Mensch ist nicht mehr zumDenken fhig und mu eine Zeitlang ausspannen, um neueKrfte zu sammeln. Im Gegensatz hierzu weisen alleVerbindungen mit dem M a r s auf eine schnelle Erneuerungund als Folge geistige und krperliche Regsamkeit. DieseMenschen sind unverwstlich; sie knnen stundenlangangestrengt, besonders aber geistig arbeiten, ohnenennenswerte Ermdung zu empfinden.

    D e r M e r k u r .

    Der M e r k u r ist der Planet der r e i n e n V e r n u n f t , ,des Intellekts, des Gedchtnisses, der Logik. Die gesamte Denk-ttigkeit des Menschen untersteht diesem Planeten. Er machtaufnahmefhig fr uere Eindrcke, vertritt das Wahrneh-mungsvermgen und die Auffassungskraft. Mit seiner Hilfe ist

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    es mglich, die bereits im Leben gemachten Erfahrungen undEindrcke zu berschauen, zu sammeln und zu ordnen, sichalte Gedankengnge immer von neuem zu vergegenwrtigenund ins Gedchtnis zurckzurufen, Begriffe zu bilden, neueGedankengnge selbstndig zu entwickeln, sich klare Vor-stellungen zu machen, Kombinationen aufzustellen, Schlu-folgerungen zu ziehen und sich Urteile zu bilden. Merkurtypensind in der Lage, folgerichtig und vernnftig, d. h. l o g i s c h zudenken, intellektuelle und auch praktische Fhigkeiten zuentwickeln, produktiv und schpferisch auf geistigem Gebietezu wirken. Ohne merkurielle Fhigkeiten htte das Lebenberhaupt keinen Sinn und Zweck, denn der Mensch wre dannnicht imstande, die gemachten Erfahrungen zu verwerten, ausihnen zu lernen und dadurch in seiner Entwicklungfortzuschreiten, die S c h u l e d e s L e bens" durchzumachen.Merkur vermittelt dem Menschen die geistigen Krfte derPlaneten, wie der Mond die a s t r a len. Hierdurch ist esmglich, auf hhere oder niedere Einflsse, gem demjeweiligen Entwicklungszustande, zu reagieren, sie zuerkennen, zu verstehen und zu verwerten, sowohl die geistigenals auch die praktischen Fhigkeiten. Merkur vertritt ferner dieS p r a c h e , das Verstndigungsmittel der Menschen. So ist ernicht nur der V e r m i t t l e r z w i s c h e n M a k r o - u n dM i k r o k o s m o s , sondern auch z w i s c h e n M e n s c hu n d M e n s c h .

    Der g u t g e s t e l l t e Merkur deutet auf Redegabe, Sprach-talent, auf geistige und krperliche Beweglichkeit und Ge-wandtheit. Diese Menschen sind vielseitig veranlagt, genial underfinderisch. Sie besitzen Interessen aller Art, sind begabt, klugund wibegierig. Sie lieben den Wechsel und die Vernderungund reisen daher gern. Merkur ist der typische Bedeuter frR e i s e n ! Merkurier sind aber auch fhig, sich allenLebenslagen, in die sie hineingeraten, mit Leichtigkeitanzupassen. berall sind sie zu Hause. Ferner

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  • besitzen sie eine leichte und schnelle Auffassungsgabe, sindrasch im Denken und daher schlagfertig und witzig. Sie be-treiben vielerlei Studien; dabei sind sie geistig sehr interessiert,redegewandt und beschftigen sich auch gern mit schrift-stellerischen Arbeiten.

    Der d i s h a r m o n i s c h e Merkur uert sich in groerOberflchlichkeit und Mangel an Ausdauer. Diese Menschenhaben so viele Interessen, da sie sich vollkommen zersplitternund nicht fhig sind, bei e i n e r Sache auszuharren und diesezu Ende zu fhren. Meistens sind es mehrere Dinge, mit denensie sich gleichzeitig beschftigen. Es sind sehr unruhige,hastige, nervse und launenhafte Naturen, die auch neugierigund schwatzhaft sein knnen. Der Redeflu dieser Menschen istoft nicht einzudmmen. Sie kritisieren gern und sind wegenihrer scharfen Zunge, ihrer Spottsucht und Boshaftigkeitgefrchtet. (Voltaire!) Nichts ist vor ihrer Neugier sicher, undstets wissen sie alles besser. Sie sind selbstberhebend unddabei kleinlich, vorschnell und unberlegt im Denken undUrteilen. Auf diese Menschen ist kein Verla, sie sindvergelich und haben kein Organisationstalent. Sie versprechenviel, verwirklichen es jedoch meist nicht, sind immer zerstreutund fahrig. Auch kommen sie durch ihr vieles Reden undKlatschen meist zu nichts. Ferner sind sie listig, rnkeschtigund verlogen und neigen bei sehr schlechter Merkurstellung zuunehrenhaften Handlungen, wie Diebsthlen, Verleumdungen,Urkundenflschungen, Hochstapeleien usw. Es sind bei weitemkeine dummen Menschen; sie sind im Gegenteil intelligent,schlau, raffiniert, gar zu gern versuchen sie ihre Mitmenschen,zu bertlpeln, zu berreden und zu bervorteilen. In ihremAuftreten sind sie sehr sicher und selbstbewut und verstehenes, aus der Leichtglubigkeit ihrer Mitmenschen Nutzen zuziehen. Die vorhandenen Fhigkeiten werden aber falschangewandt, zu schlechten Handlungen mibraucht. Nur wennSaturn unfreundliche Strahlen

    sendet, besteht Mangel an geistigen Fhigkeiten. Die so typi-sierten Menschen besitzen eine schwere Auffassung, lernenschlecht und zeigen sich langsam und schwerfllig im Denken.

    M e r k u r ist auerdem Symbol fr Nervenerkrankungen,Leiden nervser Art, Zungenfehler, Sprachfehler, Verlust derSprache, Gedchtnisschwche und Geistesstrungen.

    Das G e h i r n , der zum Denken notwendige Apparat, und dieGehirnsubstanz unterstehenden M o n d e , die Denkttigkeit unddas Gedchtnis aber dem M e r k u r . Der S a t u r n gibt dieKonzentration, die Vertiefung, die Gestaltung und Sammlungder Gedanken; dem U r a n u s untersteht hingegen das hhereDenken, die Intuition. Stehen nun diese ebengenanntenPlaneten untereinander in disharmonischen Aspekt-verbindungen, in Oppositionen oder Quadraturen, so entstehtleicht Geistesgestrtheit und Wahnsinn. Kommt noch eineschlechte Verbindung vom N e p t u n hinzu, so haben wir esmit Besessenheit zu tun, mit einer Wahnsinnsform, die durchBeeinflussung von jenseitigen dmonischen Krften hervor-gerufen wird.

    Die Venus.

    Die Venus, das k leine Glc k", wie sie astrologisch ge-nannt wird, bt einen wohlttigen und harmonischen Einfluauf den Menschen und sein Geschick aus. Sie deutet auf An-nehmlichkeiten im Leben, Frohsinn und Heiterkeit. G u t g e s te l l t weist sie auf Erfolge, Hilfe und Untersttzungen,gutes und leichtes Vorwrtskommen, verbunden mit Glcks-fllen, Protektionen und Begnstigungen aller Art, auf Vorteiledurch das andere Geschlecht sowie auf ein glcklichesLiebes- und Eheleben. Venus ist als Planet der Liebe , desVergngungs- und Gesellschaftslebens, des Gemeinschaftswesens,des Kunstgewerbes und der schnen Knste, wie Tanz,

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  • Musik, Malerei, Schauspielkunst, Belletristik, Poesie und Lyrikbedeutsam. Ihr unterstehen daher alle Vergngungs-etablissements, Theater, Filmpalste, Varietes und Kabarette.Sie ist aber auch der Planet fr Luxus, Schmuck, Parfme,Kosmetik, Modeartikel, Kleidung und Putz, Spielwaren; kurzfr alles Schne und Elegante, das der Verschnerung desLebens dient. Dir sind alle Unterhaltungs- und Glcksspiele,Wetten und Lottospiele zugefeilt.

    Die s t a r k g e s t e l l t e Venus weist auf talentvolle, knst-lerische Begabung und tiefes knstlerisches Empfinden. DieseMenschen lieben die Harmonie, die Eintracht und alles Schne.Sie lieben alle knstlerischen Darbietungen und sind eifrigeBesucher von Museen, Theatern, Kinos, Konzerten, Operetten,Ballett- und Tanzvorfhrungen. Sie beteiligen sich gern amGesellschaftsleben, an Bllen und Wohlttigkeitsver-anstaltungen. Auch haben sie Interesse fr Vorlesungen berKunst, Kunstgeschichte, sthetik, Dichtungen usw. Sie sindmusikalisch und spielen selbst irgendein Instrument. Der guteVenustyp hat ein heiteres und frhliches Gemt, ist liebens-wrdig, gefllig und zuvorkommend im Umgang mit anderenMenschen, also ein angenehmer Gesellschafter, der anregendund amsant zu unterhalten wei. Er liebt feine Umgangsfor-men und hat viel Sinn fr das Gemeinschaftsleben. Er bt durchseine krperliche Schnheit und Anmut eine starke An-ziehungskraft auf das andere Geschlecht aus, zu welchem sichauch schon frhzeitig eine groe Zuneigung bemerkbar macht.Der Venustyp liebt den Flirt, macht gern neue Bekanntschaftenund Eroberungen; dabei ist auch Sinnlichkeit vorhanden. Derh a r m o n i s c h e Venusmensch ist keusch und rein in derLiebe, dabei fhig zu einer hheren Form und Auffassung vonLiebe. Er besitzt groe Kindesliebe und Kindessehnsucht,Interesse fr die eigene Huslichkeit, verbunden mit demBestreben, durch Anschaffungen von Kunstgegenstnden zurAusschmckung und Verschnerung des

    eigenen Heimes beizutragen. Er liebt eben Luxus and einknstlerisch-schnes Heim.

    Der d i s h a r m o n i s c h e Venustyp ist sorglos, leicht-innigund liederlich. Er verfllt der Verschwendung, derVergngungssucht und dem Schlemmerleben. Irgendwelcheernsteren geistigen Interessen sind nicht vorhanden. Er hatnur Sinn fr leichte, schlpfrige Lektre und Musik, frSchlager, Hintertreppenromane, Liebesgeschichten und exo-tische Bilder! Ferner ist er sehr eitel und luxusliebend, ver-schwendet viel Geld fr Schmuck, Kleidung und Kosmetik,legt auch zu groes Gewicht auf die uere Erscheinung, istleidenschaftlich, begehrlich und sinnlich, mitunter auch eifer-schtig und kleinlich, neigt dabei aber selbst zur Untreue. DieAnschauungen ber Sitte und Moral sind oft sehr eigenartig undabsonderlich. Der moralische Standpunkt ist nicht hoch. DieserTyp macht viele schlechte Erfahrungen im Liebes- undSexualleben, erlebt darin Enttuschungen undSchwierigkeiten, Trennungen und Entfremdungen, meist auchAuflsung von Verlobungen und Ehen. Leicht kommt es zuKatastrophen im Liebesleben, zu Liebestragdien.

    Der s e h r v e r d o r b e n e Venustyp neigt zu schwerenLastern und Perversionen, zu abnormen Gefhlsrichtungenund ist unter Umstnden gar nicht fhig, Liebe zu empfinden.Das Dirnentum, mit dem Kuppler- und Zuhlterwesen gehrthierher.

    Die Krankheiten, die Venus andeutet, sind in der Haupt-sache Sexual-Leiden aller Art, Venenentzndungen, Haut- undHaarerkrankungen.

    D e r M a r s.

    F e u e r , E i s e n u n d B l u t unterstehen dem Mars undsomit alle Angelegenheiten, Unternehmungen und Berufe, die

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  • mit diesen drei Dingen in Verbindung stehen. Der Mars istder P l a n e t d e s K a m p f e s , der Verteidigung und allerkriegerischen Manahmen. Ihm unterstehen Militr, Polizei,Feuerwehr, Waffen- und Munitionsfabrikation, Eisengieereien,Eisenbearbeitung, Schmiedekunst, Technik, Industrie,Maschinenbau, Chemie, Chirurgie. Der Mars ist das Prinzipder Aktivitt, der Energie, der Kraft und des Antriebes,infolgedessen sind Marsmenschen strebsam, entschlossen undvorwrtsdrngend.Der h a r m o n i s c h e Marstypus besitzt Mut und Tatkraft, Durchsetzungsvermgen und starken Willen. Er ist einbefhigter Fhrer und Pionier der Menschheit, der die Massegut zu leiten, mit sich fortzureien und an sich zu kettenversteht, dank der starken Persnlichkeit. Die einmal erreichte Stellung wei er zu behaupten- und zu verteidigen,und wo er einmal Fu gefat hat, lt er sich nicht verdrngen.Diese Typen lieben den Kampf, sind tapfer undkhn, sehr unternehmungslustig und schrecken vor nichtszurck. In untergeordneten Stellungen fhlen sie sich jedochnicht wohl; sie sind dann unzufrieden, arbeitsunlustig, mrrisch,nicht leistungsfhig und halten auch nicht lange durch.Der Marsmensch erstrebt fhrende und verantwortungsvollePosten sowohl auf geistigen, als auch auf kaufmnnischen,technischen oder militrischen Gebieten. Groe Leistungenbringt er hier zustande! Er ist der Verfechter neuer Ideenund versteht es, seine Mitmenschen auch fr diese zuinteressieren. Er besitzt groe berzeugungskraft. Der guteMarstypist ein offener, ehrlicher, aufrichtiger und freimtiger Charakter;grozgig und edelmtig im Denken und Handeln, hater alles Kleinliche, Hliche und Gemeine. Da er selbsteine sehr offene und gerade Natur ist, besteht aber die Gefahr,zu leichtglubig zu sein und sich tuschen und ausntzen zulassen! Im Falle der Gefahr fat der Marsmensch sofort tat-krftig zu und trifft instinktiv ohne langes berlegen die rich-

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    tigen Gegenmanahmen. Unter eigener Lebensgefahr rettet eranderen Menschen das Leben (falls er in diese Lage kommt).Alle marsischen Menschen auch die guten sind leichtreizbar, heftig und aufbrausend in ihrem Wesen; deshalb fehlt esoft an der ntigen Beherrschung, was hufig Ursache vonAffekthandlungen wird.

    Der Mars ist der Planet der Instinkte, der Triebkrfte, derBegierden und Leidenschaften. Die ihm unterstellten Menschensind daher impulsiv, begeisterungsfhig und leicht entflammbarfr das andere Geschlecht. Auch der gute Marstyp ist heibltig,etwas sinnlich und leidenschaftlich; er ist stark in der Liebe undbesitzt eine groe Geschlechtskraft. Es ist aber auch ein groesStreben nach ethischer Hherentwicklung vorhanden, und mitEnergie und Willenskraft verfolgt er dieses Ziel. Auch kann ersehr selbstlos sein.Whrend der h a r m o n i s c h e Marsmensch aufbauend wirkt,ist der d i s h a r m o n i s c h e schlecht, verderblich undzerstrend in seinen Handlungen. Dieser Menschentyp neigt zugroer Hast, Ungeduld und Heftigkeit; er schadet eich selbst undanderen oft durch bermigen Eifer und vorschnelleHandlungen. Er ist tollkhn, verwegen und jhzornig. Derschlechte Marsmensch kann auch brutal, grausam, gewaltttigund roh in seinem Wesen sein; er wird leicht zum Verrter undVerbrecher, der auch andere zu verbrecherischen Handlungenverfhrt und sie durch seinen starken Einflu, den er auf sieausbt, mit sich reit. Die Fhrereigenschaften werden hier imverkehrten Sinne angewandt und zur Anstiftung zum Bsen undLasterhaften mibraucht. Mrder, Ruber und Brandstifterunterstehen dem stark angegriffenen Mars. Die letzteren tragenden Wunsch in sich, Feuer zu sehen," und dieser Trieb nimmtso starke Formen an, da sie oft nicht widerstehen knnen, denroten Hahn" anderen aufs Dach zu setzen. Ferner deutet derd i s h a r m o n i s c h e Mars elementare Sinnlichkeit undLeiden-

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  • schaftlichkeit, niedere Triebe und Instinkte an, die sich austobenwollen.

    Die K r a n k h e i t e n , die dem Mars entsprechen, sind an-steckender Art und von hohem Fieber begleitet. Er ist bedeut-sam fr Ausschlge, Furunkel, Entzndungen, Blutungen,Blutergsse, Blutstrze, Eiterungen, Wundfieber, Schnitt- undBrandwunden, Quetschungen und Verletzungen aller Art durchUnflle. Auch tzungen durch scharfe Suren stehen ihm zu.Operationsgefahr tritt im Leben fter auf, wenn derdisharmonische Mars in Krankheitshusern angetroffen wird.

    D e r J u p i t e r .

    Der Jupiter i s t a l s Wohl tt e r der Menschen bekannt undwurde deshalb von altersher in der Astrologie das g ro eGl ck" genannt. Der Jupitermensch erhlt Gutes meist ohnebesondere Anstrengungen. Erfolge, mheloses Vorwrtskom-men, Glcksflle, Anerkennung, Ruhm, Ehren, Protektionund Gnnerschaft, Erfllung der gehegten Hoffnungen undWnsche und Hilfe von befreundeter Seite sind typischeErscheinungen des Schicksalsverlaufes. Der Jupiter ist be-deutsam fr materielle B e s i t z t m e r und vertritt darumden Wohlstand sowohl des Einzelmenschen wie der Vlker.Ferner unterstehen ihm das Bankwesen, die Brsengeschfte,die Lotterien, der Geldmarkt usw. Er ist andererseits auchSymbol fr altes W e i s t u m, Imagination, fr Religiositt undGerechtigkeit. Ihm unterstehen daher K i r c h e und J u s t i z ,P r o p h e t i e und W i s s e n s c h a f t , E th ik , S i t t e undM o r a l . Jupitermenschen besitzen eine optimistische Welt-anschauung, gute Zuversicht und Vertrauen zum eigenenGeschick und in die Vorsehung. Sie lieben den inneren Frieden,die Ruhe und streben nach geistigem Gleichgewicht, nachHarmonie und Ethik, nach Charakterverbesserung, wie nachReinheit des Geistes. Alle derartigen Bestrebungen ge-

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    fingen ohne sonderliche Anstrengungen und Kmpfe. Eingutgestellter Jupiter verbessert ein sonst schlechtes Horoskopauerordentlich in der Deutung.Der h a r m o n i s c h e Jupitertyp besitzt ein gutes Gemt, istreligis und wahrheitsliebend, sowie hoffnungsvoll undzuversichtlich gesinnt. Er ist eine glcklich veranlagte Natur,stets zufrieden, frhlich und harmonisch gestimmt. Ein groerGerechtigkeitssinn ist vorhanden, der sich aber leicht emprt undzornig zeigt, wenn der Jupitergeborene Zeuge einerUngerechtigkeit ist. Dieser Typus ist sonst keine Kampfnatur,liebt vielmehr Frieden und Ordnung. Er ist tugendreich, vonedler und anstndiger Gesinnung, sehr wohlwollend, jovial,geners und menschenfreundlich. Viel Verstndnis frphilanthropische und soziale Bestrebungen und Einrichtungen istvorhanden, an denen er sich auch rege beteiligt; er besitzt alsoviel Sinn fr werkttige Nchstenliebe! Zu seinen Angehrigenund Freunden ist er freundlich, gutmtig und liebevoll. DerJupitertypus hat Freude am Schenken und sieht auch gern seineUmgebung glcklich und zufrieden. Er liebt eineguteingerichtete, behagliche Wohnung, ist fr gutes Essen undTrinken zu haben; zeigt aber doch starke religise Tendenzenund fhlt sich sehr zum Gttlichen hingezogen. Auch hangt ersehr am Dogma, den Zeremonien und Ritualen der Kirche.Prunk und Festgelage, Jagden, Sport und Pferde gehrenebenfalls zu seinen Liebhabereien. Der d i s h a r m o n i s c h eJupiter ist dagegen bedeutsam fr Unmigkeit, Vllerei,Schlemmerei und Genusucht, fr bertreibungen, die leicht inExtreme geraten lassen. Diese Menschen knnen daher nichtMa halten. Sie sind protzig in ihrem Wesen und Benehmen,eitel und sehr eingebildet. Sie leiden an Selbstberhebung undSelbstberschtzung, an Verschwendungssucht oder auch anGeiz; sie sind borniert, grosprecherisch, renommistisch unddummstolz. Mit der Wahrheit nehmen sie es nicht genau undsind meist

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  • scheinheilig und frmmelnd. (Das Urbild des Tartffe!") Sietauschen die guten Eigenschaften, die sie nicht besitzen, vor,wollen stets den ueren Schein wahren, sind Augenblender,innerlich hohle, kaltherzige, gleichgltige und leere Menschen,Prahlhnse, Aufschneider und groe Wichtigtuer. Derschlechte Jupitertyp kann aber auch sehr unduldsam, intolerantund fanatisch sein. Darin kann er sogar soweit gehen, da er sichfr seine falschen Ideale opfert und selbst vor einem Mordenicht zurckschreckt. Der politische Mrder, welcher glaubt,durch seine Tat die Menschheit von einem Tyrannen zubefreien, gehrt hierher! Er wird aber keinen Mord ausgemeinen Motiven heraus begehen, etwa um eigener Vorteilewillen. Zu derartig niedrigen Handlungen ist auch der schlechteJupitertyp nicht fhig. Dem d i s h a r m o n i s c h e n Jupiter unterstehen auch allereligisen Fanatiker, Asketen, Sektierer und falschenPropheten; aber auch die Gottesleugner, Atheisten und grobenMaterialisten. Dieser Jupiter weist auf Prozesse, Geldverluste,religise und kirchliche Konflikte.

    Die K r a n k h e i t e n entstehen meist durch Unmigkeitenim Essen und Trinken, durch ein ausschweifendes Leben. DieFolge ist Blutverderbnis, die schlielich zu schwerenBluterkrankungen und Leberleiden fhrt. Letztere sind aberauch oft die Folge von schweren Gemtserkrankungen. ZumJupiter gehren alle Geschwre, Wucherungen und Neubil-dungen, auch Fettsucht und die schwersten chronischen Lei-den, wie Zuckerkrankheit, Brand und Krebs, besonders wenneine disharmonische Aspektverbindung mit dem Saturn be-steht.

    D e r S a t u r n .

    Der S a t u r n ist der g r o e S c h i c k s a l s a n z e i g e r d er M e n s c h e n. Er ist das Symbol fr Hemmungen, Ver-

    schleppungen, Verzgerungen und Hindernisse im Leben, dieberwunden werden mssen. Schwierigkeiten trmen sich aufund bringen Sorgen, Leid, Kummer und Einsamkeit Langsamund allmhlich bilden sich die Ereignisse, die er anzeigt. Saturnist bedeutsam fr lngere Zeit hindurch anhaltende schlechtePerioden, die durch die lange Dauer um so groer undnachhaltiger, zermrbend und peinigend auf den Menschenwirken und Zustnde innerer Zerrissenheit, Qual und Angsterzeugen. Das g r o e U n g l c k " wird er deshalb in dertraditionellen Astrologie genannt. Um im Sinne der Alten zusprechen, ist Saturn allem Materiellen gegenber feindlicheingestellt, obwohl er es begehren lt, und ist so derWidersacher aller Sinnen- und Genumenschen, die nur Interessefr Vergngungen und ein leichtes Leben haben. Sein Ziel undZweck ist, die Menschen zu lutern, zur Selbsterkenntnis und zurgeistigen Entwicklung zu fhren. Deshalb schafft er L e i d, umdie Menschen zum Nachdenken ber sich selbst und den Zweckdes Lebens zu zwingen und so zur Besinnung zu bringen. Sowieaber der Mensch selbst den ehrlichen Wunsch und das aufrichtigeBestreben hat, sich zu bessern, gegen vorhandene Fehleranzukmpfen und sie zu berwinden, wird Saturn zu einemFreund und Helfer! Er frdert wie kein zweiter Planet dasg e i s t i g e W a c h s t u m , die i n n e r e V e r t i e f u n g unddie e t h i s c h e H h e r e n t w i c k l u n g . Er erweitert denGesichtskreis ungemein, gibt groe geistige Erkenntnisse undFhigkeiten und macht aufnahmefhig fr die reineren undhheren Schwingungen der beiden groen Mystiker U r a n u sund N e p t u n . Stets aber verlangt er eigene Anstrengung undeigenen Flei; v o n s e l b s t s c h e n k t er n i c h t s !

    So haben die Menschen, die in ihrem Horoskop einen s t a r kg e s t e l l t e n Saturn haben, immer ein schwieriges Geschickund ein arbeitsreiches Leben. Nach vielen Mhen und Plagenerreichen sie erst ihr Ziel. Das Vorwrtskommen erfolgt suk-

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  • xessive und ist stets sehr erschwert. Der g u t g e s t e l l t e Sa-turn stabilisiert aber allmhlich und festigt die Position.

    Der g u t e Saturntyp ist ernst und tief veranlagt, sehr ge-wissenhaft, pflichttreu und pnktlich in der Arbeit. Er gehrt zuden zuverlssigsten und treuesten Menschen, zeigt sich sehrausdauernd, besitzt groe Zhigkeit, starken Willen und be-deutende Konzentration. Der hochentwickelte Saturngeboreneverfgt ber reichen Wissensschatz, hohe geistige Erkenntnisse,Fhigkeiten, Interessen und beschftigt sich fast ausschlielichmit ernsten Wissensgebieten und der Lsung schwierigerProbleme und Lebensfragen. Der geluterte Saturnmensch hatgelernt zu schweigen; man findet ihn unter den befhigtenMetaphysikern. Fr das leichte Vergngungsleben, fr Spiel,Tanz und Sport besitzt er keinen Sinn. Es kommen nurtiefgrndige ernste Spiele wie das Schachspiel u. a. in Frage.Sonst ist der gute Saturnmensch sparsam, konomisch, sehrgengsam und bescheiden. Unermdlich verfolgt er ein hohesZiel, besitzt groe Arbeitskraft, ist fleiig, strebsam, tchtig undder treueste Freund.

    Der d i s h a r m o n i s c h e Saturntyp ist dagegen Depres-sionen und Melancholien unterworfen. Er ist nicht nur eng-herzig, kleinlich und furchtsam, sondern auch geizig, egoistisch,von niederer Gesinnung, grausam, brutal, heimtckisch,hinterlistig und zu jedem Verbrechen fhig. Dabei ist er feig,stets unzufrieden, nrgelnd und menschenscheu. Er meidet diemenschliche Gesellschaft, kann niemandem gerade in dieAugen sehen, keinen festen Blick aushallen, hat allen Frohsinnund jede Heiterkeit. Er kennt keine Ideale. Der sehr verdorbeneSaturntyp gehrt zu den niedrigsten und verworfenstenMenschen, ist seinem Handeln und Denken nach noch sehrtierhaft, ein Tier in Menschengestalt. In den Werken von EmileZola finden wir viele solcher b t e s h u m a i n e s." Auchdiesen noch so unentwickelten Wesen mu in unserer EbeneGelegenheit gegeben werden, sich weiter zu

    entwickeln. Dieser schlechte Typ wirkt niederdrckend undabstoend auf seine Umwelt; auch hat er eine schlechteaurische Ausstrahlung. Was diese bedauernswerten Wesenauch unternehmen mgen, alles miglckt ihnen. Sie sindgeradezu vom Unglck verfolgt und oft nur kmmerlich in derLage, ihr Leben zu fristen.

    Das saturnische Prinzip der Verzgerung uerst sich imK r a n k h e i t s f a l l e durch langwierige chronische Erkran-kungen, sich langsam und schleichend entwickelnde schwereLeiden. Es dauert Jahre, bis die Krankheit zum wirklichenAusbruch kommt, und dann befindet sie sich schon in einem sovorgeschrittenen Stadium, da sie meist nicht mehr zu heilenist, oder es sind damit schwere Operationen verbunden.Dadurch, da Saturniker nur ber geringe Vitalitt verfgen,nimmt eine Heilung im Krankheitsfalle immer lngere Zeit inAnspruch. Die schweren Gemtsstimmungen, Melancholienund Depressionen lahmen auch die Lebenskraft und sind an denErkrankungen mit schuld. Saturn ist Symbol fr Ablagerungen,Verhrtungen und Kristallisationen . Die Schlacken des Bluteswerden nicht gengend ausgeschieden, setzen sich im Krperfest, kristallisieren und fhren zu Steinbildungen in denOrganen. Die Krankheiten, zu denen Saturniker neigen, sind inder Hauptsache: Gicht, Rheumatismus, (Gelenkrheuma),Verkalkung, Steinbildungen (Gallensteine, Nierensteine,Blasensteine) und Erkltungen. Auch Knochen- undZahnerkrankungen unterstehen ihm. Schlechte Verbindungenzwischen Saturn und Jupiter fhren zu Krebs- undZuckerkrankheiten.

    D e r U r a n u s .

    U r a n u s ist Anzeiger u n v o r h e r g e s e h e n e r E r -e ign i sse , b e r r a s c h u n g e n und K a t a s t r o p h e n ,der Unruhe und Unsicherheit. Jeden Augenblick kann ganzunerwartet etwas Neues passieren. Aus den geringsten Anlas-

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  • gen, auf die man kaum achtet, entstehen pltzlich groe undeinschneidende Schicksalsschlge, die dem Leben oft eine ganzneue Wendung und Richtung geben. Uranische Schicksale stehensomit im grten Gegensatz zu denjenigen des Saturns, sieuern sich oft explosiv, pltzlich, meist katastrophal undaufreihend, whrend Saturn die Ereignisse lange vorher einleitetund durch die lange Dauer so unangenehm werden lt, wie dietraditionelle Terminologie sich ausdrckt. Hiernach ist Uranusder Planet der Umstrze, der Reformen und der Erneuerungen.Alles Veraltete, Morsche und Wertlose strzt er, um dafr neueund bessere Werte zu schaffen. Uraniker leisten berallgrndliche Arbeit: Staatsreformen, Justizreformen,Revolutionen und Umwlzungen auf allen Gebieten, neuegeistige Bewegungen, alle Neuerungen und Erfindungenunterstehen Uranus; so die Aviatik, die Elektrizitt,Elektrotechnik, Radio, Rundfunk, Bildbertragung, Film undTonfilm, Maschinen und Autowesen. Der Uranus ist aber auchder Planet der hheren Natur- und Geisteswissenschaften, desOkkultismus, der Astrologie der Intuition und Inspiration, desHellsehens, der Divination. Uraniker besitzenauergewhnliche Befhigung und Begabung fr alle dieseGebiete. Uranische Fhigkeiten ermglichen ein gutesEindringen in das innerste Wesen des Menschen und der Naturund innige Einfhlung in die verborgene Gesetzmigkeit desMakrokosmos, wie berhaupt viel Verstndnis fr dieBeziehungen und Entsprechungen zwischen diesem und demMikrokosmos, dem Menschen, vorhanden sind. Der Uranus istder Planet einer hheren Entwicklungs- und Bewutseinsebene.Er ist der Freund und Wohltter derjenigen, die vorwrts undnach hheren Erkenntnissen streben und ihren geistigenGesichtskreis erweitern wollen. Er ist der Vertreter einer hherengeistigen Weltanschauung und voranschreiten denDenkrichtung. Uranus verlangt aber auch Freiheit undUngebundenheit des Geistes und ist ein Feind

    jeglicher Voreingenommenheit und Aklammerung an dasVeraltete und Konventionelle. : Die Menschen, die einen s t a r k u n d g n s t i g g e s t e l l t e nUranus haben, gehren zu den intellektuell und geistigbegabtesten Nativen. Sie sind oft genial veranlagt und befhigt,schpferisch und produktiv zu arbeiten. Sie sind feinfhlend und intuitiv, besitzen ein gutes Ahnungsvermgen undknnen sich ohne weiteres auf ihr inneres Gefhl verlassen.Auch sind sie grozgig und sehr unabhngigkeitsliebend. AllemAlltglichen abhold, lieben sie das Originelle und Besondereund sind selbst originell und etwas absonderlich in ihremWesen; dabei wirken sie auf ihre Umgebung oft faszinierend.Es sind keine gewhnlichen Durchschnittsmenschen; sieweichen in den Meinungen von ihrer Umgebung ab, weshalbsienicht immer verstanden werden. Sie sind impulsiv undbegeisterungsfhig; besonders durchforschen sie alle neuenGeistesrichtungen und Erfindungen und betreiben intensiveStudienauf okkulten und naturwissenschaftlichen Gebieten.

    Verhltnismig wenige Menschen sind aber erst soweit inihrer Entwicklung fortgeschritten, da sie auf die reinen undhheren Schwingungen des Uranus reagieren knnen. Bei denmeisten wirkt sich dieser Planet noch in n i e d e r e r,d i s h a r m o n i s c h e r Form aus. Diese Menschen lehnensich gegen den kleinsten Zwang und jede Einschrnkung auf,gehen nur ihrem Zerstrungs- und Verwstungstrieb nach undzeigen sich revolutionr und anarchistisch gesinnt; sie spottenber Gesetz, Sitte und Moral. In ihren Gewohnheiten undManieren sind sie sehr absonderlich und tricht, neigen dabei zugroer Exzentrizitt und bertriebener Impulsivitt. In derBeurteilung einer Sache gehen sie meist vorschnell undunberlegt vor, ebenso auch in ihren Handlungen. Ders c h l e c h t e Uranustyp leidet auch an groer innerer Unruhe,Hast und Nervositt, ist beraus reizbar, heftig, launisch undunberechenbar. Nie kann er die goldene Mitte finden und neigtdaher leicht

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  • zu Lebensberdru und zum Selbstmord. Groe Ansprchestellt ein solches Leben an die Nerven, und Zerrttung ist meistdie Folge. Die Krankheiten, die Uranus anzeigt, sindNervenleiden, Krmpfe aller Art, heftige Schmerzen, Stechenund Ziehen in den Gliedern und Neuralgien. Er ist bedeutsamfr Operations-, Verletzungs- und Unfallgefahren, besondersdurch Verbrennungen und Verbrhungen. Uranus ist der Planetder Explosionen, Brnde (hauptschlich solcher, die durchelektrischen Kurzschlu entstehen), der Katastrophen, Ver-kehrsunglcke und der Naturkatastrophen wie: Tornados,Taifune, Springfluten, Erdbeben, Vulkanausbrche, ber-schwemmungen, Wolkenbrche usw. Der disharmonischeUranus in Verbindung mit dem Neptun ist Anzeichen fr dieexzentrischsten Kunstrichtungen wie Futurismus, Kubismus,Jazzmusik und hnliches.

    D e r N e p t u n .

    Auch hier ist die Zahl jener Neptuniker gering, die geistig,seelisch und krperlich normal auf N e p t u n reagieren knnen.Wir lernen diesen Planeten daher meist nur von seinerdisharmonischen Seife kennen; er ist deshalb vorlufig als b e 1 t t e r" zu bewerten. Betrachtet man Neptun im Sinne derEinflutheorie, so ist er der Planet des Cha os , desVerworrenen, Unklaren und Nebelhaften. Unter seiner Herr-schaft entstehen politische, weltanschauliche Denkrichtungen.Das Chaotische des Neptuns uert sich aber mehr im Fhlen alsim Denken, denn Neptun ist die hhere Oktave der Venus. Sobeeinflut Neptun besonders bei schlechter Aspektierung! das Liebes-, Sexual-, Vergngungs- und Geselligkeitslebensowie die Knste in sehr ungnstiger und pervertierender Form.Er ist berhaupt der Pla-

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